[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kerzenhalter gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
[0002] Ein solcher Kerzenhalter ist bekannt (DE-GM 82 224 756). Bei dem bekannten Kerzenhalter,
der überlicherweise aus Glas besteht, geht das Führungsrohr an seinem oberen Ende
unmittelbar in den Boden des becherartigen, nach oben offenen Gefäßes über. An seinem
unteren Ende ist das Führungsrohr geschlossen, wobei dieses untere Ende des Führungsrohres
zu einem Standfuß erweitert sein kann. Der bekannte Kerzenhalter wird in der Weise
benutzt, daß er bis zu einem Niveau oberhalb des Führungsrohres mit Wasser gefüllt
wird und daß eine Kerze mit ihrem Kerzenschaft in das Führungsrohr eingeführt wird.
Aufgrund ihres Auftriebs schwimmt die Kerze im Wasser innerhalb des Führungsrohrs
und des Gefäßes, wobei der Ringspalt zwischen dem Führungsrohr und dem Kerzenschaft
derart dimensioniert sein muß, daß das Führungsrohr die Kerze gegen Kippen sichert
und hinreichend senkrecht führt, während zugleich ein Festklemmen der Kerze im Führungsrohr
verhindert sein soll. Durch das Aufschwimmen der Kerze befindet sich die Kerzenflamme
im wesentlichen immer in gleicher Höhe, was insbesondere bei Windlichternzweckmäßig
ist. Zudem läuft gegebenenfalls abtropfendes Wachs in das Wasser im Gefäß, so daß
dieses Wachs leicht entfernt werden kann, ohne den Kerzenhalter zu verschmutzen. Während
der Kerzenschaft durch das Abbrennen der Kerze kürzer wird, sinkt zwangsläufig der
Wasserspiegel im Gefäß. Dabei kann der Wasserspiegel so weit sinken, daß flüssiges
Wachs bis zum oberen' Ende des Führungsrohres gelangt, wodurch das Führungsrohr verschmutzen
kann und der Kerzenrest dort haften bleiben kann. In einem solchen Fall ist es schwierig
und mühsam, den bekannten Kerzenhalter wieder zu säubern. Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Kerzenhalter derart auszubilden, daß Verschmutzungen
auf möglichst einfache Weise beseitigt werden können.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil von
Patentanspruch 1 gelöst. Beim erfindungsgemäßen Kerzenhalter ist das Führungsrohr
getrennt vom Gefäß ausgebildet und an seinen beiden Enden offen. Dies ermöglicht es,
das Führungsrohr aus dem Gefäß zu entnehmen und gegebenenfalls auf einfache Weise
zu reinigen, da beispielsweise ein Reinigungstuch oder eine Reinigungsbürste durch
das Führungsrohr hindurchgezogen bzw. hindurchgestoßen werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen
Kerzenhalter ist der Kerzenschaft nicht nur von dem Wassermantel umgeben, der sich
zwischen dem Kerzenschaft und dem Führungsrohr befindet, sondern auch von dem Wassermantel
umgeben, der sich zwischen dem Führungsrohr und der Wand des Gefäßes befindet. Durch
diesen insgesamt dickeren Wassermantel sowie die den Wassermantel außen begrenzenden
Wände des Gefäßes wird das Licht der Kerze vielfältig gebrochen und reflektiert, so
daß auch der Kerzenhalter eine dekorative Lichtquelle bildet, sofern zumindest das
Gefäß aus Glas ist, was vorzugsweise der Fall ist.
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Kerzenhalter ist die Form des Gefäßes nicht mehr entscheidend
durch die Funktion, dem Führungsrohr Wasser zuzuführen,bestimmt. Vielmehr braucht
das Gefäß lediglich das Führungsrohr in erforderlichem Ausmaß zu stützen und gegen
Kippen zu sichern. Dies bedeutet, daß eine große Vielfalt von Gefäßformen in Frage
kommt, beispielsweise herkömmliche Becher- oder Kelchgläser.
[0005] In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß zumindest ein
Stützteil am Führungsrohr angeordnet ist, wobei vorzugsweise zumindest drei seitlich
vorstehende Ansätze am Führungsrohr angeformt sind, die in gleichen Winkelabständen
in Radialrichtung vom Führungsrohr ausgehen und eine solche Länge in Radialrichtung
haben, daß sie für hinreichende Abstützung an den Wänden des Gefäßes sorgen.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform, wobei das Gefäß des Kerzenhalters
im Schnitt gezeigt ist, wogegen dessen übrige Elemente in Ansicht dargestellt sind;
und
Fig. 2 bis 7 Fig. 1 ähnliche Darstellungen von weiteren Ausführungsbeispielen.
[0008] Der Kerzenhalter gemäß Fig. 1 umfaßt ein nach oben offenes becherartiges Gefäß 2
aus Glas mit einem Boden 4 und einer zylindrischen Seitenwand 6. In das Gefäß 2 ist
ein zylindrisches Führungsrohr 8 gestellt, das einen kreisförmigen Querschnitt hat
und ebenfalls aus Glas besteht. Am in Fig. 1 unteren Ende des Führungsrohres 8 ist
ein Stützteil in Form eines ringflanschförmigen Fußes 10 angeformt. Mit diesem Fuß
10 steht das Führungsrohr 8 auf dem Boden 4 des Gefäßes 2, ist jedoch nicht fest damit
verbunden. Der Fuß 10 hat einen so großen Durchmesser, daß das Führungsrohr 8 hinreichend
gegen Kippen gesichert ist. Zwischen der Unterseite des fußes 10 und der Oberseite
des Bodens 4 bestehen hinreichende Zwischenräume, die das Durchtreten von Wasser zwischen
dem
'Inneren des Führungsrohres 8 und dem übrigen Inneren des Gefäßes auch dann ermöglichen,
wenn das Führungsrohr 8 auf dem Boden 4 steht. Die Länge des Führungsrohres ist etwas
geringer als die Höhe des Gefäßes 2, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Im Betrieb ist
das Gefäß 2 mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise mit Wasser, bis zu einer solchen Höhe
gefüllt, daß der Wasserspiegel unterhalb des Randes des Gefäßes 2, jedoch oberhalb
des oberen Randes bzw. Endes 12 des Führungsrohres 8 liegt. In das Führungsrohr ist
eine Kerze 14 eingesteckt, wobei zwischen der Außenseite des Kerzenschaftes und der
Innenseite des Mantels 16 des Führungsrohres 8 ein hinreichender Abstand besteht,
um der Kerze 14 eine unbehinderte Bewegung innerhalb des Führungsrohres 8 zu ermöglichen.
Dieser mit Wasser gefüllte Zwischenraum ist jedoch andererseits so gering, daß das
Führungsrohr 8 die Kerze 14 hinreichend senkrecht hält und ein Kippen der Kerze 14
verhindert. Wenn die Kerze durch Abrennen kürzer und ihr Gewicht geringer wird, schwimmt
sie innerhalb des Führungsrohres 8 allmälich auf, so daß die Flamme 18 der Kerze im
wesentlichen immer in gleicher Höhe liegt. Dabei füllt sich der Raum innerhalb des
Führungsrohres 8 unterhalb der Kerze 14 mit Wasser aus dem Bereich zwischen dem Mantel
16 und der Seitenwand 6 des Gefäßes 2. Solange sich bei ordnungsgemäßer Benutzung
des Kerzenhalters der Wasserspiegel oberhalb des Endes 12 des Führungsrohres befindet,
kann kein flüssiges Wachs zum Führungsrohr gelangen, so daß weder das Führungsrohr
8 durch Wachs verschmutzt wird, noch die Kerze 14 am Führungsrohr haftet. Der verhältnismäßig
dicke Wassermantel außerhalb des Mantels 16 des Führungsrohres 8 sorgt zusammen mit
der Seitenwand 6 und dem Boden 4 des Gefäßes 2 für vielfache Brechung und Reflexion
des Lichtes der Flamme 18, so daß der Kerzenhalter insgesamt ein angenehmes und dekoratives
Licht abgibt.
[0009] Sollte es durch beispielsweise unzureichende Füllung des Gefäßes 2 mit Wasser dazu
kommen, daß das Führungsrohr 8 beispielsweise durch flüssiges Wachs verschmutzt oder
gar ein Kerzenrest am Ende 12 des Führungsrohres 8 festklebt, kann das Führungsrohr
8 ohne weiteres aus dem Gefäß 2 entnommen und gereinigt werden, da das Führungsrohr
8 an seinen beiden Enden offen ist und sein Inneres somit leicht zugänglich ist.
[0010] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 2 bis 6 bezeichnen gleiche Bezugszeichen
gleiche Element wie beim Auführungsbeispiel gemäß Fig. 1, weswegen diese Elemente
nicht erneut im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 2 bis 6
erläutert werden. Im folgenden wird lediglich auf die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 eingegangen.
[0011] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 weist das Führungsrohr 8 als Stützteil keinen
ringflanschförmigen F
uß sondern drei seitlich vorstehende Ansätze 20 auf, die am unteren Ende 22 des Führungsrohres
8 angeformt sind. Die drei Ansätze 20 verlaufen im wesentlichen in Radialrichtung
des Führungsrohres 8 und weisen in Umfangsrichturig gleiche Winkelabstände voneinander
auf. Die plattenförmigen Ansätze 20 haben in Radialrichtung eine solche Länge, daß
sie sich bis zur Seitenwand 6 des Gefäßes 2 erstrecken, und in senkrechter Richtung
eine solche Höhe, daß sie das Führungsrohr 8 hinreichend gegen Kippen sichern.
[0012] Von dem vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 2 erläuterten Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 lediglich dadurch, daß die Ansätze 20 am
oberen Ende 12 des Führungsrohres 8 angeordnet und angeformt sind.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist statt des Fußes des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1 am oberen Ende 12 des Führungsrohres 8 als Stützteil ein ringflanschförmiger
Kragen 24 angeformt, der einen solchen Durchmesser hat, daß er sich auf dem oberen
Rand der Seitenwand 6 des Gefäßes 2 abstützen kann. Den Übergang zwischen dem Ende
12 und dem Kragen 24 bildet ein glockenförmiger Abschnitt 25. Der Kragen 24 stützt
das Führungsrohr 8 in senkrechter Richtung am Gefäß 2 ab und sorgt zugleich für mittige
Zentrierung des Führungsrohres 8 im Gefäß 2, wie dies auch die Ansätze 20 der Ausführungsformen
gemäß den Fig. 2 und 4 tun.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 unterscheidet sich das Gefäß 2 insofern
von dem Gefäß der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele, als es sich kelchförmig
nach unten verdünnt. Das Führungsrohr 8 mit seinen Ansätzen 20 ist ähnlich wie das
Führungsrohr gemäß Fig. 4 gestaltet; davon unterscheidet es sich jedoch dadurch, daß
die Ansätze 20 in Längsrichtung des Führungsrohres nur eine geringe Erstreckung haben,
da sie das Führungsrohr nicht gegen Kippen zu sichern brauchen, sonderen lediglich
seitlich an der Seitenwand 6 abstützen. Für die Kippsicherung sorgt in diesem Fall
das Zusammenwirken des unteren Endes 22 des Führungsrohres 8 mit dem verdünnten unteren
Abschnitt des Gefäßes 2.
[0015] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 weist das becherförmige Gefäß 2 in ungefähr
2/3 seiner Höhe eine umlaufende Schulter 28 auf. Das Führungsrohr 8 weist den Ansätzen
der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ähnliche Ansätze 20 auf, die auf der Schulter 28
aufsitzen. Bei diesem Auführungsbeispiel hat das Führungsrohr 8 nur eine geringe Länge;
es schließt bündig mit der durch die unteren Ränder der Ansätze 20 deffinierten Ebene
ab. Die Länge des Führungsrohres 8 ist jedoch so bemessen, daß sie zur Führung der
Kerze 14 ausreicht.
[0016] Die Ausführungsform gemäß Fig. 7 unterscheidet sich von den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
dadurch, daß am Führungsrohr 8 keine zusätzlichen Stützteile vorgesehen sind. Vielmehr
ist das Führungsrohr 8 ein glattes, zylindrisches, hohles Element. Das Gefäß 2 der
Ausführungsform gemäß Fig. 7 unterscheidet sich vom Gefäß der Ausführungsformen gemäß
den Fig. 1 bis 4 dadurch, daß der Boden 4 des Gefäßes 2 mit einem nach oben gezogenen,
ringförmigen Wulst 30 versehen ist, der eine Ausnehmung 32 in der Mitte des Bodens
4 begrenzt. Dies ermöglicht es, das Führungsrohr 8 dadurch zu sichern und zu halten,
daß dessen unteres Ende 22 in die Ausnehmung 32 gesteckt ist. Die fertigungsbedingten
Zwischenräume zwischen der Außenseite des Mantels 16 und der Wand der Ausnehmung 32
reichen aus, um den Zutritt der Flüssigkeit von unten in das Führungsrohr 8 zu ermöglichen.
[0017] Klarstellend sei darauf hingewiesen, daß bei ordnungsgemäßem Gebrauch der Zutritt
von Flüssigkeit durch das untere Ende des Führungsrohres 8 nicht notwendig ist, weil
Flüssigkeit am oberen Ende 12 des Führungsrohres 8 in dessen Inneres nachströmen kann.
Lediglich für den Fall, daß das obere Ende 12 des Führungsrohres 8 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
liegt, stellt es ein Sicherheitsmerkmal dar, wenn Flüssigkeit auch durch das untere
Ende 22 des Führungsrohres 8 nachströmen kann.
[0018] Die beschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen, daß die Erfindung nicht nur auf eine
Weise realisiert werden kann. Vielmehr sind zahlreiche verschiedene Ausführungsformen
und weitere Ausführungsformen als die dargestellten möglich.
1. Kerzenhalter mit einem nach oben offenen Gefäß und einem Führungsrohr zum Führen
des Kerzenschaftes, das im wesentlichen konzentrisch zum Gefäß und im wesentlichen
senkrecht angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsrohr (8) getrennt
vom Gefäß (2) ausgebildet ist, an seinen beiden Enden (12, 22) offen und derart in
das Gefäß lösbar eingesetzt ist, daß es sowohl unten als auch seitlich vom Gefäß umgeben
ist.
2. Kerzenhalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zumindest ein am Führungsrohr
(-8) angeordnetes Stützteil (10, 20, 24).
3. Kerzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützteil als ringflanschförmiger
Fuß (10) am unteren Ende (22) des Führungsrohrs (8) ausgebildet ist.
4. Kerzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützteil als ringflanschförmiger
Kragen (24) am oberen Ende (12) des Führungsrohrs (8) ausgebildet ist.
5. Kerzenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
drei seitlich vorstehende Ansätze (20) am Führungsrohr (8) Stützteile bilden.
6. Kerzenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gefäß (2) eine umlaufende Schulter (28) aufweist, auf der das zumindest eine Stützteil
(20) aufsitzt.
7. Kerzenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- ' kennzeichnet, daß im Boden (4)
des Gefäßes (2) eine Ausnehmung (32) ausgebildet ist, in die das untere Ende (22)
des Führungsrohres (B) gesteckt ist.
8. Kerzenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungsrohr (8) einen zylindrischen Querschnitt hat.
9. Kerzenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gefäß (2) und/oder das Führungsrohr (8) aus Glas besteht.