[0001] Aus mehreren Längsabschnitten bestehende Gießdüse zum Zuführen von Metallschmelze
in eine Stranggießkokille und Verfahren zur Herstellung des Mundstücks einer derartigen
Gießdüse
[0002] Die Erfindung betrifft eine aus mehreren Längsabschnitten bestehende Gießdüse zum
Zuführen von Metallschmelze, insbesondere Stahlschmelze, in eine Stranggießkokille
mit einen rechteckförmigen Kokillenraum begrenzenden und dort ausschließlich in Gießrichtung
bewegten Kokillenwänden, deren im Querschnitt angepaßtes Mundstück, auf einem Teil
seiner Längserstreckung in den Kokillenraum hineinragend, einen hohlen Tragkörper
aus amorpher Kieselsäure und, an diesem abgestützt, einen hohlen Mündungskörper aus
Bornitrid aufweist, wobei letzterer im Endbereich des Mundstücks bis zu dessen Austrittsöffnung
einen Teil der Wandung der Mundstückbohrung und die dort befindliche Stirnfläche bildet,
und ein Verfahren zur Herstellung des Mundstücks einer derartigen Gießdüse.
[0003] Die Kokillenwände einer Stranggießkokille der eingangs genannten Gattung bestehen
- abgesehen von den bekannten Ausführungsformen, die mit Gießrädern ausgestattet sind
- aus sich paarweise gegenüberliegenden endlosen Gießbändern und aus sich seitlich
an diese anschließenden gegliederten Seitendämmen, die miteinander den Kokillenraum
bilden; in diesen ragt die ein Zuführrohr bildende Gießdüse unter Bildung einer Dichtstelle,
beispielsweise in Form eines engen Dichtspalts, teilweise hinein (DE-OS 30 29 223).
Eine betriebssichere Befestigung und genaue Anordnung der Gießdüse wird angesichts
der hohen Betriebstemperaturen beim Vergießen höher schmelzender Metalle dadurch erschwert,
daß die Platzverhältnisse im Bereich der umlaufenden Kokillenwände beengt sind und
daß angesichts der freitragenden Ausführung der Gießdüse die von dem Mundstück und
ggf. weiteren Längsabschnitten ausgehenden Gewichtskräfte mittels einer geeigneten
Verbindung aufgenommen werden müssen.
[0004] Die Herstellung einer Verbindung zwischen den Bestandteilen der Gießdüse unter Verwendung
von Mörtel oder Klebstoffen führt insbesondere dann nicht zu den gewünschten Ergebnissen,
wenn der zu befestigende Bestandteil aus Bornitrid besteht.
[0005] Es ist bereits vorgeschlagen worden, das Mundstück einer Gießdüse mit einem Vorderabschnitt
aus Bornitrid und einem Schaft aus amorpher Kieselsäure über einen Metallkasten und
an diesem angreifende metallische Zugelemente an dem in Gießrichtung vorausgehenden
Gießdüsen-Längsabschnitt zu befestigen. Da die Metallteile eine erheblich größere
Wärmedehnung erfahren als die miteinander zu verbindenden Keramikabschnitte des Mundstücks,
müssen den Zugelementen selbsttätig arbeitende Nachspanneinrichtungen zugeordnet werden.
Ein Abreißen des Vorderabschnitts der Gießdüse führt dazu, daß auch der gemeinsam
mit diesem gehaltene Schaft seinen Halt verliert. Nach dem Lösen des Mundstücks kann
Metallschmelze entgegen der Gießrichtung aus der Stranggießkokille austreten und in
der Nähe befindliche Anlagenteile beschädigen.
[0006] Die Gießdüse muß mit Rücksicht auf im Betrieb auftretende Stoß- und Reibbelastungen
insbesondere im Bereich der Seitendä eine hohe Festigkeit, im Hinblick auf die Abdichtung
(d.h. im Hinblick auf den einzustellenden engen Dichtspalt) eine mit geringer Toleranz
gefertigte Außenform und mit Rücksicht auf einen guten Wärmefluß sowie zur Verhinderung
unerwünschter Anerstarrungen aus geeigneten Werkstoffen gefertigt sein. Daher sollte
das Mundstück zumindest in der Nähe seiner Austrittsöffnung - zur Vermeidung der erwähnten
Anerstarrungen und zur Erleichterung der Abdichtung - aus einem Keramikwerkstoff mit
geringer Netzfähigkeit bezüglich der zu vergießenden Metallschmelze, nämlich Bornitrid,
bestehen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gießdüse der eingangs genannten Gattung
in der Weise auszugestalten, daß sie im Bereich ihres Mundstücks, insbesondere im
Endbereich des Mundstücks, unter Einhaltung der erforderlichen Betriebssicherheit
und ohne aufwendige Zugelemente sowie ggf. Nachspanneinrichtungen unter Ausnutzung
der vorteilhaften Eigenschaften von Bornitrid hergestellt werden kann. Weiterhin soll
ein bevorzugtes Verfahren angegeben werden, mit dem sich das Mundstück einer Gießdüse
der angesprochenen Gattung herstellen läßt.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird durch eine Gießdüse gelöst, welche die Merkmale des Anspruchs
1 aufweist. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das Mundstück durch Angießen
des Tragkörpers aus amorpher Kieselsäure an den Mündungskörper aus Bornitrid in der
Weise herzustellen, daß zwischen beiden eine in begrenztem Umfang bewegliche, jedoch
über Formschluß unlösbare Verbindung besteht. Der die Beweglichkeit verursachende,
fertigungsbedingte spaltförmige Zwischenraum ist zur gegenseitigen Lagesicherung der
beiden
Keramikkörper mit einer Dichtmasse ausgefüllt, die bei höheren Temperaturen plastische
Eigenschaften aufweist.
[0009] Die nach dem Angießen des Tragkörpers vorliegende Einheit muß also so beschaffen
sein, daß zwischen den beiden zu verbindenden Reratnikkörpern eine nach allen Seiten
wirksame Verhakung eintritt; darüber hinaus muß sichergestellt sein, daß unterschiedliche
Abmessungsänderungen der beiden Keramikkörper, insbesondere beim Trocknen des angegossenen
Tragkörpers und während der Zuführung von Metallschmelze in die Stranggießkokille,
nicht zu einer Beschädigung oder Zerstörung führen.
[0010] Als Dichtmasse, die sich nach dem Einfüllen in den Zwischenraum bei niedrigen Temperaturen
verfestigt und im Temperaturbereich zwischen etwa 1100 bis 1500 C einen teigigen Zustand
aufweist, kommt insbesondere eine solche in Frage, deren wesentliche Bestandteile
- der Größe der Anteile nach geordnet - Si0
2, A1
20
3, B
2O
3, CaO, Na
20 und K
20 sind. Vorzugsweise weist die plastische Dichtmasse die folgende Zusammensetzung
auf: Si0
2 - 60 %; Al
2O
3 - 14 %; B
20
3 - 10 %; CaO- 7 %; Na
2O - 5 % und K
2O - 4 %.
[0011] Nach der Lehre der Erfindung kann im Gießverfahren ein Gießdüsen-Mundstück hergestellt
werden, welches eine Verbundkonstruktion aus amorpher Kieselsäure und Bornitrid darstellt.
Der als Tragelement dienende Tragkörper läßt eine einwandfreie Vermörtelung des Mundstücks
mit dem in Gießrichtung vorausgehenden Längsabschnitt der Gießdüse zu. Die Außenwand
des Mundstücks wird zur Einhaltung der geforderten engen Abmessungs-und Winkel-Toleranzen
geschliffen. Aus Gründen der Kostenersparnis ist der an dem angegossenen Tragkörper
befestigte Mündungskörper so kurz wie möglich bemessen.
[0012] Das Mundstück kann einen innen- oder außenliegenden Mündungskörper aufweisen: Dieser
ist entweder in dem ihn teilweise umschließenden Tragkörper gehalten oder bildet auf
dem in Gießrichtung hinteren Teil der Längserstreckung eine Umhüllung des Tragkörpers.
Unabhängig von den beiden Ausführungsmöglichkeiten ist der im Überlappungsbereich
außenliegende Keramikkörper mit Einfüllöffnungen für die Dichtmasse ausgestattet (Anspruch
2).
[0013] Die unlösbare formschlüssige Verbindung zwischen den beiden Keramikkörpern kann dadurch
verwirklicht sein, daß diese über zumindest zwei in axialer Richtung wirksame Absatzflächen
ineinandergreifen (Anspruch 3). Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
greifen die beiden Keramikkörper über eine im Querschnitt halbkreisförmige Verdickung
unlösbar ineinander (Anspruch 4); diese bildet vorzugsweise den in Gießrichtung hinteren
Endbereich des innenliegenden Tragkörpers.
[0014] Der Erfindungsgegenstand kann dadurch weiter ausgestaltet sein, daß der in dem Tragkörper
gehaltene Mündungskörper, als Verlängerung axial über diesen hinausragend, auch einen
Teil der Außenfläche des Mundstücks bildet (Anspruch 5). Das Gießdüsen-Mundstück kann
jedoch auch einen Mündungskörper aufweisen, welcher den Tragkörper auf dem in Gießrichtung
hinteren Teil seiner Längserstreckung umschließt und, über diesen in axialer Richtung
hinausragend, einen Teil der Außenfläche des Mundstücks bildet (Anspruch 6).
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Mundstücks einer Gießdüse in Verbundbauweise
unter Verwendung von Bornitrid und amorpher Kieselsäure besteht darin, daß der Tragkörper
in der Weise an den vorgefertigten Mündungskörper angegossen wird, daß nach dem sich
an den Gießvorgang anschließenden Trocknungs- und Brennvorgang mit Bildung eines spaltförmigen
Zwischenraums zwischen den beiden Keramikkörpern eine unlösbare formschlüssige Verbindung
vorliegt; der Zwischenraum wird mit einer bei höheren Temperaturen plastischen Dichtmasse
ausgefüllt (Anspruch 7).
[0016] Die erforderliche Endbearbeitung des Gießdüsen-Mundstücks unter Einhaltung der erforderlichen
engen Abmessungs- und Winkel-Toleranzen wird erst abschließend durchgeführt.
[0017] Das soeben erwähnte Verfahren läßt sich in besonders einfacher Weise dann durchführen,
wenn der Tragkörper - zumindest auf einem Teil der Längserstreckung des Mündungskörpers
- in diesen eingegossen wird. Während des sich an den Gießvorgang anschließenden Trocknungsvorgangs
erfährt der Tragkörper eine Abmessungsänderung durch Schrumpfung, welche - ohne daß
eine Beschädigung des vorgefertigten Mündungskörpers zu befürchten wäre - zur Bildung
des Zwischenraums zwischen den beiden aneinandergehaltenen Keramikkörpern führt. Die
zu einem späteren Zeitpunkt in den Zwischenraum eingefüllte Dichtmasse stellt sicher,
daß die unterschiedliche Dehnung der beiden Keramikkörper während des Gießvorgangs
ohne Beschädigung vom Mundstück aufgenommen werden kann.
[0018] Falls ein Mundstück mit außenliegendem Mündungskörper hergestellt werden soll, wird
der Mündungskörper vor dem Angießen des Tragkörpers in dem diesem zugewandten Bereich
mit einer nachgiebigen Umhüllung, insbesondere aus Kunststoff, überzogen. Diese ist
zweckmäßig so beschaffen, daß sie während des Brennvorgangs durch Vergasen beseitigt
wird (Anspruch 8).
[0019] Bei Herstellung eines Mundstücks mit innenliegendem Mündungskörper ist das erfindungsgemäße
Verfahren vorteilhaft so ausgestaltet, daß der Mündungskörper an der Stirnfläche,
welche dem anzugießenden Tragkörper zugewandt ist, mit einer nachgiebigen Zwischenschicht
belegt wird. Durch diese wird beim Angießen ein Spalt geschaffen, der den für den
Schrumpfungsvorgang des Tragkörpers unter Umständen benötigten Bewegungsspielraum
sicherstellt. Der mit der Verwendung der Zwischenschicht verbundene Vorteil besteht
auch darin, daß diese bereits vor dem Brennvorgang von außen abgezogen werden kann
und demzufolge nicht in der Weise auflösbar sein muß wie die nachgiebige Umhüllung
(Anspruch 9).
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
im einzelnen erläutert.
[0021] Es zeigen:
Fig. 1 schematisiert einen Vertikalschnitt durch die Breitseiten eines Gießdüsen-Mundstücks,
dessen Tragkörper lediglich mit dem in Gießrichtung hinteren Teil seiner Längserstreckung
an einen innenliegenden Mündungskörper angegossen ist, wobei sich die Mundstüclbohrung
im Bereich des Mündungskörpers mit einer gekrümmten Bohrungswand in Gießrichtung erweitert,
Fig. 2 unter Fortfall der Stranggießkokille einen Horizontalschnitt durch die Schmalseiten
des in Fig. 1 dargestellten Gießdüsen-Mundstücks, wobei die sich in Gießrichtung erweiternde
Mundstückbohrung - abgesehen allenfalls von ihrem links liegenden Anschlußbereich
- über die gesamte Länge des Mundstücks gekrümmt ist,
Fig. 3, 4 einen vertikalen bzw. horizontalen Teilschnitt durch die Breitseiten bzw.
Schmalseiten eines Gießdüsen-Mundstücks mit außenliegendem Mündungskörper, wobei dieser
und der als Tragelement dienende Tragkörper über eine im Querschnitt halbkreisförmige
Verdickung unlösbar ineinandergreifen,
Fig. 5 einen horizontalen Teilschnitt durch die Schmalseiten eines Gießdüsen-Mundstücks
mit außenliegendem Mündungskörper, wobei die unlösbare formschlüssige Verbindung zwischen
diesem und dem Tragkörper durch bezüglich der Mundstück-Längsachse schräg verlaufende
Absatzflächen gebildet ist,
Fig. 6 schematisiert einen Vertikalschnitt durch eine Gießform zur Herstellung eines
Gießdüsen-Mundstücks mit innenliegendem Mündungskörper unter Verwendung einer nachgiebigen,
auflösbaren Umhüllung,
Fig. 7 schematisiert einen Vertikalschnitt durch eine Gießform mit einteiligem Gipskern
zur Herstellung eines Gießdüsen-Mundstücks mit außenliegendem Mündungskörper,
Fig. 8 schematisiert einen Vertikalschnitt durch eine Gießform mit mehrteiligem Gipskern
zur Herstellung eines Gießdüsen-Mundstücks mit außenliegendem Mündungskörper und
Fig. 9 in einem horizontalen Teilschnitt die gegenseitige Lage und Ausbildung von
außenliegendem Mündungskörper und Tragkörper unmittelbar nach Beendigung des Gießvorgangs,
d. h. vor dem sich anschließenden Trocknungsvorgang.
[0022] Mittels des erfindungsgemäßen Gießdüsen-Mundstücks 1, das sich an einen nicht dargestellten
weiteren Längsabschnitt der Gießdüse anschließt, wird in Richtung des Pfeiles 2 unter
Vermeidung von Luftzutritt Stahlschmelze in den im Querschnitt rechteckförmigen Kokillenraum
3 einer Stranggießkokille mit dort ausschließlich in Gießrichtung bewegten Kokillenwänden
zugeführt. Diese bestehen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei sich paarweise
gegenüberliegenden endlosen Gießbändern4, die sich entsprechend der Gießrichtung in
Richtung der Pfeile 4' bewegen, und sich seitlich an diese anschließenden endlosen
Seitendämmen, die aus beweglich miteinander verbundenen Einzelblöcken 5 aus einer
Kupferlegierung aufgebaut sind. Die Längsachse 1' des Mundstücks 1 fällt mit der Längsachse
3' des Kokillenraums zusammen, in dem sich durch allmähliches Erstarren der in Richtung
des Pfeiles 2 bewegte Gießstrang bildet.
[0023] Die Kokillenwände (Teile 4 und 5) und der mit diesen zusammenwirkende Endbereich
des Mundstücks 1 vor der Austrittsöffnung 1" sind einander so zugeordnet und ausgebildet,
daß zwischen ihnen während des Gießvorgangs ein enger Dichtspalt 6 besteht, der den
Austritt von Metallschmelze entgegen der Gießrichtung verhindert und der im Normalfall
nur wenige zehntel Millimeter beträgt. Das Mundstück 1 ist demzufolge im Querschnitt
ebenfalls rechteckförmig ausgebildet, wobei seine (in Fig. 1 oben und unten liegenden)
Breitseiten den aus einem Stahlband bestehenden Gießbändern 4 und seine (aus Fig.
2 ersichtlichen) Schmalseiten den Einzelblöcken 5 gegenüberliegen.
[0024] Der auf der linken Seite des Mundstücks 1 liegende Anschlußbereich 1"' ist so ausgebildet,
daß dieses unter Verwendung von Dichtmörtel mit einem in Gießrichtung vorausgehenden
Längsabschnitt der Gießdüse verbunden werden kann; zu diesem Zweck ist die Mundstückbohrung
7 links mit einer geeigneten Erweiterung 7' ausgestattet.
[0025] Das Mundstück 1 weist als wesentlichen Bestandteil einen hohlen Tragkörper 8 auf,
der aus amorpher Kieselsäure (Si0
2) hergestellt ist. Dieser nimmt lediglich im Endbereich des Mundstücks einen innenliegenden
Mündungskörper 9 aus Bornitrid auf, welcher einen Teil der Mundstückbohrung und die
Stirnfläche an der Austrittsöffnung 1
. bildet. Der Mündungskörper steht im übrigen über einen innenliegenden Absatz 9' und
einen außenliegenden Absatz 9" (welcher die bereits erwähnte Stirnfläche an der Austrittsöffnung
1" mitumfaßt) mit Bewegungsspielsraum, jedoch unlösbar mit dem Tragkörper 8 in Verbindung;
er ragt mit seinem außenliegenden Absatz 9" axial über die Abschlußkante 8' des Tragkörpers
hinaus. Die zugehörige Absatzfläche 9"' bildet in Verlängerung der Tragkörper-Außenwand
8" gerade den Teil der Mundstück-Außenwand, in dem die Abdichtung zwischen dem Mundstück
und den sich bewegenden Kokillenwänden (Teile 4 und 5) herbeigeführt wird.
[0026] Zwischen den beiden unlösbar aneinander befestigten Keramikkörpern 8 und 9 befindet
sich ein spaltförmiger Zwischenraum 10, der im Fertigzustand des Mundstücks 1 mit
einer für die Betriebsverhältnisse geeigneten Dichtmasse 11 ausgefüllt ist. Diese
sollte so beschaffen sein, daß sie nach dem Einbringen in dünnflüssigem Zustand und
sich anschließender Verfestigung bei niedrigen Temperaturen eine feste Verbindung
zwischen den Keramikkörpern 8 und 9 herstellt und erst bei höheren Temperaturen in
einen teigigen Zustand übergeht, der auch bei Temperaturen oberhalb von 1100 °C beibehalten
wird. Die Dichtmasse weist etwa folgende Zusammensetzung auf: 60 % SiO
2,14 % Al
2O
3, 10 % B
2O
3, 7 % CaO, 5 % Na
20 und 4 % K
20.
[0027] Die Dichtmasse ist bei der in Rede stehenden Ausführungsform (Fig. 1 und 2) mit innenliegendem
Mündungskörper 9 aus fertigungstechnischen Gründen erforderlich: Der an den Mündungskörper
angegossene Tragkörper erfährt während des sich an den Gießvorgang anschließenden
Trocknungsvorgangs eine nicht unbeachtliche Schrumpfung; diese würde mit einiger Wahrscheinlichkeit
zumindest zu einer Beschädigung der beiden sich gegenseitig überlappenden Keramikkörper
8 und 9 führen, sofern man nicht von vornherein den Schrumpfungsvorgang berücksichtigt.
Bereits bei der Herstellung des Tragkörpers durch Angießen an den vorgefertigten Mündungskörper
mußalso dafür Sorge getragen werden, daß zwischen den beiden Keramikkörpern ein die
Schrumpfung des Tragkörpers ermöglichender Zwischenraum 10 besteht, der später mit
der bereits erwähnten Dichtmasse 11 ausgefüllt wird. Diese wird durch Einfüllöffnungen
12 eingespritzt (vgl. Fig. 2), die zweckmäßig an den Schmalseiten des Mundstücks 1
angeordnet sind sowie in größerem Abstand vor der Austrittsöffnung 1" und vor der
Absatzfläche 9"
1 liegen.
[0028] Die Mundstückbohrung 7 ist so ausgebildet, daß ihre Wand 7" - jeweils in Gießrichtung
(Pfeil 2) gesehen - an den Breit- und Schmalseiten des Mundstücks einen unterschiedlichen
Verlauf aufweist. An den Breitseiten (vgl. Fig. 1) ist die Wand 7" lediglich im Bereich
des innenliegenden Mündungskörpers 9 in der Weise gekrümmt, daß sich in Gießrichtung
eine Erweiterung der Mundstückbohrung 7 ergibt. An den Schmalseiten (vgl. Fig. 2)
ist die Wand 7" - abgesehen allenfalls vom Anschlußbereich 1"' auf der linken Seite
des Mundstücks - über die gesamte Länge gekrümmt ausgebildet mit der Folge, daß sich
die Mundstückbohrung 7 auch außerhalb des Mündungskörpers 9 in Gießrichtung erweitert.
[0029] Der Vorteil der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 besteht insbesondere darin, daß
durch Angießen des widerstandsfähigen Tragkörpers aus Kieselsäure an den teuren Mündungskörper
aus Bornitrid eine einfache und betriebssichere Anordnung hergestellt werden kann,
in welcher zusätzliche und ggf. störanfällige Befestigungselemente entfallen. Der
Mündungskörper kann sich dabei nicht von dem ihn umschließenden Tragkörper lösen.
[0030] Die Außenwand des Mundstücks besteht in dem Bereich, in dem der enge Dichtspalt zwischen
den relativ zueinander bewegten Teilen 1 und 4, 5 eingestellt ist, aus dem Keramikwerkstoff
des Mündungskörpers 9, d. h. aus einem Keramikwerkstoff mit einer bezüglich der Stahlschmelze
geringen Netzfähigkeit. Dies hat zur Folge, daß mit einer verhältnismäßig großen Spaltweite
(beispielsweise in der Größenordnung um 0,5 mm) gearbeitet werden kann, ohne die Betriebssicherheit
der Einheit aus Mundstück und Stranggießkokille in Frage zu stellen.
[0031] Die Verwendung eines innenliegenden Mündungskörpers hat außerdem zur Folge, daß die
zur Anwendung kommende Menge Bornitrid gering gehalten werden kann.
[0032] Die Ausführungsform des Gießdüsen-Mundstücks 1 gemäß Fig. 3 bis 5 weist einen außenliegenden
Mündungskörper 9 auf, der den Tragkörper 8 auf dem in Gießrichtung (Pfeil 2) hinteren
Teil seiner Längserstreckung umschließt uni, über diesen in axialer Richtung hinausragend,
mit seiner Außenfläche 9"" in Verlängerung der Außenwand 8" einen größeren Teil der
Außenfläche des Mundstücks bildet.
[0033] Die eine Trennung der beiden Keramikkörper 8 und 9 verhindernde formschlüssige Verbindung
besteht aus einer im Querschnitt halbkreisförmigen Verdickung 8"' des Tragkörpers,
welche gleichzeitig dessen in Gießrichtung hintere Abschlußkante bildet.
[0034] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 mit außenliegendem Mündungskörper 9 wird die
unlösbare formschlüssige Verbindung zwischen den Keramikkörpern 8 und 9 durch den
innenliegenden Absatz 9' gebildet, der bezüglich der Mundstück-Längsachse 1' geneigte
Absatzflächen 9a und 9b aufweist. Die Außenkontur des Tragkörpers 8 ist entsprechend
ausgebildet.
[0035] Der mit der Dichtmasse 11 ausgefüllte spaltförmige Zwischenraum 10 ist im Falle der
Ausführungsformen gemäß Fig. 3 bis 5 dadurch bedingt, daß der an den Mündungskörper
9 angegossene Tragkörper 8 während des Trocknungsvorgangs die bereits erwähnte Schrumpfung
erfährt.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Mundstücks in Verbundbauweise
mit innenliegendem Mündungskörper wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die in Fig.
6 dargestellte Gießform erläutert.
[0037] Der im Rohzustand vorliegende Mündungskörper 9 wird in eine nach oben hin offene
Stahl-Stützform 13 eingesetzt, in die weiterhin eine aus Gips bestehende Außenform
14 und ein einteiliger Gipskern 15 eingebracht werden. Die Teile 13 und 15 greifen
in die Rohbohrung des Mündungskörpers 9 ein und verhindern den Zutritt der als Schlicker
vorliegenden Kieselsäure in diesen Bereich.
[0038] Die Stahl-Stützform 13 wird mittels eines Deckels 16 mit einer Einfüllöffnung 16'
verschlossen, der sich gleichzeitig auf den Teilen 14 und 15 abstützt und deren gegenseitige
Lage innerhalb der Stahl-Stützform 13 sichert.
[0039] Durch den Zwischenraum, der von den Teilen 16, 14, 9 und 15 begrenzt wird, ist die
Rohform des an den Mündungskörper 9 anzugießenden Tragkörpers 8 festgelegt.
[0040] Mittels der aus Gips bestehenden Teile 14 bis 16 wird dem eingefüllten Schlicker
Feuchtigkeit entzogen, bevor die Gießform zur Fortsetzung des Trocknungsvorgangs geöffnet
wird.
[0041] Nach dem Trocknungsvorgang und dem Herauslösen des nunmehr im Rohzustand vorliegenden
Mundstücks mit den Teilen 8 und 9 muß dieses bei etwa 1100
0C gebrannt werden. Dieser Abschnitt des Herstellvorgangs ist insofern kritisch, als
sich das Bornitrid des Mündungskörpers 9 stärker dehnt als die Kieselsäure des Tragkörpers
8 und demzufolge unter Umständen beschädigt wird. Um dies zu verhindern, wird der
Mündungskörper 9 vor dem Einfüllen des Schlickers in die Gießform in dem Bereich,
der später dem Tragkörper 8 gegenüberliegt, mit einer nachgiebigen Umhüllung 17 überzogen,
die beim Brennen vergast und damit den Raum schafft, der die Schrumpfung des Tragkörpers
8 beim Trocknen zuläßt und um den sich der Mündungskörper 9 beim Brennen bezüglich
des ihn umschließenden Tragkörpers ausdehnt.
[0042] Die nachgiebige Umhüllung, die insbesondere aus einem auflösbaren Kunststoff bestehen
kann, muß also hinsicht-
lich ihrer Stärke so bemessen sein, daß sie die beim
Trocknungs- und Brennvorgang auftretenden unterschiedlichen Abmessungsänderungen der
Keramikkörper 8 und 9 auffangen kann. Der nach dem Brennvorgang vorliegende spaltförmige
Zwischenraum (vgl. dazu die Ausführungsformen gemäß Fig. und 2) wird in der bereits
beschriebenen Weise ausgefüllt.
[0043] Die erforderliche Endbearbeitung des Gießdüsen-Mundstücks unter Einhaltung der erforderlichen
engen Abmessungs- und Winkel-Toleranzen wird erst nach Beendigung des Brennvorgangs
durchgeführt.
[0044] Das zur Herstellung eines Mundstücks mit innenliegendem
Mündungskörper geeignete Verfahren besteht also aus den folgenden wesentlichen Schritten:
Der aus Bornitrid bestehende Mündungskörper wird außen mit der nachgiebigen Umhüllung
aus Kunststoff versehen, die eine Wandstärke in der Größenordnung von 3 mm aufweist.
Nach dem Einlegen des Mündungskörpers in die Gießform und deren Vervollständigung
durch Einbringen der zugehörigen Gipsbestandteile wird Si02-Schlicker eingefüllt. Während des bei etwa 70 °C vor sich gehenden Trocknungsvorgangs
schrumpft der angegossene Tragkörper und drückt die Umhüllung des Mündungskörpers
auf eine Wandstärke von etwa 1,5 mm zusammen.
[0045] Nach dem Herauslösen des Mundstücks aus Tragkörper und Mündungskörper aus der Gießform
wird die erwähnte Einheit bei etwa 1100 °C einem Brennvorgang unterzogen, der die
Vergasung der Umhüllung und die Bildung des Zwischenraums zwischen den beiden miteinander
verbundenen Keramikkörpern zur Folge hat: Der innenliegende Mündungskörper kann sich
also bezüglich des ihn in Längsrichtung teilweise umschließenden Tragkörpers in geringem
Umfang bewegen. Das gasförmige Reaktionsprodukt der Umhüllung entweicht über Bohrungen,
die an zumindest einem der beiden Keramikkörper angeordnet sind.
[0046] Nach Abkühlung des Mundstücks wird der Zwischenraum zwischen den beiden
Keramikkörpern mit einer glasurartigen Dichtmasse gefüllt, die bei niedrigen Temperaturen
fest ist, d.h. die beiden Keramikkörper unbeweglich miteinander verbindet. Bei Temperaturen
oberhalb etwa 1400 °C nimmt die Dichtmasse einen teigigplastischen Zustand an und
bildet eine nachgiebige Dichtung zwischen den beiden Keramikkörpern.
[0047] Als Umhüllung, die erforderlichenfalls mit dem Mündungskörper verklebt wird, kommt
insbesondere Styrolpolimerisat oder Styrolcopolimerisat in Frage.
[0048] Die in den Fig. 7 und 8 dargestellten Gießformen sollen die Herstellung eines Gießdüsen-Mundstücks
mit außenliegendem Mündungskörper 9 ermöglichen.
[0049] Die Gießform gemäß Fig. 7 weist dabei einen einteiligen Gipskern 15 auf, dessen Außenkontur
bereits annähernd dem Verlauf der späteren Mundstückbohrung 7 (vgl. dazu Fig..3 und
4) entspricht.
[0050] Da der bezüglich des vorgefertigten Mündungskörpers 9 innenliegende Tragkörper 8
beim Trocknungsvorgang, bei dem ihm auch unter Einwirkung der umgebenden Gipsteile
14 bis 16 Wasser entzogen wird, die bereits erwähnte Schrumpfung erfährt, ist die
Verwendung einer nachgiebigen Umhüllung (wie in Fig. 6 dargestellt) im wesentlichen
nicht erforderlich. Allenfalls im Bereich der in Gießrichtung vornliegenden Stirnseite
9c des Mündungskörpers kann eine nachgiebige Zwischenschicht 18 vorgesehen sein, um
die Gefahr einer Beschädigung der über die Verdickung 8"' miteinander verhakten Keramikkörper
8 und 9 herabzusetzen.
[0051] Die Zwischenschicht 18 kann nach dem Abziehen der
Keramikkörper 8 und 9 vom Gipskern 15, in jedem Falle jedoch vor dem Brennvorgang,
von außen entfernt werden. Die Zwischenschicht 18 muß demzufolge zwar in ausreichendem
Maße nachgiebig, jedoch nicht durch den Brennvorgang auflösbar sein.
[0052] Der beim Trocknungsvorgang entstandene spaltähnliche Zwischenraum zwischen den Keramikkörpern
8 und 9 verkleinert sich während des Brennvorgangs in gewissem Umfang dadurch, daß
sich das Bornitrid des Mündungskörpers 9 stärker dehnt als die Kieselsäure des Tragkörpers
8.
[0053] Die Gießform gemäß Fig. 8 unterscheidet sich dadurch von der soeben beschriebenen
Gießform, daß der Gipskern mehrere voneinander lösbare Kernteile 15, 15a und 15b aufweist.
Der Gipskern kann demzufolge, ohne daß das im Rohzustand vorliegende Mundstück mit
den Keramikkörpern 9 und 8 nach oben abgezogen werden muß, aus der Gießform entfernt
werden; entsprechendes gilt für die Außenform 14.
[0054] Die gegenseitige Zuordnung von außenliegendem Mündungskörper 9 und innenliegendem
Tragkörper 8 vor dem Trocknungsvorgang ist aus Fig. 9 ersichtlich. Die beiden Keramikkörper
stützen sich zu diesem Zeitpunkt unmittelbar aneinander ab. Lediglich im Bereich der
in Gießrichtung vorn (d.h. in der Zeichnung links) liegenden Stirnfläche 9c des Mündungskörpers
9 ist ein durch die nachgiebige Zwischenschicht 18 ausgefüllter Raum vorhanden.
[0055] Da die Zwischenschicht von außen zugänglich ist, kann sie zu einem geeigneten Zeitpunkt
ohne Schwierigkeit entfernt werden.
[0056] Das zur Herstellung eines Mundstücks mit außenliegendem Mündungskörper geeignete
Verfahren ist durch folgende wesentliche Verfahrensschritte gekennzeichnet:
Nach dem Einlegen des Mündungskörpers - auf den erforderlichenfalls die bereits erwähnte
Zwischenschicht, beispielsweise durch Kleben, aufgebracht ist - und der Gipsbestandteile
in die Gießform wird diese mit Si02-Schlicker gefüllt. Im Verlaufe des Trocknungsvorgangs bei etwa 70°C schrumpft der
innenliegende Tragkörper, wobei sich zwischen diesem und dem Mündungskörper der bereits
erwähnte Zwischenraum bildet; die an dem Mündungskörper angebrachte Zwischenschicht
stellt sicher, daß zwischen den beiden Keramikkörpern auch in axialer Richtung ein
ausreichender Bewegungsspielraum vorhanden ist.
[0057] Nach Entfernen des Mundstücks aus der Gießform kann die Zwischenschicht entfernt
werden, bevor die beiden beweglich miteinander verbundenen Keramikkörper bei 1100
°C gebrannt werden. Nach dem Abkühlen des Mundstücks wird der Zwischenraum zwischen
den beiden Keramikörpern mit der bereits erwähnten glasurartigen Dichtmasse gefüllte
die erst bei höheren Temperaturen teigig-plastisch wird und eine nachgiebige Abdichtung
zwischen den beiden Keramikkörpern herstellt. Die ggf. zum Einsatz kommende Zwischenschicht
kann aus demselben Kunststoff bestehen wie die Umhüllung, die bei der Herstellung
eines Mundstücks mit innenliegendem Mündungskörper zum Einsatz gelangt. Da die Zwischenschicht
bereits vor dem Brennvorgang von außen entfernt werden kann, können jedoch auch andere
Kunststoffe Verwendung finden, die nicht in einen gasförmigen Zustand überführbar
sein müssen.
[0058] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß sich durch Angießen eines
Tragkörpers an einen bereits vorgefertigten Mündungskörper aus Bornitrid eine Einheit
herstellen läßt, deren Bestandteile über eine formschlüssige Verbindung unlösbar aneinander
befestigt sind. Der fertigungstechnisch bedingte Zwischenraum zwischen den beiden
miteinander verhakten Keramikkörpern kann dabei in einfacher Weise mit einer sich
bei niedrigen Temperaturen verfestigenden Dichtmasse ausgefüllt werden, bevor das
Mundstück der Endbearbeitung unterzogen wird.
1. Aus mehreren Längsabschnitten bestehende Gießdüse zum Zuführen von Metallschmelze,
insbesondere Stahlschmelze, in eine Stranggießkokille mit einen rechteckförmigen Kokillenraum
begrenzenden und dort ausschließlich in Gießrichtung bewegten Kokillenwänden, deren
im Querschnitt angepaßtes Mundstück, auf einem Teil seiner Längserstreckung in den
Kokillenraum hineinragend, einen hohlen Tragkörper aus amorpher Kieselsäure und, an
diesem abgestützt, einen hohlen Mündungskörper aus Bornitrid aufweist, wobei letzterer
im Endbereich des Mundstücks bis zu dessen Austrittsöffnung einen Teil der Wandung
der Mundstückbohrung und die dort befindliche Stirnfläche bildet, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mündungskörper (9) und der an diesen angegossene Tragkörper (8), die sich
gegenseitig überlappen, unter Einhaltung eines spaltförmigen Zwischenraums (10) über
Formschluß unlösbar miteinander in Verbindung stehen und der Zwischenraum zwischen
den benachbarten Flächen der beiden Keramikkörper (8, 9) mit einer Dichtmasse (11)
ausgefüllt ist, die bei höheren Temperaturen plastische Eigenschaften aufweist.
2. Gießdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der im Überlappungsbereich
außenliegende Keramikkörper (8 bzw. 9) mit Einfüllöffnungen (12) für die Dichtmasse
(11) ausgestattet ist.
3. Gießdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Keramikkörper (8, 9) über zumindest zwei in axialer Richtung wirksame Absatzflächen
(9a, b) unlösbar ineinandergreifen.
4. Gießdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Keramikkörper (8, 9) über eine im Querschnitt halbkreisförmige Verdickung (8"1) unlösbar ineinandergreifen.
5. Gießdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in dem
Tragkärper (8) gehaltene innenliegende Mündungskörper (9), als Verlängerung axial
über diesen hinausragend, auch einen Teil der Außenfläche (9"') des Mundstücks (1)
bildet.
6. Gießdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der außenliegende
Mündungskörper (9) den Tragkörper (8) auf dem in Gießrichtung (Pfeil 2) hinteren Teil
seiner Längserstreckung umschließt und, über diesen in axialer Richtung hinausragend,
einen Teil der Außenfläche (9"") des Mundstücks (1) bildet.
7. Verfahren zur Herstellung des Mundstücks einer Gießdüse gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6 mit einem hohlen Tragkörper aus amorpher Kieselsäure und einem an diesem abgestützten
hohlen Mündungskörper aus Bornitrid, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper in
der Weise an den vorgefertigten Mündungskörper angegossen wird, daß nach dem sich
anschließenden Trocknungs- und Brennvorgang mit Bildung eines spaltförmigen Zwischenraums
zwischen den beiden Keramikkörpern eine unlösbare formschlüssige Verbindung vorliegt,
und daß der Zwischenraum mit einer bei höheren Temperaturen plastischen Dichtmasse
ausgefüllt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Mündungskörper vor dem
Angießen des außenliegenden Tragkörpers in dem diesem zugewandten Bereich mit einer
nachgiebigen Umhüllung überzogen wird, bei deren Beseitigung, die spätestens während
des Brennvorgangs vor sich geht, der Zwischenraum entsteht.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Mündungskörper vor dem
Angießen des innenliegenden Tragkörpers an der diesem zugewandten Stirnfläche mit
einer nachgiebigen Zwischenschicht belegt wird, die spätestens vor dem Brennvorgang
entfernt wird.