[0001] Es ist allgemein üblich, durch Reißen von textilen Flächengebilden und Fäden gewonnene
Abfälle einem Trägermaterial aus Natur- oder Chemiefasern zuzumischen. Eine Verarbeitung
solcher Abfälle, die in der Regel noch Fäden und anderes hartes Fasermaterial enthalten,
erfolgte bisher auf Walzenkrempeln, auf die ohme zusätzliche Streckpassage Selfaktoren
oder Streichgarnringspinnmaschinen folgen. In dem von der Walzenkrempel gelieferten
Faserband bzw. Vorgarn liegen die Fasern jedoch noch zu wirr durcheinander, weshalb
es als Vorlage für eine Offenend-Spinnmaschine, beispielsweise eine Rotorspinnmaschine,
nicht geeignet ist. Ein vorlagefähiges Faserband liefert dagegen die Deckelkarde,
jedoch ist diese wiederum nicht in der Lage, das in der Mischung vorhandene harte
Abfallmaterial aufzulösen. Schaltet man der Deckelkarde eine vollständige Kmempellinie
vor, um damit die Auflösung des Abfalls zu erreichen, so wird dadurch die wirtschaftliche
Überlegenheit des Offenend- und Rotorspinnens gegenüber dem Selfaktorspinnen und dem
Ringspinnen wieder zunichte gemacht, da eine solche Linie sehr kostenaufwendig ist.
[0002] Es wurde daher schon vorgeschlagen, eine Walzenkrempel mit einer Deckelkarde mittels
einer Transportwalze direkt zu verbinden, wobei die Transportwalze das Fasermaterial
von der Trommel der Walzenkrempel auf die Trommel der Deckelkarde übeträgt (Prospekt
"Super Carda Ap-2082" der Fa. Rosique S.A.). Ein Nachteil und Problem bei dieser Vorrichtung
besteht darin, daß die Geschwindigkeit der beiden Maschinen einander genau angepaßt
werden muß und Masseschwankungen in dem von der Walzenkrempel gelieferten Vlies von
der Deckelkarde übernommen werden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, welche die
Nachteile der bekannten Vorrichtung vermeidet und es auf wirtschaftliche Weise ermöglicht,
harte Textilabfälle enthaltende Fasermischungen für das Offenend-Rotorspinnen vorzubereiten
und dafür in eine geeignete Vorlage zu bringen.
[0004] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Walzenkrempel über einen Speicher mit der Deckelkarde verbunden
ist.
[0005] Dadurch wird zum einen eine gründliche Auflösung der noch im Fasermaterial enthaltenen
harten Textilabfälle auf der Walzenkrempel erreicht und zum anderen sichergestellt,
daß an der Deckelkarde stets eine möglichst gleichmäßige Einspeisung gewährleistet
ist.
[0006] Vorzugsweise ist der Speicher ein Füllschacht, der durch eine Rohrleitung mit einem
Ansaugschlitz für das Krempelvlies mit dem Ausgang der Walzenkrempel verbunden ist.
Um die Füllhöhe im Füllschacht konstant zu halten, ist die Liefergeschwindigkeit der
Walzenkrempel in Abhängigkeit von der Materialhöhe im Füllschacht regelbar. In einer
anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dient als Speicher ein Flortäfler.
Dabei werden Masseschwankungen in dem der Deckelkarde zugeführten Vlies dadurch in
Grenzen gehalten, daß der Deckelkarde eine die Fasermasse des Krempelvlieses abtastende
Vorrichtung vorgeordnet ist, über die die Liefergeschwindigkeit der Walzenkrempel
in Abhängigkeit von Masseschwankungen regelbar ist.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
in Seitenansicht
Figur 1 eine Walzenkrempel, die über einen Füllschacht mit einer Deckelkarde verbunden
ist;
Figur 2 die Vorrichtung nach Figur 1 mit einem in die Verbindung eingefügten Feinöffner;
Figur 3 die Verbindung einer Walzenkrempel mit einer Deckelkarde durch einen Flortäfler.
[0008] Die Maschinenkombination zur Verarbeitung von Natur- oder Chemiefasern mit zugemischten
harten Textilabfällen enthält eine Walzenkrempel 1 und eine Deckelkarde 2. Die Walzenkrempel
1 ist unter Zwischenschaltung eines Speichers, in Figur 1 eines Füllschachtes 3 mit
daran angeschlossener Rohrleitung 4, mit der Deckelkarde 2 verbunden. Im Ausführungsbeispiel
ist der Füllschacht 3 als Zweikammer-System ausgebildet mit einem Reserveschacht 30
als erste Kammer und einem Speiseschacht 31 als zweite Kammer, wobei am Ausgang des
Reserveschachtes 30 eine Auflösewalze 32 angeordnet ist. Gegebenenfalls kann der Füllschacht
3 aber auch nur aus einer Kammer bestehen.
[0009] Die Rohrleitung 4 führt vom Füllschacht 3 bzw. dessen Reserveschacht 30 zum Ausgang
der Walzenkrempel 1, deren Arbeitsbreite der Arbeitsbreite der Deckelkarde 2 angepaßt
sein kann. Das freie Ende der Rohrleitung 4 ist als Saugschlitz 40 ausgebildet, der
sich in unmittelbarer Nähe der Vliesabzugswalzen der Walzenkrempel 1 über deren Arbeitsbreite
erstreckt. In der Rohrleitung 4 ist eine Siebtrommel 41 zur Staubabscheidung angeordnet.
[0010] Die Überwachung des Niveaus der Materialsäule im Füllschacht 3 bzw. im Reserveschacht
30 erfolgt durch eine Überwachungsvorrichtung 5, deren Signal, das beim Über- oder
Unterschreiten eines bestimmten Niveaus erzeugt wird, als Regelsignal zum Regeln des
Antriebs der Walzenkrempel 1 verwendet wird. Hierzu ist die Überwachungsvorrichtung
5 mit regelbaren Antriebsmotoren (nicht gezeigt) der Walzenkrempel verbunden. Je nachdem,
ob die Materialsäule eine durch die Überwachungsvorrichtung vorgegebene Höhe über-
oder unterschreitet, wird die Zuspeisung und Ablieferung der Walzenkrempel verlangsamt
oder beschleunigt.
[0011] Das Fasermaterial wird der Walzenkrempel 1 in üblicher Weise, beispielsweise mittels
eines Füllschachtes, zugeführt und beim anschließenden Durchlauf durch die Walzenkrempel
1 gereinigt und aufgelöst, wobei nicht nur die Faserflocken des Fasermaterials, sondern
auch die im Material vorhandenen harten Textilabfälle bis zu Einzelfasern aufgelöst
werden.
[0012] Das vom Abnehmer der Walzenkrempel 1 abgenommene Faservlies wird durch den Saugschlitz
40 hindurch in die Rohrleitung 4 gesaugt und an der Siebtrommel 41 von noch anhaftendem
Staub befreit. Nach Passieren der Siebtrommel 41 gelangt das Fasermaterial in den
Reserveschacht 30, aus dem es die Auflösewalze 32 in den Speiseschacht 31 befördert.
In der an den Speiseschacht 31 anschließenden Deckelkarde 2 wird das Fasermaterial
dann nochmals gereinigt und parallelisiert und schließlich als Faserband in einer
Kanne abgelegt. Dabei kann das Fasermaterial mit optimaler Kardiergeschwindigkeit
parallelisiert werden, da durch den zwischen die Walzenkrempel und die Deckelkarde
geschalteten Füllschacht als Speicher eine gleichmäßige Einspeisung des Fasermaterials
in den Vorreißerteil der Deckelkarde sichergestellt ist, so daß die Arbeitsgeschwindigkeit
der Deckelkarde unverändert beibehalten werden kann. Die für das Offenend-Rotorspinnen
erforderliche Qualität des erzeugten Faserbandes bleibt somit erhalten.
[0013] In bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, zwischen der Walzenkrempel 1 und dem
Füllschacht 3 noch einen Feinöffner 6 anzuordnen, wie in Figur 2 gezeigt. Das Fasermaterial
wird dabei von der Siebtrommel 41 durch die Rohrleitung 4 in einen dem Feinöffner
6 zugehörigen Schacht 60 und aus diesem zum Feinöffner 6 gefördert, durch den eine
zusätzliche Auflösung und Reinigung des Fasermaterials erfolgt. Danach wird das Fasermaterial
pneumatisch dem Füllschacht 3 bzw. dessen Reserveschacht 30 zugeführt.
[0014] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Walzenkrempel 1 mittels eines
als Speicher dienenden Flortäflers 7 mit der Deckelkarde 2 verbunden ist. Das Krempelvlies
wird hier der Deckelkarde in Längslage zugeführt, jedoch kann selbstverständlich auch
eine Zuführung des Vlieses in Querlage vorgesehen werden. Um Masseschwankungen im
getafelten Vlies in Grenzen zu halten, wird der Deckelkarde 2 eine Abtastvorrichtung,
beispielsweise eine unter Federdruck stehende Tastwalze 8, vorgeordnet, welche die
Vliesmasse abtastet und in Abhängigkeit von der jeweiligen Stärke ein Meßsignal liefert,
das zur Regelung der Liefergeschwindigkeit der Walzenkrempel benutzt wird. Derartige
Regelvorrichtungen sind bekannt, so daß sich eine weitergehende Beschreibung erübrigt.
1. Vorrichtung zum Vorbereiten einer harte Textilabfälle enthaltenden Fasermischung
für das Offenend-Spinnen, mit einer Walzenkrempel und einer Deckelkarde, dadurch ggekennzeichnet,
daß die Walzenkrempel (1) über einen Speicher (3, 7) mit der Deckelkarde (2) verbunden
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, ddadurch gekennzeichnet , daß der Speicher ein Füllschacht
(3) ist, der durch eine Rohrleitung (4) mit einem Ansaugschlitz (40) für das Krempelvlies
mit dem Ausgang der Walzenkrempel (1) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Liefergeschwindigkeit
der Walzenkrempel (1) in Abhängigkeit von der Materialhöhe im Füllschacht (3) regelbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen der Walzenkrempel
(1) und dem Füllschacht (3) ein Feinöffner (6) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Speicher ein Flortäfler
(7) dient.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Deckelkarde (2) eine
die Fasermasse des Krempelvlieses abtastende Vorrichtung (8) vorgeordnet ist, über
die die Liefergeschwindigkeit der Walzenkrempel (1) in Abhängigkeit von Masseschwankungen
regelbar ist.