(19)
(11) EP 0 149 414 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.1985  Patentblatt  1985/30

(21) Anmeldenummer: 84710001.3

(22) Anmeldetag:  12.01.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B04B 11/04, B04B 11/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE LI SE

(71) Anmelder: Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
D-38122 Braunschweig (DE)

(72) Erfinder:
  • Hentschel, Volkmar, Dipl.-Ing.
    D-3300 Braunschweig (DE)

(74) Vertreter: Döring, Rudolf (DE) 
Jasperallee 1a
D-38102 Braunschweig
D-38102 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Überlauf-Separationszentrifuge zur Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen


    (57) Die Überlauf-Separationszentrifuge zur Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen in Flüssigkeit und Feststoffe ist bevorzugt zur Trennbehandlung von Schlamm mit schwer absetzbaren Feststoffteilchen vorgesehen. Sie weist eine um eine horizontale Achse antreibbare Trommel (1) innerhalb eines umgebenden Gehäuses (2) auf, die an einem Ende geschlossen ist, während in der anderen Stirnwand (4) eine Ringöffnung (5) zum Eintragen der Suspension und zum Austragen der Feststoffe vorgesehen ist. Die Ringöffnung (5) wird durch eine Überlaufkante (6) der Stirnwand (4) der Trommel begrenzt. Zum Austrag der Flüssigkeit ist ein durch die Ringöffnung (5) in die Trommel ragendes Flüssigkeitsaustragsrohr (10) vorgesehen, welches an seinem in die Trommel ragenden Ende mit einer Einlauf- bzw. Schältülle (11) ausgerüstet ist. Über einen mit dem Flüssigkeitsaustragsrohr verbundenen Schwenkantrieb (14) ist die Schältülle in und außer Eingriff mit dem von der Überlaufkante (6) begrenzten Ringraum der Trommel verschwenkbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Überlauf-Separationszentrifuge zur Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen in Flüssigkeit und Feststoffe, insbesondere zur Trennbehandlung von Schlamm, mit einer um eine horizontale Achse antreibbaren Trommel, die an einem Ende eine Ringöffnung zum Eintragen der Suspension sowie zum Austragen der Feststoffe und eine von der Trommelstirnwand gebildete Uberlaufkante für die Flüssigkeit aufweist.

    [0002] Es sind Überlauf-Separationszentrifugen vorgenannter Art bekannt, bei denen infolge der Dichteunterschiede eine Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischerlin Flüssigkeit und Feststoffe erfolgt und die in erheblichem Umfange auch für die Trennbehandlung von Schlamm verwendet werden. Derartige Zentrifugen werden mit einer solchen Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, daß sich der Fesststoff auf der Innenwand der Trommel absetzt, während die Flüssigkeit eine sich radial auf den Feststoff auflagernde Schicht bildet. Bei entsprechender Füllung der Zentrifuge fließt die Flüssigkeit über die Überlaufkante der Trommel ab. Die Zuführung des Flüssigkeits-Feststoffgemisches in die Trommel erfolgt so lange, bis das durch die Höhe der Überlaufkante im wesentlichen bestimmte Nutsvolumen der Trommel mit Feststoff gefüllt ist.

    [0003] Bei Flüssigkeits-Feststoffgemischen mit größeren Dichteunterschieden zwischen dem Feststoff und der Flüssigkeit bereitet es keine Probleme, die Trommel kontinuierlich oder absatzweise zu füllen, bis das genannte Nutzvolumen erreicht ist.

    [0004] Probleme ergebe sich bei schlecht trennbaren Suspensionen, welche oft in Form von Schlamm anfallen. Bei diesen schlecht trennbaren Suspensionen ist es im allgemeinen erforderlich, abweichend von dem sonst üblichen Betrieb die Trommel zunächst nur bis zur überlaufkante zu füllen und abzuwarten, bis die Trennung auch der schwer absetzbaren Partikel erfolgt, wobei diese Partikel sich aufgrund der schweren Absetzbarkeit im oberen Teil der Feststoffschicht, also unmittelbar benachbart der sich auf dem Feststoff ausbildenden Flüssigkeitsschicht anlagern. Die weitere Nachfüllung der Suspension zur Erzielung eines Überlaufes der Flüssigkeit und zur Auffüllung des Nutzvolumens der Trommel mit Feststoff bereitet erhebliche Schwierigkeiten, da durch das nachzufüllende Flüssigkeits-Feststoffgemisch und die hierdurch bedingte Flüssigkeitsströmung die schwer absetzbaren Partikel wieder aufgewirbelt und in die Flüssigkeitsströmung übernommen werden, so daß sie mit der Flüssigkeit über die Uberlaufkante in den Ablauf gelangen.

    [0005] Selbst bei sehr vorsichtiger und sparsam dosierter Zuführung des Flüssigkeits-Feststoffgemisches in die bis zur Uberlaufkante gefüllte Zentrifuge läßt es sich nicht vermeiden, daß ein erheblicher Teil der schwer absetzbaren Partikel mit der Flüssigkeit abgeführt wird.

    [0006] Es kommt ferner hinzu, daß das Nutzvolumen der Trommel bei den genannten Flüssigkeits-Feststoffgemischen mit schwer absetzbaren Partikeln nicht vollständig mit Feststoff gefüllt werden kann, ohne daß erhebliche Mengen nicht abgesetzten Feststoffes in den Ablauf gelangen und hierdurch zu weiteren Schwierigkeiten führen. Man muß somit in Kauf nehmen, daß ein Rest Flüssigkeit in der mit Feststoff gefüllten Trommel verbleibt und mit dem Feststoff ausgetragen wird. Hierdurch ergibt sich zwangsläufig eine unerwünschte Erhöhung des Flüssigkeitsanteiles in dem zentrifugierten Feststoff.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Zentrifugen der eingangs genannten Art zu vermeiden und die Zentrifuge so auszubilden, daß auch bei der Separation schwer trennbarer Flüssigkeits-Feststoffgemische eine sichere Trennung der Flüssigkeit von den Feststoffen erfolgt und das gesamte Nutzvolumen der Trommel auch bei den genannten schwer trennbaren Suspensionen voll ausgenutzt werden kann.

    [0008] Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich die genannte Uberlauf-Separationszentrifuge dadurch, daß wenigstens ein durch die Ringöffnung in die Trommel ragendes und an seinem in der Trommel befindlichen freien Ende eine Einlauf- bzw. Schältülle aufweisendes Flüssigkeitsaustragsrohr vorgesehen und so gehalten ist, daß die Einlauf- bzw. Schältülle zum Abschöpfen der Flüssigkeit in und außer Eingriff mit dem von der überlaufkante begrenzten Ringraum der Trommel überführbar ist.

    [0009] Bei der vorgenannten Ausbildung der Zentrifuge ist es möglich, die Trommel jeweils bis zur Uberlaufkante zu füllen und nach einer für die Trennung ausreichend langen Verweilzeit die mit dem Flüssigkeitsaustragsrohr verbundene Einlauf- bzw. Schältülle durch entsprechende Schwenkbewegung des Flüssigkeitsaustragsrohres feinfühlig in die Flüssigkeitsschicht einzutauchen und die Flüssigkeit nach Art einer Schälbewegung zu entnehmen. Die in die Schältülle eintretende Flüssigkeit gelangt in das Flüssigkeitsaustragsrohr, in welchem durch den Druck der nachströmenden Flüssigkeit eine entsprechende Strömung erzeugt wird. Das Flüssigkeitsaustragsrohr ist auf seinem der Einlauf- bzw. Schältülle abgekehrten Ende offen ausgebildet und ragt mit diesem offenen Ende in denjenigen Bereich, in den auch bei wirksamer Uberlaufkante die Flüssigkeit überführt wird.

    [0010] Praktische Versuche haben ergeben, daß das Eintauchen der Einlauf- bzw. Schältülle in die Flüssigkeitsschicht bei entsprechend feinfühliger Bewegung nur wenig zum Aufwirbeln der schwer absetzbaren Feststoffteilchen führt. Allenfalls beim Abschöpfen der Restflüssigkeit unmittelbar vor Erreichen des Füllungszustandes des gesamten Nutzvolumens können Feststoffpartikel über die Einlauf- bzw. Schältülle in den Ablauf gelangen. Dieser verschmutzte Ablauf kann aber gesondert abgeleitet und der Zentrifuge zur erneuten Trennung zugeführt werden.

    [0011] Flüssigkeitsaustragsrohre in Form von Schälrohren, welche mit ihrem offenen Querschnitt in Richtung gegen die Drehbewegung der Trommel in die Flüssigkeit eintauchen, sind bei Zentrifugen zwar bekannt (DE-OS 23 31 196), jedoch dienen sie dort bei gattungsmäßig von der Erfindung abweichenden Zentrifugen einem völlig anderen Zweck, nämlich den Flüssigkeitsspiegel in einem mit einem Sammelraum kommunizierenden Ringraum gegenüber dem Flüssigkeitsspiegel im Sammelraum so weit abzusenken, daß in dem geschlossenen Sammelraum durch den Sog der abfließenden Flüssigkeit ein Unterdruck entsteht. Das Problem des Abführens einer auf einer Feststoffschicht in der Zentrifuge entsthenden Flüssigkeitsschicht ohne das Aufwirbeln schwer absetzbarer Substanzen wird in der bekannten Zentrifuge der völlig andersartiger. Wirkungsweise dieser Zentrifuge nicht angesprechen.

    [0012] Um bei der Uberlauf-Separationszentrifuge gemäß vorliegender Erfindung eine besonders günstige Schälwirkung der Tülle zu erzielen, empfiehlt es sich, die Einlauf- bzw. Schältülle des Flüssigkeitsaustragsrohres an ihrem freien Ende rinnenförmig und mit einer schneidenartigen Eintauchkante auszubilden. Die Tülle kann dabei in Richtung zu dem Flüssigkeitsaustragsrohr konvergierende oder parallel zueinander verlaufende Seitenwandungen aufweisen, die in Richtung zur schneidenartigen Eintauchkante verjüngt ausgebildet sind, um einerseits das Einströmen der Flüssigkeit in die Tülle und in das Flüssigkeitsaustragsrohr zu begünstigen, jedoch andererseits Aufwirbelungen der Grenzschicht zwischen Flüssigkeit und Feststoff weitest gehend zu vermeiden.

    [0013] Zweckmäßig ist es, wenn sich das Flüssigkeitsaustragsrohr etwa parallel zur Trommelachse erstreckt und an einem Schwenkarm gehalten ist, der seinerseits mit einem Schwenkantrieb verbunden ist. Das Flüssigkeitsaustragsrohr muß sich mit seinem der Tülle abgewandten Ende lediglich bis über die Einlaufkante der Trommel nach außen hin erstrecken, um die Flüssigkeit dort in den üblicherweise von einem die Trommel umgebenden Mantelgehäuse gebildeten Ablaufstutzen zu überführen.

    [0014] Da das Flüssigkeitsaustragsrohr durch die Ringöffnung der Trommel in deren Inneres ragt, muß dafür gesorgt werden, daß trotz dieses Rohres und des erforderlichen Schwenkantriebes der Querschnitt der Ringöffnung weitestgehend frei bleibt, da diese Ringöffnung für die in das Trommelinnere ragende Einrichtung zur Zuführung der Suspension sowie auch für die erforderlichen Einrichtungen zur Entnahme des Feststoffes erforderlich ist und benötigt wird. Um diesem Erfordernis Rechnung zu tragen, ist es vorteilhaft, wenn der Schwenkarm, welcher das Flüssigkeitsaustragsrohr trägt, sich parallel zur Trommelumfangswand erstreckt und mit einer Schwenkachse drehsicher verbunden ist, welche in einer die Ringöffnung der Trommel freilassenden Stirnwand eines die Trommel umschließenden ortsfesten Gehäuses gehalten ist. Bei dieser Ausgestaltung ist zweckmäßig auch der Schwenkantrieb an der genannten Stirnwand des ortsfesten Gehäuses, und zwar vorteilhafterweise auf der Außenseite des Gehäuses, angeordnet, wo er leicht zugänglich ist.

    [0015] Das Flüssigkeitsrohr kann mit seinem Schwenkarm auf der Schwenkachse längsverschiebbar gehalten sein, wenn eine Verschiebung der Einlauf- bzw. Schältülle in Richtung der Trommellängsachse gewünscht wird. Bei einer solchen Längsverschiebbarkeit muß jedoch dafür gesorgt werden, daß das der Tülle abgekehrte Ende des Rohres stets noch bis über die Überlaufkante der Trommel ragt. Gegebenenfalls kann das Rohr durch einen flexiblen Schlauch verlängert werden oder aber eine teleskopartige Anordnung mehrerer ineinandergreifender Rohrabschnitte vorgesehen sein, um trotz der Längsverschiebbarkeit des Flüssigkeitsaustragsrohres auf der Schwenkachse eine sichere Abführung der in die Tülle einfließenden Flüssigkeit zu gewährleisten.

    [0016] Insbesondere bei Zentrifugen mit langgestreckten Trommeln kann es zweckmäßig sein, mehrere Flüssigkeitsaustragsrohre mit diesen zugeordneten Einlauf- bzw. Schältüllen vorzusehen und auf einer gemeinsamen Schwenkachse anzuordnen, wobei eine um die Schwenkachse versetzte Anordnung der einzelnen die Flüssigkeitsaustragsrohre tragenden Schwenkachsen erforderlich ist. Statt dieser Ausbildung können aber auch mehrere Flüssigkeitsaustragsrohre mit diesen zugeordneten Einlauf- bzw. Schältüllen jeweils auf vcneinander getrennten Schwenkachsen mit diesen zugeordneten Schwenkantrieben vorgesehen sein.

    [0017] In der Regel genügt jedoch ein Flüssigkeitsaustragsrohr mit einer Einlauf- bzw. Schältülle, weil die durch das Eintauchen der Einlauf- bzw. Schältülle in der Flüssigkeit entstehende Rinne sehr schnell wieder durch die nachfließende Flüssigkeit ausgeglichen wird.

    [0018] Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.

    [0019] Es zeigen:

    Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch eine Zentrifugentrommel mit zugehörigem Außengehäuse gemäß der Erfindung,

    Fig. 2 eine teilweise Stirnansicht der Zentrifuge gemäß Fig. 1.



    [0020] Die in der Zeichnung wiedergegebene Zentrifugentrommel 1 ist in einem äußeren Gehäuse 2 angeordnet und an ihrem in der Fig. 1 nicht dargestellten geschlossenen Ende mit einer Antriebswelle verbunden und wird um ihre horizontal verlaufende Längsachse 3 rotierend angetrieben. Die dem Antrieb gegenüberliegende Stirnwand 4 der Zentrifugentrommel 1 umschließt eine Ringöffnung 5 und bildet eine ringförmig verlaufende Uberlaufkante 6, welche das Nutzvolumen der Trommel für das in die Trommel einzubringende Flüssigkeits-Feststoffgemisch begrenzt, d.h. bis zur Höhe der überlaufkante 6 kann bei entsprechender Füllung der Zentrifugentrommel 1 die sich in der Trommel infolge der Rotationsbewegung aus dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch absetzende Feststoffschicht reichen.

    [0021] Aus übersichtlichkeitsgründen ist in der Zeichnung weder die durch die Ringöffnung 5 hindurchgreifende Zuführeinrichtung noch die ebenfalls durch diese Ringöffnung einführbare Feststoffaustragsvorrichtung wiedergegeben.

    [0022] Zur ungehinderten Einführung der Zuführeinrichtung sowie auch der Feststcffaustragsvorrichtung ist das äußere Gehäuse 2 der in den Figuren wiedergegebenen Uberlauf-Separationszentrifuge ebenfalls mit einer ringförmigen Ausnehmung 7 in der Stirnwand 8 ausgerüstet. Das die Zentrifugentrommel 1 mit Spiel umschließende Gehäuse 2 dient zur Aufnahme und Abführung der bei dem Separationsvorgang aus dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch anfallenden Flüssigkeit, welche bei entsprechender Füllung der Zentrifuge in üblicher Weise über die Überlaufkante 6 in Richtung zur Stirnwand 8 des Gehäuses ausgetragen wird und durch einen Austragsstutzen 9 das Innere des Gehäuses 2 verläßt, um einer Rohrleitung oder einem Sammelbecken zugeführt zu werden.

    [0023] Abweichend von dieser bekannten Art der Flüssigkeitsabführung ist bei der dargestellten Zentrifuge eine besondere Flüssigkeitsaustragsvorrichtung vorgesehen. Diese besteht aus einem durch die Ringöffnung 5 der Zentrifugentrommel 1 hindurchragenden Flüssigkeitsaustragsrohr 10, welches an seinem in das Trommelinnere ragenden freien Ende eine Einlauf- bzw. Schältülle 11 aufweist, welche sich in radialer Richtung von dem Flüssigkeitsaustragsrohr 10 etwa in Richtung radial zur Umfangswand der Trommel 1 erstreckt. Das Flüssigkeitsaustragsrohr 10 mit der daran gehaltenen Einlauf- bzw. Schältülle 11 ist mit einem Schwenkarm 12 verbunden, welcher seinerseits an einer parallel zur Trommellängsachse verlaufenden Schwenkwelle 13 gehalten ist, die außerhalb der Ringöffnung 7 in der Stirnwand 8 des Gehäuses 2 gelagert und mit einem insgesamt mit 14 bezeichneten Schwenkantrieb verbunden ist.

    [0024] Das Flüssigkeitsaustragsrohr 10 ist an seinem der Einlauf- bzw. Schältülle 11 abgekehrten Ende, an dem es auch mit dem Schwenkarm 12 verbunden ist, offen ausgebildet, so daß an diesem Ende des Rohres die Flüssigkeit frei austreten kann und in den Ablaufstutze des Gehäuses 2 gelangt.

    [0025] Der Schwenkarm 12 erstreckt sich parallel zur Trommelumfangswand, wie dies besonders deutlich aus' Fig. 2 ersichtlich ist, so daß er außerhalb der Ringöffnung 5 der Trommel 1 verläuft.

    [0026] Die Einlauf- tzw. Schältülle 11 ist in dem wiedergegebenen Beispiel an ihrem freien Ende rinnenförmig und mit einer ebenen schneidenartigen Eintauchkante 11a ausgerüstet, wie dies ebenfalls deutlich aus der Fig.2 hervorgeht.

    [0027] Der Schwenkantrieb ist in dem dargestellten Beispiel mit einer hydraulischen Kolbenzylinderanordnung 15 ausgerüstet, welche sich auf einer Tragkonsole 16 abstützt, die ihrerseits an der Außenseite der Stirnwand 8 des Gehäuses 1 befestigt ist. Die schwenkbar auf der Konsole 16 gehaltene Kolbenzylinderanordnung 15 ist mit einem Schwenkhebel 17 verbunden, der seinerseits drehsicher auf der Schwenkachse 13 gehalten ist.

    [0028] Zur Begrenzung des Weges des Schwenkhebels 17 bzw. zu seiner Stellungsanzeige dienen Schalter 18 bzw.19 in dem Ausführungsbeispiel.

    [0029] Bei der Trennung eines Flüssigkeits-Feststoffgemisches mit schwer absetzbaren Feststoffteilchen, für welche die beschriebene Anordnung vorgesehen ist, wird die Trommel 1 zunächst mit dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch bis etwa zu der Überlaufkante 6 gefüllt. Durch die Rotationsbewegung der Trommel erfolgt eine Trennung des zugeführten Gutes in eine Feststoffschicht 21, welche sich auf der Innenwandung der Trommel anlagert,und eine darauf befindliche Flüssigkeitsschicht 22. Damit die schwer absetzbaren Feststoffteilchen sich auf der Feststoffschicht 21 ablagern, ist eine längere Verweilzeit des Gutes in der Trommel erfordenlich, in welcher eine Abführung der Flüssigkeit verhindert werden muß, da anderenfalls die sich schwer absetzenden Teilchen mit der Flüssigkeit abgeführt würden. Nach der erfolgten Trennung in die Feststoffschicht 21 und die Flüssigkeitsschicht 22 wird durch den Schwenkantrieb 14 das Flüssigkeitsaustragsrohr 10 in Richtung des Pfeiles 2C der Fig. 2 verschwenkt, bis die Einlauf- bzw. Schältülle 11 mit ihrer schneidenartigen Eintauchkante 11a in die Flüssigkeitsschicht 22 eintaucht, wobei die schneidenartige Eintauchkante 11a der Rotationsbewegung der Trommel 1 entgegengerichtet ist. Nach Art einer Schälbewegung wird im Bereich der Einlauf- bzw. Schältülle 11 die Flüssigkeit abgeschöpft und strömt durch das Flüssigkeitsaustragsrohr 10 in Richtung des Pfeiles 23 aus dem offenen Ende dieses Rohres in den Ablaufstutzen 9 des Außengehäuses 2 ab. Die Strömung in dem Flüssigkeitsaustragsrohr 10 wird durch die nachdrängende Flüssigkeit beim Eintauchen der Einlauf- bzw. Schältülle in die Flüssigkeitsschicht 22 aufrechterhalten. Die zunächst in der Flüssigkeitsschicht 22 in Bewegungsrichtung der Trommel hinter der Einlauf- bzw. Schältülle 11 entstehende rinnenförmige Vertiefung in der Flüssigkeitsschicht wird durch die nachströmende Flüssigkeit wieder schnell ausgeglichen, so daß die Entnahme der Flüssigkeit nur an einer Stelle erforderlich ist, um die gesamte Flüssigkeitsschicht 22 abzuführen. Dabei wird durch die beschriebene Schälbewegung und durch die Möglichkeit der feinfühligen Zustellung der Einlauf- bzw. Schältülle 11 in die Flüssigkeitsschicht 22 keine Aufwirbelung der in dem radial inneren Bereich der Feststoffschicht 21 befindlichen schwer absetzbaren Teilchen verursacht.

    [0030] Nach dem erfolgten Austrag der Flüssigkeitsschicht 22 in der beschriebenen Weise kann durch den Schwenkantrieb 1% die Einlauf- bzw. Schältülle 11 wieder in ihre Ausgangsposition zurückbewegt und eine Nachfüllung der Trommel mit dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch wiederum bis zur überlaufkante 6 erfolgen. In der bereits beschriebenen Weise vollzieht sich erneut der Trennvorgang des nachgefüllten Flüssigkeits-Feststoffgemisches, wobei durch Einhaltung einer entsprechenden Verweilzeit wiederum auch die Trennung der schwer absetzbaren Teilchen abgewartet werden kann, bis erneut die Abführung der Flüssigkeit in der bereits erläuterten Weise erfolgt.

    [0031] Es ist somit möglich, die Trommel nahezu bis zu ihrer Überlaufkante 6 mit Feststoff zu füllen, ehe der Austrag des Feststoffes erfolgt. Es wird demgemäß wie bei der üblichen Uberlauftrommel das gesamte Nutzvolumen der Trommel auch bei der Behandlung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen mit schwer absetzbaren Feststoffteilchen ausgenutzt.

    [0032] Gegen Ende des Flüssigkeitsaustrages ist es kaum vermeidbar, daß auch ein Teil der schwer absetzbaren Teilchen mit dem Flüssigkeitsstrom abgeführt wird. Dieser mit den Feststoffteilchen durchsetzte Flüssigkeitsstrom kann durch entsprechende Steuerungs- bzw. Umlenkeinrichtungen in dem Austragsstutzen 9 des Gehäuses oder im Anschluß hieran getrennt gesammelt und dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch erneut zugeführt werden.

    [0033] Statt der Anordnung nur eines Flüssigkeits-Austragsrohres 10 mit einer zugeordneten Einlauf- bzw. Schältülle 11 können auch mehrere derartiger Rohre einer Trommel zugeordnet sein, wobei diese über radial versetzt angeordnete Schwenkarme 12 mit einer entsprechend länger ausgebildeten Schwenkachse 13 verbunden sein können. Ebenso ist möglich, mehrere radial auf dem Umfang der Stirnwand 8 des Gehäuses versetzt angeordnete Flüssigkeitsaustrags- vorrichtungen der beschriebenen Art mit getrennten Schwenkachsen 13 und Schwenkantrieben 14 vorzusehen, jedoch reicht in der Regel die Ancrdnung einer Flüssigkeitsaustragsvorrichtung der beschriebenen Art aus, um die Flüssigkeit aus der Trommel 1 auszutragen.


    Ansprüche

    1. Uberlauf-Separationszentrifuge zur Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen in Flüssigkeit und Feststoffe, insbesondere zur Trennbehandlung von Schlamm, mit einer um eine horizontale Achse antreibbaren Trommel, die an einem Ende eine Ringöffnung zum Eintragen der Suspensionen sowie zum Austragen der Feststoffe und eine von der Trommelstirnwand gebildete überlaufkante für die Flüssigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein durch die Ringöffnung (5) in die Trommel (1) ragendes und an seinem in der Trommel befindlichen freien Ende eine Einlauf- bzw. Schältülle (11) aufweisendes Flüssigkeitsaustragsrohr (10) vorgesehenund so gehalten ist, daß die Einlauf- bzw. Schältülle zum Abschöpfen der Flüssigkeit in und außer Eingriff mit dem von der überlaufkante (6) begrenzten Ringraum der Trommel überführbar ist.
     
    2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlauf- bzw. Schältülle (11) des Flüssigkeitsautragsrohres (10) an ihrem freien Ende rinnenförmig und mit einer schneidenartigen Eintauchkante (lla) ausgebildet ist.
     
    3. Zentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsaustragsrohr (10) sich etwa parallel zur Trommelachse (3) erstreckt und an einem Schwenkarm (12) gehalten ist, der seinerseits mit einem Schwenkantrieb (14) verbunden ist.
     
    4. Zentrifuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (12) sich parallel zur Trommelumfangswand erstreckt und mit einer Schwenkachse (13) drehsicher verbunden ist, welche in einer die Ringöffnung (5) der Trommel (1) freilassenden Stirnwand (8) eines die Trommel umschließenden ortsfesten Gehäuses (2) gehalten ist.
     
    5. Zentrifuge nach einem der Ansprüch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsaustragsrohr (10) mit seinem Schwenkarm (12) auf der Schwenkachse (13) längsverschiebbar gehalten ist.
     
    6. Zentrifuge nach einem der Ansprüch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Flüssigkeitsaustragsrohre (10) mit diesen zugeordneten Einlauf- bzw. Schältüllen (11) vorgesehen und auf einer gemeinsamen Schwenkachse (13) angeordnet sind.
     
    7. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Flüssigkeitsaustragsrohre (10) mit diesen zugeordneten Einlauf- bzw. Schältüllen (11) vorgesehen und jeweils auf voneinander getrennten Schwenkachsen (13) mit diesen zugeordneten Schwenkantrieben (14) gehalten sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht