[0001] Die Erfindung betrifft eine Überlauf-Separationszentrifuge zur Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen
in Flüssigkeit und Feststoffe, insbesondere zur Trennbehandlung von Schlamm, mit einer
um eine horizontale Achse antreibbaren Trommel, die an einem Ende eine Ringöffnung
zum Eintragen der Suspension sowie zum Austragen der Feststoffe und eine von der Trommelstirnwand
gebildete Uberlaufkante für die Flüssigkeit aufweist.
[0002] Es sind Überlauf-Separationszentrifugen vorgenannter Art bekannt, bei denen infolge
der Dichteunterschiede eine Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischerlin Flüssigkeit
und Feststoffe erfolgt und die in erheblichem Umfange auch für die Trennbehandlung
von Schlamm verwendet werden. Derartige Zentrifugen werden mit einer solchen Drehzahl
bzw. Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, daß sich der Fesststoff auf der Innenwand
der Trommel absetzt, während die Flüssigkeit eine sich radial auf den Feststoff auflagernde
Schicht bildet. Bei entsprechender Füllung der Zentrifuge fließt die Flüssigkeit über
die Überlaufkante der Trommel ab. Die Zuführung des Flüssigkeits-Feststoffgemisches
in die Trommel erfolgt so lange, bis das durch die Höhe der Überlaufkante im wesentlichen
bestimmte Nutsvolumen der Trommel mit Feststoff gefüllt ist.
[0003] Bei Flüssigkeits-Feststoffgemischen mit größeren Dichteunterschieden zwischen dem
Feststoff und der Flüssigkeit bereitet es keine Probleme, die Trommel kontinuierlich
oder absatzweise zu füllen, bis das genannte Nutzvolumen erreicht ist.
[0004] Probleme ergebe sich bei schlecht trennbaren Suspensionen, welche oft in Form von
Schlamm anfallen. Bei diesen schlecht trennbaren Suspensionen ist es im allgemeinen
erforderlich, abweichend von dem sonst üblichen Betrieb die Trommel zunächst nur bis
zur überlaufkante zu füllen und abzuwarten, bis die Trennung auch der schwer absetzbaren
Partikel erfolgt, wobei diese Partikel sich aufgrund der schweren Absetzbarkeit im
oberen Teil der Feststoffschicht, also unmittelbar benachbart der sich auf dem Feststoff
ausbildenden Flüssigkeitsschicht anlagern. Die weitere Nachfüllung der Suspension
zur Erzielung eines Überlaufes der Flüssigkeit und zur Auffüllung des Nutzvolumens
der Trommel mit Feststoff bereitet erhebliche Schwierigkeiten, da durch das nachzufüllende
Flüssigkeits-Feststoffgemisch und die hierdurch bedingte Flüssigkeitsströmung die
schwer absetzbaren Partikel wieder aufgewirbelt und in die Flüssigkeitsströmung übernommen
werden, so daß sie mit der Flüssigkeit über die Uberlaufkante in den Ablauf gelangen.
[0005] Selbst bei sehr vorsichtiger und sparsam dosierter Zuführung des Flüssigkeits-Feststoffgemisches
in die bis zur Uberlaufkante gefüllte Zentrifuge läßt es sich nicht vermeiden, daß
ein erheblicher Teil der schwer absetzbaren Partikel mit der Flüssigkeit abgeführt
wird.
[0006] Es kommt ferner hinzu, daß das Nutzvolumen der Trommel bei den genannten Flüssigkeits-Feststoffgemischen
mit schwer absetzbaren Partikeln nicht vollständig mit Feststoff gefüllt werden kann,
ohne daß erhebliche Mengen nicht abgesetzten Feststoffes in den Ablauf gelangen und
hierdurch zu weiteren Schwierigkeiten führen. Man muß somit in Kauf nehmen, daß ein
Rest Flüssigkeit in der mit Feststoff gefüllten Trommel verbleibt und mit dem Feststoff
ausgetragen wird. Hierdurch ergibt sich zwangsläufig eine unerwünschte Erhöhung des
Flüssigkeitsanteiles in dem zentrifugierten Feststoff.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Zentrifugen
der eingangs genannten Art zu vermeiden und die Zentrifuge so auszubilden, daß auch
bei der Separation schwer trennbarer Flüssigkeits-Feststoffgemische eine sichere Trennung
der Flüssigkeit von den Feststoffen erfolgt und das gesamte Nutzvolumen der Trommel
auch bei den genannten schwer trennbaren Suspensionen voll ausgenutzt werden kann.
[0008] Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich die genannte Uberlauf-Separationszentrifuge
dadurch, daß wenigstens ein durch die Ringöffnung in die Trommel ragendes und an seinem
in der Trommel befindlichen freien Ende eine Einlauf- bzw. Schältülle aufweisendes
Flüssigkeitsaustragsrohr vorgesehen und so gehalten ist, daß die Einlauf- bzw. Schältülle
zum Abschöpfen der Flüssigkeit in und außer Eingriff mit dem von der überlaufkante
begrenzten Ringraum der Trommel überführbar ist.
[0009] Bei der vorgenannten Ausbildung der Zentrifuge ist es möglich, die Trommel jeweils
bis zur Uberlaufkante zu füllen und nach einer für die Trennung ausreichend langen
Verweilzeit die mit dem Flüssigkeitsaustragsrohr verbundene Einlauf- bzw. Schältülle
durch entsprechende Schwenkbewegung des Flüssigkeitsaustragsrohres feinfühlig in die
Flüssigkeitsschicht einzutauchen und die Flüssigkeit nach Art einer Schälbewegung
zu entnehmen. Die in die Schältülle eintretende Flüssigkeit gelangt in das Flüssigkeitsaustragsrohr,
in welchem durch den Druck der nachströmenden Flüssigkeit eine entsprechende Strömung
erzeugt wird. Das Flüssigkeitsaustragsrohr ist auf seinem der Einlauf- bzw. Schältülle
abgekehrten Ende offen ausgebildet und ragt mit diesem offenen Ende in denjenigen
Bereich, in den auch bei wirksamer Uberlaufkante die Flüssigkeit überführt wird.
[0010] Praktische Versuche haben ergeben, daß das Eintauchen der Einlauf- bzw. Schältülle
in die Flüssigkeitsschicht bei entsprechend feinfühliger Bewegung nur wenig zum Aufwirbeln
der schwer absetzbaren Feststoffteilchen führt. Allenfalls beim Abschöpfen der Restflüssigkeit
unmittelbar vor Erreichen des Füllungszustandes des gesamten Nutzvolumens können Feststoffpartikel
über die Einlauf- bzw. Schältülle in den Ablauf gelangen. Dieser verschmutzte Ablauf
kann aber gesondert abgeleitet und der Zentrifuge zur erneuten Trennung zugeführt
werden.
[0011] Flüssigkeitsaustragsrohre in Form von Schälrohren, welche mit ihrem offenen Querschnitt
in Richtung gegen die Drehbewegung der Trommel in die Flüssigkeit eintauchen, sind
bei Zentrifugen zwar bekannt (DE-OS 23 31 196), jedoch dienen sie dort bei gattungsmäßig
von der Erfindung abweichenden Zentrifugen einem völlig anderen Zweck, nämlich den
Flüssigkeitsspiegel in einem mit einem Sammelraum kommunizierenden Ringraum gegenüber
dem Flüssigkeitsspiegel im Sammelraum so weit abzusenken, daß in dem geschlossenen
Sammelraum durch den Sog der abfließenden Flüssigkeit ein Unterdruck entsteht. Das
Problem des Abführens einer auf einer Feststoffschicht in der Zentrifuge entsthenden
Flüssigkeitsschicht ohne das Aufwirbeln schwer absetzbarer Substanzen wird in der
bekannten Zentrifuge der völlig andersartiger. Wirkungsweise dieser Zentrifuge nicht
angesprechen.
[0012] Um bei der Uberlauf-Separationszentrifuge gemäß vorliegender Erfindung eine besonders
günstige Schälwirkung der Tülle zu erzielen, empfiehlt es sich, die Einlauf- bzw.
Schältülle des Flüssigkeitsaustragsrohres an ihrem freien Ende rinnenförmig und mit
einer schneidenartigen Eintauchkante auszubilden. Die Tülle kann dabei in Richtung
zu dem Flüssigkeitsaustragsrohr konvergierende oder parallel zueinander verlaufende
Seitenwandungen aufweisen, die in Richtung zur schneidenartigen Eintauchkante verjüngt
ausgebildet sind, um einerseits das Einströmen der Flüssigkeit in die Tülle und in
das Flüssigkeitsaustragsrohr zu begünstigen, jedoch andererseits Aufwirbelungen der
Grenzschicht zwischen Flüssigkeit und Feststoff weitest gehend zu vermeiden.
[0013] Zweckmäßig ist es, wenn sich das Flüssigkeitsaustragsrohr etwa parallel zur Trommelachse
erstreckt und an einem Schwenkarm gehalten ist, der seinerseits mit einem Schwenkantrieb
verbunden ist. Das Flüssigkeitsaustragsrohr muß sich mit seinem der Tülle abgewandten
Ende lediglich bis über die Einlaufkante der Trommel nach außen hin erstrecken, um
die Flüssigkeit dort in den üblicherweise von einem die Trommel umgebenden Mantelgehäuse
gebildeten Ablaufstutzen zu überführen.
[0014] Da das Flüssigkeitsaustragsrohr durch die Ringöffnung der Trommel in deren Inneres
ragt, muß dafür gesorgt werden, daß trotz dieses Rohres und des erforderlichen Schwenkantriebes
der Querschnitt der Ringöffnung weitestgehend frei bleibt, da diese Ringöffnung für
die in das Trommelinnere ragende Einrichtung zur Zuführung der Suspension sowie auch
für die erforderlichen Einrichtungen zur Entnahme des Feststoffes erforderlich ist
und benötigt wird. Um diesem Erfordernis Rechnung zu tragen, ist es vorteilhaft, wenn
der Schwenkarm, welcher das Flüssigkeitsaustragsrohr trägt, sich parallel zur Trommelumfangswand
erstreckt und mit einer Schwenkachse drehsicher verbunden ist, welche in einer die
Ringöffnung der Trommel freilassenden Stirnwand eines die Trommel umschließenden ortsfesten
Gehäuses gehalten ist. Bei dieser Ausgestaltung ist zweckmäßig auch der Schwenkantrieb
an der genannten Stirnwand des ortsfesten Gehäuses, und zwar vorteilhafterweise auf
der Außenseite des Gehäuses, angeordnet, wo er leicht zugänglich ist.
[0015] Das Flüssigkeitsrohr kann mit seinem Schwenkarm auf der Schwenkachse längsverschiebbar
gehalten sein, wenn eine Verschiebung der Einlauf- bzw. Schältülle in Richtung der
Trommellängsachse gewünscht wird. Bei einer solchen Längsverschiebbarkeit muß jedoch
dafür gesorgt werden, daß das der Tülle abgekehrte Ende des Rohres stets noch bis
über die Überlaufkante der Trommel ragt. Gegebenenfalls kann das Rohr durch einen
flexiblen Schlauch verlängert werden oder aber eine teleskopartige Anordnung mehrerer
ineinandergreifender Rohrabschnitte vorgesehen sein, um trotz der Längsverschiebbarkeit
des Flüssigkeitsaustragsrohres auf der Schwenkachse eine sichere Abführung der in
die Tülle einfließenden Flüssigkeit zu gewährleisten.
[0016] Insbesondere bei Zentrifugen mit langgestreckten Trommeln kann es zweckmäßig sein,
mehrere Flüssigkeitsaustragsrohre mit diesen zugeordneten Einlauf- bzw. Schältüllen
vorzusehen und auf einer gemeinsamen Schwenkachse anzuordnen, wobei eine um die Schwenkachse
versetzte Anordnung der einzelnen die Flüssigkeitsaustragsrohre tragenden Schwenkachsen
erforderlich ist. Statt dieser Ausbildung können aber auch mehrere Flüssigkeitsaustragsrohre
mit diesen zugeordneten Einlauf- bzw. Schältüllen jeweils auf vcneinander getrennten
Schwenkachsen mit diesen zugeordneten Schwenkantrieben vorgesehen sein.
[0017] In der Regel genügt jedoch ein Flüssigkeitsaustragsrohr mit einer Einlauf- bzw. Schältülle,
weil die durch das Eintauchen der Einlauf- bzw. Schältülle in der Flüssigkeit entstehende
Rinne sehr schnell wieder durch die nachfließende Flüssigkeit ausgeglichen wird.
[0018] Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
[0019] Es zeigen:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch eine Zentrifugentrommel mit zugehörigem Außengehäuse
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine teilweise Stirnansicht der Zentrifuge gemäß Fig. 1.
[0020] Die in der Zeichnung wiedergegebene Zentrifugentrommel 1 ist in einem äußeren Gehäuse
2 angeordnet und an ihrem in der Fig. 1 nicht dargestellten geschlossenen Ende mit
einer Antriebswelle verbunden und wird um ihre horizontal verlaufende Längsachse 3
rotierend angetrieben. Die dem Antrieb gegenüberliegende Stirnwand 4 der Zentrifugentrommel
1 umschließt eine Ringöffnung 5 und bildet eine ringförmig verlaufende Uberlaufkante
6, welche das Nutzvolumen der Trommel für das in die Trommel einzubringende Flüssigkeits-Feststoffgemisch
begrenzt, d.h. bis zur Höhe der überlaufkante 6 kann bei entsprechender Füllung der
Zentrifugentrommel 1 die sich in der Trommel infolge der Rotationsbewegung aus dem
Flüssigkeits-Feststoffgemisch absetzende Feststoffschicht reichen.
[0021] Aus übersichtlichkeitsgründen ist in der Zeichnung weder die durch die Ringöffnung
5 hindurchgreifende Zuführeinrichtung noch die ebenfalls durch diese Ringöffnung einführbare
Feststoffaustragsvorrichtung wiedergegeben.
[0022] Zur ungehinderten Einführung der Zuführeinrichtung sowie auch der Feststcffaustragsvorrichtung
ist das äußere Gehäuse 2 der in den Figuren wiedergegebenen Uberlauf-Separationszentrifuge
ebenfalls mit einer ringförmigen Ausnehmung 7 in der Stirnwand 8 ausgerüstet. Das
die Zentrifugentrommel 1 mit Spiel umschließende Gehäuse 2 dient zur Aufnahme und
Abführung der bei dem Separationsvorgang aus dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch anfallenden
Flüssigkeit, welche bei entsprechender Füllung der Zentrifuge in üblicher Weise über
die Überlaufkante 6 in Richtung zur Stirnwand 8 des Gehäuses ausgetragen wird und
durch einen Austragsstutzen 9 das Innere des Gehäuses 2 verläßt, um einer Rohrleitung
oder einem Sammelbecken zugeführt zu werden.
[0023] Abweichend von dieser bekannten Art der Flüssigkeitsabführung ist bei der dargestellten
Zentrifuge eine besondere Flüssigkeitsaustragsvorrichtung vorgesehen. Diese besteht
aus einem durch die Ringöffnung 5 der Zentrifugentrommel 1 hindurchragenden Flüssigkeitsaustragsrohr
10, welches an seinem in das Trommelinnere ragenden freien Ende eine Einlauf- bzw.
Schältülle 11 aufweist, welche sich in radialer Richtung von dem Flüssigkeitsaustragsrohr
10 etwa in Richtung radial zur Umfangswand der Trommel 1 erstreckt. Das Flüssigkeitsaustragsrohr
10 mit der daran gehaltenen Einlauf- bzw. Schältülle 11 ist mit einem Schwenkarm 12
verbunden, welcher seinerseits an einer parallel zur Trommellängsachse verlaufenden
Schwenkwelle 13 gehalten ist, die außerhalb der Ringöffnung 7 in der Stirnwand 8 des
Gehäuses 2 gelagert und mit einem insgesamt mit 14 bezeichneten Schwenkantrieb verbunden
ist.
[0024] Das Flüssigkeitsaustragsrohr 10 ist an seinem der Einlauf- bzw. Schältülle 11 abgekehrten
Ende, an dem es auch mit dem Schwenkarm 12 verbunden ist, offen ausgebildet, so daß
an diesem Ende des Rohres die Flüssigkeit frei austreten kann und in den Ablaufstutze
des Gehäuses 2 gelangt.
[0025] Der Schwenkarm 12 erstreckt sich parallel zur Trommelumfangswand, wie dies besonders
deutlich aus' Fig. 2 ersichtlich ist, so daß er außerhalb der Ringöffnung 5 der Trommel
1 verläuft.
[0026] Die Einlauf- tzw. Schältülle 11 ist in dem wiedergegebenen Beispiel an ihrem freien
Ende rinnenförmig und mit einer ebenen schneidenartigen Eintauchkante 11a ausgerüstet,
wie dies ebenfalls deutlich aus der Fig.2 hervorgeht.
[0027] Der Schwenkantrieb ist in dem dargestellten Beispiel mit einer hydraulischen Kolbenzylinderanordnung
15 ausgerüstet, welche sich auf einer Tragkonsole 16 abstützt, die ihrerseits an der
Außenseite der Stirnwand 8 des Gehäuses 1 befestigt ist. Die schwenkbar auf der Konsole
16 gehaltene Kolbenzylinderanordnung 15 ist mit einem Schwenkhebel 17 verbunden, der
seinerseits drehsicher auf der Schwenkachse 13 gehalten ist.
[0028] Zur Begrenzung des Weges des Schwenkhebels 17 bzw. zu seiner Stellungsanzeige dienen
Schalter 18 bzw.19 in dem Ausführungsbeispiel.
[0029] Bei der Trennung eines Flüssigkeits-Feststoffgemisches mit schwer absetzbaren Feststoffteilchen,
für welche die beschriebene Anordnung vorgesehen ist, wird die Trommel 1 zunächst
mit dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch bis etwa zu der Überlaufkante 6 gefüllt. Durch
die Rotationsbewegung der Trommel erfolgt eine Trennung des zugeführten Gutes in eine
Feststoffschicht 21, welche sich auf der Innenwandung der Trommel anlagert,und eine
darauf befindliche Flüssigkeitsschicht 22. Damit die schwer absetzbaren Feststoffteilchen
sich auf der Feststoffschicht 21 ablagern, ist eine längere Verweilzeit des Gutes
in der Trommel erfordenlich, in welcher eine Abführung der Flüssigkeit verhindert
werden muß, da anderenfalls die sich schwer absetzenden Teilchen mit der Flüssigkeit
abgeführt würden. Nach der erfolgten Trennung in die Feststoffschicht 21 und die Flüssigkeitsschicht
22 wird durch den Schwenkantrieb 14 das Flüssigkeitsaustragsrohr 10 in Richtung des
Pfeiles 2C der Fig. 2 verschwenkt, bis die Einlauf- bzw. Schältülle 11 mit ihrer schneidenartigen
Eintauchkante 11a in die Flüssigkeitsschicht 22 eintaucht, wobei die schneidenartige
Eintauchkante 11a der Rotationsbewegung der Trommel 1 entgegengerichtet ist. Nach
Art einer Schälbewegung wird im Bereich der Einlauf- bzw. Schältülle 11 die Flüssigkeit
abgeschöpft und strömt durch das Flüssigkeitsaustragsrohr 10 in Richtung des Pfeiles
23 aus dem offenen Ende dieses Rohres in den Ablaufstutzen 9 des Außengehäuses 2 ab.
Die Strömung in dem Flüssigkeitsaustragsrohr 10 wird durch die nachdrängende Flüssigkeit
beim Eintauchen der Einlauf- bzw. Schältülle in die Flüssigkeitsschicht 22 aufrechterhalten.
Die zunächst in der Flüssigkeitsschicht 22 in Bewegungsrichtung der Trommel hinter
der Einlauf- bzw. Schältülle 11 entstehende rinnenförmige Vertiefung in der Flüssigkeitsschicht
wird durch die nachströmende Flüssigkeit wieder schnell ausgeglichen, so daß die Entnahme
der Flüssigkeit nur an einer Stelle erforderlich ist, um die gesamte Flüssigkeitsschicht
22 abzuführen. Dabei wird durch die beschriebene Schälbewegung und durch die Möglichkeit
der feinfühligen Zustellung der Einlauf- bzw. Schältülle 11 in die Flüssigkeitsschicht
22 keine Aufwirbelung der in dem radial inneren Bereich der Feststoffschicht 21 befindlichen
schwer absetzbaren Teilchen verursacht.
[0030] Nach dem erfolgten Austrag der Flüssigkeitsschicht 22 in der beschriebenen Weise
kann durch den Schwenkantrieb 1% die Einlauf- bzw. Schältülle 11 wieder in ihre Ausgangsposition
zurückbewegt und eine Nachfüllung der Trommel mit dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch
wiederum bis zur überlaufkante 6 erfolgen. In der bereits beschriebenen Weise vollzieht
sich erneut der Trennvorgang des nachgefüllten Flüssigkeits-Feststoffgemisches, wobei
durch Einhaltung einer entsprechenden Verweilzeit wiederum auch die Trennung der schwer
absetzbaren Teilchen abgewartet werden kann, bis erneut die Abführung der Flüssigkeit
in der bereits erläuterten Weise erfolgt.
[0031] Es ist somit möglich, die Trommel nahezu bis zu ihrer Überlaufkante 6 mit Feststoff
zu füllen, ehe der Austrag des Feststoffes erfolgt. Es wird demgemäß wie bei der üblichen
Uberlauftrommel das gesamte Nutzvolumen der Trommel auch bei der Behandlung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen
mit schwer absetzbaren Feststoffteilchen ausgenutzt.
[0032] Gegen Ende des Flüssigkeitsaustrages ist es kaum vermeidbar, daß auch ein Teil der
schwer absetzbaren Teilchen mit dem Flüssigkeitsstrom abgeführt wird. Dieser mit den
Feststoffteilchen durchsetzte Flüssigkeitsstrom kann durch entsprechende Steuerungs-
bzw. Umlenkeinrichtungen in dem Austragsstutzen 9 des Gehäuses oder im Anschluß hieran
getrennt gesammelt und dem Flüssigkeits-Feststoffgemisch erneut zugeführt werden.
[0033] Statt der Anordnung nur eines Flüssigkeits-Austragsrohres 10 mit einer zugeordneten
Einlauf- bzw. Schältülle 11 können auch mehrere derartiger Rohre einer Trommel zugeordnet
sein, wobei diese über radial versetzt angeordnete Schwenkarme 12 mit einer entsprechend
länger ausgebildeten Schwenkachse 13 verbunden sein können. Ebenso ist möglich, mehrere
radial auf dem Umfang der Stirnwand 8 des Gehäuses versetzt angeordnete Flüssigkeitsaustrags-
vorrichtungen der beschriebenen Art mit getrennten Schwenkachsen 13 und Schwenkantrieben
14 vorzusehen, jedoch reicht in der Regel die Ancrdnung einer Flüssigkeitsaustragsvorrichtung
der beschriebenen Art aus, um die Flüssigkeit aus der Trommel 1 auszutragen.
1. Uberlauf-Separationszentrifuge zur Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen
in Flüssigkeit und Feststoffe, insbesondere zur Trennbehandlung von Schlamm, mit einer
um eine horizontale Achse antreibbaren Trommel, die an einem Ende eine Ringöffnung
zum Eintragen der Suspensionen sowie zum Austragen der Feststoffe und eine von der
Trommelstirnwand gebildete überlaufkante für die Flüssigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein durch die Ringöffnung (5) in die Trommel (1) ragendes und an seinem
in der Trommel befindlichen freien Ende eine Einlauf- bzw. Schältülle (11) aufweisendes
Flüssigkeitsaustragsrohr (10) vorgesehenund so gehalten ist, daß die Einlauf- bzw.
Schältülle zum Abschöpfen der Flüssigkeit in und außer Eingriff mit dem von der überlaufkante
(6) begrenzten Ringraum der Trommel überführbar ist.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlauf- bzw. Schältülle
(11) des Flüssigkeitsautragsrohres (10) an ihrem freien Ende rinnenförmig und mit
einer schneidenartigen Eintauchkante (lla) ausgebildet ist.
3. Zentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsaustragsrohr
(10) sich etwa parallel zur Trommelachse (3) erstreckt und an einem Schwenkarm (12)
gehalten ist, der seinerseits mit einem Schwenkantrieb (14) verbunden ist.
4. Zentrifuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (12) sich
parallel zur Trommelumfangswand erstreckt und mit einer Schwenkachse (13) drehsicher
verbunden ist, welche in einer die Ringöffnung (5) der Trommel (1) freilassenden Stirnwand
(8) eines die Trommel umschließenden ortsfesten Gehäuses (2) gehalten ist.
5. Zentrifuge nach einem der Ansprüch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsaustragsrohr
(10) mit seinem Schwenkarm (12) auf der Schwenkachse (13) längsverschiebbar gehalten
ist.
6. Zentrifuge nach einem der Ansprüch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Flüssigkeitsaustragsrohre (10) mit diesen zugeordneten Einlauf- bzw. Schältüllen (11)
vorgesehen und auf einer gemeinsamen Schwenkachse (13) angeordnet sind.
7. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Flüssigkeitsaustragsrohre (10) mit diesen zugeordneten Einlauf- bzw. Schältüllen (11)
vorgesehen und jeweils auf voneinander getrennten Schwenkachsen (13) mit diesen zugeordneten
Schwenkantrieben (14) gehalten sind.