[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung sowie einen dabei verwendeten
Farbmessstreifen zur Beurteilung der Druckqualität eines Druckerzeugnisses gemäss
den Oberbegriffen der Patentansprüche 1-3.
[0002] Eine der gängigsten Methoden zur Druckqualitätsbeurteilung besteht darin, einen aus
einer Reihe von Messfeldern unterschiedlicher Art und Farbe aufgebauten Farbmessstreifen
mitzudrucken und diesen dann farbmetrisch auszuwerten. Das densitometrische Ausmessen
des Farbmessstreifens kann off-line mittels Handdensitometer oder vorzugsweise mittels
automatischer Abtastdensitometer oder on-line an der laufenden Druckmaschine mittels
sog. Maschinendensitometer erfolgen. Dazu geeignete Abtastdensitometer sind u.a. in
ZA-PS 82/2290 (
Z EP-A-64024 bzw. US-Patentanmeldung Ser. No. 363 538), US-PS 3 995 958 und US-PS 4
289 405 (
e EP-A-11376) beschrieben, Beispiele für Maschinendensitometer finden sich u.a. in
US-PS 3 376 426 und US-PS 3 390 447.
[0003] Bei der maschinellen Ausmessung der Farbmessstreifen besteht eines der heikelsten
Probleme in der präzisen Auffindung der geeigneten Messpositionen sowie in der Erkennung
von Farbe und Art der einzelnen Messfelder. Dieses Problem wird nun gemäss der Erfindung
durch die in den Patentansprüchen 1
-3 angeführten Massnahmen und Mittel gelöst.
[0004] Gemäss der grundlegenden Idee der Erfindung wird also den einzelnen Messfeldern des
Farbmessstreifens ein Informationscode beigefügt bzw. zugeordnet. Dieser Code wird
bei der Ausmessung mit abgelesen und liefert dann alle notwendigen Informationen.
Dazu gehören vor allem eine Positionsinformation bezüglich des optimalen Messorts,
eine Qualitätsinformation bezüglich Art und Farbe des Messfelds, eine Justierinformation
bezüglich der relativen Lage der Lesespur zum Messfeld und eine Prüfinformation zum
Erkennen von Lesefehlern.
[0005] Bei dem in US-PS 4 289 405 beschriebenen Abtastdensitometersystem ist vorgesehen,
die Messpositionen der abzutastenden Messfelder durch einen manuell angebrachten Markierungsstrich
festzulegen. Abgesehen davon, dass dieses System nicht auf Maschinendensitometer übertragbar
ist, müssen bei diesem System andere als Positionsinformationen auf andere, kompliziertere
Weise aus dem Farbmessstreifen selbst gewonnen werden, was in der Praxis mit grossen
Schwierigkeiten und erheblichem Aufwand verbunden ist.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 je einen Ausschnitt aus zwei verschiedenen Ausführungsbeispielen eines
erfindungsgemässen Farbmessstreifens,
Fig. 3 und 4 zwei schematische Prinzipdarstellungen der erfindungsrelevanten Teile
einer Abtastdensitometerversion der erfindungsgemässen Vorrichtung und
Fig. 5 und 6 zwei analoge Darstellungen einer Maschinendensitometerversion.
[0007] Der Farbmesstreifen gemäss Fig. 1 ist für die Off-line-Auswertung mittels eines automatischen
Abtastdensitometers bestimmt. Die Längsrichtung des Farbmessstreifens ist mit X bezeichnet,
die Richtung quer dazu trägt die Bezeichnung Y.
[0008] Der Farbmessstreifen FMS besteht aus einer grösseren Anzahl von in der Regel unterschiedlichen
Farbmessfeldern MF, die mit Zwischenräumen Z oder unmittelbar anschliessend aneinandergereiht
sind. Jedem Messfeld MF ist ein Informationscode IC zugeordnet, welcher seitlich neben
dem jeweiligen Messfeld angeordnet ist. Der Informationscode IC ist als Strichcode
ausgebildet, wobei seine Leserichtung in X-Richtung verläuft, also mit der Bewegungsrichtung
des Abtastkopfs für die Messfelder MF zusammenfällt.
[0009] Jeder Informationscode IC umfasst eine Anzahl von fixen und variablen Codelementen
in Form von Strichen oder Balken, wobei die Information in der Strichbreite und den
Abständen liegt.
[0010] Die beiden in Leserichtung vordersten, fixen Codeelemente 1 und 2 sind Start- oder
Randzeichen und beinhalten die Position zum Messfeldmittelpunkt M in X-Richtung.
[0011] Die beiden darauf folgenden, ebenfalls fixen Codeelemente 4 und 5 beinhalten eine
Positionsinformation relativ zum Messfeldmittelpunkt M in Y-Richtung, also quer zur
Abtastrichtung. Sie sind so ausgebildet, dass sich je nach Position eines noch zu
beschreibenden Code-Lesekopfs und des mit diesem in fixer räumlicher Zuordnung befindlichen
Abtastkopfs für die Meesfelder relativ zum Messfeldmittelpunkt, also bei Ablesung
längs unterschiedlich weit vom Messfeldmittelpunkt M entfernten Lesespuren unterschiedliche
Informationen ergeben und daraus auf die relative Lage des Abtastkopfs in Y-Richtung
geschlossen werden kann. Drei solcher Lesespuren sind in der Zeichnung baispielsweise
durch strichpunktierte Linien 11-13 - angedeutet.
[0012] Die übrigen Codeelemente 6-9 sind variabel und bilden eine Qualitätsinformation,
welche die Farbe und/oder die Art (Vollton, Rasterfeld etc.) des jeweiligen Messfelds
MF angibt.
[0013] Zusätzlich zu den genannten Informationsarten kann der Informationscode IC noch Informationen
zur Erkennung von Lesefehlern und/oder betreffend den Abstand des nächstfolgenden
Messfelds usw. enthalten. Weitere Informationen sind Angaben über die Maschinenmitte
und Zonen der Druckmaschine.
[0014] Der Farbmessstreifen FMS der Fig. 2 ist für die On-line-Messung mittels Maschinendensitometer
an der laufenden Druckmaschine bestimmt. Bei diesem Farbmessstreifen FMS sind die
Informationscodes IC nicht seitlich neben jedem Messfeld, sondern in Streifenlängsrichtung
vor oder hinter dem jeweils betreffenden Messfeld MF angeordnet. Die Leserichtung
ergibt sich aus der Relativbewegung zwischen feststehendem Lesekopf und Bogentrommel
der Druckmaschine (oder eventuell auch einer separaten Messvorrichtung), ist also
quer zur Streifenlängsrichtung X. Der Aufbau des Informationscodes IC ist im Prinzip
gleich wie der der Fig. l, im gezeigten Beispiel besitzen jedoch einige Codes ein
fixes Codeelement 3 und ein variables Codeelement 10 mehr. Die fixen Codeelemente
1-3 definieren die Positionsinformation in Y-Richtung, die fixen Codeelemente 4 und
5 geben eine Information über die Spurlage bzw. Position in X-Richtung und die variablen
Codeelemente 6-10 beinhalten die übrigen Informationsteile. Die strichpunktierten
Linien 11-13 deuten drei verschiedene Lesespuren an.
[0015] In den Fig. 3 und 4 ist in Grund- und Aufriss die prinzipielle Anordnung der für
die Erfindung wesentlichen Teile eines erfindungsgemäss ausgebildeten Abtastdensitometers
dargestellt. Das Abtastdensitometer ist im Prinzip gleich aufgebaut wie das gemäss
der eingangs angeführten ZA-PS 82/2290, es unterscheidet sich demgegenüber im wesentlichen
nur durch einen zusätzlichen Lesekopf für den Informationscode sowie eine entsprechende
Schnittstelle zur Verbindung des Lesekopfs mit dem durch einen Computer realisierten
elektronischen System zur Steuerung der Bewegungs- und Messfunktionen sowie zur Verarbeitung
der abgelesenen Daten.
[0016] Ueber einem Druckbogen B, auf den der Farbmessstreifen FMS mit seinen Messfeldern
MF und den zugeordneten Informationscodes IC gemäss Fig. 1 gedruckt ist, ist auf einer
nicht gezeigten Brücke ein Schlitten 20 dem Farbmessstreifen FMS entlang führbar angeordnet.
Der Schlitten 20 enthält einen Abtastkopf 21 für die Messfelder MF sowie in fixer
räumlicher Zuordnung dazu einen Lesekopf 22 für die Informationscodes IC. Der Abtastkopf
21 enthält eine Lichtquelle 211 und Lichtempfänger 212 und erzeugt auf dem Druckbogen
B einen kreisförmigen Messfleck 213. Der Lesekopf 22 umfasst mehrere, hier z.B. fünf
Lichtquellen 221 und entsprechend viele Lichtempfänger 222 und erzeugt auf dem Druckbogen
fünf quer zur Längsrichtung des Farbmessstreifens, also in Y-Richtung nebeneinander
liegende Abtastlichtflecke 223, welche den Informationscode IC in fünf verschiedenen
Spuren abtasten.
[0017] Der Abtastkopf 21 und der Lesekopf 22 sind je über eine entsprechende Schnittstelle
23 bzw. 24 mit dem elektronischen System 25 verbunden. Letzteres kontrolliert alle
Bewegungsabläufe des Schlittens, alle Messfunktionen von Abtast- und Lesekopf und
verarbeitet auch die Abtast- und Lesedaten. Einzelheiten sind in der genannten ZA-PS
82/2290 beschrieben und bedürfen daher hier keiner Erläuterung.
[0018] Der Schlitten 20 bewegt sich längs des Farbmessstreifens. Der Abtastkopf 21 tastet
dabei die einzelnen Messfelder MF ab. Der Lesekopf 22 ist aus Platzgründen versetzt
zum Abtastkopf 21 angeordnet und liest die Informationscodes der nachfolgenden Messfelder
zeitlich voreilend. Die Mehrfachablesung der Informationscodes in mehreren parallelen
Spuren erlaubt es, die Informationscodes IC relativ schmal (" 1 mm) zu halten, da
in wenigstens einer der Abtastspuren der Code immer fehlerfrei zu lesen sein wird.
Im elektronischen System werden die Informationen aus den einzelnen Ablesespuren analysiert
und daraus die Spurlage und die exakte Position in Y-Richtung ermittelt.
[0019] Die in den Fig. 5 und 6 schematisch dargestellte Anordnung für ein Maschinendensitometer
ist analog den Fig. 3 und 4 aufgebaut. Hier befindet sich der Druckbogen B auf einer
zur Druckmaschine gehörenden Trommel T, die sich in Richtung des Pfeils Y dreht und
dadurch den Bogeh B relativ zu einem Schlitten 40 bewegt. Dieser Schlitten 40 enthält
einen Abtastkopf 41 für die Messfelder MF sowie einen Lesekopf 42 für die Informationscodes
IC des Farbmessstreifens FMS auf dem Bogen B. Der Abtastkopf 41 besteht im wesentlichen
aus einer Lichtquelle 411 und Lichtempfängern 412 und erzeugt auf dem Bogen einen
Messfleck 413. Der Lesekopf 42 umfasst wieder fünf Lichtquellen 421 und fünf Lichtquellen
422 und erzeugt entsprechend fünf Abtastlichtflecke 423 auf dem Bogen. Abtast- und
Lesekopf sind über Schnittstellen 43 und 44 mit einem elektronischen System 45 zur
Steuerung der Bewegungs-und Funktionsabläufe sowie zur Verarbeitung der Mess- und
Abtastdaten verbunden.
[0020] Der Schlitten 40 ist parallel zur Trommelachse (X-Richtung) verschiebbar angeordnet.
Der Lesekopf 42 liest den zu einem Messfeld MF gehörenden Informationscode IC zeitlich
voreilend gegenüber der Abtastung des betreffenden Messfelds durch den Abtastkopf
41. Dieser zeitliche Versatz ist durch den platzbedingten räumlichen Versatz von Abtast-
und Lesekopf sowie durch die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel T festgelegt. Die
Auswertung der vom Lesekopf 42 abgelesenen Informationen ermöglicht die genaue seitliche
Positionierung (X-Richtung) und gegebenenfalls eine optimale Korrektur bei der Verschiebung
in X-Richtung zum nächsten abzutastenden Messfeld.
[0021] Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsvarianten ist der Informationscode integraler
Bestandteil des Farbmessstreifens, d.h., er wird genau so wie die Farbmessfelder jeweils
mitgedruckt. Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, nur die Farbmessfelder allein
zu drucken und den Informationscode in Form einer Schablone bzw. einer Art Codelineal
auszubilden. Diese Schablone wird dann beim Ausmessen des Farbmessstreifens in definierter
Zuordnung zu diesem auf dem Messtisch befestigt und im übrigen genau gleich verwendet
wie der mitgedruckte Informationscode. Für jede Art von Farbmessstreifen müsste natürlich
eine individuelle Codeschablone vorgesehen sein.
1. Verfahren zur Beurteilung der Druckqualität eines Druckerzeugnisses anhand eines
mitgedruckten, aus einzelnen Messfeldern bestehenden Farbmessstreifens, der mittels
eines Densitometers maschinell gemessen und farbmetrisch analysiert wird, dadurch
gekennzeichnet, dass den Messfeldern des Farbmessstreifens je ein maschinell lesbarer
Informationscode zugeordnet und in räumlicher Zuordnung mit dem jeweils betreffenden
Messfeld mitgedruckt wird, und dass diese Informationscodes maschinell abgelesen und
bei der Ausmessung und farbmetrischen Analyse des Farbmessstreifens mitberücksichtigt
werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, mit einem längs einer
Spur beweglichen Abtastkopf für die fotoelektrische Ausmessung der einzelnen Messfelder
des Farbmessstreifens und mit einem mit dem Abtastkopf verbundenen elektronischen
System zur Steuerung der Bewegungs- und Messfunktionen des Abtastkopfs sowie zur Auswertung
der von diesem erfassten Messdaten, gekennzeichnet durch einen Lesekopf zur Ablesung
der den Messfeldern zugeordneten Informationscodes sowie durch eine das elektronische
System mit dem Lesekopf verbindende Codeleseschnittstelle, welche die abgelesene Information
an das elektronische System weitergibt.
3. Eine Mehrzahl von unterschiedlichen Messfeldern umfassender Farbmessstreifen für
die Beurteilung der Druckqualität eines Druckerzeugnisses, dadurch gekennzeichnet,
dass den einzelnen Messfeldern (MF) jeweils ein maschinell lesbarer Informationscode
(IC) zugeordnet ist.
4. Farbmessstreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationscode
(IC) eine Positionsinformation über den optimalen Messort im zugeordneten Messfeld
(MF) enthält.
5. Farbmessstreifen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationscode
(IC) eine Qualitätsinformation über die Art des zugeordneten Messfelds (MF) enthält.
6. Farbmessstreifen nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationscode
(IC) eine Justierinformation über die Lage der momentanen Lesespur relativ zum Messfeld
(MF) enthält.
7. Farbmessstreifen nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Informationscode (IC) in Streifenlängsrichtung gesehen seitlich neben dem jeweils
zugeordneten Messfeld (MF) angeordnet ist.
8. Farbmessstreifen nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Inforamtionscode (IC) in Streifenlängsrichtung gesehen vor oder nach den Messfeldern
(MF) angeordnet ist.
9. Farbmessstreifen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationscode
als Strichcode ausgebildet ist.
10. Farbmessstreifen nach einem der Ansprüche 3-9, dadurch gekennzeichnet, dass der
Informationscode eine Prüfinformation zur Erkennung von Lesefehlern enthält.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lesekopf (22) mehrere,
quer zur Leserichtung versetzte Leser (221, 222) aufweist, die den Informationscode
in mehreren parallelen Spuren lesen.
12. Farbmessstreifen nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
er aus zwei separaten Teilen besteht, von denen der eine die Messfelder und der andere
die jeweils zugeordneten Informationscodes aufweist, wobei dieser letztgenannte Teil
als Codeschablone bzw. Codelineal ausgebildet ist.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle die Informationscodes
mitzudrucken diese in Form eines Codelineals ausgebildet werden, und dass dieses Codelineal
beim Ausmessen des Farbmessstreifens neben diesem in definierter räumlicher Zuordnung
befestigt und abgelesen wird.