(19)
(11) EP 0 149 700 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.07.1985  Patentblatt  1985/31

(21) Anmeldenummer: 84102975.4

(22) Anmeldetag:  17.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE IT

(30) Priorität: 14.11.1983 DE 3341195

(71) Anmelder: Dräxlmaier, Claus
D-8315 Geisenhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dräxlmaier, Claus
    D-8315 Geisenhausen (DE)

(74) Vertreter: Gustorf, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Dipl.-Ing. Gerhard Gustorf Bachstrasse 6 A
84036 Landshut
84036 Landshut (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schuh, insbesondere Bergstiefel oder dgl.


    (57) Schuh (10), insbesondere Bergstiefel oder dgl., dessen Sohle (18) und/oder Absatz (20) an der Lauffläche mit Profil (22) versehen ist, wobei zur Erhöhung der Tritt- und Rutschfestigkeirt in den Zwischenräumen (26) zwischen den erhabenen Profilteilen (24) Einlagen (28) befestigt sind, die im Querschnitt dünner als die erhabenen Profilteile (24) sind und aus einem elastischen Material bestehen, das weicher als die Profilteile (24) ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere Bergstiefel .oder dgl., dessen Sohle und/oder Absatz an der Lauffläche mit Profil versehen ist.

    [0002] Bei derartigen Schuhen dient das Profil an der Lauffläche von Sohle und ggf. Absatz, die aus Gummi oder Kunststoff bestehen können, dazu, eine gewissen Trittsicherheit zu ge- währlEisten. Durch Auswahl einer bestimmten Härte für den Werkstoff der gesamten Sohle bzw. des Absatzes und durch eine bestimmte Formgebung der erhabenen Profilteile kann dabei die Trittsicherheit in verhältnismäßig engen Grenzen optimiert werden.

    [0003] In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß bei bestimmter Bodenbeschaffenheit die Zwischenräume zwischen den erhabenen Profilteilen sehr schnell durch Erdreich, Schmutz oder Steine verstopft werden, so daß auf diese Weise eine mehr oder weniger glatte Lauffläche entsteht, deren Griffigkeit keinesfalls mehr den Anforderungen genügt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schuh, insbesondere Wanderschuh, Bergstiefel, Kletterschuh oder dgl. zur Verfügung zu stellen, dessen Tritt- und Rutschfestigkeit auch bei ungünstiger Bodenbeschaffenheit während des Einsatzes nicht beeinträchtigt wird.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei dem Schuh der eingangs umrissenen Gattung dadurch gelöst, daß in den Zwischenräumen zwischen den erhabenen Profilteilen Einlagen befestigt sind, die im Querschnitt dünner als die erhabenen Profilteile sind und aus einem elastischen Material bestehen, das weicher als die Profilteile ist.

    [0006] Die weicheren Einlagen, die beispielsweise aus Gummi, Polyurethan oder dgl. bestehen können, werden durch beim Laufen in die Zwischenräume zwischen den erhabenen Profilteilen eindringende Fremdkörper zusammengedrückt, so daß sie aufgrund ihrer Elastizität und durch die Walkwirkung insbesondere'der Sohle beim Abrollen auf dem Boden diese Fremdkörper wieder aus den Zwischenräumen herausdrücken. Auf diese Weise werden die Zwischenräume zwischen den erhabenen Profilteilen von Erdreich, Steinchen und anderen Fremdkörpern freigehalten, so daß das Profil an der Lauffläche seine Tritt- und Rutschfestigkeit nicht einbüßt.

    [0007] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung können die Profilteile aus durchgehenden, an einer Zwischensohle oder Brandsohle mit Zwickeinschlag befestigten Streifen bestehen, zwischen denen ebenfalls an der Zwischensohle oder Brandsohle mit Zwickeinschlag befestigte Einlage-Streifen liegen.

    [0008] Bei beiden Ausführungsformen werden die Einlagen mit den härteren Profilteilen zweckmäßig durch Vulkanisierung verbunden.

    [0009] Eine weitere Erhöhung der Tritt- und Rutschfestigkeit kann dadurch erreicht werden, daß die Lauffläche von Sohle und/ oder Absatz einen erhabenen Rand aufweist. Dieser Rand läuft vorzugsweise an der Schuhaußenseite um, ohne von weicheren Einlagen unterbrochen zu sein.

    [0010] Die Erfindung ist nachstehend an Aus führungsbeispielen erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.

    [0011] Fs zeigen:

    Figur 1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäß ausgebildeten Schuhs,

    Figur 2 eine Teilansicht der Schuhspitze eines abgeänderten Ausführungsbeispiels,

    .Figur 3 die Unteransicht der Lauffläche von Sohle und Absatz des Ausführungsbeispiels der Figur 2,

    Figur 4 eine vergrößerte Seitenansicht der mit IV bezeichneten Stelle in Figur 1,

    Figur 5 eine der Figur 4 entsprechende Darstellung einer abgeänderten Ausführungsform und

    Figur 6 die Unteransicht eines Teils der Sohle gemäß Figur 5.

    Figur 1 zeigt einen als Bergstiefel ausgebildeten Schuh 10 mit einem Oberteil 12 und einem Boden 14. Der Boden 14 hat in bekannter Weise eine mit dem Oberteil verbundene Zwischensohle 16, auf die die eigentliche Sohle 18 mit dem Absatz 20 aufvulkanisiert oder aufgeklebt ist. Sohle 18 und Absatz 20 kennen beispielsweise aus Gummi oder aus Kunststoff bestehen und, abweichend vom Ausführungsbeispiel der Figur 1, als zwei getrennte Teile ausgebildet sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, in bekannter Weise die Sohle 18 auf einer Brandsohle mit Zwickeinschlag zu befestigen.



    [0012] Wie Figur 1 weiter zeigt, sind sowohl die Sohle 18 als auch der Absatz 20 an der Lauffläche mit einem Profil 22 versehen.

    [0013] Die Einzelheit gemäß Figur 4 zeigt, daß dieses Profil 22 aus erhabenen Profilteilen 24 besteht, die einstückig mit der Sohle 18 ausgebildet sind. Die Zwischenräume 26 zwischen den erhabenen Profilteilen 24 können dabei im Querschnitt rechteckig, dreieckig oder anders ausgebildet sein.

    [0014] Gemäß der Erfindung sind in den Zwischenräumen 26 Einlagen 28 befestigt, beispielsweise durch Vulkanisierung,die gemäß Fi- .gur 4 im Querschnitt dünner als die erhabenen Profilteile 24 sind. Diese Einlagen 28 bestehen aus einem elastischen Material, das weicher als die Profilteile 24 ist.

    [0015] Während bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 4 die Zwischenräume 26 zwischen den Profilteilen 24 bis zum Rand von Sohle 18 und Absatz 20 durchgehen, weist die Lauffläche von Sohle 18 und Absatz 20 beim Ausführungsbeispiel der Figuren 2 und 3 einen an der Schuhaußenseite umlaufenden, erhabenen Rand 30 auf, der nicht von weicheren Einlagen unterbrochen ist. Dieser Rand 30 ist einstückig mit den angrenzenden Profilteilen 24 ausgebildet und hat dieselbe Stärke wie diese. Figur 3 läßt erkennen, daß der Rand 30 nur im Gelenkbereich zwischen Sohle 18 und Absatz 20 unterbrochen ist.

    [0016] In der Unteransicht der Figur 3 ist angedeutet, daß die gesamte Lauffläche von Sohle 18 und Absatz 20 zwischen den erhabenen Profilteilen 24 und dem Rand 30 durch eine einstückige Einlage 28 aus weicherem Material ausgefüllt ist, das unmittelbar nach der Herstellung von Sohle 18 und Absatz 20 mit den erhabenen Profilteilen 24 vor deren Aushärtung in die genannten Zwischenräume 26 gegossen und mit dem härteren Material vulkanisiert wird. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die aus einem oder mehreren Teilen bestehende Einlage 28 in einer Form, z. B. durch Schneiden oder Stanzen, herzustellen und dann diese durch Vulkanisieren, Spritzen oder «dgl.-mit dem härteren Material der Sohle 18 zu verbinden.

    [0017] Das in den Figuren 5 und 6 gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt, daß die härteren Profilteile 24 aus durchgehenden, an der Zwischensohle 16 befestigten Streifen bestehen, zwischen denen ebenfalls an der Zwischensohle 16 befestigte Einlage-Streifen 28 liegen.


    Ansprüche

    1. Schuh, insbesondere Bergstiefel oder dgl., dessen Sohle und/oder Absatz an der Lauffläche mit Profil versehen ist, dadurch gekennzeichnet , daß in den Zwischenräumen (26) zwischen den erhabenen Profilteilen (24) Einlagen (28) befestigt sind, die im Querschnitt dünner als die erhabenen Profilteile (24) sind und aus einem elastischen Material bestehen, das weicher als die Profilteile (24) ist.
     
    2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilteile (24) aus durchgehenden, an einer Zwischensohle (16) oder Brandsohle mit Zwickeinschlag befestigten Streifen bestehen, zwischen denen ebenfalls an der Zwischensohle (16) bzw. Brandsohle mit Zwickeinschlag befesticte Einlage-Streifen (28) liegen.
     
    3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet , daß die Einlagen (28) mit den härteren Profilteilen (24) durch Vulkanisierung verbunden sind.
     
    4. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Lauffläche von Sohle (18) und/oder Absatz (20) einen erhabenen Rand (30) aufweist.
     
    5. Schuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (30) umläuft und nicht von weicheren Einlagen (28) unterbrochen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht