[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Verstellen und Arretieren des
Kopfteiles eines Bettrahmens mit einer in Aufschwenkrichtung des Bettrahmens wirkenden,
über eine Handhabe auslösbaren Gasdruckfeder, wobei die Liegefläche insbesondere aus
wenigstens drei schwenkbar am Bettrahmen gelagerten Rahmenteilen als Kopfteil, Mittelteil
und Fußteil besteht.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind in vielfacher Form bekannt. So sind motorische Kopfteilverstellungen
ebenso bekannt wie mechanische über Gasdruckfedern. Beiden Lösungen ist gemeinsam,
daß der Motorantrieb oder die Gasdruckfeder im wesentlichen unterhalb des Mittelteiles
des Bettrahmens angeordnet sind und z.B. das am Bettrahmen schwenkbar gelagerte Kopfteil
an über den Schwenkpunkt hinaus verlängerten Schwenkhebeln beaufschlagen (DE-GM 77
37 374 und 80 01 323). Die bekannten Lösungen haben den Nachteil, daß sie entweder
konstruktiv sehr aufwendig sind oder aber durch die gegebenen Hebelverhältnisse ein
Verwinden oder Nachfedern des Kopfteiles bei jeder Bewegung einer darauf ruhenden
Person nicht auszuschließen vermögen. Auch ist nicht gewährleistet, daß in der völlig
ebenen Liegestellung des Bettrahmens z.B. das Kopfende dann aufschwingt, wenn sich
eine Person auf das nicht zusätzlich gesicherte Mittelteil setzt. Es sind daher aufwendige
Bremskonstruk- tionen tekannt, die eine derartige Bewegung verhindern sollen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der mit einfachen Mitteln
ein Aufschwenken und Arretieren des Kopfteiles eines mehrteiligen Bettrahmens möglich
gemacht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Gasdruckfeder unterhalb
des Kopfendenbereiches des Kopfteiles angeordnet ist und einen Schwenkhebel an einer
Drehachse beaufschlagt, die ihrerseits fest mit einem unteren Scherenhebel eines zweihebeligen
Scherengelenkes verbunden ist, wobei das freie Ende des oberen anderen Scherenhebels
drehbar am Kopfteil angeordnet ist und am ortsfesten Teil des Bettrahmens zur Arretierung
des Kopfteils in seiner abgesenkten Stelle eine Raste vorgesehen ist.
[0005] Mit der Erfindung wird erreicht, daß zum Aufschwenken des Kopfteiles lediglich beidseitig
des Bettrahmens am Kopfteil ein Scherengelenk angeordnet werden muß, welches durch
eine Gasdruckfeder in jede gewünschte Stellung schwenkbar ist. Wird die Handhabe nicht
mehr betätigt, verharrt die Gasdruckfeder in der dann eingenommenen
Stel- lung. Das Scherengelenk bietet eine äußerst einfache konstruktive Ausgestaltung.
Es ist verwindungssicher und macht besonders günstige Hebellängen möglich. Die mechanische
Sperre des Kopfteiles in abgesenkter Stellung ermöglicht es dabei, auf besondere Rasteinrichtungen
zu verzichten, die verhindern sollen, daß z.B. beim Sitzen auf dem Mittelteil des
Bettrahmens sich der Anlenkbereich zwischen Kopfteil und Mittelteil absenkt und damit
das Kopfteil ungewollt nach oben aufschwenkt. Eine derartige Raste ist konstruktiv
einfach und sehr zuverlässig in der Betätigung.
[0006] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die durch den Anlenkpunkt der Gasdruckfeder
am Schwenkhebel gehende Achse in der abgesenkten Lage des Kopfteiles etwa in der Mitte
zwischen der Drehachse einerseits und der durch die Anlenkpunkte der oberen Schwenkhebel
definierten Drehachse am Kopf teil andererseits angeordnet ist.
[0007] Mit dieser Gestaltung läßt sich zum einen eine sehr kompakte Bauweise ermöglichen,
so daß eine Unterbringung unter dem Kopfende des Kopfteiles aller Elemente möglich
ist, d.h. also in einem Bereich des Bettes, der regelmäßig keinen besonders hohen
Beanspruchungen ausgesetzt ist. Andererseits lassen sich sehr günstige Übersetzungsverhältnisse
des Scherengelenkes in Verbindung mit dem Schwenkhebel und der-Drehachse erreichen.
[0008] Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß von der BetätigungshanchaDe der Gasdruckfeder
gleichzeitig die Raste von der Arretierung in eine das Kopfteil freigebende Stellung
bewegbar ist. Auch diese Maßnahme vereinfacht den konstruktiven Aufwand und gewährleistet
eine Funktionssicherheit der betroffenen Elemente.
[0009] Zweckmäßig kann es sein, die Handhabe als Bowdenzug auszubilden, was die Erfindung
ebenfalls vorsieht.
[0010] Zur Betätigung sowohl des Auslösenippels der Gasdruckfeder als auch der Raste sieht
die Erfindung vor, daß die Raste an einem Rasthebel mit einer Schwenkachse am ortsfesten
Teil des Bettrahmens ausgebildet ist und das Betätigen des Auslösenippels der Gasdruckfeder
über einen Auslösehebel erfolgt, der seinerseits ebenfalls an einem ortsfesten Element
des Bettrahmens schwenkbar gelagert ist, wobei der Rasthebel und der Auslösehebel
durch Betätigen des Bowdenzuges synchron bewegbar sind.
[0011] Damit lassen sich die jeweils zum Schwenken bestimmten freien Enden sowohl des Auslösehebels
als auch des Rastenschwenkhebels am Zugdraht des Bowdenzuges befestigen, wobei der
Abstand z.B. über eine _Abstandhaltebuchse sehr präzise einstellbar ist. Natürlich
ist die Erfindung nicht auf diesen Auslösemechanismus beschränkt. Hier können auch
andere gleichwirkende Mittel vorgesehen sein, wie z.B. ein elektromagnetischer Antrieb
der entsprechenden Hebel u. dgl. mehr.
[0012] Um die Verschiebung zwischen Kopfteil und Mittelteil sicherzustellen, ist nach der
Erfindung eine an sich bekannte Maßnahme vorgesehen, nämlich diejenige, daß die Anlenkung
zwischen Kopf teil einerseits und nach unten absenkbarem Mittelteil des Bettrahmens
andererseits über eine Langlaufführung erfolgt.
[0013] Diese Gestaltung macht es möglich, daß das Mittelteil am anderen Ende in einem Drehbeschlag
ortsfest am Bettrahmen angeordnet sein kann, so daß das Fußteil selbst mit einer herkömmlichen
Verstelleinrichtung versehen werden kann, auf die es aber im Rahmen dieser Erfindung
speziell nicht ankommt.
[0014] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 und 2 die Seitenansichten eines Bettrahmens, wobei die Fig. 1 das Kopf teil
in abgesenkter und die Fig. 2 das Kopf teil in aufgeschwenkter Stellung wiedergeben,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Kopfendenbereiches des Kopfteiles sowie in
Fig. 4 eine Aufsicht gemäß Pfeil IV in Fig. 3.
[0015] In einem allgemein mit 1 bezeichneten Rahmen eines Bettes, einer Liege o. dgl. sind
um Achsen 2 und 3 wenigstens drei schwenkbare Rahmenteile angeordnet und zwar ein
zweiteiliges Kopfteil 4, ein Mittelteil 5 und ein Fußteil 6. Die Federleisten sind
mit 7 bezeichnet. Auf die Art der Federleisten sowie deren spezielle Lagerung an den
einzelnen Rahmenteilen kommt es hier nicht näher an. Die Schwenkachsen 2 und 3 sind
jeweils ortsfest, d.h. sie verändern ihre Lage zum Rahmen 1 nicht.
[0016] Im Kopfendenbereich des Kopfteiles 4 sind am Rahmen 1 seitliche Wangen 8 befestigt,
die drehbar eine hier rechteckig wiedergegebene Schwenkachse 9 sowie ein Verbindungsrohr
20 tragen.
[0017] An der Schwenkachse 9 ist ein Schwenkhebel 10 angeschweißt ebenso wie randseitig
zwei untere Scherenhebel 11, von denen in der Figur jeweils nur ein Scherenheel dargestellt
ist. Das freie Ende des Scherenhebels 11 bildet das
Sche- rengelenk 12, an welchem ein oberer Scherenhebel 13 schwenkbar angeordnet ist,
dessen freies Ende wiederum drehbar ar. Rahmen 14 des Kopfteiles 4 angelenkt ist.
Die durch die Anlenkung definierte Achse ist mit 15 bezeichnet.
[0018] Das Verbindungsrohr 20 trägt ein Schwenklager, allgemein mit 16 bezeichnet, für ein
Ende 17 einer betätigbaren Gasdruckfeder 18, wobei deren anderes Ende 19 drehbar am
Schwenkhebel 10 angeordnet ist. Die durch den Anlenkpunkt der Gasdruckfeder 18 mit
dem Schwenkhebel 10 definierte Achse in Fig. 3 mit 21 bezeichnet. Die Geometrie ist
dabei so gewählt, daß diese Achse 21 etwa in der Mitte zwischen den Achsen 9 und 15
angeordnet ist, wie dies sich insbesondere aus Fig. 3 ergibt.
[0019] Das eine freie Ende 17 der Gasdruckfeder 18 ist mit einem
Auslösenippel 22 versehen, mit dem die Gaspatrone der Gasdruckfeder 18 in Funktion
gesetzt werden kann, wenn der Nippel 22 gedrückt wird. Das Betätigen des Nippels 22
erfolgt über eine Handhabe 23, die als Bowdenzug ausgebildet ist, wobei der Bowdenzug
23 zur Betätigung des Auslösenippels 22 einen Auslösehebel 24 von der in der Fig.
4 wiedergegebenen Stellung nach rechts verschwenkt. Wird der Bowdenzug nicht betätigt,
schwenkt der Hebel 24 in die in Fig. 4 wiedergegebene Stellung zurück. Der Betätigungsnippel
22 sperrt dann die Gasdruckfeder 18 in der eingenommenen Stellung, so daß auch dann
das Kopf teil 4 in dieser Stellung verharrt.
[0020] Zur Arretierung des Kopfteiles 4 in der abgesenkten Stellung, wie sie in den Fig.
1 und 3 wiedergegeben ist, ist kopfendseitig eine Raste 25 an einem Rastenhebel 26
vorgesehen. Der Rastenhebel 26 ist über ein Beschlagteil 27 mit einem ortsfesten Rahmenteil
28 des Rahmens 1 verbunden.
[0021] Auch der Rastenhebel 26 wird über den Bowdenzug 23 betätigt, dessen Drahtzug 29 nicht
nur das freie Ende des Auslösehebels 24 durchgesetzt sondern auch das untere freie
Ende des Rastenhebels 26, wie sich dies aus Fig. 3, linke Figurenhälfte, ergibt. Zur
Wahrung des Abstandes und zur Feineinstellung ist dabei zwischen diesen Bereichen
eine Abstandhaltebuchse 30 angeordnet.
[0022] Bei Betätigung des Bowdenzuges in der abgesenkten Stellung, wie sie in Fig. 1 wiedergegeben
ist, wird dabei synchron die Raste 25 in eine den Rahmen 14 des Kopfteiles 4 freigebende
Stellung verschwenkt, gleichzeitig wird der Nippel 22 eingedrückt und die Gasdruckfeder
betätigt, so daß der Schwenkhebel 10 aus der in Fig. 3 wiedergegebenen Stellung nach
rechts verschwenkt. Durch die starre Verbindung des Schwenkhebels 10 mit der Drehachse
9 und damit wiederum mit dem unteren Scherenhebel 11 wird dieser nach Oben aufgeschwenkt,
bis sich schließlich die in Fig. 2 wiedergegebene Stellung des Kopfteiles 4 ergibt.
[0023] Da das Kopfteil 4 bereichsweise über die Drehachse 2 hinausragt, ist sie in einer
Langlochführung 31 am Mittelteil 5 gelagert, welches bei dieser Aufschwenkbewegung,
wie an sich bekannt, geringfügig nach unten absinkt.
[0024] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die Erfindung insbesondere
nicht auf die wiedergegebene Gestaltung der Handhabeeinrichtung beschränkt. Hier können
auch elektrisch wirkende Auslösemechanismen vorgesehen sein, z.B., wie oben bereits
erwähnt, eine magnetische Verschwenkung bzw. Betätigung des Auslösehebels 24 bzw.
des Rasthebels 26. Auch können, sollte dies notwendig sein, zwei Gasdruckfedern vorgesehen
sein. In gleicher Weise kann hier auch ein elektromotorischer Antrieb angeordnet werden,
wenn dies erforderlich wäre.
1. Vorrichtung zum Verstellen und Arretieren des Kopfteiles eines Bettrahmens mit
einer in Aufschwenkrichtung des Bettrahmens wirkenden, über eine Handhabe betätigbaren
Gasdruckfeder, wobei die Liegefläche insbesondere aus wenigstens drei schwenkbar am
Bettrahmen gelagerten Rahmenteilen als Kopfteil, Mittelteil und Fußteil besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Gasdruckfeder (18) unterhalb des Kopfendenbereiches des Kopfteiles (4) angeordnet
ist und einen Schwenkhebel (10) an einer Drehachse (9) beaufschlagt, die ihrerseits
fest mit einem unteren Scherenhebel (11) eines zweihebeligen Scherengelenkes verbunden
ist, wobei das freie Ende des oberen anderen Scherenhebels (13) drehbar am Kopfteil
(4) angecrdnet ist und am ortsfesten Teil (28) des Bettrahmens (1) zur Arretierung
des Kopfteiles (4) in seiner abgesenkten Stellung eine Raste (25) vorgesehen ist..
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die durch den Anlenkpunkt der Gasdruckfeder (18) am Schwenkhebel (10) gehende Achse
(21) in der abgesenkten Lage des Kopfteiles (4) etwa in der Mitte zwischen der Drehachse
(9) einerseits und der durch die Anlenkpunkte der oberen Schwenkhebel (13) definierten
Drehachse am Kopfteil (4) andererseits angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
von der Betätigungshandhabe (23) der Gasdruckfeder (18) gleichzeitig die Raste (25)
von der arretierenden in eine das Kopfteil (4) freigebende Stellung bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach einen der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Handhabe als Bowdenzug (23) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Raste (25) an einem Rasthebel (26) mit einer Schwenkachse am ortsfesten Teil des
Bettrahmens (1) ausgebildet ist und das Betätigen des Auslösenippels (22) der Gasdruckfeder
(18) über einen Auslösehebel (24) erfolgt, der seinerseits ebenfalls an einem ortsfesten
Element des Bettrahmens schwenkbar gelagert ist, wobei der Rasthebel (26) und der
Auslösehebel (24) durch Betätigen des Bowdenzuges (23) synchron bewegbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anlenkung zwischen Kopfteil (4) einerseits und nach unten absenkbarem Mittelteil
(5) des Bettrahmens (1) andererseits über eine Langlochführung (31) erfolgt.