[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Ueberwachen und Regeln
der Tropfengeschwindigkeit in dem Tintenzuführsystem eines Tintenstrahldruckers, mit
einem Spritzkörper, einer Ladungselektrode, einem Ladungsdetektor, einer Ablenkelektrode
sowie einem Tropfenfänger.
[0002] In der DE-C 24 11 822 ist eine Steueranordnung für einen Tintenstrahldrucker beschrieben,
welche für die Ermittlung der Schreibkopfgeschwindigkeit einen Tachogenerator und
zur Differenzierung von entsprechenden Signalen eine erste und eine zweite Differenzierstufe
umfasst. Mit dieser Anordnung soll ein von Zeichen zu Zeichen intermittierender Schreibbetrieb
mit guter Schriftqualität erreicht werden.
[0003] Die weiteren, bekannten Verfahren und Anordnungen zum Regeln der Tropfengeschwindigkeit
für Tintenstrahldrucker der genannten Art sind nicht geeignet, die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe zu lösen, welche im wesentlichen darin besteht, unter Berücksichtigung der
im Betrieb sich ständig ändernden und die Betriebssicherheit des Tintenstrahldruckers
beeinflussenden rheologischen Tinten-Eigenschaften eine exakte Ueberwachung und Regelung
des Tintenzuführsystems zu gewährleisten.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe bezüglich des Verfahrens dadurch, dass
- während der schreib- oder aufzeichnungsfreien Zwischenzeit (PHASING) eine erste,
relativ geringe Anzahl Tropfen schwach geladen wird und eine zweite, annähernd doppelt
so grosse Anzahl Tropfen ungeladen bleibt,
- ein zur Tropfengeschwindigkeit der ersten, schwach geladenen Tropfen annähernd proportionales
Signal ermittelt und zur Ueberwachung und Regelung der Tropfengeschwindigkeit und/oder
- zur druckabhängigen Regelung der Tintenstrahl-Geschwindigkeit verwendet wird.
[0005] Die erfindungsgemässe Anordnung ist gekennzeichnet durch
- eine Steuereinheit mit einer Zuführleitung für ein Influenzsignal vom Ladungsdetektor
und mindestens einer ersten Ausgangsleitung für Signale aus der Steuereinheit zur
Regelung der elektrischen Ladung an der Ladungselektrode.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung
mit der Zeichnung und den Patentansprüchen.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben. In der als Blockschaltbild
dargestellten Zeichnung ist mit 50 ein Tintenzuführsystem für einen Tintenstrahldrucker
bezeichnet. Das Tintenzuführsystem 50 umfasst im wesentlichen einen Spritzkörper 1
mit zugeordnetem Düsenelement 2, eine Ladungselektrode 3, einen Ladungsdetektor 4,
eine Ablenkelektrode 5, einen Tropfenfänger 6 sowie einen Vorratsbehälter 7 für die
Tinte 7'. Die Tinte 7' wird mittels einer ersten Pumpe 13 über eine Rohrleitung 9,9'
dem Spritzkörper 1 zugeführt, während die von dem Tropfenfänger 6 aufgefangene Tinte
mittels einer zweiten Pumpe 14 über eine Rohrleitung 8,8' dem Vorratsbehälter 7 wieder
zugeführt wird.
[0008] Weitere Hauptbauelemente des Tintenzuführsystems 50 sind eine Steuereinheit 15, ein
Taktgenerator 17, ein erster Verstärker 18, ein zweiter Verstärker 16 sowie eine Messeinrichtung
19, welche zur Erfassung der Tintenstrahl-Geschwindigkeit vorgesehen ist. Der Taktgenerator
17 steht einerseits über eine Leitung 25 mit der Steuereinheit 15 und andererseits
unter Zwischenschaltung des ersten Verstärkers 18 über eine Leitung 26,26' mit dem
Spritzkörper 1 in wirkverbindung. Die Ladungselektrode 3 steht über eine erste Ausgangsleitung
27 und der Ladungsdetektor 4 unter Zwischenschaltung des zweiten Verstärkers 16 über
eine Zuführleitung 28,28' mit der Steuereinheit 15 in Wirkverbindung. Weiterhin steht
die Steuereinheit 15 über eine dritte Ausgangsleitung 29 mit der Messeinrichtung 19
und über eine zweite Ausgangsleitung 30 mit der ersten Pumpe 13 in Wirkverbindung.
[0009] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass zur besseren Unterscheidung der einzelnen
Leitungen, die die Tinte von dem Vorratsbehälter 7 zum Spritzkörper 1 sowie vom Tropfenfänger
6 zum Vorratsbehälter 7 führenden Rohrleitungen 9,9' und 8,8' als voll ausgezogene
Linien dargestellt sind. Die beispielsweise einen elektrischen Impuls oder dergleichen
auf die einzelnen Elemente übermittelnden Leitungen 25,26,26',27,28,28',29 und 30
sind als gestrichelte Linien dargestellt.
[0010] Die Wirkungsweise des erfindungsgemässen Tintenzuführsystems 50 wird nachstehend
beschrieben:
In an sich bekannter Weise wird aus dem Vorratsbehälter 7 mit Hilfe der ersten Pumpe
13 oder einer nicht näher dargestellten Druckquelle dem Spritzkörper 1 die Tinte zugeführt.
Bei diesem Vorgang wird gleichzeitig der mit eingebautem, nicht näher dargestelltem
Schwingelement versehene Spritzkörper 1 von dem Taktgenerator 17 über die Leitung
26,26' und dem Verstärker 18 derart betätigt, dass mit Hilfe des Systemdrucks an der
Austrittsöffnung 2' des Düsenelements 2 ein Tintenstrahl S erzeugt und der aus der
Ladungselektrode 3 und dem Ladungsdetektor 4 gebildeten Baueinheit 10 zugeführt wird.
Durch die Ultraschallanregung des Spritzkörpers 1 mittels des nicht dargestellten
Schwingelements wird der Tintenstrahl S im Bereich der Ladungselektrode 3 in einzelne
Tropfen T zerlegt und mit unterschiedlicher Ladung versehen als Tropfen T' dem Ladungsdetektor
4 und anschliessend der Ablenkelektrode 5 zugeführt. Beim Durchfliegen des Ladungsdetektors
4 werden die Tropfen T' überprüft und das Ergebnis als Influenzsignal I über die Zuführleitung
28 dem zweiten Verstärker 16 und über die Zufuhrleitung 28' als Influenzsignal I'
zur Auswertung der Steuereinheit 15 zugeführt. Das von der Steuereinheit 15 ausgewertete
und gegebenenfalls korrigierte Signal A
wird wiederum über die erste Ausgangsleitung 27 der Ladungselektrode 3 zugeführt,
von welcher die Tropfen T mit entsprechend korrigierter Ladung versehen werden.
[0011] Für den Aufzeichnungsvorgang werden die von dem Ladungsdetektor 4 der Ablenkelektrode
5 zugeführten Tropfen T' beim Durchfliegen der Ablenkelektrode 5 gleichwertig ihrer
Ladung elektrostatisch als Tropfen T' entsprechend dem Schriftbild auf die jeweilige
Bahn B abgelenkt und auf einen, zur besseren Darstellung um 90° versetzt zum Zuführsystem
dargestellten, Aufzeichnungsträger 20 (Schreibfolie) aufgespritzt. Hierbei werden
die für den Aufzeichnungsvorgang nicht benötigten und somit auch nicht abgelenkten
Tropfen T" von dem Fängerrohr 6 aufgefangen und über die Rohrleitung 8,8' mittels
der zweiten Pumpe 14 wieder dem Tinten-Vorratsbehälter 7 zugeführt.
[0012] Bei dem beschriebenen Tintenzuführsystem 50 werden die die Baueinheit 10 durchfliegenden
Tropfen T' von dem Ladungsdetektor 4 erfasst und entsprechend der Tropfengeschwindigkeit
als Influenzsignal 1,1
1 der Steuereinheit 15 zugeführt. Mittels der dritten Ausgangsleitung 29 wird der mit
der Steuereinheit 15 in Wirkverbindung stehenden Messeinrichtung 19 ein Signal G zur
Ueberwachung der Tropfengeschwindigkeit zugeführt. Das am Ladungsdetektor 4 anliegende
Influenzsignal I,I' kann demzufolge einerseits zur Ueberwachung der Tropfengeschwindigkeit
und andererseits gekoppelt mit einem über die zweite Ausgangsleitung 30 im wesentlichen
auf die erste Pumpe 13 wirkenden Signal A' zur Tintendrucksteuerung und Regelung der
Geschwindigkeit des Tintenstrahls S verwendet werden.
[0013] Bei dem erfindungsgemäss aufgebauten Tintenzuführsystem 50 wird die Geschwindigkeit
des Tintenstrahls S in der schreib- oder aufzeichnungsfreien Zwischenzeit (PHASING)
überprüft und neu eingeregelt. Hierdurch können rheologische Aenderungen der Tinte
in weiten Bereichen ausgeglichen und die Störanfälligkeit des gesamten Systems auf
ein Minimum verringert werden. Ein bevorzugter Regelungsablauf erfolgt in der Weise,
dass während der schreib- und aufzeichnungsfreien Zwischenzeit eine erste Anzahl Tropfen
T von der Ladungselektrode 3 schwach geladen wird und eine zweite Anzahl Tropfen T
ungeladen bleiben, wobei als erste Anzahl drei aufeinanderfolgende Tropfen T und als
zweite Anzahl fünf folgende Tropfen T gewählt werden. Die jeweilige Ladung der ersten
Anzahl Tropfen T (drei Tropfen T) wird vorzugsweise nur so gross gewählt, dass die
Ablenkung der Tropfen gerade noch im Mündungsbereich des Tropfenfängers 6 liegt.
[0014] Mit der Ladung der vorstehend beschriebenen Tropfenfolge wird im wesentlichen an
dem Ladungsdetektor 4 ein bevorzugtes, auf den Tintenzuführ-Regelungsablauf wirkendes
Wechselspannungssignal erreicht, welches Signal in der Steuereinheit 15 gleichgerichtet
und dem Regelkreis als Regelgrösse zugeführt wird.
1. Verfahren zum Ueberwachen und Regeln der Tropfengeschwindigkeit in dem Tintenzuführsystem
eines Tintenstrahldruckers, dadurch gekennzeichnet, dass
- während der schreib- oder aufzeichnungsfreien Zwischenzeit (PHASING) eine erste,
relativ geringe Anzahl Tropfen schwach geladen wird und eine zweite, annähernd doppelt
so grosse Anzahl Tropfen ungeladen bleibt,
- ein zur Tropfengeschwindigkeit der ersten, schwach geladenen Tropfen annähernd proportionales
Signal ermittelt und zur Ueberwachung und Regelung der Tropfengeschwindigkeit und/oder
- zur druckabhängigen Regelung der Tintenstrahl-Geschwindigkeit verwendet wird.
2. Verfahren zum Ueberwachen und Regeln der Tropfengeschwindigkeit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Tintenstrahl in drei aufeinanderfolgende, die erste, schwach geladene Anzahl
bildende und in fünf nachfolgende, die zweite, ungeladene Anzahl bildende Tropfenfolgen
unterteilt wird, und
- die Ladung der ersten drei Tropfen nur so gross ist, dass die daraus resultierende
Ablenkung noch im Mündungsbereich eines Tropfenfängers liegt.
3. Anordnung für das TintenzufUhrsystem (50) eines Tintenstrahldruckers, mit einem
Spritzkörper (1), einer Ladungselektrode (3), einem Ladungsdetektor (4), einer Ablenkelektrode
(5) sowie einem Tropfenfänger (6), gekennzeichnet durch
- eine Steuereinheit (15) mit einer Zuführleitung (28,281) für ein Influenzsignal (I) vom Ladungsdetektor (4) und mindestens einer ersten Ausgangsleitung
(27) für Signale (A) aus der Steuereinheit (15) zur Regelung der. elektrischen Ladung
an der Ladungselektrode (3).
4. Anordnung für das Tintenzuführsystem (50) nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch
- eine zweite Ausgangsleitung (30) für Signale (A') aus der Steuereinheit (15) zur
druckabhängigen Regelung der Geschwindigkeit eines vom Spritzkörper (1) abgegebenen
Tintenstrahles (S).
5. Anordnung für das Tintenzuführsystem (50) nach Anspruch 3 und 4, gekennzeichnet
durch
- eine dritte Ausgangsleitung (29) für druckabhängige Signale (G) aus der Steuereinheit
(15) zur Erfassung der Tintenstrahl-Geschwindigkeit in einer Messeinrichtung (19).
6. Anordnung für das Tintenzuführsystem (50) nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch
einen an die Zuführleitung (28,28') angeschlossenen Verstärker (16) zur Erzeugung
eines verstärkten Influenzsignals (I').