(19)
(11) EP 0 149 752 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.07.1985  Patentblatt  1985/31

(21) Anmeldenummer: 84114084.1

(22) Anmeldetag:  22.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24F 13/075
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 23.01.1984 CH 277/84

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Deeg, Helmut
    CH-8544 Sulz-Attikon (CH)
  • Imhof, Christian
    CH-8461 Oerlingen (CH)

(74) Vertreter: Sparing Röhl Henseler Patentanwälte 
Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rechteckiger Luftauslass für Raumklima-Anlagen


    (57) Als raumseitige Leitelemente in dem an der Austrittsebene (2) eines Raumes angeordneten Luftauslass (4) sind Lamellen vorgesehen, die aus zwei unter einem Winkel zueinander stehenden, an eine Achse (12) angesetzten Flügeln (13) bestehen; die Lamellen sind in eine bestimmte Winkelstellung für die Flügel (13) einstellbar und mit Hilfe von Schraubverbindungen (15) fixierbar.
    Die Strömungsverteilung der aus dem Luftauslass (4) austretenden Luft über den ganzen Raum wird durch Form und Anordnung der Lamellen verbessert und die Lage der einzelnen Luftstrahlen stabilisiert. Durch Einstellung der Winkelstellung der Lamellenflügel (13) ist eine individuelle Anpassung der aus dem Luftauslass (4) austretenden Luftströmung an den gegebenen Raum möglich.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen rechteckigen Luftauslass für Raumklima-Anlagen zum Anschluss an einen Zuluftkanal im Deckenbereich eines Raumes, welcher Luftauslass senkrecht zu seinen seitlichen Begrenzungen verlaufende Leitelemente für beide vertikal zueinander stehenden Richtungen der Deckenebene aufweist.

    [0002] An mit einer Zuluftströmung beaufschlagte Zuluftkanäle angeschlossene Luftaustritte der genannten Art - siehe z.B. CH-PS 301 735 -, die im allgemeinen mit ihrer Längsseite parallel zum Luftkanal gerichtet sind, enthalten, in Strömungsrichtung der aus ihnen austretenden luft gesehen, zunächst querstehende Leitelemente und daran anschliessend Leitelemente, die parallel zu ihren Längsseiten verlaufen. Die querstehenden, sogenannten "Gleichrichter" haben dabei primär die Aufgabe, durch Abbremsung der Geschwindigkeitskomponente in Richtung des Zuluftkanals über die "Länge" des Luftauslasses eine weitgehend gleichmässige Luftverteilung zu erhalten und eine Stauung in der Luft am stromabwärtigen Ende des Auslasses zu verhindern.

    [0003] Die Verteilung quer zu Luftauslass und Zuluftkanal übernehmen die nachfolgenden, in Längsrichtung des Auslasskanals verlaufenden Leitelemente. Diese sind dafür bisher als starre oder verstellbare Schaufeln ausgebildet, deren Austrittskanten mindestens nahezu im Niveau der Decke liegen.

    [0004] Es hat sich gezeigt, dass mit den bekannten Luftauslässen eine Querverteilung nur unzulänglich erreicht wird, und dass eine Beeinflussung der Richtung und Reichweite besonders der äusseren Strahlen kaum möglich ist, die bei Vorhandensein einer Decke aufgrund des Coanda-Effekts häufig entlang der Decke verlaufen.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Querverteilung besonders von grossen Luftmengen - d.h. von Mengen über 1500 m 3/h - in Richtung und Reichweite zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die in Strömungsrichtung der Luft nachgeordneten und unterhalb der Austrittsebene liegenden Leitelemente als mit zwei unter einem Winkel ungleich 11 an einer Achse angesetzten Flügeln versehene Lamellen ausgebildet sind, die durch Drehung um ihre Achsen in einer bestimmten Stellung der Flügel fixierbar sind. Bei Anordnungen, bei denen eine Doppeldecke vorhanden ist, ist die Austrittsebene im allgemeinen die Deckenebene; bei Anlagen ohne Doppeldecke entspricht die Austrittsebene der Ebene, in der der Boden des Zuluftkanals liegt.

    [0006] Die zweiflügelige Ausbildung der Lamellen und die Winkelstellung ermöglichen beispielsweise eine gleichmässige Verteilung der aus dem Luftauslass austretenden Luft über den ganzen Raum, wobei - bei Vorhandensein einer Doppeldecke - die äusseren Strahlen im allgemeinen infolge des Coanda-Effekts an der Decke entlangfliessen; andererseits können die äusseren Strahlen durch eine entsprechend "steile" Stellung der äusseren Lamellen bei solchen Anlagen von der Decke gelöst werden, so dass die gesamte Zuluft, mehr oder weniger weit aufgefächert, im wesentlichen in einen relativ engen Bereich des Raumes strömt.

    [0007] Eine gleichmässige und - zu einer zum Zuluftkanal parallelen Mittelebene des Luftauslasses - symmetrische Verteilung der Luft lässt sich erreichen, wenn äussere, mittlere und zentrale Lamellen vorgesehen sind, die spiegelbildlich zu einer, zu ihren Achsen parallelen Mittelebene angeordnet und eingestellt sind, wobei die Lamellen von der Mittelebene aus nach beiden Seiten mit dem kleineren Winkel der Flügel nach aussen gerichtet sind. Selbstverständlich sind gegebenenfalls auch unsymmetrische Luftverteilungen - beispielsweise bei nahe einer Wand befindlichen Luftauslässen - möglich.

    [0008] Bei bekannten Luftauslässen, bei denen die Luftstrahlen nach beiden Seiten über den ganzen Raum aufgespreizt werden, bereitet die Stabilität des zentralen Luftstrahls häufig Schwierigkeiten, da dieser leicht unkontrolliert nach einer Seite ausgelenkt wird und, je nach örtlichen und momentanen Strömungszuständen, in seiner Auslenkung von einer Seite auf die andere wechselt. Die Stabilität des zentralen Strahls lässt sich entscheiderdverbessern, wenn zwischen den nahe der Mittelebene gelegenen zentralen Lamellen stromabwärts ihres engsten Querschnitts eine Schikane angeordnet ist, wobei die Summe der zwischen der Schikane und den Lamellen verbleibenden Minimalquerschnitte kleiner ist als der engste Querschnitt zwischen den beiden Lamellen.

    [0009] Um die Luftstrahlen im zentralen Bereich, d.h. diejenigen innerhalb eines relativ engen Oeffnungswinkels vertikal unter dem Luftauslass, in Breite und Intensität variieren zu können, ist es vorteilhaft, wenn zwischen äusseren und zentralen Lamellen angeordnete mittlere Lamellen parallel zur Austrittsebene verschiebbar sind; ein Versetzen dieser mittleren Lamellen in verschiedene Niveauebenen relativ zur Austrittsebene kann eine Aenderung in der Oeffnungsbreite vor allem der im wesentlichen horizontalen äusseren Strahlen bewirken.

    [0010] Schliesslich bringt es Vorteile in der Strömungsführung und für die Fabrikation, wenn die Flügel der Lamellen ungleich breit sind, wobei der in Luftströmungsrichtung erste Flügel verkürzt ist.

    [0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.

    Fig. 1 ist schematisch ein Schnitt senkrecht zum Zuluftkanal durch einen, in einer Decke eingelassenen Luftauslass;

    Fig. 2 ist der Schitt II-II von Fig. l.



    [0012] Der Zuluftkanal 1 (Fig. 1), der senkrecht zur Bildebene der Fig. 1 oberhalb der Austrittsebeneoder Decke 2 verläuft, hat in seinem Boden 3 eine der Grösse des Luftauslasses 4 angepasste Oeffnung 5, an die ein Verbindungsstutzen 6 angesetzt ist. Dieser dient dazu, bei industrieller Vorfertigung der Luftauslässe 4 unterschiedliche Abstände zwischen der Decke 2 und dem Zuluftkanal 1 auszugleichen, indem der Luftauslass 4 mehr oder weniger weit in den Verbindungsstutzen 6 eingeschoben wird.

    [0013] Der Luftauslass 4, der aus einem rechteckigen hohlkastenartigen Mantelblech besteht, ist an seinem oberen Ende mit einem Lochblech 7 abgedeckt; parallel zu seiner Breitseite verlaufende, fest eingebaute Leitelemente 8 unterteilen den Luftauslass 4 in in Längsrichtung hintereinanderliegende Kammern 9.

    [0014] Durch die Leitelemente 8, die mit Vorteil bis etwa auf das Niveau der Decke 2 heruntergezogen sind, wird die Geschwindigkeitskomponente der Luft in Richtung der Strömung im Zuluftkanal 1 vernichtet und eine gleichmässige Luftverteilung über die Längsrichtung des Luftauslasses 4 erreicht.

    [0015] Während die Längsseiten des Mantels nach zweimaligem Abwinkeln um 90° am Zuluftkanal 2 aufgehängt sind und dabei einen, zwischen Decke 2 und Luftauslass 4 verbleibenden Spalt abdecken, ragen die Schmalseiten 10 des Luftauslasses 4 ein Stück weit in den Raum hinein. Ueber die Breite des Luftauslasses 4 verteilt sind,nahe der Unterkante 11, in den Schmalseiten 10 Lamellen gelagert, die mit ihren Achsen 12 in ihrer Winkelstellung einstellbar und durch Schraubverbindungen 15 (Fig. 2) in einer gewünschten Winkelstellung fixiert sind. Die Lamellen bestehen aus zwei unter einem Winkel ungleicher zueinander stehenden Flügeln 13, die an die Achsen 12 angesetzt sind.

    [0016] Die Anordnung der Lamellen ist beiderseits einer Längsmittelebene 14 des Luftauslasses 4 spiegelsymmetrisch, wobei die einzelnen Lamellen in Ebenen unterschiedlichen Abstandes zur Decke 2 liegen. Die Lamellen sind dabei so gerichtet, dass der kleinere Flügelwinkel nach aussen zeigt. Aus fabrikatorischen Gründen sind alle Lamellen in ihren Abmessungen gleich. Weiterhin ist jedoch die Breite der "inneren" Flügel 13 geringer als diejenige der "äusseren" Flügel 13. Dadurch ergibt sich eine Materialersparnis bei den aus Aluminium gefertigten Lamellen, sowie in Höhe geringerer Platzbedarf im Innern des Luftauslasses.

    [0017] Zwischen den, den Zentralstrahl führenden inneren oder zentralen Lamellen, deren engster horizontaler Querschnitt im Bereich ihrer Achsen 12 mit a bezeichnet ist, ist nach unten versetzt eine als Rundstab ausgebildete Schikane 16 vorgesehen; der Rundstab 16 und die Achsen 12 der Lamellen sind dabei zueinander so angerodnet, dass der Abstand a grösser ist als die Summe der Abstände b zwischen dem Rundstab 16 und je einer der Achsen 12. Auf diese Weise erfährt die Strömung des Zentralstrahles im Bereich des Rundstabs 16 eine Beschleunigung, durch die ihre Stabilisierung verbessert wird, so dass ein stabiler, zur Mittelebene 14 symmetrischer Vertikalstrahl gewährleistet ist.

    [0018] Wie Fig. 1 zeigt, sind für die Lagerung der mittleren Lamellen in den Schmalseiten 10 Langlöcher 17 vorgesehen, so dass diese Lamellen in horizontaler Richtung verschoben werden können, womit vor allem die an den Aussenseiten der zentralen Lamellen entlang strömenden Teile des Zentralstrahls in ihrer Breite und damit in ihrer Intensität variiert werden können.

    [0019] Schliesslich sind für die mittleren Lamellen zwei Langlöcher 17 vorhanden, die in unterschiedlichen Niveauhöhen zu den Ebenen der anderen Lamellen liegen. Durch ein Versetzen der mittleren Lamellen in vertikaler Richtung kann vor allem die Oeffnung der zur Seite aufgespreizten, .im wesentlichen horizontalen Strahlen geändert werden, womit ihre Reichweite an die seitlichen Raumabmessungen und/oder an Unterschiede in den zur Verfügung stehenden Luftvolumina angepasst werden kann.


    Ansprüche

    1. Rechteckiger Luftauslass für Raumklima-Anlagen zum Anschluss an einen Zuluftkanal im Deckenbereich eines Raumes, welcher Luftauslass senkrecht zu seinen seitlichen Begrenzungen verlaufende Leitelemente für beide vertikal zueinander stehenden Richtungen der Deckenebene aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die in Strömungsrichtung der Luft nachgeordneten und unterhalb der Austrittsebene (2) liegenden Leitelemente einer Richtung als mit zwei unter einem Winkel ungleicher an einer Achse (12) angesetzten Flügeln (13) versehen Lamellen ausgebildet sind, die durch Drehung um ihre Achsen (12) in einer bestimmten Stellung der Flügel (13) fixierbar sind.
     
    2. Luftauslass nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass äussere, mittlere und zentrale Lamellen vorgesehen sind, die spiegelbildlich zu einer, zu ihren Achsen (12) parallelen Mittelebene (14) angeordnet und eingestellt sind.
     
    3. Luftauslass nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die äusseren, mittleren und zentralen Lamellen mit ihren Achsen (12) in unterschiedlichen, zur (2) Austrittsebene/parallelen Ebenen angeordnet sind.
     
    4. Luftauslass nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den nahe der Mittelebene (14) gelegenen zentralen Lamellen stromabwärts ihres engsten Querschnitts eine Schikane (16) angeordnet ist, wobei die Summe der zwischen der Schikane (16) und den Lamellen verbleibenden Minimalquerschnitt (b) kleiner ist als der engste Querschnitt (a) zwischen den beiden Lamellen.
     
    5. Luftauslass nach mindestens einem der Ansprüche 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen äusseren und zentralen Lamellen angeordneten mittleren Lamellen parallel zur Austrittsebene (2) verschiebbar und senkrecht zur Austrittsebene (2) versetzbar sind.
     
    6. Luftauslass nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (13) der Lamellen ungleich breit sind, wobei der in Luftströmungsrichtung erste Flügel (13) verkürzt ist.
     
    7. Luftauslass nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen von der Mittelebene (14) aus mit dem kleineren Winkel der Flügel (13) nach aussen gerichtet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht