(19)
(11) EP 0 149 768 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.07.1985  Patentblatt  1985/31

(21) Anmeldenummer: 84114720.0

(22) Anmeldetag:  04.12.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H05B 7/12, H05B 7/101, H05B 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 07.12.1983 DE 3344283
13.07.1984 DE 3425891

(71) Anmelder: Fuchs Systemtechnik GmbH
D-77731 Willstätt (DE)

(72) Erfinder:
  • Fuchs, Gerhard
    D-7640 Kehl-Bodersweier (DE)
  • Ehle, Joachim
    D-7606 Lautenbach (DE)
  • Kimmer, Klaus
    D-7601 Willstätt-Sand (DE)
  • Karcher, Helmut
    D-7597 Rheinau-Freistett (DE)

(74) Vertreter: Blumbach Weser Bergen Kramer Zwirner Hoffmann Patentanwälte 
Radeckestrasse 43
81245 München
81245 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flüssigkeitsgekühltes Tragstück einer Kombielektrode eines Lichtbogenofens


    (57) Bei einem flüssigkeitsgekühlten Tragstück (1) einer Kombielektrode (2) eines Lichtbogenofens ist im Strömungsweg (13) für das Kühlmedium eine in Sperrichtung vorgespannte Absperreinrichtung (14) mit einem Betätigungsglied (15) angeordnet, durch das beim Aufschrauben eines dem Abbrand unterliegenden, auswechselbaren Unterteils (2) der Kombielektrode die Absperreinrichtung (14) entgegen der Vorspannung in den geöffneten Zustand versetzt wird. Bei einem Bruch des Unterteils im Bereich des Nippels (5) wird durch Freigabe des Betätigungsgliedes (15) der Strömungsweg (13) gesperrt. Durch eine auf den Gewindenippel aufgeschraubte Schutzkappe mit einem dem Innengewinde des Unterteils (2) entsprechenden Außengewinde wird ein zusätzlicher Schutz des Gewindenippels erzielt (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein zylindrisches Tragstück einer Kombielektrode gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

    [0002] Bei dem durch die EP-B1-0010 305 bekannt gewordenen Tragstück dieser Art ist am unteren Ende ein Gewindeteil bzw. ein Nippel zum Aufschrauben eines dem Abbrand unterliegenden auswechselbaren Unterteils aus Graphit befestigt. Das Gewindeteil weist Kanäle für das Kühlmedium auf, die über das Kühlsystem des Tragstückes mit dem Kühlmedium gespeist werden. Das den Elektrodenstrom und die Kühlflüssigkeit führende Kühlsystem umfaßt bei einer Ausführungsform der bekannten Halterung ein in ein äußeres Metallrohr mit Abstand eingesetztes inneres Metallrohr, wobei der Ringraum zwischen den beiden Rohren im unteren Bereich des Tragstückes mit dem Innenraum des inneren Metallrohres in Verbindung steht. Das Kühlmedium, im allgemeinen Wasser, wird oberhalb der Einspannstelle des Tragstückes über einen Anschluß dem Innenraum des inneren Metallrohres zugeführt, bis in den Bereich des Gewindeteils nach unten und dort in den Ringraum zwischen den beiden Metallrohren zurückgeleitet, der oberhalb der Einspannstelle in den Elektrodenarm einen weiteren Anschluß für den Austritt des Kühlwassers enthält. Außerhalb des Tragstückes ist im Kühlwasservorlauf bzw. im Kühlwasserrücklauf ein Gerät zur Kühlwassermengenmessung installiert, das bei Unterschreitung des vorgeschriebenen Durchsatzes ein Alarmsignal liefert, das dazu benutzt werden kann, das Tragstück über das Elektrodenstellsystem nach oben zu ziehen.

    [0003] Beim Einsatz einer Kombielektrode mit einem derartigen Tragstück in einem Lichtbogenofen, in dem Schrott eingeschmolzen wird, kann es durch mechanische Beanspruchungen vorkommen, daß das auswechselbare Unterteil im Bereich des Gewindeteils bzw. Nippels bricht und dann durch das Elektrodenstellsystem die Kombielektrode weiter nach unten gefahren wird, was in der Regel zu einer Beschädigung der nun nicht mehr geschützten unteren Spitze des Tragstückes und gegebenenfalls zu einem Austritt der Kühlflüssigkeit führt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tragstück der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art mit einer Meldeeinrichtung zu versehen, die bei einem Bruch des auswechselbaren Unterteils im Bereich des Gewindeteils bzw. Nippels ein Signal liefert, das zum Hochfahren des Tragstückes ausgenutzt werden kann. Außerdem soll in diesem Fall sofort der Zufluß des Kühlmediums unterbrochen werden können, um im Falle einer Beschädigung der unteren Spitze des Tragstückes die austretende Menge an Kühlmedium möglichst gering zu halten.

    [0005] Ferner soll bei einem Bruch des auswechselbaren Unterteils in dem genannten Bereich das Gewindeteil vor einer Beschädigung geschützt und damit die erforderlichen Wartungsarbeiten für das Tragstück wesentlich herabgesetzt werden.

    [0006] Die Erfindung ist durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 13 gekennzeichnet. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Ansprüchen- zu- entnehmen.

    [0007] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist bei dem Tragstück der Kombielektrode im Strömungsweg des Kühlmittels eine in Sperrichtung vorgespannte Absperreinrichtung mit einem Betätigungsglied angeordnet, durch das beim Aufschrauben eines auswechselbaren Unterteils auf das Gewindeteil die Absperreinrichtung entgegen der Vorspannung in den geöffneten Zustand versetzbar ist. Der Strömungsweg ist somit bei entferntem Unterteil gesperrt und bei aufgeschraubtem Unterteil geöffnet. Wird das Unterteil bei einem Elektrodenbruch an dev Stelle des Gewindeteils bzw. Nippels gewaltsam entfernt, dann wird aufgrund der Vorspannung der Absperreinrichtung der Strömungsweg sofort gesperrt, d.h. der Durchfluß des Kühlmediums schlagartig unterbrochen und dieser Schaltvorgang wirkt sich bei einem inkompressiblen Kühlmedium, wie Wasser, sofort an jeder Stelle des Strömungsweges aus und kann somit als Meldesignal für den Elektrodenbruch und Steuersignal für das Elektrodenstellsystem ausgenutzt werden. Damit entfallen zusätzliche Kabel oder Leitungen für ein Meldesystem. Vorzugsweise ist die Absperreinrichtung im Strömungsweg des Vorlaufs zur unteren Spitze des Tragstückes angeordnet und ein den Sperrzustand der Absperreinrichtung erfassender Durchflußmesser im Vorlauf zu diesem Tragstück, so daß bei einer Beschädigung der ungeschützten Spitze nach einem Eletrodenbruch und einem Austritt des Kühlmediums an dieser Stelle nicht nur das Meldesystem intakt bleibt, sondern auch der Zufluß des Kühlmediums zu der beschädigten Stelle unterbrochen wird. Die Absperreinrichtung erfüllt damit zwei Aufgaben, sie ist einerseits Signalgeber für den im Vorlauf angeordneten Durchflußmesser, der wiederum ein Steuersignal an das Elektrodenstellsystem abgibt und andererseits ein Verschlußorgan, das den Zufluß des Kühlmediums zur beschädigten Stelle der Spitze des Tragstückes unterbricht. Auf diese Weise kann das im Strömungsweg bis zum Absperrorgan enthaltene Kühlmedium zurückgehalten und am Austreten in den Ofen gehindert werden.

    [0008] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Gewindeteil,bzw. der Gewindenippel, auf den das Unterteil der Kombielektrode aufgeschraubt wird, durch eine Schutzkappe vorzugsweise aus Graphit geschützt, die ein Außengewinde aufweist, auf das das Unterteil aufgeschraubt werden kann. Die Schutzkappe bildet dann ein Zwischenstück, das bei einem Bruch des Unterteils im Bereich des Gewindenippels auf diesem verbleibt und den Gewindenippel vor Beschädigungen durch Lichtbögen schützt. Die beschädigte Schutzkappe kann durch Abschrauben von dem Gewindenippel des Tragstückes einfach und schnell ausgewechselt werden. Es handelt sich hierbei um ein billiges Element, das bei konisch ausgebildeten Gewindenippeln auch auf bereits vorhandene flüssigkeitsgekühlte Tragstücke aufgeschraubt werden kann. Vorzugswese werden die beiden erwähnten Aspekte der Erfindung kombiniert, also neben der Schutzkappe auch die in dieser Anmeldung beschriebene Absperreinrichtung, vorgesehen. Hierbei sind die Schutzkappe und gegebenenfalls die Absperreinrichtung so abzuwandeln, daß die in Anspruch 1 angegebenen Bedingungen erfüllt werden.

    [0009] Die Erfindung wird durch drei Ausführungsbeispiele anhand von 8 Figuren näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 einen Teil des Längsschnittes eines flüssigkeitsgekühlten Tragstückes mit aufgeschraubtem Unterteil einer Kombielektrode;

    Fig. 2 den Schnitt II-II und

    Fig. 3 den Schnitt III-III von Fig. 1;

    Fig. 4 ausschnittsweise das Gewindeteil eines flüssigkeitsgekühlten Tragstückes mit aufgeschraubter Schutzkappe von unten;

    Fig. 5 im Längsschnitt einen Teil des Gewindeteils des Tragstückes und der aufgeschraubten Schutzkappe;

    Fig. 6 die am Gewindeteil anliegende Stirnseite der in Fig. 5 dargestellten Hülse;

    Fig. 7 die Hälfte einer Schutzkappe im Längsschnitt;

    Fig. 8 eine der Fig. 5 entsprechende Ansicht mit einem Betätigungsglied entsprechend Fig. 1.



    [0010] Das in Fig. 1 dargestellte flüssigkeitsgekühlte Tragstück für ein dem Abbrand unterliegendes, auswechselbares Unterteil 2 einer Kombielektrode eines Lichtbogenofens enthält ein freiliegendes äußeres Metallrohr 3, dessen oberer Abschnitt etwa den gleichen Durchmesser wie das Unterteil 2 aufweist und in einen Elektrodentragarm eines Lichtbogenofens einspannbar ist. Am zur Einspannstelle entgegengesetzen Ende, d.h. am Unteren Ende trägt das Metallrohr 3 einen Flansch 4 und ein Gewindeteil 5 zum Aufschrauben des Unterteils 2. Der Durchmesser des im Betriebszustand in den Ofenraum eintauchenden unteren Abschnittes des Metallrohres 3 ist gegenüber dem Durchmesser des Unterteils 2 verringert.

    [0011] Im Abstand vom äußeren Metallrohr 3 ist ein inneres Metallrohr 6 vorgesehen. Der Hohlraum 7 des inneren Metallrohres dient als Kanal für die Zufuhr des Kühlmediums, vorzugsweise Kühlwasser, zu dem flüssigkeitsgekühlten Gewindeteil 5. Die Rückleitung des Kühlwassers erfolgt über den Zwischenraum 8 zwischen dem äußeren und dem inneren Metallrohr. Am oberen Ende des flüssigkeitsgekühlten Tragstückes 1 steht der Hohlraum 7 mit einem Anschluß für die Zuleitung (Vorlauf) und der Zwischenraum 8 mit einem Anschluß für die Rückführung (Rücklauf) des Kühlmediums in Verbindung.

    [0012] Der Elektrodenstrom wird in den oberen Abschnitt des äußeren Metallrohres 3 eingeleitet, in dem aus Stahl bestehenden Metallrohr nach unten geleitet und gelangt über das Gewindeteil 5 aus Elektrolytkupfer in den angenippelten Unterteil 2.

    [0013] Im Flansch 4 ist eine Anzahl von inneren Bohrungen 9 und eine Anzahl von äußeren Bohrungen 10 vorgesehen. Die Bohrungen 9 liegen verteilt auf einem Kreis um die Mittelachse des Tragstückes 1 und sind mit dem Hohlraum 7 verbunden, die Bohrungen 10 liegen ebenfalls verteilt auf einem Kreis größeren Durchmessers um die Mittelachse und sind mit dem Zwischenraum 8 verbunden. Die Bohrungen dienen als Kanäle für die Zu- und Abfuhr der Kühlflüssigkeit zu dem von einem ringförmigen Verdrängungskörper 11 begrenzten Kanal 12 im Gewindeteil 5. Der Strömungsweg für die Kühlflüssigkeit ist durch Pfeile 13 angedeutet.

    [0014] Erfindungsgemäß ist im Strömungsweg 13 eine in Sperrichtung vorgespannte Absperreinrichtung 14 mit einem Betätigungsglied 15 angeordnet. Bei auf das Gewindeteil 5 aufgeschraubtem Unterteil 2 wird durch das Betätigungsglied 15 der Strömungsweg 13 freigegeben, bei entferntem Unterteil 2 der Strömungsweg gesperrt. Zu diesem Zweck steht das Betätigungsglied 15 im Sperrzustand der Absperreinrichtung 14 aus dem Gewindeteil 5, wie in Fig. 1 durch die strichpunktierte Stellung 16 angedeutet ist, in einen Bereich vor, der bei aufgeschraubtem Unterteil durch einen Bereich dieses Unterteils eingenommen wird. Wesentlich ist, daß beim Aufschrauben des Unterteils 2 durch irgendeinen Bereich dieses Unterteils oder einen auf diesen Unterteil aufgebrachten Teil das Betätigungsglied 15 entgegen der Vorspannung der Absperreinrichtung betätigt, und als Folge hiervon der Strömungsweg 13 freigegeben wird.

    [0015] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Absperreinrichtung im Detail beschrieben.

    [0016] Das Betätigungsglied 15 der Absperreinrichtung 14 ist als Stange ausgebildet, die innerhalb einer Hülse 17 geführt ist, die koaxial im Flansch 4 und im Gewindeteil 5 befestigt, im vorliegenden Fall mit diesen Teilen verschweißt ist. Die Hülse 17 umgibt mit Ausnahme des unteren Abschnittes das Betätigungsglied 15 mit Abstand, so daß zwischen dem Betätigungsglied und der Hülse ein Ringkanal 18 für die Kühlflüssigkeit gebildet wird. Dieser steht durch Kanäle 19 mit dem Kanal 12 in Verbindung. Der Strömungsweg 13 erhält auf diese Weise eine Abzweigung 13a. -Über diesen Nebenweg kann eine gute Kühlung des Betätiguhgsgliedes 15 erzielt werden. Die Führung des Betätigungsgliedes 15 erfolgt einerseits durch den unteren Abschnitt der Hülse 17, in der zur Verhinderung eines Austrittes der Kühlflüssigkeit Ringdichtungen 20 vorhanden sind, sowie durch ein Führungselement 21, das in die Hülse 17 eingesetzt ist und die aus Fig. 3 ersichtliche Form aufweist.

    [0017] Das Betätigungsglied 15 trägt am oberen Ende einen aufgeschweißten plattenförmigen Absperrkörper 22, der bei entferntem Unterteil 2, wenn das Betätigungsglied 15 die gestrichelt dargestellte Position 16 einnimmt, in der ebenfalls gestrichelt dargestellten Position 23 die inneren Bohrungen 9 und den Ringkanal 18 der Hülse 17 verschließt und somit den Strömungsweg 13 sperrt. Die Sperrung erfolgt bei entferntem Unterteil 2 durch eine Vorspannung, die einerseits durch den Flüssigkeitsdruck im Hohlraum 7 des inneren Metallrohres 6 und andererseits durch eine Druckfeder 24 bewirkt wird, die sich gegen eine Halterung 25 abstützt. Die Halterung 25, deren Form aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist im unteren Abschnitt des inneren Metallrohres 6 befestigt, im vorliegenden Fall angeschweißt und trägt einen Führungszapfen 26 für die Druckfeder 24. Diese drückt auf den plattenförmigen Absperrkörper 22 und ist hier ebenfalls durch einen aufgeschraubten Zapfen 27 geführt. Das untere Ende des Betätigungsgliedes, das bei einem Elektrodenbruch unmittelbar der Ofenatmosphäre ausgesetzt ist, ist leicht auswechselbar ausgebildet. Es besteht im vorliegenden Fall aus einem aufgeschraubten Endstück 28.

    [0018] Im Betriebszustand nimmt die Absperreinrichtung die in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellte Position ein. Bei einem Elektrodenbruch, d.h. einem Bruch des vorzugsweise aus Graphit bestehenden Unterteils 2 im Bereich des Nippels wird das Betätigungsglied 15 freigegeben und durch den Flüssigkeitsdruck im Hohlraum 10 sowie durch die Federkraft der Druckfeder 24 der plattenförmige Absperrkörper 22 zusammen mit dem Betätigungsglied 15 nach unten gedrückt und dadurch der Zufluß zu den inneren Bohrungen 9 und zum Ringkanal 18 schlagartig unterbrochen. Bei einem inkompressiblen Kühlmedium, wie Wasser, wird dieser Schaltvorgang praktisch ohne Zeitverzögerung durch eine Uberwachungseinrichtung im Vorlauf registriert und ein Steuersignal an das Elektrodenstellsystem geliefert, das das betreffende Tragstück sofort nach oben zieht. Sollte es als Folge des Elektrodenbruchs zu einer Beschädigung des Gewindeteils 15 kommen, so wird die im Hohlraum 7 befindliche Flüssigkeit durch den plattenförmigen Absperrkörper 22 am Austritt gehindert.

    [0019] Von dem stabförmigen, flüssigkeitsgekühlten Tragstück mit einem Gewindenippel 101 zum Aufschrauben des auswechselbaren Unterteils einer Kombielektrode ist in Fig. 5 nur der Gewindenippel dargestellt. Er besteht im vorliegenden Fall aus Kupfer und ist, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, am unteren Ende des Tragstückes angeschweißt, das ein den Elektrodenstrom führendes metallisches Kühlsystem enthält. Der Gewindenippel 101 weist, ebenfalls nicht dargestellte, Kanäle für das Kühlmedium auf, die über das Kühlsystem des Tragstückes gespeist werden. Er ist in üblicher Weise konisch ausgebildet und mit einem dem Innengewinde des auswechselbaren Unterteils der Kombielektrode entsprechenden Außengewinde versehen.

    [0020] Auf den Gewindenippel 101 ist eine Schutzkappe 102 aus Graphit oder einem feuerfesten Material aufgeschraubt, die zu diesem Zweck ein dem Außengewinde des Gewindenippels 101 entsprechendes Innengewinde, d.h. ein zum Innengewinde des sonst auf den Nippel 101 aufzuschraubenden Unterteils identisches Gewinde aufweist. Die Gewindeverbindung ist mit 103 bezeichnet.

    [0021] Die Schutzkappe 102 ist in gleicher Weise wie der Gewindenippel 101 konisch ausgebildet und an seiner Mantelfläche mit einem Außengewinde 104 versehen, das dem Innengewinde des auf die Schutzkappe 102 aufzuschraubenden Unterteils der Kombielektrode entspricht. Zwischen der Schutzkappe 102 und dem Gewindenippel 101 ist eine Drehsicherung 105 vorgesehen.

    [0022] Die Drehsicherung 105 ist bei diesem Ausführungsbeispiel dadurch verwirklicht, daß im Boden der Schutzkappe 102 zwei exzentrisch und diametral angeordnete Durchgangslöcher 106 und in der Stirnseite des Gewindenippels 101 zwei entsprechend angeordnete Gewindelöcher 107 vorhanden sind, in die jeweils eine Schraube 108 eingeschraubt ist. Der Schraubenkopf der Schraube 108 stützt sich über eine Beilagscheibe 109 auf einem Absatz 110 einer Hülse 111 ab, die vorzugsweise aus feuerfestem Material besteht und deren Außendurchmesser dem Durchmesser des Durchgangsloches 106 angepaßt ist. Die Hülse 111 weist, wie die Fig.4 und 6 erkennen lassen, ein Langloch 112 auf, das in axialer Richtung der Hülse 111 abgestuft ist und damit den Absatz 110 bildet. Durch das Langloch können Toleranzen der Gewindeverbindung 103 ausgeglichen werden. Zur Verbesserung des Haftverbunds zwischen der Hülse 111 und der Stirnseite des Gewindenippels 101 ist die an dieser Stirnseite anliegende Stirnfläche der Hülse 111 mit Riefen 113 (siehe Fig. 6) versehen. Die Hülse 111 und die Schraube 108 sind im Boden 116 der Schutzkappe 102 vertieft angeordnet und damit bei einem Elektrodenbruch geschützt. Der Hohlraum zwischen der versenkt eingesetzten Schraube 108 und der äußeren Stirnseite 114 der Schutzkappe 102 ist mit feuerfester Stampfmasse 115 ausgefüllt. Um eine höhere Bruchsicherheit der Schutzkappe 102 zu erreichen, ist das Außengewinde 104 im Bereich des Bodens 116 bis zum Beginn des Innengewindes abgedreht, d.h. es ist ein gewindefreier Abschnitt 117 gebildet. Im Betriebszustand ist auf das Außengewinde 104 der Schutzkappe 102 das Unterteil der Kombielektrode aufgeschraubt.

    [0023] Wird nach einem Elektrodenbruch im Bereich des Gewindenippels die Schutzkappe 102 beschädigt, dann wird die beschädigte Schutzkappe 102, wie folgt, durch eine neue Schutzkappe ersetzt.

    [0024] Zunächst werden die beiden Schrauben 108 und die Hülsen 111 entfernt und dann mit einem Schlüssel, der zwei in die Durchgangslöcher 106 passende Zapfen aufweist, die beschädigte Schutzkappe abgeschraubt. Sodann wird mit dem Schlüssel eine neue Schutzkappe 102 auf den Gewindenippel 101 aufgeschraubt. In dieser Lage liegen die Gewindebohrungen 107 im Bereich der Durchgangslöcher 106, so daß nach dem Einsetzen der Hülsen 111 die Schrauben 108 eingedreht und damit die Drehsicherung hergestellt werden kann. Nach dem Aufschrauben eines neuen Unterteils der Kombielektrode auf die Schutzkappe 102 ist die Störung behoben.

    [0025] Fig. 7 stellt im Längsschnitt eine Hälfte der bereits beschriebenen Schutzkappe 102 dar.

    [0026] Vorzugsweise wird die Schutzkappe in Verbindung mit der anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen Absperreinrichtung vorgesehen. Zu diesem Zweck werden die Schutzkappe und gegebenenfalls die Absperreinrichtung so modifiziert, daß die Absperreinrichtung beim Aufschrauben des Unterteils auf die Schutzkappe in den geöffneten Zustand versetzbar ist. Fig. 8 zeigt eine entsprechende Ausbildung. Danach ist in einer Schutzkappe 102a eine Bohrung 118 vorgesehen, durch die ein auf das Betätigungsglied 15a der Absperreinrichtung 14 (siehe Fig.1) aufgeschraubtes Endstück 28a hindurchgeführt ist und in der dargestellten Schließstellung der Absperreinrichtung aus der unteren Stirnfläche der Schutzkappe 102a vorsteht. Beim Aufschrauben des Unterteils 2 (siehe Fig. 1) der Kombielektrode wird das Betätigungsglied 15a nach oben gedrückt und gibt den Kühlkreislauf frei. Bei einem Bruch des Unterteils im Bereich der Schutzkappe 102a ist der Nippel 101a geschützt und bei einer etwaigen Beschädigung der Schutzkappe 102a und des Endstücks 28a können diese Teile einfach und schnell ausgewechselt werden.


    Ansprüche

    1. Am Elektrodentragarm eines Lichtbogenofens befestigbares, zylindrisches Tragstück (1) einer Kombielektrode, das einen Strömungsweg (13) für ein Kühlmedium enthält und am unteren Ende ein Gewindeteil (5) zum Aufschrauben eines dem Abbrand unterliegenden, auswechselbaren Unterteils (2) der Kombielektrode trägt, dadurch gekennzeichnet , daß im Strömungsweg (13) eine in Sperrrichtung vorgespannte Absperreinrichtung (14) mit einem Betätigungsglied (15) angeordnet ist, durch das beim Aufschrauben des Unterteils (2) auf das Gewindeteil (5) die Absperreinrichtung (14) entgegen der Vorspannung in den geöffneten Zustand versetzbar ist.
     
    2. Tragstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Betätigungsglied (15) im Sperrzustand der Absperreinrichtung (14) aus dem Gewindeteil (5) in einen Bereich vorsteht, der bei aufgeschraubtem Unterteil (2) durch einen Bereich des Unterteils (2) eingenommen wird.
     
    3. Tragstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Absperreinrichtung (14) eine axial verschiebbare Stange als Betätigungsglied (15) enthält, die an einem Ende einen im Strömungsweg (13) angeordneten Absperrkörper (22) trägt und mit dem anderen Ende aus der Stirnseite des Gewindeteils (5) vorsteht.
     
    4. Tragstück nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Betätigungsglied (15) innerhalb einer mit Kanälen (18, 19) für das Kühlmedium versehenen Hülse (17) geführt ist.
     
    5. Tragstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß es im unteren Abschnitt im Strömungsweg (13) des Kühlmediums einen von wenigstens einem Kanal (9) durchsetzten Flansch (4) aufweist und der Kanal durch die Absperreinrichtung (14) verschließbar ist.
     
    6. Tragstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Flansch (4) mehrere Kanäle (9) aufweist, die durch einen plattenförmigen Absperrkörper (22) verschließbar sind.
     
    7. Tragstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Absperreinrichtung (14) durch eine Feder (24) vorgespannt ist.
     
    8. Tragstück nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Absperreinrichtung (14) durch den Druck des Kühlmediums vorgespannt ist.
     
    9. Tragstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß das Gewindeteil (5) einen Kanal (12) für das Kühlmedium enthält, der im Strömungsweg (13) dieses Mediums liegt.
     
    10. Tragstück nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Hülse (17) koaxial im Flansch (4) und im Gewindeteil (5) befestigt ist.
     
    11. Tragstück nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß es ein inneres und im Abstand hiervon ein äußeres Metallrohr (6 bzw. 3) enthält, die durch den Flansch (4) im unteren Abschnitt abgeschlossen und verbunden sind, der in den Hohlraum (7) des inneren Metallrohres (6) und in den Zwischenraum (8) zwischen den beiden Metallrohren (6 und 13) mündende Kanäle (9 bzw. 10) aufweist, die mit dem Kanal (12) bzw. den Kanälen (18, 19) im Gewindeteil verbunden sind und daß das Tragstück am oberen Ende einen Anschluß für das Kühlmedium aufweist, der mit dem Hohlraum (7) des inneren Metallrohres (6) verbunden ist und einen Anschluß, der mit dem Zwischenraum (8) zwischen den beiden Metallrohren (6 und 3) verbunden ist.
     
    12. Tragstück nach einem der Ansprüche 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet , daß eine auf das Gewindeteil (101a) geschraubte Schutzkappe (102a) mit einem dem Innengewinde des aufzuschraubenden Unterteils (2) entsprechenden Außengewinde (104) und eine Drehsicherung (105) zwischen der Schutzkappe (102a) und dem Gewindeteil (101a) vorgesehen ist und daß die Absperreinrichtung (14) beim Aufschrauben des Unterteils (2) auf die Schutzkappe (102a) in den geöffneten Zustand versetzbar ist.
     
    13. Am Elektrodentragarm eines Lichtbogenofens befestigbares, zylindrisches Tragstück (1) einer Kombielektrode, das einen Strömungsweg (13) für ein Kühlmedium enthält und am unteren Ende ein Gewindeteil (5) zum Aufschrauben eines dem Abbrand unterliegenden, auswechselbaren Unterteils (2) der Kombielektrode trägt, gekennzeichnet durch eine auf den Gewindeteil (101) geschraubte Schutzkappe (102) mit einem, dem Innengewinde des aufzuschraubenden Unterteils entsprechenden Außengewinde (104) und einer Drehsicherung (105) zwischen der Schutzkappe (102) und dem Gewindeteil (101).
     
    14. Tragstück nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Außenseite der Schutzkappe (102) im Bereich des Bodens (116) einen gewindefreien Abschnitt (117) aufweist.
     
    15. Tragstück nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeteil (101) und die Schutzkappe (102) konisch ausgebildet sind.
     
    16. Tragstück nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Schutzkappe (102) durch wenigstens eine exzentrisch in die Stirnseite des Gewindeteils (101) eingesetzte, im Boden (116) der Schutzkappe (102) versenkte Schraube (108) gegen Verdrehung gesichert ist.
     
    17. Tragstück nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet , daß im Boden (116) der Schutzkappe (102) wenigstens ein exzentrisch angeordnetes Durchgangsloch (106) vorgesehen ist, in das eine im Außendurchmesser dem Durchmesser des Durchgangsloches angepaßte Hülse (111, 1111) mit einem Langloch (112) als Zwischenstück zwischen dem Kopf der Schraube (108) und der Stirnseite des Gewindeteils (101) eingesetzt ist.
     
    18. Tragstück nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß die Schutzkappe (102) aus Graphit besteht.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht