[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für Führungsschienen von Aufzügen,
bei welcher die Führungsschienen mittels Schienenklammern gehalten werden, die einen
den Schienenflansch beidseitig umfassenden Ausschnitt aufweisen, und die auf an der
Schachtwand des Aufzuges angeordneten Befestigungswinkeln befestigt sind.
[0002] Bei der Befestigung von Führungsschienen für Aufzüge muss berücksichtigt werden,
dass sich bei Temperaturänderungen die Länge der Führungsschienen ändert, und dass
mit der Zeit eine Kontraktion des Schachtmauerwerkes eintreten kann. Es müssen daher
Vorkehrungen getroffen werden, welche eine Längsverschiebung zwischen Führungsschienen
und Schachtmauerwerk gestatten. Es gelangen dabei Befestigungsvorrichtungen zur Anwendung,
die eine Verschiebung der Führungsschienen in Längsrichtung gestatten und in Querrichtung
verhindern.
[0003] Mit der russischen Patentschrift 494 334 ist eine Befestigungsvorrichtung gemäss
Oberbegriff bekannt geworden, die vorstehend aufgestellte Forderungen erfüllen soll.
Hierbei ist die Schienenklammer als Stanzteil ausgebildet, das einen stumpfwinklig
abgebogenen Schenkel aufweist, in welchem ein nach einer Seite offener, den Schienenflansch
beidseitig umfassender Ausschnitt vorgesehen ist. Nach dem Aufschieben der Schienenklammer
auf den Schienenflansch, wird diese um eine parallel zum Schienenflansch verlaufende
horizontale Achse geschwenkt und mit einem an der Schachtwand angeordneten Befestigungswinkel
verschraubt, wobei die Schienenklammer und der Schienenflansch miteinander verklemmt
werden.
[0004] Eine derartige Schienenklammer weist den Vorteil auf, dass anstelle von zwei Gleitklauen
herkömmlicher Konstruktion ein relativ einfaches Stanzteil verwendet werden kann.
Es muss jedoch als nachteilig angesehen werden, dass sich bei Winkelungenauigkeiten
der Schachtwand, des Befestigungswinkels und der Schienenklammer die Führungsschiene
verspannt, und die Verklemmung so gross werden kann, dass die Längsbeweglichkeit der
Führungsschiene beeinträchtigt wird Andererseits können sich die Winkelungenauigkeiten
derart auswirken, dass die Führungsschiene nicht verklemmt wird und ein unzulässiges
Spiel in beiden Querrichtungen auftritt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Befestigungsvorrichtung gemäss Oberbegriff
zu schaffen, die vorstehend beschriebene Nachteile nicht aufweist, und bei welcher
die Führungsschienen unabhängig von etwaigen Winkelungenauigkeiten formschlüssig und
spielfrei gehalten werden und in Längsrichtung gleiten können.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch gekennzeichnete Erfindung gelöst.
Hierbei weist die Schienenklammer einen senkrecht auf dem Schienenflansch stehenden
Schenkel auf, in welchem der den Schienenflansch beidseitig umfassende Ausschnitt
angeordnet ist, dessen lichte Weite grösser als die Breite des Schienenflansches ist,
und der an seinen Seiten keilförmige Hinterschneidungen aufweist. Bei der Montage
wird die Schienenklammer auf den Schienenflansch geschoben und um eine senkrecht zum
Schienenflansch verlaufende Achse gedreht, bis die Schrägungen der keilförmigen Hinterschneidungen
an den Oberkanten des Schienenflansches anschlagen und der spielfreie Formschluss
hergestellt ist.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass die Schienenklammer
auf einfachste Weise montiert werden kann, wobei sich ein verspannungsfreier, das
Gleiten der Führungsschiene in Längsrichtung ermöglichender Formschluss problemlos
einstellen lässt. Durch die Benutzung des senkrecht auf den Schienenflansch stehenden
Schenkels als Schraubenverdrehsicherung wird das Anziehen der Schrauben ohne Gegenhalterung
ermöglicht, wobei die Schienenklammer gleichzeitig in die Umklammerungsstellung gedrückt
werden kann. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass durch die annähernd linienförmige
Auflage der Führungsschiene auf dem Schenkel der Schienenklammer Winkelungenauigkeiten
der Schachtwandbefestigung ausgeglichen werden.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. l eine Ansicht der Befestigungsvorrichtung und
Fig. 2 eine Draufsicht der Befestigungsvorrichtung.
[0009] In den Fig. 1 und 2 sind mit 1 die Wand eines Aufzugsschachtes und mit 2 ein an der
Wand 1 angebrachter Befestigungswinkel bezeichnet. Eine Führungsschiene 3 wird von
einer Schienenklammer 4 gehalten, die mittels Schrauben 5 mit dem Befestigungswinkel
2 verschraubt ist. Die vorzugsweise als Stanzteil ausgeführte Schienenklammer 4 weist
einen senkrecht auf dem Schienenflansch 6 stehenden Schenkel 7 auf, in welchem ein
den Schienenflansch 6 beidseitig umfassender Ausschnitt 8 vorgesehen ist. An den Seiten
des Ausschnittes 8, dessen lichte Weite grösser als die Breite des Schienenflansches
6 ist, sind keilförmige Hinterschneidungen 9 vorgesehen, deren Schmalseiten 10 kleiner
als die Dicke des Schienenflansches 6 sind.
[0010] Bei der Montage wird die Schienenklammer 4 auf den Schienenflansch 6 geschoben und
um eine senkrecht zum Schienenflansch 6 verlaufende Achse gedreht, bis Schrägungen
11 der keilförmigen Hinterschneidungen 9 an den Oberkanten 12 des Schienenflansches
6 anschlagen, womit ein spielfreier Formschluss erreicht ist und der Schenkel 7 eine
schräge Lage einnimmt, die beispielsweise unter einem Winkel von 30° zur Querrichtung
der Führungsschiene 3 verläuft.
[0011] Die Schienenklammer 4 weist einen weiteren, die Biegesteifigkeit verstärkendenen
Schenkel 13 auf, der nach der Montage annähernd parallel zur Längsrichtung der Führungsschiene
3 verläuft. Die der Befestigung der Schienenklammer 4 dienenden Schrauben 5 haben
vorzugsweise Sechskantköpfe 5.1 und sind derart angeordnet, dass jeweils eine Seite
der Sechskantköpfe 5.1 an dem einen Schenkel 7 bzw. an dem weiteren Schenkel 13 anliegt.
Dadurch ist es möglich, die Schrauben 5 ohne Gegenhalterung anzuziehen, wobei die
Schienenklammer 4 gleichzeitig in die Umklammerungsstellung gedrückt wird.
1. Befestigungsvorrichtung für Führungsschienen von Aufzügen, bei welcher die Führungsschienen
(3) mittels Schienenklammern (4) gehalten werden, die einen den Schienenflansch (6)
beidseitig umfassenden Ausschnitt (8) aufweisen, und die auf an der Schachtwand (1)
des Aufzuges angeordneten Befestigungswinkeln (2) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schienenklammer (4) einen senkrecht auf dem Schienenflansch (6) stehenden
Schenkel (7) aufweist, in welchem der Ausschnitt (8) angeordnet ist,
dass die lichte Weite des Ausschnittes (8) grösser als die Breite des Schienenflansches
(6) ist und dass an den Seiten des Ausschnittes (8) keilförmige Hinterschneidungen
(9) vorgesehen sind, deren Schmalseiten (10) kleiner als die Dicke des Schienenflansches
(6) sind,
wobei im montierten Zustand die Schrägungen (11) der keilförmigen Hinterschneidungen
(9) die Oberkanten (12) des Schienenflansches (6) berühren und der senkrecht auf dem
Schienenflansch (6) stehende Schenkel (7) eine aus der Horizontalen gedrehte schräge
Lage einnimmt.
2. Befestigungsvorrichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der senkrecht auf dem Schienenflansch (6) stehende Schenkel (7) unter einem Winkel
von annähernd 30° zur Querrichtung der Führungsschiene (3) verläuft, wobei der Sechskantkopf
(5.1) einer der Befestigung der Schienenklammer (4) dienenden Schraube (5) mit einer
Seite am Schenkel (7) anliegt.