[0001] Die Erfindung betrifft eine rotierende Schweltrommel zum Verschwelen von Abfallstoffen,
wie Haus- oder Industriemüll o.dgl. nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches
1. Eine Schweltrommel dieser Art ist z.B. in der DE-PS 27 13 031 beschrieben.
[0002] In einer Trommel dieser Art gewinnt man aus dem Müll verwertbares Schwelgas durch
Pyrolyse. Hierzu wird der zerkleinerte Müll, vorzugsweise in Granulatform, in die
gasdicht abgeschlossene und indirekt beheizte Schweltrommel eingebracht. Bei Temperaturen
von ca. 450 bis 550° C unter Ausschluß von Sauerstoff wird dann das Schwelgas erzeugt
und von den Reststoffen, wie Asche und anderen Kleinteilen, abgetrennt. Das Schwelgas
wird in anschließenden Prozeßen soweit aufbereitet, daß es z.B. zum Antrieb von Gasturbinen
und Gasmotoren verwendet werden kann. Ebenso ist auch eine Verwendung in der chemischen
Industrie als Synthesegas zu neuen Produkten oder zur Abwärmenutzung, als By-Pass
für Kesselanlagen oder für den Betrieb von Blockheizkraftwerken möglich. Die Aufbereitung
des Schwelgases erfolgt im allgemeinen bei einer Crack-Temperatur von 1100 bis 1200°.
Dabei werden die langkettigen Kohlenwasserstoffe zu Methan und Wasserstoff und anderen
einfachen Kohlenwasserstoffen umgeformt.
[0003] Die Beheizung der Trommel erfolgt auf indirekteweise, z.B. über Gas- oder ölbrenner,
wobei die Heizgase einer Heizgassammelkammer auf einer Stirnseite der Trommel zugeführt
und von dort aus über Bohrungen in Heizgasleitungen eingeleitet werden, die sich durch
das Trommelinnere erstrecken. Auf der anderen Seite werden die abgekühlten und aus
den Heizgasleitungen kommenden Heizgase wiederum in einer Heizgassammelkammer gesammelt,
von wo sie zur erneuten Aufheizung abgeführt und anschließend wieder der Heizgassammelkammer
an der anderen Trommelseite zugeführt werden.
[0004] Ein Problem bei der rotierenden Schweltrommel liegt in deren Abdichtung gegenüber
der Athmosphäre bzw. den Heizgassammelkammern. Aufgrund des relativ rauhen Betriebes
und Toleranzungenauigkeiten werden hohe Anforderungen an die Dichtungen gestellt,
bzw. besitzen diese Dichtungen eine relativ geringe Lebensdauer. Dringen durch Undichtigkeiten
Heizgase oder Luft in das Innere der Trommel ein, so führt dies zu einer erheblichen
Beeinträchtigung des Verfahrens.
[0005] . Zusätzlich ergeben die hohen Temperaturunterschiede Probleme bezüglich der Abdichtung
und unterschiedlicher Materialdehnungen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine rotierende Schweltrommel
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der die vorstehend genannten Probleme
gelöst sind, insbesondere bei der eine gute Abdichtung vorhanden ist und bei der unterschiedliche
Materialausdehnungen berücksichtigt werden.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeweils auf der Umfangswand
eines hohlen Ansatzes an der Stirnwand der Trommel auf der Eintragsseite bzw. auf
der Austragsseite für feste Schwelrückstände und/oder einem anderen rotierenden Teil
der Trommel eine Abdichtscheibe angeordnet ist, an deren beiden Stirnseiten mit Spiel
über den Ansatz und/oder dem anderen rotierenden Teil geschobene Anlaufringe dichtend
anliegen, wobei die Anlaufringe jeweils auf ihrem Außenumfang mit Dichtungen zwischen
ihnen und dem sie umgebenden Gehäuseteil versehen sind.
[0008] Statt einer Abdichtung über einfache Dichtringe, Labyrinthdichtungen o.dgl., die
empfindlich auf einen rauhen Betrieb, z.B. auf Schläge, Rundlaufungenauigkeiten u.dgl.,
reagieren, wird nun auf einfache und sichere Weise eine Abdichtung zwischen den Stirnseiten
der Abdichtscheibe und der Anlaufringe erreicht. Die Abdichtscheibe wird mit der Trommel
rotieren, während im allgemeinen die Anlaufringe feststehen, obwohl es auch zu keinen
Problemen führen würde, wenn diese ebenfalls teilweise oder vollständig durch die
Rotation der Abdichtscheibe sich mitdrehen würden.
[0009] Dadurch, daß die Dichtflächen erfindungsgemäß in die radiale Richtung verlegt wurden,
beeinträchtigen insbesondere Schläge und Rundlaufungenauigkeiten die Abdichtung nicht.
Die Dichtungen an den Außenumfängen der Anlaufringe werden durch derartige Schläge
oder Rundlaufungenauigkeiten nicht belastet. Außerdem werden sie im allgemeinen statisch
sein.
[0010] Im allgemeinen werden zur Abdichtung der Heizgassammelkammern jeweils eine Dichtungsanordnung
auf dem hohlen-Ansatz der. Trommel und eine weitere Dichtungsanordnung jeweils im
äußeren Bereich einer Stirnwand oder der Umfangswand der Trommel erforderlich sein.
Die erfindungsgemäße Dichtung kann sowohl für den inneren Bereich am hohlen Ansatz
als auch für den äußeren Bereich verwendet werden. Wesentlich ist lediglich, daß die
Dichtungen so angeordnet werden, daß sich eine Flächengleitreibung ergibt, wobei z.B.
bei einer geringen Drehtaumelbewegung der Trommel ggf. sogar noch eine bessere Abdichtung
an den beiden Stirnseiten der Abdicht
- scheibe erreicht wird. Es ist lediglich dafür zu sorgen, daß das Spiel zwischen den
Anlaufringen und dem Ansatz der Trommel oder einem anderen rotierenden Teil der Trommel
so groß gewählt ist, daß auch bei hohen Temperaturdifferenzen keine Berührung stattfindet.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß je- ,weils der äußere Anlaufring
mit einer Einstellvorrichtung in Richtung auf die Abdichtscheibe hin versehen ist.
Auf diese Weise läßt sich die Dichtung exakt einstellen und bei Verschleiß im Betrieb
im Bedarfsfalle auch nachstellen.
[0012] Die Einstellvorrichtung kann eine Gewindestange aufweisen, die in einem feststehenden
Gehäuseteil mit einem Einstellglied, z.B. einem Stellring, angeordnet ist, wobei das
vordere Ende der Gewihdestange auf den Anlaufring wirkt. Das vordere Ende der Gewindestange
kann dabei entweder direkt oder durch eine Zwischenscheibe an den Anlaufring gepreßt
werden.
[0013] Damit die Anlaufringe sich nicht mitdrehen können, sind im Bedarfsfalle Drehsicherungen
vorgesehen.
[0014] Aus Sicherheitsgründen kann es von Vorteil sein, wenn die Abdichtscheibe an ihrer
inneren Umfangswand ebenfalls noch mit Dichtringen versehen ist. Auf diese Weise wird
auch sichergestellt, daß,z.B. aufgrund von Temperaturunterschieden auftretende unterschiedliche
Dehnungen,die Abdichtung sicher gewährleistet ist.
[0015] Zur Erhöhung der Dichtwirkung kann vorgesehen sein, daßdie Anlaufringe umgekehrte
L-Formen aufweisen, wobei die L-Schenkel zueinander gerichtet sind und die Abdichtscheibe
unter den L-Schenkeln liegt.
[0016] Auf diese Weise lassen sich sowohl über die Breite der Abdichtscheibe verteilt auf
deren inneren Umfangswand als auch auf den Außenseiten der L-Schenkel mehrere Abdichtringe
nebeneinander anordnen. Gleichzeitig bleibt jedoch die Flächengleitreibung an den
beiden Stirnseiten der Abdichtscheibe im wesentlichen erhalten.
[0017] Ein weiteres Problem bezüglich der Abdichtung und unterschiedlicher Wärmeausdehnung
liegt in den Heizgasleitungen selbst.
[0018] Bei der DE-PS 27 13 131 erfolgt die Beheizung der Schweltrommel durch hohle Umwälzschaufeln,
durch die die Heizgase geleitet werden. Diese Ausgestaltung ist jedoch sehr aufwendig
und auch der Wärmeübergang ist nicht in jedem Falle befriedigend.
[0019] Erfindungsgemäß wird in weiterer Ausgestaltung vorgeschlagen, daß die Heizgasleitungen
als Rohre ausgebildet sind. Diese Rohre erstrecken sich nun, im allgemeinen achsparallel
zur Längsachse der Trommel durch diese hindurch. Wenn eine genügende Anzahl von Rohrleitungen
über den Umfang verteilt über und nebeneinander angeordnet sind, wird zum einen ein
sehr hoher Wärmeübergang erreicht und zum anderen können damit auch Umwälzschaufeln
entfallen, denn die Rohre übernehmen damit die Umwälzfunktion.
[0020] Es. hat sich jedoch im Betrieb gezeigt, daß aufgrund der hohen Temperaturunterschiede
und der Länge der Trommel Spannungsrisse auftraten. So ergeben sich z.B. an den Rohren
bei einer Trommel von 10 m Länge Längenänderungen von 5 bis 10 cm. Aus diesem Grunde
kam es zu Rohrbrüchen in der Trommel.
[0021] In erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird nun vorgeschlagen, daß die Rohre jeweils
auf einer Seite fest in der Bohrung der Stirnwand der Trommel angeordnet sind, während
sie auf der anderen Seite verschiebbar, aber gasdicht in oder auf fest mit der Stirnwand
der Trommel verbundenen Hülsen angeordnet sind.
[0022] Durch diese Ausgestaltung können Längenänderungen der Rohre problemlos aufgenommen
werden, und zwar ohne daß es zu Brüchen oder zu Abdichtschwierigkeiten kommt.
[0023] Die Rohrleitungen können dabei entweder innen oder außen auf die Hülsen geschoben
werden, wofür die Dichtungen entsprechend anzuordnen sind.
[0024] Wenn der Müll in Granulatform unter weitgehendem Luftabschluß in die Schweltrommel
eingebracht wird, läßt sich ein hoher Wirkungsgrad erreichen. Hierzu wird man den
Müll zu Briketts, Pellets oder Granulaten verarbeiten. So kann z.B. der aufbereitete
Müll in einer Presse in Granulatform bis auf z.B. 1 bis 20 mm Größe zerkleinert und
anschließend über eine Zellenradschleuse und eine Eintragschnecke in die Schweltrommel
eingebrachtwerden. Dabei läßt sich ein Trockengehalt von 85 S einhalten, woraus sich
ein sehr guter Wirkungsgrad ergibt. Die noch in dem Müll vorhandene Restwassermenge
wird zum einen von der Gasphase aufgenommen und zum anderen auch für die nachfolgende
Aufbereitung des Schwelgases benötigt. Dies bedeutet, daß bei diesem Aufbereitungsverfahren
im wesentlichen kein Abwasser und auch keine Stickoxide auftreten.
[0025] Mitunter kann es sogar vorkommen, daß der Trockengehalt des Mülls höher als 85 %
ist.
[0026] Für diesen Fall wird in erfindungsgemäßer Weise vorgesehen, daß im Eintragsbereich
der Trommel eine Zuleitung für Wasser oder Luft in dosierter Menge angeordnet ist.
Durch diese Maßnahme läßt sich der Feuchtigkeitsgehalt des Mülls entsprechend regeln.
Gleichzeitig läßt sich diese Zuleitung auch zur Zufuhr von Luft verwenden. Es hat
sich nämlich herausgestellt, daß es von Vorteil sein kann, wenn man geringe Mengen
Luft in die Schweltrommel einleitet. Auf diese Weise kommt es im Inneren der Trommel
zu Verbrennungsvorgängen, wodurch sich die gewünschte Betriebstemperatur schneller
und leichter erreichen und aufrechterhalten läßt. Auf diese Weise läßt sich externe
Heizenergie einsparen.
[0027] Nachfolgend sind anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen
weitere erfindungsgemäße Merkmale und Vorteile hervorgehen, prinzipmäßig näher beschrieben.
[0028] Es zeigt:
Fig. 1 eine Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Schweltrommel, teilweise im Schnitt,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Dichtungsanordnung nach dem Ausschnitt X
der Fig. 1,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtung,
Fig. 4 eine Ausschnittsvergrößerung der Befestigung einer Rohrleitung an einer Stirnwand
der Trommel entsprechend dem Ausschnitt Y in der Fig. 1.
[0029] In Fig. 1 ist die Schweltrommel 1 schematisch dargestellt. Auf der Stirnseite, der
Pyrolysekoksaustragsseite, ist eine Heizgassammelkammer 2 und auf der anderen Stirnseite,
nämlich der Eintragsseite, ist eine weitere Heizgassammelkammer 3 angeordnet. Antrieb
und Abstützung der Trommel erfolgen über zwei Laufringe 4 und 5, die mit auf beliebige
Weise angetriebenen Laufrollen 6 und 7 zusammenwirken. Der Müll, welcher vorzugsweise
vorher in einer Thermoschneckenpresse in Granulatform zerkleinertund entwässert worden
ist, wird in Pfeilrichtung über eine Eintragsleitung 8 und eine Förderschnecke eingebracht.
Auf der gegenüberliegenden Stirnseite wird über einen hohlen Ansatz 9 das entstandene
Schwelgas über eine Schwelgasleitung 10 abgeführt, während die festen Schwelrückstände
über eine Austragsleitung mit Stopfschnekken 11 in ein Wasserbad 12 ausgetragen werden.
Durch das Wasserbad 12 wird ein Luftabschluß der Schweltrommel sichergestellt. Der
Eintrag des Granulates kann über eine luftdichte Zellenradschleuse erfolgen.
[0030] Die beiden Stirnseiten der Trommel 1 sind mit einer Vielzahl von Bohrungen versehen,
durch die Rohre 13 als Heizgasleitungen gesteckt sind. Die Rohre 13 verlaufen achsparallel
zur Längsachse der TromMel 1 durch das Innere der Trommel. Heizgas, im allgemeinen
gecrackte Heißluft, die z.B. durch einen in der Zeichnung nur angedeuteten Brenner
32 oder mit gecracktem Gas auf 600 bis 700°C erwärmt wurde, tritt über eine Eintrittsleitung
14 in die Heizgassammelkammer 2 ein und gelangt über die Bohrungen in die Rohre 13,
von wo aus es auf der anderen Stirnseite abgekühlt in die Heizgassammelkammer 3 gelangt.
Die Ableitung der abgekühlten Heizgase erfolgt über eine Auslaßleitung 15 und wird
so wieder mit Hilfe eines Ventilators 33 dem._Kreislauf zugeführt (siehe Fig. 1).
Über eine By-pass-Klappe 34 wird die vom Brenner 32 erzeugte überschüßige Luft abgeleitet.
[0031] Zur Beherrschung der unterschiedlichen Wärmedehnungen sind die Rohre 13 auf der Eingangsseite
fest in den Bohrungen, z.B. durch Schweißen, angeordnet, während sie auf der gegenüberliegenden
Seite verschiebbar in einer Hülse 16 stecken. Diese Befestigungsart ist aus der Fig.
4 deutlich ersichtlich. Die Hülse 16 ist dabei fest in einer Bohrung der Stirnwand
17 der Trommel 1 befestigt und weist mehrere hintereinanderliegende Dichtringe 18
zur Abdichtung auf. Wie angedeutet, kann sich das Rohr 16 auf diese Weise ohne die
Gefahr von Undichtigkeiten oder Spannungsbrücken im Inneren der Hülse verschieben.
Dies ist in der Fig. 4 gestrichelt angedeutet. Zur dosierten Zufuhr von Wasser - bei
einem zu hohen Trokkengehalt - und/oder von Luft zur Einleitung eines unterstöchiometrischen
Verbrennungsvorganges im Inneren der Trommel 1 ist im Bereich des Eintrages eine Zuleitung
31angeordnet.
[0032] Zur Abdichtung der Trommel 1 gegenüber der Athmosphäre bzw. den Heizgassammelkammern
2 und 3 dient eine Dichtungsanordnung, die in den Fig. 2 und 3 vergrößert dargestellt
ist.
[0033] Die Fig. 2 zeigt dabei die Ausschnittsvergrößerung des Kreises "X" der Fig. 1. Auf
dem hohlen Ansatz 9 i-st eine Abdichtscheibe 19 aus Grauguß befestigt. Zusätzlich
sind noch mehrere Dichtringe 20 an der inneren Umfangswand der Abdichtscheibe 19 angeordnet,
welche auf den Ansatz 9 gepreßt sind. Da die Abdichtscheibe mit dem Ansatz 9 und damit
mit der Trommel 1 rotiert, werden diese Dichtringe 20 nicht dynamisch belastet.
[0034] An beide Seiten der Abdichtscheibe 19 sind Anlaufringe 21 und 22 angepreßt, welche
aus Stahl bestehen. Jeweils auf ihrem Außenumfang besitzen die Anlaufringe 21 bzw.
22 mehrere nebeneinander liegende Dichtungen 23, welche ebenfalls nicht dynamisch
belastet sind, denn die Anlaufringe 21 bzw. 22 stehen still. Hierzu ist der Anlaufring
22 zur Verdrehsicherung mit einem Stift 24 versehen, der in einer Bohrung der Rückwand
25 der Heizgassammelkammer 2 und in einer Bohrung in dem Anlaufring 23 liegt.
[0035] In eine Ansenkbohrung des Anlaufringes 21 ragt eine Gewindestange 26, die in der
Rückwand 27 der Trommel 1 eingeschraubt ist. Als Einstellglied dient ein Schraubenkopf
28. Zum gleichmäßigen Anpressen des Anlaufringes 21 an die Abdichtscheibe 19 wird
man im allgemeinen mehrere derartige Gewindestangen 26 über den Umfang verteilt anordnen.
Durch diese Gewindestangen 26 läßt sich die Stärke der Anpreßkraft des Anlaufringes
21 und damit auch des Anlaufringes 22 an die Abdichtscheibe 19 und damit die Abdichtung
regeln. Die Anlaufringe 21 und 22 sind dabei mit Spiel über dem Ansatz 9 angeordnet.
Wie ersichtlich, wird auf diese Weise eine einwandfreie Abdichtung der Heizgassammelkammer
gegenüber dem Inneren der Trommel erreicht. Die dynamische Abdichtung wird an den
beiden Stirnseiten der Abdichtscheibe 19 zu den Anlaufringen 21 bzw. 22 erreicht.
Der erfindungsmässige Vorteil liegt in einer langlebigen und fast wartungsfreien Abdichtung
bei Trommeln mit niedriger Drehzahl und leichtem Innenunterdruck.
[0036] In der Fig. 3 ist eine Dichtungsanordnung in verkleinertem Maßstab dargestellt, bei
der die Dichtwege der statischen Dichtungen größer sind. Wie ersichtlich wird dies
dadurch erreicht, daß die Anlaufringe 210 und 220 jeweils eine umgekehrte L-Form aufweisen.
Die beiden horizontalen Schenkel 28 sind zueinander gerichtet und weisen an ihrem
Außenumfang die Dichtungen 23 auf, wobei aufgrund der L-Form mehr Dichtringe nebeneinander
angeordnet werden können und für eine sichere Abdichtung sorgen.
[0037] Unter den beiden Schenkeln 28 ist die Abdichtscheibe 19 angeordnet, wodurch diese
breiter ausgebildet sein kann und damit ebenfalls mehr Dichtringe 20 nebeneinander
auf ihrem Innenumfang aufnehmen kann.
[0038] Die Gewindestange 26 wirkt in diesem Falle mit einer Zwischenscheibe 29 zusammen,
die an den Anlaufring 210 angepreßt ist. Auf diese Weise läßt sich ebenfalls die Anpreßkraft
der beiden Anlaufringe 210 und 220 an die Abdichtscheibe 19 regulieren.
[0039] Die in den Fig. 2 und 3 beschriebene Dichtungsanordnung befindet sich auch auf der
gegenüberliegenden Eintragsseite zur Abdichtung der Heizgassammelkammer 3. Zusätzlich
kann diese Dichtungsanordnung auch zur Abdichtung der Heizgassammelkammer 2 bzw. 3
gegenüber der Atmosphäre vorgenommen werden. In diesem Falle ist - wie aus der Fig.
1 bei "30" ersichtlich - die Abdichtscheibe auf der äußeren Umfangswand der Trommel
1 befestigt. Auf der gegenüberliegenden Seite kann dabei die gleiche Dichtungsanordnung
angeordnet sein. Über Kopfschrauben 28 als Einstellglied lassen sich dabei die Dichtungen
wieder exakt einstellen.
1. Rotierende Schweltrommel zum Verschwelen von Abfallstoffen, wie Haus- oder Industriemüll
o.dgl., mit jeweils einer Heizgassammelkammer zur Zufuhr bzw. Abfuhr von Heizgasen
auf jeder Stirnseite der Trommel, die über Bohrungen in den Stirnwänden der Trommel
mit durch das Trommelinnere sich erstreckende Heizgasleitungen miteinander verbunden
sind, wobei zwischen feststehenden Heizgassammelkammern und der Trommel eine Dichtungsanordnung
liegt, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils auf der Umfangswand eines hohlen Ansatzes
an der Stirnseite der Trommel (1) auf der Eintragsseite bzw. auf der Austragsseite
für feste Schwelrückstände und/oder einem anderen rotierenden Teil der Trommel eine
Abdichtscheibe (19) angeordnet ist, an deren beiden Stirnseiten mit Spiel über den
Ansatz (9) und/oder dem anderen rotierenden Teil geschobene Anlaufringe (21,22,210,220)
dichtend anliegen, wobei die Anlaufringe jeweils auf ihrem Außenumfang mit Dichtungen
(23) zwischen ihnen und dem sie umgebenden Gehäuseteil versehen sind.
2. Rotierende Schweltrommel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß
der jeweils äußere Anlaufring (21,210) mit einer Einstellvorrichtung (26) in Richtung
auf die Abdichtscheibe (19) hin versehen ist.
3. Rotierende Schweltrommel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß
in einem feststehenden Gehäuseteil (27) eine Gewindestange (26) mit einem Einstellglied
(28) angeordnet ist, wobei das vordere Ende der Gewindestange auf den Anlaufring (21,210)
wirkt.
4. Rotierende Schweltrommel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdichtscheibe (19) an ihrer inneren Umfangswand mit Dichtringen (20) versehen
ist.
5. Rotierende Schweltrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtscheibe (19) aus Guß, insbesondere aus Grauguß
und die Anlaufringe (21,210,22,220) aus Stahl bestehen.
6. Rotierende Schweltrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufringe (22,220) Drehsicherungen (24) aufweisen.
7. Rotierende Schweltrommel nach einem der Ansprüche , 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufringe (210,220) umgekehrte L-Formen aufweisen,
wobei die L-Schenkel (28) zueinander gerichtet sind und die Abdichtscheibe (19) unter
den L-Schenkeln (28) liegt.
8. Rotierende Schweltrommel nach einem der-Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet , daß die Heizgasleitungen als Rohre (13) ausgebildet sind,
die jeweils auf einer Seite fest in den Bohrungen der Stirnwand der Trommel (1) angeordnet
sind, während sie auf der anderen Seite verschiebbar, aber gasdicht in oder auf fest
mit der Stirnwand (17) der Trommel (1) verbundenen Hülsen (16) angeordnet sind.
9. Rotierende Schweltrommel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß
die Hülsen (16) an ihren inneren Umfangswänden mit mehreren hintereinander liegenden
Dichtringen (18) versehen sind und die Rohre (13) im Inneren der Hülsen (16) liegen.
10. Rotierende Schweltrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet , daß im Eintragsbereich der Trommel (1) eine Zuleitung (31)
für Wasser und/oder Luft in dosierter Menge angeordnet ist.