[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei Naßzellen aller Art, beispielsweise fensterlosen Sanitärräumen, wie etwa Bädern,
oder von der Außenwelt getrennten Biokulturräumen, Lagerräumen für feuchtigkeitsempfindliche
Waren und dergleichen mehr, besteht neben der richtigen Temperierung solcher Räume
ein wesentliches Problem darin, deren Feuchtigkeitsgehalt in vorgebbaren Grenzen halten
zu können. Die hierfür bekannten Verfahren und Einrichtungen beinhalten meist eine
Vollklimatisierung der Räume, was kostenintensive Einbauten und Apparaturen unumgänglich
macht. Einfache Belüftungssysteme, beispielsweise die Verwendung von Ventilatoren,führen
dazu, daß die hier interessierenden Naßzellen mit unterschiedlich anfallenden Feuchtigkeitswerten
entweder zu stark belüftet werden, was zu einem unvertretbar hohen Energieverbrauch
für die Aufrechterhaltung der benötigten Temperatur führt oder bei vertretbarer Energiebilanz
letztlich zu zu hohen durchschnittlichen Feuchtigkeitswerten und damit zur Schimmelpilzbildung
oder gar zu irreversiblen Beschädigung der Bausubstanz solcher Naßzellen.
[0003] Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, ein Verfahren
der gattungsgemäßen Art vorzugeben, das ohne den Einsatz aufwendiger Klimaanlagen
bei möglichst minimalem Energieaufwand die Luftfeuchte in in sich abgeschlossenen
Räumen auf einem solchen Betrag zu halten in der Lage ist, der Schimmelpilzbildungen
und andere Feuchtigkeitseinflüsse, die zu temporären oder dauerhaften Schäden führen
können, ausschließt.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren erreicht, wie
es sich durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale darstellt.
[0005] Dadurch, daß die Naßzelle, beispielsweise ein fensterloser Baderaum in einem Wohnblock,
mit einem in einen Luftkanal mündenden Ventilator versehen ist, der so geschaltet
werden kann, daß er im Dauerbetrieb einen konstanten Ruhestrom an Luft an- bzw. absaugt,
kann sich keinerlei Feuchtigkeitsstau in diesem Raum bilden oder ein solcher hier
festgehalten werden, wobei immer dann und nur dann, wenn benutzerorientiert ein erhöhter
Feuchtigkeitsanfall vorliegt oder zu erwarten ist, die Luftfördermenge mittels des
Ventilators im Betriebszustand auf einen oder mehrere Nennwerte erhöht werden kann,
und zwar unabhängig von der tatsächlichen Benutzung der Naßzelle in Abhängigkeit von
der Feuchtigkeit selbst.
[0006] Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß für eine derart feuchtigkeitsabhängige
Ansteuerung eines einfachen Lüftungsgerätes, wie eines Ventilators, es wenn auch möglich
so doch nicht zwingend erforderlich ist, komplizierte Feuchtigkeitsmasse als Detektoren
zu verwenden, die innerhalb eines Schalt-und Regelkreises den Lüftermotor unterschiedlich
ansteuern, sondern daß es vielmehr genügt, diesen ununterbrochen mit einer Grundlast
zu betreiben, die gerade ausreicht, schädliche Schimmelpilzbildungen oder andere nachteilige
Feuchtigkeitseinflüsse in dem belüfteten Raum zu verhindern, ohne gleichzeitig für
die Aufrechterhaltung einer bestimmten Temperatur in dem Raum einen signifikant spürbar
erhöhten Energiebedarf fördern zu müssen, wobei diese Grundlastbetriebsart dann nur
zeitweise von einer oder mehreren Nennlastbetriebsarten überlagert wird.
[0007] überraschenderweise hat sich gezeigt, daß bei der erfindungsgemäß ausgeführten Verfahrensweise
eines andauernden homogen sehr schwachen Luftabsaugens überlagert von einer nur zeitweilig
zugeschalteten erhöhten Fördermenge die bisher auftretende und befürchtete Schimmel
pilzbildung nicht mehr zu beobachten ist.
[0008] Da es sich bei den Schimmelpilzen um eine heterogen zusammengesetzte Gruppe von myzelbildenden
Fungi impeffecti handelt, die aufgrund ihrer chemoorganoheterotropen Ernährungsweise
sich nicht nur auf organischem Material, wie Lebensmitteln, sondern auch auf technischen
Produkten, wie Holz, Leder, Farben, Leim, Gummi, Kunststoff, Papier und so weiter,
ansiedeln, sind diese Erscheinungsformen besonders gefürchtet, da, wenn einmal vorhanden,
nur außerordentlich schwer zu bekämpfen. Die von ihnen produzierten Stoffwechselprodukte,
die Mykotoxine, führen zu bis zum heutigen Tage noch ungeklärten oder wenigstens teilweise
unsicheren Krankheitsbildern, wobei es in Sanitärräumen besonders wichtig ist, ihrerEntstehung
unbedingt vorzubeugen. Dieser Vorbeugung dient bei dem vorliegenden Verfahren in hohem
Maße die Beseitigung jeglicher Gefahr langanhaltender Feuchtigkeit oder eines Feuchtigkeitsstaues
wahrscheinlich aber auch die Aufrechterhaltung eines nur sehr geringen für den Benutzer
der sogenannten Feuchträume nicht oder nur kaum merklichen Luftstromes, dessen Stärke
dennoch so bemessen ist, daß die Schimmelpilzbildung bereits im Ansatz vereitelt wird.
[0009] Technisch läßt sich die vorliegende Verfahrensweise sehr einfach und mit nur geringen
Mitteln realisieren, beispielsweise durch Benutzung eines Lüftermotors mit Ventilatorbetrieb,
wobei ein Einphasen-Wechstrom-Motor so geschaltet werden kann, daß das Steuerorgan
aus zwei einander parallel im Motorstromkreis angeordneten Kondensatoren besteht,
von denen der eine fest im Motorstromkreis liegt, während der andere Kondensator bei
Betätigung eines wie auch immer gearteten Detektors dem Motorstromkreis zugeschaltet
wird. Es ist vorteilhaft, einen auf die tatsächlich vorhandene Feuchtigkeit ansprechenden
Detektor zu benutzen. Es kann im einfachsten Falle anstelle des Detektors jedoch auch
der Beleuchtungsschalter für den Feuchtraum verwendet werden, da die Betätigung der
Beleuchtung zumindest ein gewisses Maß für die Benutzung des Raumee und damit ein
Äquivalent zur anfallenden Feuchtigkeit ist oder sein kann.
[0010] Bei dem vorstehend genannten Ausführungsbeispiel für eine äußere Beschaltung des
Lüftermotors wird das gewünschte Verhalten der Be- bzw. Entlüftung und damit Entfeuchtung
eines Raumes erreicht, indem bei Grundlastbetrieb dem Lüftermotor ein Vorschaltkondensator
geringerer Kapazität vorgeschaltet wird, der die Netzspannung so herabsetzt, daß vom
Ventilator konstant ein Minimal- oder Grundvolumenstrom gefördert wird, der so bemessen
ist, daß jegliche Schimmelbildung und jeglicher Feuchtestau von vornherein unterbunden
sind, während nach Ansprechen des Detektors, also Überschreiten des im Benutzungsfalle
dennoch auftretenden erhöhten Feuchtigkeitsanfalls,eine erhöhte Luftförderung durch
Hinzuschalten einer weiteren Kapazität, die den Ventilator bei Nennlast betreibt,
sichergestellt wird. Beispielsweise kann es sich hierbei um die vier- bis sechsfache
Fördermenge gemessen am Grund- oder Ruhebetrieb handeln.
1. Verfahren zur Vermeidung von Schimmelpilzbildungen und anderen auf Feuchtigkeitseinflüsse
zurückführbaren Schädigungen in Sanitärräumen und dergleichen Naßzellen, die mittels
wenigstens einer Lüftungseinrichtung an einen Luftkanal angeschlossen, benutzerorientiert
be-. bzw. entlüftet werden, dadurch gekennzeichnet, daß der über den Luftkanal geführte
Luftstrom in Abhängigkeit von der jeweils vorhandenen und/oder zu erwartenden Luftfeuchte
für wenigstens einen eingestellten Betriebsstrom geregelt wird und daß mittels eines
konstanten Ruhestroms ein minimal vorgebbarer Luftstrom dauernd abgesaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Luftkanal
geförderten Ruhe- und Betriebsströme von einem Ventilator vorgegeben werden, dessen
Lüftermotor hierfür wechselseitig mit definiert einstellbarer Grund- und Nennlast
betrieben wird.