[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit einer während des Schusseintrages ausserhalb
des Webfaches verbleibenden Schussfaden-Vorratsspule, von der der Faden während des
Eintrages abgezogen wird, ferner mit einer Leistenlegernadel zum Einlegen der ausserhalb
des Faches befindlichen Schussfadenenden in ein folgendes Fach, sowie mit einer Strahldüse
zum Ueberführen des Schussfadenendes auf die Leistenlegernadel.
[0002] Bei einer bisherigen Webmaschine dieser Art (EP-Anmeldung 83 810397.6 = T. 628) ist
ein zusammen mit der Ueberführdüse am Rand des Gewebes in Kettrichtung hin und her
verschiebbarer Fadenführer vorgesehen, durch welchen das in Randkettfäden festgehaltene
Schussfadenende über die Ueberführdüse geführt und in dieser Position gespannt gehalten
wird. Nunmehr wird die Ueberführdüse eingeschaltet. Erst danach kann das Schussfadenende
mittels einer Schneidvorrichtung abgeschnitten und der Leistenlegernadel übergeben
werden.
[0003] Es liegt bei dieser Maschine der Nachteil vor, dass der Zeitpunkt, zu dem andere,
sich auf die Gewebeleiste beziehende Vorgänge der Webmaschine stattfinden können,
davon abhängig ist, ob der Schussfaden bereits über der Ueberführdüse steht und diese
eingeschaltet ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser hinsicht verbesserte
Maschine zu schaffen.
[0005] Die Erfindung ist gekennzeichnet durch eine vor dem Einschalten der Ueberführdüse
auf den Schussfaden einwirkende Haltedüse zum Festhalten des Schussfadenendes vor
Ueberführen auf die Leistenlegernadel.
[0006] Durch die Haltedüse kann dafür gesorgt werden, dass an der Gewebeleiste erforderliche
Vorgänge, wie z.B. das Abschneiden des Schussfadens, unabhängig davon ausgeführt werden
können, ob Schussfaden und Leistenlegernadel bereits über der Ueberführdüse stehen.
Der Schussfaden lässt sich durch die Haltedüse bereits vorher fixieren, so dass er
z.B. nach dem Abschneiden gespannt gehalten und über die Ueberführdüse und vor die
Leistenlegernadel geführt werden kann.
[0007] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Luftstrahlwebmaschine, von der Warenseite
her gesehen,
Fig. 2 zeigt ein zugehöriges Detail im Schnitt,
Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie III - III in Fig. 2,
Fig. 4 ist eine zugehörige Draufsicht,
Fig. 5 und 6 sind den Fig. 4,2 entsprechende Darstellungen bei anderer Position der
Teile,
Fig. 7 veranschaulicht eine der Fig. 5 entsprechende, spätere Position,
Fig. 8 und 9 veranschaulichen noch spätere Positionen entsprechend Fig. 7,6 und
Fig. 10 zeigt eine letzte Position der Teile entsprechend Fig. 8.
[0008] Die als Ganzes mit 31 bezeichnete Webmaschine enthält zwei Maschinenwangen 32,33.
Dazwischen sind ein Warenbaum 34 und ein Riet 35 angeordnet. Der Schussfaden 36 wird
von einer ortsfesten Spule 37 abgezogen, durch eine Schussfadenbremse 38 geleitet
und von einer ausserhalb des Webfaches 65 (Webbreite W) befindlichen Haupteintragsdüse
39 eingeblasen. Ueber die Webbreite W verteilt sind
Hilfsdüsen 1 angeordnet, die während des Schusseintrages in das Webfach 65 hineinragen.
Auf der Fangseite 41 ist eine Saugdüse 42 angeordnet.
[0009] Die Düsen 39,1,42 sind über z.B. von einer elektronischen Steuereinrichtung 43 gesteuerte
Ventile 44 an ein Luftverteilrohr 45 angeschlossen, das über eine Luftzuführungsleitung
46 von einem Druckluftbehälter (Luftquelle) 47 gespeist ist. Der Behälter 47 wird
von einem nicht dargestellten Luftkompressor unter Druck gehalten.
[0010] Auf der Schussseite 61 und der Fangseite 41 ist je eine in Fig. 1 - 3 nach oben gerichtete
Blasdüse 62a,62 angeordnet, die auf einem gemäss Pfeil 63 hin und her bewegten Träger
64 befestigt ist. Träger 64 enthält ausserdem eine Haltedüse 85. Während die den Schussfaden
36 überführende Düse 62 in Fig. 2 von unten nach oben (Pfeil 86) bläst, bläst die
Haltedüse 85 gemäss Pfeil 87 entgegengesetzt von oben nach unten. Der Luftstrahl von
Düse 62 gelangt in einen Fangkanal 88, der Luftstrahl aus Düse 85 in einen Fangkanal
89.
[0011] Das Webfach 65, in welches der Schussfaden 36 eingetragen wird, ist durch die Hochfachkettfäden
66 und die Tieffachkettfäden 67 gebildet. Ausserdem sind eine Anzahl Randkettfäden
68 vorhanden, durch welche die Schussfadenenden 36a festgehalten werden.
[0012] Während des Eintrages eines Schussfadens 36c wird der Träger 64 mit den Düsen 62,85
aus der vorderen, dem Riet 35 fernen, wirkungslosen Umkehrstellung nach Fig.4 in eine
in Fig. 5 wiedergegebene, dem Riet 35 nähere Mittelposition bewegt. Während dessen
wird eine Leistenlegernadel 72 um den Schwenkpunkt 71 gemäss Fig. 2 im Gegenzeigersinn
verschwenkt (Pfeil 90) und gelangt in eine der Fig. 5 entsprechende Mittelposition
72a nach Fig. 6. Die Spitze 73 der Nadel 72 enthält eine Oese 74, deren Durchmesser
grösser ist als der Durchmesser der Düse 62.
[0013] Nunmehr wird die Haltedüse 85 eingeschaltet und anschliessend der Schussfaden 36
mittels einer Schere 77 abgeschnitten. Das Schussfadenende 36d wird dadurch in den
Fangkanal 89 entsprechend Fig. 6 geblasen, wodurch der Schussfaden 36 gespannt gehalten
wird.
[0014] Bei der weiteren Bewegung der Teile gelangt der Träger 64 in die Position nach Fig.
7 und die Leistenlegerhadel 72 in die Stellung 72c nach Fig. 7,9, in der ihre Oese
74 über der Ueberführdüse 62 steht.
[0015] Darauf wird die Ueberführdüse 62 eingeschaltet und anschliessend die Haltedüse 85
abgeschaltet. Das Schussfadenende 36d wird dadurch aus dem Kanal 89 gezogen und entsprechend
Fig. 9 in Kanal 88 geleitet. Dabei wird es durch die Oese 74 geblasen und dadurch
der Leistenlegernadel 72 übergeben.
[0016] Anschliessend wird die Leistenlegernadel 72 in Fig. 10 nach links bewegt, so dass
das Schussfadenende 36d in das Webfach 65 eingelegt wird, während die Leistenlegernadel
die Position 72d durchfährt. Sie wird dabei wieder aus dem Fach 65 herausgezogen,
die Blasluft in der Düse 62 wird abgeschaltet, der Träger 64 mit der Blasluft 62 wird
anschliessend wieder aus der hinteren Umkehrstellung (Wirkungsstellung) nach Fig.
7,8,10 in die vordere Umkehrstellung (Ruhestellung) nach Fig. 4 bewegte
[0017] Während dieser Bewegungen wird das Fach durch die nicht dargestellten Webschäfte
geschlossen, wodurch das Ende 36d festgeklemmt wird. Zugleich wird das Riet 35 in
Fig. 3 nach rechts verschwenkt, wodurch das Ende 36d zusammen mit dem Schussfaden
36c an das Gewebe 78 beim Anschlag 79 angeschlagen wird.
[0018] Die Hilfsleiste 82 kann nunmehr abgeführt werden. Die Maschine ist für den dem Eintrag
des Schussfadens 36c folgenden Schusseintrag bereit. Am Gewebe 78 entsteht eine
Einlegleiste 81, die den Geweberand bildet.
[0019] Bei einer abgewandelten Ausführungsform sind die Düsen 62, 85 umgekehrt angeordnet,
d.h. Düse 62 in Fig. 2 oberhalb des Schussfadens 36, Düse 85 unterhalb davon. Dann
bläst die Ueberführdüse 62 in Richtung von Pfeil 87 und die
Haltedüse 85 in Richtung von Pfeil 86. Die Düsen 62,85 können auch beide von ein und
derselben Seite des Schussfadens 36 her blasen. Eine oder beide der Düsen 62,85 können
beispielsweise auch mit Wasser gespeist werden.
[0020] Bei einer noch anderen Bauart sind die Düsen 62,85 unmittelbar übereinander angeordnet,
haben also die gleiche Achse (sie fluchten miteinander). Zuerst bläst Düse 85 gegen
Düse 62, wobei das Fadenende 36d in die als Fangkanal benutzte Düse 62 geblasen wird.
Anschliessend wird umgesteuert und Düse 62 bläst gegen Düse 85, wobei der Faden aus
Düse 62 geblasen und unter Durchsetzen der Oese 74 der Leistenlegernadel 72 in die
nunmehr als Fangkanal benutzte Düse 85 eingeblasen wird. Gegebenenfalls kann dabei
auch eine der Düsen mit Wasserstrahl arbeiten, die andere mit Luftstrahl.
1. Webmaschine mit einer während des Schusseintrages ausserhalb des Webfaches (65)
verbleibenden Schussfaden-Vorratsspule (37), von der der Faden (36) während des Eintrages
abgezogen wird, ferner mit einer Leistenlegernadel (72) zum Einlegen der ausserhalb
des Faches (65) befindlichen Schussfadenenden (36d) in ein folgendes Fach, sowie mit
einer Strahldüse (62) zum Ueberführen des Schussfadenendes (36d) auf die Leistenlegernadel
(72), gekennzeichnet durch eine vor dem Einschalten der Ueberführdüse (62) auf den
Schussfaden (36) einwirkende Haltedüse (85) zum Festhalten des Schussfadenendes (36d)
vor Ueberführen auf die Leistenlegernadel (72).
2. Webmaschine nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass Ueberführ- (62) und Haltedüse
(85) an einem in Kettrichtung (63) hin und her verschiebbaren, im Rhythmus des Arbeitsspieles
der Webmaschine (31) gesteuerten, gemeinsamen Träger (64) angebracht sind, durch den
die Düsen (62,85) bei Uebergabe des Fadenendes (36d) an die Leistenlegernadel (72)
herangeführt werden.
3. Webmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberführdüse
(62) und die Haltedüse (85) in entgegengesetzter Richtung gegen den Schussfaden (36)
gerichtet sind.
4. Webmaschine nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass -- bezüglich
des Schussfadens (36) -- jenseits jeder Düse (62,85) ein Fangkanal (88,89) für das
eingeblasene Medium angebracht ist.
5. Webmaschine nach den Ansprüchen 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltedüse
(85) vor dem Schneiden des Schussfadens (36) eingeschaltet wird und solange eingeschaltet
bleibt, bis die Ueberführdüse (62) eingeschaltet ist.