[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein mit einer außenseitigen Verkleidung aus Leichtmetall,
insbesondere Aluminium, versehenes Holzfenster, bei welchem die Verkleidung bildende
Leichtmetallprofile mit den Holzteilen des Fensterflügels bzw. Fensterstockes mittels
Verbindungsteilen fest verbunden, insbesondere verschraubt sind, wobei die Leichtnetallprofile
von den Holzteilen des Fensterflügels bzw. Fensterstockes durch Distanzstücke in Abstand
gehalten sind.
[0002] Bekanntlich bedürfen Holzfenster zumindest außenseitig in bestimmten Zeitintervallen
eines Anstriches, um den Witterungseinflüssen standhalten zu können. Aus Leichtmetall,
insbesondere Aluminium, bestehende Fenster haben diesen Nachteil nicht, bilden aber
mit den Metallteilen eine Kältebrücke von außen nach innen, die nur durch zusätzliche,
zumeist kostenintensive Maßnahmen verhindert werden kann. Außerdem wird häufig aus
ästhetischen Gründen gewünscht, im Rauminneren das warme Holz zu haben. Es wurden
daher bereits Fenster vorgeschlagen, bei welchen innenseitig gelegene Holzteile außenseitig
mit einer Verkleidung aus Leichtmetall versehen sind. Es hat sich jedoch herausgestellt,
daß dies nicht problemlos möglich ist. Eine bekannte Konstruktion sieht vor, die Leichtmetallprofile
auf die Holzteile aufschnappen zu lassen. Nachteilig hieran ist einerseits, daß die
Leichtmetallprofile unmittelbar an den Holzteilen anliegen, so daß das Holz nicht
atmen kann, anderseits, daß die Leichtmetallprofile ihren Halt verlieren, wenn das
Holz im Laufe der Zeit schwindet. Bei einer anderen bekannten Konstruktion sind eckverbundene
Aluminiumrahmen auf die Holzteile mittels Kunststoffverbindern aufgeschraubt. Hiebei
ist nachteilig, daß die Holzteile eigens für dieses System hergestellt werden müssen
und daß die Herstellung der Aluminiumprofile mit Rahmenverbindungen sowohl von der
Herstellungsseite als auch von der Montageseite gesehen zusätzliche Kosten verursacht.
Weiters besteht auch hier der Nachteil, daß die den Aluminiumprofilen zugewendeten
Seiten der Holzteile nicht genügend belüftet sind. Bei anderen bekannten Konstruktionen
besteht wiederum der Nachteil, daß die unterschiedlichen Wärmedehnungen des Leichtmetalles
und des Holzes zu Spannungen im Rahmen bzw, im Flügel des Fensters führen, was zu
Undichtheiten und Funktionsstörungen führen kann.
[0003] Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und ein Fenster
der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß es mit geringem Aufwand leicht
hergestellt werden kann und daß die Leichtmetallprofile fest und dauerhaft mit den
Holzteilen verbunden sind, ohne deren Atmung zu behindern, wobei auch dem unterschiedli
chelz Wärmedehnungsverhalten des Leichtmetalles in Bezus auf das Holz Rechnung getragen
ist. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Distanzstücke mit den Leichtmetallprofilen
verklebt und mittels der Verbindungsteile mit den Holzteilen des Fensterflügels bzw.
Fensterstockes mit Spiel zumindest in Längsrichtung der Leichtmetallprofile verbunden
sind. Die Distanzstücke sichern in bekannter Weise einen Hohlraum zwischen den Holzteilen
und den auf sie aufgesetzten Leichtmetallprofilen, wodurch eine einwandfreie Belüftu_ng
der Holzteile auch an der den Leichtmetallprofilen zugewendeten Seite gewährleistet
bleibt, so daß das Holz nicht ersticken kam. Trotz einer dauerhaften Verbindung zwischen
den Leichtmetallprofilen und den Holzteilen, welche ein Lockerwerden ausschließt,
ist dem unterschiedlichen Dehnungsverhalten der Leichtmetallprofile und der Holzteile
durch das Spiel Rechnung getragen, welches für die Befestigung der DistanzStücke zumindest
in Längsrichtung der Profile besteht. Selbst wenn nämlich Sich Verschiebungen der
Leichtmetallprofile in Bezug auf die Holzteile durch die unterschiedlichen Wärmedehnungen
ergeben, so können diese Verschiebungen dadurch stattfinden, daß die mit den Leichtmetallprofilen
selbst verklebten Distanzstücke sich um das nötige Maß entlang der Holzteile infolge
des erwähnten Spieles der Verbindungsteile verschieben können, ohne daß die Verbindung
locker wird. Dies gilt auch dann, wenn die Holzteile im Laufe der Zeit ihre Maßgenauigkeit
durch Schwinden verlieren. Trotz dieser Vorteile ist die erfindungsgemäße Konstruktion
einfach in der Herstellung und in der Montage und daher sehr kostengünstig.
[0004] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Distanzstücke von
flachen Leichtmetallplatten, insbesondere aus Aluminium, gebildet, die zumindest in
den Ecken des Fensterflügels bzw. des Fensterstockes angeordnet sind und dort mit
ihrer Verklebung eine Eckverbindung der Leichtmetallprofile bildem. Entsprechend zugeschnittene,
insbesondere auf Gehrung geschnittene Leichtprofile können dadurch an den Ecken des
Fensters mittels der Distanzstücke untereinander verklebt werden, was die Montage
der Leichtmetallprofile vereinfacht und verbilligt. Flache Leichtmetallplatten können
aus Abfallprodukten, z.B. beim Zuschneiden der Leichtmetallprofile gewonnen werden.
[0005] Vorzugsweise sind erfindungsgemäß die Distanzstücke mit den Holzteilen mittels Schrauben
verbunden, die Langlöcher der Distanzstücke durchsetzen. Hiebei ist der kleinste Abstand
zweier gegenüberliegender Lochränder größer als der Schaftdurchmesser der Schrauben,
jedoch kleiner als der Kopfdurchmesser der Schrauben. Dadurch wird das erwähnte Spiel,
welches die Relativverschiebung der Leichtmetallprofile in Bezug auf die Holzteile
zuläßt, mit geringem Aufwand und herkömmlichen Bauteilen erzielt. Um zu vermeiden,
daß die Verklebung der Distanzstücke mit den Leichtmetallprofilen sich in einer Verklebung
der Schrauben mit den D
istanzstücken auswirkt und damit das erwähnte Spiel zunicht macht, sind hiebei die
Schraubenköpfe gegenüber dem zur Verklebung der Distanzstücke mit den Leichtmetallprofilen
verwendeten Klebstoff abgedeckt.
[0006] Bei der Montage ist es von Vorteil, wenn zwischen den Distanzstücken beidseitig klebende
Einlagen, insbesondere Schaumstoffbänder, angeordnet sind, deren Dicke gleich ist
der Dicke der Distanzstücke. Diese beidseitig klebenden Einlagen halten bei der Montage
die Leichtmetallprofile an den Holzteilen fest, sobald einmal eine Andrückung erfolgt
ist. Das Fenster kann daher danach sofort zur Weiterbearbeitung gelangen, ohne daß
auf die Aushärtung des zur Verklebung der Distanzstücke mit den Leichtmetallprofilen
verwendeten Klebstoffes (im allgemeinen Metallkleber) gewartet werden muß.
[0007] Um eine Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Staub an den Längsrändern der Leichtmetallprofile
zu erzielen, sind diese Längsränder mit den Holzteilen mittels eines elastischen Klebers,
insbesondere eines Silikonklebers, verklebt. Damit wird die erwähnte unterschiedliche
Wärmedehnung nicht behindert.
[0008] Zur Verbesserung der Belüftuy, des Hohlraumes, der vom Abstand zwischen den Leichtmetallprofilen
und den Holzteilen gebildet ist, sind gemäß einer Weiterbildung der Erfindung Löcher
in den Leichtmetallprofilen, insbesondere an deren Unterseiten, vorgesehen.
[0009] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch
dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch das Fenster und Fig. 2 zeigt
eine Ecke des Fensterstockes in axonometrischer Ansicht und in größerem Maßstab.
[0010] In die Gebäudeöffnung 1 ist der Fensterstock 2 eingesetzt, der mit zumindest einem
Fensterflügel 3 zusammenwirkt. In den Fensterflügel 3 ist in herkömmlicher Weise eine
doppelscheibige Isolierverglasung 4 eingesetzt. Auf die Holzteile 5 bzw. 6 des Fensterstockes
2 bzw. des Fensterflügels 3 sind aus Aluminium bestehende Leichtmetallprofile 7 bzw.
8 aufgesetzt, z.B. gekantete Aluminiumbleche oder stranggepreßte Profile. Diese Leichtmetallprofile,
deren Profil in großen Zügen dem Profil der Außenseite des zugehörigen Holzteiles
5 bzw. 6 folgt, sind jedoch nicht unmittelbar auf die Holzteile 5, 6 aufgesetzt, sondern
unter Zwischenschaltung von Distanzstücken 9, insbesondere flachen Aluminiumplatten,
die an den Holzteilen 5, 6 des Fensterstockes 2 bzw. des Fensterflügels 3 in Abständen
voneinander mittels Schrauben 10 befestigt sind. Diese Distanzstücke 9 sind an den
Ecken des Fensterstockes 2 bzw. des Fensterflügels 3, insbesondere in Dreiecksform,
vorgesehen, weiters dazwischen in Form rechteckiger Platten in Abständen von etwa
50 cm. Dadurch liegen die Leichtmetallprofile 7 bzw. 8 in einem Abstand von den Holzteilen
5, 6, wodurch jeweils ein Hohlraum 11 bzw. 12 gebildet wird. Vor der Aufsetzung der
Leichtmetallprofile 7, 8 werden an den Holzteilen 5, 6 zwischen den Distanzstücken
9 beidseitig selbstklebende Einlagen 13 angeklebt, insbesondere beidseitig selbstklebende
Schaumstoffplatten, die dieselbe Dicke haben wie die plattenförmigen Distanzstücke
9. In der Folge werden an den inneren Längskanten der Holzteile 5, 6 Schichten 14
aus einem elastischen Kleber, insbesondere einem Silikonkleber, aufgetragen und auf
die Distanzstücke 9 eine dünne Schicht 15 aus einem Metallkleber, wobei zuvor die
Köpfe der Schrauben 10 abgedeckt werden, damit dieser Metallkleber die Distanzstücke
9 mit den Schrauben 10 nicht verbinden kann. Sodann werden die losen Leichtmetallprofile
7 bzw. 8; die an ihren Enden auf Gehrung 30 geschnitten sind, an die Holzteile 5,
6 des Fensterstockes 2 bzw. des Fensterflügels 3 angedrückt. Hiebei gewähren die beidseitig.
selbstklebenden Einlagen 13 sofort Halt, so daß die Holzteile 5, 6 genügend fest mit
den Leichtmetallprofilen 7, 8 verbunden sind, um die sofortige Weiterarbeit am Fenster
zu ermöglichen. Die Leichtmetallprofile können daher einzeln bzw. elementweise an
den Holzteilen befestigt werden und es ist nicht erforderlich, die Leichtmctallprofile
vor der Verbindung mit den Holzteilen zu einem fixen Rahmen zusammenzusetzen. Nach
etwa einem Tag härtet die Schicht 15 des Metallklebers aus und stellt somit eine kompakte
Verbindung zwischen dem Leichtmetallrahmen und dem Holzrahmen dar. Hiebei kann jedoch
der Leichtmetallarhmen unabhängig vom Holzrahmen arbeiten, da ein Spiel zwischen den
Distanzstücken 9 und den Schrauben 10 dadurch gegeben ist, daß die Löcher 16 der Distanzstücke
9, durch welche die Schrauben 10 hindurchgesteckt sind, zumindest in der Längsrichtung
der/Profile 7, 8 größer sind als der Schaftdurchmesser der Schrauben 10, jedoch in
Querrichtung der Profillängsrichtung kleiner als der Kopfdurchmesser dieser Schrauben.
Durch solche Langlöcher wird unterschiedlichen Wärmedehnungen in Längsrichtung der
Leichtmetallprofile 7 bzw. 8 und der Holzteile 5 bzw. 6 Rechnung getragen, welche
Relativdehnung durch die Elastizität der Silikonkleberschicht 14 gewahrt bleibt.
[0011] Die Distanzstücke 9 in den Ecken des Fensterstockes 2 bzw. des Fensterflügels 3 stellen
zugleich nach dem Aushärten der Metallkleberschicht 15 eine starre Eckverbindung des
Leichtmetallprofilrahmens dar.
[0012] Die Hohlräume 11 bzw. 12 gewährleisten eine Hinterlüftung des hinter der von den
Leichtmetallprofilen gebildeten Verkleidung liegenden Holzes. Um eine Zirkulation
der Luft in diesen Hohlräumen 11, 12 zu erzielen, sind in den Leichtmetallprofilen
7 bzw. 8 oben oder unten Löcher 17 bzw. 18 vorgesehen. Für die oberen Abschnitte des
Fensterstockes 2 bzw. des Fensterflügels 3 liegen die Löcher 17 zweckmäßig oben, für
die unteren Abschnitte hingegen sind die Löcher 18 unten angeordnet, um diese Löcher
17 bzw. 18 möglichst gegen den Zutritt von Schlagregen zu schützen.
[0013] Das Profil des Fensterflügels 3 weist zweckmäßig eine Wassernase 19 auf, von der
heruntertropfendes Wasser stets direkt auf die von dem Leichtmetallprofil 7 gebildete
Verkleidung des Fensterstockes 2 gelangt. Das Profil des Fensterflügels 3 wird außenseitig
von einer in eine Nut 21 des Holzteiles 6 eingesetzten Gummidichtung 22 abgedeckt,
so daß kein Wasser eindringen kann. Eine zweite Gummidichtung 23 ist in eine Nut 24
des Holzteiles 6 weiter innen eingesetzt. Die beiden Gummidichtungen 22, 23 gewährleisten
die Dichtheit des Fensters.
[0014] Das äußere Aussehen bzw. der optische Eindruck des Fensters entspricht eher einem
Holzfenster, weil der Fensterflügel 3 in Bezug auf den Fensterstock 2 zurück, d.h.
nach innen zu versetzt ist und nicht flächenbündig wie bei den herkömmlichen Holz-Aluminium-Fenstern
liegt. Infolge der beschriebenen Verarbeitungstechnik ist das dargestellte Fenster
wesentlich billiger herzustellen als herkömmliche Holz-Aluminiumfenster.
[0015] Allenfalls hinter das Leichtmetallprofil 7 des Fensterstockes 2 gelangtes Wasser
wird durch eine Leiste 25 aufgefangen und durch einen Kanal 26 in den Hohlraum 11
geleitet, von wo es durch die Löcher 18 nach unten abfließen kann.
1. Mit einer außenseitigen Verkleidung aus Leichtmetall, insbesondere Aluminium, versehenes
Holzfenster, bei welchem die Verkleidung bildende Leichtmetallprofile-mit den Holzteilen
des Fensterflügels bzw. Fensterstockes mittels Verbindungsteilen fest verbunden, insbesondere
verschraubt sind, wobei die Leichtmetallprofile von den Holzteilen des Fensterflügels
bzw. Fensterstockes durch Distanzstücke in Abstand gehalten sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzstücke (9) mit den Leichtmetallprofilen (7, 8) verklebt und mittels
der Verbindungsteils mit den Holzteilen (5, 6) des Fensterflügels (3) bzw. Fensterstockes
(2) mit Spiel zumindest in Längsrichtung der Leichtmetallprofile (7, 8) verbunden
sind.
2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstücke (9) von
flachen Leichtmetallplatten, insbesondere aus Aluminium, gebildet sind, die zumindest
in den Ecken des Fensterflügels (3) bzw. des Fensterstockes (2) angeordnet sind und
dort mit ihrer Verklebung eine Eckverbindung der Leichtmetallprofile (7, 8) bilden.
3. Fenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsteile
von Schrauben (10) gebildet sind, die in Längsrichtung der Profile (7, 8) liegende
Langlöcher (16) der Distanzstücke (9) durchsetzen.
4. Fenster nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Köpfe der Schrauben
(10) gegenüber dem zur Verklebung der Distanzstücke (9) mit den Leichtmetallprofilen
(7, e) verwendeten Klebstoff abgedeckt sind.
5. Fenster nach einem: der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Distanzstücken (9) beidseitig klebende Einlagen (13), insbesondere Schaumstoffplatten,
angeordnet sind, deren Dicke gleich ist der Dicke der Distanzstücke(9).
6. Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leichtmetallprofile
(7, 8) an ihren Längsrändern mit den Holzteilen (5, 6) mittels einer Schicht (14)
eines elastischen Klebers, insbesondere eines Silikonklebers, verklebt sind.
7. Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Abstand
zwischen den Leichtmetallprofilen (7, 8) und den Holzteilen (5, 6) gebildete Hohlraum
(11, 12) durch Löcher (17, 18) in den Leichtmetallprofilen (7, 8) belüftet ist.