[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlußeinrichtung für Lüftungskanäle od. dergl. gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Dabei ist unter "Lüftungskanäle od. dergl." verstanden, daß es sich um Lüftungskanäle
oder um sonstige der Lüftung dienende öffnungen, die der Zu- oder Abfuhr von Zuluft
oder Abluft zu Lüftungszwecken dienen, handelt. Derartige Verschlußeinrichtungen dienen
also dazu, der Lüftung von Gebäuderäumen od. dergl. dienende Lüftungskanäle oder sonstige
Lüftungsöffnungen, wie Wandöffnungen, Fensteröffnungen od. dergl., zu öffnen und zu
verschließen, wobei es im allgemeinen üblich ist, dem betreffenden Lüftungskanal oder
der betreffenden Lüftungsöffnung einen Ventilator zuzuordnen, welcher die Zu- oder
Abluft durch diesen Lüftungskanal od. dergl. bläst oder saugt. Der Lüftungskanal kann
also auch ein luftführender Kanal oder Luftdurchlaß eines lufttechnischen Gerätes
sein, bspw. eines Wand- oder Fensterlüfters.
[0003] Solche Verschlußeinrichtungentweisen als Verschlußorgane meist mehrere zueinander
parallele Verschlußlamellen auf, die gemeinsam aus ihrer Geschlossenstellung in ihre
Offenstellung und zurück verstellbar sind. Doch können auch andere Verschlußorgane
vorgesehen sein, bspw. eine einzige Drehklappe, Schieber od. dergl.
[0004] Es ist bekannt, die Verschlußlamellen einer solchen Verschlußeinrichtung mittels
einer Stellvorrichtung zu öffnen, die eine Bimetallblattfeder und eine auf diese einwirkende
elektrische Heizung aufweist, wobei ein Endbereich der Bimetallblattfeder mit dem
Gehäuse der Verschlußeinrichtung unbeweglich verbunden und ihr freies Ende mit dem
oder den Verschlußorganen zu dessen bzw. deren Verstellung mechanisch gekoppelt ist
(DE-OS 23 22 769). Diese Verschlußeinrichtung verstellt zwar das oder die Verschlußorgane
geräuschlos und sanft, unterliegt praktisch keinem Verschleiß und ist kostengünstig.
Jedoch verstellt sie das oder die Verschlußorgane im Gefolge des Einschaltens der
Heizung nur sehr langsam, wenn man zwecks geringen Energieverbrauchs der elektrischen
Heizung diese möglichst leistungsschwach auslegt, so daß die ab Beginn des Einschaltens
der Heizung bis zum Erreichen der hierdurch bewirkbaren, betreffenden Endstellung
(max. Offenstellung oder Geschlossenstellung) des oder der Verschlußorgane verstreichende
Zeitspanne - nachfolgend Einschaltverzögerungszeit genannt - relativ lang ist. Selbst
dann ist der Energieverbrauch der elektrischen Heizung noch relativ groß. Wenn man
die Energieaufnahme der elektrischen Heizung zwecks Abkürzung der Einschaltverzögerungszeit
größer auslegt, wird die Bimetallblattfeder auf noch höhere Temperaturen aufgeheizt
und ihr übergang in die kalte Stellung, in der die Verschlußeinrichtung je nach Auslegung
geöffnet und oder geschlossen ist, dauert dann entsprechend länger, was unerwünscht
ist. Man hat deshalb vorgesehen, daß die Heizung der Bimetallblattfeder auf stark
und schwach umschaltbar ist, derart, daß beim Einschalten die Heizung selbsttätig
auf stark einstellbar ist und die Umschaltung auf schwache Beheizung selbsttätig erfolgt,
wenn die Bimetallblattfeder zumindest nahezu die der Verstellung des Verschlußorganes
dienende Verbiegung erreicht hat (DE-OS 23 53 367). Diese Umschalteinrichtung verteuert
jedoch die Schalteinrichtung für die elektrische Heizung. In beiden Fällen verläuft
die beim Abkühlen der Bimetallblattfeder durch deren hierdurch bedingten Gestaltänderung
bewirkbare Verstellung des oder der Verschlußorgane sehr langsam, da diese Verstellung
über einen relativ großen Temperaturbereich der Bimetallblattfeder von bspw. 80 -
160 K erfolgt. Die Ausschaltverzögerungszeit ist also bei dieser Bimetallblattfeder
besondern groß, was zwar in manchen Fällen erwünscht ist, jedoch in vielen Fällen
nicht. Unter Ausschaltverzögerungszeit ist dabei die Zeitspanne verstanden, die ab
Beginn des Ausschaltens der Heizung verstreicht, bis das oder die Verschlußorgane
ihre durch das Ausschalten der Heizung bewirkbare Endstellung (Geschlossenstellung
oder maximale Offenstellung) erreicht haben.
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Verschlußeinrichtung der obengenannten
Art zu schaffen, deren Stellvorrichtung bei weiterhin baulich einfacher Ausbildung
ebenfalls geräuschlos oder nahezu geräuschlos das oder die Verschlußorgane zu öffnen
und zu schließen vermag und praktisch keinem Verschleiß unterliegt, jedoch mit erheblich
weniger elektrischer Energie für die Beheizung auskommen kann und auch kürzere Ein-
und Ausschaltverzögerungszeiten des oder der Verschlußorgane bei geringem schaltungstechnischem
Aufwand ermöglicht.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist, ausgehend von einer Verschlußeinrichtung der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten Art vorgesehen, daß das Stellorgan aus einer Memory-Legierung
besteht.Memory-Legierugen sind bekannte s. z.B. TAUTZENBERGER/STÖCKEL "Gedächtnis-Effekt
und technisch anwendbare Legierungen", Zeitschrift für wirtschaftliche Fertigung (ZwF)
78 (1983), 10, S. 486-488. Sie haben die Eigenschaft, bei höherer Temperatur eine
andere Gestalt einzunehmen als bei niedrigerer Temperatur. Als Memory-Legierung kommen
z.B. NiTi, Cu-Zn-Al oder Cu-Al-Ni-Legierungen infrage. Bevorzugt kann eine Cu-Zn-Al-Legierung
vorgesehen sein, da sie besonders kostengünstig ist.
[0007] Die Temperatur-Obergangsschwelle der Memory-Legierung kann durch Variation der Legierungszusammensetzung
bspw. zwischen -150°C und +150°C gezielt eingestellt werden. Diese Temperatur-Obergangsschwelle
sei nachfolgend Formänderungstemperatur oder Formänderungstemperaturbereich genannt,
der z. B. etwa 10 bis 20 K betragen kann. Bevorzugt kann vorgesehen sein, daß die
Formänderungstemperatur bzw. der Formänderungstemperaturbereich der Memory-Legierung
für das Stellorgan innerhalb einer Temperaturzone von ungefähr 50 - 90 °C, besonders
zweckmäßig von ungefähr 65 - 85°C liegt. Bevorzugt kann der Formänderungstemperaturbereich
ca. 10 K betragen und von ungefähr 70 - 80°C reichen. Diese Temperaturwerte sind unter
Berücksichtigung der Erfordernisse der Praxis besonders günstig für geringe Heizenergie
und für kurze Ein- und Ausschaltzeitverzögerungen des oder der Verschlußorgane.
[0008] Wenn der Formänderungstemperaturbereich bspw.,von ca. 70° bis ca.80°reicht, bedeutet
dies, daß das oder die Verschlußorgane bei einer Temperatur,des Stellorganes von über
ca. 80°C sich in der einen Endstellung, vorzugsweise der max. Offenstellung, und bei
einer Temperatur des Stellorganes unter ca. 70°C sich in der anderen Endstellung,
vorzugsweise der Geschlossenstellung, befinden. Dieser Formänderungstemperaturbereich
liegt innerhalb der oben als bevorzugt angegebenen Temperaturzone von 60 bis 85° C.
Mit dem Ausdruck.Temperaturzone ist eine Temperaturzone bezeichnet, innerhalb der
die Formänderungstemperatur bzw. der Formänderungstemperaturbereich liegen kann, wobei
der jeweilige Formänderungstemperaturbereich kleiner als die Temperaturzone, in welcher
er zweckmäßig liegen kann, ist oder ihr entsprechen kann.
[0009] Die Memory-Legierung ergibt gegenüber einer Bimetallblattfeder u.a. folgende Vorteile.
Auch wenn die elektrische Heizung nur eine einzige Heizleistung aufweist - also nur
ein-und ausschaltbar ist und,wenn eingeschaltet, stets dieselbe elektrische Leistungsaufnahme
hat-,lassen sich kurze Einschaltverzögerungszeiten erreichen,wie sie im Falle einer
dieselbe Verstellung bewirkenden Bimetallblatt-feder zumindest mit einer einzigen
Heizleistung nicht erzielbar sind. Die Ausschaltverzögerungszeiten des erfindungsgemäß
aus einer Memory-Legierung bestehenden Stellorganes können beträchtlich kleiner als
die einer Bimetallblattfeder sein, da das Stellorgan infolge der Memory-Legierung
seine durch Ausschalten der Heizung bewirkbare "Endgestalt"-im weiteren kalte Endgestalt
genannt - im Gegensatz zu einer Bimetallblattfeder bereits bei noch relativ hoher
Eigentemperatur erreicht, und zwar in obigem Beispiel bei ca. 70° C und nicht erst
bei Raumtemperatur (ca. 20°) wie eine Bimetallblattfeder. Auch kann das Volumen des
Stellorganes und damit seine Wärmekapazität vorteilhaft erheblich kleiner als das
einer denselben Stellweg und dieselben Stellkräfte aufbringenden Bimetallblattfeder
sein.
[0010] Im allgemeinen ist es wichtiger, die Verschlußeinrichtung rasch zu öffnen als rasch
zu schließen. Da das Erwärmen des Stellorganes stets rascher als sein Abkühlen erfolgen
kann, ist es vorteilhaft vorzusehen, daß das oder die Verschlußorgane durch Einschalten
der elektrischen Beheizung des Stellorganes geöffnet und durch ihr Ausschalten wieder
geschlossen werden.
[0011] Darüber hinaus ergibt das Stellorgan aus einer Memory-Legierung u.a. noch folgende
weitere Vorteile: Überraschenderweise können seine Kosten wegen des geringeren Volumens
sogar geringer als die einer einen vergleichbaren Stellweg und vergleichbare Stellkräfte
aufbringenden Bimetallblattfeder sein, so daß die Kosten des Stellorganes relativ
zu den Kosten für eine Bimetallblattfeder sogar gesenkt werden können. Auch benötigt
die elektrische Heizung erheblich geringere Leistungsaufnahme als die elektrische
Heizung einer für die Verstellung desselben oder derselben Verschlußorgane dienenden
Bimetallblattfeder. Der elektrische Energieverbrauch läßt sich also durch die Erfindung
senken und auch die Kosten der elektrischen Heizung erniedrigen. Ferner kann man mit
geringeren, durch die Beheizung erzielten Temperaturen des Stellorganes auskommen,
was u. a. auch den Vorteil hat, daß die durch die elektrische Heizung des Stellorganes
mit erwärmten benachbarten Teile aus Kunststoff oder dergl. aus weniger temperaturfestem
Material als im Falle einer beheizten Bimetallblattfeder ausgebildet werden können.
Der auch schon im Falle einer Bimetallblattfeder relativ geringe Platzbedarf des Stellorganes
wird durch die Erfindung noch weiter erheblich verringert. Auch läßt das Stellorgan
aus einer Memory-Legierung größere Stellkräfte bei kleinerer Bauweise als eine Bimetallblattfeder
zu. Auch sind die beiden
Endgestalten - des Stellorganes wesentlich genauer definiert als im Falle einer Bimetallblattfeder,
da sich letztere in Abhängigkeit der Temperatur über den gesamten Eigentemperaturbereich,
der durch die Beheizung und Nichtbeheizung auftritt, verbiegt, wogegen die Formänderung
des Stellorganes aus einer Memory-Legierung nur bei der Formänderungstemperatur bzw.
im Formänderungstemperaturbereich auftritt, der in jedem Fall wesentlich kleiner ist
als der Temperaturbereich, dem die beheizte Bimetallblattfeder ausgesetzt werden muß.
[0012] Es kann vorgesehen sein, daß das Stellorgan die Gestalt einer Blattfeder aufweist,
vorzugsweise in seiner einen Biegestellung dabei ungefähr gerade ist und im Zweiwegeffekt
arbeitet. Dies ergibt relativ große Stellkräfte bei rascher Verstellung des oder der
Verschlußorgane. Es können jedoch auch andere Gestaltungen des Stellorganes vorgesehen
sein, bspw. als Stab, der vorzugsweise in einer Biegestellung ungefähr gerade sein
kann und gemäß dem Zweiwegeffekt wirkt oder die Gestalt einer in'beiden Biegestellungen
gegensinnig gekrümmten Biegefeder oder dergl., die insbesondere gemäß dem All-Round-Effekt
wirken kann, hat. Wenn besonders große Stellwege des Stellorganes erwünscht sind,
kann es auch die Gestalt einer Schrauben- oder Spiralfeder aufweisen oder U- oder
V-förmige Gestalt aufweisen. Auch andere Gestaltungen kommen infrage. Vorzugsweise
kann das Stellorgan zungenförmig ausgebildet sein. Memory-Legierungen haben im allgemeinen
auch elastische Eigenschaften. Man kann schon deshalb das Stellorgan, wenn es die
Gestalt einer Feder aufweist, auch als Feder, bspw. als Biege; Blatt-, Schrauben-,
Spiralfeder oder dergl. bezeichnen.
[0013] Die elektrische Beheizung des Stellorganes kann durch eine gesonderte elektrische
Heizeinrichtung erfolgen oder es kann seine Memory-Legierung selbst als Heizwiderstand
dienen. Die elektrische Heizung kann auf dem Stellorgan angeordnet sein. Sie benötigt
dann besonders geringe Heizleistung. Dabei genügt es, da Memory-Legierungen metallisch
sind und demzufolge Wärme recht gut leiten, wenn sie sich nur über einen relativ kleinen
Teil der Länge des Stellorganes erstreckt, vorzugsweise über weniger als ein Viertel
der Länge des Stellorganes. Diese Heizung kann beispielsweise ein PTC-Element sein,
d. h. ein elektrischer Widerstand mit positivem Temperaturkoeffizient, der die elektrische
Leistungsaufnahme mit zunehmender Erwärnung verringert. Auch kommen andere Ausbildungen
infrage,u.a.solche, die ungefähr konstante elektrische Leistungsaufnahme haben. Beispielsweise
kann die Heizung auch als elektrische Heizwicklung,als elektrische Widerstandsschicht
o.dergl.ausgebildet Oft kann auch zweckmäßig vorgesehen sein,
daß die Heizung sein. nicht auf dem Stellorgan angeordnet ist, sondern stationär am Gehäuse
der Verschlußeinrichtung, vorzugsweise neben dem Stellorgan, so daß dieses dann insbesondere
durch Wärmestrahlung und ggfs. auch durch Wärmekonvektion von der Heizung aus beheizt
wird.
[0014] Die Länge des Stellorganes kann relativ klein sein. Wenn die Verschlußeinrichtung
mit Verschlußlamellen als Verschlußorgane versehen ist, kann dabei vorzugsweise vorgesehen
sein, daß die Länge des Stellorganes kleiner als die halbe Länge der Verschlußlamelle
ist. Hierdurch ist der Platzbedarf für das Stellorgan besonders klein und es läßt
sich besondere gut im Gehäuse und einfach unterbringen.
[0015] Das Stellorgan kann zur Ausübung seiner Stellkraft am Gehäuse der Verschlußeinrichtung
abgestützt sein. Besonders zweckmäßig kann ein Bereich des Stellorganes mit dem Gehäuse
unbeweglich verbunden sein.
[0016] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Rückansicht einer Verschlußeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei an der Verschlußeinrichtung ein Axialventilator angeordnet ist,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Stellorgan der Verschlußeinrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 ein elektrisches Schaltbild der Verschlußeinrichtung mit Ventilator nach Fig.
1,
Fig. 4 eine gebrochene, ausschnittsweise und teilweise geschnittene Rückansicht einer
Verschlußeinrichtung ohne Ventilator in geöffnetem Zustand, gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig. 5 die Verschlußeinrichtung nach Fig. 4, jedoch in ihrer Geschlossenstellung,
Fig. 6 ein weiteres Schaltbild einer Verschlußeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0017] Die in Fig. 1 dargestellte Verschlußeinrichtung 10 mit Ventilator 11 kann in der
Praxis auch als Wandeinbaulüfter mit integrierter Verschlußeinrichtung bezeichnet
werden. Dieses kombinierte, im Ganzen mit 12 bezeichnete lufttechnische Gerät weist
ein Gehäuse 13 auf, das einen kreisrunden Rohrstutzen 14 aufweist, an dessen einem
Ende ein im Umriß ungefähr quadratisches Stirnteil angeschlossen ist, das die Verschlußeinrichtung
10 bildet.
[0018] In dem einen Lüftungskanal für unerwärmte Zuluft oder Abluft bildenden Rohrstutzen
14, der mittels der Verschlußeinrichtung 10 verschließbar ist, ist der aus einem Elektromotor
15 und einem auf dessen Läuferwelle befestigtem Flügelrad 16.bestehender Axialventilator
11 eingesetzt. Der Motor 15 ist mittels nicht dargestellter Streben am Rohr 14 gehalten.
[0019] In der Verschlußeinrichtung 10 ist anschließend an den Rohrstutzen 14 ein rechteckförmiger
kurzer Durchlaß 17 für die vom Ventilator 11 geförderte Luft eingelassen, der eine
Verlängerung des durch den Rohrstutzen 14 gebildeten Lüftungskanales bildet. Dieser
Durchlaß 17 ist durch fünf Verschlußlamellen 19 verschließbar, die mittels in Bohrungen
von zwei einander gegenüberliegenden Wänden des Durchlasses 17 eingreifender Drehzapfen
20 um zueinander parallele Drehachsen schwenkbar gelagert sind. An jede Verschlußlamelle
19 ist ein von ihr senkrecht abstehender kurzer Arm 21 mit angespritzt, welcher einen
mit ihm einstückigen Mitnehmerstift 22 trägt. Diese Stifte 22 sind parallel zu den
Drehachsen der Verschlußlamellen 19 und im Abstand von deren Drehachsen angeordnet.
[0020] Diese Stifte 20 durchdringen mit Gleitlagerspiel Bohrungen einer geraden Koppelstange
23, die in einer rückwärtigen Aussparung des Gehäuses 13 sich senkrecht zu den Drehachsen
der Verschlußlamellen 19 erstreckend angeordnet ist. Durch Auf- und Abwärtsbewegen
der Koppelstange 23 können die Verschlußlamellen 19 synchron geschlossen und geöffnet
werden. Am oberen Ende dieser Koppelstange 23 greift eine eine Rückstellfeder bildende
Zugfeder 24 an, deren oberes Ende in ein Widerlager am Gehäuse 13 eingehängt ist und
die die Koppelstange 23 in aufwärtiger Richtung zieht.
[0021] Am unteren Ende der aus elektrisch isolierendem Kunststoff gespritzten Koppelstange
23 ist ein von ihr senkrecht abstrebender Arm 25 einstückig mit angespritzt, der ein
in Art einer Blattfeder ausgebildetes zungenförmiges Stellorgan 26 untergreift, welches
die Koppelstange 23 aus der voll ausgezogen dargestellten obersten Stellung, in der
die Verschlußeinrichtung 10 geschlossen ist, d. h. ihre Verschlußlamellen 19 sich
in den dargestellten Geschlossenstellungen befinden, gegen die Kraft der Rückstellfeder
24 in die strichpunktiert dargestellte, unterste Stellung bewegbar ist, in der die
Verschlußlamellen 19 sich in ihren vorgesehenen maximalen Offenstellungen befinden.
Der Schwenkwinkel der Verschlußlamellen 19 zwischen der Geschlossenstellung und der
maximalen Offenstellung kann bspw. 75 bis 85° betragen.
[0022] Das Stellorgan 26
.besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einem rechteckförmigen, länglichen, in der
voll ausgezogen dargestellten Stellung ungefähr geraden Metallstreifen konstante Dicke
aus einer Memory-Legierung, dessen bezogen auf Fig. 1 linkes Ende in einem ihn elektrisch
isolierenden,gehäusefesten Halter 27 unbeweglich gehalten ist. Das Stellorgan 26 nimmt
im Zweiwegeffekt zwei unterschiedliche Gestalten (Biegezustände) an, je nachdem seine
Temperatur über oder unter einer durch seine Memory-Legierung bestimmten Formänderungstemperatur
bzw. Formänderungstemperaturbereich liegt. Diese beiden unterschiedlichen Biegezustände
seien nachfolgend die "kalte Endgestalt" und die "warme Endgestalt" bezeichnet. Die
kalte Endgestalt ist die voll ausgezogen dargestellte Gestalt und die warme Endgestalt
ist strichpunktiert dargestellt. In der warmenEndsestalt drückt-das Stellorgan 26
die Koppelstange 23 in die unterste Stellung, wobei das Stellorgan 26 auch noch etwas
elastisch gebogen ist, um diese unterste Stellung sicher einzustellen, in der die
Stifte 22 an die maximale Offenstellung der Verschlußlamellen 19 bestimmenden gehäusefesten
Anschlägen anliegen.
[0023] Es sei noch erwähnt, daß die dargestellte oberste Stellung der Koppelstange 23 dadurch
bestimmt ist, daß die Mitnehmerstifte 22 dabei ebenfalls an gehäusefesten Anschlägen
anliegen, wobei das Stellorgan 26 von dem Arm 25 der Koppelstange 23 wie dargestellt
etwas abgehoben sein kann; da die Rückstellfeder 24 die Koppelstange -23 in diese
oberste Stellung zieht. Dadurch, daß das Stellorgan 26 in seiner kalten Endgestalt
vom Arm 25 etwas abgehoben ist,bspw. einen Abstand von 1-2 mm von ihm hat, läßt dieses
"Spiel" der mechanischen Verbindung zwischen dem Stellorgan 26 und den Verschlußlamellen
19 Änderung der kalten Endgestalt des
Stell- organes 26 durch Effektabbau, d.h. durch Materialermüdung ohne Nachteil zu.
[0024] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf das Stellorgan 26 der Verschlußeinrichtung 10 nach
Fig. 1, wobei dieses Stellorgan 26 aus dieser Verschlußeinrichtung 10 herausgenommen
dargestellt ist.
[0025] Die kalte Endgestalt des Stellorganes 26 kann beispielsweise unterhalb ca. 70°C und
die warme Endgestalt oberhalb ca. 80°C vorliegen. Es genügt deshalb, um die Koppelstange
23 mittels dieses Stellorganes 26 aus der voll ausgezogen dargestellten Stellung in
die strichpunktierte Stellung zu überführen, die Temperatur des Stellorganes 26 auf
über 80°C zu erhöhen. Beim Wiederabkühlen auf unter 70°C ist das Stellorgan 26 dann
in seine voll ausgezogene Stellung zurückgekehrt,in der die Rückstellfeder 24 dann
die Koppelstange 23 in die voll ausgezogen dargestellte Stellung nach oben gezogen
hat, in der die Verschlußlamellen 19 wieder geschlossen sind.
[0026] Dem Beheizen des aus einer Memory-Legierung bestehenden Stellorganes dient ein Heizwiderstand
29, der hier ein
PTC-Widerstand ist, der ungefähr in der Längsmitte des Stellorganes 26 auf dieses in
metallischemKontakt aufgesetzt ist und auf ihm mittels einer kurzen Hülse 30 aus elektrisch
isolierendem Material gehalten ist. Das blattfederartige elastische Stellorgan 26
durchdringt diese Hülse 30. An das Stellorgan 26 ist ferner ein elektrischer Leitungsdraht
31 angelötet und an den Heizwiderstand ein anderer elektrischer Leitungsdraht 32.
Diese beiden Drähte 31,32 bilden die elektrischen Anschlußleitungen des Heizwiderstandes,
wobei auch das Stellorgan 26 an dem Leiten des elektrischen Heizstromes von dem Draht
31 zum Heizwiderstand 29 teilnimmt.
[0027] In Fig. 3 ist ein bevorzugtes Schaltbild des Gerätes 12 nach Fig. 1 dargestellt.
Der Elektromotor 15 des Axialventilators 11 und der Heizwiderstand 29 sind parallel
zueinander geschaltet und gemeinsam über einen Schalter 33 an das elektrische Wechselstromnetz
34 anschließbar.
[0028] Wenn der Schalter 33 geöffnet ist, sind der Elektromotor 15 und der Heizwiderstand
29 ausgeschaltet. Es liegt dann im stationären Zustand die "kalte Endgestalt" des
Stellorganes 26 und damit die Geschlossenstellung der Verschlußlamellen 19 vor. Wenn
der Schalter 33 geschlossen wird, läuft der Elektromotor 15 sofort an und der Heizwiderstand
29 wird erhitzt und erhitzt seinerseits das Stellorgan 26. Dieses Stellorgan 26 ist
wie dargestellt, relativ kurz. Bspw. kann seine Länge 3 bis 5 cm betragen und vorzugsweise
kleiner als die halbe Länge der Verschlußlamellen 19 sein. Hierdurch wird trotz des
nur einen kurzen mittleren Bereich des Stellorganes 26 kontaktierenden Heizwiderstandes
29 das metallische und damit gute Wärmeleitfähigkeit aufweisende Stellorgan so rasch
erwärmt, das es bereits innerhalb weniger Sekunden nach Einschalten des Heizwiderstandes
29 beginnt, die Koppelstange 23 nach unten zu bewegen und damit die Verschlußlamellen
19 zu öffnen. Die volle öffnung dieser Verschlußlamellen wurde bei einem Versuchsmodell,
das die in Fig. 1 dargestellte Bauart hatte, innerhalb von ca. 10 - 15 Sekunden erreicht.
Durch Verstärkung der Heizung oder Verlängerung des Heizwiderstandes 29 kann diese
Zeit noch kürzer gehalten werden.
[0029] Wenn der Heizwiderstand 29 wieder ausgeschaltet wird, kühlt sich das Stellorgan 26
wieder ab und dabei wird wieder der Formänderungstemperaturbereich in abwärtiger Richtung
durchlaufen, so daß das Stellorgan 26 dank des Zweiwegeffektes seiner Memory-Legierung
wieder in die voll ausgezogen dargestellte Stellung zurückkehrt, in der die Verschlußlamellen
19 geschlossen sind. Bei dem genannten Versuchsmodell betrug die Zeitdauer vom Beginn
des Ausschaltens des Heizwiderstandes 29 bis zum vollständigen Schließen der Verschlußlamellen
ca. 2 - 3 min. Diese Zeitdauer kann auf Wunsch auch noch kürzer oder länger vorgesehen
werden. Verlängern läßt sie sich bspw. dadurch, indem die bei eingeschaltetem Heizwiderstand
auftretende Temperatur des Stellorganes 26 höheroder der Formänderungstemperaturbereich
niedriger gewählt wird oder indem das Stellorgan 26 stellenweise oder vollständig
mit einer sein Abkühlen verlangsamenden , wärmedämmenden Umhüllung oder Beschichtung
versehen wird. Verkürzen läßt sich die Verzögerungszeit, mit der das vollständige
Schließen der Verschlußlamellen 19 nach Abschalten des Heizwiderstandes 29 eintritt,
durch schwächere Beheizung des Stellorganes 26 oder durch stationäre Anordnung der
elektrischen Heizung im Abstand vom Stellorgan 26. Und zwar verlangsamt in diesem
Ausführungsbeispiel die Wärmekapazität des Heizwiderstandes 29 das Abkühlen des Stellorganes
26, so daß man durch Anordnung des Heizwiderstandes im Abstand vom Stellorgan 26 dessen
Abkühlen beschleunigen kann.
[0030] Die das Stellorgan 26, den Heizwiderstand 29 und die Koppelstange 23 aufweisende
Stellvorrichtung zum öffnen und Schließen der Verschlußlamellen 19 ist baulich einfach,
benötigt nur wenig Platz und ist sehr betriebssicher. Auch öffnet und schließt sie
die Verschlußlamellen 19 geräuschlos und sanft. Der Energiebedarf der Heizung 29 ist
nur gering und sie weist kurze Einschaltverzögerungszeiten und auch relativ kurze
Auschaltverzögerungszeiten auf. Auch hat sie größere Kraftreserven mit definierteren
Anfangs- und Endstellungen des Stellorganes 26 als eine Bimetallblattfeder.
[0031] Die in Fig. 3 und 4 in Rückansicht ausschnittsweise dargestellte Verschlußeinrichtung
10' weist ein im wesentlichen quadratisches rahmenartiges Gehäuse 13 auf, in welchem
eine quadratische Luftdurchlaßöffnung 17 angeordnet ist, die wieder mittels Verschlußlamellen
19 geöffnet und verschlossen werden kann, die mittels ihrer in Randleisten, wie 35,
des Gehäuses13 drehbar gelagerten Drehzapfen 20 um in der Betriebsstellung horizontale
Drehachsen drehbar gelagert sind und mittels einer Stellvorrichtung 48 gedreht werden
können. Zu diesem Zweck sind an diesen Verschlußlamellen, wie 19, wieder Mitnehmerstifte
22 fest angeordnet, die in Führungsschlitze einer dem Drehen der Verschlußlamellen
dienenden, axial bewegbaren Koppelstange 23' eingreifen, wobei diese Koppelstange
23' in ihrer in Fig. 4 dargestellten obersten axialen Stellung die Verschlußlamellen
19 in ihren maximalen Offenstellungen, die durch einen gehäusefesten, nicht dargestellten
Anschlag für die Koppelstange 23' bestimmt sind, hält. Diese Koppelstange 23' ist
in der Betriebsstellung dieser Verschlußeinrichtung 10' ungefähr vertikal gerichtet
und obenseitig durch eine als Rückstellfeder dienende Druckfeder
24t federbelastet, die sich an der obersten Rahmenwand 36 des Gehäuses 13 abstützt.
[0032] Diese Koppelstange 23' hat oberhalb eines Ringbundes 37 leistenförmige Gestalt, und
unterhalb des Ringbundes 37 weist sie einen im Querschnitt kreisrunden Zapfen 39 auf,
der in eine Bohrung eines einen Teller 40 aufweisenden Koppelgliedes 41, dieses mit
Gleitlagerspiel geradeführend, hineinragt. Dabei stützt sich in einer obenseitigen
Vertiefung des Tellers 40 eine Schraubendruckfeder 42 ab, auf der der Ringbund 37
der Koppelstange 23' aufliegt. Diese Feder 42 bildet eine Ausgleichsfeder für einen
Reservehub des Koppelgliedes 41 relativ zur Koppelstange 23', dessen Zweck weiter
unten noch erläutert wird. Diese Ausgleichsfeder 42 ist härter als die Feder 24',
so daß sie in der oberen Anschlagsstellung der Koppelstange 23' gemäß Fig. 4 noch
nicht vollständig zusammengedrückt ist.
[0033] Das Stellorgan 26 bildet in diesem Ausführungsbeispiel eine Wendel, d. h. ihr Draht
aus einer Memory-Legierung weist schraubenlinienförmigen Verlauf auf. Anstelle der
dargestellten Gestalt des Stellorgänes'26 als zylindrische Schraubenfeder kann es
auch andere geeignete Gestalt aufweisen, die die vertikalen Hubbewegungen der Koppelstange
23' bewirken kann, vorzugsweise die Gestalt einer konischen Schraubenfeder, wie Kegelfeder,
Kegelstumpffeder, Doppelkegelfeder usw.
[0034] Dieses Stellorgan 26 ist auf ein an der unteren Bodenwand 43 des Gehäuses 13 fest
angeordnetes Formstück 44, wie dargestellt, so aufgesetzt, daß ein kurzer Zapfen 45
dieses Formstückes 44 in dieses Stellorgan 26 mit)geringem radialem Spiel etwas hineinragt
und dieses Stellorgan 26 auf einem Ringbund 51 dieses Formstückes 44 zur axialen Abstützung
am Gehäuse 13 aufsitzt.
[0035] Das einstückige rotationssymmetrische Koppelglied 41 weist einen kreisrunden Ringbund
46 und einen von diesem nach unten abstrebenden Hohlzapfen 47 auf, welch letzterer
in die das Stellorgan 26 bildende Wendel, wie dargestellt, mit radialem Spiel etwas
hineinragt, so daß die Längsachse des Stellorganes 26 im Betrieb ständig ungefähr
mit den miteinander fluchtenden Längsachsen des Koppelgliedes 41 und der Koppelstange
23' fluchtet. An der unteren Bodenwand 43 sind ferner zwei rippenförmige schmale Halter
49 zum Halten eines zylindrischen Rohres 50 angeordnet. Dieses Rohr 50 wird durch
diese beiden Halter 49 im Abstand oberhalb der unteren Bodenwand 43 so gehalten, daß
seine Längsachse mit den Längsachsen des Koppelgliedes 41 und der Koppelstange 23'
fluchtet. Die untere Stirnseite dieses Rohres 50 befindet sich in Höhe oder etwas
unterhalb der Höhe des Ringbundes 51 des Formstückes 44. Die obere Stirnseite dieses
Rohres 50 befindet sich etwas höher als das obere Ende des Stellorganes 26 in dessen
gedehnter, d. h. hier seiner warmen Endgestalt (Fig. 4), so daß sich das Stellorgan
26 zur gleichmäßigen Beheizung stets innerhalb des Innenraumes 56 des Rohres 50 befindet.
Der Teller 40 bildet einen Verschluß, der das Rohr 50 in der kalten Endgestalt des
Stellorganes 26 obenseitig verschließt. Dieses Rohr 50 weist, wie dargestellt, einen
sich praktisch über seine Länge erstreckenden zylindrischen, kreisrunden Ring 52 auf,
in den eine elektrische Heizwicklung 29' aus Widerstandsdraht eingebettet ist, die
sich nahe der Innenwandfläche dieses dünnen Ringes 52 befindet. Ggfs. kann diese Heizwicklung
an dieser Innenwandfläche des Ringes 52 anliegend angeordnet sein oder auf dieser
Innenwandfläche eine elektrische Widerstandsschicht als Heizung angeordnet sein. Dieser
Ring 52 besteht aus elektrisch isolierendem Material, bspw. aus Keramik, hitzebeständigem
Kunststoff oder dergl. Zur Verbesserung der'wärmeisolierenden Wirkung dieses Ringes
52 ist er noch von'einer wärmedämmenden Isolierung 55 umfaßt, vorzugsweise einem Silivonkautschukschlauch-
Dieser Ring 50 unfaft das Stellorgan 26 wie dargestellt mit Abstand. Die Zuleitungsdrähte
zu der Heizwicklung 29' sind nicht dargestellt. Diese Stellvorrichtung 48 arbeitet
wie folgt:
In kaltem Zustand hat das Stellorgan 26 die in Fig. 5 dargestellte Gestalt, in der
seine Windungen praktisch aneinander anliegen. Der Teller 40 des Koppelgliedes 41
sitzt dann auf dem Rohr 50, dessen Innenraum nach oben abschließend, auf, wobei sich
der Ringbund 46 dieses Koppelgliedes in geringem Abstand von bspw. 1 - 2 mm oberhalb
des Stellorganes 26 befindet, so daß hier axiales Spiel zwischen diesem Ringbund 46
und dem Stellorgan 26 zum Ausgleich von Toleranzen und wegen evtl. Effektabbaus des
Stellorganes 26 vorhanden ist. Zu diesem Zweck faßtauch der Zapfen 47 mit umfangs-
seitigem Spiel in die Wendel,/ hinein. Bei dieser kalten Endgestalt des Stellorganes
26 befinden sich die Verschlußlamellen 19 in ihren Geschlossenstellungen, d. h. daß
diese Verschlußeinrichtung 10' geschlossen ist.
[0036] Zum überführen der Verschlußlamellen 19 in ihre Offenstellungen wird die elektrische
Heizwicklung 29' eingeschaltet, d. h. mit Strom beschickt, und diese beheizt nun das
Stellorgan 26 über seinen ganzen Umfang praktisch gleichmäßig und rasch sowohl durch
Wärmestrahlung als auch durch rasche Erwärmung der dm durch den Teller 40 abgeschlossenen
Innenraum 56 des Rohres 50 befindlichen Luft. Infolge der Erwärmung dieser Luft hat
diese die Tendenz, nach oben zu steigen. Sie kann jedoch zunächst noch nicht aus dem
Rohr 50 nach oben entweichen wegen des in seiner Geschlossenstellung befindlichen
Tellers 40. Die Memory-Legierung des Stellorganes 26 weist einen Zweiwegeffekt auf
und kann bspw. zweckmäßig eine Zn-Cu-Al- Legierung sein. Der Formänderungstemperaturbereich
des Stellorgans 26 für den Übergang von der kalten Endgestalt in die warme Endgestalt
kann vorzugsweise ca. 65 - 85°C und für die Rückstellung von der warmen Endgestalt
in die kalte Endgestalt vorzugsweise ca. 70 - 55°C betragen. Auch andere Formänderungstemperatur
bereiche sind selbstverständlich je nach Memory-Legierung möglich.
[0037] Da die Erwärmung des Stellorganes 26 nach Einschalten der Heizwicklung 29' infolge
des zunächst noch nach oben abgeschlossenen Innenraumes 56 des in vertikaler Aufrechtstellung
befindlichen Rohres 50 bis zum öffnen des Tellers 40 sehr rasch erfolgt, beginnt sich
der Teller 40 entsprechend sehr rasch nach Einschalten der Heizwicklung 29' zu öffnen,
und da der Formänderungstemperaturbereich nur relativ klein ist, bewirkt die Heizwicklung
29' auch nach öffnen des Tellers 40 rasche weitere Gestaltänderung des Stellorganes
26 und damit raschen Übergang in seine in Fig. 4 dargestellte warme Endgestalt, in
der die Verschlußlamellen 19 geöffnet sind. Zum Schließen der Verschlußlamellen 19
wird die elektrische Heiz-wicklung 29' abgeschaltet. Da zu diesem Zeitpunkt sich der
Teller 40 noch in der in Fig. 4 dargestellten Gestalt im Abstand oberhalb des Rohres
50 befindet, führt die durch die Beheizung der Luft im Innenraum des Rohres 50 bedingte
thermische Auftriebsströmung (Pfeile 58)dieser Luft im Rohr 50 rasche Kühlung des
Stellorganes 26 durch Einströmen von kalter, nunmehr nicht mehr beheizter Luft von
unten in das Rohr 50 herbei. Die Folge ist, daß wiederum der Formänderungstemperaturbereich
von der warmen in die kalte Endgestalt des Stellorganes 26 entsprechend rasch durchlaufen
wird und das Stellorgan 26 so schon nach kurzer Zeit seine kalte Endgestalt erreicht
hat, in der die Verschlußeinrichtung 10 wieder geschlossen ist.
[0038] Die durch die Ausgleichsfeder 42 mögliche federnde axiale Relativverstellung, d.
h. axiale Pufferung, zwischen der Koppelstange 23' und dem Koppelglied 41 hat folgenden
Zweck: Zunächst sei noch erwähnt, daß die Ausgleichsfeder 42 bei Vorliegen der warmen
Endgestalt (Fig. 4) des Stellorganes 26 immer stärker als bei Vorliegen der kalten
Endgestalt des Stellorganes (Fig. 5) zusammengedrückt ist, wobei in letzterem Fall
die Größe der Zusammendrückung durch die warme Endgestalt des Stellorganes 26 und
die oberste, durch einen gehäusefesten Anschlag begrenzte Stellung der Koppelstange
23' bestimmt ist.
[0039] Bei besonders kostengünstigen Memory-Legierungen, wie bspw. bei Zn-Cu-Al-Legierungen,
kann sich im Laufe der Betriebszeit ein Effektabbau einstellen, d. h., daß sich mindestens
eine der beidenEndgestalten des Stellorganes 26 im Laufe der Betriebszeit etwas ändert.
Dies kann also zu einer Längung oder Verkürzung der warmen und/oder kalten Endgestalt
des Stellorganes 26 führen. Die Änderung der warmen Endgestalt läßt sich durch die
Ausgleichs- oder Pufferfeder 42 in ihrer Auswirkung auf die Verstellung der Koppelstange
23' selbsttätig kompensieren. Findet nämlich eine Verkürzung der warmen Endgestalt
des Stellorganes 26 statt, dann bewirkt die Ausgleichsfeder 42, daß die Koppelstange
23' dennoch durch die geänderte warme Endgestalt des Stellorganes 26 in ihre oberste,
die volle Offenstellung der Verschlußlamellen 19 bewirkende Stellung, also bis zum
Anliegen an den dieser Stellung zugeordneten Gehäuseanschlag gedrückt wird. Dasselbe
findet dank der Ausgleichsfeder 42 statt, falls die warme Endgestalt des Stellorganes
26 sich längen sollte (was normalerweise nicht auftreten dürfte, und zwar in diesem
Fall dann unter entsprechend stärkerem Zusammendrücken der Ausgleichsfeder 42 in der
obersten Stellung der Koppelstange 23'.
[0040] Auch der erwähnte axiale Abstand zwischen dem Ringbund 46 und dem Stellorgan 26 in
seiner kalten Endgestalt kann dazu dienen, durch Effektabbau bewirkte Verlängerung
der kalten Endgestalt des Stellorganes 26 in ihrer Auswirkung auf die Geschlossenstellung
des Tellers 40 unwirksam zu machen, so daß diese Geschlossenstellung bei kalter Endgestalt
des Stellorganes 26 stets erreicht wird.
[0041] ) Der Ringbund 46 des Koppelgliedes 41 hat auch noch die Aufgabe, ein Drosselglied
zu bilden, das die bei eingeschalteter Heizwicklung 29' und geöffnetem Teller 4
0 stattfindende thermische Luftdurchströmung des Rohres 50 von unten nach oben drosselt.
Der Außendurchmesser dieses ) Ringbundes 46 ist auf den Innendurchmesser des Rohres
50 so abgestimmt, daß bei eingeschalteter Heizung die warme Endgestalt auch bei voll
geöffnetem Teller 40 stets sicher aufrecht erhalten wird. Durch geeigneten Durchmesser
des Ringbundes 46 kann dies mit minimaler Heizleistung der elektrischen Heizwicklung
29' erreicht werden.
[0042] Das Stellorgan 26 befindet sich vorteilhaft auch in seiner warmen Endgestalt noch
vollständig oder im wesentlichen innerhalb des Rohres 50, so daß es nicht nur von
erwärmter Luft umspült wird, sondern auch auf seiner vollen Länge durch die durch
die Beheizung des Rohres 50 bewirkte Wärmestrahlung beheizt wird, was die zum Aufrechterhalten
der warmen Endgestalt des Stellorganes 26 erforderliche Heizleistung verringert.
[0043] Die Ausbildung des Stellorganes 26 in Gestalt einer Schraubenfeder oder Wendel hat
auch die folgenden Vorteile:
Das Stellorgan hat bei gegebenem Raumbedarf größeres Arbeitsvermögen als bei Ausbildung
in Gestalt einer Blattfeder. Auch die mit geringem Aufwand erreichbare gleichmäßige
Beheizung ist von Vorteil für die Funktion und Lebensdauer der Memory-Legierung. Der
Raumbedarf ist sehr gering und die Herstellung des Stellorganes einfach. Es besteht
ferner auch die Möglichkeit, die Wendel 26 nicht nur von außen, sondern auch von ihrem
Innenraum aus zu beheizen, indem bspw. dies durch einen in ihrem Innenraum angeordneten
oder ihren Innenraum durchdringenden, stationären Heizstab bewirkt wird.
[0044] Es besteht auch die Möglichkeit, das Stellorgan 26 direkt durch es durchfließenden
elektrischen Strom zu beheizen, sei es allein oder zusätzlich zu einer gesonderten
Heizung. In diesem Fall dient die Memory-Legierung nicht nur der Formänderung des
Stellorganes 26, sondern gleichzeitig als ein der eigenen Beheizung dienender Heizwiderstand.
Es versteht sich, daß in diesem Fall der elektrische Widerstand der Memory-Legierung
ausreichend groß sein muß. Hierfür geeignete Memory-Legierungen können vorzugsweise
Ni-Ti-Legierungen sein. In Fig. 6 ist ein elektrisches Schaltbild dieser Art dargestellt,
bei dem das Stellorgan 26 in Reihe mit einem ohm'schen Vorwiderstand 53 über einen
Ein-Aus-Schalter 33 an eine Stromquelle 34 zur eigenen, der Gestaltänderung dienenden
Beheizung anschaltbar ist. In diesem Fall dürfen die Windungen des Stellorganes 26
nach-Fig. 5 in der kalten Endgestalt nicht aneinander anliegen.
1. Verschlußeinrichtung für Lüftungskanäle oder dergl., mit mindestens einem beweglichen
Verschlußorgan, dessen öffnen und Schließen eine elektrisch speisbare Stellvorrichtung
dient, die am Gehäuse der Verschlußeinrichtung angeordnet ist und ein Stellorgan aufweist,
das zur thermisch reversiblen Gestaltänderung elektrisch beheizbar ist, dadurch gekennzeichnet
, daß das Stellorgan (26) aus einer Memory-Legierung besteht.
2. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan
(26) durch eine Rückstellfeder (24; 24') in Richtung auf ihre eine Endstellung, vorzugsweise
in Richtung auf ihre sich bei ausgeschalteter Heizung einstellende Endgestalt bis
zum Erreichen dieser Endgestalt oder bis nahe vor Erreichen dieser Endgestalt federbelastet
ist.
3. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan
(26) die Gestalt einer Blattfeder aufweist, deren eine Endgestalt vorzugsweise im
wesentlichen gerade ist.
4. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellorgan (26) aus einem Streifen oder Draht besteht, dessen einer Endbereich
mit dem oder den Verschlußorganen (19) zu dessen bzw. deren Verstellung mechanisch
gekoppelt ist, wobei die mechanische Kopplung vorzugsweise eine Koppelstange (23;
23') aufweist.
5. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bereich, vorzugsweise ein Endbereich des Stellorganes (26) mit-dem Gehäuse
der Verschlußeinrichtung unbeweglich verbunden ist.
6. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellorgan (26) stabförmig ausgebildet ist.
7. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellorgan (26) die Gestalt einer Schraubenfeder, vorzugsweise einer zylindrischen
oder konischen Schraubenfeder aufweist.
8. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Beheizung des Stellorganes (26) dienende elektrische Heizung (29) auf
dem Stellorgan (26) angeordnet ist und/oder daß der beheizte Zustand des Stellorganes
(26) dem öffnen und Offenhalten des oder der Verschlußorgane (19) dient.
9. Verschlußeinrichtung mit Verschlußlamellen als Verschlußorgan, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Stellorganes (26) kleiner als die halbe Länge der Verschlußlamelle
(19) ist.
10. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellorgan (26) gemäß dem Zweiwegeffekt oder dem All-Round-Effekt arbeitet.
11. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formänderungstemperatur bzw. der Formänderungstemperaturbereich des Stellorganes
(26) innerhalb einer Temperaturzone von ca. 50 - 90°C, vorzugsweise von ca. 65 - 85°C
liegt.
12. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellorgan (26) aus-einer Cu-Zn-Al-Legierung besteht.
13. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellorgan (26) im Innenraum eines am Gehäuse (13) stationär angeordneten
Rohres (50) angeordnet ist, vorzugsweise in allseitigem Abstand von diesem Rohr.
14. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Stellorgan
zugeordnete elektrische Heizung (291) an oder in der Rohrwandung angeordnet und/oder vom Stellorgan umfaßt ist.
15. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
mechanische Verbindung (23', 42, 40) zwischen dem Stellorgan (26) und dem mindestens
einen Verschlußorgan (191 einen Verschluß (40) aufweist, der in der einen Endgestalt
des Stellorganes (26), vorzugsweise in dessen kalter Endgestalt, ein Stirnende des
Rohres (50) verschließt.
16. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (50)
in der Betriebsstellung der Verschlußeinrichtung aufrecht angeordnet und seine obere
öffnung durch den Verschluß (40) verschließbar ist und daß das untere Stirnende des
Rohres ständig zumindest teilweise offen ist und/oder daß in der Rohrwandung an oder
nahe diesem unteren Stirnende mindestens eine ständig offene Luftdurchtrittsöffnung
vorgesehen ist.
17. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Verbindung zwischen dem Stellorgan (26) und dem mindestens einen
Verschlußorgan (19) in einer der beiden Endgestalten des Stellorganes Spiel aufweist
und/oder daß die mechanische Verbindung zwischen dem mindestens einen Verschlußorgan
und dem Stellorgan eine elastische Pufferung (42) aufweist, die dem Ausgleich von
durch Effektabbau auftretenden Formänderungen mindestens einer Endgestalt des Stellorganes
dient.
18. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellorgan dadurch allein oder zusätzlich beheizbar ist, indem es einen seiner
eigenen Beheizung dienenden elektrischen Widerstand bildet, der an eine Stromquelle
anschließbar ist.