[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein mit einer Dichtung verschlossenes, evakuierbares
Blutprobenröhrchen für ein Blutabnahmegerät mit einem hohlzylindrischen Halter, der
an einem Ende eine doppelendige Hohlnadel aufweist und in dessen anderes, offenes
Ende das Blutprobenröhrchen soweit einschiebbar ist, daß das eine Nadelende die Dichtung
durchstößt, wobei das Röhrchen an seinem offenen Ende durch ein Verschlußelement abgedeckt
ist, das benachbart zu einer Dichtungsmembran aus gummielastischem Werkstoff, z.B.
Silikonkautschuk, angeordnet ist und das aus einer ebenenen, vorzugsweise gleichbleibende
Wandstärke aufweisenden Folie, z.B. aus Aluminium besteht, die an ihrer dem Röhrcheninneren
zugewandten Seite mit einer durchgehenden heißsiegelbaren Schicht versehen ist.
[0002] Ein Röhrchen für ein Vakuum-Blutentnahmesystem ist aus der DE-OS 29 08 817 bekannt.
Das Verschlußelement bildet dort eine aufschraubbare Kappe, die eine öffnung aufweist,
deren Rand eine die Dichtung bildende Membrane aus einem Material, das vom einen Ende
der Nadel durchstechbar ist, an das offene Ende des Blutprobenröhrchens abdichtend
andrückt. Bei diesem Röhrchen müssen also an seiner Öffnung und an seiner Verschlußkappe
Gewinde hergestellt werden, und ferner muß beim Aufschrauben der Kappe eine sorgfältige
Dichtung der Membrane zwischen der Kappe und dem Röhrchenende hergestellt werden.
Der Zugang zu der mit einem solchen Röhrchen entnommenen Probe erfordert letztlich
wieder das Abschrauben der Kappe, was umständlich und zeitraubend ist; außerdem kann
am Röhrchen nicht festgestellt werden, ob ein ungewolltes Offnen vorgenommen ist.
Ferner hat sich herausgestellt, daß bei längerer Lagerung dieser Röhrchen, insbesondere
wenn sie aus mikroporösem Kunststoff bestehen, das Vakuum nicht mehr oder nur mehr
ungenügend vorhanden ist.
[0003] Ein Röhrchen ähnlich der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 22 43 593 bekannt.
Bei einer besonderen Ausführungsform wird dabei eine nach Art eines Kronenverschlusses
geformte Metallkappe vorgesehen, die in ihrem Mittelteil einen kreisförmigen Kronenteil
und daran nach außen anschließend eine ringförmige herabhängende Manschette mit umgekehrtem
U-Profil aufweist, das in einen nach oben umgekröpften Rand endet. Der Mittelteil
des kreisförmigen Kronenteiles ist mit geringerer Dicke ausgebildet, um leicht von
der Hohlnadel durchstochen werden zu können. Wenigstens die Innenfläche der Metallkappe,
vorzugsweise ihre gesamte Unterfläche, ist dabei mit einem dünnen Schutzüberzug aus
Vinyl überzogen, um eine Verunreinigung des Röhrcheninhaltes hintanzuhalten. Die Dichtung
ist an der Außenfläche der Metallkappe befestigt,und die Festlegung der Kappe mit
ihrem U-Profil am Röhrchenende erfolgt mit Hilfe eines heißschmelzenden Materials,
wie Polyamid, das eine Klebebindung zwischen der Stoßfläche der Manschette und der
Außenfläche des Rohrendes bildet. In dieser Weise kann die Metallkappe mit einem Kronenkorkenöffner
abgenommen werden. Auch diese bekannte Lösung weist nicht nur eine Vielzahl von kompliziert
geformten bzw. herzustellenden Einzelteilen auf, sondern auch einen umständlichen
Aufwand beim Zusammenbau und bei der Handhabung.
[0004] Das Röhrchen der letzterwähnten Art wird nach der AT-PS 368 389 dadurch verbessert,
daß der Verschluß aus einer ebenen, vorzugsweise gleichbleibende Wandstärke aufweisenden
Folie, besteht, die einseitig mit einer durchgehenden heißsiegelbaren Schicht versehen
ist, welche eine dichte Verbindung zwischen der Folie und der Endstirnfläche des Röhrchens
bildet und den Röhrcheninnenraum gegen die Folie isoliert.
[0005] Nach einem eigenen, nicht zum Stand der Technik gehörenden Vorschlag, ist bei einem
Röhrchen, bei dem das Verschlußelement außen die Dichtungsmembrane trägt, vorgesehen,
daß dieses Verschlußelement mittels der heißsiegelbaren Schicht an einem Flansch einer
einen Doppelmantel aufweisenden Kappe festgelegt ist, die das offene Ende des Röhrchens
von innen und außen umfaßt und mittels Preßsitz in diesem gelagert ist. Nach dem Wesen
dieses Vorschlages ist sohin eine Kappe mit Doppelmantel vorgesehen, die an das Ende
des Röhrchens aufgesteckt ist, und es wird durch den Doppelmantel eine besonders gute
Abdichtung zum Röhrchen erzielt, sodaß damit Vakuumverluste vermieden werden. Weiters
kann man mit dieser Kappe wiederum sehr leicht durch einfaches Eindrücken in das Röhrchen
die Blutproben verschließen, so daß damit ein verschlossenes Aufbewahren ermöglicht
wird.
[0006] Wiewohl sich solche Röhrchen ausgezeichnet bewährt haben, wenn sie aus Kunststoff
bestehen, ergeben sich manchmal Schwierigkeiten, wenn sie aus Glas bestehen, da die
dann erheblichen Herstellungstoleranzen im Innen- und Außendurchmesser des offenen
Röhrchenendes bezüglich der geforderten hohen Vakuumdichtheit schwer zu beherrschen
sind.
[0007] Von diesem bekannten Stand der Technik ausgehend, stellt sich die Erfindung die Aufgabe,
die genannten Schwierigkeiten auch bei aus Glas bestehenden, evakuierbaren Röhrchen
zu beseitigen.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß das Verschlußelement
mittels der heißsiegelbaren Schicht an der Stirnfläche einer einen Doppelmantel aufweisenden
Kappe festgelegt ist, die das offene Ende des Röhrchens von außen umfaßt, und daß
die anschließend an die heißsiegelbare Schicht des Verschlußelementes angeordnete
Dichtungsmembran ebenfalls als eine einen Doppelmantel aufweisende Kappe ausgebildet
ist, deren Außenmantel an der Innenseite des Endes des Röhrchens anliegt und die den
Innenmantel der Verschlußelementkappe aufnimmt, wobei die Kappen mittels Preßsitz
am Ende des Röhrchens gelagert sind.
[0009] Nach dem Wesen der Erfindung werden also zwei jeweils einen Doppelmantel aufweisende
Kappen vorgesehen, und zwar so ineinandergesteckt, daß das offene Ende des Röhrchens
außen von der Innenfläche des Außenmantels der Verschlußelementkappe und innen von
der Außenfläche des Außenmantels der Dichtungsmembrankappe umfaßt ist. Dies sichert
eine hervorragende Dichtheit gegenüber dem Röhrcheninneren, wenn dieses unter Vakuum
gesetzt worden ist.
[0010] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß die heißsiegelbare Schicht auch mit der
Stirnfläche der Dichtungsmembrankappe verbunden ist. Beim Durchstechen mit der Hohlnadel
wird in dieser Weise die Festigkeit der Stirnwand der Dichtungsmembrankappe erhöht.
[0011] Ferner ist es von Vorteil, daß der Außenmantel der Verschlußelementkappe länger ist
als die Dichtungsmembrankappe. Dies bewirkt eine erhöhte Festigkeit des Außenmantels
der Verschlußelementkappe.
[0012] Ein letztes Merkmal der Erfindung ist, daß an der Innenseite der Verschlußelementkappe
Vorragungen, z.B. Keilrippen, angeordnet sind, die in den als Richtungspolster ausgebildeten
Mittelteil der Kappe eingreifen. So ergibt sich eine erhöhte Verbundwirkung zwischen
den beiden ineinanderliegenden Kappen.
[0013] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung, in deren einziger Figur eine das Verschlußelement
tragende äußere und die zugehörige innere Kappe, aufgesteckt auf ein Blutprobenröhrchen,
im Vertikalschnitt bzw. zum Teil in Seitenansicht, dargestellt sind.
[0014] Die aus Kunststoff bestehende äußere, das Verschlußelement tragende Kappe 1, hier
zylindrischer Form, weist einen äußeren Mantel 2, eine Stirnwand 3 und einen inneren
Mantel 4 auf. Dieser innere Mantel 4 ist an seiner Innenfläche mit zwei umfänglich
verlaufenden Keilrippen 5 versehen. Die Stirnfläche 3 der Kappe 1 trägt das Verschlußelement
6, das in Form einer Platine aus einer mit einer Heißsiegelschicht 7 versehenen, gleichbleibende
Wandstärke aufweisenden Aluminiumfolie 8 ausgebildet ist. Solche Folien sind an sich
bekannt. Zweckmäßig wird eine 0,3 mm starke Aluminiumfolie verwendet.
[0015] Das Verschlußelement 6 ist über die Schicht 7 durch deren Heißsiegelung fest und
dicht mit der Stirnwand 3 der Kappe 1 verbunden.
[0016] Benachbart zum Verschlußelement 6 bzw. seiner Heißsiegelschicht 7 ist innerhalb des
Innenmantels 4 der äußeren Kappe 1 ferner ein etwa 2 - 4 mm starkes Dichtungspolster
9 vorgesehen, das aus einem gummielastischen Werkstoff, vorzugsweise Silikonkautschuk,
besteht und den Mittelteil einer weiteren, inneren Dichtungsmembrankappe 10 bildet.
Diese zweite Kappe 10 weist nämlich, anschließend an das Polster 9, einen inneren,
sich nach unten erstreckenden Mantel 11 und an dessen Ende einen sich wieder nach
oben erstreckenden äußeren Mantel 12 auf. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß
die Innenkappe 10 unten in die Außenkappe 1 gesteckt ist, dergestalt, daß der Innenmantel
4 der Außenkappe 1 zwischen dem Außenmantel 12 einerseits und dem Innenmantel 11 bzw.
Polster 9 der Innenkappe 10 liegt. So verbleibt zwischen der Innenfläche des Außenmantels
2 der Kappe 1 und der Außenseite des Außenmantels 12 der Innenkappe 10 ein Ringraum,
der dazu bestimmt ist, das freie Ende 13 des aus Glas bestehenden Röhrchens 14 aufzunehmen.
[0017] Es ist erkenntlich, daß sich in dieser Weise die aus dem elastischen Werkstoff bestehende
Kappe 10 nachgiebig verformt, bedingt durch den Preßsitz der beiden Kappen 1, 10 auf
dem Ende 13 des Röhrchens 14, sodaß eine besonders gute Dichtung des Röhrcheninnenraumes
erzielbar ist, wenn dieses evakuiert wird und sodann unter Vakuum bis zum Gebrauch
aufbewahrt wird.
[0018] Das luftdicht der Kappe 1 aufvulkanisierte Dichtungspolster 9 hat die Eigenschaft,
daß es sich, wenn man das eine Ende der doppelendigen Nadel des hohlzylindrischen
Halters hindurchsticht und die Nadel nach der Blutabnahme wieder herauszieht, wieder
ganz schließt.
[0019] Die Außenseite des Außenmantels 2 der Kappe 1 kann, wie dargestellt, mit Riefen 15
versehen sein.
[0020] Die Handhabung und Wirkungsweise dieses Röhrchens bezüglich der Blutabnahme ist wie
in der genannten DE-OS 2 908 817 beschrieben.
[0021] An dem beschriebenen Ausführungsbeispiel können Abänderungen vorgenommen werden.
So kann das Röhrchen 14 z.B. auch aus Kunststoff bestehen. Es ist ferner möglich,
am Verschlußelement 6 auch eine Folie 8 aus Kunststoff vorzusehen. Die Schicht 7 kann
auch mit dem Polster 9 heißgesiegelt sein.
[0022] Anstelle der Ringrippen 5 können auch zur besseren Verankerung mit dem Polster 9
am Innenmantel 4 der Kappe 1 einzelne Fortsätze beliebiger Formgestaltung vorgesehen
werden, z.B. als Walzen, Halbkugeln, Pyramiden, od.dgl.
[0023] Zweckmässig besteht die Kappe 1 aus thermoplastischem oder duroplastischem Kunststoff,
z.B. schlagfestem Polystyrol, Polypropylen, thermoplastischen Polyestern oder Polyamiden,
Polymethylmethacrylat od.dgl.
[0024] Die Formgebung der Innenkappe 10 erfolgt durch Spritzgießen, vorzugsweise in die
Außenkappe 1.
[0025] Das erfindungsgemäß ausgebildete Röhrchen kann nicht nur zur Blutentnahme, sondern
auch zur Entnahme oder Aufbewahrung von anderen Körperflüssigkeiten oder Infusionslösungen
und auch für dazu ähnliche Zwecke eingesetzt werden.
1. Mit einer Dichtung verschlossenes, evakuierbares Blutprobenröhrchen für ein Blutabnahmegerät
mit einem hohlzylindrischen Halter, der an einem Ende eine doppelendige Hohlnadel
aufweist und in dessen anderes, offenes Ende das Blutprobenröhrchen soweit einschiebbar
ist, daß das eine Nadelende die Dichtung durchstößt, wobei das Röhrchen an seinem
offenen Ende durch ein Verschlußelement abgedeckt ist, das benachbart zu einer Dichtungsmembran
aus gummielastischem Werkstoff,z.B. Silikonkautschuk, angeordnet ist und das aus einer
ebenen, vorzugsweise gleichbleibende Wandstärke aufweisenden Folie, z.B. aus Aluminium
besteht, die an ihrer dem Röhrcheninneren zugewandten Seite mit einer durchgehenden
heißsiegelbaren Schicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement
(6) mittels der heißsiegelbaren Schicht (7) an der Stirnfläche (3) einer einen Doppelmantel
(2, 4) aufweisenden Kappe (1) festgelegt ist, die das offene Ende (13) des Röhrchens
(14) von außen umfaßt, und daß die anschließend an die heißsiegelbare Schicht (7)
des Verschlußelementes (6) angeordnete Dichtungsmembran (9) ebenfalls als eine einen
Doppelmantel aufweisende Kappe (10) ausgebildet ist, deren Außenmantel (12) an der
Innenseite des Endes (13) des Röhrchens (14) anliegt und die den Innenmantel (4) der
Verschlußelementkappe (1) aufnimmt, wobei die Kappen (1, 10) mittels Preßsitz am Ende
(13) des Röhrchens (14) gelagert sind.
2. Röhrchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die heißsiegelbare Schicht
(7) auch mit der Stirnfläche der Dichtungsmembrankappe (10) verbunden ist.
3. Röhrchen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel (2)
der Verschlußelementkappe (1) länger ist als die Dichtungsmembrankappe (10).
4. Röhrchen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite
der Verschlußelementkappe (1) Vorragungen, z.B. Keilrippen (5), angeordnet sind, die
in den als Dichtungspolster (9) ausgebildeten Mittelteil der Kappe (10) eingreifen.