[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzpumpe nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Eine Verstellung des Spritzbeginns bei Kraftstoffeinspritzvorrichtungen dient zum
Ausgleich der beim Einspritzvorgang auftretenden Zeitverzögerungen, indem der Förderbeginn
des Pumpenkolbens zur jeweiligen Drehlage des Pumpenantriebs geändert wird. Die Zeitverzögerungen
bestehen zwischen dem Druckanstieg an der Pumpe und dem Einspritzbeginn sowie zwischen
dem Einspritzbeginn und dem Verbrennungsbeginn. Die Druckübertragung von der Pumpe
zur Düse wird beeinflußt durch die Kompressibilität des Kraftstoffs, die Laufzeit
der Druckwelle, der Druckanstiegszeit bis zum Erreichen des öffnungsdrucks der Düse
und der Förderzeit, die zum Ausgleich des Entlastungsvolumens bedingt ist. Zwischen
Einspritzung und Zündung des Kraftstoffs verstreicht aus reaktionskinetischen Gründen
der sogenannte Zündverzug. Der Zündverzug gemessen im Grad Kurbelwelle nimmt mit der
Drehzahl zu und ändert sich gleichzeitig mit dem Spritzbeginn.
[0003] Bei der gattungsgemäßen Kraftstoffeinspritzpumpe erfolgt die Spritzverstellung drehzahlabhängig.
Hierbei wird der Großteil des Arbeitsvermögens des Spritzverstellers für den Ausgleich
der Zeitverzögerungen verwendet. Der Rest des Arbeitsvermögens dient je nach Forderung
an die Kenngrößen der Brennkraftmaschine einer Verbesserung des Kraftstoffverbrauchs,
der Leistung, der Ganghärte und/oder der Abgase.
[0004] Bei einer bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe dieser Art (DE-OS 26 48 991) wird der
Verstellkolben bei Leerlaufdrehzahl und niederen Drehzahlen entgegen der Kraft einer
ersten Feder verschoben, bis nach Zurücklegung eines bestimmten Verstellweges im mittleren
Drehzahlbereich eine zweite Feder gleicher Wirkrichtung in Eingriff gelangt. Ab diesem
Eingriff verläuft die Spritzverstellerkennlinie flacher, wodurch vor allem die Ganghärte
verbessert wird, ohne daß deshalb die Abgaswerte sich verschlechtern würden. Der Spritzbeginn
kann dadurch weitgehend den Abgasmöglichkeiten angepaßt werden. Der Nachteil dieser
bekannten Vorrichtung besteht in der Schwierigkeit, durch äußeren Eingriff den Drehzahlbereich,
ab dem die zweite Feder in Eingriff gelangt, einzustellen. So ist auch eine Justierung
äußerst schwer vorzunehmen, meist nur durch Demontage des Spritzverstellers und Einfügen
von Distanzscheiben.
[0005] Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Vorrichtung besteht in der erforderlichen
verhältnismässig aufwendigen Konstruktion. Die zweite Feder, die normalerweise wesentlich
schwächer als die erste durchgehend wirksame Feder ist, muß mit einer Mitnahmeeinrichtung
zusammenwirken, die ab einem mittleren Drehzahlbereich in Eingriff gelangt. Hierfür
ist eine Hülse vorgesehen, die auf einem gehäusefesten Bolzen axial verschiebbar ist
und zwischen sich und dem Gehäuse diese zweite Feder einspannt. Ab einer gewissen
Drehzahl und Verschiebung des Spritzverstellkolbens wird dann diese Hülse durch den
Verstellkolben mitgenommen, so daß die Feder zusammengeschoben wird. Derart verhältnismässig
aufwendige Konstruktionen bergen zudem die Gefahr der höheren Störanfälligkeit.
[0006] Da es sich hier um sogenannte hydraulische Spritzversteller handelt, bei denen der
Verstellkolben aufgrund mit der Drehzahl zunehmender hydraulischer Kräfte verstellt
wird, kann die Kennlinie dieses Spritzverstellers natürlich auch über Beeinflussung
des hydraulischen Druckes geändert werden. Alle hier bekannten Lösungen sind jedoch
wesentlich aufwendiger und haben den Nachteil der hohen Temperaturabhängigkeit. Bekanntlich
ist der Dieselkraftstoff bei niederen Temperaturen wesentlich zäher als bei höheren
Temperaturen, so daß eine Verfälschung der Charakteristik besonders bei kalter Pumpe
auftritt.
Vorteile der Erfindung
[0007] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß abgesehen von der Vermeidung obengenannter
Nachteile der bekannten Einrichtungen die zweite Feder dann im Eingriff ist, wenn
die Kennliniengestaltung besonders kritisch ist. Besonders bei niederen Drehzahlen
und im Leerlauf muß der Spritzzeitpunkt möglichst genau den Motorforderungen entsprechen.
Durch die Verwendung der zweiten Feder in diesem Drehzahlbereich kann hier eine in
der Steifigkeit zur ersten Feder abgestimmten Feder ein Kennlinienverlauf erzielt
werden, der in seiner Charakteristik unabhängig von dem bei höheren Drehzahlen ist.
[0008] Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß für den wirksamen Eingriff beider
Federn und das Abschalten der zweiten Feder ab der bestimmten Drehzahl mit sehr einfachen
konstruktiven Mitteln verwirklichbar ist.
[0009] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist das gehäuseseitige Auflager der zweiten
Feder, die bei höheren Drehzahlen ausgeschaltet ist, von außerhalb änderbar. Hierdurch
ist es möglich, den Spritzversteller sehr präzise im unteren Drehzahlbereich den Motorforderungen
anzupassen.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung greift je eine der zwei Federn an
je einer der Stirnseiten des Verstellkolbens an. Hierdurch wirken im unteren Drehzahlbereich
auf einfachste Weise beide Federn gegeneinander, wobei eine der Federn, nämlich die
schwächere zweite Feder, in dem Raum angeordnet ist, in den auch die Druckflüssigkeit
gepumpt wird.
[0011] Sofern aus baulichen Gründen beide Federn auf einer Seite des Verstellkolbens angreifen
sollen, sind gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die zwei Federn zu einem
Federpaket verbunden. Ein derartiges Federpaket kann als Einheit, d. h. ohne auseinanderzufallen,
montiert werden.
[0012] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, die zum Teil auch
für sich erfinderisch sein können, sind der Zeichnung sowie der nachfolgenden Beschreibung
entnehmbar.
Zeichnung
[0013] Zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 die vereinfachte
Darstellung einer Verteilerkraftstoffeinspritzpumpe mit hydraulischem Spritzversteller
im Längsschnitt; Fig. 2 ein Diagramm, in dem über der Ordinate der Weg des Verstellkolbens
und über der Abszisse die Drehzahl aufgetragen ist; Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig.
1 in vergrößertem Maßstab als erstes Ausführungsbeispiel zum Spritzversteller; Fig.
4 ein Funktionsdiagramm der Federn des Spritzverstellers, bei dem über der Ordiante
die Federkraft und über der Abszisse der Verstellweg aufgetragen ist und Fig. 5 einen
der Fig. 3 entsprechenden Ausschnitt aus Fig. 1 als alternatives zweites Ausführungsbeispiel.
Beschreibung der Erfindungsbeispiele
[0014] In Fig. l ist zur funtionellen Erläuterung eine Verteilerkraftstoffeinspritzpumpe
in vereinfachter Art dargestellt. In einem Gehäuse 1 arbeitet in einer Zylinderbohrung
2 ein Pumpenkolben 3, der entgegen der Kraft einer nichtdargestellten Rückstellfeder
in eine hin-und hergehende und gleichzeitig rotierende Bewegung versetzt wird. Der
Pumpenarbeitsraum 4 dieser Pumpe wird über in der Mantelfläche des Pumpenkolbens 3
angeordnete Längsnuten 5 und einen im Gehäuse 1 verlaufenden Kanal 6 aus einem unter
Überdruck stehenden Saugraum 7 mit Kraftstoff versorgt, solange der Pumpenkolben einen
nach unten gehenden Saughub ausführt bzw. seine untere Totpunktlage einnimmt. Nach
Beginn des Druckhubs und sobald nach einer entsprechenden Verdrehung des Pumpenkolbens
der Kanal 6 geschlossen ist, wird der im Pumpenarbeitsraum 4 befindliche Kraftstoff
in einen im Pumpemkolben verlaufenden Längskanal 8 gefördert. Aus diesem Längskanal
8 wird dann der Kraftstoff über eine abzweigende Radialbohrung 9 und eine in der Oberfläche
des Pumpenkolbens angeordnete Verteilerlängsnut lo (jeweils gestrichelt dargestellt)
einer von mehreren Druckleitungen ll,von denen nur eine dargestellt ist, zugeführt.
Die tatsächliche Zahl der Druckleitungen 11 entspricht der Zahl der zu versorgenden
Motorzylinder. Die Eingänge der Druckleitungen 11 sind um die Zylinderbohrung 2 verteilt
angeordnet und in ihnen ist jeweils ein in Förderrichtung öffnendes Rückschlagventil
12 vorgesehen.
[0015] Der Saugraum 7 wird über eine Förderpumpe 13 aus einem Kraftstoffbehälter 14 heraus
mit Kraftstoff versorgt. Die Pumpe 13 wird mit motordrehzahlproportionaler Drehzahl
angetrieben und ist als volumetrische Pumpe ausgebildet, so daß die von der Pumpe
geförderte Menge proportional von der Drehzahl abhängt, d. h. mit zunehmender Drehzahl
entsprechend auch die Fördermenge zunimmt.
[0016] Um den Pumpenkolben 3 herum ist ein Steuerschieber 16 (Ringschieber) axial verschiebbar
angeordnet, durch den eine mit dem Längskanal 8 verbundene Radialbohrung 17 während
des Druckhubverlaufs des Pumpenkolbens 3 aufsteuerbar ist, wonach die Förderung in
eine der Druckleitungen 11 unterbrochen wird, da der Kraftstoff aus dem Pumpenarbeitsraum
4 zurück in den Saugraum 7 strömen kann. Mit Aufsteuern der Radialbohrung 17 wird
also die Einspritzung beendet.
[0017] Der Steuerschieber 16 wird über einen Zwischenhebel 18 betätigt, der wiederum um
eine fest ins Gehäuse eingesetzte Achse 19 schwenkbar ist und der an seinem anderen
Ende mit einem Kopf 2o in eine Ausnehmung 21 des Steuerschiebers 16 greift. Am anderen
Ende des Zwischenhebels 18 greift, wie nicht mehr dargestellt, ein Fliehkraftregler
als Drehzahlsignalgeber an, sowie, wie hier nicht näher dargestellt, eine in der Vorspannung
willkürlich änderbare entgegen der Fliehkraft wirkende Feder Die durch die axiale
Lage des Steuerschiebers 16 festgelegte Kraftstoffeinspritzmenge ist somit abhängig
von der Drehzahl sowie der willkürlich eingegebenen Federvorspannung (Last).
[0018] Der Pump- und Verteilerkolben 3 wird zur Übertragung der Drehbewegung von einem Mitnahmestift
23 gedreht, der in eine entsprechende Bohrung einer Nockenscheibe 24 greift, an deren
Unterseite Stirnnocken 25 angeordnet sind. Die Nockenscheibe 24 ist wiederum mit einer
Antriebswelle 26 drehschlüssig verbunden, welche mit motordrehzahlsynchroner Drehzahl
angetrieben wird. Die Nocken 25 wirken mit Rollen 27 eines Rollenkranzes 28 so zusammen,
daß der Pump- und Verteilerkolben bei der Drehung der Nockenscheibe und Abrollen der
Stirnnocken 25 auf den Rollen 27 die oben erwähnte hin- und hergehende Bewegung ausführt.
Die Anzahl der Nocken 25 bzw. der Rollen 27 ist so gewählt, daß das Pump- und Verteilerglied
bei einer Umdrehung ebenso viele Arbeitsspiele ausführt, wie die von der Einspritzpumpe
zu versorgende Brennkraftmaschine Zylinder hat.
[0019] Der Rollenkranz 28 ist im Gehäuse 1 drehverstellbar gelagert und über einen Arm 29
mit einem Spritzverstellkolben 3o so verbunden, daß eine Verschiebung des Spritzverstellkolbens
3o eine Verdrehung des Rollenkranzes 28 bewirkt. Hierdurch wird die Lage der Rollen
27 bezüglich der Nocken 25 geändert, so daß damit der Förderbeginn oder Druckhubbeginn
des Pumpenkolbens 3 bezüglich der Drehlage der Antriebswelle 26 geändert wird. Diese
Änderung ist gleichzeitig eine solche des Spritzbeginns.
[0020] Der Spritzverstellkolben 3o wird durch den im Saugraum 7 herrschenden Überdruck beaufschlagt,
der sich über einen Kanal 31 in den vor der Stirnfläche des Kolbens 3o befindlichen
Raum 32 überträgt. Je nach Höhe dieses Überdruckes wird der Kolben 3o entgegen der
Kraft mindestens einer ersten Rückstellfeder 33 mehr oder weniger verschoben, was
zu einer entsprechenden Änderung des Spritzbeginns führt. Erfindungsgemäß ist - wie
weiter unten zu den Ausführungsbeispielen beschrieben - eine zweite Rückstellfeder
im Eingriff. Der die Federn aufnehmende Raum 34 ist durch einen Entlastungskanal 35
mit dem Kraftstoffbehälter 14 oder mit der Saugleitung 36 der Förderpumpe 13 verbunden.
[0021] Die Steuerung des Überdrucks im Pumpemsaugraum 7 erfolgt mittels eines Drucksteuerventils
38. Dieses Drucksteuerventil 38 arbeitet mit einem Kolben 39, der gegen eine Rückstellfeder
4o durch den von der Förderpumpe 13 geförderten Kraftstoff verschiebbar ist und dabei
eine Abflußöffnung 41 mehr oder weniger aufsteuert. Von der Abflußöffnung 41 führt
ein Rücklaufkanal 42 zur Saugleitung 36 der Förderpumpe 13. Die Förderpumpe 13 wiederum
weist eine Druckleitung 43 auf, die in den Saugraum 7 mündet und von der eine Steuerleitung
44 zum Drucksteuerventil 38 abzweigt.
[0022] In Fig. 2 ist ein Diagramm dargestellt, welches den gewünschten Verlauf des Spritzverstellers
als Kennlinie von Spritzverstellerweg zu Drehzahl dargestellt. Über der Ordinate dieses
Diagramms ist der Verstellweg s des Spritzverstellerkolbens 3o und über der Abszisse
die Drehzahl der Antriebswelle 26 bzw. der Förderpumpe 13 dargestellt. Proportional
zur Drehzahl ist der im Pumpensaugraum 7 und vor dem Spritzverstellkolben 3o herrschende
Überdruck p, wie er in Klammern entsprechend an der Abszisse eingetragen ist.
[0023] Die Kennlinie K des erfinderischen Spritzverstellers soll ab einer bestimmten Drehzahl
n
l, die oberhalb der Leerlaufdrehzahlen liegt und nach Zurücklegung des Verstellkolbenweges
s
- einen entsprechenden Knick nach oben haben, um dadurch bei Beibehalten von günstigen
Abgaswerten eine große Ganghärte zu vermeiden. Wie dem Diagramm entnehmbar ist, soll
der Spritzversteller ab diesem Knickpunkt A bei zunehmender Drehzahl eine verhältnismässig
größere Verschiebung des Verstellkolbens 3o erfahren, als es vor dem Knickpunkt A
der Fall war. So soll-wie dem Diagramm entnehmbar - bereits ein etwa doppelt langer
Verstellweg s
2 erreicht sein bei einer Drehzahlzunahme auf n
2, die weit unter der doppelten Drehzahl von n
1 liegt.
[0024] In Fig. 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in vergrößertem Maßstab
und Längsschnitt dargestellt. Der Bolzen 29 des Rollenkranzes 28 (siehe Fig. l) ist
über ein Drehlager 47 an den Spritzverstellkolben 3o' gekoppelt. Der im Gehäuse 1
gelagerte Spritzverstellkolben 30' weist von den beiden Stirnseiten her Ausnehmungen
48 auf, in denen eine erste Rückstellfeder 33 und eine zweite Rückstellfeder 49 angeordnet
ist. Die Federn stützen sich jeweils auf der dem Spritzverstellkolben 30' abgewandten
Seite am Gehäuse 1 ab. Sie wirken somit gegeneinander. Der unter Druck stehende Kraftstoff
gelangt aus dem Pumpensaugraum 7 entlang des Bolzens 29 und eine im Spritzverstellkolben
30' angeordnete Bohrung 31' in den die zweite Rückstellfeder 49 aufnehmenden Raum
32'. Bei ausreichendem Überdruck im Saugraum 7 wird der Spritzverstellkolben 3o' entgegen
der Kraft der ersten Feder 33 verschoben. Dieser Verschiebevorgang wird durch die
zweite Feder 49 unterstützt. Sobald dann der in Fig. 2 dargestellte Weg s
1 erreicht ist, ist die Feder 49 entspannt, so daß der weitere Weg des Kolbens nur
noch durch den Saugraumdruck bestimmt wird. Am Spritzverstellkolben 30' greift nunmehr
nur noch die erste Feder 33 an, so daß die Wegdrehzahlkennlinie aus Fig. 2 ab diesem
Punkt A flacher verläuft.
[0025] Die zweite Feder 49 stützt sich auf der dem Spritzverstellkolben 3o' abgewandten
Seite an einem Federteller 5o ab, dessen Ausgangslage mittels einer Stellschraube
51 änderbar ist. Die Stellschraube 51 ist durch eine Schraubkappe 52 abgedeckt, die
gleichzeitig zur Arretierung der Schraube 51 dient. Durch Verändern der Lage des Federtellers
5o kann die Vorspannung der zweiten Feder 49 geändert werden, um dadurch vor allem
zu bestimmen, ab welchem Druck im Saugraum 7 der Spritzverstellkolben 3o' seinen Verstellweg
beginnt.
[0026] In Fig. 4 ist ein Federkennliniendiagramm dargestellt, anhand dessen die Funktion
des Ausführungsbeispiels näher erläutert wird. In diesem Diagramm ist über dem Weg
s (Abszisse) die Federkraft F (Ordinate) aufgetragen. Die Kennlinie der ersten Feder
33 ist mit C
1 bezeichnet, die der zweiten Feder 49 mit C
2. Während die Vorspannung F der ersten Feder von F
1 bis F
2 über dem Weg von O bis S
2 zunimmt, nimmt die Vorspannung der zweiten Feder 49 von einem vorgespannten Wert
F
3 allmählich ab, bis nach Zurücklegung des Schieberweges s
1 die Feder völlig entspannt ist. Die Addition der Federkräfte ergibt dann die Kennlinie
C
3, nämlich als Differenz von C
1 minus C
2. Ab Zurücklegung des Weges s
1 wirkt dann lediglich die erste Feder 33, was wiederum der Kennlinie C
1 entspricht. Hierdurch erhält diese Federkennlinie nach Auslaufen der zweiten Feder
49 bei A oder nach Zurücklegung des Weges s
1 einen Knick, wonach sie gemäß der nun allein noch wirkenden ersten Feder 33 mit C
1 flacher verläuft. Die Vorspannung F
4, die in der Ausgangslage des Steuerschiebers 3o' herrscht, bevor der Spritzverstellkolben
3o' bei dem dann ausreichenden Druck seine Bewegung beginnt, kann durch die Stellschraube
51 beeinflußt werden, in dem durch Verdrehen derselben die Ausgangsvorspannung F
3 der zweiten Feder 49 änderbar ist und damit auch das Differenzergebnis C
1 minus C
2 in der Ausgangslage.
[0027] In Fig. 5 ist das zweite Ausführungsbeispiel im Längsschnitt dargestellt, bei dem
die erste Feder 33' und die zweite Feder 49' zu einem Federpaket 53 vereinigt sind.
Dieses Federpaket 53 greift an einer Seite des Verstellkolbens 30" an. Dies hat den
Vorteil, daß beim Demontieren der Federn nur eine Seite geöffnet werden muß, nämlich
der die Federn aufnehmende Raum 34". Im übrigen ist Spritzverstellkolben 30" und die
Kraftübertragung auf den Rollenkranz 28 ähnlich aufgebaut wie beim ersten Ausführungsbeispiel.
Der Kraftstoffdruck wird über eine im Verstellkolben 30" ebenfalls angeordnete Bohrung
31" in den Raum 32" übertragen, der in diesem Beispiel ohne Feder ausgestattet ist.
[0028] Die erste Feder 33' stützt sich hier ebenfalls einerseits am Spritzverstellerkolben
30" unter Zwischenschaltung eines Federtellers 54 ab und andererseits an einem gehäusefesten
Deckel 55 unter Zwischenschaltung eines topfförmigen Teils 56. Der Boden 57 dieses
topfförmigen Teils 56 dient wiederum als Auflager für die zweite Feder 49', die sich
andererseits an einem Bolzenkopf 58 abstützt, der über einen Bolzen 59 mit dem Federteller
54 verankert ist.
[0029] Sobald bei ausreichendem Druck der Spritzverstellkolben 30" entgegen der Kraft der
ersten Feder 33' verschoben wird, wird die hydraulische Stellkraft durch die zweite
Feder 49' unterstützt, wobei diese somit der ersten Feder 33' entgegenwirkt. Nach
Zurücklegung eines bestimmten Weges s
1 (siehe Fig. 4) ist die zweite Feder 49' entlastet und hebt als Block von mindestens
einer der Auflagen 57 oder 58 ab. Ab diesem Weg wirkt nunmehr nur noch die erste Feder
33' der hydraulischen Stellkraft entgegen, so daß der gewünschte Verlauf der Kennlinie
K entsteht.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe mit einem die Förderbewegung mindestens eines Pumpenkolbens
bewirkenden Nockenantrieb, dessen im Pumpengehäuse gelagerter Teil zwecks Förderbeginnänderung
und damit Spritz-beginnverstellung relativ zu seinem umlaufenden Teil durch einen
mit pumpendrehzahlabhängigem Druck einer Förderpumpe beaufschlagten Verstellkolben
entgegen Federkraft verdrehbar ist, welche durch zwei Federn bildbar ist, von denen
eine erste stets in Eingriff ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich niedrigerer
Drehzahlen die erste stärkere Feder (33) gegen eine zweite schwächere Feder (49) wirkt
und ab einem bestimmten Verstellweg (s1) und höheren Drehzahlen nur noch die erste Feder (33) wirksam ist.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Feder (49) als Federblock nach dem bestimmten Verstellweg s1 von mindestens einer ihrer Stirnauflagen (3o, 50, 57, 58) abhebt.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Federn (33, 49) als Druckfedern ausgebildet sind.
4. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
eine Auflager am Verstellkolben (30) und das andere gehäuseseitig angeordnet ist und
daß das gehäuseseitige Auflager (5o) axial in Federwirkrichtung verstellbar ist.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß je eine der zwei Federn (33, 49) an je einer der Stirnseiten des Verstellkolbens
(3o') angreifen (Fig. 3).
6. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Federn (33', 49') zu einem Federpaket (53) verbunden sind und auf einer
Seite des Verstellkolbens (30") angreifen.
7. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Federpaket
(53) einen Anker (59) aufweist, an dessen Enden die beiden Federn (33', 49') mit ihren
einander abgewandten Enden auflagern, und daß das Federpaket einen Zwischenfederteller
(56) aufweist, welcher am Pumpengehäuse aufliegt, so daß nach Zurücklegung des bestimmten
Weges (s1) die zweite Feder (49') von einer ihrer Auflager (57, 58) abhebt, während die erste
Feder (33') zwischen Federteller (56) und dem Verstellkolben (30") wirksam bleibt.
8. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
zwei Federn (33', 49') koaxial ineinander angeordnet sind und daß der Zwischenfederteller
(56) topfförmig ausgebildet ist (Fig. 5).