[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät mit den im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten
Merkmalen. Von Drahtkamm-Bindungsmaterial (im folgenden oft nur "Material" genannt),
wie es in Figur 2 dargestellt ist, und das zum Binden von Packen von Bögen mit Randperforation
dient, sollen Stücke mit einer ganzen Anzahl von Bindezinken abgetrennt werden.
[0002] Aus der europäischen Patentanmeldung 0 041 249 ist ein Gerät mit einer Bindevorrichtung
bekannt, die dazu dient, einen Packen von Bögen mit Randperforation unter Verwendung
von Drahtkammbindungen zu binden. Innerhalb dieses Gerätes ist eine Vorrichtung zum
Vorschieben und Abtrennen des Drahtkammbindungsmaterials vorgesehen.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät, das nicht zum Binden selbst dient,
sondern Buchbinder-Betrieben geliefert werden soll, die mit einem relativ einfachen
Gerät Packen von Bögen mit Randperforation binden. Derartige Betriebe benötigen für
das Binden bestimmter Bögen, z. B. von Kalendern, Stücke des Materials einer bestimmten
Länge, d. h. mit einer bestimmten Anzahl von Bindezinken. Bisher gibt es nur zwei
Möglichkeiten, Stücke bestimmter wählbarer Längen zu beschaffen. Entweder werden die
Stücke im Betrieb des Buchbinders von Endlosmaterial von Hand, z. B. mit Hilfe eines
Seitenschneiders abgeschnitten, oder Stücke bestimmter Längen werden von einem Hersteller
des Bindunqsmaterials geliefert. Im ersten Falle ist viel Handarbeit nötig. Im zweiten
Falle muß der Buchbinder-Betrieb relativ viel Material unterschiedlicher Längen auf
Lager halten. Beides ist unwirtschaftlich.
[0004] Durch die vorliegende Erfindung soll einerseits das arbeitsintensive Abschneiden
von Hand vermieden, andererseits eine Lagerhaltung unterschiedlicher Längen von Bindungsmaterialstücken
vermieden werden. Es soll ein Gerät geschaffen werden, das es dem Buchbinder-Betrieb
ermöglicht, jeweils von Endlosmaterial Stücke der gerade benötigten Länge abzuschneiden,
und zwar nur so viele, wie für die Abwicklung eines Auftrages benötigt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird nach Anspruch 1 gelöst. (Auf die Wortlaute der Ansprüche wird
im folgenden Bezug genommen).
[0006] Das Gerät hat eine Führung, z. B. in Gestalt einer Rinne und ein Förderrad zum Vorschieben
eines bestimmten Stückes wählbarer Länge des Materials. Außerdem ist eine Vorrichtung
zum Einstellen der Förderlänge vorgesehen. Somit lassen sich Materialstücke einer
beliebig wählbaren Anzahl von Bindezinken fördern und abschneiden.
[0007] Damit ist jeder Buchbinder-Betrieb selbst in der Lage, von dem preisgünstig einzukaufenden
Endlosmaterial je nach Bedarf die gerade gewünschte Anzahl von Stücken abzuschneiden,
und zwar in einer rationellen Weise.
Weiterbildungen der Erfindung
[0008] Nach Anspruch 2 kann die Fördervorrichtung mit einer Bremse ausgestattet sein, die
ein zufälliges und ungewünschtes Vorschieben oder Rücklaufen des Materials verhindert.
Ein Antrieb zum Vorschieben des Materials ist so dimensioniert, daß er die Bremswirkung
überwindet.
[0009] Zusätzlich oder statt dessen kann nach Anspruch 3 eine teilungsorientierte Arretierung
vorhanden sein, die vor jedem Schneidvorgang dafür sorgt, daß die Schnittstelle zwischen
zwei Bindezinken liegt.
[0010] Nach Anspruch 7 läßt sich die Einstellung unterschiedlicher Förderweiten in der Weise
lösen, daß eine Gruppe von Zahnrädern vorgesehen ist, die nur in einem Sektor Zähne
aufweisen und gegeneinander verdrehbar und feststellbar sind, so daß man beliebige
Förderlängen einstellen kann. Hier entspricht jeweils ein Zahn eines der Teil-Sektorzahnräder
einer Bindezinke des Materials.
[0011] Das Problem läßt sich auch auf andere Weise lösen, nämlich nach Anspruch 9. Hiernach
ist zum Antrieb eine Kette vorgesehen, die ein Kettenrad und damit das Förderrad für
das Material treibt. In die Antriebsverbindung von einer Handkurbel oder einem Motor
ist eine Einstellvorrichtung für den Förderweg der Kette eingeschaltet.
[0012] Nach Anpruch 11 läßt sich die Einstellvorrichtung durch eine Exzenteranordnung darstellen,
bei der der radiale Abstand eines exzentrisch angeordneten Teiles, der weitere Teile
und damit die Kette antreibt, einstellbar ist.
[0013] Ausführungsbeispiele mit weiteren Merkmalen der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen beschrieben.
Figur 1 zeigt in Draufsicht einen Drahtkamm.
Figur 2 zeigt ein Stück eines daraus gebogenen Drahtkamm- Bindungsmaterials.
Figur 3 und 4 sind Seitenansichten eines Gerätes nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung in zwei verschiedenen Betriebsstellungen.
Figur 5 ist ein Querschnitt durch dasselbe Gerät entlang einer zweifach abgewinkelten
Schnittlinie V-V in Figur 4.
Figur 6 ist eine Ansicht eines Teils des Geräts von rechts in Figur 5, d.h. von hinten
in Figur 3 und 4.
Figur 7 zeigt ein Gerät nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht.
Die Teile zum Abschneiden des Fingerbindungsmaterials wurden hier fortgelassen.
Figur 8 zeigt dasselbe Gerät in Rückansicht, d.h. in Gegenrichtung der Ansicht nach
Figur 7 gesehen, jedoch mit Schneidvorrichtung..
Figur 9 zeigt eine Einzelheit des Klinkenantriebes von links in Figur 7 her gesehen.
[0014] Figur 1 zeigt ein aus Draht gebogenes ebenes Gebilde, einen Drahtkamm 2, aus dem
durch weitere Biegevorgänge Drahtkamm~Bin~ dungsmaterial 11 entsteht, das einzelne
Zinken Bindzinken 4 hat, die in einer Schließvorrichtung durch eine Randperforation
eines Packens von Bögen gedrückt werden und dadurch die Bögen zusammenhalten.
Erstes Ausführungsbeispiel
[0015] Wie Figur 3 bis 6 zeigen, hat das Gerät ein Gestell oder einen Rahmen 1, an dem eine
Führung 3 für das zunächst endlose Drahtkamm-Bindungsmaterial 11 (im folgenden einfach
"Material" genannt) angebracht ist. Dieses Material kann von einer nicht dargestellten
Rolle zugeführt werden. Es kann unter dem Einfluß der Schwerkraft oder durch einen
gesteuerten Antrieb, z.B. mit einer Durchhangsteuerung, zugeführt werden. Die Führung
3 ist auf einem am Rahmen 1 befestigten Winkelprofil 5 angeordnet und hat im Querschnitt
etwa die in Figur 5 dargestellte Form. Ein weiteres Winkelprofil 7 ist in Richtung
eines Doppelpfeils 8 in Figur 5 verstellbar und festsetzbar. Damit kann die Führung
einem Material unterschiedlicher Breite angepaßt werden. Es ergibt sich also eine
Rinne 9 mit zueinander parallelen Wänden, in der das Material 11 gefördert werden
kann. Es wird in diese Rinne so eingelegt, daß sich seine offene Seite unten befindet
und ein Förderrad 14 mit seinen Förderzähnen von oben her in die geschlossene Seite
des Materials eingreifen kann.
[0016] Das Förderrad hat eine Zahnteilung, die zu der Teilung des Materials 11 paßt. Das
Förderrad 14 sitzt drehfest auf einer Welle 18, die in dem Rahmen 1 drehbar gelagert
ist und an ihrem in Figur 5 rechten Ende, ebenfalls drehfest, ein Zahnrad 20 trägt.
Zwischen diesem Zahnrad 20 und dem Rahmen 1 sitzt auf der Welle 18 eien Bremse 21
in Gestalt von Tellerfedern, die sich durch Einstellung des Zahnrades 20 auf der Welle
18 mehr oder weniger stark zusammendrücken lassen. Diese Bremse gestattet dem Förderrad
14 eine zwangsweise Drehung, hindert es aber an einer freien Drehung, was für ein
definiertes Vorschieben einer bestimmten Länge des Materials wesentlich ist.
[0017] Zum Antrieb beider Räder dient ein mehrteiliges Sektorzahnrad, das als Ganzes mit
30 bezeichnet ist. Es besteht aus mehreren, im dargestellten Ausführungsbeispiel aus
vier Teil-Sektorzahnrädern 31 bis 34, die alle auf einer Antriebswelle 37 sitzen.
Das dem Rahmen 1 nächstgelegene Teil-Sektorzahnrad 31 ist mit einem Bund 35 der Antriebswelle
drehfest verbunden. Die Teil-Sektorzahnräder 32 bis 34 sind gegenüber dem Rad 31 und
gegeneinander verdrehbar. Wie Figur 6 zeigt, haben sie halbkreisförmige Schlitze 38
und lassen sich mit Hilfe von Schraubbolzen 41 gegenüber dem Bund 35 festziehen. Die
Antriebswelle 37 läßt sich durch nicht dargestellte Teile antreiben, z. B. mit Hilfe
einer Kurbel oder durch einen Antriebsmotor (z.B. mit drehzahlgeregeltem Antrieb)
über eine Kette und ein Kettenrad 42.
[0018] Die Figuren 3, 4 und 6 zeigen das gesamte Sektorzahnrad 30 in unterschiedlichen Drehstellungen.
Die Teil-Sektorzahnräder 31 bis 34 haben je einen Zahnsektor 31' bis 34', d.h. eine
Verzahnung, die sich nur über einen Sektor erstreckt. Figur 3 und 4 zeigen nur den
Zahnsektor 31' des Teil-Sektorzahnrades 31, Figur 6 zeigt alle vier Zahnsektoren.
Die Zahnsektoren haben vorzugsweise unterschiedliche Größen. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel haben die Zahnsektoren 31' bis 34' 8, 9, 10 bzw. 28 Zähne. Damit
lassen sich je nach der Einstellung der Zahnsektoren gegeneinander unterschiedlich
lange Förderwege programmieren. Man kann außerdem eines oder mehrere der Teil-Sektorzahnräder
entfernen oder gegen andere austauschen. Alle oder die verbleibenden greifen in das
Zahnrad 20 ein und dienen somit zum Antrieb des Förderrades 14 jeweils für einen größeren
oder kleineren Teil einer Umdrehung der Antriebswelle 37.
[0019] Jedes der Teilsektorzahnräder hat in seinem Bereich außerhalb des Zahnsektors eine
Ausdehnung, die kleiner ist als der Fußkreis der Zähne. Die Berandung dieses Teils
der Teil-Sektorzahnräder kann Kreisform oder eine beliebige andere Form haben.
[0020] Solange Zähne des gesamten Sektorzahnrades 30 in das Zahnrad 20 eingreifen, wird
das Material 11 (Drahtkamm-Bindungsmaterial) in Richtung der Pfeile 46 in den Figuren
3 und 4 innerhalb der Führung 3 von dem Förderrad 14 vorgeschoben. Sobald der gesamte
Zahnkranz 45, der sich in Richtung des Pfeils 47 in Figur 6 dreht, bis zu seinem rückwärtigen
Ende 49 das Zahnrad 20 angetrieben hat, läuft das gesamte Sektorzahnrad 30 leer um,
während die Welle 18 durch die Bremse 21 augenblicklich stillgesetzt wird. Damit hört
der Vorschub des Materials durch die Führung 3 auf.
[0021] Das Material ist bis über das linke Ende der Führung 3 (Figur 3 und 4) hinaus vorgeschoben
worden. Es ist nun nötig, den vorgeschobenen Teil abzuschneiden. Dazu dient eine als
Ganzes mit 50 bezeichnete Schneidvorrichtung. Sie hat ein feststehendes Messer 52,
dessen obere Kante mit dem Boden der Rinne 9 bündig verläuft, sowie ein bewegbares
Messer 53. Das bewegbare Messer sitzt an einem Stempel 57 und ist mit diesem in einer
gerätefesten Messerführung 55 lotrecht verschiebbar geführt. Der Stempel trägt oben
ein frei drehbares Kugellager 59. Am oberen Ende des Stempels ist ein quer abstehender
Arm 60 befestigt. Eine Zugfeder 61 ist mit ihrem unteren Ende an dem Arm 60, mit ihrem
oberen Ende am Rahmen 1 befestigt. Sie ist bestrebt, den Stempel 57 und damit das
bewegbare Messer nach oben zu ziehen.
[0022] Auf der Antriebswelle 37 ist drehfest eine Kurvenscheibe 62 angebracht. Sie tritt
in Funktion, nachdem der gesamte Zahnkranz 45 des Sektorzahnrades aufgehört hat, das
Förderrad 14 anzutreiben. Die Kurvenscheibe schiebt dann den Stempel 57 und damit
das Messer 53 abwärts, so daß es schließlich das vorgeschobene Material abschneidet.
[0023] Dadurch, daß der Abstand zwischen den Mitten zweier Bindezinken je einer Teilung
des Zahnkranzes 45 und des Förderrades 14 entspricht und daß die Welle 18 nach dem
Durchlauf des Zahnkranzes sofort stillgesetzt wird, wird immer eine ganze Anzahl von
Zinken des Materials vorgeschoben, so daß das Material stets zwischen zwei Zinken
abgeschnitten wird.
[0024] Zusätzlich oder an Stelle der Bremse 21 kann das Material auf den Zwischenraum zwischen
zwei Bindezinken an der Schnittstelle auf folgende Weise justiert werden: Ein Arm
63 ist um eine Achse 64 frei drehbar, die am Rahmen 1 befestigt ist. An diesem Arm
ist ein Bolzen 65 befestigt, der durch eine Öffnung des Armes 60 aufwärts verläuft
und oben einen Kopf 66 trägt. Am Ende der Aufwärtsbewegung des Armes 60 unter dem
Einfluß der Zugfeder 61 wird der Arm 63 aufwärts mitgenommen. Bei der Abwärtsbewegung
des Armes 60 unter dem Einfluß der Kurvenscheibe 62 wird der Arm 63 durch eine Schrauben-Druckfeder
67, die den Bolzen 65 umgibt, abwärts gedrückt. Der Arm trägt einen zylindrischen
Zapfen 68, der in der unteren Stellung des Armes 63 in eine Zahnlücke des Förderrades
14 greift und dieses in eine Lage justiert, bei der eine Lücke (des geförderten Materials)
zwischen zwei Bindezinken an der Schneidstelle liegt.
[0025] Beim Antrieb der Welle 37 in Richtung der Pfeile 47 wird das Material jeweils ein
bestimmtes Stück weit vorgeschoben. Die Länge dieses Stückes entspricht der Anzahl
der Zähne des Gesamtzahnkranzes 45. Ist eine Bremse 21 vorhanden, so setzt sie anschließend
die Welle 18 still. Nach Beendigung des Vorschubs, d.h. im allgemeinen einen bestimmten
freien Drehwinkel danach, drückt die Kurvenscheibe 62 das bewegbare Messer abwärts.
Bei Beginn des wirksamen Abschnittes der Kurven-Drehbewegung greift der Zapfen 68
in eine Lücke zwischen zwei Zähnen des Antriebsrades 14 und justiert damit dieses
und das vorgeschobene Materi-al. Anschließend schneiden die Messer das vorgeschobene
Materialstück ab. Dann wiederholt sich dieser Vorgang.
[0026] Durch gegenseitige Verstellung der Teil-Sektorzahnräder 31 bis 34, gegebenenfalls
durch Entfernen eines oder mehrerer dieser Räder kann das Gerät auf die gewünschte
Länge der abzuschneidenden Materialstücke eingestellt werden.
Zweites Ausführungsbeispiel
[0027] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 7 bis 9 wird die Förderung des Drahtkamm-Bindungsmaterials
um ein bestimmtes einstellbares Stück statt mit einem Sektorzahnrad mit einer Förderklinke
und einem zugehörigen Kettenantrieb erreicht, wobei eine radial verstellbare Exzenteranordnung
die Größe des Förderweges einstellbar macht.
[0028] An einem Gestell 1' ist wiederum eine Führung 3 für das Material angebracht. Sie
ist in gleicher Weise, nämlich durch Winkelprofile 7, aufgebaut wie die Führung nach
dem ersten Ausführungsbeispiel. Ein Förderrad 14 mit Förderzähnen sorgt für den Vorschub
des Drahtkammbindungsmaterials innerhalb der Führung 3. Das Förderrad sitzt drehfest
auf einer Antriebswelle 37. Auf derselben Antriebswelle sitzt drehfest ein Klinkenrad
70, dessen Zahnteilung die gleiche ist, wie die des Förderrades 14. Jeder Zahn des
Klinkenrades 70 und des Förderrades 14 entspricht also einer Bindezinke des Drahtkamm-Bindungsmaterials.
[0029] Eine Hülse 72 ist frei drehbar auf der Antriebswelle 37 angeordnet. Mit ihr sind
drehfest eine Scheibe 74 und ein Kettenrad 76 verbunden. An der Scheibe 74 ist eine
Klinke 77 (Figur 7) schwenkbar um einen an der Scheibe 74 befestigten Zapfen 78 angeordnet.
Eine Feder 80, die hier als Blattfeder dargestellt ist, aber auch eine Schraubendruckfeder
sein kann, hält die Klinke 77 in Eingriff mit dem Klinkenrad 70. Wird die Scheibe
74 in Richtung des Pfeiles 82 angetrieben, so nimmt sie die Klinke 77 mit, und diese
nimmt das Klinkenrad 70 mit. Das Klinkenrad sitzt drehfest auf der Antriebswelle 37,
treibt also diese und damit das Förderrad 14 in Vorschubrichtung für das Drahtkammbindungsmaterial
an. Beim Rücklauf der Scheibe 74 in Gegenrichtung macht die Klinke 77 eine Ratschenbewegung
über die Zähne des Klinkenrades 70, bewegt dieses also nicht.
[0030] Das mit der Hülse 72 drehfest verbundene Kettenrad 76 wird durch eine Kette 84 endlicher
Länge angetrieben. Das erste Ende 83 der Kette ist an dem einen Ende eines Hebels
86 befestigt. Der Hebel 86 ist um eine Achse 88 schwenkbar, die mit dem Rahmen 1'
fest verbunden ist. Etwa in seiner Mitte ist der Hebel durch eine Achse 90 mit einer
Art Pleuelstange 92 gelenkig verbunden. Die Pleuelstange ist an ihrem anderen Ende
durch eine Achse 94 mit einem Schlitten 96 gelenkig verbunden. Der Schlitten ist in
einer Nut 98 einer Scheibe 100 verschiebbar und durch nicht dargestellte Mittel festsetzbar.
Die Scheibe 100 ist mit einer Antriebswelle 102 drehfest verbunden. Sie läßt sich
mit einer Kurbel von Hand oder motorisch antreiben.
[0031] Figur 8 zeigt das von Figur 7 her gesehen rückwärtige Ende der Kette 84. Es ist mit
Hilfe einer Klemme 104 od. dgl. mit einem Zugelement 106, z. B. einer Schnur oder
einem Drahtseil fest verbunden. Das Zugelement ist über eine gerätefeste Rolle 108
geführt, und ihr anderes Ende ist mit einer Zugfeder 110 verbunden, deren anderes
Ende am Rahmen l' befestigt ist.
[0032] Ein Winkelstück 112 od. dgl., das am Rahmen 1' befestigt ist, begrenzt die Abwärtsbewegung
der Klemme 104 und damit der Kette 84.
[0033] Auf der Antriebswelle 102 sitzt drehfest ein Nocken 116 (Figur 8), der auf einen
mit einer Rolle 118 versehenen Hebel 120 einwirkt. Der Hebel ist um eine Achse 122
schwenkbar, die am Rahmen l' ortsfest angebracht ist. Das freie Ende des Hebels trägt
das bewegliche Messer 53, das wie bei der ersten Ausführungsform mit dem ortsfesten
Messer 52 zusammenwirkt und das jeweils vorgeschobene Stück des Drahtkammbindungsmaterials
abschneidet. Zur Rückbewegung des Hebels 120 dient eine Zugfeder 124, deren eines
Ende mit dem Hebel 120, in Figur 8 rechts von der Achse 122, und deren anderes Ende
mit dem Rahmen l' fest verbunden ist.
[0034] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Bremse vorgesehen, die das Förderrad
stillsetzen, aber durch den Antrieb überwunden werden kann. Sie wurde in den Zeichnungen
nicht dargestellt.
Funktion dieses Gerätes
[0035] Die Antriebswelle 102 wird in beliebiger Weise so angetrieben, daß sie die Scheibe
100 in Richtung des Pfeiles 114 dreht. Über die Pleuelstange 92 wird in der Stellung
nach Figur 7 der Hebelarm 86 abwärts gedrückt. Er zieht dabei die Kette 84 an ihrem
ersten Ende 83 abwärts und dreht das Kettenrad 76, die Hülse 72 und die Scheibe 74
in Richtung des Pfeiles 82 in Figur 9. Infolgedessen nimmt die Klinke 77 das Klinkenrad
70 in Richtung des Pfeiles 82 mit.Da das Klinkenrad mit der Antriebswelle 37 drehfest
verbunden ist, wird das Förderrad 14 mitgenommen und fördert das Drahtkammbindungsmaterial,
so lange, wie der Hebelarm 86 abwärts läuft, d. h. bis der Schlitten 96 beim Umlauf
der Scheibe 100 seine tiefste Stellung erreicht hat. Anschließend bewegt sich der
Hebelarm 86 aufwärts, und die Kette 84 wird von der Feder 110 über das Zugglied 106
von ihrem zweiten Ende 103 (Figur 8) her abwärts gezogen. Der Rücklauf der Kette endet,
sobald die Klemme 104 an das Winkelstück 112 stößt.
[0036] Nachdem der Vorschub eines Stückes Drahtkammbindungsmaterial beendet ist, wird über
den Nocken 116 der Hebel 120 (in Figur 8) entgegen dem Urzeigersinne geschwenkt, so
daß die Messer 53 und 52 das vorgeschobene Stück des Materials abschneiden.
[0037] Durch Versetzen des Schlittens 96 (Figur 7) in radialer Richtung läßt sich die Vorschubweite
einstellen. An der Scheibe 100 kann eine nicht dargestellte Skala längs der Nut 98
angebracht sein, die anzeigt, welche Schlittenstellung einer Vorschubweite um wieviel
Bindezinken entspricht.
[0038] Das Winkelstück 112 sorgt für ein definiertes Ende des Rücklaufs der Kette 84, bevor
die Zugfeder 110 vollständig entspannt ist.
B E Z U G S Z E I C H E N
[0039]
l, l' Rahmen
2 Drahtkamm
3 Führung
4 Zinke
5 Winkelprofil
7 Winkelprofil
8 Doppelpfeil
9 Rinne
11 Material (= Drahtkamm-Bindungsmaterial)
14 Förderrad
18 Welle
20 Zahnrad
21 Bremse
22 Schraubbolzen
30 Sektorzahnrad, gesamtes
31 bis 34 Teil-Sektorzahnräder
31' bis 34' Zahnsektoren
35 Bund
37 Antriebswelle
38 Schlitz
41 Schraubbolzen
42 Kettenrad
45 Zahnkranz, gesamter
47 Pfeil
49 Ende, rückwärtiges
50 Schneidvorrichtung
52 Messer, feststehendes
53 Messer, bewegbares
55 Messerführung
57 Stempel
59 Kugellager
60 Arm
61 Zugfeder
62 Kurvenscheibe
63 Arm
64 Achse
65 Bolzen
66 Kopf
67 Schrauben-Druckfeder
68 Zapfen
70 Klinkenrad
72 Hülse
74 Scheibe
76 Kettenrad
77 Klinke
78 Zapfen
80 Feder
82 Pfeil
83 Erstes Ende
84 Kette
86 Hebel
88 Achse
90 Achse
92 Pleuelstange
94 Achse
96 Schlitten
98 Schlitten
100 Scheibe
102 Antriebswelle
103 Zweites Ende
104 Klemme
106 Zugelement
108 Rolle
110 Zugfeder
112 Winkelstück
114 Pfeil
116 Kurvenscheibe
118 Rolle
120 Hebel
122 Achse
124 Zugfeder
1. Gerät mit einer Schneidvorrichtung zum Abtrennen von Stücken eines Drahtkamm-Bindungsmaterials
("Materials") zum Binden von Packen von Bögen mit Randperforation, wobei die abgetrennten
Stücke eine wählbare ganze Anzahl von Zinken haben sollen, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
a) Das Gerät hat eine Führung (3) und ein Förderrad (14) für das Material (11) mit
Förderzähnen in einer zum Material passenden Teilung;
b) in der Antriebsverbindung zum Förderrad ist eine Einstellvorrichtung zum Einstellen
der Förderlänge vorgesehen.
2. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
b) Eine Bremse (21) steht in ständiger Wirkverbindung mit dem Förderrad;
c) das Gerät hat einen Antrieb für das Förderrad mit einer zum Überwinden der Bremswirkung
ausreichenden Leistung.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Es ist eine teilungsorientierte Arretierung vorgesehen, die vor dem Schneidvorgang
den Antrieb stillsetzt und für eine Ausrichtung des Materials in der Schneidvorrichtung
auf eine Schnittstelle zwischen zwei Zinken sorgt;
b) die Arretierung ist während des Vorschubs des Materials unwirksam.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung einen Eingriffsteil
(Zapfen 68) für das Förderrad (14) oder eines dieses antreibenden Zahnrades (20) aufweist,
der in Wirkverbindung mit dem bewegbaren Messer (53) oder seines Antriebes steht.
5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung eines Messers
(53) der Schneidvorrichtung eine Nockenscheibe (62, 116) vorgesehen ist, die auf einer
im Zuge der Antriebsverbindung liegenden Welle (37, 102) angebracht ist.
6. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Antriebsverbindung zum Förderrad (14) ineinandergreifende Zahnräder vorgesehen sind,
von denen das erste (Sektorzahnrad 30) nur in einem Sektor von einstellbarem Zentriwinkel
Zähne aufweist, während es in dem verbleibenden Sektor eine radiale Ausdehnung hat,
die für einen Eingriff des zweiten Zahnrades (20) zu klein ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) das Sektorzahnrad (30) ist aus mindestens zwei Teil-Sektorzahnrädern (31 bis 34)
zusammengesetzt, die nebeneinander auf derselben Welle (37) angeordnet sind, je einen
Teil des maximal erforderlichen Zahnsektors aufweisen, zum Einstellen der Förderlänge
gegeneinander verdrehbar sind und die drehfest miteinander und mit der als treibendes
oder getriebenes Element fungierenden Welle (37) zu verbinden sind;
b) der Zahnkranz jedes dieser Teil-Sektorzahnräder greift in das zweite Zahnrad (20)
ein.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sektorzahnrad (30) treibendes
Element ist, während das zweite Zahnrad (20) angetriebenes Element ist und auf der
Antriebswelle (37) des Förderrades (14) sitzt.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) In die Antriebsverbindung zum Förderrad ist als treibendes Element eine Kette (84),
als getriebenes ein Kettenrad (76) eingeschaltet;
b) das Kettenrad ist treibendes Element für eine Kupplung, die in Antriebsrichtung
wirksam, in Gegenrichtung unwirksam ist;
c) in der Antriebsverbindung zur Kette ist eine Einstellvorrichtung für den Förderweg
der Kette vorgesehen;
d) zur Rückführung der Kette nach jedem Förderhub wird eine Kraft auf die nicht angetriebene
Seite der Kette ausgeübt.
10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausübung der Kraft eine
Feder (110) dient.
11. Gerät nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung
für den Förderweg eine Exzenteranordnung ist, bei der der radiale Abstand eines im
Zuge der Antriebsverbindung vorgesehenen, exzentrisch zur Umlaufachse angeordneten
Teiles (Schlitten 96) einstellbar ist.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung
als treibenden Teil eine Klinke (77) hat, die nur im einen Drehsinn auf ein Klinkenrad
(70) einwirkt.
13. Gerät nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücklaufweg
der Kette (84) unter dem Einfluß der Kraft durch einen Anschlag (Winkel 112) begrenzt
ist.