[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement zum Schalen einer Innenecke, beispielsweise
der Innenecke an einem Kreuzungspunkt zweier Unterzüge einer Decke, wobei das Schalungselement
zwei im Winkel der Innenecke zueinander stehende, auf gleicher Höhe ein gemeinsames
Ende aufweisende Schalhäute hat, denen abgewandt Befestigungsstellen für daran anschließbare,
die Schalhäute fortsetzende Schaltafeln od. dgl. vorgesehen sind.
[0002] Ein derartiges Schalungselement ist beispielsweise aus der DE-PS 21 19 362 bekannt.
Dieses bekannte Schalungselement ist dabei als Schalungsecke ausgebildet und weist
zwei hohle Schenkel auf, die an ihrer Außenseite die Schalhäute für die Innenecke
und an ihren Stirnseiten die Befestigungselemente für anzuschließende Schaltafeln
haben. Eine solche Schalungsecke ist zum Schalen zweier im Winkel zueinander stehender
Betonflächen gut geeignet. Für unterschiedliche Höhen der Innenecke können dabei diese
bekannten Schalungsecken aufgestockt werden und haben dazu an ihrem oberen Ende Paßstifte
od. dgl. Dieses Schalungselement ist jedoch nicht geeignet, räumliche Innenecken,
wie sie beispielsweise an Kreuzungspunkten zweier Unterzüge einer Decke oder auch
in einer Raumecke beim Aufeinandertreffen zweier Wände und der Decke auftreten, ohne
zusätzliche Maßnahmen zu schalen. Für die obere horizontale Schalhaut ist dann in
der Regel eine Sonderanfertigung einer Schaltafel erforderlich, die eine entsprechende
Lücke oder Öffnung der aufeinandertreffenden Schaltafeln für die vertikalen Betonflächen
verschließt. Dennoch müssen die vertikalen, eine Ecke bildenden Schaltafeln ihrerseits
miteinander druckfest verbunden werden, um den Betonierdruck aufzufangen.
[0003] Da vor allem bei Decken mit Unterzügen zahlreiche derartige räumliche Innenecken
entstehen, hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Schalungselement der eingangs
erwähnten Art dahingehend zu verbessern, daß es die Schalung einer räumlichen Innenecke
ohne Sonderanfertigung von Schalungsteilen bei dennoch guter Verbindbarkeit der über
Eck angeordneten Schalungselemente erlaubt.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß an wenigstens einem
Ende der beiden ersten Schalhäute zur Bildung einer räumlichen Innenecke eine quer
verlaufende weitere Schalhaut befestigt ist. Somit ist auch im Deckenbereich von vorneherein
ein übergang zu Nachbarschalelementen gegeben, die bei ihrem Aneinanderstoßen in diesem
Bereich eine Lücke freilassen würden, weil sie an denjenigen Schaltafeln angeschlossen
werden, die ihrerseits an den Befestigungsstellen des Schalungselementes angreifen.
[0005] Bevorzugt sind alle drei Schalhäute etwa im rechten Winkel zueinander angeordnet.
Eine bevorzugte Ausführungsform kann dabei darin bestehen, daß an beiden Enden des
Schalungselementes quer zu den beiden den Befestigungsstellen gegenüberliegenden ersten
Schalhäuten je eine weitere Schalhaut vorgesehen ist. Das Schalungselement kann dann
auch um 180° gewendet benutzt werden.
[0006] An den Rückseiten der ersten Schalhäute, vorzugsweise im Querschnitt rechtwinklig
dazu, können Wände und daran als Befestigungsstellen Langlöcher, vorzugsweise ein
über die gesamte Länge des Schalungselementes durchgehender Langschlitz zum Anschließen
von Schmalseiten oder Stirnseiten von Schaltafeln und/oder Eckelementen in beliebiger
Höhe vorgesehen sein. Beispielsweise könnte im oberen Deckenbereich fluchtend mit
der quer verlaufenden dritten Schalhaut eine Schalungsecke etwa gemäß der DE-PS 2119
362 angeschlossen werden, so daß diese dann die Innenecke zwischen der Decke und der
Längsseite eines Unterzuges bilden kann. An deren Stirnseiten sowie unterhalb des
Anschlusses an dem Schalungselement können dann Schaltafeln mit ihren Randstegen und
Stirnseiten angeschlossen werden, um die Hauptfläche eines Unterzuges oder einer Wand
und rechtwinklig dazu im Anschluß an den anderen Schenkel der Schalungsdecke eine
Decke zu schalen.
[0007] Die endseitige Schalhaut ist zweckmäßigerweise als rechteckige, vorzugsweise quadratische
Abschlußplatte ausgebildet und überdeckt die ersten Schalhäute sowie die die Befestigungsschlitze
od. dgl. aufweidenden Wände des Schalungselementes an deren Rändern insbesondere bündig.
Zwischen den endseitigen Schalhäuten und den die Befestigungsstellen aufweisenden
Wänden des Schalungselementes kann dabei wenigstens ein vorzugsweise über seine gesamte
Höhe und über seinen der Innenecke gegenüberliegenden Eckbereich reichender Zwischenraum
offen sein. Durch diesen kann dann hindurchgegriffen werden, um auch im Inneren des
Schalungselementes Befestigungselemente fassen zu können, falls deren Befestigen oder
Lösen einen solchen Eingriff erforderlich macht. Beispielsweise könnten Schalungsecken,
die an ihren stirnseitigen Enden lediglich schlüssellochartige Lochungen für Durchsteckbolzen
mit Querstiften haben, mit einer solchen Lochung in überdeckung mit dem Schlitz gebracht
werden, wonach der entsprechende Bolzen von der Innenseite des Schalungselementes
her durch den Langschlitz und die schlüssellochartige Lochung der Schalungsecke gesteckt
werden kann.
[0008] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Ansprüche. Insbesondere bei
Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen sowie der in den weiteren
Ansprüchen angegebenen Merkmale und Maßnahmen ergibt sich ein Schalungselement, welches
das gemeinsame Schalen von Decken und Unterzügen erlaubt, ohne daß aufwendige Zusatzteile
angefertigt und unter Umständen mit Schwierigkeiten montiert werden müssen. Das Schalungselement
erlaubt vielmehr das Anschließen von Schaltafeln und Schalungsecken, die ihrerseits
dann das Anschließen von Schaltafeln im Deckenbereich ermöglichen, so daß schon vorhandene
Teile problemlos verbunden werden können und die räumliche Innenecke durch das Schalungselement
selbst gebildet ist.
[0009] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten
anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung ein erfindungsgemäßes Schalungselement und
Fig. 2 ein Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schalungselementes beim Schalen
eines Unterzuges mit einem Teil der dann an ihm angeschlossenen weiteren Schalungselemente.
[0010] Ein Schalungselement 1 dient gemäß Fig. 2 zum Schalen einer räumlichen Innenecke,
in diesem Falle einer Innenecke an einem Kreuzungspunkt oder Eckpunkt zweier Unterzüge
2 einer nicht näher dargestellten Decke. Das Schalungselement 1 hat dabei zwei im
Winkel der Innenecke zueinander stehende, auf gleicher Höhe ein gemeinsames Ende aufweisende
Schalhäute 3. Diesen abgewandt sind jeweils Befestigungsstellen 4 für daran anschließbare,
die Schalhäute 3 fortsetzende Schaltafeln 5 od. dgl. und Schalungsecken 6 vorgesehen.
[0011] An den stirnseitigen Enden der beiden ersten Schalhäute 3 sind gemäß Fig. 1 zur Bildung
der räumlichen Innenecke quer verlaufende weitere Schalhäute 7 befestigt. Für eine
räumliche Innenecke genügt an sich eine einzige derartige Schalhaut 7, jedoch läßt
sich das Schalungselement gemäß Fig. 1 mit zwei solchen weiteren Schalhäuten 7 wahlweise
in der dargestellten oder in einer um 180° gewendeten Position verwenden. Dabei sind
alle Schalhäute 3 und 7 jeweils etwa im rechten Winkel zueinander angeordnet. Man
erkennt in Fig. 2 deutlich, daß auch an der zweiten Befestigungsstelle 4, die der
besseren übersicht wegen in Fig. 2 freigelassen ist, in gleicher Weise ein ebenes
Schalungselement 5 und eine Schalungsecke 6 angeschlossen werden können, wobei dann
die Stirnseiten 6 a der beiden rechtwinklig zueinander orientierten Schalungsecken
6 wiederum das Einpassen einer rechtwinkligen Schaltafel für eine zu schalende Decke
erlauben.
[0012] Im Ausführungsbeispiel sind jeweils an den Rückseiten der ersten Schalhäute 3 im
Querschnitt rechtwinklig dazu Wände 8 angeschlossen und daran als Befestigungsstellen
4 Langlöcher, im Ausführungsbeispiel über die gesamte Länge oder Höhe des Schalungselementes
1 durchgehende Langschlitze zum Anschließen der Schaltafeln 5 und der Eckelemente
6 vorgesehen. Somit können diese Schalungselemente 5 und 6 in beliebiger Höhe vorgesehen
sein und erlauben so eine Anpassung an unterschiedliche Höhen der Unterzüge 2. Es
sei erwähnt, daß an dem Schalungselement 5 dann wiederum über Winkel 9 Schaltafeln
10 für die Unterseite der Unterzüge 2 angeschlossen werden können. Insgesamt zeigt
sich, daß mit Hilfe des Schalungselementes 1 sich kreuzende oder im Winkel zueinander
stehende Unterzüge problemlos gemeinsam mit einer Decke lediglich unter Verwendung
von auf Lager zu haltenden Schalungsteilen geschalt werden können. Ebenfalls einfach
ist anschließend auch wieder das Ausschalen.
[0013] Vor allem in Fig. 1 erkennt man, daß die endseitige Schalhaut 7 als rechteckige,
im Ausführungsbeispiel quadratische Abschlußplatte ausgebildet ist und die ersten
Schalhäute 3 sowie die die Befestigungsschlitze 4 od. dgl. aufweisenden Wände 8 an
deren Rändern bündig überdeckt. Auf diese Weise entsteht also ein kastenförmiges und
somit sehr stabiles Schalungselement 1.
[0014] Zwischen den endseitigen Schalhäuten 7 und den die Befestigungsstellen 4 aufweisenden
Wänden 8 des Schalungselementes 1 erkennt man einen über die gesamte Höhe und über
den der Innenecke gegenüberliegenden Eckbereich reichenden Zwischenraum 11, durch
welchen das Innere des kastenförmigen Schalungselementes zugänglich wird. Somit können
Befestigungsbolzen od. dgl. beispielsweise durch diesen Zwischenraum 11 eingeführt
und von der Innenseite durch den Langschlitz 4 in die Stirnseite einer Schalungsdecke
6 eingeführt werden. Für die Einfachheit der Montage kommt deshalb diesem Zwischenraum
eine große Bedeutung zu.
[0015] Im Ausführungsbeispiel ist der Querschnitt des Schalungselementes 1 und somit auch
die Form der Abschlußplatten quadratisch. Es ergibt sich so ein weitgehend symmetrisches
Schalungselement, welches in beliebiger Orientierung in eine Innenecke eingefügt sein
kann.
[0016] Die Schalhäute 3 und 7 und die Verbindungswände 8 mit den Befestigungsstellen 4 können
aus Stahlblech bestehen. Dabei ist es insbesondere für Schalungselemente größerer
Höhe denkbar, daß im Inneren des kastenförmigen, teilweise offenen Schalungselementes
1 Aussteifungsstege oder -platten, insbesondere wenigstens eine über den Querschnitt
reichende Aussteifung vorgesehen ist. Bei der dargestellten Ausführungsform zum Schalen
von Innenecken bei Unterzügen ist dies nicht erforderlich, jedoch könnte für größere
Höhen beispielsweise zum Schalen von räumlichen Innenecken zwischen Wänden und einer
Decke solche Aussteifungen vorteilhaft sein.
[0017] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
1. Schalungselement zum Schalen einer Innenecke, beispielsweise der Innenecke an einem
Kreuzungspunkt zweier Unterzüge einer Decke, wobei das Schalungselement zwei im Winkel
der Innenecke zueinander stehende, auf gleicher höhe ein gemeinesames Ende aufweisende
Schalhäute hat, denen abgewandt Befestigungsstellen für daran anschließbare, die Schalhäute
fortsetzende Schaltafeln od. dgl. vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet , daß an
wenigstens einem Ende der beiden ersten Schalhäute (3) zur Bildung einer räumlichen
Innenecke eine quer verlaufende weitere Schalhaut (7) befestigt ist.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle drei Schalhäute
(3, 7) etwa im rechten Winkel zueinander angeordnet sind.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an seinen
beiden Enden quer zu den beiden ersten Schalhäuten (3) je eine weitere Schalhaut (7)
vorgesehen ist.
4. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Rückseiten der ersten Schalhäute (3), vorzugsweise im Querschnitt rechtwinklig
dazu, Wände (8) und daran als Befestigungsstellen (4) Langlöcher, vorzugsweise ein
über die gesamte Höhe des Schalungselementes (1) durchgehender Langschlitz zum Anschließen
von Schmalseiten oder Stirnseiten von Schaltafeln (5) und/oder Eckelementen (6) in
beliebiger Höhe vorgesehen sind.
5. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die endseitige Schalhaut (7) als rechteckige, vorzugsweise quadratische Abschlußplatte
ausgebildet ist und die ersten Schalhäute (3) sowie die die Befestigungsschlitze (4)
od. dgl. aufweisenden Wände (8) des Schalungselementes an deren Rändern insbesondere
bündig überdeckt.
6. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den endseitigen Schalhäuten (7) und den die Befestigungsstellen (4) aufweisenden
Wänden (8) des Schalungselementes (1) wenigstens ein vorzugsweise über seine gesamte
Höhe und über seinen der Innenecke gegenüberliegenden Eckbereich reichender Zwischenraum
(11) offen ist.
7. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sein Querschnitt und seine Abschlußplatten quadratisch sind.
8. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schalhäute (3, 7) und die Verbindungswähne (8) aus Stahlblech bestehen.
9. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Inneren des kastenförmigen, teilweise offenen Schalungselementes (1) Aussteifungsstege
oder -platten, insbesondere wenigstens eine über den Querschnitt reichende Aussteifung
vorgesehen ist.