(19)
(11) EP 0 150 331 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.08.1985  Patentblatt  1985/32

(21) Anmeldenummer: 84114461.1

(22) Anmeldetag:  29.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04G 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.01.1984 DE 3403148

(71) Anmelder: Maier, Josef
D-7611 Steinach (DE)

(72) Erfinder:
  • Maier, Josef
    D-7611 Steinach (DE)

(74) Vertreter: Schmitt, Hans, Dipl.-Ing. et al
Dreikönigstrasse 13
79102 Freiburg
79102 Freiburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schalungselement für Innenecke


    (57) Ein Schalungselement (1) dient zum Schalen einer räumlichen Innenecke beispielsweise an einem Kreuzungspunkt zweier Unterzüge (2) gemeinsam mit einer Decke. Das Schalungselement (1) hat zwei im Winkel zueinander stehende, auf gleicher Höhe ein gemeinsames Ende aufweisende Schalhäute (3) und von diesen abgewandt Befestigungsstellen (4) für daran anschließbare, die Schalhäute (3) fortsetzende Schaltafeln (5), Schalecken (6) od.dgl. An wenigstens einem Ende der beiden ersten Schalhäute (3) ist zur Bildung einer räumlichen Innenecke eine quer verlaufende weitere Schalhaut (7) befestigt. Somit kann gemeinsam mit den Unterzügen (2) auch eine Decke geschalt werden, wobei deren Schaltafeln wiederum an den Stirnseiten (6a) der Schalungsecken (6) angeschlossen werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement zum Schalen einer Innenecke, beispielsweise der Innenecke an einem Kreuzungspunkt zweier Unterzüge einer Decke, wobei das Schalungselement zwei im Winkel der Innenecke zueinander stehende, auf gleicher Höhe ein gemeinsames Ende aufweisende Schalhäute hat, denen abgewandt Befestigungsstellen für daran anschließbare, die Schalhäute fortsetzende Schaltafeln od. dgl. vorgesehen sind.

    [0002] Ein derartiges Schalungselement ist beispielsweise aus der DE-PS 21 19 362 bekannt. Dieses bekannte Schalungselement ist dabei als Schalungsecke ausgebildet und weist zwei hohle Schenkel auf, die an ihrer Außenseite die Schalhäute für die Innenecke und an ihren Stirnseiten die Befestigungselemente für anzuschließende Schaltafeln haben. Eine solche Schalungsecke ist zum Schalen zweier im Winkel zueinander stehender Betonflächen gut geeignet. Für unterschiedliche Höhen der Innenecke können dabei diese bekannten Schalungsecken aufgestockt werden und haben dazu an ihrem oberen Ende Paßstifte od. dgl. Dieses Schalungselement ist jedoch nicht geeignet, räumliche Innenecken, wie sie beispielsweise an Kreuzungspunkten zweier Unterzüge einer Decke oder auch in einer Raumecke beim Aufeinandertreffen zweier Wände und der Decke auftreten, ohne zusätzliche Maßnahmen zu schalen. Für die obere horizontale Schalhaut ist dann in der Regel eine Sonderanfertigung einer Schaltafel erforderlich, die eine entsprechende Lücke oder Öffnung der aufeinandertreffenden Schaltafeln für die vertikalen Betonflächen verschließt. Dennoch müssen die vertikalen, eine Ecke bildenden Schaltafeln ihrerseits miteinander druckfest verbunden werden, um den Betonierdruck aufzufangen.

    [0003] Da vor allem bei Decken mit Unterzügen zahlreiche derartige räumliche Innenecken entstehen, hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Schalungselement der eingangs erwähnten Art dahingehend zu verbessern, daß es die Schalung einer räumlichen Innenecke ohne Sonderanfertigung von Schalungsteilen bei dennoch guter Verbindbarkeit der über Eck angeordneten Schalungselemente erlaubt.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß an wenigstens einem Ende der beiden ersten Schalhäute zur Bildung einer räumlichen Innenecke eine quer verlaufende weitere Schalhaut befestigt ist. Somit ist auch im Deckenbereich von vorneherein ein übergang zu Nachbarschalelementen gegeben, die bei ihrem Aneinanderstoßen in diesem Bereich eine Lücke freilassen würden, weil sie an denjenigen Schaltafeln angeschlossen werden, die ihrerseits an den Befestigungsstellen des Schalungselementes angreifen.

    [0005] Bevorzugt sind alle drei Schalhäute etwa im rechten Winkel zueinander angeordnet. Eine bevorzugte Ausführungsform kann dabei darin bestehen, daß an beiden Enden des Schalungselementes quer zu den beiden den Befestigungsstellen gegenüberliegenden ersten Schalhäuten je eine weitere Schalhaut vorgesehen ist. Das Schalungselement kann dann auch um 180° gewendet benutzt werden.

    [0006] An den Rückseiten der ersten Schalhäute, vorzugsweise im Querschnitt rechtwinklig dazu, können Wände und daran als Befestigungsstellen Langlöcher, vorzugsweise ein über die gesamte Länge des Schalungselementes durchgehender Langschlitz zum Anschließen von Schmalseiten oder Stirnseiten von Schaltafeln und/oder Eckelementen in beliebiger Höhe vorgesehen sein. Beispielsweise könnte im oberen Deckenbereich fluchtend mit der quer verlaufenden dritten Schalhaut eine Schalungsecke etwa gemäß der DE-PS 2119 362 angeschlossen werden, so daß diese dann die Innenecke zwischen der Decke und der Längsseite eines Unterzuges bilden kann. An deren Stirnseiten sowie unterhalb des Anschlusses an dem Schalungselement können dann Schaltafeln mit ihren Randstegen und Stirnseiten angeschlossen werden, um die Hauptfläche eines Unterzuges oder einer Wand und rechtwinklig dazu im Anschluß an den anderen Schenkel der Schalungsdecke eine Decke zu schalen.

    [0007] Die endseitige Schalhaut ist zweckmäßigerweise als rechteckige, vorzugsweise quadratische Abschlußplatte ausgebildet und überdeckt die ersten Schalhäute sowie die die Befestigungsschlitze od. dgl. aufweidenden Wände des Schalungselementes an deren Rändern insbesondere bündig. Zwischen den endseitigen Schalhäuten und den die Befestigungsstellen aufweisenden Wänden des Schalungselementes kann dabei wenigstens ein vorzugsweise über seine gesamte Höhe und über seinen der Innenecke gegenüberliegenden Eckbereich reichender Zwischenraum offen sein. Durch diesen kann dann hindurchgegriffen werden, um auch im Inneren des Schalungselementes Befestigungselemente fassen zu können, falls deren Befestigen oder Lösen einen solchen Eingriff erforderlich macht. Beispielsweise könnten Schalungsecken, die an ihren stirnseitigen Enden lediglich schlüssellochartige Lochungen für Durchsteckbolzen mit Querstiften haben, mit einer solchen Lochung in überdeckung mit dem Schlitz gebracht werden, wonach der entsprechende Bolzen von der Innenseite des Schalungselementes her durch den Langschlitz und die schlüssellochartige Lochung der Schalungsecke gesteckt werden kann.

    [0008] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Ansprüche. Insbesondere bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen sowie der in den weiteren Ansprüchen angegebenen Merkmale und Maßnahmen ergibt sich ein Schalungselement, welches das gemeinsame Schalen von Decken und Unterzügen erlaubt, ohne daß aufwendige Zusatzteile angefertigt und unter Umständen mit Schwierigkeiten montiert werden müssen. Das Schalungselement erlaubt vielmehr das Anschließen von Schaltafeln und Schalungsecken, die ihrerseits dann das Anschließen von Schaltafeln im Deckenbereich ermöglichen, so daß schon vorhandene Teile problemlos verbunden werden können und die räumliche Innenecke durch das Schalungselement selbst gebildet ist.

    [0009] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung ein erfindungsgemäßes Schalungselement und

    Fig. 2 ein Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schalungselementes beim Schalen eines Unterzuges mit einem Teil der dann an ihm angeschlossenen weiteren Schalungselemente.



    [0010] Ein Schalungselement 1 dient gemäß Fig. 2 zum Schalen einer räumlichen Innenecke, in diesem Falle einer Innenecke an einem Kreuzungspunkt oder Eckpunkt zweier Unterzüge 2 einer nicht näher dargestellten Decke. Das Schalungselement 1 hat dabei zwei im Winkel der Innenecke zueinander stehende, auf gleicher Höhe ein gemeinsames Ende aufweisende Schalhäute 3. Diesen abgewandt sind jeweils Befestigungsstellen 4 für daran anschließbare, die Schalhäute 3 fortsetzende Schaltafeln 5 od. dgl. und Schalungsecken 6 vorgesehen.

    [0011] An den stirnseitigen Enden der beiden ersten Schalhäute 3 sind gemäß Fig. 1 zur Bildung der räumlichen Innenecke quer verlaufende weitere Schalhäute 7 befestigt. Für eine räumliche Innenecke genügt an sich eine einzige derartige Schalhaut 7, jedoch läßt sich das Schalungselement gemäß Fig. 1 mit zwei solchen weiteren Schalhäuten 7 wahlweise in der dargestellten oder in einer um 180° gewendeten Position verwenden. Dabei sind alle Schalhäute 3 und 7 jeweils etwa im rechten Winkel zueinander angeordnet. Man erkennt in Fig. 2 deutlich, daß auch an der zweiten Befestigungsstelle 4, die der besseren übersicht wegen in Fig. 2 freigelassen ist, in gleicher Weise ein ebenes Schalungselement 5 und eine Schalungsecke 6 angeschlossen werden können, wobei dann die Stirnseiten 6 a der beiden rechtwinklig zueinander orientierten Schalungsecken 6 wiederum das Einpassen einer rechtwinkligen Schaltafel für eine zu schalende Decke erlauben.

    [0012] Im Ausführungsbeispiel sind jeweils an den Rückseiten der ersten Schalhäute 3 im Querschnitt rechtwinklig dazu Wände 8 angeschlossen und daran als Befestigungsstellen 4 Langlöcher, im Ausführungsbeispiel über die gesamte Länge oder Höhe des Schalungselementes 1 durchgehende Langschlitze zum Anschließen der Schaltafeln 5 und der Eckelemente 6 vorgesehen. Somit können diese Schalungselemente 5 und 6 in beliebiger Höhe vorgesehen sein und erlauben so eine Anpassung an unterschiedliche Höhen der Unterzüge 2. Es sei erwähnt, daß an dem Schalungselement 5 dann wiederum über Winkel 9 Schaltafeln 10 für die Unterseite der Unterzüge 2 angeschlossen werden können. Insgesamt zeigt sich, daß mit Hilfe des Schalungselementes 1 sich kreuzende oder im Winkel zueinander stehende Unterzüge problemlos gemeinsam mit einer Decke lediglich unter Verwendung von auf Lager zu haltenden Schalungsteilen geschalt werden können. Ebenfalls einfach ist anschließend auch wieder das Ausschalen.

    [0013] Vor allem in Fig. 1 erkennt man, daß die endseitige Schalhaut 7 als rechteckige, im Ausführungsbeispiel quadratische Abschlußplatte ausgebildet ist und die ersten Schalhäute 3 sowie die die Befestigungsschlitze 4 od. dgl. aufweisenden Wände 8 an deren Rändern bündig überdeckt. Auf diese Weise entsteht also ein kastenförmiges und somit sehr stabiles Schalungselement 1.

    [0014] Zwischen den endseitigen Schalhäuten 7 und den die Befestigungsstellen 4 aufweisenden Wänden 8 des Schalungselementes 1 erkennt man einen über die gesamte Höhe und über den der Innenecke gegenüberliegenden Eckbereich reichenden Zwischenraum 11, durch welchen das Innere des kastenförmigen Schalungselementes zugänglich wird. Somit können Befestigungsbolzen od. dgl. beispielsweise durch diesen Zwischenraum 11 eingeführt und von der Innenseite durch den Langschlitz 4 in die Stirnseite einer Schalungsdecke 6 eingeführt werden. Für die Einfachheit der Montage kommt deshalb diesem Zwischenraum eine große Bedeutung zu.

    [0015] Im Ausführungsbeispiel ist der Querschnitt des Schalungselementes 1 und somit auch die Form der Abschlußplatten quadratisch. Es ergibt sich so ein weitgehend symmetrisches Schalungselement, welches in beliebiger Orientierung in eine Innenecke eingefügt sein kann.

    [0016] Die Schalhäute 3 und 7 und die Verbindungswände 8 mit den Befestigungsstellen 4 können aus Stahlblech bestehen. Dabei ist es insbesondere für Schalungselemente größerer Höhe denkbar, daß im Inneren des kastenförmigen, teilweise offenen Schalungselementes 1 Aussteifungsstege oder -platten, insbesondere wenigstens eine über den Querschnitt reichende Aussteifung vorgesehen ist. Bei der dargestellten Ausführungsform zum Schalen von Innenecken bei Unterzügen ist dies nicht erforderlich, jedoch könnte für größere Höhen beispielsweise zum Schalen von räumlichen Innenecken zwischen Wänden und einer Decke solche Aussteifungen vorteilhaft sein.

    [0017] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben.


    Ansprüche

    1. Schalungselement zum Schalen einer Innenecke, beispielsweise der Innenecke an einem Kreuzungspunkt zweier Unterzüge einer Decke, wobei das Schalungselement zwei im Winkel der Innenecke zueinander stehende, auf gleicher höhe ein gemeinesames Ende aufweisende Schalhäute hat, denen abgewandt Befestigungsstellen für daran anschließbare, die Schalhäute fortsetzende Schaltafeln od. dgl. vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet , daß an wenigstens einem Ende der beiden ersten Schalhäute (3) zur Bildung einer räumlichen Innenecke eine quer verlaufende weitere Schalhaut (7) befestigt ist.
     
    2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle drei Schalhäute (3, 7) etwa im rechten Winkel zueinander angeordnet sind.
     
    3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an seinen beiden Enden quer zu den beiden ersten Schalhäuten (3) je eine weitere Schalhaut (7) vorgesehen ist.
     
    4. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rückseiten der ersten Schalhäute (3), vorzugsweise im Querschnitt rechtwinklig dazu, Wände (8) und daran als Befestigungsstellen (4) Langlöcher, vorzugsweise ein über die gesamte Höhe des Schalungselementes (1) durchgehender Langschlitz zum Anschließen von Schmalseiten oder Stirnseiten von Schaltafeln (5) und/oder Eckelementen (6) in beliebiger Höhe vorgesehen sind.
     
    5. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die endseitige Schalhaut (7) als rechteckige, vorzugsweise quadratische Abschlußplatte ausgebildet ist und die ersten Schalhäute (3) sowie die die Befestigungsschlitze (4) od. dgl. aufweisenden Wände (8) des Schalungselementes an deren Rändern insbesondere bündig überdeckt.
     
    6. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den endseitigen Schalhäuten (7) und den die Befestigungsstellen (4) aufweisenden Wänden (8) des Schalungselementes (1) wenigstens ein vorzugsweise über seine gesamte Höhe und über seinen der Innenecke gegenüberliegenden Eckbereich reichender Zwischenraum (11) offen ist.
     
    7. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sein Querschnitt und seine Abschlußplatten quadratisch sind.
     
    8. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalhäute (3, 7) und die Verbindungswähne (8) aus Stahlblech bestehen.
     
    9. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des kastenförmigen, teilweise offenen Schalungselementes (1) Aussteifungsstege oder -platten, insbesondere wenigstens eine über den Querschnitt reichende Aussteifung vorgesehen ist.
     




    Zeichnung