(19)
(11) EP 0 150 356 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.08.1985  Patentblatt  1985/32

(21) Anmeldenummer: 84114957.8

(22) Anmeldetag:  08.12.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 75/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 01.02.1984 DE 3403382

(71) Anmelder: Industriewerk Nachfolger Seifert & Co, KG
D-8632 Neustadt/Coburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauer, Ernst
    D-8632 Neustadt/Coburg (DE)
  • Burkert, Joachim
    D-8632 Neustadt/Coburg (DE)

(74) Vertreter: Matschkur, Götz, Lindner Patent- und Rechtsanwälte 
Postfach 11 91 09
90101 Nürnberg
90101 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spule für aufwickelbares Gut, wie Seile, Kabel u.dgl.


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Spule für aufwickelbares Gut, wie Seile, Kabel u.dgl., bestehend aus einem Spulenkern (1) und zwei an dessen axialen Enden angeordneten Spulenflanschen (2) mit einer Stützkonstruktion (13) aus zwischen einem Innenring (11) und einem äußeren Laufring (4) angeordneten Sprossen (7) und einer von dieser Stützkonstruktion (13) getragenen innenseitigen flächigen Verkleidung, wobei die Verkleidung aus einer Mehrzahl von Einzelsegmenten (19) besteht, die je ein Feld (18) zwischen zwei Sprossen (17) ausfüllen und lösbar an der Stützkonstruktion (3) befestigt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Spule für aufwickelbares Gut, wie Seile, Kabel u. dgl., bestehend aus einem Spulenkern und zwei an dessen axialen Enden angeordneten Spulenflanschen mit einer Stützkonstruktion aus zwischen einem Innenring und einem äußeren Laufring angeordneten Sprossen und einer von dieser Stützkonstruktion getragenen innenseitigen flächigen Verkleidung.

    [0002] Spulen dieser Art werden im allgemeinen fest als Maschinenspulen ausgebildet oder aber als Versandspulen, zerlegbar in die beiden Spulenflanschen und den Spulenkern..Die Zerlegbarkeit dient allerdings nicht nur einem kostengünstigen Rücktransport durch Einsparung von Transportvolumen nach Entnahme des aufgewickelten Kabels od. dgl. Sie soll 'auch eine kostengünstige Reparatur ermöglichen, wenn der Kern oder aber die Auskleidung der Flansche beschädigt sind. Kabel, Drahtseile od. dgl., die auf solche Spulen aufgewickelt werden, erweisen sich nämlich als recht empfindlich gegenüber Beschädigungen der Flanschauskleidung oder des Kerns. Bei den bekannten Spulenkonstruktionen ist ein Flanschgerippe tragendes Element, während die Flanschauskleidung lediglich eine Schutzfunktion für das Wickelgut besitzt. Die Auskleidung hat aber die wichtige Aufgabe, das im allgemeinen empfindliche und in jedem Fall sehr teure Wickelgut vor Beschädigungen, insbesondere von außen her, zu schützen. Solche Flanschauskleidungen bestehen aus vergleichsweise dünnem Blech, Holz, Sperrholz, Kunststoff od. dgl. Aus Gewichtsgründen wird der für die Auskleidung Verwendung findende Werkstoff vergleichsweise dünn ausgeführt. Dieser Umstand, aber auch die rauhen Betriebsbedingungen, denen solche Spulen im Gebrauch und beim Transport ausgesetzt sind, sind/ursächlich dafür, daß die Flanschauskleidungen leicht beschädigt werden. Diese Empfindlichkeit gegen Beschädigungen bezieht sich auch auf den Spulenkern. Die dadurch notwendigen Repraturen, sofern sie überhaupt noch möglich sind, erhöhen die Kosten derartiger Spulen außerordentlich. Erwünscht sind deshalb Spulen mit hoher Lebensdauer. Zur Lösung dieses Problems schlägt deshalb die Erfindung vor, daß die Verkleidung der Flanschen von Spulen der eingangs bezeichneten Art aus einer Mehrzahl von Einzelsegmenten bestehen, die je ein Feld zwischen zwei Sprossen ausfüllen und lösbar an der Stützkonstruktion befestigt sind.

    [0003] Obwohl diese erfindungsgemäße Ausführung eine Mehrzahl von Teilen der Verkleidung erfordert, bietet diese Ausbildung eines Spulenflansches den außerordentlichen Vorteil, daß bei evtl. Beschädigungen der Flanschauskleidung lediglich eine oder mehrere Segmente auszuwechseln sind. Dies führt zu Spulen von extrem langer Lebensdauer, da sich erfahrungsgemäß gezeigt hat, daß die Stützkonstruktion.solcher Flansche nur in den allerseltesten Fällen durch äußere Einwirkungen beschädigt wird. Hingegen ist eine Beeinträchtigung der Verkleidung der Flansche die Regel. Die Segmente der Spulenverkleidung können die gleiche Größe aufweisen, so daß auch ihre Lagerhaltung keinen Beschränkungen unterliegt und die Kosten in erträglichen Grenzen gehalten werden können.

    [0004] Die Befestigung der Einzelsegmente erfolgt erfindungsgemäß an zwei benachbarten Sprossen. Ggf. können aber auch größere Segmente vorgesehen sein, die an zwei durch eine oder mehrere Sprossen voneinander getrennten Sprossen befestigt und infolgedessen entsprechend größer sind. Die Einzelsegmente sind an den Sprossen der Stützkonstruktion vorteilhaft angeschraubt oder angenietet, so daß sie zu Reparaturzwecken jederzeit wieder gelöst werden können.

    [0005] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Einzelsegmente aus einer etwa ebenen Platte mit nach hinten abgewinkelten Randflächen bestehen, die zumindest teilweise zur Befestigung an der Stützkonstruktion dienen. Im allgemeinen erfolgt die Befestigung der Einzelsegmente an ihren radialen Randflächen. Sie kann aber auch, falls dies erforderlich erscheint, an der inneren und/oder äußeren Umfangsfläche der Einzelsegmente vorgenommen werden. Vorteilhaft bestehen die Einzelsegmente aus Blech, Holzwerkstoff, Kunststoff, auch glasfaserverstärktem Kunststoff od. dgl.

    [0006] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:

    Fig. 1 eine lediglich schematisch dargestellte Spule;

    Fig: 2 die Stützkonstruktion eines Spulenflansches in perspektivischer Darstellung;

    Fig. 3 einen Schnitt etwa nach Linie III - III in Fig. 2 mit angebrachtem Verkleidungssegment und

    Fig. 4 ein Verkleidungssegment in perspektivischer Darstellung.



    [0007] Die gebräuchlichen Spulen dieser Art, so auch die erfindungsgemäße, bestehen aus einem Spulenkern 1 und zwei an dessen axialen Enden angeordneten Flanschen 2, zwischen denen das Wickelgut, z.B. Kabel, Drahtseile od. dgl., aufgewickelt wird. Der Kern 1 ist aus einem Blechzylinder gebildet, der fest oder aber, bei Versandspulen, lösbar mit den Flanschen 2 verbunden ist. Jeder Flansch 2 weist zunächst eine Stützkonstruktion 3 auf, die in Fig. 2 dargestellt ist. Sie besteht aus dem äußeren Laufkranz 4, der im allgemeinen ein T-Profil aufweist, dessen Flansch 5 die Lauffläche bildet und dessen Steg 6 die Verbindung zu den radial verlaufenden Sprossen 7 herstellt. Diese Sprossen 7 bestehen gleichfalls aus einem T-Profil mit nach außen weisendem T-Flansch 8 und etwa radial verlaufendem T-Steg 9. Die inneren Enden der Sprossen 7 sind durch einen Ring 11 miteinander verbunden, der als Kernauflage 12 dient, wie Fig. 3 erkennen läßt. Diese Stützkonstruktion 3 des Spulenflansches 2 ist bei der dargestellten Ausführungsform in Schweißkonstruktion ausgeführt. Der Innenring 11 steht in axialer Richtung nach innen über die Stirnfläche des T-Stegs 9 der Sprosse 7 über. Dieser Oberstand 13 trägt das axiale Ende 14 des Kerns 1 und ist bei der Ausführungsform nach Fig. 3 mit der Kernauflage 12 verschweißt. Bei einer Versandspule wird eine lösbare Verbindung zwischen Kern 1 und Flanschen 2 bevorzugt. Innerhalb des Innenrings 11 der Stützkonstruktion 3 sind bei der wiedergegebenen Ausführungsform drei Speichen 15 vorgesehen, wovon die eine Speiche 15' als Doppelspeiche ausgebildet ist und einen Zwischenraum 16 für den Eingriff eines Mitnehmers bei der Handhabung der Spule aufweist. Die Speichen 15 sind außen an dem Innenring 11 und innen an einer Nabe 17 angeschweißt, die beim Aufwickeln und Abwickeln des Wickelguts eine Lagerachse aufzunehmen vermag.

    [0008] Die Felder 18 zwischen je zwei Sprossen 7 sind mit einem segmentartig gestalteten Verkleidungselement 19 ausgekleidet. Dieses weist nach hinten abgewinkelte Randflächen 20 auf, welche mit Bohrungen 21 versehen sind. Diesen Bohrungen-21 entsprechen in den T-Stegen 9 der Sprossen 7 angeordnete Bohrungen 22, die beim Einsetzen der Verkleidungselemente 19 mit den entsprechenden Bohrungen 21 fluchten, so daß zwischen je zwei Sprossen 7 ein Verkleidungselement 19 durch Nieten oder Schrauben lösbar befestigt werden kann. Ggf. können die Verkleidungselemente 19 auch größer ausgebildet sein und beispielsweise zwei oder mehr Felder 18 zwischen den Sprossen 7 übergreifen. Diese Verkleidungselemente 19 bestehen beispielsweise aus Blech oder auch faserverstärktem Kunststoff, so daß sie einerseits die hinreichende Festigkeit, andererseits aber ein möglichst geringes Gewicht aufweisen.

    [0009] Ist bei der Handhabung der Spule im Betrieb oder auch auf dem Transport einer als Versandspule dienenden Spule die Flanschverkleidung beschädigt worden, genügt es, die Schrauben oder Nieten der jeweils auszuwechselnden Verkleidungselemente 19 zu lösen und die beschädigten Verkleidungselemente zu entfernen und durch neue zu ersetzen, die wiederum durch Schrauben oder Nieten mit den Sprossen 7 verbunden werden. Auf diese Weise wird es entbehrlich, den gesamten Spulänflansch auszuwechseln, um die Spule für einen neuen Einsatz verwendbar zu machen. Für jede Spulengröße ist die Lagerhaltung einer entsprechenden Größe von Verkleidungselementen 19 erforderlich.


    Ansprüche

    1. Spule für aufwickelbares Gut, wie Seile, Kabel u. dgl., bestehend aus einem Spulenkern-und zwei an dessen axialen Enden angeordneten Spulenflanschen mit einer Stützkonstruktion aus zwischen einem Innenring und einem äußeren Laufring angeordneten Sprossen und einer von dieser Stützkonstruktion getragenen innenseitigen flächigen Verkleidung, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkleidung aus einer Mehrzahl von Einzelsegmenten (19) besteht, die je ein Feld (18) zwischen zwei Sprossen (7) ausfüllen und lösbar an der Stützkonstruktion (3)-befestigt sind.
     
    2. Spule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einzelsegment (19) an je zwei benachbarten Sprossen (7) befestigt ist.
     
    3. Spule nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelsegmente (19) an den Sprossen angeschraubt oder angenietet sind.
     
    4. Spule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einzelsegment (19) aus einer etwa ebenen Platte mit nach hinten abgewinkelten Randflächen (20) besteht, die zumindest teilweise zur Befestigung an der Stützkonstruktion dienen.
     
    5. Spule nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelsegmente (19) aus Blech, Kunststoff, Holzwerkstoff od. dgl. bestehen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht