(19)
(11) EP 0 150 429 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.08.1985  Patentblatt  1985/32

(21) Anmeldenummer: 84115671.4

(22) Anmeldetag:  18.12.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F01P 7/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 24.12.1983 DE 3347002

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Huemer, Gerhart
    D-8018 Grafing (DE)
  • Michassouridis, Athanasios
    D-8000 München 2 (DE)

(74) Vertreter: Schweiger, Erwin et al
c/o Bayerische Motoren Werke AG - AJ-35 Postfach 40 02 40 Petuelring 130
D-8000 München 40
D-8000 München 40 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Temperaturregler-Einsatz für den Kühlkreis flüssigkeitsgekühlter Brennkraftmaschinen


    (57) Ein Temperaturregler-Einsatz (1) für Kühlmittel-Mischthermostate von Brennkraftmaschinen enthält an der gehäuseseitigen Abstützung der Kolbenstange (4) einer im Mischraum (15') angeordneten ersten Dehnstoffkapsel (2) eine weitere Dehnstoffkapsel (3). Die erste Dehnstoffkapsel (2) weist eine höhere Betätigungstemperatur als die zweite Dehnstoffkapsel (3) auf und trägt sowohl ein Kühlerrücklauf-Ventil (7) als auch ein Kurzschluß-Ventil (8), die wechselseitig mit ihren Ventilsitzen (10 bzw. 8') zusammenwirken. Die zweite Dehnstoffkapsel (3) ist der Temperatur des Kühlmittels in der Kühlerrücklauf-Leitung (18) ausgesetzt und betätigt über die gemeinsame Kolbenstange (4) die Ventile (7 und 8) durch Bewegen der ersten Dehnstoffkapsel (2), wenn die Temperatur in der Kühlerrücklauf-Leitung (18) die Betätigungstemperatur der Dehnstoffkapsel (3) errreicht. Dadurch wird die Regeltemperatur des der Maschine (21) zugeführten Kühlmittels bei hoher Umgebungstemperatur und/oder Motorlast gegenüber dem Verlauf durch die Funktion der Dehnstoffkapsel (2) abgesenkt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Temperaturregler-Einsatz mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein bekannter Einsatz dieser Bauart nach der DE-PS 12 95 255 weist eine Dehnstoffkapsel auf, die sich teilweise durch das Kühlerrücklauf-Ventil hindurch erstreckt. Dadurch beeinflußt die Temperatur in der Kühlerrücklauf- leitung die Regeltemperatur in dem Sinne, daß mit fallender Temperatur des Kühlerrücklaufes die Regeltemperatur ansteigt, weil der stromab des Kühlerrücklauf-Ventiles im Mischbereich mit der heißen Kurzschlußströmung angeordnete Hauptteil der Dehnstoffkapsel dabei mit steigender Temperatur beaufschlagt werden muß, um die Dehnstoffkapsel insgesamt mit ihrer Betätigungstemperatur zu beeinflussen. Dadurch läßt sich eine mit steigender Kühlerrücklauf-Temperatur gleichbleibende oder stetig fallende Regeltemperatur der Hischströmung erzielen, die der Maschine zugeleitet wird. Die Grenzwerte des Temperaturregelbereiches werden dabei einerseits von einem Höchstwert der Regeltemperatur bei extrem niedriger Umgebungstemperatur und geringer Motorlast und dadurch extrem niedriger Kühlerrücklauf-Temperatur und andererseits von einer relativ niedrigen Regeltemperatur bei hoher Umgebungstemperatur und hoher Motorlast mit hoher Kühlerrücklauf-Temperatur bestimmt, wobei letztere weitgehend der Betätigungstemperatur der Dehnstoffkapsel entspricht.

    [0002] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Temperaturregler-Einsatz der bekannten Bauart so weiterzubilden, daß er bei Teillast der Maschine mit entsprechend niedriger Kühlerrücklauf-Temperatur eine in engen Grenzen gleichbleibend hohe Regeltemperatur und bei Vollast der Maschine mit entsprechend hoher Kühlerrücklauf-Temperatur eine niedrigere Regeltemperatur einstellt. Auf diese Weise soll eine Regelung bewirkt werden, die einerseits durch eine hohe Betriebstemperatur der Maschine im Teillastbetrieb eine verringerte Reibleistung mit verringertem Kraftstoffverbrauch und anderereits bei Vollast der Maschine durch eine niedrigere Betriebstemperatur eine intensivere Kühlung zum Vermeiden einer überhitzung und insbesondere von Selbstzündungen ermöglicht.

    [0003] Durch die Merkmale nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 wird diese Aufgabe in überraschend einfacher Weise gelöst. Die Dehnstoffkapsel des ersten Dehnstoffelementes bewirkt eine gleichmäßige, relativ hohe Regeltemperatur und die weitere Dehnstoffkapsel des zweiten Dehnstoffelementes übersteuert die Funktion des ersten ab einer relativ hohen Temperatur in der Kühlerrücklauf-Leitung. Dadurch ergibt sich ein Absenken der Regeltemperatur im Bereich der Vollast der Maschine auf die Betätigungstemperatur der zweiten Dehnstoffkapsel und auf den daran anschließenden Verlauf der Kühlerrücklauf-Temperatur bei offenem Kühlerrücklauf-Ventil und geschlossenem Kurzschluß-Ventil entsprechend der vollen Kühlwirkung des Kühlers.

    [0004] Als bevorzugte Betätigungstemperaturwerte der beiden Dehnstoffkapseln werden die Werte nach den Merkmalen des Anspruches 2 vorgeschlagen, die innerhalb üblicher Grenzen einerseits bei Teillast der Maschine ein günstig hohes Temperatur-Niveau für geringe Reibleistung der Maschine und andererseits bei Vollast einen ausreichenden Abstand der Betriebstemperatur von kritischen Werten ergeben.

    [0005] Die Merkmale der Ansprüche 3 bis 5 zeigen bevorzugte bauliche Ausgestaltungen der Erfindung auf, die sich eng an den handelsüblichen Aufbau von Temperaturregler-Einsätzen anlehnen und daher für eine Ausbildung nach der Erfindung nur geringe Änderungen an den vorhandenen Fertigungseinrichtungen erfordern.

    [0006] Die Merkmale des Anspruches 6 beinhalten das Prinzip der Erfindung unabhängig von der konstruktiven Gestaltung eines Mischthermostats.

    [0007] Durch die DE-PS 861 937 ist es zwar bereits bekannt, die gehäuseseitige Abstützstelle eines Thermostat-Dehnelementes abhängig von der Last der Maschine zu verstellen, jedoch sind dabei bauaufwendige mechanische oder pneumatische übertragungen für Gestänge-Bewegungen bzw. Ansaugdruck-übertragungen notwendig. Bei der Erfindung wird dagegen mit geringem Bauteilaufwand unmittelbar die Lastabhängigkeit der Kühleraustrittstemperatur als Regelgröße genutzt.

    [0008] Durch die DE-OS 14 51 669 ist ferner bei einem Temperaturregler bekannt, zwei Dehnstoffkapseln beiderseits eines Kühlervorlauf-Ventiles eines an der Verzweigungsstelle von Kühlervorlauf- und Kurzschlußleitung angeordneten, diese Verzweigung steuernden Temperaturreglers anzuordnen und mit unterschiedlichen Betätigungstemperaturen auszubilden. Im Gegensatz zum erfindungsgemäßen, als Mischthermostat an der Mündung von Kühlerrücklauf-Leitung und Kurzschlußleitung angeordneten Temperaturregler ist bei dieser bekannten Ausbildung eine unmittelbare selbsttätige Beeinflussung der Regelfunktion durch die Temperatur in der Kühlerrücklauf-Leitung nicht möglich. Eine Anregung zur Erfindung war daher aus dieser Druckschrift nicht ableitbar.

    [0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Temperaturregler-Einsatz in seiner Anordnung in einem schematisch dargestellten Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine und

    Fig. 2 die Regelkurve des Temperaturregler-Einsatzes nach Fig. 1 im Vergleich zu Regelkurven bekannter Temperaturregler.



    [0010] Ein Temperaturregler-Einsatz 1 besteht aus zwei gegeneinander gerichteten Dehnstoffkapseln 2 und 3 mit einer gemeinsamen Kolbenstange 4 und je einer Dichtkappe 5 und 6, die zwei Dehnstoffelemente mit unterschiedlichen Betätigungstemperaturen bilden. Die erste Dehnstoffkapsel 2 trägt je ein Kühlerrücklauf-Ventil 7 und Kurzschluß-Ventil 8. Das Kühlerrücklauf-Ventil 7 ist auf der Dehnstoffkapsel 2 festgelegt und wird mit dieser gemeinsam von einer Rückstellfeder 9 in Richtung zu einem Ventilsitz 10 gedrängt. Am gegenüberliegenden Ende der Dehnstoffkapsel 2 ist das Kurzschluß-Ventil-8 gegen die Wirkung einer weiteren Rückstellfeder 11 axial verschiebbar gelagert, so daß der Hub der Dehnstoffkapsel 2 beim Aufsetzen des Kurzschluß-Ventiles 8 auf seinen Ventil sitz 8' zur Kurzschlußleitung 12 nicht begrenzt ist. Der Ventilsitz 10 ist an einem radialen Befestigungs- und Verschluß-Flansch 13 ausgebildet, der an seinem Außenumfang in einer Flanschverbindung 14 eines Thermostat-Gehäuses 15 gehalten ist. über je einen Abstützbügel 16 und 17 stützen sich am Flansch 13 und damit am Thermostat-Gehäuse 15 sowohl die Rückstellfeder 9 als auch die zweite Dehnstoffkapsel 3 ab. Die Dehnstoffkapsel 3 erstreckt sich in eine am Thermostat-Gehäuse 15 anschließende Kühlerrücklauf-Leitung 18, die sich im Gehäuse 15 bis zum Ventilsitz 10 fortsetzt. Die gegenüberliegend in das Gehäuse 15 mündende Kurzschlußleitung 12 endet am Ventilsitz 8' für das Kurzschluß-Ventil 8.

    [0011] Der Innenraum des Gehäuses 15 bildet zwischen den Ventilsitzen 8' und 10 eine Mischkammer 15' für Kühlmittel-Anteile aus der Kurzschlußleitung 12 und der Kühlerrücklauf- leitung 18. Aus dem Mischraum 15' führt eine Rücklaufleitung 19 zur Kühlmittelpumpe 20 der Maschine 21. Die Kurzschlußleitung 12 und eine Kühlervorlauf-Leitung 22 zu einem Kühler 23 mit der anschließenden Kühlerrücklauf-Leitung 18 schließen die beiden parallelen Leitungszweige des Kühlkreislaufes zwischen Maschine 21 und Mischkammer 15'.

    [0012] Beim Betrieb der Maschine 21 fördert die Kühlmittelpumpe 20 das nach einem Kaltstart zunächst kalte Kühlmittel ausschließlich durch die Kurzschlußleitung 12 bei geöffnetem Kurzschluß-Ventil 8 und geschlossenem Kühlerrücklauf-Ventil 7. Da dabei eine Kühlwirkung des Kühlers 23 ausgeschlossen ist, erreicht die Temperatur des Kühlmittels rasch die Betätigungstemperatur der überwiegend im durchströmten Mischraum 15' angeordneten Dehnstoffkapsel 2. Der darin enthaltene Dehnstoff dehnt sich bei seiner Betätigungstemperatur durch Ändern seines Aggregatzustandes von fest in flüssig in einem geringen Temperaturbereich von z.B. 90 bis 105° C sehr stark. Dadurch wird in diesem Temperaturbereich ein Hub der Dehnstoffkapsel 2 zusammen mit dem Kühlerrücklauf-Ventil und dem Kurzschluß-Ventil 8 erzeugt, der einerseits bei 90° C das öffnen des Kühlerrücklauf-Ventiles 7 und andererseits bei 105° C das Schließen des Kurzschluß-Ventiles 8 bewirkt. Die gemeinsame Kolbenstange 4 der beiden Dehnstoffkapseln 2 und 3 wird dabei durch die Volumenänderung des Dehnstoffes in der Dehnstoffkapsel 2 aus dieser heraus gegen die Wirkung der Rückstellfeder 9 verdrängt und stützt sich über einen Anschlagring 4' gegen die zweite Dehnstoffkapsel 3 ab. Der Anschlagring 4' bildet dabei eine feststehende Abstützung für die Kolbenstange 4, deren Stellung dadurch von der Volumensänderung des Dehnstoffes in der zweiten Dehnstoffkapsel 3 unter dem Beginn seines Betätigungs-Temperaturbereiches von z.B. 70 bis 85° C unbeeinflußt bleibt. Dadurch wird eine übersteuerung der Regelfunktion der ersten Dehnstoffkapsel 2 durch die zweite Dehnstoffkapsel 3 dann vermieden, wenn die von der_Umgebungstemperatur und von der Motorlast abhängige Kühlerrücklauf-Temperatur zwischen der jeweiligen Umgebungstemperatur und dem Beginn des Betätigungs-Temperaturbereiches der zweiten Dehnstoffkapsel von 70° C liegt. Durch den anteiligen Einfluß der Temperatur des Kühlmittels im Mischraum 15' auf den darin angeordneten Hauptanteil der Dehnstoffkapsel 2 und in der Kühlerrücklauf-Leitung 18 auf den darin angeordneten Dichtkopf 5 der Dehnstoffkapsel 2 ergibt sich ein Verlauf 24 in Fig. 2 der Regeltemperatur und damit der Maschineneintritts-Temperatur TME mit nahezu gleichbleibendem Wert bei veränderlicher Kühleraustrittstemperatur TKA, wie dies in Fig. 2 mit dem Linienzug 24 dargestellt ist. Dieser Verlauf 24 der Regeltemperatur alleine aus der Funktion der Dehnstoffkapsel 2 geht in bisher bekannter Weise gemäß dem unterbrochenen Linienzug 24' unmittelbar in den Verlauf 25 der Kühleraustritts-Temperatur TKA bei voller Durchströmung des Kühlers 23 und nicht durchströmter Kurzschlußleitung 12 über. Wenn dabei die Regeltemperatur und damit die Maschineneintritts-Temperatur TME gemäß Verlauf 24 - 24' in Fig. 2 mit ca. 100° C relativ hoch gewählt wird, um bei Maschinen-Teillast eine für geringe Reibleistung vorteilhaft hohe Betriebstemperatur zu erreichen, so führt dies bei gleichzeitig gegebener hoher Umgebungstemperatur und Maschinen-Vollast im Bereich 24' zugleich zur überhitzungs- und Selbstzündungs-Gefährdung der Maschine.

    [0013] Wird der Einfluß des in der Kühlerrücklauf-Leitung angeordneten Anteiles des Dehnstoffelementes 2 in ebenfalls bekannter Weise verstärkt, so führt dies zu einem Verlauf 26 der Regeltemperatur mit bei steigender Kühleraustritts- Temperatur TKA fallenden Werten, wie dies in Fig. 2 mit strichpunktiertem Linienzugtdargestellt ist. Dabei wird die Maschineneintritts-Temperatur TME schon bei Maschinen-Teillast über den gesamten Regelbereich zunehmend abgesenkt, was insbesondere bei mittlerer bis hoher Teillast zu Einbußen im Wirkungsgrad der Maschine vor allem durch erhöhte Reibleistung führt.

    [0014] Bei der Erfindung bewirkt die gemäß Fig. 1 zusätzlich in der Kühlerrücklauf-Leitung 18 angeordnete und der Kühleraustritts-Temperatur TKA des Kühlmittels ausgesetzte zweite Dehnstoffkapsel 3 einen absenkenden Verlauf 27 der Regeltemperatur und damit der Motoreintritts-Temperatur TME erst ab dem Beginn des Betätigungs-Temperaturbereiches von z.B. 70 bis 85° C dieser zweiten Dehnstoffkapsel 3, der nur bei hoher Maschinen-Teillast und -Vollast und gleichzeitig hoher Umgebungstemperatur erreicht wird. Dabei wird durch die Volumenzunahme des Dehnstoffes in der zweiten Dehnstoffkapsel 3 die Kolbenstange 4 aus dem Dichtkopf 6 herausbewegt und damit auch die erste Dehnstoffkapsel 2 zusammen mit dem Kühlerrücklauf-Ventil 7 und dem Kurzschluß-Ventil 8 im Sinne eines zunehmenden öffnens des ersten und Schließen des letzteren bewegt. Dadurch ergibt sich ein Abfall der Kühlmitteltemperatur im Mischraum 15' bei gleichzeitigem weiteren Anstieg der Kühlerrücklauf-Temperatur TKA. Aus diesem Temperaturrückgang folgt ein negativer Hub der Kolbenstange 4 gegenüber der ersten Dehnstoffkapsel 2. Der weiterhin in abnehmenderaAnteil aus der Kurzschlußleitung 12 fließende heißere ungekühlte Kühlmittelanteil verhindert dabei durch seinen Einfluß auf die Dehnstoffkapsel 2 zusammen mit der zeitlich verzögerten Umsetzung der Temperaturänderung in der Dehnstoffkapsel 2 eine zu schnelle Schließfunktion dieser ersten Dehnstoffkapsel 2 gegenüber der gleichzeitigen Öffnungsfunktion der zweiten Dehnstoffkapsel 3. Dadurch wird ein weitgehender Ausgleich der einander entgegengesetzten Hübe erreicht und ein Regelschwingen aufgrund der sich übergreifenden Bereiche der Betätigungstemperaturen beider Dehnstoffkapseln2 und 3 vermieden. Ein Abstimmen der Betätigungstemperaturen und Regelhübe beider Dehnstoffkapseln 2 und 3 auf den jeweils gegebenen Kühlkreis trägt hierzu bei.

    [0015] Bei einer Kühlerrücklauf-Temperatur TKA in der Kühlerrücklauf-Leitung 18 von etwa 85° C erreicht die Dehnstoffkapsel 3 einen Hub der Kolbenstange 4, der alleine dem vollen Öffnen des Kühlerrücklauf-Ventiles 7 und dem vollen Schließen des Kurzschluß-Ventiles 8 entspricht. Die erste Dehnstoffkapsel 2 wird dabei gleichfalls ausschließlich von der Kühlerrücklauf-Temperatur TKA aus der Kühlerrücklauf-Leitung 18 mit etwa 85° C beaufschlagt, so daß die Kolbenstange 4 relativ zur ersten Dehnstoffkapsel 2 ihre Ausgangsstellung aufweist und die Stellung der Ventile 7 und 8 somit ausschließlich vom Hub der Kolbenstange 4 aus der zweiten Dehnstoffkapsel 3 abhängig ist. Für einen weiteren Anstieg der Kühleraustritts-Temperatur TKA entlang dem Verlauf 25 in Fig. 2 ist entsprechend der Funktion beider Dehnstoffkapseln 2 und 3 ein ausreichender Freigang des Abstützbügels 16 und des Kurzschlußventiles 8 zur Dehnstoffkapsel 2 sowie ein ausreichender Weg der Rückstellfedem9 und 11 vorgesehen.

    [0016] Durch die Funktion der zweiten Dehnstoffkapsel 3 fällt die Regeltemperatur und damit die Maschineneintritts-Temperatur TME im Bereich der Betätigungstemperatur von 70 bis 85° C der zweiten Dehnstoffkapsel 3 von ihrem waagrechten Verlauf 24, der durch die Funktion der ersten Dehnstoffkapsel 2 bestimmt ist, mit steigender Kühleraustritts- Temperatur TKA auf den Verlauf 25 der Kühleraustritts- Temperatur TKA bei alleiniger Durchströmung des Kühlers 23 ab. In Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur und der Maschinenlast steigt anschließend die Betriebstemperatur weiter an, wobei für die Temperaturwerte dieses Anstieges nach dem Verlauf 25 allein die Kühlleistung des Kühlkreises und dabei insbesondere die Kühlergröße ausschlaggebend ist.

    [0017] Der durch die Erfindung im Zusammenwirken mit einem Abstimmen des gesamten Kühlkreises erreichbare Verlauf der Kühlmitteltemperatur läßt bei Brennkraftmaschinen einerseits für einen hohen Wirkungsgrad im Teillastbetrieb eine besonders hohe Betriebstemperatur und andererseits für einen gefahrlosen Vollastbetrieb eine niedrigere Betriebstemperatur mit einem äußerst geringen Bauaufwand für den erfindungsgemäßen Temperaturregler-Einsatz erreichen. Auch ein Austausch eines bisher üblichen Temperaturregler-Einsatzes an Brennkraftmaschinen mit Mischthermostaten gegen einen erfindungsgemäßen auf die jeweilige Brennkraftmaschine abgestimmten Temperaturregler-Einsatz ist in einfacher Weise möglich.


    Ansprüche

    1. Temperaturregler-Einsatz für ein Kühlmittel-Mischthermostat im Kühlkreis flüssigkeitsgekühlter Brennkraftmaschinen,

    - der ein Kühlerrücklauf-Ventil (7) für eine Kühlerrücklaufleitung (18),

    - ein Kurzschluß-Ventil (8) für eine Kurzschlußleitung (12) und

    - ein aus Dehnstoffkapsel (2) und Kolbenstange (4) bestehendes erstes Dehnstoffelement mit einer ersten Betätigungstemperatur aufweist,

    - wobei dessen Dehnstoffkapsel (2) mit beiden Ventilen (Kühlerrücklauf-Ventil 7 und Kurzschluß-Ventil 8) in Antriebsverbindung steht sowie im wesentlichen zwischen diesen Ventilen angeordnet ist und

    - wobei die Kolbenstange (4) eine Verbindung zu einer gehäusefesten Abstützstelle (Abstützbügel 17) bildet, die in Bezug auf das Kühlerrücklauf-Ventil (7) der Dehnstoffkapsel (2) gegenüberliegend angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,

    - daß zwischen der Kolbenstange (4) und deren gehäusefester Abstützstelle (Abstützbügel (17) eine weitere Dehnstoffkapsel (3) eines zweiten Dehnstoffelementes angeordnet ist, das eine gegenüber der ersten niedrigere zweite Betätigungstemperatur aufweist.


     
    2. Temperaturregler-Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Dehnstoffkapsel (2) des ersten Dehnstoffelementes auf einen Öffnungsbeginn des Kühlerrücklauf-Ventiles (7) bei etwa 90 bis 100° C und die Dehnstoffkapsel (3) des zweiten Dehnstoffelementes auf diesen öffnungsbeginn bei etwa 60 bis 80° C abgestimmt sind.


     
    3. Temperaturregler-Einsatz nach Anspruch 1,

    - mit einem Befestigungs- und Ventilsitz-Flansch (13) für die Gehäuse-Befestigung des Temperaturregler-Einsatzes (1) und für den Ventilsitz (10) des Kühlerrücklauf-Ventiles (7) und

    - mit einem Abstützbügel (17) als gehäusefeste Abstützstelle der Kolbenstange (4) des ersten Dehnstoffelementes (Dehnstoffkapsel 2), wobei sich der Abstützbügel (17) zwischen seinen Befestigungsstellen am Flansch (13) etwa bogenförmig erstreckt,
    dadurch gekennzeichnet,

    daß der Abstützbügel (17) als Widerlager für die Dehnstoffkapsel (3) des zweiten Dehnstoffelementes ausgebildet ist und

    - daß die Kolbenstangen (4) beider Dehnstoffelemente einander zugewandt sind und sich mit entgegengesetzten Betätigungsrichtungen gegeneinander abstützen.


     
    4. Temperaturregler-Einsatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Kolbenstangen (4) beider Dehnstoffelemente einstückig miteinander verbunden sind.


     
    5. Temperaturregler-Einsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Kolbenstange (4) einen Anschlag (Anschlagring 4') aufweist,

    - der die Kolbenstange (4) in Richtung zur Dehnstoffkapsel (3) des zweiten Dehnstoffelementes abstützt, wenn diese Dehnstoffkapsel (3) eine niedrigere Temperatur aufweist, als dem öffnungsbeginn des Kühlerrücklauf-Ventiles (7) durch die Wirkung dieser Dehnstoffkapsel (3) entspricht.


     
    6. Temperatur-Regelvorrichtung für den Kühlkreis flüssigkeitsgekühlter Brennkraftmaschinen,

    - mit einem Mischthermostat (Temperaturregler-Einsatz 1),

    - der ein im wesentlichen in der Kühlmittel-Mischströmung (Mischraum 15') angeordnetes Dehnstoffelement (Dehnstoffkapsel 2 und Kolbenstange 4) aufweist,

    - das die Mischungsanteile des Kühlmittels aus einer Kühlerrücklaufleitung (18) und aus einer Kurzschlußleitung (12) mittels eines Ventiles bzw. je eines Ventiles (Kühlerrücklauf-Ventil 7 und Kurzschluß-Ventil 8) gegensinnig steuert,
    dadurch gekennzeichnet,

    - daß in der Antriebsverbindung zwischen dem von der Kühlmittel-Mischströmung beeinflußten Dehnstoffelement (Dehnstoffkapsel 2 und Kolbenstange 4) und dem Ventil bzw. den Ventilen (Kühlerrücklauf-Ventil 7 und Kurzschluß-Ventil 8) ein weiteres Dehnstoffelement (Dehnstoffkapsel 3 und Kolbenstange 4) angeordnet ist,

    - das in der Kühlmittelströmung aus der Kühlerrücklauf- leitung (18) liegt und

    - das das Ventil bzw. die Ventile (Kühlerrücklauf-Ventil 7 und Kurzschluß-Ventil 8) bei einer niedrigeren Temperatur des Kühlmittels aus der Kühlerrücklaufleitung (18) betätigt als diejenige Temperatur, bei der das in der Kühlmittel-Mischströmung (Mischraum 15') angeordnete Dehnstoffelement (Dehnstoffkapsel 2 und Kolbenstange 4) betätigt wird.


     




    Zeichnung