Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Schmelzklebevorrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bekannte Vorrichtungen dieser Art erwärmen den in Patronenform einschiebbaren Schmelzkleber
auf Schmelztemperatur und . gestatten das Ausbringen des geschmolzenen Klebers auf
das Werkstück durch eine warme Düse. Die Qualität der Klebung ist dabei stark abhängig
von der Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffs aus dem das Werkstück besteht. Bei stark
wärmeleitenden Stoffen wie Metallen oder dgl. wird der durch die Düse ausströmenden
Klebemasse so schnell die Wärme entzogen, daß eine einwandfreie Schmelzklebung nicht
zustande kommt.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Schmelzklebevorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß auch stark wärmeleitende Stoffe mit
der gewünschten Qualität der Klebeverbindung geklebt werden könnten. Durch das Vorheizen
des zu klebenden Werkstückes mittels eines mit der Schmelzklebevorrichtung verbundenen
Wärmestrahlers wird auch bei stark wärmeleitenden Stoffen eine einwandfreie Schmelzklebung
sichergestellt.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Schmelzklebevorrichtung möglich.
Besonders vorteilhaft ist die Bündelung der Wärmestrahlung, dies besonders zusammen
mit der Möglichkeit das Strahlungsbündel zu schwenken und/oder die _Wärmestrahlung
im Bedarfsfalle getrennt ein- oder auszuschalten. Eine weitestgehende Anpassung der
Arbeitsweise an verschiedene Werkstoffe und Formen des Werkstücks ist damit ermöglicht.
Zeichnung
[0004] Zwei Ausführungsbeisiele des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Seitenansicht
einer pistolenförmig gestalteten Schmelzklebevorrichtung nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
Figur 2 eine Seitenansicht zu Figur 1, Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Schmelzklebevorrichtung mit einem angesetzten Wärmestrahler und
Figur 4 eine Seitenansicht zu Figur 3.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] Im ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 ist ein Gehäuse aus zwei Halbschalen
1 und 2 gebildet. Diese Halbschalen umfassen eine Patronenführung 3 und eine Patronenheizung
die im einzelnen nicht näher dargestellt sind. Außerdem nimmt dieses Gehäuse 1/2 eine
Düse 4, einen Hauptschalter mit einer Schalthandhabe 5 einen Wärmestrahler 6 und einen
Ein- und Ausschalter 7 für diesen Wärmestrahler 6 auf. Der Wärmestrahler 6 besteht
im einzelnen aus einem fest eingebauten Reflektor 8, einer auswechselbar eingesetzten
Strahlungsquelle 9 und einer den Reflektor 8 nach außen abschließenden Sammellinse
10. Die mit einem pistolenförmig gestalteten Gehäuse versehene Schmelzklebevorrichtung
kann über ein Kabel 11 mit einem normalen Spannungsnetz verbunden werden. Der Schmelzkleber
ist in die Form von Patronen 12 gebracht, die von hinten her in die Patronenführung
3 eingeschoben werden können.
[0006] Der Wärmestrahler 6 strahlt ein Bündel von Wärmestrahlung ab, das fest ausgerichtet
ist auf eine Stelle des Werkstückes, die etwas oberhalb der Austrittsöffnung der Düse
4 liegt. Damit ist ein aus gut wärmeleitendem Material gefertigtes Werkstück leicht
auf eine Temperatur vorzuheizen, die die Schmelzverklebung mit dem aus der Düse austretenden
Schmelzkleber begünstigt. Soll ein schlecht wärmeleitendes Material geklebt werden,
so kann der Wärmestrahler 6 abgeschaltet werden. Dieses Material entzieht dem geschmolzen
aus der Düse 4 fließenden Kleber so wenig Wärme, daß die Verschmelzung auch ohne.die
Leistung des Wärmestrahlers optimal erfolgt.
[0007] Im zweiten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 3 und wird das Gehäuse der Schmelzklebevorrichtung
aus zwei Halbschalen 13 und 14 gebildet. Auch dieses Gehäuse nimmt die Patronenführung
3, die Düse 4, die Schalthandhabe 5 mit dem zugehörigen Hauptschalter, den Schalter
7 und das Ende des Zuleitungskabels 11 auf. Im Gegensatz zu dem Gehäuse nach dem ersten
Ausführungsbeispiel mit den Halbschalen 1 und 2 nimmt das Gehäuse mit den Halbschalen
13 und 14 keinen Wärmestrahler auf. Dieses Gehäuse hat vielmehr eine steckdosenähnliche
Öffnung 15 mit Steckerbuchsen 16. In diese Öffnung 15 paßt ein Fuß 17 und in die Steckerbuchsen
je ein Stecker 18 eines Zusatzgehäuses 19. Das Zusatzgehäuse 19 hat die Form eines
nach einer Seite offenen Kastens und enthält einen Reflektor 20. Dieser Reflektor
20 lagert schwenkbar um eine Achse 21 im Zusatzgehäuse 19. Zwei Fassungen 22 der Strahlungsquelle
9 werden gehalten von zwei Halterungen 23 und 24. Während die Halterung 23 drehfest
mit dem Reflektor 20 und einem Rändelknopf 25 verbunden ist, nimmt die Halterung 24
eine Rändelschraube 26 so auf, daß die vom Gewindeteil der Rändelschraube 26 durchgriffenen
Seitenwände des Zusatzgehäuses 19 und des Reflektors 20 zwischen der Halterung 24
und dem Bund der Rändelschraube 26 festgeklemmt werden können. Da die Halterung 23
und der Rändelknopf 25 nicht nur miteinander sondern auch mit der zwischen ihnen liegenden
Seitenwand des Reflektors 20 drehfest verbunden sind, kann mit dem Rändelknopf 25,
nach dem Lösen der Rändelschraube 26, der Reflektor 20 im Zusatzgehäuse 19 verschwenkt
werden. Mit ihm schwenkt auch eine den Reflektor nach vorn verschließende Sammellinse
27. Die Brennweite der Sammellinse 27 ist vorzugsweise so gewählt, daß sie die Strahlungsquelle
9 in der Nähe der Austrittsöffnung der Düse 4 abbildet.
[0008] Wird zum Arbeiten mit der Schmelzklebevorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
das Zusatzgehäuse 19 mit seinem Fuß 17 in die Öffnung 15 eingesetzt und der Schalter
7 angeschaltet, so kann man nach dem Lösen der Rändelschraube 26 mittels des Rändelknopfes
25 den Reflektor 20 so schwenken, daß eine optimale Vorheizung des zu klebenden Werkstücks
erfolgt. Die Verbindungen zwischen den Steckern 18 und den Fassungen 22 der Strahlungsquelle
9 sind durch hier nicht dargestellte, flexible Leitungen hergestellt.
[0009] Mit der Schmelzklebevorrichtung nach den beiden geschilderten Ausführungsbeispielen
ist es möglich, in der Zeit während der die eingeführten Patronen 12 geschmolzen werden
oder auch schon früher,das Werkstück durch den Wärmestrahler 6 aufzuheizen. Je nach
der Wärmeleitfähigkeit des Werkstücks kann die Vorheizzeit bemessen werden oder, bei
sehr schlecht leitendem Material des Werkstücks, ganz entfallen. Die Auführung der
Schmelzklebevorrichtung mit dem schwenkbaren Reflektor erschließt zusätzliche Einstellmöglichkeiten.
1. Schmelzklebevorrichtung mit einer Düse zum Ausbringen eines erwärmten Schmelzklebers,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Wärmestrahler (6) zum Vorheizen des Werkstücks
an der Klebestelle umfaßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmestrahler (6)
in einem gemeinsamen Gehäuse (1/2) mit der Schmelzklebevorrichtung (3 bis 5) zusammengefaßt
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmestrahler (6)
als am Gehäuse (13/14) der Schmelzklebevorrichtung (3 bis 5) anbringbarer Zusatz (19
bis 27) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmestrahler
(6) eine Infrarotstrahlungsquelle (9) enthält.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmestrahler
(6) Mittel, z.B. eine Sammellinse (10, 27), zur Bündelung der Wärmestrahlung umfaßt.
6: Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmestrahler
(6) Mittel, z.B. einen Reflektor (8, 20), zur Bündelung der Wärmestrahlung umfaßt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmestrahlung
auf den Bereich vor der Austrittsöffnung der Düse (4) fokussiert ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmestrahler
(6) getrennt von der Schmelzklebevorrichtung ein- und ausschaltbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmestrahler
(6) gegenüber der Düse (4) schwenkbar gelagert ist.