[0001] Die Erfindung betrifft eine Überlauf-Separationszentrifuge für die Trennung von Suspensionen
in Form von Flüssigkeits-Feststoffgemischen, insbesondere für die Trennbehandlung
von Schlamm, in Flüssigkeit und Feststoff mit einer von einem stationären Außengehäuse
mit Spiel umschlossenen, um ihre in der Regel horizontal verlaufende Längsachse rotierend
antreibbaren Trommel, deren eine Stirnwand als geschlossener Trommelboden ausgebildet
ist und deren andere Stirnwand eine zentrale Ringöffnung zum Eintragen der Suspension
und zum Austragen der Feststoffe sowie eine die Ringöffnung begrenzende überlaufkante
aufweist.
[0002] Es sind Überlauf-Separationszentrifugen der genannten Art bekannt, in denen eine
Trennung von Flüssigkeits-Feststoffgemischen durch Ausnutzung der Dichteunterschiede
in die Flüssigkeit und die Feststoffe erfolgt. Diese Zentrifugen werden in beachtlichem
Umfange auch für die Trennbehandlung von Schlamm verwendet und arbeiten mit einer
solchen Trommeldrehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit der Trommel, daß die in die laufende
Trommel eingefüllte Suspension durch die Dichteunterschiede zwischen der Flüssigkeit
und dem Feststoff getrennt wird. Auf der Trommelinnenwandung lagert sich dabei der
Feststoff ab, während die Flüssigkeit eine sich hierauf aufbauende radiale Schicht
bildet. Bei entsprechender Füllung der Zentrifuge fließt die Flüssigkeit über die
überlaufkante der Zentrifuge ab. Die Zuführung der Suspension in die Trommel wird
so lange vorgenommen, bis das durch die Höhe der Überlaufkante im wesentlichen bestimmte
Nutzvolumen der Trommel mit Feststoff gefüllt ist.
[0003] Bei Suspensionen, welche schwer trennbare Feststoffe enthalten, kann eine längere
Verweilzeit erforderlich sein, um das Absetzen auch dieser Feststoffe zu erreichen.
Bei der Verarbeitung derartiger Suspensionen wurde vorgeschlagen, die Trommel zunächst
nur bis zur überlaufkante zu füllen und nach der bis zum Absetzen aller Feststoffe
erforderlichen Verweilzeit die Flüssigkeit mittels einer mit einem Flüssigkeitsaustragsrohr
verbundenen und in die Flüssigkeitsschicht eintauchbaren Einlauf- bzw. Schältülle
abzuführen, ehe in weiteren Schritten eine Nachfüllung der Trommel erfolgt, bis das
Nutzvolumen im wesentlichen mit Feststoff gefüllt ist.
[0004] Unabhängig davon, ob bei der Behandlung gut trennbarer Suspensionen die Flüssigkeit
über die überlaufkante abgeführt wird oder aber bei einer notwendigen längeren Verweilzeit
abgeschöpft bzw. abgeschält wird, verbleibt gegen Ende des Trennungsvorganges stets
eine dünne Flüssigkeitsschicht, welche nicht abgeführt werden kann. Außerdem ist es
unvermeidbar, daß eine Restflüssigkeit in dem Lückenvolumen des Feststoffes verbleibt,
so daß die genannte Flüssigkeitsschicht und das Lückenvolumen der Flüssigkeit in dem
Feststoff den Entwässerungsgrad des aus der Trommel zu entnehmenden Feststoffes bestimmen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zentrifuge der eingangs beschriebenen
Art so auszubilden, daß der Flüssigkeitsanteil in dem aus der Trommel entnehmbaren
Feststoff erheblich reduziert wird.
[0006] Zur Lösung vorstehender Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß wenigstens eine Stirnwand
der Trommel in der Nähe der Trommelumfangswand auf dem Umfang verteilt angeordnete,
von außen durch eine Abdeckeinrichtung verschließbare Durchtrittsöffnungen zur Restentwässerung
der Feststoffe aufweist.
[0007] Die genannten verschließbaren Durchtrittsöffnungen in der Trommelstirnwand bleiben
unabhängig von der eingangs beschriebenen Art der Flüssigkeitsabführung geschlossen,
bis das Nutzvolumen der Trommel im wesentlichen mit dem Feststoff gefüllt ist und
eine Abführung der Flüssigkeit über die überlaufkante bzw. mit den anderen beschriebenen
Entnahmeeinrichtungen nicht mehr möglich ist. Erst dann werden durch die Abdeckeinrichtung
die verschließbaren Durchtrittsöffnungen freigegeben, so daß der auf der Feststoffschicht
befindliche Flüssigkeitsfilm und auch der wesentliche Teil der im Lückenvolumen des
Feststoffes befindliche Flüssigkeitsanteil abgeführt wird. Dabei ist es zwar nicht
vermeidbar, daß auch ein geringer Anteil des Feststoffes in unmittelbarer Nähe der
Durchtrittsöffnungen mitgerissen wird, jedoch kann der aus den Öffnungen austretende
Ablauf von der übrigen zuvor abgetrennten Flüssigkeit gesondert gesammelt und dem
Flüssigkeits-Feststoffgemisch wieder zugeführt werden, so daß der Trenneffekt der
Zentrifuge nicht durch die zusätzlich vorgesehenen verschließbaren Durchtrittsöffnungen
nachteilig beeinträchtigt wird.
[0008] Praktische Versuche haben gezeigt, daß durch die Restentwässerung mit Hilfe der beschriebenen
verschließbaren Durchtrittsöffnungen derFeuchtigkeitsanteil in dem aus der Zentrifuge
entnehmbaren Feststoff wesentlich verringert werden konnte. Da im allgemeinen die
Feststoffe nach der Entnahme aus der Zentrifuge weiter getrocknet werden müssen, ergibt
sich für die nachfolgende Trocknung eine erhebliche Energieeinsparung, wenn die Restentwässerung
in dem obengenannten Sinne durchgeführt wird.
[0009] Es ist zwar bekannt, bei diskontinuierlich arbeitenden Zentrifugen im Boden der Zentrifugentrommeln
ebenso wie in den Trommelwandungen Durchtrittsöffnungen für die Flüssigkeit vorzusehen,
jedoch handelt es sich bei diesen bekannten Ausbildungsformen um Zentrifugen völlig
anderer Gattung und um Öffnungen, die während des gesamten Betriebes freibleibende
Durchtrittsquerschnitte für die Abführung der gesamten Flüssigkeit aus dem zugeführten
Flüssigkeits-Feststoffgemisch dienen. Die Öffnungen verbinden dabei einen zwischen
einem Sieb für die Auflage des Feststoffes und der Trommelwand bzw. dem Trommelboden
verbleibenden Spaltraum für die abströmende Flüssigkeit mit dem Raum außerhalb der
Zentrifugentrommel. Die bei Oberlauf-Separationszentrifugen auftretenden Probleme
der Restentwässerung ergeben sich bei den vorgenannten Zentrifugen aufgrund ihrer
anderen Wirkungsweise nicht.
[0010] Zweckmäßig ist es, wenn bei den Überlauf-Separationszentrifugen gemäß vorliegender
Erfindung die Durchtrittsöffnungen in dem geschlossenen Trommelboden vorgesehen sind
und die Abdeckeinrichtung aus einem auf der Zentrifugenwelle drehsicher, jedoch längsverschiebbar
gehaltenen Dichtungsteller besteht, an dem Federn angreifen, welche ihn gegen den
Trommelboden drücken und der mit einer steuerbaren Antriebseinrichtung zunVerschieben
in Richtung der Trommelachse in eine die Durchtrittsöffnungen freigebende Stellung
verbunden ist.
[0011] Die Durchtrittsöffnungen können zwar ohne weiteres auch in der Stirnwand der Trommel
vorgesehen sein, in welchem die zentrale Ringöffnung vorgesehen ist, jedoch ist die
Anordnung der erforderlichen Abdeckeinrichtungen zum Verschließen der Durchtrittsöffnungen
an diesem Trommelende problematischer als bei Anordnung der Durchtrittsöffnungen in
dem geschlossenen Trommelboden. Außerdem hat die letztgenannte Anordnung den Vorteil,
daß der aus den Durchtrittsöffnungen austretende Ablauf, welcher gemäß obigen Darlegungen
zumindest anfänglich mit Feststoffen durchsetzt ist, wieder dem Vorrat an Flüssigkeits-Feststoffgemisch
zugeführt werden kann. Zudem kann die Zentrifugenwelle zugleich zur Abstützung bzw.
Befestigung der Abdeckeinrichtung dienen, die bei der vorgenannten Ausbildung als
Dichtungsteller ausgebildet ist, welcher in der beschriebenen Weise in eine die öffnungen
freigebende oder verschließende Stellung überführt werden kann.
[0012] Es empfiehlt sich, als Einrichtung zum Verschieben des Tellers gegen die Wirkung
der Federn eine mit dem Teller verbundene, die Zentrifugenwelle umschließende ringförmige
Kolbenzylinderanordnung vorzusehen. Dabei können sowohl der Ringzylinder als auch
der Ringkolben auf der Zentrifugenwelle gehalten sein, die sich bei der vorgenannten
Ausbildungsform durch die Kolbenzylinderanordnung hindurch erstreckt. Mit einem handelsüblichen
Drehübertrager kann das für die Betätigung der Kolbenzylinderanordnung erforderliche
Druckmedium, wie Druckluft oder eine Hydraulflüssigkeit, in den Zylinderraum zu- und
abgeführt werden, um den Dichtungsteller in die Schließ- oder öffnungslage zu überführen.
[0013] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Durchtrittsöffnungen wiederum
in dem geschlossenen Trommelboden vorgesehen sind und die Abdeckeinrichtung aus einer
auf der Zentrifugenwelle gehaltenen Abdeckscheibe mit den Durchtrittsöffnungen entsprechenden
Ausnehmungen besteht, die mit der Trommel umläuft und zwischen Anschlägen um einen
solchen Winkel verdrehbar ist, daß sie in der einen Endstellung die Durchtrittsöffnungen
vollständig abdeckt und in der anderen Endstellung die Durchtrittsöffnungen vollständig
freigibt.
[0014] Bei dieser Anordnung können entweder die Durchtrittsöffnungen oder aber die entsprechenden
Ausnehmungen in der Abdeckscheibe eine solche Umrißform aufweisen, daß je nach Verdrehwinkel
der Abdeckscheibe nur ein Teil oder der gesamte Querschnitt der Durchtrittsöffnungen
freigegeben wird. Beispielsweise können die Durchtrittsöffnungen in Umfangsrichtung
der Trommel verlaufende Schlitze sein und mit entsprechenden Gegenschlitzen der Abdeckscheibe
jalousieartig zusammenwirken, wobei durch den Verdrehwinkel der Abdeckscheibe der
jeweils freigegebene Querschnitt der Durchtrittsöffnungen bestimmt wird.
[0015] Die Abdeckscheibe ist vorteilhafterweise mit Federn verbunden, welche sie in die
Endstellung zu drücken suchen, in welcher die Durchtrittsöffnungen vollständig abgedeckt
sind, während andererseits die Abdeckscheibe mit einer in und außer Eingriff zu bringenden
Bremsvorrichtung verbunden sein kann, welche die Abdeckscheibe gegen die Wirkung der
Feder in die andere Endstellung verdreht und in dieser Stellung hält. Die Bremsvorrichtung
kann dabei als mechanisch arbeitende Bremsvorrichtung, z.B. mit Bremsbacken, ausgebildet
sein, welche eine mit der Abdeckscheibe rotierende, im axialen Abstand von der Abdeckscheibe
vorgesehene Bremsscheibe erfassen, oder aber die Bremseinrichtung kann auch als elektromagnetische
Wirbelstrombremse ausgeführt werden. In beiden Fällen ist es möglich, durch entsprechende
feinfühlige Einstellung der Bremskraft die Abdeckscheibe auch in verschiedenen Zwischenstellungen
zu halten, in denen die Durchtrittsöffnungen nur teilweise freigegeben sind.
[0016] Bei einer weiteren Ausführungsform besteht die Abdeckeinrichtung aus den Durchtrittsöffnungen
zugeordneten, im Querschnitt winkelförmigen und am Trommelboden gehaltenen Schwenkklappen,
deren einer Schenkel zum Verschließen und Freigeben der Durchtrittsöffnungen vorgesehen
ist und deren anderer Schenkel mit einer steuerbaren Antriebseinrichtung zum gemeinsamen
Verschwenken der Klappen in die Offenstellung verbunden ist. Die vorgenannten Klappen
können dabei als durch Fliehkraft betätigbare Klappen ausgebildet sein, welche unter
der Einwirkung der Fliehkraft in die Schließstellung gedrückt werden, oder aber es
können Federn an den Klappen angreifen, welche sie ihrerseits in die Schließstellung
zu drücken suchen.
[0017] Die Einrichtungen zur gemeinsamen Verschwenkung aller Klappen können sehr unterschiedlich
ausgebildet sein. Beispielsweise können die nicht mit den Öffnungen zusammenwirkenden
Schenkel der Klappen über einen axial bewegbaren Ring betätigt werden, welcher als
mitumlaufender oder auch als nichtumlaufender Ring ausgebildet sein kann und der mit
einer Vorschubeinrichtung verbunden ist. Eine besonders einfache Ausbildung der Antriebseinrichtung
zum Verschwenken der Klappen in die Offenstellung ergibt sich jedoch, wenn eine die
Zentrifugenwelle umschließende ringförmige Kolbenzylinderanordnung vorgesehen ist,
deren Kolben über Bewegungsübertragungsglieder mit den Schwenkklappen verbunden ist.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn als Bewegungsübertragungsglieder über Umlenkrollen
geführte Seilzüge vorgesehen sind. Hierdurch ergibt sich eine sehr einfache und in
bezug auf die einzelnen Klappen auch genau justierbare Ausbildung der Antriebseinrichtung.
Der Zylinderraum kann in der bereits oben beschriebenen Weise mit einem handelsüblichen
Drehübertrager an eine das Druckmedium zuführende Leitung angeschlossen werden.
[0018] Die Zeichnung gibt Ausführungsbeispiele der Erfindung in schematischer Darstellung
wieder.
[0019] Es zeigen:
Fig. 1 einen Mittellängsschnitt durch eine erste Ausführung einer Zentrifuge gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Teil des Schnittbildes gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Teillängsschnitt einer anderen Ausführung einer Zentrifugentrommel gemäß
der Erfindung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die stirnseitige Trommelwand ohne die Bremsvorrichtung
und mit teilweise weggebrochener Bremsscheibe,
Fig. 5 eine Draufsicht gemäß Fig. 4 in einer anderen Stellung der Teile zueinander,
Fig. 6 einen Teilmittellängsschnitt durch eine Trommel gemäß der Erfindung in einer
dritten Ausführungsform.
[0020] Die Uberlauf-Separationszentrifuge gemäß den Fig. 1 und 2 weist eine insgesamt mit
1 bezeichnete Trommel auf, welche in nicht dargestellter Weise über eine Hohlwelle
2 um ihre horizontale Längsachse 3 rotierend angetrieben wird. Die Zentrifugentrommel
1 ist auf der Hohlwelle 2 fliegend angeordnet und befindet sich innerhalb eines Außengehäuses
4, welches die Trommel 1 mit Spiel umgibt.
[0021] Die Trommel 1 weist eine Trommelumfangswand la auf, welche an ihrem in der Fig. 1
rechten Ende durch eine als Trommelboden ausgebildete Stirnwand 1b geschlossen ist,
während an dem anderen Ende der Trommelumfangswand la eine mit einer verhältnismäßig
großen Ringöffnung 5 ausgerüstete Stirnwand 1c gehalten ist. Die der Stirnwand 1c
benachbarte Gehäusewandung 4a ist ebenfalls mit einer entsprechenden Ringöffnung 6
ausgerüstet, so daß durch die genannten Ringöffnungen 5 und 6 die Einrichtungen zum
Eintragen der Suspension in die Trommel und zum Austragen der Feststoffe aus der Trommel
hindurchgeführt werden können.
[0022] Die Stirnwand 1c der Trommel 1 bildet zur Begrenzung der Ringöffnung 5 die Überlaufkante
7, welche zum Abfluß der Flüssigkeit nach der Trennbehandlung der Suspension dient,
wobei die Flüssigkeit in dem Außengehäuse 4 in den von diesem Gehäuse gebildeten Abflußstutzen
8 gelangt, von dem sie entweder über Rohrleitungen oder Pumpen weitergefördert wird.
[0023] Die überlaufkante 7 bestimmt das Nutzvolumen der Trommel 1, d.h. dasjenige Volumen,
welches von dem Feststoff des in die Trommel einzubringenden Flüssigkeits-Feststoffgemisches
gefüllt werden kann.
[0024] Das Einfüllen des Flüssigkeits-Feststoffgemisches erfolgt bei drehender Trommel,
wobei infolge der Rotationsbewegung das von der Trommel mitgenommene Flüssigkeits-Feststoffgemisch
in den Feststoff und die flüssige Phase getrennt wird. Dabei setzt sich der Feststoff
als radial äuBere Schicht auf der Innenwandung der Trommel ab. Die Flüssigkeit bildet
die radial innere Schicht und fließt bei entsprechender Füllung der Trommel über die
Überlaufkante 7 in den Abflußstutzen 8 des Außengehäuses 4. Die Trommel wird so lange
gefüllt, bis der Feststoff etwa eine durch die überlaufkante 7 bestimmte Schichtdicke
erreicht, die in der Fig. 1 mit der gestrichelten Linie 9 bezeichnet ist.
[0025] Eine vollständige Füllung des durch die Überlaufkante 7 begrenzten Ringraumes der
Trommel 1 ist jedoch in der Praxis nicht möglich, weil mit zunehmender Füllung des
Ringraumes durch den Feststoff in zunehmendem Maße auch Feststoffe mit der Flüssigkeit
abgeführt werden. Demgemäß verbleibt am Ende eines jeden Füllvorganges in der Trommel
auf der radial außenliegenden Feststoffschicht eine wenn auch dünne radial innenliegende
Flüssigkeitsschicht, welche zusammen mit der im Lückenvolumen des Feststoffes befindlichen
Flüssigkeit die Restfeuchte des Feststoffes bestimmt.
[0026] Zur Restentwässerung des Feststoffes dienen in der Stirnwand 1b der Trommel 1 vorgesehene
Durchtrittsöffnungen 10, welche in der genannten Stirnwand 1b in Nähe der Trommelumfangswand
1a angeordnet und durch eine Abdeckeinrichtung verschließbar sind.
[0027] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist die Stirnwand 1b als eine doppelschalige
Wand ausgeführt, in deren peripherem Randbereich die gleichmäßig auf dem Umfang verteilt
angeordneten Durchtrittsöffnungen 10 vorgesehen sind.
[0028] Als Abdeckeinrichtung ist in dem genannten Beispiel ein Dichtungsteller 11 vorgesehen,
welcher korrespondierend mit den Durchtrittsöffnungen 10 in der Stirnwand 1b stopfenartige
Dichtungselemente 12 in entsprechenden Bohrungen aufnimmt, und der in seinem zentrischen
Bereich über einen Flansch 15 mit einem Ringkolben 13 verbunden ist, der zu einer
insgesamt mit 14 bezeichneten, die Zentrifugenwelle umschließenden ringförmigen Kolbenzylinderanordnung
gehört. Der Flansch 15 ist gleitend auf dem Ringzylinder 16 der Kolbenzylinderanordnung
14 geführt. Zwischen dem Kolben 13 und dem Zylinder 16 ist der Zylinderraum 17 erkennbar,
welcher in Richtung zum Kolben 13 durch eine Dichtung 18 begrenzt ist und über einen
in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Drehübertrager mit einer Druckleitung für das
Druckmedium verbunden ist. Diese Leitung kann an feststehenden durch die Ringöffnung
5 in die Trommel 1 ragenden Tragelementen der Einrichtung zum Füllen der Trommel bzw.
zum Austragen des Feststoffes angeordnet und über einen Schlauch mit dem Drehübertrager
verbunden sein.
[0029] Der Dichtungsteller 11 ist ferner mit einer in der Stirnwand 1b gehaltenen Federungsanordnung
19 verbunden. Die in dieser Anordnung befindliche Feder 20 ist so gehalten, daß sie
den Dichtungsteller 11 stets gegen die Stirnwand 1b der Trommel 1 zu drücken sucht,
um die Durchtrittsöffnungen 10 zu verschließen.
[0030] Während bei der Füllung der Trommel der Dichtungsteller 11 die in den Fig. 1 und
2 wiedergegebene Stellung einnimmt, wird zur Restentwässerung die Kolbenzylinderanordnung
14 durch Beaufschlagung des Zylinderraumes 17 betätigt und hierdurch über den Kolben
13 der Dichtungsteller 11 von der Stirnwand 1b der Trommel 1 abgehoben und somit der
Verschluß der Durchtrittsöffnungen 10 aufgehoben. Aus den Öffnungen 10 kann nunmehr
infolge der Drehbewegung der Trommel 1 die Flüssigkeit austreten, so daß eine Restentwässerung
des Feststoffes in dem einleitend beschriebenen Sinne erfolgt. Da infolge dieser Restentwässerung
auch ein Anteil des Feststoffes durch die Durchtrittsöffnungen 10 austritt, kann in
dem Außengehäuse 4 auf der dem Abflußstutzen 8 gegenüberliegenden Seite ein zweiter
in der Zeichnung allerdings nicht dargestellter Abflußstutzen vorgesehen sein, in
welchem die aus den Durchtrittsöffnungen 10 abfließende Flüssigkeit mit den Feststoffen
abfließt, um getrennt von der aus dem Stutzen 8 abgeführten Flüssigkeit in den Vorrat
des Flüssigkeits-Feststoffgemisches zurückgeführt zu werden.
[0031] Bei einer Druckentlastung des Zylinderraumes 17 der Kolbenzylinderanordnung 14 wird
durch die Federungsanordnung 19 der Dichtungsteller 10 wieder in die in den Fig. 1
und 2 wiedergegebene Stellung zurückgeführt.
[0032] Bei der Anordnung nach den Fig. 3 bis 5, in denen die mit den Fig. 1 übereinstimmenden
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, ist die Trommel 1 mit einer massiven
Antriebswelle 2a drehsicher verbunden. Die in der den Trommelboden bildenden Stirnwand
1b vorgesehenen Durchtrittsöffnungen 10 sind mittels einer Abdeckscheibe 21 verschließbar,
welche über eine angeformte Nabe 22 auf der Antriebswelle 2a um die horizontale Mittelachse
der Zentrifugentrommel um einen vorbestimmten Winkel verdrehbar gehalten ist. Die
Nabe 22 ist fest mit einer Bremsscheibe 23 verbunden, die mit einer ortsfest angeordneten
Bremsvorrichtung 24 zusammenwirkt. Die Bremsvorrichtung 24 ist in dem dargestellten
Beispiel als mechanische Bremse mit gegenüberliegend an der Bremsscheibe 23 angreifenden
Bremsbacken ausgerüstet und kann in bekannter Weise mechanisch oder hydraulisch betätigt
werden.
[0033] Die Abdeckscheibe 21 weist auf ihrem Umfang Ausnehmungen 25 auf, welche mit den Durchtrittsöffnungen
10 in der Stirnwand 1b der Trommel 1 korrespondieren. In der Abdeckscheibe 23 sind
ferner Ausnehmungen 26 erkennbar, welche zur Aufnahme von Federn 27 sowie an der Stirnwand
1b der Trommel 1 befestigten Widerlagern 28 dienen. Die Federn 27 haben dabei das
Bestreben, die Abdeckscheibe 21 stets in diejenige Stellung zu drücken, in welcher
die Durchtrittsöffnungen 10 verschlossen sind, d.h. in eine Stellung, wie sie in der
Fig. 5 wiedergegeben ist. Bei Betätigung der Bremse 24 wird die Abdeckscheibe 21 entgegen
der durch den Pfeil 29 angedeuteten Drehrichtung, also in der Fig. 4 gegen den Uhrzeigersinn
und auch gegen die Wirkung der Federn 27,verschwenkt, so daß die Durchtrittsöffnungen
aus der in Fig. 5 wiedergegebenen abgedeckten Stellung in die in Fig. 4 dargestellte
korrespondierende Stellung mit den Ausnehmungen 25 gelangen und somit den freien Durchtritt
der Restflüssigkeit in der bereits beschriebenen Weise ermöglichen.
[0034] Die Verschwenkbewegung der Abdeckscheibe 21 durch die Bremse 24 wird dabei durch
die Anschläge 28 nach Überwindung des Federweges der Federn 27 begrenzt.
[0035] Nach der Freigabe der Bremsscheibe 23 durch die Bremse 24 erfolgt durch die Federn
27 automatisch die Rückstellung der Abdeckscheibe 21 in die in Fig. 5 wiedergegebene
Stellung.
[0036] Bei der Ausbildung nach Fig. 6, bei der wiederum die mit den Fig. 1 bis 5 übereinstimmenden
Teile jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, erfolgt eine Abdeckung der
Durchtrittsöffnungen 10 in der Stirnwand 1b der Trommel 1 durch winkelförmige Schwenkklappen
29, deren einer Schenkel 29a zur Auflage auf der jeweiligen Durchtrittsöffnung 10
vorgesehen ist, während der andere Schenkel 29b mit einer Betätigungseinrichtung zur
Verschwenkung der Klappen um die Schwenkachse 30 dient. In dem dargestellten Beispiel
sind die Schwenkklappen mit rechtwinklig zueinander verlaufenden Schenkeln ausgebildet
und mit einer Feder 31 verbunden, welche die Klappen in die jeweilige Schließstellung
zu drängen sucht. Als Betätigungseinrichtung dient in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine die Zentrifugenwelle 2a umschließende ringförmige Kolbenzylinderanordnung 31,
deren Kolben 32 über Seilzüge 33 und Umlenkrollen 34 mit den Schenkeln 29b der Schwenkklappe
29 verbunden ist. Sämtliche auf dem Umfang der Trommelstirnwand 1b vorgesehenen Schwenkklappen
29 sind über entsprechende Seilzüge 33 mit dem Ringkolben 32 verbunden. Der Ringkolben
32 stützt sich über Federn 33 auf einem drehsicher auf der Welle 2a gehaltenen Widerlager
35 ab und greift in den Ringzylinder 36 ein, der seinerseits ebenfalls auf der Welle
2a drehsicher gehalten ist. Der Zylinderraum 37 der Kolbenzylinderanordnung 31 ist
über Bohrungen 38 und einen Drehübertrager 39 mit einer Druckluftzuführungsleitung
verbunden.
[0037] Durch Druckbeaufschlagung des Kolbens 32 werden die Schwenkklappen 29 in die öffnungsstellung
überführt, während bei Abbau des Druckes in dem Zylinderraum 37 durch die Federn 33
die Rückführung des Kolbens 32 in die in Fig. 6 wiedergegebene Stellung erfolgt und
die Schwenkklappen 29 sowohl durch die Wirkung der Fliehkraft als auch durch die Federn
31 in ihre Schließstellung überführt werden.
[0038] Statt der Federn 31 können die Schwenklappen auch so ausgebildet sein, daß sie allein
aufgrund der Fliehkraft bei rotierender Trommel in ihrer Schließstellung gehalten
und mit dem erforderlichen Schließdruck gegen die Stirnwand 1b der Trommel 1 gedrückt
werden. Die Betätigung der Schließklappen 29 kann statt über die Seilzüge 33 auch
über eine gleichwirkende Hebelanordnung oder in anderer Weise erfolgen.
1. Überlauf-Separationszentrifuge für die Trennung von Suspensionen in Form von Flüssigkeits-Feststoffgemischen,
insbesondere für die Trennbehandlung von Schlamm, in Flüssigkeit und Feststoff mit
einer von einem stationären Außengehäuse mit Spiel umschlossenen, um ihre in der Regel
horizontal verlaufende Längsachse rotierend antreibbaren Trommel, deren eine Stirnwand
als geschlossener Trommelboden ausgebildet ist und deren andere Stirnwand eine zentrale
Ringöffnung zum Eintragen der Suspension und zum Austragen der Feststoffe sowie eine
die Ringöffnung begrenzende überlaufkante aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens
eine Stirnwand (1b) der Trommel (1) in der Nähe der Trommelumfangswand (la) auf dem
Umfang verteilt angeordnete, von außen durch eine Abdeckeinrichtung (11;21;29) verschließbare
Durchtrittsöffnungen (10) zur Restentwässerung der Feststoffe aufweist.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnungen
(10) in dem geschlossenen Trommelboden (1b) vorgesehen sind und die Abdeckeinrichtung
aus einem auf der Zentrifugenwelle (2) drehsicher, jedoch längsverschiebbar gehaltenen
Dichtungsteller (11) besteht, an dem Federn (20) angreifen, welche ihn gegen den Trommelboden
drücken und der mit einer steuerbaren Antriebseinrichtung (14) zum Verschieben in
Richtung der Trommelachse in eine die Durchtrittsöffnungen freigebende Stellung verbunden
ist.
3. Zentrifuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Einrichtung zum Verschieben
des Tellers (11) gegen die Wirkung der Federn (20) eine mit dem Teller verbundene,
die Zentrifugenwelle (2) umschließende ringförmige Kolbenzylinderanordnung (14) vorgesehen
ist.
4. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnungen
(10) in dem geschlossenen Trommelboden (1b) vorgesehen sind und die Abdeckeinrichtung
aus einer auf der Zentrifugenwelle (2a) gehaltenen Abdeckscheibe (21) mit den Durchtrittsöffnungen
entsprechenden Ausnehmungen (25) besteht, die mit der Trommel (1) umläuft und zwischen
Anschlägen (28) um einen solchen Winkel verdrehbar ist, daß sie in der einen Endstellung
die Durchtrittsöffnungen vollständig abdeckt und in der anderen Endstellung die Durchtrittsöffnungen
vollständig freigibt.
5. Zentrifuge nachAnspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckscheibe (21) mit
Federn (27) verbunden ist, welche sie in die Endstellung zu drücken suchen, in welcher
die Durchtrittsöffnungen (10) vollständig abgedeckt sind, und daß mit der Abdeckscheibe
eine in und außer Eingriff zu bringende Bremsvorrichtung (23,24) verbunden ist, welche
die Abdeckscheibe gegen die Wirkung der Federn in die andere Endstellung verdreht
und in dieser Stellung hält.
6. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung aus
den Durchtrittsöffnungen (10) zugeordneten, im Querschnitt winkelförmigen und am Trommelboden
(1b) gehaltenen Schwenkklappen (29) besteht, deren einer Schenkel (29a) zum Verschließen
und Freigeben der Durchtrittsöffnungen vorgesehen ist und deren anderer Schenkel (29b)
mit einer steuerbaren Antriebseinrichtung (32) zum gemeinsamen Verschwenken der Klappen
in die Offenstellung verbunden ist.
7. Zentrifuge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkklappen (29)
als durch Fliehkraft betätigbare Klappen ausgebildet sind und unter der Einwirkung
der Fliehkraft in die Schließstellung gedrückt werden.
8. Zentrifuge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkklappen (29)
mit Federn (31) verbunden sind, welche sie in die Schließstellung zu drücken suchen.
9. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung
zum Verschwenken der Klappen (29) in die Offenstellung eine die Zentrifugenwelle (2a)
umschließende ringförmige Kolbenzylinderanordnung (31) aufweist, deren Kolben (32)
über Bewegungsübertragungsglieder (33) mit den Schwenkklappen verbunden ist.
10. Zentrifuge nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Bewegungsübertragungsglieder
über Umlenkrollen (34) geführte Seilzüge (33) vorgesehen sind.