(19)
(11) EP 0 150 665 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.08.1985  Patentblatt  1985/32

(21) Anmeldenummer: 84810045.9

(22) Anmeldetag:  25.01.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05G 1/024
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI NL

(71) Anmelder: Hügli Ingenieurunternehmung
CH-3006 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Hügli, Hans-Peter
    CH-3014 Bern (CH)

(74) Vertreter: Keller, René, Dr. et al
Keller & Partner Patentanwälte AG Marktgasse 31 Postfach
3000 Bern 7
3000 Bern 7 (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Beton-Sicherheitswand


    (57) In die monolithisch ausgeführte Betonstruktur der Wand sind in gegenseitigem Abstand Panzerelemente (3) eingegossen die eine praktisch lückenlose Panzerung darstellen. Diese Konstruktion verbindet hohe mechanische Festigkeit mit schlechter Zugänglichkeit der Panzerung was ein Durchbrechen der Wand erheblich erschwert. Der bauliche Aufwand ist im Verhältnis zur erzielten Sicherheit bescheiden.




    Beschreibung


    [0001] _ Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beton-Sicherheitswand wie sie insbesondere beim Tresorbau zur Anwendung kommt. Solche Wände, die natürlich auch Decken oder Böden sein können, sollen eine möglichst hohe Einbruchsicherheit bieten, und zwar gegen alle Einbruchstechniken, insbesondere sprengen, durchbohren mittels Kronenbohrer oder durchbrennen mittels Sauerstofflanze.

    [0002] Es ist bekannt zur Erhöhung der Sicherheit, beziehungsweise Erschwerung des Einbruchs sandwichartige Wandkonstruktionen zu verwenden, bei welchen Betonelemente mit anderen Elementen, beispielsweise Stahlverkleidungen kombiniert sind. Die Wirksamkeit solcher Sandwichkonstruktionen ist jedoch beschränkt, weil die einzelnen Schichten relativ leicht voneinander getrennt werden können, beispielsweise durch Sprengung und indem jede Schicht mit der für sie geeignetsten Technik abgebaut werden kann.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, mit geringem Materialmehraufwand die Sicherheit einer Betonwand bedeutend zu erhöhen. Die grundsätzliche Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass in den Beton Panzerelemente eingegossen sind, von welchen jedes allseitig von Beton umgeben ist, derart, dass eine monolithische Betonstruktur vorhanden ist. Es wird damit praktisch unmöglich einzelne Teile der Wand zu isolieren und separat zu durchbrechen.

    [0004] Der Aufbau der Beton-Sicherheitswand, sowie deren Wirksamkeit wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels, von dem die Zeichnung einen Schnitt durch ein Wandstück zeigt, näher erläutert.

    [0005] Die dargestellte Wand ist eine monolithische Betonkonstruktion, welche die übliche statische Armierung 1 mit Querarmierungen oder Verbindungsarmierungen 2 aufweist. Etwa symmetrisch zur Mittelebene der Wand sind in dieselbe abwechslungsweise in Richtung der Wanddicke versetzte streifenförmige Panzerplatten 3 aus Manganstahl eingegossen. Diese Platten 3 weisen beispielsweise eine Dicke von 5 mm auf und sie sind um 6 - 20 cm, je nach Wandstärke, gegeneinander versetzt. Bei einer Wandstärke von 60 cm kann beispielsweise die Versetzung 10 cm betragen. In Längsrichtung der Wand sind praktisch lückenlos Panzerelemente 3 vorhanden. Stellenweise kann jedoch in Längsrichtung eine Lücke von beispielsweise etwa 3 cm Breite für den Durchtritt der Querarmierungen 2 und den eventuellen Durchtritt von Schalungsbindern, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind, vorhanden sein. In jedem Falle sind aber die einzelnen Panzerplatten allseitig von Beton umgeben, d.h. es entstehen zwischen den in Richtung der Wanddicke etwa hintereinander liegenden Kanten der Panzerelemente Betonbrücken, die zum Teil noch durch die Querarmierung 2 zum Teil auch durch eine Montagearmierung verfestigt sind. Es liegt somit eine monolithische starre Betonstruktur vor, die vor allem vollkommen druckfest ist, jedoch auch eine erhebliche Zugfestigkeit aufweist. Die eben erwähnte Montagearmierung weist Längseisen 5 auf, zwischen welchen die Panzerelemente 3 stehen oder liegen und damit gesichert sind. Diese Montagearmierung ist mittels Bügeln 6, mit der statischen Armierung 1 verbunden. Die Montagearmierung weist ferner parallel zu den Panzerplatten 3 verlaufende Armierungseisen 7 auf.

    [0006] Wie bereits erwähnt bietet die dargestellte Betonwand gegen jede der üblichen Einbruchstechniken hohe Sicherheit. Mittels Kronenbohrer kann man wohl von aussen bis zu einer der Panzerplatten 3 vorstossen, doch wird dann der Kronenbohrer auf der hochfesten Stahlplatte schleifen, wodurch der weitere Fortschritt mindestens erheblich verzögert wird. Bei Anwendung einer Sauerstofflanze wird in die Panzerplatte 3 nur ein verhältnismässig kleines Loch gebrannt, so dass dann innerhalb der Panzerplatte ein weiterer Abbau des Betons kaum mehr erfolgt, weil das Material nicht abfliessen kann und die Lanze erlöscht. Auch wenn der Beton lückenlos ausgebrannt ist, können die stehengebliebenen Stege der Panzerplatte nicht vor dem Ausbruch des davor liegenden Betons durchgetrennt werden. Durch Sprengung kann die Wand nur schwer durchschlagen und in genügendem Masse zerstört werden.

    [0007] In einer Ausführungsvariante können. die Panzerplatten mindestens einseitig mit einem Belag versehen sein, der mindestens bei thermischer Einwirkung behindernde Gase und/oder Dämpfe entwickelt. Diese Massnahme würde nicht nur den Einbruch zusätzlich behindern und verzögern, sondern der Belag ist zugleich mechanisch dämpfend ausgeführt, wodurch eine vorteilhafte Reflexion von Druckwellen bei der Explosion von Sprengladungen oder Bomben erfolgt.

    [0008] Es sind weitere Varianten möglich. So können die Panzerelemente anders gestaltet, angeordnet und dimensioniert sein. Entscheidend ist, dass sie so angeordnet sind, dass eine monolithische Betonstruktur verbleibt und dass sie anderseits eine praktisch lückenlose Panzerung darstellen.


    Ansprüche

    1. Beton-Sicherheitswand, dadurch gekennzeichnet, dass in den Beton Panzerelemente (3) eingegossen sind, von welchen jedes allseitig von Beton umgeben ist, derart, dass eine monolithische Betonstruktur vorhanden ist.
     
    2. Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerelemente (3) in Richtung der Wanddicke versetzt angeordnet sind, wobei zwischen den Panzerelementen Betonbrücken und Armierungen (2) liegen.
     
    3. Wand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass streifenförmige Panzerelemente, z.B. Platten (3), vorhanden sind.
     
    4. Wand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerelemente (3) planparallel zur äusseren Wandoberfläche angeordnet sind.
     
    5. Wand nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerelemente (3) um 6 bis 20 cm versetzt sind.
     
    6. Wand nach irgendeinen der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerelemente (3) aus Manganstahl bestehen.
     
    7. Wand nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass ausser der statischen Armierung (1) eine Montagearmierung (5, 6) für die Panzerelemente (3) vorgesehen ist.
     
    8. Wand nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerelemente (3) mit einem Belag versehen sind, der bei thermischer Einwirkung behindernde Gase und/oder Dämpfe entwickelt.
     
    9. Wand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag auch mechanisch dämpfend wirkt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht