[0001] Die Erfindung betrifft eine Koksabzugseinrichtung für Koksrampen mit entlang der
Koksrampe verfahrbaren Räumwagen zum Abzug des Kokses von der Koksrampe auf ein oder
mehrere Transportbänder und mit Temperaturfühlern und Nachlöscheinrichtungen für den
auf den Transportbändern liegenden Koks.
[0002] Für derartige Koksabzugseinrichtungen an Koksrampen gehört es zum Stand der Technik,
den Koks mittels eines entlang der gesamten Koks rampe verfahrbaren Räumwagens mit
einem Räumrad, das sich um eine senkrechte Achse dreht, gleichmäßig von der Koksrampe
auf ein Trans portband abzuziehen. Die Stromversorgung für derartige Räumwagen ge
schieht dabei über ein Stromkabel, das sich beim Verfahren des Räum wagens entlang
der Koksrampe auf einer Kabelrolle auf- und abrollt. Insbesondere bei sehr langen
Koksrampen, die eine Länge von mehr al 50 m haben können, kommt es bei derartigen
Kabeltrommeln immer wied zu Störungen beim Auf- und Abrollen des Kabels. Außerdem
benötigt m bei größeren Anlagen Kabeltrommeln mit erheblichen Abmessungen, was zu
Platzproblemen führen kann.
[0003] Der Einsatz von elektr. Schleifleitungen hat sich hierbei wegen der Verschmutzungsgefahr
und der feuchten Atmosphäre nicht bewährt.
[0004] Aus der P 33 39 160 ist es bekannt, auf einem eigenen, oberhalb der Koksrampe verfahrbaren
Wagen Einrichtungen zur Messung der Temperatur des auf der Koksrampe liegenden Kokses
und zur gezielten Nachlöschtung des Kokses anzuordnen. Zur Zufuhr des elektrischen
Stromes und insbesondere des Löschwassers von einem stationären Anschluß zu dem verfahrbaren
Wagen ist es aus dieser Schrift bekannt, die flexiblen Verbindungsleitungen ebenfalls
auf einer Trommel anzuordnen. Alternativ soll die Wasserzuführung über eine an der
Koksrampe entlang angeordnete Wasserrinne und eine auf dem Wagen installierte Pumpe
erfolgen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine bessere Führung der flexiblen Verbindungsleitungen
von dem stationären Anschluß zu dem Räumwagen vorzuschlagen, die weniger Platz benötigt
und betriebssicher arbeitet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst.
Die Unteransprüche sind sinnvolle Ausführungsformen der Erfindung.
[0007] Durch die Anordnung von Temperaturfühlern und Nachlöscheinrichtungen direkt auf dem
Räumwagen kann sofort beim Auftreffen evtl. noch glühender Kokspartien auf das Transportband
die Nachlöscheinrichtung in Betrieb gesetzt werden. Es läßt sich dabei auch zusätzlich
der Räumwagen so steuern, daß er automatisch bei Vorliegen eines Meßsignales über
zu hohe Temperaturen stehen bleibt, oder kurz hin und her fährt bis der Koks abgelöscht
ist. Für die Übertragung, insbesondere des Löschwassers und evtl. erforderlicher Druckluft
sowie des elektrischen Stromes und der Meßimpulse, von den stationären Anschlüssen
zum Räumwagen sieht die Erfindung vor, daß die einzelnen Leitungen als Schleppleitungen
entlang der Koksrampe an einer Vielzahl von Haltebügeln an einer oder mehreren Laufschienen
schleifenförmig aufgehängt sind. Damit wird neben dem Transportband entlang der Koksrampe
nur ein schmaler Raum für die Schleppleitungen benötigt und der Räumwagen cieht selbsttätig,
ohne zusätzlichen Antrieb, die Schleppleitungen hinter sich her. Außerdem werden beim
dem Auseinanderziehen und Zusammenschie- ben der einzelnen Sonleiden der Schleppleitungen
diese nur sehr wenig verbogen, so daß die mechanische Beanspruchung der einzelnen
Leitungen gering bleibt.
[0008] Die verschiedenen benötigten Schleppleitungen können erfindungsgemäß neben- oder
übereinander über jeweils einen gemeinsamen Haltebügel an der Laufschiene aufgehängt
sein. Dabei sind entlang des Transportbandes die Haltebügel nur hintereinander angeordnet
und es wird nur eine Art von Haltebügeln benötigt, die auch nur an einer Laufschiene
befestigt sind. Erfindungsgemäß sollen die Haltebügel der Schleppleitungen am Ende
der Laufschiene außerhalb des Transportbandes in einem oder zwei Stauräumen zusammenschiebbar
sein. Dabei ist insbesondere auch eine Trennung der Schleppleitungen für den elektrischen
Strom und die Meßimpulse von denen für Löschwasser und evtl. Druckluft derart möglich,
daß sie in je einen Stauraum an den Enden des Transportbandes zusammenschiebbar sind.
Eine derartige Maßnahme ist auch aus Sicherheitsgründen vorteilhaft.
[0009] Bei Anordnung von zwei Räumrädern über einem Transportband, wobei das eine Räumrad
als Reserve zur Verfügung steht, ist es günstig, die Schleppleitungen für beide Räumwagen
an einer Laufschiene aufzuhängen und in je einen Stauraum an beiden Enden des Transportbandes
zusammenschiebbar zu gestalten. Auch in diesem Fall wird entlang des Transportbandes
erheblich weniger Platz benötigt.
[0010] Bei Anordnung eines Räumtisches unterhalb der Koksrampe für den zweiseitigen Abzug
des Kokses auf zwei parallel zueinander laufende Transportbänder kann auch erfindungsgemäß
in der Mitte des Räui tisches ein durchlaufender, nach oben spitz zulaufender Sattel
fü: die Führung des Koksstromes und gleichmäßige Verteilung auf die jeweils in Betrieb
befindliche Räumtischseite vorhanden sein. Dieser in der Mitte des Räumtisches verlaufende
Sattel sorgt für eine gleichmäßige Beaufschlagung der in Betrieb befindlichen Seite
des Räumtisches. Durch diese Führung wird außerdem der abgallende Koks abgebremst
und damit verhindert, daß einzelne Koksstücke über den Rampentisch hinausfallen. Weiterhin
wird eine genaue Trennung zwischen beiden Seiten in der Beaufschlagung erreicht und
damit sichergestellt, daß der gesamte Koks von dem Räumwagen erfaßt wird. Außerdem
kann mit dieser Anordnung der Koks nicht von dem Räumrad zur abgewandten Seite des
Räumtisches fortgeschoben werden; somit ist der Abtransport der gesamten Koksschüttung
durch das Räumrad sichergestellt.
[0011] Dieser Sattel in der Mitte des Räumtisches ist zweckmäßigerweise mit einem verschleißfesten
Belag, z. B. keramischen Platten, ausgelegt und in besonderer Weise mit einem Innehalteprofil
aus Eisenmaterial befestigt.
[0012] Die erfindungsgemäß für die Versorgung des Räumwagens vorgeschlagenen Schleppleitungen
lassen sich zweckmäßigerweise auch für einen z. B. aus der P 33 39 160 bekannten,
oberhalb der Koksrampe verfahrbaren Wagen mit Einrichtungen zur Messung der Temperatur
des auf der Koksrampe liegenden Kokses und zur gezielten Nachlöschung des Kokses verwenden.
[0013] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 bis 8 beispielsweise näher erläutert.
Figur 1 zeigt im Querschnitt den Raum zum Abtransport des Kokses mit einseitig abräumbarem
Räumtisch.
Figur 2 zeigt, wie Figur 1, den Raum unter der Koksrampe, allerdings mit zweiseitig
abräumbarem Räumtisch.
Figur 3 zeigt einen Längsschnitt nach Linie II-=II von Figur 2 mit der Anordnung eines
Räumwagens.
Figur 4 zeigt einen Längsschnitt nach Linie I-I von Figur 1 mit der Anordnung von
zwei Räumwagen an einem Transportband.
Figuren 5 bis 7 zeigen verschiedene Befestigungsmöglichkeiten der Schleppleitungen
an einer Laufschiene.
Figur 8 zeigt die Anordnung des Sattels in der Mitte auf dem Räumtisch gemäß Figur
2.
[0014] In den Figuren ist mit (1) die schräge Koksrampe bezeichnet, von de der Koks seitlich
abgezogen wird und über den Abzugsspalt (7) auf entlang der gesamten Koksrampe angeordnete
Räumtische (8, 9) gelang An dem Räumwagen (10) sind die Räumräder (11) angeordnet,
über die der Koks gleichmäßig auf das Transportband (12) gekratzt wird. Der Räumwagen
(10) fährt auf Laufschienen (14), die auf tion (13) befestigt sind, möglichst mit
gleichmäßiger Geschwindigke an dem Räumtisch hin und her. Der Räumwagen ist mit einem
eigenen elektrischen Antrieb versehen. Er besitzt außerdem Einrichtungen zu Überwachung
der Temperatur des abzuziehenden Kokses sowie zur eventuellen Nachlöschung des Kokses.
Zur Sauberhaltung der Temperaturfühler wird darüber hinaus Druckluft benötigt. Als
Verbindung zwise den stationären Anschlüssen (24) an den Enden (19) der Koksabzugsra
und dem Räumwagen, dienen die Schleppleitungen (20, 21, 22). Diese Schleppleitungen
für Wasser, Luft und Strom können gemäß Figur 5 ar einem gemeinsamen Haltebügel (28)
über einen Rollenhalter (26) mitt Laufrollen (27) an der Laufschiene (15) befestigt
sein. Die Laufschiene (15) ist dabei über eine eigene Verankerung (25) an den que
verlaufenden Tragwänden (16) befestigt. Die Figuren 6 und 7 zeigen die getrennte Anordnung
der Schleppleitungen für Wasser bzw. Druckluft und für Strem und Meßimpulse auf eigenen
Haltebügeln (29, 30) Aus den Figuren 3 und 4 ist insbesondere die Anordnung der,
Sch
lepp- leitungen an der Laufschiene (15) über der Länge des Transportbandes und in den
äußeren Stauräumen (31, 32) ersichtlich. In Figur 3 sind im linken Stauraum (31) die
Versorgungsleitungen (21, 22) für Wasser und Druckluft zusammengeschoben, während
die Schleppleitungen (20) für Strom und die Meßimpulse auseinandergezogen sind. Alle
diese SChleppleitungen sind mit einem Haltebügel (23) am Räumwagen befestig In Figur
4 sind zwei Räumwagen (10) auf einem Schienenstrang (14) an einem Transportwagen dargestellt.
Beide Räumwagen befinden sich an an den Enden des Transportbandes und die Schleppleitungen
(20, 21, 22) sind zusammengeschoben.
[0015] In den Figuren 2 und 8 ist der erfindungsgemäße Sattel (33) auf dem beidseitig abräumbaren
Räumtisch (9) dargestellt. Wie aus Figur 8 ersichtlich ist, ist in der Mitte des Räumtisches
ein in Längsrichtung verlaufendes Verankerungsprofil aus Eisenmaterial fest in den
Beton eingelassen und zur Erreichung einer hohen Verschleißfestigkeit wird das Verankerungsprofil
(36) beidseitig von keramischen Platten überdeckt. Ebenso ist die waagerechte Platte
des Räumtisches mit keramischen Platten (35) ausgelegt.
B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E
[0016]
1 Koksrampe
2 Stützwände
3 Stützwände
4 Inspektionsgang
5 Erdoberfläche
6 Endwand der Koksrampe in Längsrichtung
7 Koksabzugsspalt in Längsrichtung
8 Räumtisch einseitig abräumbar
9 Räumtisch zweiseitig abräumbar
10 Räumwagen
11 Räumrad
12 Transportband
13 Tragkonstruktion für 10 und 12
14 Laufschienen auf 13 für den Räumwagen
15 Laufschiene für Laufrollen
16 Tragwände für 15
17 Eisenträger für 15
18 Endwand der Koksrampe in Querrichtung
19 Endwand des Koksabzugsraumes
20 Schleppleitung für Strom- und Meßimpulse
21 Schleppleitungen für Wasser
22 Schleppleitungen für Druckluft
23 Haltebügel am Räumwagen für 20, 21 und 22
24 Befestigung für 20, 21 und 22
25 Verankerung für Laufschiene 15
26 Rollenhalter
27 Laufrollen
28 Haltebügel für 20, 21 und 22
29 Haltebügel für 21 und 22
30 Haltebügel für 20
31 Stauraum
32 Stauraum
33 Sattel
34 Keramische Platten
35 Keramische Platten
36 Verankerungsprofil
1. Koksabzugseinrichtung für Koksrampen mit entlang der Koksrampe verfahrbaren Räumwagen
zum Abzug des Kokses von der Koksrampe auf ein oder mehrere Transportbänder und mit
Temperaturfühlern und Nachlöscheinrichtungen für den auf den Transportbändern liegenden
Koks, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturfühler und Nachlöscheinrichtungen
auf dem Räumwagen .(10) angeordnet sind und der Räumwagen (10) über Schleppleitungen
(20, 21, 22) für die Übertragung von elektrischem Strom (20) und/oder Löschwasser
(21) und/oder Druckluft (22) und/oder Meßimpulsen (20) mit den stationären Anschlüssen
(24) am Ende oder an beiden Enden des Transportbandes (12) verbunden ist und die Schleppleitungen
(20, 21, 22) entlang der Koksrampe (1) an einer Vielzahl von Haltebügeln (28, 29,
30) an einer oder mehreren Laufschienen (15) schleifenförmig aufgehängt sind.
2. Koksabzugseinrichtung für Koksrampen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Schleppleitungen (20, 21, 22) neben- oder übereinander über jeweils einen gemeinsamen
Haltebügel (28) an der Laufschiene (15) aufgehängt sind.
3. Koksabzugseinrichtung für Koksrampen nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltebügel (28, 29, 30) der Schleppleitungen (20, 21, 22) am Ende der Laufschiene
(15) außerhalb des Transportbandes (12) in Stauräume (31, 32) zusammenschiebbar sind.
4. Koksabzugseinrichtung für Koksrampen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schleppleitungen (20) für den elektrischen Strom und die Meßimpulse
in einen Stauraum (31) an dem einen Ende des Transportbandes (12) und die Schleppleitungen
(21, 22) für Löschwasser und evtl. Druckluft in einen Stauraum (32) an dem anderen
Ende des Transportbandes (12) zusammenschiebbar sind.
5. Koksabzugseinrichtung für Koksrampen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Anordnung von zwei Räumrädern über einem Transportband die
Schleppleitungen (21, 20, 22) für beide Räumwagen (10) an einer Laufschiene aufgehängt
und in je einen Stauraum (31, 32) an beiden Enden des Transportbandes (12) zusammenschiebbar
sind.
6. Verwendung von Schleppleitungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5
zur Übertragung von elektrischem Strom und/ oder Löschwasser und/oder Druckluft und/oder
Meßimpulsen zwischen einem auf der Koksrampe verfahrbaren Wagen zur Glutnestererfassung
und Ablöschung des auf der Koksrampe liegenden Kokses mit einem stationären Anschluß.