[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Anzündelement mit einem elektrisch isolierenden
Trägerkörper, der eine Zündbrücke und zwei mit der Zündbrücke verbundene Elektroden
trägt, von denen mindestens eine Elektrode aus einer schichtförmigen Leiterbahn besteht.
[0002] Bei einem bekannten Anzündelement dieser Art (DE-OS 27 47 163) sind die auf dem Trägerkörper
schichtförmig angebrachten Elektroden zugleich die Verbindungselemente für den Anschluß
diskreter Bauteile, wie Zenerdioden, Transistoren, Widerstände o.dgl.. Die Leiterbahnen
haben Anschlußpunkte, an denen die Beine der elektrischen Komponenten angelötet werden.
Außer den Elektroden können auf dem Trägerkörper noch weitere Leiterbahnen angebracht
werden, die als Verbindungsleitungen und zum Anschluß diskreter elektrischer Bauteile
dienen.
[0003] Ferner ist eine elektrische Zündvorrichtung bekannt (DE-OS 28 40 738), bei der beide
Elektroden als Flächenelektroden ausgebildet sind, die durch einen die Zündbrücke
bildenden schmalen Leiterstreifen miteinander verbunden sind. Die Flächenelektroden
sind durch eine isolierende Aussparung im Trägerkörper voneinander getrennt und ausschließlich
durch die Zündbrücke miteinander verbunden.
[0004] Bei den bekannten Anzündelementen haben die Elektroden jeweils nur die Funktion von
Stromleitern, sei es zum Zwecke der Stromzuführung zu der Zündbrücke oder zur Stromzuführung
zu den Bauteilen einer elektrischen Schaltung, die auf dem Trägerkörper angebracht
ist.
[0005] Zur Sicherung von Anzündelementen gegen ungewollte Auslösung durch hochfrequente
elektromagnetische Störsignale sind Schutzmaßnahmen bekannt. Beispielsweise können
in die zu den Elektroden des Anzündelementes führenden Leitungen Vorwiderstände, Filterkreise
u.dgl. geschaltet werden, um die Übertragung der Störspannungen zum Anzündelement
zu unterbinden. Während Vorwiderstände den Nachteil haben, daß sie nicht nur die hochfrequenten
Störspannungen dämpfen, sondern auch bei der zum Zünden benützten Gleichspannung ein
Spannungsabfall hervorrufen, werden durch Frequenzfilter nur die hochfrequenten Störsignale
eliminiert, während die Gleichstromeigenschaften des Zündkreises unverändert bleiben.
Der Nachteil der üblichen Schutzschaltungen, die aus diskreten Bauteilen bestehen,
besteht darin, daß Leitungsstücke von der Schutzschaltung bis zur Zündbrücke führen
und daß diese Leitungsstücke ihrerseits Empfangsantennen bilden, die hochfrequente
Störspannungen aufnehmen können. In diesem Bereich ist daher eine besonders intensive
Abschirmung erforderlich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Anzündelement der eingangs
genannten Art zu schaffen, das gegen hochfrequente elektromagnetische Störungen mit
einfachen Mitteln und wirksam geschützt wird, ohne daß es aufwendiger Abschirmungsmaßnahmen
bedarf.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Leiterbahn als Hochfreguenzfilter
ausgebildet ist.
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[0008] Die Erfindung bietet den Vorteil, daß zusätzliche diskrete Bauelemente für die Realisierung
des Hochfrequenzfilters nicht erforderlich sind und daß das Hochfrequenzfilter in
unmittelbarer Nähe der vor Hochfrequenzstörungen zu schützenden Zündbrücke angeordnet
ist, so daß keine Möglichkeit besteht, hinter oder in dem Hochfrequenzfilter noch
Störspannungen zu induzieren. Das Anzündelement ist mit einfachen Mitteln und geringen
Kosten realisierbar, da gegenüber den bestehenden Anzündelementen lediglich die Form
einer Elektrode oder beider Elektroden zu verändern ist. Die als Hochfrequenzfilter
ausgebildete Elektrode bzw. Elektrodenanordnung hat nicht die Funktion einer Leiterplatine,
sondern ist integrierter Bestandteil der elektrischen Kontaktierung der Zündbrücke,
wobei die Filterbauteile durch geschickte Veränderung der Anschlußleiterbahnen erzeugt
werden.
[0009] Das Hochfrequenzfilter kann entweder als Bandpaßfilter oder als Hochpaß ausgebildet
sein, so daß der zum Zünden benutzte Gleichstrom oder niederfrequente Wechselstrom
das Filter ungedämpft passieren kann. Die Techniken, in denen Leiterbahnen als Induktivität
oder Kapazität ausgebildet werden, sind von der Dickschichttechnik her bekannt.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Leiterbahn ganz oder
abschnittsweise als Serieninduktivität bezogen auf die Zündbrücke ausgebildet, wobei
Bereiche der Leiterbahn mit im wesentlichen konstantem Abstand entlang ungeradliniger
Wege verlaufen, indem z.B. die Leiterbahn spiralförmig ausgebildet ist. Alternativ
kann die Induktivität aber z.B. auch die Form einer offenen Schleife haben. Bekanntlich
hat eine Serieninduktivität eine Filterwirkung. Der an ihr entstehende Spannungsabfall
ist der Frequenz proportional. Ihr Gleichstromwiderstand ist praktisch gleich Null.
[0011] Zusätzlich kann die die Serieninduktivität aufweisende Leiterbahn abschnittsweise
als Serienkapazität bezogen auf die Zündbrücke ausgebildet sein, indem die Leiterbahn
außerhalb des Bereiches der Induktivität geometrisch so ausgebildet ist, daß Bereiche
entstehen, die sich mit geringem Abstand gegenüberliegen. Die Trennung oder Unterbrechung
dieser Bereiche ist bevorzugt mäanderförmig ausgebildet. Auf diese Weise kann aus
einer Serieninduktivität und einer Serienkapazität ein Parallelschwingkreis gebildet
werden, der in Serie zur Zündbrücke liegt.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Leiterbahn zusammen mit einer Leiterbahn der anderen Elektrode eine Parallelkapazität
zur Zündbrücke bildet, wobei beide Leiterbahnen mit engem Abstand im wesentlichen
parallel zueinander verlaufen. Eine solche Parallelkapazität hat die Funktion eines
Entstörkondensators, der hochfrequente Schwingungen kurzschließt.
[0013] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein als Schichtzündmittel bezeichnetes Anzündelement,
Fign. 2 und 2a eine Draufsicht und einen Längsschnitt durch das in dem Schichtzündmittel
der Fig. 1 enthaltene Schichtelement,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform des Schichtelementes,
Fig. 3a einen Schnitt entlang der Linie a-a der Fig. 3,
Fig. 4 eine Draufsicht eines dritten Schichtelementes,
Fig. 4a einen Schnitt entlang der Linie a-a der Fig. 4,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform, teilweise geschnitten, und
Fig. 5a einen Schnitt entlang der Linie a-a der Fig. 5.
[0015] Das in Fig. 1 dargestellte Zünd- bzw. Anzündmittel weist einen zylindrischen metallischen
Mantel 1 auf, der einen an der Innenwand des Mantels anliegenden metallischen Massekontaktring
2 enthält. Das Ende 3 des Massekontaktringes 2 ist zur Bildung eines Innenflansches
nach innen abgebogen. Der Massekontaktring 2 enthält einen Zündstoff 4 in Form eines
Sprengmittels. Der Zündstoff 4 füllt den Massekontaktring 2 und die von dem umgebogenen
Ende 3 begrenzte öffnung voll aus.
[0016] Im Anschluß an den Massekontaktring 2 ist in dem Mantel 1 ein Isolierkörper 5 angeordnet,
der ein in direktem Kontakt mit dem Zündstoff 4 stehendes Schichtelement 6 enthält.
Das dem Zündstoff 4 abgewandte Ende des Schichtelementes 6 ist in Kontakt mit einem
ebenfalls von dem Isoliergehäuse 5 umschlossenen metallischen Polstück 7, das durch
eine öffnung des Isoliergehäuses 5 hindurchragt und die Kontaktierung zu einem Zündgenerator
bildet, wobei der Mantel 1 die zweite Elektrode zum Anschluß an einen Zündgenerator
darstellt. Bei Anlegen einer Spannung zwischen Massekontaktring 2 und Polstück 7 erfolgt
durch das Schichtelement 6 das Zünden des Zündstoffs 4.
[0017] Das Schichtelement 6 besteht gemäß Fig. 2 aus einem zylindrischen isolierenden Trägerkörper
8, der eine Mittelbohrung 9 aufweist. Die erste Elektrode 10 besteht aus einer Leiterbahn,
die eine die obere Stirnseite des Trägerkörpers 8 bedeckende Schicht bildet, welche
durch eine Unterbrechung 11 von spiralförmigem Verlauf unterteilt ist. Die Unterbrechung
11 bildet einen spiralförmigen Streifen von mehreren Windungen, so daß auch die Leiterbahn
10 die Form einer Spirale hat, deren äußeres Ende in einen Kreis mündet, und deren
inneres Ende frei ausläuft.
[0018] Die zweite Elektrode 12 besteht aus einer ringförmigen Leiterbahn, die über eine
die Wand der Bohrung 9 bedeckende Leiterschicht 13 mit einer Kontaktelektrode 14,
die die Unterseite des Trägerkörpers 8 bedeckt, elektrisch verbunden ist.
[0019] Die Zündbrücke 15 erstreckt sich radial zwischen dem inneren Ende der spiralförmigen
ersten Elektrode 10 und der ringförmigen zweiten Elektrode 12 und sie überbrückt den
Ringspalt zwischen diesen beiden Elektroden. Der Zündwiderstand 15 ist vorzugsweise
in Tantaldünnfilmtechnologie hergestellt, oder als Dickschichtwiderstand aufgebracht
und befindet sich auf einem Trägerkörper 8 zwischen den Elektroden 10 und 12.
[0020] Der äußere Ring der Elektrode 10 steht in Flächenkontakt mit dem umgebogenen Ende
3 des Massekontaktrings 2, während die Kontaktelektrode 14 in direktem Kontakt mit
dem Polstück 7 steht. Die spiralförmige erste Elektrode 10 bildet eine Induktivität,
durch die hochfrequente Signale von der Zündbrücke 15 ferngehalten werden. Die Induktivität
beeinflußt dagegen nicht das
Gleichstromverhalten des Zündkreises. Die Induktivität muß nicht notwendigerweise aus
einer spiralförmigen Leiterbahn gebildet werden, sondern sie kann beispielsweise auch
mäanderförmigen Verlauf haben.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die erste Elektrode 10 ringförmig ausgebildet,
wobei von dem Ring radiale Vorsprünge 16 nach innen weisen. Die zweite Elektrode 12
hat die Form einer runden Scheibe mit radial nach außen weisenden Vorsprüngen 17,
die in die Lücken zwischen den Vorsprüngen 16 der ersten Elektrode 10 greifen. Die
beiden Elektroden 10,12 sind durch eine streifenförmige Unterbrechung 11 konstanter
Breite voneinander getrennt. Dadurch bilden die Elektroden eine Kapazität. In einem
breiteren Bereich zwischen den Elektroden 10,12 befindet sich die Zündbrücke 15. Die
von den Elektroden gebildete Kapazität ist der Zündbrücke 15 elektrisch parallelgeschaltet
und wirkt somit als Entstörkondensator.
[0022] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fign. 4 und 4a besteht die zweite Elektrode 12 aus
einem die Bohrung 9 umgebenden Ring, während die erste-Elektrode oder Leiterbahn 10
einen Parallelschwingkreis aus parallelgeschalteten Kapazitäten und Induktivitäten
bildet. Die erste Elektrode 10 weist zwei einander gegenüberliegende Randbereiche
18 und einen die zweite Elektrode 12 mit Abstand umgebenden Mittelbereich 19 auf.
Der Mittelbereich 19 ragt in jeden der Randbereiche 18 hinein, ist aber von den Randbereichen
durch jeweils eine mäanderförmige Durchbrechung 11 von konstanter Breite getrennt.
Dadurch entstehen in der Leiterbahn 10 Bereiche 27,28, die sich mit geringem Abstand
gegenüberliegen und die Kapazitäten bilden. Die Induktivitäten bestehen aus schleifenförmigen
Bereichen 20, die die Form offener Kreisringe haben, deren eine Enden mit den Randbereichen
18 und deren andere Enden mit dem Mittelbereich 19 verbunden sind. Die kreisförmige
Durchbrechung zwischen dem mittleren Bereich 19 der ersten Elektrode 10 und der zweiten
Elektrode 12 ist durch die Zündbrücke 15 überbrückt.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fign. 5 und 5a handelt es sich nicht, wie bei den
vorherigen Ausführungsbeispielen, um Schichtzündmittel, sondern um eine Zündpille,
also ein Drahtzündmittel. Als Trägerkörper dient hierbei eine Isolierstoffplatte 21,
die auf beiden Seiten eine Leiterkaschierung aufweist. Die vordere Kaschierung bildet
die erste Elektrode 10 und die rückwärtige Kaschierung die zweite Elektrode 12. Beide
Elektroden 10,12 sind durch eine aus einem Brückendraht bestehende Zündbrücke 15 miteinander
verbunden. Das Ende der Isolierstoffplatte 21 befindet sich im Innern eines Isolierstoffkörpers
22, der auch die Enden der Zuleitungsdrähte 23 enthält. Diese Enden sind durch Lötstellen
24 mit der jeweiligen Elektrode 10 bzw. 12 verbunden.
[0024] Die erste Elektrode oder Leiterbahn 10 weist eine mäanderförmige Durchbrechung 11
mit den sich im geringen Abstand gegenüberliegenden Bereichen 29,30 auf, welche die
Kapazität bilden. Parallel zu der Kapazität ist eine Induktivität angeordnet, die
aus einem Abschnitt 25 in Form einer offenen Leiterschleife besteht, welche durch
einen im übrigen leiterfreien Bereich 26 der Isolierstoffplatte 21 verläuft. Auf diese
Weise entsteht ein LC-Filter, dessen elektrische Ersatzschaltung aus der Parallelschaltung
einer Induktivität und einer Kapazität besteht, die mit der Zündbrücke 15 in Reihe
liegen.
1. Elektrisches Anzündelement mit einem elektrisch isolierenden Trägerkörper (8,21),
der eine Zündbrücke (15) und zwei mit der-Zündbrücke (15) verbundene Elektroden (10,12)
trägt, von denen mindestens eine Elektrode aus einer schichtförmigen Leiterbahn besteht,
dadurch gekennzeichnet,daß die Leiterbahn als Hochfrequenzfilter ausgebildet ist.
2. Elektrisches Anzündelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahn
ganz oder abschnittsweise als Serieninduktivität ausgebildet ist, wobei unterschiedliche
Bereiche der Leiterbahn mit im wesentlichen konstantem Abstand entlang ungeradliniger
Wege verlaufen.
3. Elektrisches Anzündelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahn
ganz oder abschnittsweise als Serieninduktivität ausgebildet ist, wobei ein Bereich
(20,25) der Leiterbahn eine offene Schleife bildet.
4. Elektrisches Anzündelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterbahn als Parallelschwingkreis ausgebildet ist.
5. Elektrisches Anzündelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Serieninduktivität
(20 bzw. 25) eine Kapazität parallel geschaltet wird, indem die die Induktivität aufweisende
Leiterbahn (10) außerhalb des Bereiches der Induktivität geometrisch so ausgebildet
ist, daß Bereiche (27,28 bzw. 29,30) der Leiterbahn (10) entstehen, die mit geringem
Abstand (11) zueinander angeordnet sind.
6. Elektrisches Anzündelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahn
(10) zusammen mit einer Leiterbahn der anderen Elektrode
(12) eine Parallelkapazität zur Zündbrücke (15) bildet, wobei beide Leiterbahnen mit
engem Abstand im wesentlichen parallel zueinander verlaufen.