[0001] Die Erfindung betrifft über Dachsparren verlegbare Wärmedämmplatten, die an ihrem
stufenfalzartig ausgebildeten firstseitigen Rand einen in der Eindeckung von der firstseitigen
Nachbarplatte überlappten Auflagerstreifen, an ihrem stufenfalzartig ausgebildeten
traufseitigen Rand einen den Auflagerstreifen der traufseitigen Nachbarplatte überlappenden
Deckstreifen und an ihren seitlichen Rändern einen Seitenfalzteil bzw. einen komplementär
dazu ausgebildeten Deckfalzteil zur Bildung einer Seitenverfalzung aufweist und mit
in First-Traufrichtung verlaufenden Wasserführungskanälen.
[0002] Eine derartige Wärmedämmplatte ist durch die DE-OS 25 19 459 bekannt und trägt auf
der Oberseite eine Vielzahl von in First-Traufrichtung verlaufenden Wasserführurgskanäle,
welche für eine Ableitung des auf der Oberfläche des Wärmedämmelementes angesammelten
Wassers bewirken soll. Wenn bei einem Satteldach die einzelnen Elemente am Ortgang
beginnend in üblicher Weise nebeneinander verlegt werden, ergibt sich, daß die Seitenverfalzung
zwischen den einzelnen Elementen vom First zur Traufe verlaufend hintereinander zu
liegen kommen. Dadurch ergeben sich in den Kreuzungspunkten der in der Projektion
vertikal verlaufenden Seitenverfalzungen und der horizontal verlaufenden Verfalzung
Bereiche, die keine sichere Wasserführung gewährleisten, sodaß insbesondere beim Eindringen
größerer Wassermengen dieses auch in den Unterdachbereich vordringen kann. , Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu schaffen, mit welchen eine absolut sichere
Wasserführung auch beim Eindringen größerer Wassermassen von der Seitenverfalzung
zu den Wasserführungskanälen auf der Oberseite der Wärmedämmplatten gewährleistet
ist.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die seitlichen Ränder der
Wärmedämmplatten mit ihren Seiten- und Deckfalzteilen schräg zur senkrechten First-Traufrichtung
verlaufen.
[0004] Durch die Maßnahmen der Erfindung wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß selbst
beim Verlegen der einzelnen Wärmedämmplatten im gleichen Abstand z.B. vom Ortgang
die Seitenfalze der firstseitigen Elemente einer Reihe nicht mehr auf die Seitenfalze
der dazu traufseitig verlegten Elemente stoßen, sondern vielmehr gegen diese versetzt
sind. Dadurch ergibt sich eine bessere Wasserführung, da der Wasserlauf von einer
Plattenreihe zur traufseitig darunter angeardneten Plattenreihe seitlich zur Plattenmitte
hin versetzt wird und über die in First-Traufrichtung verlaufenden Wasserführungskanäle
weiter abgeleitet werden kann. Durch die schräg zur First-Traufrichtung verlaufenden
seitlichen Ränder der Wärmedämmplatte ergibt sich ein weiterer Vorteil derart, daß
die von den Wärmedämmelementen abgetragene Ziegellast im Bereich des Seitenfalzes
eine Horizontalkomponente hat, die eine Tendenz hat, das Element so zu verschieben,
daß sich die Fuge im Bereich der Seitenfalze zu schließen sucht, wodurch dem Eindringen
größerer Wassermassen in den Seitenfalz ebenfalls entgegengewirkt wird.
[0005] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der am firstseitigen Plattenrand
ausgebildete Auflagerstreifen mit einer quer zur Dachneigung angeordneten Rinne versehen
ist, deren tiefster Punkt in einen in der Dachneigung ausgerichteten Wasserführungskanal
mündet, welcher zur Oberseite des traufseitigen Dachstreifens verläuft.
[0006] Diese an sich bekannte Ausgestaltung der querverlaufenden Rinne wirkt sich weiter
dahin aus, daß der traufseitig nächstfolgende Seitenfalz durch die Verschiebung des
Wasserlaufes zur Dämmplattenmitte hin weiter entlastet wird, da eventuell eingedrungenes
Wasser zum tiefsten Punkt im Mittelbereich der Wärmedämmplatte quer verlaufenden Rinne
des senkrechten Wasserführungskanal abläuft und damit vom nächstfolgenden Seitenfalz
ferngehalten wird.
[0007] Eine weitere Verbesserung der Wasserführung ergibt sich dadurch, daß die Seitenverfalzung
von einer in oder unter der Oberseite des firstseitigen Auflagerstreifens liegenden
Ebene traufseitig bis zu einer Ebene ansteigt, die höher als die Unterseite des Deckstreifens
liegt. Damit wird selbst bei sehr schmalen, horizontal verlaufenden Auflagerstreifen
und Deckstreifen eine sichere Wasserführung zur Oberseite der Wärmedämmung gewährleistet.
[0008] Die Vortteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Ansprüchen und der
Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf vier Wärmedämmplatten gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Kreuzungsbereich von vier Wärmdedämmplatten mit einer schräg nach oben
verlaufenden Wasserführung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf zwei seitlich auseinandergezogene Wärmedämmplatten;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 1;
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 1.
[0009] In Fig. 1 sind vier Wärmedämmplatten 10 dargestellt, welche in einer paarweisen Verlegung
übereinander angeordnet sind. Die seitlichen Ränder 11 der einzelnen Wärmedämmplatten
sind schräg zur Vertikalen verlaufend ausgebildet, so daß nach dem Verlegen der Platten
eine entsprechend schräg verlaufende seitliche Fuge entsteht. Die einzelnen Wärmedämmplatten
haben an ihrem firstseitigen Rand einen in der Eindeckung von der firstseitigen Nachbarplatte
überlappenden Auflagerstreifen 12, über welchen ein an dem jeweiligen traufseitigen
Rand angebrachter Deckstreifen 13 übergreift. Der schräg verlaufende seitliche Rand
bewirkt, daß bei dem üblichen Verlegen der einzelnen Wärmedämmplatten übereinander
die Stoßfuge am seitlichen Rand nicht unmittelbar ineinander übergeht, sondern gegenüber
der nächsten Verlegereihe versetzt ist. Wenn mit den Wärmedämmplatten z.B. ein Sattendach
belegt wird, kann das an den Ortgang anstoßende Element längs den Rillen 15 in der
Oberfläche beschnitten werden, damit die Elemente mit der senkrecht verlaufenden Stirnseite
am Ortgang anliegen. Aus der Darstellung gemäß Fig. 1 ist klar erkennbar, daß in einem
solchen Fall die seitlichen Fugen der übereinander verlegten Dämmplatten immer gegeneinander
versetzt sind.
[0010] Zur Wasserführung sind die einzelnen Wärmedämmplatten 10 auf der Oberseite mit einem
Wasserführungskanal 17 versehen, der aus einer Ebene unterhalb der Oberfläche des
Auflagerstreifens in eine Ebene oberhalb der Unterfläche des Deckstreifens verläuft.
In diesen Wasserführungskanal 17 mündet eine längs der traufseitigen Kante des Auflagerstreifens
12 verlaufende Sammelrinne 18, die vom seitlichen Rand des Elementes in Richtung auf
den Wasserführungskanal tiefer wird und im Übergangsbereich zum Wasserführungskanal
17 ihren tiefsten Punkt hat. Eine entsprechende Sammelrinne 19 ist an der traufseitigen
Kante der im unteren Drittel der Wärmedämmplatte 10 quer zur Platte verlaufenden Nut
20 vorgesehen, die ebenfalls mit ihrem tiefsten Punkt in den WasserführungsKanal 17
mündet. Diese Nut 20 dient zum Einlegen der Ziegelnasen beim Verlegen der wasserführenden
Dachplatten.
[0011] Die Lage der Sammelrinnen 18 und 19 sowie des Wasserführungskanals 17 geht auch aus
Fig. 5 hervor. Die Sammelrinnen 18 und 19 verlaufen von ihrem dargestellten tiefsten
Punkt aus in Richtung zum seitlichen Rand der Wärmedämmplatten, praktisch bis in die
Ebene der Oberfläche des Auflagerstreifens 12 bzw. der Basisfläche der Nut 20.
[0012] Durch diese Ausbildung der Sammelrinnen und des Wasserführungskanales wird eine sichere
Wasserführung gewährleistet, so daß der Wasserlaufweg im seitlichen Falz durch die
Schrägführung des seitlichen Falzes nicht in einen weiteren Falz ummittelbar übergeht,
sondern durch die Versetzung im Bereich einer Sammelrinne endet, von der aus das Wasser
zum Wasserführungskanal sicher abgeleitet wird. Damit wird gewährleistet, daß selbst
beim Eindringen größerer Wassermengen der Wasserverlauf vom seitlichen Falz zur Mitte
der nächstfolgenden Wärmedämmplatte hin verschoben wird und sich somit keine allmähliche
Vergrößerung der Wassermenge im seitlichen Falzbereich ergeben kann, was eine Überflutung
der Wasserführungsrinne 23 im seitlichen Falz gemäß Fig. 4 mit sich bringen kann.
Diese Gefahr ist bei herkömmlichen Elementen gegeben, wenn insbesondere bei einem
Satteldach die ersten Elemente der jeweils übernächsten Reihe nicht beschnitten werden,
so daß sich eine versetzte Anordnung der senkrecht verlaufenden Stoßfugen ergibt.
[0013] Mit den Wärmedämmplatten gemäß der Erfindung können auch herkömmliche Wärmedämmplatten
mit senkrecht verlaufenden seitlichen Stoßfugen zusammen verlegt werden, wobei sich
dann die Situation ergibt, daß zwangsläufig eine Versetzung der seitlichen Stoßfugen
gegeben ist, wenn die jeweils übernächste Reihe von Elementen mit herkömmlichen Elementen
verlegt wird. In diesem Fall wird in der einen Elementenreihe das Wasser über die
schräg verlaufende Seitenfuge und in der anderen Elementenreihe über die senkrecht
verlaufende Seitenfuge weitergeführt und gelangt jeweils in die auf der Traufseite
angeordnete Sammelrinne 18 des traufseitigen Elementes.
[0014] In Fig. 1 ist der Kreuzungspunkt von vier Elementen dargestellt, bei welchen die
seitliche Wasserführungsnuten 22 und 23 gemäß Fig. 4 von einer Ebene am firstseitigen
Plattenrand in einer in oder unter der Oberseite des Auflagerstreifens liegenden Ebene
schräg nach oben in eine am traufseitigen Rand liegende Ebene ansteigt, die höher
liegt als die Unterseite des Deckstreifens 13. Man erkennt aus der Darstellung, daß
bei einer nur geringfügigen Versetzung der seitlichen Fuge von einer Elementenreihe
zur anderen Elementenreihe die über die seitlichen Sammelrinnen 23 abfließenden Wassermassen
in die quer verlaufende Sammelrinnen 18 gelangen und zum Wasserführungskanal, abgeleitet
werden.
[0015] In Fig. 3 sind in einer Draufsicht die seitlichen Randbereiche zweier benachbarter
Wärmedämmplatten 10 in auseinandergezogener Darstellung gezeigt, um einen weiteren
Vorteil der Erfindung zu erläutern, der sich durch die Schrägführung des Seitenfalzes
zusätzlich ergibt. Beim Verlegen der einzelnen Wärmedämmplatten stützen diese sich
gegenseitig aneinander ab. Wenn nach dem Verlegen die Dachplatten aufgelegt werden,
ergibt sich durch die Dachlast eine nach unten gerichtete Kraftkomponente Ll, die
im Bereich des Seitenfalzes eine Zerlegung in eine Längskomponente L2 und in eine
horizontale Komponente L3 erfährt. Diese horizontale Komponente L3 wirkt sich günstig
aus, indem nämlich im Falz ein Schließdruck entsteht, der durch die Dachplattenlast
die Fuge zwischen zwei benachbarten Elementen zu verkleinern sucht, wenn sich die
üblichen Verschiebungen und Anpassungen nach dem Verlegen des Daches ergeben. Diese
Horizontalkomponente und die damit gegebene Tendenz, den seitlichen Fugenabstand zu
verkleinern, hat den Vorteil, daß die Fuge nur sehr wenig Wasser aufnehmen kann und
damit auch die Gefahr weiter verringert wird, daß die Sammelrinne 23 im Bereich des
Seitenfalzes überläuft.
[0016] Durch die Maßnahmen der Erfindung mit dem schräg zur senkrechten First-Traufrichtung
verlaufenden Seitenfalz und in Kombination mit den Sammelrinnen und den Wasserführungskanälen
sowie der von der Unterseite des Auflagersireifens zur Oberseite des Deckstreifens
verlaufenden Seitenverfalzung ergibt sich eine in jeder Hinsicht sichere Wasserführung,
bei der von Element zu Element das Wasser immer zur Oberfläche geführt wird und ein
Durchdringen von Wasser selbst im Uberkreuzungspunkt von Elementen sicher ausgeschlossen
ist. Damit ergibt sich eine sehr hohe Sicherheit gegen eindringendes Wasser, selbst
wenn beim Verlegen der einzelnen Wärmedämmplatten eine versetzte Seitenfalzführung
nicht sorgfältig eingehalten wird oder eingehalten werden kann.
1. Über Dachsparren verlegbare Wärmedämmplatten, die an ihrem stufenfalzartig ausgebildeten
firstseitigen Rand einen in der Eindeckung von der firstseitigen Nachbarplatte überlappenden
Auflagerstreifen, an ihrem stufenfalzartig ausgebildeten traufseitigen Rand einen
den Auflagerstreifen der traufseitigen Nachbarplatte überlappenden Deckstreifen, und
an ihren seitlichen Rändern einen Seitenfalzteil bzw. einen komplementär dazu ausgebildeten
Deckfalzteil zur Bildung einer Seitenverfalzung aufweist, und mit in First-Traufrichtung
verlaufenden Wasserführungskanälen,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die seitlichen Ränder der Wärmedämmplatten (10) mit ihren Seiten-und Deckfalzteilen
schräg zur senkrechten First-Traufrichtung verlaufen.
2. Wärmedämmplatten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeiehnet,
- daß der am firstseitigen Plattenrand ausgebildete Auflagerstreifen (12) mit einer
quer zur Dachneigung angeordneten Sammelrinne (18) versehen ist, deren tiefster Punkt
in einen in der Dachneigung ausgerichteten Wasserführungskanal (17) mündet, welcher
zur Oberseite des traufseitigen Deckstreifens (13) verläuft.
3. Wärmedämmplatten nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Seitenverfalzung von einer in oder unter der Oberseite des firstseitigen
Auflagerstreifens (12) liegenden Ebene traufseitig bis zu einer Ebene ansteigt, die
höher als die Unterseite des Deckstreifens (13) liegt.