[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebiß für Pferde, bestehend aus einer Gebißstange mit
endseitigen Durchbohrungen zur Aufnahme von Ringen oder ringförmigen Elementen zur
Befestigung der Zügel.
[0002] Gebisse für Pferde sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Gemeinsam
haben diese Gebisse eine Gebißstange, die einstückig oder auch zweigeteilt ausgebildet
ist, wobei im letzteren Fall die beiden Gebißstangenteile über ein Gelenk oder eine
Kette miteinander verbunden sind, und die an ihren äußeren Enden Durchbohrungen zur
Aufnahme der Ringe aufweisen, an die die Zügel befestigt werden. Diese Gebißstangen
bestehen aus metallischen Werkstoffen, wie Eisen, mit dem Nachteil, daß beim Anlegen
des Gebisses dem Pferd in das Körpertemperatur aufweisende Maul ein kalter Gegenstand
eingelegt wird, so daß zahlreiche Pferde im ersten Augenblick einen gewissen Widerstand
durch die verschiedensten Reaktionen zeigen. Bei Außentemperaturen unter O°C ist es
daher erforderlich, das abgekühlte Gebiß anzuwärmen, um das Gebiß maultemperaturgerecht
zu machen. Auch Gebißstangen aus einem gummi-ummantelten Stahl- oder Eisenkörper oder
-draht haben insofern Nachteile, als diese einen hohen Abrieb haben, was sich störend
auf das Verhalten des Pferdes auswirkt.
[0003] Die Erfindung löst die Aufgabe, ein Gebiß für Pferde zu schaffen, das pferdemaul-
und -zungenfreundlich ist, keinen Abrieb zuläßt und bei Dressuren, beim Reiten oder
Fahren immer unter Spannung steht und darüber hinaus auch zur Förderung des Kauens
beiträgt, so daß auch Pferde mit empfindlichem Maul das Gebiß annehmen, das eine ausreichende
Zungenfreiheit gewährleistet und trotz Flexibilität eine hohe Stabilität aufweist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Gebiß der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen,
das erfindungsgemäß in der Weise ausgebildet ist, daß die Gebißstange aus einem Formkörper
mit etwa ovalem oder kreisförmigem Querschnitt und aus einem eine hohe Abriebfestigkeit
aufweisenden, federnd-elastischen, inkompressiblen Werkstoff, insbesondere einem vernetzten
Polyurethan-Elastomer, besteht, der sich von der Mitte zu den beiden mit den Durchbohrungen
versehenen Formkörperenden unter Ausbildung eines mittigen, sich über einen kurzen
Abschnitt erstreckenden, schmalen, federnd-elastischen Steges konisch erweitert und
der zu beiden Seiten des mittigen Steges parallel zu den Längsachsen der Durchbohrungen
verlaufende und sich vom Steg zu den Formkörperenden erstreckende, abgeflachte Pferdezungenanlageflächen
und eine glatte, gleitflächenartige Oberfläche aufweist.
[0005] Mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Gebiß ist eine pferdefreundliche, von jedem
Pferd annehmbare Gebißstange geschaffen, die zwar aus einem Stück besteht, jedoch
so beweglich ist, als sei sie in der Mitte gebrochen. Mit dem Gebiß werden folgende
weitere Vorteile erbracht:
- Dadurch, daß das Gebiß aus einem federnd-elastischen Werkstoff, insbesondere einem
vernetzten Polyurethan-Elastomer, besteht, werden die sonst bei der Anwendung von
Gebissen aus Stahl und Eisen auftretenden Allergien vermieden.
- Durch die hohe Abriebfestigkeit erfolgt keine spanabhebende Oberflächen-Bearbeitung
des Gebisses durch die Zungenbewegung des Pferdes gegenüber solchen Gebissen, die
aus Gummi oder gummiummantelten Eisenstäben oder Stahldrähten bestehen, bei denen
ein Abrieb ähnlich dem Radiereffekt wie bei einem Radiergummi erfolgt.
- Eine statische Aufladung, die sonst bei metallischen Gebissen entstehen kann, wird
vermieden.
- Das Gebiß ist sehr zungenfreundlich.
- Das Kauen wird gefördert.
- Gute Zungenanlage an dem Gebiß durch die an diesem ausgebildeten Zungenanlageflächen.
- Trotz einer gewissen Beweglichkeit der beiden keulenartig ausgebildeten und über
den federnd-elastischen Steg miteinander im mittleren Bereich verbundenen Gebißstangenendabschnitte
wird das Gebiß unter Spannung gehalten.
- Gutes Gleiten des Gebisses im Pferdemaul aufgrund der gleitflächenartig ausgebildeten
Oberfläche der Gebißstange.
- Gute Aufnahmefähigkeit des Gebisses durch das Pferd auch bei Außen- bzw. Umgebungstemperaturen
unterhalb O°C.
- Trotz der mittigen Beweglichkeit der Gebißstange ist diese sehr haltbar.
[0006] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 besteht
die Gebißstange aus einem kreisbogenförmig abgebogenen Formkörper mit einem ovalen
oder kreisförmigen Querschnitt, aus einem eine hohe Abriebfestigkeit aufweisenden
federnd-elastischen Werkstoff, insbesondere einem vernetzten Polyurethan-Elastomer,
und weist mittig einen in den Formkörper eingearbeiteten, sich in Formkörperlängsrichtung
erstreckenden verwindungssteifen, den Formkörper in seiner Bogenform haltenden Steg
auf, dessen Länge gegenüber der Länge des Formkörpers kleiner bemessen ist, der ein
Abbiegen der Enden des Formkörpers zueinander zuläßt und der nach Aufhebung eines
auf die Formkörperenden einwirkenden Druckes oder Zuges in seine vorgegebene, den
Formkörper in der Bogenform haltende Stellung zurückfedernd ist.
[0007] Eine derart ausgebildete Gebißstange hat neben den bereits angegebenen Vorteilen
noch den weiteren Vorteil, daß kein Verdrehen oder Verwinden der Gebißstange bei unterschiedlicher
Zugausübung auf das Pferdegebiß möglich ist. Diese Gebißstange findet vorzugsweise
Anwendung bei einem als Kandare ausgebildeten Pferdegebiß. Beim Anziehen der Zügel
wird eine Hebelwirkung auf die die Gebißstange haltenden stabförmigen Elemente bzw.
bügelförmigen Elemente ausgeübt, so wie dies z.B. beim Pelham-Gebiß der Fall ist,
so daß vom Reiter in das Pferd über die Zügel eine bessere Spannung hineingebracht
werden kann. Durch die Verwendung eines verwindungssteifen, nur in einer Richtung
abbiegbaren Steges in dem Formkörper, der die Gebißstange bildet, wird gewährleistet,
daß bei einem Anziehen der Zügel wohl die beiden freien Enden der Gebißstange aufeinander
zubewegt werden, mit der Folge, daß sich die Gebißstange aus ihrer bereits ein wenig
vorgebogenen Grundstellung weiter abbiegt, jedoch bei einem Nachlassen des Zuges auf
die Zügel die Gebißstange aufgrund der besonderen Werkstoffauswahl und des federnd-elastischen
Steges in seine Ausgangsstellung, d.h. Grundstellung, zurückfedert. Darüber hinaus
erfolgt kein Verdrehen bzw. Verwinden der Gebißstange bei einem ungleichmäßigen Anzug
der Zügel, da der in dem Formkörper der Gebißstange eingebettete Steg aus einem Verwindungssteifen
Profilkörper besteht.
[0008] Des weiteren betrifft die Erfindung nach Anspruch 3 eine Gebißstange aus einem stabförmigen
Formkörper mit einem ovalen oder kreisförmigen Querschnitt aus einem eine hohe Abriebfestigkeit
aufweisenden, federnd-elastischen Werkstoff, insbesondere einem vernetzten Polyurethan-Elastomer,
deren Formkörper in seinem mittigen Bereich einen in einer parallel zu den Längsachsen
der in den Enden des Formkörpers vorgesehenen Durchbohrungen verlaufenden, nach oben
kreisbogenförmig abgebogenen Abschnitt aufweist. Diese Ausgestaltung der Gebißstange
hat den besonderen Vorteil, daß auf der einen Seite die Gebißstange bei einem als
Kandare ausgebildeten Gebiß Verwendung finden kann und zum anderen gleichzeitig eine
hohe Zungenfreiheit für das Pferd gegeben wird.
[0009] Auch diese Gebißstange weist eine gewisse Instabilität, d.h. Flexibilität, trotz
ausreichender Stabilität auf, so daß auch bei einem ungleichmäßigen Anziehen der Zügel
ein Verdrehen bzw. Verwinden der Gebißstange ausgeschlossen ist.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0011] Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung in den Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. l eine Gebißstange des Gebisses in einer Ansicht,
Fig. 2 die Gebißstange in einer Vorderansicht,
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 ein Gebiß mit einer weiteren Ausführungsform einer Gebißstange in einer Ansicht,
Fig. 5 das Gebiß gemäß Fig. 4 in einer Ansicht von oben,
Fig. 6 einen vergrößerten Schnitt gemäß Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 die Gebißstange in einer schaubildlichen Ansicht,
Fig. 8 ein Gebiß mit einer weiteren Ausführungsform einer Gebißstange in einer Ansicht
von oben und
Fig. 9 das Gebiß gemäß Fig. 8 in einer Vorderansicht.
[0012] Das mit 100 bezeichnete Gebiß besteht gemäß Fig. l und 2 aus einer Gebißstange, die
als Formkörper 10 ausgebildet ist. Dieser Formkörper 10 weist zwei zu seinen Enden
10a,10b sich konisch erweiternde, keulenartig verbreiternde Abschnitte 10c,10d auf,
die über einen mittigen schmalen und kurzen Steg 11 federnd-elastisch miteinander
verbunden sind, wobei der Durchmesser des Steges 11 weitaus kleiner gegenüber dem
Durchmesser im Bereich der Enden 10a,10b des Formkörpers 10 ist.
[0013] In den Formkörperenden 10a,10b sind Durchbohrungen 12,13 vorgesehen, durch die Ringe
14,15 oder ringförmige Elemente hindurchgeführt sind, die zum Anschließen von in der
Zeichnung nicht dargestellten Zügeln dienen und die aus korrosionsbeständigen Werkstoffen,
wie Chrom-Stahl od.dgl. bestehen.
[0014] Der Formkörper 10 weist etwa oval- bzw. kreisförmige Querschnitte und im vorderen
Pferdezungenbeaufschlagungsbereich zu beiden Seiten des mittleren Steges 11 Pferdezungenanlageflächen
15,16 auf, die sich vom Steg 11 zu den Formkörperenden l0a,l0b erstrecken und die
parallel zu den durch die Durchbohrungen 12,13 hindurchgeführten Längsachsen verlaufen
sowie als flächenartige Abplattungen aus dem Material des Formkörpers 10 ausgearbeitet
sind, so daß der Formkörper 10 eben ausgebildete Flächen aufweist, wie dies aus Fig.
3 ersichtlich ist, so daß eine gute Zungenfreundlichkeit gegeben ist.
[0015] Der Formkörper 10 besteht aus einem abriebfesten Kunststoff , und zwar insbesondere
aus einem gummi-elastischen Kunststoff, wie z.B. einem vernetzten Polyurethan-Elastomer,
das unter dem Handelsnamen Vulkollan bekannt ist und das sich besonders - und dies
war überraschend - für die Herstellung der Gebißstange eignet, um die angegebenen
Vorteile zu erreichen, so daß aufgrund der Gummi-Elastizität der Steg 11 des Formkörpers
10 federnd-elastisch ist und auch noch ein Rückstellvermögen besitzt, wodurch erreicht
wird, daß bei einem leichten Abbiegen der Gebißstabenden 10a,10b zueinander diese
wieder in die gestreckte Lage selbsttätig zurückgeführt werden können, jedoch auf
der anderen Seite bei einem Anziehen der Zügel nur ein geringfügiges Abbiegen erfolgen
kann. Besonders hervorzuhebhen ist die mit diesen Kunststoffen erzielte hohe Gleichmäßigkeit
der Oberfläche des Formkörpers 10, die dann gleitflächenartige Eigenschaften aufweist.
Auch Kunststoffe mit wärmevermittelnden Eigenschaften bzw. wärmeausstrahlenden Eigenschaften
können verwendet werden. Die Pferdezungenanlageflächenb 15,16 dienen nicht nur als
Anlagefläche für die Pferdezunge, sondern auch als Zungenschutz.
[0016] Der Formkörper 10 kann auch aus einem abriebfesten Kunststoff, und zwar insbesondere
aus einem inkompressiblen Kunststoff, wie z.B. Siliconkautschuk, bestehen, der trotz
seiner Inkompressibilität eine gewisse Elastizität aufweist, damit der Steg 11 des
Formkörpers 10 federnd-elastisch ist und auch noch ein Rückstellvermögen besitzt,
wodurch erreicht wird, daß bei einem leichten Abbiegen der Gebißstabenden 10a,10b
zueinander diese wieder in die gestreckte Lage zurückgeführt werden können, jedoch
auf der anderen Seite bei einem Anziehen der Zügel nur ein geringfügiges Abbiegen
erfolgen kann. Unter Inkompressibilität wird diejenige Eigenschaft des Kunststoffes
verstanden, bei der bei Ausüben eines Druckes auf den Kunststoff der eingedrückte
Abschnitt nach Aufheben des Druckes in seine Ausgangslage wieder zurückkehrt, ohne
dabei eine Sprungelastizität zu zeigen, wie dies beim normalen Kautschukgummi der
Fall ist. Auch bei Verwendung von Kunststoffen auf Polyurethan-Basis werden die gleichen
Eigenschaften erreicht, wobei das Polyurethan eine höhere Festigkeit gegenüber anderen
Kunststoffen aufweisen kann.
[0017] Das in den Fig. 4 und 5 mit 200 bezeichnete Gebiß besteht ebenfalls aus einer Gebißstange,
die als Formkörper 110 ausgebildet ist, der ebenfalls mit Durchbohrungen 12,13 an
seinen Formkörperenden 110a,110b versehen ist, durch die die bügelförmige Elemente
214,215 hindurchgeführt sind, die zum Anschließen der Zügel und an das in der Zeichnung
nicht dargestellte Kandarenbackenstück des Reithalfters dienen und die aus korrosionsbeständigen
Werkstoffen, wie Chrom-Stahl od.dgl. bestehen.
[0018] Der Formkörper 110 weist etwa ovale bzw. kreisförmige Querschnitte und im vorderen
Pferdezungenbeaufschlagungsbereich eine durchgehende Abplattung 15 auf (Fig. 5 und
6) auf. Auch der Formkörper 110 besteht aus den gleichen Werkstoffen wie der Formkörper
10 der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform.
[0019] Besonders vorteilhaft bei dieser Gebißstange ist, daß durch die federnde Elastizität
des Formkörpers 110 erreicht wird, daß bei einem leichten Abbiegen der Formkörperenden
110a,110b zueinander diese wieder in die vorgegebene Grundposition selbsttätig zurückgeführt
werden können, jedoch auch auf der anderen Seite bei einem Anziehen der Zügel ein
Abbiegen erfolgen kann.
[0020] Bei dem Pferdegebiß 200 entsprechend Fig. 4 handelt es sich aufgrund der verwendeten
bügelförmigen Elemente 214,215 um eine Kandare, deren bügelförmigen Elemente in an
sich bekannter Weise an das Kandarenbackenstück eines Reithalfters angeschlossen werden.
Da beide bügelförmigen Elemente 214,215 gleich ausgebildet sind, wird nachstehend
das bügelförmige Element 214 näher beschrieben.
[0021] Dieses bügelförmige Element 214 besteht aus einem Stab 216, dessen oberes Ende einen
Ring 217 trägt, an den das Kandarenbackenstück bzw. der Backenriemen des Reithalfters
angeschlossen wird. Dieser Ring 217 ist an dem freien Ende des Stabes 216 so angeordnet,
daß die gedachte Verlängerung des Stabes durch den Mittelpunkt des Ringes 217 verläuft.
Das freie untere Ende des bügelförmigen Elementes 214 weist ebenfalls einen Ring 219
auf, der jedoch seitlich, also zum Stab 216, versetzt an diesem befestigt ist (Fig.
4 und 7).
[0022] Im mittleren Bereich trägt der Stab 216 einen aufwärts gerichteten Halbring 218.
Der von dem Halbring 218 begrenzte Abschnitt 216 ist mit 216a bezeichnet. Dieser Abschnitt
216a stellt den Gleit- und Führungsabschnitt für die Gebißstange, d.h. für den Formkörper
110, dar.
[0023] Wie Fig. 5 zeigt, ist der Formkörper 110 der Gebißstange des Gebisses 200 kreisbogenförmig
vorgebogen und weist einen Steg 50 auf, der vom Material des Formkörpers 110 umgeben
ist, d.h. in das Material des Formkörpers eingebettet ist. Die Länge des Steges 50
ist gegenüber der Länge des Formkörpers 110 kürzer bemessen. Auch dieser Steg 50 ist
vorgebogen, und zwar entsprechend dem kreisbogenförmigen Verlauf des Formkörpers 110.
Dieser in den Formkörper 110 eingearbeitete Steg 50 verhindert ein Verwinden der Gebißstange,
wenn auf diese unterschiedliche Zugkräfte einwirken, die in Fig. 5 durch die Pfeile
Y, Yl angedeutet sind.
[0024] Der Formkörper 110 mit seinem Steg 50 ist jedoch so ausgebildet, daß ein leichtes
Verbiegen der Formkörperenden 110a,110b in Richtung der Pfeile Y,Yl bei einem Anziehen
der Zügel möglich ist. Aufgrund des verwendeten Materials für die Herstellung des
Formkörpers 110 und des Steges 50 federt die Gebißstange nach Aufhebung eines auf
die Gebißstange einwirkenden Zuges in ihre in Fig. 5 gezeigte Grundstellung wieder
zurück. Dieses Zurückfedern bzw. Zurückstellen wird unterstützt durch den Steg 50,
der z.B. aus einem vorgebogenen Federstahl besteht, der ein Abbiegen in Richtung der
Pfeile X zuläßt, jedoch ein Abbiegen in entgegengesetzter Richtung nicht ermöglicht.
Der Steg 50 ist darüber hinaus als Profilkörper ausgebildet, um einmal fest mit dem
Material des Formkörpers 110 integriert zu sein und zum anderen um die Verwindungssteifigkeit
der Gebißstange zu erhöhen. Unabhängig von dem in dem Formkörper 110 angeordneten
Steg 50 kann der Formkörper 110 auch diejenige Form und Ausgestaltung aufweisen, die
dem Formkörper 10 entsprechend Fig. 1 und 2 entspricht.
[0025] Das in Fig. 8 und 9 dargestellte und mit 300 bezeichnete Gebiß weist ebenfalls eine
Gebißstange auf, die als Formkörper 310 ausgebildet ist, der an seinen Formkörperenden
310a, 310b Durchbohrungen 12,13 aufweist, durch die Ringe oder bügelförmige Elemente
314,315 hindurchgeführt sind, die zum Anschließen der Zügel und z.B. an das in der
Zeichnung nicht dargestellte Kandarenbackenstück des Reithalfters dienen.
[0026] Der Formkörper 310 weist ebenfalls etwa ovale bzw. kreisförmige Querschnitte auf.
Im vorderen Pferdezungenbeaufschlagungsbereich ist an dem Formkörper 310 eine durchgehende
Abplattung 15 vorgesehen. Auch zwei benachbart zu den Formkörperenden 310a,310b ausgebildete
Abplattungen 15 können vorgesehen sein (Fig. 8). Diese Abplattung bzw. die Abplattungen
15 entsprechen der Abplattung an dem Formkörper 10.
[0027] Auch dieser Formkörper 310 besteht aus den gleichen Werkstoffen wie der Formkörper
10. Besonders vorteilhaft ist bei dieser Werkstoffauswahl, daß der Formkörper 310
federnd-elastisch ist und auch noch ein Rückstellvermögen besitzt, wodurch erreicht
wird, daß bei einem leichten Abbiegen der Formkörperenden 310a,310b diese wieder in
die vorgegebene Grundposition selbsttätig zurückgeführt werden, jedoch auch auf der
anderen Seite bei einem Anziehen der Zügel ein Abbiegen erfolgen kann.
[0028] Der Formkörper 310 weist in seinem mittigen Bereich 310c einen mit einer parallel
zu den Längsachsen der in den Enden 310a,310b des Formkörpers 310 vorgesehenen Durchbohrungen
12,13 verlaufenden, nach oben kreisbogenförmig abgebogenen Abschnitt 18 auf (Fig.
9). Durch diese besondere Ausgestaltung wird eine ausreichende Zungenfreiheit gewährleistet.
Auch dieser Formkörper 310 kann eine dem Formkörper 10 entsprechende Ausgestaltung
aufweisen insofern, als dann der Formkörper 310 in seinem mittleren Bereich 310c mit
einem verjüngt ausgebildeten Steg versehen ist.
1. Gebiß für Pferde, bestehend aus einer Gebißstange mit endseitigen Durchbohrungen
zur Aufnahme von Ringen oder ringförmigen Elementen zur Befestigung der Zügel, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gebißstange (100) aus einem Formkörper (10) mit etwa ovalem
oder kreisförmigem Querschnitt und aus einem eine hohe Abriebfestigkeit aufweisenden,
federnd-elastischen, inkompressiblen Werkstoff, insbesondere einem vernetzten Polyurethan-Elastomer,
besteht, der sich von der Mitte zu den beiden mit den Durchbohrungen (12,13) versehenen
Formkörperenden (10a,10b) unter Ausbildung eines mittigen, sich über einen kurzen
Abschnitt erstreckenden, schmalen, federnd-elastischen Steges (11) konisch erweitert
und der zu beiden Seiten des mittigen Steges (11) parallel zu den Längsachsen der
Durchbohrungen (12,13) verlaufende und sich vom Steg (11) zu den Formkörperenden (10a,10b)
erstreckende, abgeflachte Pferdezungenanlageflächen (15,16) und eine glatte, gleitflächenartige
Oberfläche aufweist.
2. Gebiß für Pferde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebißstange aus
einem kreisbogenförmig abgebogenen Formkörper (110) mit einem ovalen oder kreisförmigen
Querschnitt aus einem eine hohe Abriebfestigkeit aufweisenden, federnd-elastischen
Werkstoff, insbesondere einem vernetzten Polyurethan-Elastomer, besteht und mittig
einen in den Formkörper (110) eingearbeiteten, sich in Formkörperlängsrichtung erstreckenden,
verwindungssteifen, den Formkörper in seiner Bogenform haltenden Steg (50) aufweist,
dessen Länge gegenüber der Länge des Formkörpers (110) kleiner bemessen ist, der ein
Abbiegen der Enden (110a,110b) des Formkörpers (110) zueinander zuläßt und der nach
Aufhebung eines auf die Formkörperenden (110a,110b) einwirkenden Druckes oder Zuges
in seine vorgegebene, den Formkörper in der Bogenform haltende Stellung zurückfedernd
ist.
3. Gebiß für Pferde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (50) aus
vorgebogenem Federstahl besteht.
4. Gebiß für Pferde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebißstange aus
einem stabförmigen Formkörper (310) mit einem ovalen oder kreisförmigen Querschnitt
aus einem eine hohe Abriebfestigkeit aufweisenden, federnd-elastischen Werkstoff,
insbesondere einem vernetzten Polyurethan-Elastomer, besteht, und daß der Formkörper
(310) in seinem mittigen Bereich (310c) einen in einer parallel zu den Längsachsen
der in den Enden (310a,310b) des Formkörpers (310) vorgesehenen Durchbohrungen (12,13)
verlaufenden, nach oben kreisförmig abgebogenen Abschnitt (18) aufweist.
5. Gebiß für Pferde nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper (110;310) der Gebißstange auf der der Pferdezunge zugewandten Seite
mit mindestens einer Abplattung (15) versehen ist.