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EP 0 151 283 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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14.08.1985 Patentblatt 1985/33 |
(22) |
Anmeldetag: 15.12.1984 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
06.02.1984 DE 3404061
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Anmelder: THYSSEN INDUSTRIE AG |
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D-45128 Essen (DE) |
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Erfinder: |
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- Miller, Luitpold
D-8012 Ottobrunn (DE)
- Raschbichler, Hans Georg
D-8012 Ottobrunn (DE)
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Vertreter: Eberhard, Friedrich, Dr. et al |
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Am Thyssenhaus 1 D-45128 Essen D-45128 Essen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur lagegenauen Befestigung von Ausrüstungsteilen an der Tragkonstruktion
von Fahrwegen und entsprechend ausgebildete Tragkonstruktion |
(57) 57 Das Verfahren zur lagegenauen Befestigung von Ausrüstungsteilen mit vorgegebenen
Anschlußstellen an der Tragkonstruktion von Fahrwegen für spurgebundene Transportsysteme,
insbesondere Magnetschwebebahnen, mit Anschlußkörpern in der Tragwerkkonstruktion,
die so bemessen sind, daß sie die durch das Fahrzeug auf die Ausrüstungsteile wirkenden
Kräfte und Momente auf die Tragwerkkonstruktion übertragen, zeichnet sich dadurch
aus, daß in einer dem Fertigungsprozeß des Tragwerks nachgeschalteten Bearbeitung
der Anschlußkörper die gemäß dem Stand der Technik beim Stahl- und Betonbau auftretenden
Fertigungstoleranzen des Tragwerks ausgeglichen werden im Hinblick auf die Lagegenauigkeit
der Ausrüstungsteile mit den vorgegebenen Anschlußstellen. Dazu werden vorteilhaft
Anschlußkörper an den Befestigungsorten mit in allen Koordinaten maßgenauen Bohrungen
und Ansenkungen, die den zugehörigen Bolzen bzw. Bohrungen der Ausrüstungsteile entsprechen,
zur Montage der Ausrüstungsteile mittels Schrauben und Distanzhülsen versehen. In
der Tragkonstruktion von Stahlfahrwegen werden vorzugsweise beiderseits zugängliche
Anschlußkörper verwendet, derart, daß durch in allen Koordinaten maßgenaue Durchgangslöcher
und Ansenkungen eine maßgenaue Schraubenbefestigung durch entsprechend bemessene Bolzen,
Distanzhülsen und Muttern erfolgen kann.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur lagegenauen Befestigung von AusrUstbngsteilen
an vorgegebenen Anschlußorten an der Tragkonstruktion von Fahrwegen für spurgebundene
Transportsysteme, insbesondere Magnetschwebebahnen, mit Anschlußkörpern in der Tragkonstruktion,
die so bemessen sind, daß sie die durch das Fahrzeug auf die Ausrüstungsteile wirkenden
Kräfte und Momente auf die Tragkonstruktion übertragen können.
[0002] Fahrwege in Beton- oder Stahlbauweise für spurgebundene Transportsysteme, insbesondere
Magnetschwebebahnen, bestehen aus aufgeständerten Ein-oder Mehrfeldträgern oder ebenerdigen
Konstruktionsformen, wobei an der tragenden Struktur, die für Tragen, Führen, Antreiben,
Bremsen, Datenübertragung zur Leitzentrale und Stromübertragung ins Fahrzeug erforderlichen
Funktionsflächen bzw. Ausrüstungstei le wie Reaktionsschienen, Stromschienen, etc.,
lagegenau über justierbare Schraubverbindungen oder mit Hilfe von in den Beton eingegossenen
Befestigungsbolzen bzw. Befestigungslaschen angebracht werden. Aus der DE-OS 27 15
717 ist das lagegenaue Festspannen einer Reaktionsschiene bekannt, wobei die im Betonbau
auftretenden Fertigungstoleranzen des Tragwerks durch justierbare Schraubverbindungen
ausgeglichen werden. Die genaue Fixierung mit Hilfe eingegossener Befestigungsbolzen
wird in Glasers Annalen, 105 (181), Nr. 7/8, Seite 210, gezeigt. Danach wird nach
vorheriger genauer Justage der Fahrwegausrüstung durch Festlegung von Befestigungsbolzen
mittels eingebrachtem Vergußmörtel die notwendige Lagegenauigkeit an Ort und Stelle
sichergestellt. Dafür ist aber eine genaue vorherige Justage und dann die Halterung
der Fahrwegausrüstung in dieser justierten Lage für die ganze Zeit während des Einbringens
und der Erhärtung des Vergußmörtels erforderlich. Auch die justierbare Schraubverbindung
ist aus Glasers Annalen bekannt. In Bild 13 auf Seite 213 ist dargestellt, wie das
Langstatorblechpaket über justierbare Befestigungselemente mit dem Fahrwegträger bzw.
der angeschlossenen Funktionskomponente verbunden wird. Justierbare Befestigungselemente
benötigen einen beachtlichen Aufwand von Schraub- und Verbindungselementen, um eine
präzise Verlegung und ausreichend feste Verbindung der Ausrüstungsteile mit der Fahrwegstruktur
zu erzielen, sowie einen hohen Montageaufwand zur endgültigen Einstellung der über
Gewinde veränderlichen Position der Ausrüstungsteile. Eine bauliche Vereinigung der
Funktionskomponenten und Ausrüstungsteile mit der Tragkonstruktion ist nur in wenigen
Einzelfällen möglich, da oft Materialien mit einem von Stahl und Beton unterschiedlichen
Temperaturkoeffizienten für die Ausrüstungsteile erforderlich sind, Form und konstruktiver
Aufbau eine solche Maßnahme nicht erlauben, z.B. qeblechtes Statorpaket für einen
fahrwegfesten Langstatorantrieb bzw. eine entsprechend präzise Fertigung der Funktionsfläche
als Bestandteil der Tragwerkkonstruktion technisch nicht möglich oder aus wirtschaftlichen
Gesichtspunkten nicht vertretbar erscheint.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren anzugeben, bei welchem die Ausrüstungsteile einfach, d.h. ohne großen
Aufwand an Befestigungselementen und Justageeinrichtungen und mit geringem Montageaufwand
an der Tragkonstruktion des Fahrwegs befestigbar sind.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß erreicht durch die im Hauptanspruch gekennzeichneten Merkmale.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
2 bis 5 gekennzeichnet.
[0006] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0007] In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 schematisch einen Fahrweg mit verschiedenen Schnittansichten bezüglich der
Auflagerung
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Befestigung eines Ausrüstungsteils an einer Stahlkonstruktion
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Befestigung eines Ausrüstungsteils an einer Stahl-Betonkonstruktion
und
Fig. 4 und 5 schematisch die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mittels
computergesteuerter Bohrwerke.
[0008] Wie man aus den Figuren 2 und 3 ersehen kann, sind zur Befestigung der Ausrüstungsteile,
z. ß. zur Berfestigung der Seitenführschiene 11 am Betonfahrweg 1 nur noch Schrauben
4 und Distanzhülsen 5 zur Befestigung über die Anschlußkörper 3 an den Anschlußorten
2 erforderlich, wobei in Verlängerung der Bohrungen die Anschlußkörper im Beton mit
Schaumstoff als Füllmaterial
7 hinterlegt sind. In ähnlicher Weise ist das Statorpaket befestigt.
[0009] Die in Fig. 2 näher gezeigte Befestigung der Statorpakete 12 an einem Stahlfahrweg
1 erfordert nur noch Nutsteine 13 mit Schraubbolzen 4, Schraubhülsen 5 und Muttern
6. Wie daraus ersichtlich, reduziert die minimale Anzahl an erforderlichen Montageteilen
und die einfache Fixierung durch nicht justierbare Schraubverbindungen den Montageaufwand
auf das erreichbare Minimum und ermöglicht auf grund der Einfachheit des Montagevorganges
seine weitgehende Automatisierung. Auf diese Weise kann mit geringen Kosten eine lagegenaue
Ausrüstung der Fahrwege erreicht werden.
[0010] Die lagegenaue Herstellung der entsprechenden Durchgangsbohrungen, Gewindelöcher
und Ansenkungen kann in besonders wirtschaftlicher Form durch die in den Fig. 4 und
5 gezeigten computergesteuerten Bohrwerke 10 erfolgen. Dazu wird der Fahrwegträger
8 (Fig. 4) bzw. 9 (Fig. 5) bzw. die Fahrwegtraqkonstruktion entsprochend der am Verlegeort
vorgesehenen Lagerung 14 fixiert und anschließend werden die Anschlußkörper mit den
aus den Trassierungsvorschriften errechneten präzisen Bohrungen, Ansenkungen und Gewindelöchern
versehen. Die gleichen Führungsschienen 15, auf denen die Bohrwerke in Längsrichtung
der Fahrwegstruktur bzw. der Fahrwegträger geführt werden, können anschließend für
Montageeinheiten zur vollautomatischen Montage der Ausrüstungsteile an den Fahrwegstrukturen
bzw. Fahrwegträgern genützt werden.
1. Verfahren zur lagegenauen Befestigung von Ausrüstungsteilen an vor- qegebenen Anschlußorten an der Tragkonstruktion von Fahrwegen für spurgebundene Transportsysteme,
insbesondere Magnetschwebebahnen, mit Anschlußkörpern in der Tragkonstruktion, die
an den Anschlußorten angeordnet und so bemessen sind, daß sie die durch das Fahrzeug
auf die Ausrüstungsteile wirkenden Kräfte und Momente auf die Tragkonstruktion übertragen
können, dadurch gekennzeichnet, daß in einem dem Fertigungsprozeß der Tragkonstruktion
nachgeschalteten Arbeitsgang die mit der Tragkonstruktion verbundenen Anschlußkörper
entsprechend der auf die Funktionsflächen der Ausrüstungsteile bezogenen Trassierung
des Fahrwegs, mit in allen Koordinaten maßgenauen Durchgangslöchern und/oder Ansenkungen,
die den zugehörigen Bolzen bzw. Bohrungen der Ausrüstungsteile entsprechen, zur Montage
der Ausrüstungsteile versehen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Tragkonstruktion des Fahrwegs aus Stahl besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkörper beiderseits zugänglich sind und mit
in allen Koordinaten maßgenauen Bohrungen und Ansenkungen versehen werden und daß
die Montage der Ausrüstungsteile mittels Bolzen, Distanzhülsen und Muttern erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Tragkonstruktion des Fahrwegs aus Stahlbeton
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkörper mit der schlaffen Bewehrung
des Stahlbetons verbunden und auf der dem Beton zugewandten Seite mit Füllmaterial
hinterfüllt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllmaterial ein Schaumstoff
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Tragkonstruktion des Fahrwegs
als Stahlträger, Spannbetonträger oder Baueinheit eines ebenerdigen Fahrwegs ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkörper durch ein oder mehrere rechnergesteuerte
Bohrwerkzeuge gebohrt und angesenkt werden.