[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum SZ-Verseilen für elektrische
Kabel oder Leitungen mit Hilfe einer feststehenden Führungslochscheibe (Legescheibe)
und einer reversierend angetriebenen Verseilscheibe, wobei die Verseilelemente längs
einem konzentrisch zu der Verseilscheibe angeordneten, von der Legescheibe bis zur
Verseilscheibe reichenden, mit einer von der Verseilscheibe abweichenden Drehzahl
betriebenen Rohrspeicher der Verseilscheibe zuqeführt werden, und mit im Zuge des
Rohrspeichers angeordneten zusätzlichen Führunqslochscheiben.
[0002] SZ-Verseilvorrichtungen, bei denen die Abläufe und die Abzüge fest im Raume stehen,
gewinnen aus einer Reihe von Gründen in der Kabelfertigunqstechnik immer mehr an Bedeutung.
In manchen Fällen bewährt sich auch heute noch eine Vorrichtung zum SZ-Verseilen,
wie sie in der DE-PS 682 267 beschrieben ist. Die aus dieser Druckschrift bekannte
Maschine, die auch als Rohrspeicherverseilmaschine bezeichnet wird, arbeitet mit einer
reversierend angetriebenen Verseilscheibe, der die Verseilelemente über einen Rohrspeicher
zugeführt werden.
[0003] Eine Maschine dieser Art wird in DE-GM-Schrift 71 13 979 behandelt. Daraus ist auch
der getrennte Antrieb der Verseilscheibe und des Rohrspeichers bekannt, während aus
der AT-PS 278 129 der getrennte Antrieb mehrere Legscheiben zu entnehmen ist.
[0004] Bei der Verseilung mit einer solchen Rohr speichermaschine werden die einzelnen Elemente
zum Teil wendelförmig auf die äußere Oberfläche des Rohrspeichers aufgebracht und
von dort mit Hilfe eines Abzugs wieder abgezogen. Weil die Elemente bei diesem Vorqang
über den Rohrspeicher gezogen werden, wird für ihn ein möglichst geringer Reibwert
angestrebt, um die Zugspannung auf die Verseilelemente niedrig zu halten.
[0005] Die beim Durchlaufen der SZ-Verseilvorrichtunq aufzubringenden Zugkräfte steigen
erfahrungsgemäß überproportional mit dem Winkel an, mit dem die Verseilelemente das
Rohr umschlingen. Bei ungleichmäßiger Verteilung der Umschlingungen in Längsrichtung
müssen deshalb besonders große Kräfte überwunden werden, die zu Abrissen führen können.
Deshalb ist man daran interessiert, die Umschlingungen gleichmäßig über den Rohrspeicher
zu verteilen. Hinzu kommt, daß die Verseilelemente, wenn sie sich um den Rohrspeicher
gelegt haben, einen "Würgeeffekt" auf diesen Körper ausüben und damit die Reibung
noch erhöhen.
[0006] Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es bekannt, die Verseilscheibe und den Rohrspeicher
getrennt anzutreiben, so daß man beispielsweise den Rohrspeicher etwa mit der halben
Drehzahl der Verseilscheibe betreiben kann (DE-PS 31 23 171).
[0007] Bei einem so betriebenen Rohrspeicher steigt die Drehzahlvom Einlaufen eines Verseilelementes
auf den Rohrspeicher bis zur Verseilscheibe von null auf n an, wobei n die Drehzahl
der Verseilscheibe ist. Bei einem so betriebenen Rohrspeicher weist das Verseilgut
am Anfang und am Ende des Rohrspeichers nur die halbe Drehzahldifferenz gegenüber
dem Rohrspeicher auf, während es in seiner Mitte bezüglich der Drehzahl sogar übereinstimmt.
In diesem Zusammenhang ist es auch bekannt (DE-PS 31 23 171), etwa im Bereich der
Drehzahl Übereinstimmung eine starr mit dem Rohrspeicher verbundene Führungslochscheibe
vorzusehen.
[0008] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zuqrunde, eine bekannte Vorrichtuno der zuvor
erwähnten Art noch besser den praktischen Bedingungen anzupassen. Zur Lösung dieser
Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die zusätzliche(n) Führunqslochscheibe(n)
geqenüber dem Speicherrohr drehbar gelagert ist (sind).
[0009] Auf diese Weise kann man auch in Ausqestaltung der Erfindung die zusätzliche(n) Führungslochscheibe(n)
mit der Verseilscheibe derart über einen gemeinsamen Antrieb koppeln, daß die Verseilscheibe
und die einzelnen Führungslochscheiben mit unterschiedlicher Drehzahl betreibbar sind.
Dadurch wird mit einfachen Mitteln eine hinreichend genaue Winkelsynchronisation zwischen
Verseilscheibe und Führungslochscheibe sichergestellt. Erfahrungsqemäß lassen sich
dabei die Trägheitsmomente dieser Lochscheibenkombination so klein machen, daß ein
Umsteuern der Verseilscheibe in sehr kurzer Zeit möglich ist.
[0010] Zwar ist die Verwendunq mehrerer gemeinsam in einem bestimmten Drehzahlverhältnis
angetriebener Lochscheiben an sich bekannt (AT-PS 278 129), aber die bekannte Anordnung
von derartigen Lochscheiben arbeitet nicht mit einem Rohrspeicher zusammen.
[0011] Die zwischengeschalteten Führungslochscheiben tragen wie bisher dazu bei, die Verseilschläge
auf dem Rohrspeicher gleichmäßiger zu verteilen und die Zentrif uga lbeanspruchung
des Verseilgutes aufzunehmen. Außerdem kann der Rohrspeicher zusätzlich zwischen Verseil-
und Legescheibe gelagert und daher mit höheren Drehzahlen betrieben werden.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann man dem Rohrspeicher einen eigenen Antrieb
zuordnen. Dabei wird man vorzugsweise den Antrieb der Verseilscheibe unter Zwischenschaltung
eines Getriebes verwenden.
[0013] Die ErfindunG wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten und nachfolgend
beschriebenen Ausführunqsbeispieles im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Schemabild einere Rohrspeicherverseilmaschine und
Fig. 2 ein Detail der Figur 1, die Lagerung des Rohrspeichers im Bereich der zusätzlichen
Führungslochscheibe.
[0014] Um die Darstellunq zu vereinfachen, ist in den Figuren nur ein entlang der Oberfläche
des Rohrspeichers geführtes Verseilelement 9 eingezeichnet.
[0015] Die Vorrichtung zum SZ-Verseilen gemäß Fig. 1 besteht aus einer vom Antrieb 11 reversierend
angetriebenen Verseilscheibe 10 und aus einem Rohrspeicher 20, der sich etwa zwischen
der Verseilscheibe 10 und einer Legescheibe 15 erstreckt. Die Lagerung der Vorrichtung
erfolgt im Bereich der Verseil- und-der Legescheibe, ist aber zur besseren Übersicht
der Darstellung nicht in die Figur aufgenommen. Durch den Rohrspeicher werden die
zur Kernlage gehörenden Verseilelemente 8 geführt, während die neu aufzubrinqenden
Verseilelemente 9 von der Legescheibe 15 entlang der Oberfläche des Rohrspeichers
20 der Verseilscheibe geleitet werden. Die Fertigungsrichtung ist durch den Pfeil
12 gekennzeichnet.
[0016] Etwa in der Mitte des Rohrspeichers ist eine zusätzliche Führungslochscheibe 30 vorgesehen,
die geqenüber dem Rohrspeicher (siehe Fig. 2) unabhängig betreibbar ist. Der Antrieb
dieser zusätzlichen Führungslochscheibe 30 erfolgt vorn Antrieb 11 der Verseilscheibe
unter Zwischenschaltung eines geeigneten Getriebes 31. Wie dieser Antrieb wird auch
der Antrieb 21 des Rohrspeichers 20 betrieben, nämlich ebenfalls unter Zwischenschaltung
eines geeigneten Getriebes 22.
[0017] In Fig. 2 ist in einer Detaildarstellung zur Figur 1 der Bereich des Rohrspeichers
20 mit der zusätzlichen Führungslochscheibe 30 vergrößert dargestellt. Die gegenüber
dem Rohrspeicher 20 mittels des Lagers 32 drehbare Führungslochscheibe 30 ist über
das Lager 33 in einem Lagerbock 34 gelagert. Über die Führungslochscheibe 30 ist auch
der Rohrspeicher 20 in seinem Mittelbereich zusätzlich gelagert.
1. Vorrichtung zum SZ-Verseilen für elektrische Kabel oder Leitungen mit Hilfe einer
feststehenden Führungslochscheibe (Legescheibe) und einer reversierend angetriebenen
Verseilscheibe, wobei die Verseilelemente länqs einem konzentrisch zu der Verseilscheibe
angeordneten, von der Legescheibe bis zur Verseilscheibe reichenden, mit einer von
der Verseilscheibe abweichenden Drehzahl betriebenen Rohrspeicher der Verseilscheibe
zugeführt werden, und mit im Zuge des Rohrspeichers angeordneten zusätzlichen Führungslochscheiben,
dadurch gekennzeichnet , daß die zusätzliche(n) Führungslochscheibe(n) (30) gegenüber
dem Rohrspeicher (20) frei drehbar gelagert ist (sind).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die zusätzliche(n) Führungslochscheibe(n)
(30) mit der Verseilscheibe (10) derart über einen gemeinsamen Antrieb (11, 31) gekoppelt
ist (sind), daß die Verseilscheibe (10) und die einzelnen Führungslochscheiben (30)
mit einstellbarer unterschiedlicher Drehzahl betreibbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß dem Rohrspeicher
(20) ein eigener Antrieb (21, 22) zugeordnet ist.
4. Vorrichtunq nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Rohrspeicher (20)
vom Antrieb (11) der Verseilscheibe (10) unter Zwischen- schaltung eines Getriebes
(22) antreibbar ausqebildet ist.