[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschließen des Spaltes zwischen den
Enden einer auf einen Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatte gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, Tiefdruckplatten, bestehend aus einem dimensionsstabilen und biegsamen
Träger und einer darauf aufgebrachten Druckschicht, auf einen Formzylinder einer Bogen-
oder Rotationstiefdruckmaschine aufzuspannen. Hierzu ist der Formzylinder mit einer
parallel oder auch schräg zur Formzylinderaehse verlaufenden Nut versehen, in die
die Tiefdruckplatte mit umgekanteten-Enden unter spitzem Winkel eingehängt und festgehalten
wird - wie beispielsweise in den Patentanmeldungen P 30 49 143.1 und P 32 21 206.2
beschrieben. Der dabei entstehende Spalt zwischen den beiden Enden der Tiefdruckplatte
wird mit einer Kunststoffmasse verschlossen. Dazu wird eine fließfähige und aushärtbare
Masse in den Spalt gefüllt, nachdem zuvor dieser durch ein Flächenstück, z.B. eine
Platte, mittels eines Druckstücks abgedeckt wurde (Patentanmeldung P 33 08 807.1).
Im Bereich der Plattenenden entsteht dadurch zwar eine durchgehende gleichmäßige Oberfläche
ohne Erhebungen und Vertiefungen; eine exakte Fortführung der Formzylinderoberfläche
ist jedoch nicht gewährleistet. Sie hängt von der genauen Positionierung der Platte
in Bezug auf den Spalt ab.
[0003] Dementsprechend ist es die Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Vorrichtung zum Verschließen
des Spaltes zwischen den Enden einer auf einen Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatte
zu schaffen, bei der die den Spalt abdeckende Platte exakt auf den Spalt ausgerichtet
werden kann.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht in einer Vorrichtung, wie sie in
den Patentansprüchen gekennzeichnet ist.
[0005] Zum besseren Verständnis der Erfindung ist ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
nachfolgend beschrieben.
[0006] Es zeigen
Figur 1 den Formzylinder mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verschließen des
Spaltes in einer Teilansicht im Längsschnitt
Figur 2-4 den Formzylinder mit der Vorrichtung in Ansicht X gemäß Fig. 1 in aufeinanderfolgenden
Arbeitsstellungen
Figur 5
und 6 den Formzylinder mit der Vorrichtung zum Verschließen des Spaltes mit verschiedenen
Ausführungsformen der Zentriereinrichtung.
[0007] Der Formzylinder 1 einer Bogen- oder Rotationstiefdruckmaschine ist, wie in Figur
1 und 2 zu sehen, mit einer entlang der Formzylinderachse verlaufenden und von der
Zylinderoberfläche zum Zylinderzentrum hin sich aufweitenden Nut 2 versehen, in die
die auf den Formzylinder aufgespannte Tiefdruckplatte 3 mit beiden umgekanteten Enden
4 unter spitzem Winkel eingehängt ist. Zum Verschließen des Spaltes 5 zwischen den
beiden Enden wird eine die beiden Endabschnitte 6 der Tiefdruckplatte übergreifende
Platte 7 aufgelegt, die an der Unterseite einer kastenförmigen Halteleiste 8 mittels
Gummi- oder Federringen 30 elastisch befestigt ist und elastisch biegbar oder entsprechend
der Kontur der Zylinderoberfläche geformt ist.
[0008] Die Halteleiste 8 ist am beweglichen Zylindergehäuse 9 eines pneumatischen Arbeitszylinders
10 befestigt, dessen Kolben - verbunden mit einer Führungsschiene 11 - feststeht.
Der Arbeitszylinder ist dementsprechend Führung und zugleich Antriebsorgan für die
auf den Formzylinder 1 mittels der Halteleiste zu fahrenden Platte 7. Die derartig
gestaltete Halterung für die Platte ist gegenüber beiden Stirnseiten des Formzylindersw
orhanden und in der Zeichnung nur für eine Seite dargestellt.
[0009] Zum Positionieren der Platte 7 bezüglich des abzudeckenden Spaltes 5 ist die Führungsschiene
11 auf der Achse des Formzylinders oder einer zu dieser koaxialen Achse 12 schwenkbar
gelagert und mittels einer Schelle 13 feststellbar. Im in der Figur 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Achse in einem U-förmigen Schenkel 14 gehalten, der mittels
einer Feststellschraube 15 auf dem Wellenstumpf 16 des Formzylinders 1 befestigt ist.
[0010] Vor dem Auflegen der Platte 7 auf die Formzylinderoberfläche ist diese auf den Spalt
5 auszurichten. Hierzu ist eine Zentriereinrichtung 17 vorgesehen, die aus einem ebenfalls
auf der Achse 12 schwenkbar gelagerten und mittels einer Schelle 18 feststellbaren
Zentrierschienenpaar 19 mit zur Achse radial verlaufenden Aussparungen 20 und einer
darin spielfrei aufgenommenen, über die gesamte Länge des Formzylinders sich erstreckenden
Zentrierleiste 21 besteht, die zum Spalt 5 hin keilförmig ausgebildet ist. Wie in
Figur 2 zu sehen, wird die Zentrierleiste, nachdem sie von Hand in den Spalt 5 abgesenkt
wurde, durch ihr Eigengewicht oder mit Hilfe an den beiden Zentrierschienen abgestützter
Federn 22 in diesen gedrückt. Dabei wird das Zentrierschienenpaar auf den Spaltmittenradius
gezogen, wobei selbstverständlich vorausgesetzt ist, daß die als Führungen dienenden
Aussparungen 20 exakt auf der Schienenmittellinie angeordnet sind, und anschließend
mittels der Schellen 18 durch die Stellschrauben 23 festgestellt
*. Das Zentrierschienenpaar ist somit eine Ausrichthilfe für das unmittelbar daneben
und dieses einschließend angeordnete Führungsschienenpaar 11. Dieses wird nun in die
gleiche Position wie die des Zentrierschienenpaares geschwenkt (Figur 3) und mit diesem
über deckungsgleich angebrachte Bohrungen 24 durch Stifte 25 fixiert, wodurch das
Führungsschienenpaar in die ausgerichtete Stellung gebracht ist. Durch Spannen der
Schellen 13 mittels der Stellschrauben 26 werden die Führungsschienen sodann festgestellt
und die Zentrierschienen nach Entfernen der Stifte 25 und Entspannen der Schellen
18 unter Anheben der Zentrierleiste 21 wieder zurückgeschwenkt (Figur 4), so daß die
jetzt genau positionierte Platte 7 durch Betätigen der Arbeitszylinder 10 auf den
Spalt 5 des Formzylinders 1 abgesenkt werden kann. Mit Hilfe des über den Anschluß
27 dem Zylindergehäuse 9 zuzuführenden Druckmediums ist der Andruck der Platte auf
die Endabschnitte 6 der Tiefdruckplatte 3 so einstellbar, daß einerseits dieser ausreicht,
den Spalt 5 gegen den Druck der Füllmasse im Spalthohlraum abzudichten, und andererseits
Deformationen der Andruckflächen vermieden werden. Die Platte wird dabei elastisch
verformt, wobei ihre Krümmung der der Formzylinderoberfläche entspricht.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Figur 5) ist die keilförmige
Zentrierleiste 21 in den Führungsschienen 11 für die Halteleiste 8 geführt, so daß
das Zentrierschienenpaar 19 entfallen kann. Dazu ist jede Führungsschiene mit einer
zusätzlichen zur Formzylinderachse radial verlaufenden Führung 32 versehen, in die
die Zentrierleiste Ober einen seitlichen Auslauf 33 einsetzbar und vor dem Absenken
der Platte 7 daraus wieder entnehmbar ist.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Vorrichtung (Figur 6) besteht die Zentriereinrichtung
aus einer auf die Formzylinderoberfläche ausgerichteten, einen gebündelten Lichtstrahl
34 erzeugenden Strahlenquelle, beispielsweise aus einer Laseroptik oder einer Lochmaske
35, über der eine Lichtquelle 36 angeordnet ist, die anstelle der Zentrierleiste 21
an einem die Zentrierschienen 19 verbindenden Träger oder über der Platte 7 an der
Halteleiste 8 befestigt ist. Letztere Anordnung erfordert, daß die Platte 7 transparent
ist. Dadurch ist zusätzlich noch der Vurteil gegeben, daß der Füllvorgang des Spaltes
5 sowie die Dichtheit zwischen der Platte und deren Auflageflächen beobachtet werden
können.
[0013] Zum Aushärten lichthärtbarer Füllmaterialien ist an der Halteleiste 8 für die Platte
7 eine Strahlungsquelle 28, beispielsweise eine Leuchtstoffröhre, mittels eines angelenkten
Halters 29 schwenkbar gehalten. Nach dem Füllvorgang wird die über die gesamte Länge
des Spaltes 5 sich erstreckende Strahlungsquelle über die transparente Platte geschwenkt
und damit zum Spalt hin wirksam.
[0014] Die auf die vorstehend beschriebene Weise entstandene, die beiden Endabschnitte 6
der Tiefdruckplatte 3 verbindende Fläche ist ohne Nachbearbeitung einsetzbar, so daß
der Formzylinder 1 nach Zurückschwenken der Halterung der Platte 7 zum Einsatz in
der Druckmaschine entnommen werden kann.
1. Vorrichtung zum Verschließen des Spaltes zwischen den Enden einer .auf einen Formzylinder
aufgespannten Tiefdruckplatte, mit einer den Spalt (5) abdeckenden Platte (7) und
Einrichtungen zum Füllen des Spalthohlraums mit plastischem und aushärtbarem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß zum exakten Positionieren der Platte (7) in Bezug auf
den Spalt (5) für diese eine im Spaltbereich schwenkbare Halterung vorgesehen ist,
bestehend aus einem auf der Achse (12) des Formzylinders (1) schwenkbar gelagerten
und feststellbaren Führungsschienenpaar (11) mit zur Achse radial verlaufenden Führungen
zur Aufnahme einer Halteleiste (8), an deren Unterseite die Platte elastisch befestigt
ist und die von Hand oder mittels eines Antriebs (10) auf den Formzylinder zufahrbar
ist, und für die Halterung eine auf den Spalt ausrichtbare Zentriereinrichtung (17)
vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, daß die den Spalt (5) abdeckende
Platte (7) transparent ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung
aus einer über der transparenten Platte (7) angeordneten und auf die Formzylinderoberfläche
ausgerichteten Strahlenquelle besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch qekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung aus einer in Führungen ( ) der Führungsschienen
(11) einsetzbaren und darin verschiebbaren Zentrierleiste (21) mit zum Spalt (5) keilförmigem
Querschnitt besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung
aus einem ebenfalls auf der Achse (12) des Formzylinders (1) unmittelbar neben dem
Führungsschienenpaar (11) schwenkbar gelagerten und feststellbaren Zentrierschienenpaar
(19) mit ebenso zur Achse radial verlaufenden Führungen (20) besteht, in denen eine
zum Spalt (5) keilförmige Zentrierleiste (21) unter ihrem Eigengewicht oder mittels
Federkraft in den Spalt, dabei das Schienenpaar (19) auf den Spaltmittenradius einstellend,
verschiebbar ist, und das danach festzustellende Zentrierschienenpaar und das darüber
zu schwenkende Führungsschienenpaar über deckungsgleich angebrachte Bohrungen (24)
durch jeweils einen Stift (25) zur zentralen Positionierung des Führungsschienenpaares
miteinander fixierbar und danach durch Entfernen des Stiftes zum Zurückschwenken des
Zentrierschienenpaares wieder voneinander lösbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 5, dadurch cekennzeichnet, daß das Zentrierschienenpaar
(19) anstelle der Führungen (20) und keilförmigen Zentrierleiste (21) mit einer auf
die Formzylinderoberfläche ausgerichteten Strahlenquelle (36) ausgestattet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Halteleiste
(8) für die Platte (7) eine zum Spalthohlraum hin wirksame und über dessen gesamte
Länge sich erstreckende Strahlungsquelle (28) schwenkbar gehalten ist.