(19)
(11) EP 0 151 397 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.08.1985  Patentblatt  1985/33

(21) Anmeldenummer: 85100234.5

(22) Anmeldetag:  11.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 27/12, B41F 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 18.01.1984 DE 3401501

(71) Anmelder: BASF Aktiengesellschaft
67063 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bleckmann, Gerhard
    D-6840 Lampertheim-Rosengarten (DE)
  • Lynch, John, Dr.
    D-6521 Monsheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verschliessen des Spaltes zwischen den Enden einer auf einen Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatte


    (57) Der zwischen den Endabschnitten (6) einer in einer Nut (2) eines Formzylinders (1) verankerten Tiefdruckplatte (3) gebildete Spalt (5) wird mit einer Platte (7) abgedeckt und der so entstandene Spalthohlraum mit plastischem und aushärtbarem Material gefüllt. Nach dem Aushärten der Füllung wird die Platte wieder entfernt. Zum exakten Positionieren der Platte auf dem Spalt ist diese mittels eines auf der Formzylinderachse (12) gelagerten Führungsschienenpaares (11) schwenkbar und absenkbar gehalten, wobei das Führungsschienenpaar mit einer ebenso um diese Achse schwenkbaren Einrichtung (17) zum Zentrieren auf den Spalt verbunden werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschließen des Spaltes zwischen den Enden einer auf einen Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatte gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Es ist bekannt, Tiefdruckplatten, bestehend aus einem dimensionsstabilen und biegsamen Träger und einer darauf aufgebrachten Druckschicht, auf einen Formzylinder einer Bogen- oder Rotationstiefdruckmaschine aufzuspannen. Hierzu ist der Formzylinder mit einer parallel oder auch schräg zur Formzylinderaehse verlaufenden Nut versehen, in die die Tiefdruckplatte mit umgekanteten-Enden unter spitzem Winkel eingehängt und festgehalten wird - wie beispielsweise in den Patentanmeldungen P 30 49 143.1 und P 32 21 206.2 beschrieben. Der dabei entstehende Spalt zwischen den beiden Enden der Tiefdruckplatte wird mit einer Kunststoffmasse verschlossen. Dazu wird eine fließfähige und aushärtbare Masse in den Spalt gefüllt, nachdem zuvor dieser durch ein Flächenstück, z.B. eine Platte, mittels eines Druckstücks abgedeckt wurde (Patentanmeldung P 33 08 807.1). Im Bereich der Plattenenden entsteht dadurch zwar eine durchgehende gleichmäßige Oberfläche ohne Erhebungen und Vertiefungen; eine exakte Fortführung der Formzylinderoberfläche ist jedoch nicht gewährleistet. Sie hängt von der genauen Positionierung der Platte in Bezug auf den Spalt ab.

    [0003] Dementsprechend ist es die Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Vorrichtung zum Verschließen des Spaltes zwischen den Enden einer auf einen Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatte zu schaffen, bei der die den Spalt abdeckende Platte exakt auf den Spalt ausgerichtet werden kann.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht in einer Vorrichtung, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist.

    [0005] Zum besseren Verständnis der Erfindung ist ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung nachfolgend beschrieben.

    [0006] Es zeigen

    Figur 1 den Formzylinder mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verschließen des Spaltes in einer Teilansicht im Längsschnitt

    Figur 2-4 den Formzylinder mit der Vorrichtung in Ansicht X gemäß Fig. 1 in aufeinanderfolgenden Arbeitsstellungen

    Figur 5

    und 6 den Formzylinder mit der Vorrichtung zum Verschließen des Spaltes mit verschiedenen Ausführungsformen der Zentriereinrichtung.



    [0007] Der Formzylinder 1 einer Bogen- oder Rotationstiefdruckmaschine ist, wie in Figur 1 und 2 zu sehen, mit einer entlang der Formzylinderachse verlaufenden und von der Zylinderoberfläche zum Zylinderzentrum hin sich aufweitenden Nut 2 versehen, in die die auf den Formzylinder aufgespannte Tiefdruckplatte 3 mit beiden umgekanteten Enden 4 unter spitzem Winkel eingehängt ist. Zum Verschließen des Spaltes 5 zwischen den beiden Enden wird eine die beiden Endabschnitte 6 der Tiefdruckplatte übergreifende Platte 7 aufgelegt, die an der Unterseite einer kastenförmigen Halteleiste 8 mittels Gummi- oder Federringen 30 elastisch befestigt ist und elastisch biegbar oder entsprechend der Kontur der Zylinderoberfläche geformt ist.

    [0008] Die Halteleiste 8 ist am beweglichen Zylindergehäuse 9 eines pneumatischen Arbeitszylinders 10 befestigt, dessen Kolben - verbunden mit einer Führungsschiene 11 - feststeht. Der Arbeitszylinder ist dementsprechend Führung und zugleich Antriebsorgan für die auf den Formzylinder 1 mittels der Halteleiste zu fahrenden Platte 7. Die derartig gestaltete Halterung für die Platte ist gegenüber beiden Stirnseiten des Formzylindersw orhanden und in der Zeichnung nur für eine Seite dargestellt.

    [0009] Zum Positionieren der Platte 7 bezüglich des abzudeckenden Spaltes 5 ist die Führungsschiene 11 auf der Achse des Formzylinders oder einer zu dieser koaxialen Achse 12 schwenkbar gelagert und mittels einer Schelle 13 feststellbar. Im in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Achse in einem U-förmigen Schenkel 14 gehalten, der mittels einer Feststellschraube 15 auf dem Wellenstumpf 16 des Formzylinders 1 befestigt ist.

    [0010] Vor dem Auflegen der Platte 7 auf die Formzylinderoberfläche ist diese auf den Spalt 5 auszurichten. Hierzu ist eine Zentriereinrichtung 17 vorgesehen, die aus einem ebenfalls auf der Achse 12 schwenkbar gelagerten und mittels einer Schelle 18 feststellbaren Zentrierschienenpaar 19 mit zur Achse radial verlaufenden Aussparungen 20 und einer darin spielfrei aufgenommenen, über die gesamte Länge des Formzylinders sich erstreckenden Zentrierleiste 21 besteht, die zum Spalt 5 hin keilförmig ausgebildet ist. Wie in Figur 2 zu sehen, wird die Zentrierleiste, nachdem sie von Hand in den Spalt 5 abgesenkt wurde, durch ihr Eigengewicht oder mit Hilfe an den beiden Zentrierschienen abgestützter Federn 22 in diesen gedrückt. Dabei wird das Zentrierschienenpaar auf den Spaltmittenradius gezogen, wobei selbstverständlich vorausgesetzt ist, daß die als Führungen dienenden Aussparungen 20 exakt auf der Schienenmittellinie angeordnet sind, und anschließend mittels der Schellen 18 durch die Stellschrauben 23 festgestellt*. Das Zentrierschienenpaar ist somit eine Ausrichthilfe für das unmittelbar daneben und dieses einschließend angeordnete Führungsschienenpaar 11. Dieses wird nun in die gleiche Position wie die des Zentrierschienenpaares geschwenkt (Figur 3) und mit diesem über deckungsgleich angebrachte Bohrungen 24 durch Stifte 25 fixiert, wodurch das Führungsschienenpaar in die ausgerichtete Stellung gebracht ist. Durch Spannen der Schellen 13 mittels der Stellschrauben 26 werden die Führungsschienen sodann festgestellt und die Zentrierschienen nach Entfernen der Stifte 25 und Entspannen der Schellen 18 unter Anheben der Zentrierleiste 21 wieder zurückgeschwenkt (Figur 4), so daß die jetzt genau positionierte Platte 7 durch Betätigen der Arbeitszylinder 10 auf den Spalt 5 des Formzylinders 1 abgesenkt werden kann. Mit Hilfe des über den Anschluß 27 dem Zylindergehäuse 9 zuzuführenden Druckmediums ist der Andruck der Platte auf die Endabschnitte 6 der Tiefdruckplatte 3 so einstellbar, daß einerseits dieser ausreicht, den Spalt 5 gegen den Druck der Füllmasse im Spalthohlraum abzudichten, und andererseits Deformationen der Andruckflächen vermieden werden. Die Platte wird dabei elastisch verformt, wobei ihre Krümmung der der Formzylinderoberfläche entspricht.

    [0011] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Figur 5) ist die keilförmige Zentrierleiste 21 in den Führungsschienen 11 für die Halteleiste 8 geführt, so daß das Zentrierschienenpaar 19 entfallen kann. Dazu ist jede Führungsschiene mit einer zusätzlichen zur Formzylinderachse radial verlaufenden Führung 32 versehen, in die die Zentrierleiste Ober einen seitlichen Auslauf 33 einsetzbar und vor dem Absenken der Platte 7 daraus wieder entnehmbar ist.

    [0012] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Vorrichtung (Figur 6) besteht die Zentriereinrichtung aus einer auf die Formzylinderoberfläche ausgerichteten, einen gebündelten Lichtstrahl 34 erzeugenden Strahlenquelle, beispielsweise aus einer Laseroptik oder einer Lochmaske 35, über der eine Lichtquelle 36 angeordnet ist, die anstelle der Zentrierleiste 21 an einem die Zentrierschienen 19 verbindenden Träger oder über der Platte 7 an der Halteleiste 8 befestigt ist. Letztere Anordnung erfordert, daß die Platte 7 transparent ist. Dadurch ist zusätzlich noch der Vurteil gegeben, daß der Füllvorgang des Spaltes 5 sowie die Dichtheit zwischen der Platte und deren Auflageflächen beobachtet werden können.

    [0013] Zum Aushärten lichthärtbarer Füllmaterialien ist an der Halteleiste 8 für die Platte 7 eine Strahlungsquelle 28, beispielsweise eine Leuchtstoffröhre, mittels eines angelenkten Halters 29 schwenkbar gehalten. Nach dem Füllvorgang wird die über die gesamte Länge des Spaltes 5 sich erstreckende Strahlungsquelle über die transparente Platte geschwenkt und damit zum Spalt hin wirksam.

    [0014] Die auf die vorstehend beschriebene Weise entstandene, die beiden Endabschnitte 6 der Tiefdruckplatte 3 verbindende Fläche ist ohne Nachbearbeitung einsetzbar, so daß der Formzylinder 1 nach Zurückschwenken der Halterung der Platte 7 zum Einsatz in der Druckmaschine entnommen werden kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verschließen des Spaltes zwischen den Enden einer .auf einen Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatte, mit einer den Spalt (5) abdeckenden Platte (7) und Einrichtungen zum Füllen des Spalthohlraums mit plastischem und aushärtbarem Material, dadurch gekennzeichnet, daß zum exakten Positionieren der Platte (7) in Bezug auf den Spalt (5) für diese eine im Spaltbereich schwenkbare Halterung vorgesehen ist, bestehend aus einem auf der Achse (12) des Formzylinders (1) schwenkbar gelagerten und feststellbaren Führungsschienenpaar (11) mit zur Achse radial verlaufenden Führungen zur Aufnahme einer Halteleiste (8), an deren Unterseite die Platte elastisch befestigt ist und die von Hand oder mittels eines Antriebs (10) auf den Formzylinder zufahrbar ist, und für die Halterung eine auf den Spalt ausrichtbare Zentriereinrichtung (17) vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, daß die den Spalt (5) abdeckende Platte (7) transparent ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung aus einer über der transparenten Platte (7) angeordneten und auf die Formzylinderoberfläche ausgerichteten Strahlenquelle besteht.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch qekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung aus einer in Führungen ( ) der Führungsschienen (11) einsetzbaren und darin verschiebbaren Zentrierleiste (21) mit zum Spalt (5) keilförmigem Querschnitt besteht.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung aus einem ebenfalls auf der Achse (12) des Formzylinders (1) unmittelbar neben dem Führungsschienenpaar (11) schwenkbar gelagerten und feststellbaren Zentrierschienenpaar (19) mit ebenso zur Achse radial verlaufenden Führungen (20) besteht, in denen eine zum Spalt (5) keilförmige Zentrierleiste (21) unter ihrem Eigengewicht oder mittels Federkraft in den Spalt, dabei das Schienenpaar (19) auf den Spaltmittenradius einstellend, verschiebbar ist, und das danach festzustellende Zentrierschienenpaar und das darüber zu schwenkende Führungsschienenpaar über deckungsgleich angebrachte Bohrungen (24) durch jeweils einen Stift (25) zur zentralen Positionierung des Führungsschienenpaares miteinander fixierbar und danach durch Entfernen des Stiftes zum Zurückschwenken des Zentrierschienenpaares wieder voneinander lösbar sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 5, dadurch cekennzeichnet, daß das Zentrierschienenpaar (19) anstelle der Führungen (20) und keilförmigen Zentrierleiste (21) mit einer auf die Formzylinderoberfläche ausgerichteten Strahlenquelle (36) ausgestattet ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Halteleiste (8) für die Platte (7) eine zum Spalthohlraum hin wirksame und über dessen gesamte Länge sich erstreckende Strahlungsquelle (28) schwenkbar gehalten ist.
     




    Zeichnung