[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für ein Vibrationsgerät,
insbesondere kleines Haushaltsgerät, wie Trockenrasier- oder Massageapparat, bei dem
die Läuferwelle eines Rotationsantriebsmotors ein Nocken-Abtastrollengetriebe antreibt,
das die Motordrehbewegung in eine Vibrationsbewegung umwandelt, bei dem Nocken abtastende
Abtastrollen an einem Antriebsende eines um einen Mittelbereich verkippbaren Schwenkarmes
und ein zu bewegendes Vibrationsteil am Abtriebsende des Schwenkarmes angeordnet sind.
[0002] Aus der DE-OS 25 13 007 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der gegen den einen Nocken
aus entgegengesetzten Richtungen Andruckrollen gedrückt werden, die auf Schiebern
gegeneinander und voneinander weg verschieblich sind. Diese Vorrichtung stellt eine
zusätzliche Anlaufhilfe dar und hat mit dem eigentlichen Betrieb nichts zu tun. Mittels
der federbelasteten Druckrollen wird der Nocken nach dem Entregen des Stators auch
bei großen Reibungswerten den Rotor so verdrehen, daß ein Anlauf immer gewährleistet
ist oder, anders ausgedrückt, daß die Hauptmagnetisierungsrichtung des Rotors aus
der Hauptstatorfeldrichtung so verdreht wird, daß beide Richtungen einen Winkel miteinander
einschließen. Würden beide Magnetisierungsrichtungen zusammenfallen, dann wäre ein
Anlauf des Motors nicht möglich.
[0003] Aus der EP-OS 45 107 ist es für Vibrationstrockenrasierer bekannt, diese mit Hilfe
von Rotationsmotoren anzutreiben. Auf der Rotorwelle sind dabei senkrecht zueinander
zwei Nockenscheiben angeordnet, die jede von einer Rolle abgetastet werden und die
über ein Hebelgelenksystem das Untermesser des Trockenrasierers antreiben. Dieses
Hebelgelenksystem ist anfällig, weil es mit Filmgelenken zwischen den einzelnen Gelenkteilen
gebildet ist. Zwei übereinander auf der Motorwelle angeordnete Nocken vergrößern zudem
die Bauhöhe, was dem Wunsch nach einem möglichst flachen Gerät entgegensteht. Bei
einer anderen Ausbildung mit einem-rotierenden Motor und einem Kurbeltrieb werden
störende Geräusche verursacht.
[0004] Aus der EP-OS 45 107 ist weiterhin ein Nockenmechanismus bekannt, bei dem der Nocken
die Form eines gleichseitigen Dreiecks mit drei in gleicher Weise konvex gekrümmten
Seiten hat, wobei die Schwingbewegung am Umfang des Nockens abgenommen wird. Die Abnahme
erfolgt mit Hilfe eines" U-förmigen Joches mit parallelen Schenkeln, welche den Nocken
beidseitig umfassen. Das Profil des Nockens hat die Eigenschaft, daß der Abstand zwischen
zwei beliebigen parallelen Linien, die das Profil tangieren, konstant ist. Die Vorrichtung
ist als sogenanntes Gleichdick bekannt. Auf diese Art wird beim Drehen des Nockens
innerhalb der parallelen Flanken des U-förmigen Joches der Kontakt von Nocken und
Joch ständig aufrecht erhalten. Es hat sich gezeigt, daß bei diesem Gleichdick-Antrieb
Toleranzprobleme, Klemmung und Lärm beträchtliche Schwierigkeiten bereiten.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Antrieb für ein Vibrationsgerät der eingangs
erwähnten Art, bei dem die rotierende Bewegung eines Antriebsmotors in eine oszillierende
Bewegung eines angetriebenen Vibrationsteiles umgesetzt wird, zu schaffen, der einfach,
zuverlässig und geräuscharm arbeitet und der wirtschaftlich ist.
[0006] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- zwei Abtastrollen gleichzeitig auf der Kontur eines mit der Läuferwelle umlaufenden
Nockens abrollen,
- die von der ersten Rolle dem Schwenkarm aufgezwungene Bewegung gegenüber der von
der zweiten Rolle dem Schwenkarm aufgezwungenen Bewegung räumlich um ∝0 = 360°/2n Verdrehungsgrade α des Nockens oder einem ungeraden Vielfachen davon versetzt
von dem Nocken abgenommen wird, wobei n die Frequenzvervielfachung der Schwingfrequenz
von Rollen und Vibrationsteil gegenüber der Nockenumdrehungsfrequenz ist,
- die beim Abtasten dem Schwenkarm von von den Rollen aufgezwungene Auslenkbewegung
bei beiden Rollen die gleiche Abhängigkeit vom Verdrehungswinkel α des Nockens hat,
- die Dimensionierung des Nockens derart gewählt ist, daß unter Berücksichtigung von
Rollendurchmesser, Schwingungsamplitude, Schwingungsverlauf und dem mittleren Abstand
Nockenachse - Rollenachse die Rollen eine vom Nockendrehwinkel α abhängige, periodische
Auslenkung (x1; x2) erfahren, wobei die Grundfrequenz der Schwingbewegung n-fach so groß ist wie die
Umdrehungsfrequenz des Nockens und als Symmetriebedingung für die Auslenkungen xl und x2 gilt: mit



und

wobei n Werte von vorzugsweise 1, 2, 3, 4 annimmt und α
0 der Versatzwinkel der beiden Abtastrollen ist.
[0007] Bei dieser Antriebsvorrichtung sorgen allein die Rollen für das ständige Aufrechterhalten
des Kontaktes zwischen Nocken und Rollen, da ein Kontaktverlust der einen Rolle jeweils
von der anderen Rolle verhindert wird.
[0008] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
- beide Rollen den gleichen Durchmesser aufweisen,
- bei Mittenstellung der Rollen der Abstand der beiden Rollenachsen von der Nockenachse
gleich groß ist,
- bei Mittenstellung der Rollen die Verbindungslinien der beiden Rollenachsen zur
Nockenachse einen räumlichen Winkel von α0 = 360"/2n oder ein ungerades Vielfaches (2p + 1) davon miteinander bilden, wobei
n die Frequenzvervielfachung ist.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Verbindung zwischen dem Schwenkarm
und der Achse einer der beiden oder beider Rollen elastisch ausgebildet, wobei bevorzugt
die Schwingebenen von Schwenkarm und Rollen zusammenfallen. Damit lassen sich Laufgeräusche
noch weiter absenken.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß in Mittenstellung
bei einem Versatzwinkel von α
0 ≠180° die Verbindungslinien zwischen Schwenkmittelpunkt und Rollenmittelpunkt und
die Verbindungslinien zwischen Rollenmittelpunkt und Nockenachse senkrecht aufeinander
stehen. Die Schwenkbahn des Rollenmittelpunktes weicht in diesem Fall nur wenig von
einer linear oszillierenden Bahn ab.
[0011] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Funktionsansicht eines Vibratorrasierapparates mit einem Rotationsantriebsmotor
und einem Nocken-Abtastrollengetriebe mit einem umlaufenden Nocken und zwei den Nocken
abtastenden Abtastrollen in Mittenstellung.
Fig. 2a bis c drei verschiedene Nockenstellungen gegenüber den Abtastrollen bei dem
Getriebe nach Fig. 1 mit einem länglichen, etwa ellipsenförmigen Nocken (n = 2), wobei
Fig. 2a das System in Mittenstellung zeigt, Fig. 2b die linke Endposition und Fig.
2c die rechte Endposition,
Fig. 3a bis c das Getriebe nach Fig. 1 mit einem etwa dreieckigen Nocken (n = 3) bei
drei verschiedenen Nockenstellungen, Fig. 3a und 3b Mittenstellung, Fig. 3c linke
Endposition,
Fig. 4a bis d das Getriebe nach Fig. 1 mit einem etwa viereckigen Nocken (n = 4);
es sind vier verschiedene Nockenpositionen (a - d) dargestellt, Fig. 4a und 4d Mittenstellung,
Fig. 4b linke Endposition, Fig.4c rechte Endposition; die Nocken sollen im übrigen
die obigen Symmetriebedingungen erfüllen.
[0012] Bei der in Fig. 1 dargestellten Funktionsansicht eines Vibratorrasierapparates 1
ist an einer Grundplatte 3 ein Einphasensynchronmotor 5 befestigt. Der Einphasensynchronmotor
hat ein U-förmiges Blechpaket 7 mit zwei Schenkeln 9 und 9a. Auf die Schenkel 9 und
9a sind Erregerspulen 11 und 11a aufgeschoben. An den freien Enden der Eisenschenkel
9, 9a bilden sich Polschuhe 13, 13a aus unter Bildung einer Statorbohrung 15. In der
Statorbohrung 15 läuft ein dauermagnetischer Läufer 17 um, auf dessen Welle 19 ein
Nocken 21 angeordnet ist. Der Nocken 21 hat bei der Darstellung nach Fig. 1 eine längliche,
etwa ellipsenförmige Form.
[0013] Auf der Grundplatte 3 ist eine Achse 23 befestigt, auf der ein Schwenkarm 25 schwenkbar
gelagert ist. Der Schwenkarm 25 teilt sich antriebsseitig in zwei Teilarme 27, 27a
auf. An den freien Enden der Antriebsteilarme sind mittels Achsen 29, 29a Abtastrollen
31, 31a gelagert. Die Abtastrollen 31 und 31a tasten die Kontur 33 des Nockens 21
durch ständiges Anliegen ab. Am abtriebsseitigen Ende 35 des Hebelarmes 25 greifen
Mitnehmer 37 eines Messerblockes 39 an.
[0014] Auf nicht näher dargestellte Weise können beide Antriebsteilarme 27 und 27a oder
nur einer von beiden elastisch ausgebildet sein. Es ist auch möglich, die Lagerungen
im Bereich der Achsen 29 und 29a elastisch auszubilden oder die Mantelfläche einer
oder beider Rollen 31, 31a mit einem elastischen Belag zu versehen, um so einen gewissen
Ausgleich zur Vermeidung von Verklemmungen herbeizuführen.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 schließen die Verbindungslinien
'43 zwischen der Motor/Nockenachse 19 und den Rollenachsen 29, 29a in der gezeichneten
Mittenstellung einen Winkel α 0 miteinander ein, der 90° beträgt. Die rechtwinkelige
Gestaltung ergibt sich mit

für n = 2 und µ = 0 (Frequenzverdoppelung).
[0016] Von dem Versatzwinkel α
0 hängt die Phasenverschiebung der Auslenkungen x
1 und x
2 (Fig. 2a) ab. Für die erfindungsgemäße Funktion ist wichtig, daß
x1 immer gleich -x2 ist, wobei x1 = f(α) und x2 = f(α±α0) ist.
[0017] In den Fig. 1 und 2a bis c ist: n = 2 und µ = 0.
[0018] Mit x
1 = sin 2 α und α
0 = 90° erhält man:
x2 = sin 2 (α+ 90°) = -sin 2α.
Demnach x2 = -x1
[0019] Entsprechend ist in Fig. 3a bis c: n = 3 und µ = 0.
[0020] Mit x
1 = sin 3α und α
0 = 60° erhält man:
x2 = sin 3 (α+ 60°) = -sin 3α.
[0022] Entsprechend ist in Fig. 4a bis d: n = 4 und µ = 0.
[0023] Mit x
1 = sin 4 α und α
0 = 45° erhält man:
x2 = sin 4 (α + 45°) = -sin 4 α.
[0024] Demnach x
2 = -x
1 Die genannten Abhängigkeiten x
1 und x
2 können auch Harmonische höherer Frequenzen als die Grundschwingfrequenz enthalten,
solange die oben genannte Symmetriebedingung erfüllt ist. Da die Bewegung, die den
Rollen 31, 31a vom Nocken 21 aufgezwungen wird, ursprünglich ausgehend von der Mittenstellung
der Rollen 31, 31a, von einer linear oszilierenden Bewegung in Richtung der Verbindungslinien
43 von Nocken- und Rollenachse ausgeht, ist vorzugsweise der Mittelpunkt 45 der Schwenkachse
23 des Schwenkarmes 25 der Mittelpunkt eines Kreises, der die beiden Rollenachsen
29, 29a bei der Mittenstellung der Rollen 31, 31a in etwa tangiert. Diese Kreisbahn
sollte sich möglichst eng an die ursprünglich linear oszillierende Rollenbahn anschmiegen.
Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die Schwenkarmachse 23 bzw. die Mittellinie 47 des
Abtriebsteils des Schwenkarmesdie Winkelhalbierende zwischen den Verbindungslinien
43 von Rollenachse 29, 29a und Nockenachse 19 bildet, wobei diese Mittellinie 47 durch
die Nockenachse 19 verläuft. Bei Mittenstand des Schwenkarmes 25 sollen die Verbindungslinien
41 zwischen Schwenkarmachse 23 und Rollenachsen 29, 29a und die Verbindungslinien
43 zwischen Nockenachse 19 und den Rollenachsen 29, 29a vorzugsweise senkrecht aufeinander
stehen. Abweichungen von der linearen Bahn führen zu Verzerrungen. Es ist möglich,
diese bei der Festlegung der Nockenkontur zu berücksichtigen und aufzufangen. Eine
andere Möglichkeit, zu einer gleichzeitigen gleichmäßigen Anlage der Rollen an dem
Nocken zu kommen, besteht darin, daß die Abweichungen von der idealen linearen Bahn
in positiver und negativer Richtung gleich groß sind. Toleranzen und Restlärm lassen
sich durch im Ganzen oder an der Oberfläche elastische Rollen bekämpfen. Von Vorteil
ist es dabei, wenn einer oder beide Antriebsteilarme 27, 27a elastisch sind und mit
leichtem Druck für eine geringe Anpreßkraft an dem Nocken 21 sorgen.
[0025] Es ist auch möglich, die Schwenkhebel nicht starr miteinander zu koppeln, sondern
sie getrennt auf der Schwenkachse 23 zu lagern und mit Hilfe einer stark progressiven
Spannfeder zwischen den Antriebsteilarmen 27, 27a für den Kontakt zwischen den Rollen
31, 31a und dem Nocken 21 zu sorgen.
[0026] Die richtige Nockenkontur 33, die die obigen Symmetriebedingungen erfüllt, ist eine
Voraussetzung für ein Funktionieren der Antriebsvorrichtung. Die Nockenkontur 33 läßt
sich wie folgt bestimmen:
Vorausgesetzt werden:
[0027]
1. Der Rollendurchmesser = Ro
2. Der mittlere Abstand von Nockenachse 19 und Rollenachsen 29, 29a gleich b.
3. Die Abhängigkeit der Rollenauslenkung von der Nockenverdrehung x = f (α), wobei
die Symmetriebedingung x1 = -x2 derart erfüllt sein muß, daß die Auslenkung sich mit umgekehrten Vorzeichen nach
einer halben Periode wiederholt, wobei die Abhängigkeit also nur ungeradzahlige Oberwellen
enthält.
[0028] Man schlägt also um die Nockenachse 19 einen Kreis, dessen Radius gleich dem mittleren
Abstand b von Nockenachse 19 und Rollenachsen 29, 29a ist. Über dem Umfang dieses
Kreises trägt man in radialer Richtung die zu den jeweiligen Winkeln gehörenden positiven
und negativen Auslenkungen gemäß der Bedingung x = f (α) auf. Die entsprechenden Radien
werden dabei um den zu dem jeweiligen Winkel gehörenden Betrag der Auslenkung verlängert
oder verkürzt. Um die sich auf diese Weise ergebende Bahnkurve schlägt man in dichter
Folge Kreise, deren Radius gleich dem Rollenradius ist. Diese schneiden aus dem ursprünglichen,
um die Nockenachse geschlagenen Kreis Teile heraus. Nach völliger Umrundung der Bahnkurve
bleibt die gewünschte Nockenkontur stehen. Vorzugsweise sollte die Auslenkung sinusförmig
vom Verdrehungwinkel α abhängen

wobei a die Amplitude der Rollenauslenkung ist, die unter Berücksichtigung der von
der Konstruktion abhängenden Hebelverhältnisse auch die Amplitude der Schwingbewegung
des Messers bestimmt.
[0029] Der in Fig. 3 dargestellte Fall mit n = 3, p = 0 führt auf einen Verdrehungswinkel
α
0 der Rollenachse von 60°. Der in der Zeichnung nicht dargestellte Fall n = 3, u =
1 führt bei gleicher Nockenkontur auf einen Winkel α
0 von 180°. Diese Anordnung mit einem etwa dreieckförmigen Nocken erinnert auf den
ersten Blick an einen Gleichdick-Antrieb mit dreieckförmigem, konvex gekrümmtem Nocken.
Der Unterschied zu einem Gleichdick-Nocken besteht aber darin, daß die Dreieckspitzen
stark ausgerundet sind. Auch _ erfüllt die Gleichdick-Kontur im allgemeinen nicht
die erforderliche Symmetriebedingung, wonach die Abhängigkeit der Auslenkung von der
Verdrehung nur ungeradzahlige Oberwellen der Grundfrequenz der Auslenkungsperiode
enthält. Zudem sind die Tangenten des Rollenantriebes an den Berührungspunkten nur
in wenigen Stellungen parallel, und der Abstand zwischen den Berührungspunkten der
Rollen am Nockenumfang 333 ist nicht konstant.
[0030] Es zeigt sich, daß bei Einhaltung der Symmetriebedingung x
2 = -x
1 die Abtastrollen 31, 31a sowohl bei beiden möglichen Mittenstellungen (Fig. 3a und
3b) des Schwenkarmes 25 als auch bei Auslenkung des Schwenkarmes 25 aus der
Mittenlinie sicher an der Oberfläche 333 des dreieckförmigen Nockens 321 anliegen.
[0031] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 mit n = 4 und µ = 0 ergibt sich ein etwa
viereckiger Nocken 421. Der Versatzwinkel α
0 der Rollen 31, 31a beträgt dann bei p = 0 45°. Fig. 4a zeigt, daß in diesem Fall
die Linien 41 zwischen Schwenkmittelpunkt 45 und Rollenmittelpunkt 29 und die Verbindungslinien
43 zwischen Rollenmittelpunkt 29 und Nockenachse 19 bei Mittenstellung der Anordnung
senkrecht aufeinander stehen. Die Rollen 31, 31a liegen sowohl bei der Mittenstellung
desSchwenkarmes 25 (Fig. 4a und 4d) als auch bei davon abweichenden Schwenkstellungen
(Fig. 4b und 4c) sicher an der Oberfläche 433 des viereckigen Nockens an. Die hier
erzielbare Frequenzvervielfachung kann in sehr kompakter Bauweise rein mechanisch
realisiert werden. Vorteile ergeben sich dabei insbesondere bei der Miniaturisierung.
1. Antriebsvorrichtung für ein Vibrationsgerät, insbesondere kleines Haushaltsgerät,
wie Trockenrasier- oder Massageapparat, bei dem die Läuferwelle eines Rotationsantriebsmotors
ein Nocken-Abtastrollengetriebe antreibt, das die Motordrehbewegung in eine Vibrationsbewegung
umwandelt, bei dem Nocken abtastende Abtastrollen an einem Antriebsende eines um einen
Mittelbereich verkippbaren Schwenkarmes und ein zu bewegendes Vibrationsteil am Abtriebsende
des Schwenkarmes angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
- zwei Abtastrollen (31, 31a) gleichzeitig auf der Kontur (33, 333, 433) eines mit
der Läuferwelle umlaufenden Nockens (21, 321, 421) abrollen,
- die von der ersten Rolle (31) dem Schwenkarm (25) aufgezwungene Bewegung gegenüber
der von der zweiten Rolle (31a) dem Schwenkarm (25) aufgezwungenen Bewegung räumlich
um (α0 = 360°/2n Verdrehungsgrade des Nockens (21, 321, 421) oder einem ungeraden Vielfachen
davon versetzt von dem Nocken abgenommen wird, wobei n die Frequenzvervielfachung
der Schwingfrequenz von Rollen (31, 31a) und Vibrationsteil (39) gegenüber der Nockenumdrehungsfrequenz
ist,
- die beim Abtasten dem Schwankarm (25) von den Rollen (31, 31a) aufgezwungene Auslenkbewegung
bei beiden Rollen (31, 31a) die gleiche Abhängigkeit vom Verdrehungwinkel α des Nockens
(21, 321, 421) hat,
- die Dimensionierung des Nockens (21, 321, 421) derart gewählt ist, daß unter Berücksichtigung
von Rollendurchmesser, Schwingungsamplitude, Schwingungsverlauf und dem mittleren
Abstand (b) Nockenachse (19) - Rollenachse (29, 29a) die Rollen (31, 31a) eine vom
Nockendrehwinkel α abhängige, periodische Auslenkung (x1 bzw. x2) erfahren, wobei die Grundfrequenz der Schwingbewegung n-fach so groß ist wie die
Umdrehungsfrequenz des Nockens (21, 321, 421) und als Symmetriebedingung für die Auslenkungen
gilt: mit



und

wobei n Werte von vorzugsweise 1,2,3,4 annimmt und α0 der Versatzwinkel der beiden Abtastrollen 31, 31a ist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- beide Rollen (31, 31a) den gleichen Durchmesser aufweisen,
- bei Mittenstellung der Rollen (31, 31a) der Abstand der beiden Rollenachsen (29,
29a) von der Nockenachse (19) gleich groß ist,
- bei Mittenstellung der Rollen (31, 31a) die Verbindungslinien (43) der beiden Rollenachsen
(29, 29a) zur Nockenachse (19) einen räumlichen Winkel von α0 = 360°/2n oder ein ungerades Vielfaches (2p + 1) davon miteinander bilden, wobei
n die Frequenzvervielfachung ist.
3. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Versatzwinkel von α0 ≠180° die Verbindungslinie (41) zwischen Schwenkmittelpunkt (45) und Rollenmittelpunkt
(29) und die Verbindungslinien (43) zwischen Rollenmittelpunkt (29) und Nockenachse
(19) senkrecht aufeinander stehen.
4. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung zwischen der Schwenkachse (23) und der Achse (29, 29a) einer der beiden
oder beider Rollen (31, 31a) elastisch ausgebildet ist.
5. Antriebsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingebenen von Schwenkarm (25) und Rollen (31, 31a) zusammenfallen.
6. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwenkarm (25) auf der einen Seite der Schwenkachse (23) einen Abtriebsarm (35) zum
Zusammenwirken mit einem Vibrationsteil (39) und auf der anderen Seite der Schwenkachse
(23) Antriebsteilarme (27, 27a) aufweist, die gegenüber dem Abtriebsarm (35) verschwenkbar
und aufeinander zu federnd verspannt sind.