[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Abdichten von Glasscheiben in Fenster-
oder Türflügeln aus Holz, bei der die im Flügelrahmen angeordnete Glasscheibe jeweils
unter Zwischenschaltung einer elastischen Strangdichtung sich auf der Rahmenaußenseite
gegen eine Glasfalzabkantung und auf der Rahmeninnenseite gegen eine Glashalteleiste
abstützt.
[0002] Bei der Ausführung von Holzfensterverglasungen war es bisher bekannt, zwischen den
Außenflächen der zu verglasenden Fensterscheiben und den Innenflächen der zugehörigen
Glasfalzabkantung bzw. Glashalteleiste elastische Kitte einzusetzen, die wegen der
gewünschten guten Dichtwirkung hochklebefähig sein mußten. Zum Aufbringen solcher
Kitte war es allerdings erforderlich, diese aus Kartuschen, Tuben o.ä. in den Spalt
zwischen der Oberfläche der Glasscheibe und der Oberfläche der dem Glas zugewandten
Innenseite der Glasfalzabkantung bzw. der Glashalteleiste einzudrücken. Allerdings
mußte anschließend auch noch die Oberfläche dieser solchermaßen eingebrachten Kittschicht
geglättet werden, um ein sauberes Aussehen der Kittschicht beim fertiggestellten Rahmen
zu erzielen. Dabei konnte es in der Praxis allerdings kaum vermieden werden, daß die
Glasscheibe und/oder der Blendrahmen von dem Kitt verschmiert wurden, wobei solche
Verschmierungen nur relativ schwierig dann wieder entfernt werden konnten. Überdies
konnte eintreten, daß bei einem nicht sorgfältigen Abfugen innen in der Kittschicht
Undichtigkeiten aufgrund von Hohlräumen entstehen, durch die die gewünschte Abdichtwirkung
in Frage gestellt werden konnte. Sollte bei einer solchen Holzfensterverglasung das
Auswechseln der Glasscheibe erforderlich sein, dann wurden relativ aufwendige Bearbeitungsschritte
erforderlich: denn der ganze Rahmen ist auf seiner Innenseite im Bereich der Kittfuge
verklebt, so daß er nach Entfernen der bisher eingesetzten Scheibe zunächst aufwendig
gesäubert werden mußte, etwa mittels eines Messers o.ä., um zunächst die noch vorhandene
Dichtmasse abzutragen. Es konnte aber gleichermaßen auch vorkommen, daß schon beim
Ausbauen der vorhandenen Fensterscheibe Glasbruch auftrat, wenn das Abtragen der Dichtmasse
nicht ausreichend sorgfältig erfolgte und das Glas dann trotz entferntem Kitt durch
Kittreste noch in seiner Position etwas festgehalten wurde.
[0003] Statt des Einsatzes elastischer Kitte wurde auch schon versucht, bereits vorgefertigte
Dichtprofile einzusetzen. Bei den bekannten hierfür eingesetzten Dichtprofilen ergab
sich aber die Notwendigkeit, Ausfräsungen oder Nuten an den der Glasscheibe jeweils
zugewendeten Flächen der Glashalteleiste oder der Glasfalzabkantung anzubringen, was
wiederum die Gefahr eines unerwünschten Feuchtigkeitseintritts in solche Vertiefungen
brachte. In diesem Fall konnte dann aber die eingedrungene Feuchtigkeit nicht mehr
abgeführt werden, was zu einer Durchfeuchtung des Holzes und dadurch zum Auftreten
von Pilzbildung, zur Zerstörung des Holzes und zu anderen nachteiligen Folgen führte.
[0004] AusdemDE-U- 82 15 352 ist eine Profildichtung bekannt, die ohne die Notwendigkeit
des Eindringens solcher Ausfräsungen oder Nuten in der Glashalteleiste oder der Glasfalzabkantung
auskommt. Dieses bekannte Dichtungsprofil ist allerdings nur für die Innenseite des
Fensters, somit zum Einbringen zwischen der Fensterscheibe und der Glashalteleiste,
geeignet, da es nicht selbsttätig hält und vor Einbau der Scheibe ansonsten herausfallen
würde. Allerdings ist auch bei dieser bekannten Profildichtung zwar nicht das Anbringen
einer Nut, wohl aber der Einsatz einer Hinterfräsung in der Glashalteleiste erforderlich.
Hierdurch ergibt sich wiederum ein relativ hoher Arbeitsaufwand beim Herstellen der
Glashalteleiste. Bei einer Dichtanordnung, die eine solche Profildichtung auf der
Fensterinnenseite einsetzt, ist zwar der Toleranzausgleich zufriedenstellend, beim
Auftreten größerer Toleranzen jedoch nicht immer ausreichend.
[0005] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zum Abdichten
von Glasscheiben in Fenster- oder Türflügeln aus Holz der eingangs genannten Art so
zu verbessern, daß die Notwendigkeit des Anbringens irgendwelcher Hinterschneidungen,
Nuten oder sonstiger Vertiefungen auf den der Fensterscheibe zugewendeten Flächen
der Glashalteleiste und der Glasfalzabkantung vollständig entfällt, gleichzeitig stets.eine
hervorragende und funktionssichere Dichtwirkung gegen Feuchtigkeit gewährleistet und
ein besonders einfaches und schnelles Zusammenbauen bzw. Ausbauen der Scheibe jederzeit
möglich ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Dichtanordnung der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß die Glasfalzabkantung auf ihrer der Rahmenöffnung zugewandten Innenseite
mit einem dorthin vorspringenden Umlaufsteg versehen ist, über den ein an der äußeren
Strangdichtung angebrachter Profilvorsprung, der den Umlaufsteg vollständig übergreift,
derart übergestülpt ist, daß er sich auch auf der der Glasscheibe abgewandten Außenfläche
des Umlaufsteges an diese elastisch andrückt, und daß die innere Strangdichtung einen
im entspannten Zustand im Querschnitt etwa bananenförmig gebogenden Dichtabschnitt
aufweist, der im Einbauzustand mit seiner Wölbung zur Glashalteleiste hin ausgerichtet
ist und zwischen Glashalteleiste und Glasscheibe derart verspannt wird, daß die Wölbung
an ihrer Rückseite zumindest längs eines Teilabschnittes ihrer rückseitigen Fläche
an der Glasscheibe anliegt. Die erfindungsgemäße Dichtanordnung ermöglicht einen außerordentlich
einfachen und raschen Einbau bzw. Auseinanderbau solcher Holzfensterverglasungen,
ohne daß es hierfür des Einsatzes eines besonders geschulten Personales bedürfte.
An dem Blendrahmen mit der Glasfalzabkantung wird zunächst das äußere Dichtungsprofil
angeordnet, indem sein vorspringender und umlaufender Profilvorsprung über den entsprechenden
Umlaufsteg an der Glasfalzabkantung übergestülpt wird. Hierdurch wird zunächst ein
tadelloser Sitz und eine einwandfreie Halterung des Profiles an der Glasfalzabkantung
bewirkt, obwohl die Fensterscheibe noch gar nicht eingebaut ist. Ist das äußere Strangdichtungsprofil
solchermaßen in dem Rahmen angebracht, wird anschließend ganz einfach die abzudichtende
Fensterscheibe in den Rahmen eingeschoben (wobei der Begriff "Fensterscheibe" bzw.
"Glasscheibe" selbstverständlich nicht sich auf den Einsatz einer einzelnen Scheibe
beschränkt, sondern vielmehr die einzubringende Scheiben-Einbaueinheit als ganzes
bezeichnen soll, somit auch den Fall einer Mehrfachverglasung bzw. Isolierverglasung,
die aus verschiedenen Einzelscheiben besteht, umfaßt). Nach dem Einschieben der Glasscheibe
wird dann anschließend nurmehr die Glashalteleiste befestigt und in den zwischen der
Glashalteleiste und der innenliegenden Oberfläche der Fensterscheibe ausgebildeten
Spalt die innere Profildichtung mit ihrem bananenförmig abgebogenen Dichtabschnitt
von obenher eingedrückt. Die bananenförmige Krümmung der inneren Strangdichtung ermöglicht
es dabei, selbst relativ große Toleranzen problemfrei auszugleichen, da ein solchermaßen
bananenförmig gekrümmter Dichtabschnitt einen relativ großen seitlichen überstand
aufweist, der beim Einbringen in den Spalt zwischen Scheibe und Glashalteleiste dann
auf das Maß des Spaltes reduziert wird. Der am Außenprofil angeordnete und umlaufende
Profilvorsprung, der von der Innenseite der Glasfalzabkantung her den an dieser vorspringenden
Umlaufsteg ("Nase") von innen nach außen um- und hintergreift, bringt hierbei nicht
nur den bereits genannten Befestigungseffekt, der die Montage der Gesamtanordnung
so erleichtert, sondern verhindert auch in ganz besonders effektiver Weise ein unerwünschtes
Eindringen von Feuchtigkeit. Denn zum Eindringen der Feuchtigkeit wäre es erforderlich,
daß Feuchtigkeit zwischen dem elastisch angedrückten Profilvorsprung und dem Umlaufsteg
hindurchdringen könnte, was im Hinblick auf die kleinen Ausmaße eines solchen Steges,
den relativen Anpreßdruck zwischen dem elastischen Profilvorsprung und den Oberflächen
des Umlaufsteges sowie unter Berücksichtigung der mehrmaligen erheblichen Richtungsänderung,
die sich durch die Außenkonturen des kleinen Umlaufstegprofiles zwangsläufig ergibt,
so gut wie unmöglich ist. Auf einem solchen Weg müßte die Feuchtigkeit überdies auch
stets eine nach oben gerichtete Fläche zwischen dem elastisch angedrückten Profil
und der Glasfalzabkantung überwinden, somit "bergauf" auf einer Strecke zwischen einem
elastisch angedrückten und einem festen Teil vordringen, was ebenfalls einen Feuchtigkeitseintritt
nahezu völliq verhindert. Die aufeinander angepaßte Ausbildung des äußeren Umlaufsteges
und des diesen vollständig über- und umgreifenden Vorsprunges an dem Dichtungsprofil
ergibt somit einen kombinatorischen Effekt sowohl hinsichtlich einer erleichterten
Einbaubarkeit (Halteeffekt der eingebauten Dichtung an der Glasfalzabkantung noch
ohne eingebrachte Glasscheibe), wie auch hinsichtlich eines besonders effektiven Verhinderns
des Eindringens von Feuchtigkeit (hervorrangender Dichtungseffekt), was bei der Abdichtung
von Scheiben in Holzfenstern oder Holztüren ganz besonders wichtig ist (Durchfeuchtung,
Pilzbildung) . Die Gemeinsamkeit der erfindungsgemäßen Merkmale löst die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe in überraschend einfacher und wirkungsvoller Weise. Hierbei
ergänzt sich das Zusammenspiel der Innendichtung mit bananenförmig gekrümmtem Dichtungsabschnitt
und der genannten Außendichtung in ihrer speziellen Ausgestaltung sowie das Zusammenspiel
zwischen der Außendichtung und dem Umlaufsteg an der Glasfalzabkantung zu einem geglückten
Aufbau der Gesamtanordnung, wobei das Zusammenwirken aller Einzelmerkmale erst den
angestrebten Gesamteffekt eines besonders einfachen Aufbaus-bei gleichzeitig rascher
und einfacher Zusanmenbaubarkeit, hervorragender Dichtwirkung, besten Toleranzausgleich
und ausgezeichneter Funktionsfähigkeit führt.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung besteht darin,
daß der Profilvorsprung an der äußeren Strangdichtung den Umlaufsteg (im Querschnitt
gesehen) im wesentlichen U-förmig übergreift, was sich nicht nur als einfache Formgebung
darstellt, sondern auch zu einer besonders günstigen Dicht- und Haltewirkung führt.
[0008] Ein besonders günstiges Andrückverhalten des elastischen Profilvorsprunges gegenüber
den Außenflächen des Umlaufsteges läßt sich dadurch erreichen, daß der den Umlaufsteg
übergreifende Profilvorsprung (wiederum im Querschnitt gesehen) über seine ganze Länge
im wesentlichen gleich dick ausgebildet ist. Hierdurch wird sichergestellt, daß der
Profilvorsprung auch im Bereich seines freien Endes noch mit relativ guter elastischer
Anpreßkraft gegen die dortige Außenfläche des Umlaufsteges angedrückt werden kann.
[0009] Eine weitere Verbesserung der Dichtwirkung läßt sich dadurch erzielen, daß bei einer
erfindungsgemäßen Dichtanordnung der Profilvorsprung auf seinen dem Umlaufsteg zugewandten
Seiten mit vorspringenden Längsrippen versehen ist. Durch diese Gestaltung lassen
sich beim elastischen Andrücken des Profilvorsprunges gegen den Umlaufsteg an den
Spitzen der Längsrippen beim Andrücken derselben Druckspitzen.erzeugen, die, insbesondere
bei der Anordnung mehrerer solcher Längsrippen, dem Eindringen von Feuchtigkeit besonders
günstig Halt gebieten.
[0010] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung besteht
auch darin, daß die äußere Strangdichtung auf ihrer der Glasfalzabkantung zugewandten
Außenfläche (somit im Bereich des Dichtungsspaltes zwischen Glasscheibe und Glasfalzabkantung)
mit vorspringenden Längsrippen versehen ist: hierdurch läßt sich ein gesteigerter
Halteeffekt auch innerhalb des Dichtspaltes sowie zusätzlich ein verbesserter Dichtungseffekt
gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen erzielen.
[0011] Bei der genannten Anbringung von Längsrippen ist es von besonderem Vorteil, wenn
solche Längsrippen im Querschnitt sägezahnförmig ausgebildet sind, wobei, wiederum
vorzugsweise, diese Längsrippen (in Längsrichtung des Dichtungsprofiles gesehen) zickzackförmig
angeordnet sind. Vorteilhafterweise sind weiterhin solche Längsrippen zueinander parallel
angeordnet.
[0012] Eine weitere bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung besteht darin,
daß der Profilvorsprung den Umlaufsteg an dessen Außenseite vollständig überdeckt.
Dies bedeutet, daß der von der Glasfalzabkantung vorspringende Umlaufsteg insgesamt
und, auch auf seiner auf der Außenseite der Glasfalzabkantung liegenden Seite, vollständig
von dem Profilvorsprung übergriffen bzw. abgedeckt wird, somit die gesamte Außenkontur
des Umlaufsteges vom Profilvorsprung in Form einer insgesamt elastisch sich andrückenden
"Kappe" überdeckt wird.
[0013] Eine weitere Verbesserung der Dichtwirkung auf der Fensteraußenseite läßt sich dadurch
erzielen, daß im Fußbereich des Profilvorsprunges eine von der Strangdichtung gegen
die Glasscheibe gerichtete, im Einbauzustand schräg gegen die Glasscheibe angedrückte
Dichtlippe zusätzlich vorgesehen. ist. Hierdurch wird im wesentlichen die Stelle der
äußeren Stran
gdichtung angesprochen, von der aus nach außen der Profilvorsprung zur Überdeckung
des Umlaufsteges vorsteht: hier soll also der nach außen vorspringende Profilvorsprung
in eine nach innen, d.h. auf die Außenfläche des Fensters vorstehende und dort (infolge
elastischer Verbiegung) schräg angedrückte Dichtlippe übergehen, wodurch nicht nur
dort eine verbesserte Dichtwirkung erzielt werden kann, sondern überdies auch optisch
ein gefälliges Aussehen erreicht wird (der auf der Außenseite kappenförmig den Umlaufsteg
überdeckende Profilvorsprung geht kontinuierlich in eine auf die Innenseite hin gerichtete
Dichtlippe über).
[0014] Eine weitere ganz besonders vorzugsweise Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung
besteht auch darin, daß die äußere Strangdichtung auf ihrer der Glasscheibe zugewandten
Innenseite neben elastisch verformbaren Dichtlippen auch mindest einen Vorsprung als
Anschlag für die Glasscheibe aufweist, wobei, wiederum vorzugsweise, zwei solche als
Anschläge dienende Vorsprünge vorgesehen sind, deren einer (im Querschnitt der Dichtung
gesehen) etwa in der Höhe des Profilvorsprunges zur Überdeckung des Umlaufsteges an
der Glasfalzabkantung und deren anderer im Bereich des anderen Endes der Profildichtung
angeordnet ist: hierdurch läßt sich in einfacher Weise der große Vorteil erreichen,
daß nicht nur beim Einschieben der Glasscheibe bei der Montage auf der Außenseite
ein genau definierter Montage-Anschlag für die Glasscheibe vorliegt, sondern überdies
wird hierdurch auch verhindert, daß die verbleibenden, von der äußeren Strangdichtung
gegen die Oberfläche der Glasscheibe angelegten Dichtlippen zu stark deformiert werden
könnten, so daß auch keine unerwünschten Verquetschungen der Dichtlippen o. ä. auftreten
können, was die Dichtwirkung erhöht.
[0015] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung besteht
auch darin, daß die innere Strangdichtung auf ihrer der Glashalteleiste zugewandten
Seite einen Dichtvorsprung aufweist, der im eingebauten Zustand gegen die ihr zugewandte
Innenkante der Glashalteleiste angedrückt ist und diese überdeckt. Durch diese einfache
Ausgestaltung der inneren Strangdichtung wird sichergestellt, daß diese bei ihrer
Montage, nämlich wenn sie von oben her in den offenen Dichtspalt zwischen der Glasscheibe
und der Glashalteleiste eingeschoben wird, durch diesen Dichtvorsprung eine Art "Anschlag"
derart erhält, daß sie nicht versehentlicherweise zu tief in den Dichtungsspalt eingeschoben
wird. Durch das Überdecken der dortigen Innenkante der Glashalteleiste über diesen
Dichtvorsprung wird aber gleichzeitig auch noch eine verbesserte Dichtwirkung zur
Rauminnenseite erreicht.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung besteht
auch darin, daß die innere Strangdichtung in Verlängerung ihres bananenförmigen Dichtabschnittes
eine innere Dichtlippe aufweist, deren der Glasscheibe zugewandte Innenfläche im Einbauzustand
auf ihrer ganzen Länge gegen die Glasscheibe angedrückt ist und deren Außenfläche
in die des Dichtvorsprungs übergeht. Auch hierdurch wird nicht nur eine besonders
gefälli
ge Optik der gesamten oberen Schlitzabdeckung auf der Innenseite des Holzfensters oder
der Holztüre erreicht, sondern zusätzlich auch eine sehr wirkungsvolle Verbesserung
der-Dichtwirkung auf der Rauminnenseite.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung besteht
darin, daß bei der inneren Strangdichtung im Bereich des bananenförmigen Dichtabschnittes
in Stranglängsrichtung verlaufende Hohlkammern innerhalb dieses inneren Dichtabschnittes
vorgesehen sind. Hierdurch läßt sich die gesamte Elastizität des bananenförmigen Dichtabschnittes
in gewünschtem Maße beeinflussen, wobei bei geeigneter Anordnung solcher inneren Hohlräume
auch eine Verbesserung des Toleranzausgleiches vorgenommen werden kann.
[0018] Überhaupt ist darauf hinzuweisen, daß bei der Ausbildung der äußeren Strangdichtung
mit auf ihrer der Glasscheibe zugewandten Innenseite vorgesehenen Profilvorsprün
gen, die als Anschläge für die Glasscheibe dienen sollen, der Toleranzausgleich der
gesamten Dichtanordnung ausschließlich über die innere Strangdichtung erfolgen kann,
weil wegen der Anschläge an der äußeren Strangdichtung eben dort die Anpreßposition
der Glasscheibe genau festgelegt ist und eventuell vorhandene Toleranzen sich ausschließlich
am inneren Dichtungsspalt zwischen der Glasscheibe auf der Innenseite des Fensters
und der Glashalteleiste auftreLen, somit allein von der inneren Strangdichtung auszugleichen
sind. Insbesondere im Hinblick hierauf erweist sich die erfindungsgemäß eingesetzte
bananenförmige Ausbildung des Dichtabschnittes an der inneren Strangdichtung als in
ganz besonderem Maße zum Ausgleich der dort auftretenden Toleranzen geeignet. Dabei
wird durch dieses Dichtungsprofil jedoch nicht nur ein Toleranzausgleich hinsichtlich
der Dichtungsfunktion erzielt, sondern gleichzeitig auch ein Toleranzausgleich bezüglich
der elastischen Verspannung der Fensterscheibe innerhalb der Gesamtanordnung zwischen
beiden Strangdichtun
gen erreicht, wobei der gewünschte feste Sitz der Glasscheibe voll gewährleistet ist.
Die spezielle Ausgestaltung der inneren Strangdichtung umfaßt somit innerhalb der
Gesamtanordnung die Wirkung eines Toleranzausgleiches sowohl hinsichtlich der Dichtfunktion,
wie hinsichtlich der Verspannungs-und Haltewirkung für die zu montierende Glasscheibe.
[0019] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung besteht
auch darin, daß außerhalb des bananenförmigen Dichtabschnittes an der inneren Strangdichtung
in dem von der Glashalteleiste überdeckten Endbereich dieser Strangdichtung zusätzlich
noch schräg vorspringende und gegen die Innenfläche der Glashalteleiste angedrückte
Dichtlippen vorgesehen sind, wodurch sich insgesamt insbesondere die Dichtwirkung
verbessert, jedoch auch hinsichtlich der auf die Scheibe ausgeübten Haltewirkung gewisse
Verbesserungen eintreten.
[0020] Eine weitere vorzu_gsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß im Bereich
des bananenförmigen Dichtabschnittes innerhalb der inneren Strangdichtung versteifende
Einlagen angebracht sind, wodurch sich - bei geeigneter Anordnung solcher versteifender
Einlagen wie auch bei Einsatz geeigneter Versteifungsmaterialien - insgesamt eine
bestimmte "Federcharakteristik" beim elastischen Verquetschen des Dichtabschnittes
erreichen läßt.
[0021] Bei der erfindungsgemäßen Dichtanordnung wird weiterhin mit besonderem Vorteil die
äußere Strangdichtung so ausgebildet, daß sie im entspannten Zustand einen Profil-Mittelsteg
aufweist, an dessen einem Ende (in Profilquerschnitt gesehen) einseitig ein Profilvorsprung
vorgesehen ist, der unter einem spitzen Winkel schräg zum Profil-Mittelsteg vorsteht
und an seinem Ende mit einer zu ihm etwa rechtwinkelig auf den Mittelsteg hin vorstehenden
kurzen Nase versehen ist, daß ferner der Profilvorsprung in seinem Fußbereich am Mittelsteg
in eine Dichtlippe übergeht, die auf der anderen Seite des Mittelstegs sich in Verlängerung
des Profilvorsprungs erstreckend vorspringt, wobei auf dieser Seite direkt unterhalb
der Dichtlippe und am anderen Ende des Mittelsteges an diesem jeweils ein mit einer
Anschlagfläche für die Glasscheibe vorgesehener Vorsprung und zwischen beiden Vorsprüngen
eine weitere schräg in einem stumpfen Winkel zum Mittelsteg vorspringende Dichtlippe
angeordnet sind. Diese Ausgestaltung der äußeren Strangdichtung stellt eine im Hinblick
auf den Einsatz einer solchen Strangdichtung innerhalb einer erfindungsgemäßen Dichtanordnung
besonders günstige Dichtungsprofilform dar, die nicht nur die vorzugsweise bereits
genannten Anschläge für die Glasscheibe aufweist, sondern zusätzlich auch noch durch
ihre spezielle Ausbildung des Profilvorsprunges sicherstellt, daß beim Einbau der
vom Profilvorsprung zu überdeckende Umlaufsteg stets vom Profilvorsprung unter elastischer
Vorspannung kontaktiert wird.
[0022] Die erfindungsgemäße Dichtanordnung ergibt somit durch eine geglückte Kombination
von Einzelelementen nicht nur einen insgesamt einfachen Aufbau bei vorzüglicher Dauerdichtwirkung,
sondern eine gleichermaßen einfache Einbaubarkeit bzw. Ausbaubarkeit für die Fensterscheibe,
ohne daß dabei besonders qualifiziertes Fachpersonal eingesetzt werden müßte oder
langwierige Arbeiten vorzunehmen wären. Im praktischen Versuch hat sich gezeigt, daß
sich die erfindungsgemäße Dichtanordnung in einer von bisher bekannten Dichtanordnungen
nicht erreichten bemerkenswerten Schnelligkeit montieren bzw. demontieren läßt. Der
Vorteil des Einsatzes vorgefertigter Dichtungsprofile kombiniert sich dabei mit dem
Vorteil einer besonders sauberen Verarbeitbarkeit beim Zusammenbau sowie einer jederzeit
ohne Probleme und ohne größeren Arbeitsaufwand vornehmbaren Reparaturverglasung, Vorteile,
die bei Holzfensterverglasungen bislang sich noch nicht so ver--eint erzielen ließen.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber im Prinzip noch
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine prinzipielle Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Dichtanordnung
im eingebauten Zustand bei einem Holzfenster;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Dichtanordnung in einem Holzfenster;
Fig. 3 eine erfindungsgemäße äußere Strangdichtung (im Querschnitt und in entspanntem
Zustand dargestellt), und
Fig. 4 eine erfindungsgemäße innere Strangdichtung (im Querschnitt und in entspanntem
Zustand dargestellt).
[0024] Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt in prinzipieller Darstellung einen Querschnitt
durch eine erfindungsgemäße Dichtanordnung im eingebauten Zustand bei einem Holzfenster:
Ein Fensterrahmen (Flügelrahmen) 1 ist auf seiner Außenseite mit einer vorspringenden
Glasfalzabkantung 2 versehen. Innerhalb des Flügelrahmens 1 ist eine Glasscheiben-Baueinheit
3 untergebracht,die im gezeigtem Beispiel als Isolier-Zweifachverglasung mit zwei
Glasscheiben 3 ausgebildet ist. Diese Isolier-Zweifachverglasung 3 stützt sich über
Verklotzungen 5 gegenüber dem Rahmen 1 ab.
[0025] Zwischen der Isolierverglasung 3 und der vorspringenden Glasfalzabkantung 2 ist eine
äußere Strangdichtung 8 und zwischen der Isolierverglasung 3 und der Glashalteleiste
4 eine innere Strangdichtung 9 angeordnet. Dabei stützt sich die Isolierverglasung
3 mit ihrer auf der Fensteraußenseite liegenden Glasfläche gegen am äußeren Strangdichtungs
profil 8 nach innen zur Glasscheibe 3 hin vorspringende Profilanschläge 15 und 26 ab,
so daß ihre Lage relativ zu der Glasfalzabkantung 2 durch die Anschläge der äußeren
Strangdichtung 8 recht genau festgelegt ist.
[0026] Die äußere Strangdichtung 8 weist auf ihrer zur Außenseite des Rahmens 1 gewendeten
Seite einen Profilvorsprung 11 auf, der, wie in Fig. 3 gezeigt, in entspanntem Zustand
der äußeren Profildichtung 8 unter einem spitzen Winkel schräg zum Profil-Mittelsteg
12 (vgl. Fig. 3) vorsteht und an seinem außenliegenden Ende mit einer zu ihm etwa
rechtwinkelig abgekanteten, unter einem spitzen Winkel auf den Mittelsteg 12 wieder
zuweisenden kurzen Nase 13 versehen ist. Der Flügelrahmen 1 umschließt auf seiner
Rahmenaußenseite (d.h. in Fig. 1: die in der Zeichnung linke Rahmenseite) eine Rahmenöffnung
6 und die Glashalteleiste 4 umschließt auf der gegenüberliegenden Rahmenseite eine
öffnung 7. Die Glasfalzabkantung 2, die an der Außenseite des Flügelrahmens 1 die
Begrenzung der Rahmenöffnung 6 ausbildet, weist auf ihrer der äußeren Glasscheibe
3 zugewandten umlaufenden Innenkante (d.h. die Kante, an der die der äußeren Glasscheibe
3 zugewandte innere Seitenfläche der Glasfalzabkantung 2 zur Ausbildung der äußeren
Rahmenöffnung 6 in die radial äußere Begrenzungsfläche 29 der Rahmenöffnung 6 übergeht)
einen in Richtung auf die Rahmenöffnung 6 hin vorspringenden kleinen Umlaufsteg 10
auf, der von dem Profilvorsprung 11 der äußeren Strangdichtung 8 sowie der an ihm
angebrachten äußeren Nase 13 vollständig in Form einer Kappe überdeckt wird. Dabei
ist die Länge der Nase 13 des Profilvorsprunges 11 so gewählt, daß sie die äußere
Seitenfläche 18 (d.h. die der äußeren Glasscheibe 3 abgewandte Außenfläche des Umlaufsteges
10) vollständig abdeckt und dabei möglichst mit ihrer Endfläche gegen die die öffnung
6 radial außen begrenzende Umlauffläche 29 zur Anlage kommt. Dabei ist die Profilform
der äußeren Strangdichtung 8 (vgl. auch Darstellung nach Fig. 3) in entspanntem Zustand
zu gewählt, daß zwar die Form des Profilvorsprunges 11 und seiner Endnase 13 im wesentlichen
der Form des Umlaufsteges 10 angepaßt sind, wobei allerdings - wie aus Fig. 3 ersichtlich
ist - die Ruhestellung des Profilvorsprungs 11 und der Nase 13 der äußeren Profildichtung
8 so gewählt ist, daß sie in montiertem Zustand, d.h. bei Uberdeckung des Umlaufsteges
10, eine elastische Vorspannung erfahren. So ist bei der Darstellung gemäß Fig. 1
etwa ersichtlich, daß die äußere Seitenfläche 18 und die der äußeren Glasscheibe 3
zugewandte innere Seitenfläche des Umlaufsteges 10 bei der gezeigten Ausführungsform
parallel zueinander verlaufen, während - wie Fig. 3 zeigt - das Dichtungsprofil der
äußeren Dichtung 8 im entspannten Zustand keine Parallelität der Nase 13 und des Mittelsteges
12 aufweist, wobei auf die zeichnerische Darstellung der Fig. 3 insoweit ausdrücklich
verwiesen sei: vielmehr ist die Nase 13, wie aus Fig. 3 ersichtlich, in einem leichten
Winkel zum Mittelsteg 12 geneigt, wobei diese Winkelneigung so gewählt ist, daß im
montierten Zustand (vgl. Fig. 1) eine entsprechende elastische Andrückkraft der Nase
13 gegen die Außenfläche 18 des Umlaufsteges 10 gegeben ist. Gleiches gilt auch für
den Profilvorsprung 11, der in seiner Ruhestellung ebenfalls einen geringeren Winkel
zu seinem Mittelsteg 12 als beim späteren Einbau (Fig. 1) aufweist. Auf diese Art
und Weise wird erreicht, daß im gesamten Überdeckungsbereich, d.h. in der gesamten
Anlagefläche zwischen dem Profilvorsprung 11 und der Endnase 13 einerseits und den
entsprechenden Außenflächen des Umlaufsteges 10 andererseits, eine elastische Andrückung
des Profiles der äußeren Dichtung 8 gegen den Umlaufsteg 10 im montierten Zustand
stattfindet. Wie aus Fig. 3 weiterhin erkennbar ist, sind auf der Innenseite der Nase
13 Längsrippen 27 und auf der Außenseite des Mittelsteges 12 ebenfalls Längsrippen
15 angeordnet: hierdurch läßt sich im montierten Zustand erreichen, daß an den entsprechenden
Berührstellen wegen der elastischen Andrückung Druckspitzen auftreten, so daß ein
Eindringen z.B. von Feuchtigkeit von außen her durch die Dichtung noch besser verhindert
wird, dies insbesondere, da diese Feuchtigkeit zwischen dem Dichtungsvorsprung 11
und der Nase 13 einerseits sowie dem Umlaufsteg 10 andererseits hindurch gelangen
` und dabei .sogar "bergauf" wandern müßte.
[0027] Auf der der äußeren Glasscheibe 3 zugewandten Seite der äußeren Strangdichtung 3
sind neben den bereits genannten Anschlägen 15 und 26 auch noch schräge Dichtlippen
16 zwischen den beiden Anschlägen 15 und 26 angeordnet.
[0028] Weiterhin geht der Profilvorsprung 11 in eine zur äußeren Glasscheibe 3 hin schräg
ausgerichtete Dichtlippe 14 über (vgl. auch Fig. 3), die im Einbauzustand (vgl. Fig.
1) ebenfalls durch die äußere Glasscheibe 3 elastisch verbogen wird und dabei wiederum
unter elastischem Druck gegen diese Glasscheibe anliegt.
[0029] Der gesamte innere Abschlußteil der äußeren Profildichtung 8, der aus der Dichtlippe
14, dem Profilvorsprung 11 und der äußeren Überdeckungsnase 13 besteht, stellt eine
insich geschlossene, optisch gefällig wirkende und außerordentlich wirkungsvolle Dichteinrichtung
an dem betreffenden Ende des Mittelsteges 12 dar, wobei der Profilvorsprung 11 und
die Nase 13 das unerwünschte Eindringen von Feuchtigkeit zwischen der Profildichtung
und dem Umlaufsteg 10, und die Dichtlippe 14 zusammen mit den Dichtlippen 16 ein Eindringen
von Feuchtigkeit auf dem Weg direkt über die Außenfläche der äußeren Glasscheibe 3
verhindern.
[0030] Dadurch, daß die äußere Dichtung 8 mittels des Profilvorsprunges 11 und der Nase
13 über den Umlaufsteg 10 an der Glasfalzabkantung 2 übergestülpt ist, wird auch bewirkt,
daß bei der Montage der gesamten Anordnung ein besonders einfacher und schneller Zusammen-
bzw. Auseinanderbau gewährleistet ist: denn bevor die Glasscheibe 3 in die Öffnung
innerhalb des Flügelrahmens 1 eingeschoben wird, wird zunächst die äußere Strangdichtung
8 angebracht, indem sie in der bereits beschriebenen Weise über den Umlaufsteg "10
übergeschoben wird: hierdurch wird nicht nur das unerwünschte Eindringen von Feuchtigkeit
später verhindert, sondern bereits vor dem Einbau der Glasscheiben 3 sichergestellt,
daß die montierte äußere Strangdichtung 8 einen festen Montagesitz hat. Ist die äußere
Strangdichtung 8 angebracht, wird anschließend die Verglasung, etwa die gezeigte Isolierverglasung
3, eingeschoben, sodann die Glashalteleiste 4 von der Innenseite des Flügelrahmens
1 her eingebaut und befestigte und zum Schluß dann die innere Strangdichtung 9 in
den Dichtspalt zwischen der inneren Glasleiste 3 und der inneren Seitenfläche der
Glashalteleiste 4 eingeschoben.
[0031] Die innere Strangdichtung weist im Ruhezustand ein Profil auf, wie dies beispielshalber
in Fig. 4 gezeigt ist: wesentlich an diesem Profil ist, daß es einen Dichtabschnitt
19 aufweist, der - wie in Fig. 4 gezeigt - etwa bananenförmig gebogen ist: mit "bananenförmig"
soll dabei eine runde Auswölbung verstanden sein, bei der-wie in Fig. 4 gezeigt -
die Krümmung der Profilmittellinie des Profilquerschnittes im genannten Bereich einen
sich laufend etwas verkleinernden Wölbungsradius aufweist. Eine solchermaßen "bananenförmig"
ausgeführte Wölbung ergibt, wie Versuche gezeigt haben, die besten Ergebnisse; es
lassen sich jedoch in manchen Fällen auch durchaus zufriedenstellende Ergebnisse selbst
mit rein kreisbogenabschnittförmigen Krümmungen erzielen. Die bei der inneren Strangdichtung
geforderte "bananenförmige" Wölbung soll daher im wesentlichen allgemein bezeichnen,
daß es sich hier nicht um eine rein kreisbogenförmige Wölbung handeln muß, sondern
daß neben kreisbogenförmigen Wölbungen auch insbesondere Wölbungen mit sich veränderndem
Wölbungsradius erfaßt sein sollen.
[0032] Die innere Strangdichtung 9 wird dann, nachdem die Fenstergläser 3 und die Glashalteleiste
4 montiert sind, in den zwischen Glashalteleiste 4 und Verglasung 3 ausgebildeten
Spalt von der Seite der öffnung 7 her eingeschoben. Wie Fig. 4 zeigt, ist dabei am
Ende des Wölbungsabschnittes 19 auf der der Glashalteleiste 4 zugewandten Seite der
Dichtung 9 eine kleine vorspringen Nase 23 angebracht, die als Anschlag und Ausrichthilfe
beim Einschieben der Stran
gdichtung 9 in den genannten Spalt dient: die Dichtung wird soweit eingeschoben, bis
die Nase 23 an der Innenkante 28 der Glashalteleiste 4 zum Anschlag kommt. Beim Einschieben
des Dichtungsprofils 9 in den genannten Spalt wird der gewölbte Dichtungsabschnitt
19 der inneren Strangdichtung 9 zwischen der inneren Glasscheibe 3 und der ihr zugewandten
inneren Seitenfläche der Glashalteleiste 4 in Richtung auf eine Verkleinerung der
Auswölbung hin deformiert und dadurch eine Vorspannung erzeugt, mit welcher die gesamte
Verglasung 3 sowohl zwischen der äußeren Strangdichtung 8 als auch der inneren Strangdichtung
9 verspannt wird. Alle Toleranzen, die auszugleichen sind, werden dabei durch die
Elastizität des gewölbten Dichtabschnitts 19 der inneren Strangdichtung ausgeglichen.
Es empfiehlt sich jerdoch, den Wölbungsabschnitt 19 der inneren Strangdichtung 9,
wie auch in Fig. 4 gezeigt, verdickt auszubilden, so daß er auch die erforderlichen
Vorspannung- und Abstützungskräfte für die Verglasung 3 aufzubringen vermag.
[0033] Dem Dichtabschnitt 19 der inneren Strangdichtung 9 schließt sich ein Fußteil 20 an,
das auf seiner der Glashalteleiste 4 zugewandten Seite mit Dichtlippen 21 versehen
ist, die beim Einschieben des inneren Strangprofiles 9
-in den genannten Spalt ebenfalls elastisch verformt werden und damit unter elastischer
Vorspannung in dichtendem Kontakt mit der Innenseite der Glashalteleiste 4 treten.
[0034] Bei der Deformation des Wölbungsabschnittes 19 während der Montage wird dessen der
Glasscheibe 3 zugewandte innere Wölbungsfläche 25 mit zunehmender Deformation in eine
immer weniger gewölbte Lage gebracht: durch die auftretende Deformation und Verspannung
wird dabei diese genannte Wölbungsrückseite 25 des bananenförmig gewölbten Dichtungsbereiches
19 beim Einbau zumindest über einen Teilbereich von ihr in vollständige Anlage mit
der zugewendeten Außenfläche der Glasscheibe 3 gebracht, wie dies in Fig. 1 mit dem
Bezugszeichen 30 dargestellt ist: es ist dort ersichtlich, daß bei dem gezeigten Einbauzustand
über den gesamten Fußbereich hinweg bis etwa zur Hälfte des Wölbungsabschnittes schon
eine vollständige Anlage an die Glasscheibe 3 stattgefunden hat. Innerhalb des Wölbungsbereiches
19 sind, wie in Fig. 1 und Fig. 4 ersichtlich, sich in Profillängsrichtung erstreckende
Hohlkammern 22 angebracht, durch die sich das Versteifungsverhalten des Wölbungsbereiches
19 in geeigneter Weise beeinflussen läßt: man kann hierbei eine oder, wie in Fig.
1 und 4 gezeigt, zwei oder auch mehrere solche Hohlkammern einsetzen, wobei auch deren
Querschnittsprofil den jeweiligen Anforderungen entsprechend ausgebildet sein kann
(rund, oval, nierenförmig o.ä.). In besonderen Einsatzfällen kann es auch von Vorteil
sein, wenn hier anstelle solcher Hohlkammern oder auch zusätzlich zu diesen z.B. Kunststoffasern
(insbesondere Glasfasern oder auch Kohlenstoffasern) angebracht werden. Als Material
für die äußere wie auch die innere Strangdichtung können alle geeigneten elastischen
Dichtungsmaterialien eingesetzt werden, wobei es besonders empfehlenswert sein kann,
die Dichtungen aus geschäumtem Material vorzusehen, wobei es.dabei allerdings von
Vorteil ist-, eine vollständig geschlossene, dünne Dichtungsaußenhaut und nur im Inneren
ein geschäumtes Material einzusetzen.
[0035] Auch bei der fnnere" Strangdichtung 9 geht, wie in Fig. 1 und Fig. 4 gezeigt, die
kleine Nase 23 kontinuierlich in eine schräg gegen die Glasscheibe 3 gerichtete Dichtlippe
24 über, die gegen die Glasscheibe 3 unter elastischem Druck angelegt ist.
[0036] In Fig. 2 ist eine perspektivische Prinzipdarstellung (teilweise geschnitten) eines
Fensters mit der erfindungsgemäßen Dichtanordnung gezeigt: man erkennt den Flügelrahmen
1 mit der Glasfalzabkantung 2, den in dem Flügelrahmen 1 angeordneten Fensterscheiben
3 sowie der von der Rahmeninnenseite her montierten Glashalteleiste 4. Zwischen der
Glasfalzabkantung 2 und der äußeren Fensterscheibe 3 ist die äußere Strangdichtung
8 und zwischen der inneren Fensterscheibe 3 und der Glashalteleiste 4 die innere Strangdichtung
9 in montiertem Zustand gezeigt. Die Figur zeigt besonders deutlich, daß die beschriebene
Dichtungsanordnung insbesondere auch zu seinem sehr gefälligen äußeren Gesamteindruck
führt.
[0037] Die gezeigte Dichtanordnung ist zwar am Beispiel eines Holzfensters beschrieben,
kann aber gleichermaßen auch bei einer Türe mit Fenstereinlage oder bei anderen Hölzflügeln,
in denen Fensterscheiben dichtend anzubringen sind, eingesetzt werden.
[0038] Die erfindungsgemäße Dichtanordnung ermöglicht es somit, bei einfachem Aufbau und
rascher Montage auch in Holzfenstern oder Holztüren Verglasungen anzubringen, bei
denen eine sichere Abdichtung gegen Feucltigkeitseintritt selbst bei Auftreten relativ
großer Einbautoleranzen gewährleistet ist. Dabei können vorgeferiigte Dichtungsprofilstränge
eingesetzt werden, ohne da es der Einfräsung spezieller hinterschnittener Nuten auf
den den Glasflächen zugewendeten Seiten der Gla;ialteleiste bzw. der Glasfalzabdeckung
bedürfte. Der gertie bei Holzfenstern oder Holztüren problematische Eintritt elbst
kleinster Feuchtigkeitsmengen in die Dichtspalte wird von der Erfindung sicher und
dauerhaft vermieden.
1. Anordnung zum Abdichten von Glasscheiben in Fenster-oder Türflügeln aus Holz, bei
der die im Flügelrahmen (1) angeordnete Glasscheibe (3) jeweils unter Zwischenschaltung
einer elastischen Strangdichtung (8;9) sich auf der Rahmenaußenseite gegen eine Glasfalzabkantung
(2) und auf der Rahmeninnenseite gegen eine Glashalteleiste (4) abstützt, dadurch
g e k e n n z e i c h n e t , daß die Glasfalzabkantung (2) auf ihrer der Rahmenöffnung
(6) zugewandten Innenseite mit einem dorthin vorspringenden Umlaufsteg (10) versehen
ist, über den ein an der äußeren Strangdichtung (8) angebrachter Profilvorsprung (11),
den Umlaufsteg (10) vollständig übergreifend, derart übergestülpt ist, daß er sich
auch auf der der Glasscheibe (3) abgewandten Außenfläche (18) des Umlaufsteges (10)
an diese elastisch andrückt, und daß die einnere Strangdichtung (9) in entspanntem.Zustand
einen im Querschnitt bananenförmig gebogenen Dichtabschnitt (19) aufweist, der im
Einbauzustand mit seiner Wölbung zur Glashalteleiste (4) hin ausgerichtet und zwischen
dieser und der Glasscheibe (3) derart verspannt ist, daß die Rückseite der Wölbung
zumindest längs eines Teilabschnittes derselben an der Glasscheibe (3) anliegt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch aekennzeichnet, daß der Profilvorsprung (11)
den Umlaufsteg (10) - im Querschnitt gesehen - im wesentlichen U-förmig übergreift.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Umlaufsteg
(10) übergreifende Profilvorsprung (11) - im Querschnitt gesehen - über seine ganze
Länge im wesentlichen gleich dick ausgebildet ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilvorsprung
(11) auf seinen dem Umlaufsteg (10) zugewandten Seiten mit vorspringenden Längsrippen
(27) versehen ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Strangdichtung (8) auf ihrer der Glasfalzabkantung (2) zugewandten Außenfläche mit
vorspringenden Längsrippen (17) versehen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsrippen (17;
27) im Querschnitt sägezahnförmig ausgebildet sind.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsrippen (17;
27) - in Stranglängsrichtung gesehen - zickzackförmig angeordnet sind.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsrippen
(17; 27) zueinander parallel angeordnet sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilvorsprung
(11) den Umlaufsteg (10) an dessen Außenseite (18) vollständig abdeckt.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Fußbereich
des Profilvorsprunges (11) eine von der Strangdichtung (8) gegen die Glasscheibe (3)
gerichtete, im Einbauzustand schräg gegen diese angedrückte Dichtlippe (14) vorgesehen
ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Strangdichtung (8) auf ihrer der Glasscheibe (3) zugewandten Innenseite neben elastisch
verformbaren Dichtlippen (14, 16) auch mindestens einen Vorsprung (15; 26) als Anschlag
für die Glasscheibe (3) aufweist.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei als Anschläge dienende
Vorsprünge (15; 26) vorgesehen sind, deren einer (26) - im Querschnitt der Dichtung
(8) gesehen - etwa in Höhe des Profilvorsprunges (11) für den Umlaufsteg (10) und
deren anderer (15) im Bereich des anderen Endes der Dichtung (8) angeordnet ist.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Strangdichtung (9) auf ihrer der Glashalteleiste (4) zugewandten Seite einen Dichtvorsprung
(23) aufweist, der im eingebauten Zustand gegen die der inneren Strangdichtung (9)
zugewandte Innenkante (28) der Glashalteleiste (4) angedrückt ist und diese überdeckt.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Strangdichtung (9) in Verlängerung ihres bananenförmigen Dichtabschnittes (19) eine
innere Dichtlippe (24) aufweist, deren der Glasscheibe zugewandte Innenfläche im Einbauzustand
auf ihrer ganzen Länge gegen die Glasscheibe (3) elastisch angedrückt ist, wobei derenaußenf
läche in die des Dichtvorsprunges (23) übergeht.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der inneren Strangdichtung (9) im Bereich des bananenförmigen Dichtabschnittes (19)
in Stranglängsrichtung verlaufende Hohlkammern (22) vorgesehen sind.
16. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb
des bananenförmigen Dichtabschnittes (19) in dem von der Glashalteleiste (4) überdeckten
Endbereich der inneren Strangdichtung (9) zusätzlich schräg vorspringende, gegen die
Innenfläche der Glashalteleiste (4) angedrückte elastische Dichtlippen (21) vorgesehen
sind.
17. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
des bananenförmigen Dichtabschnittes (19) innerhalb der inneren Strangdichtung (9)
versteifende Einlagen vorgesehen sind.
18. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Strangdichtung (8) im entspannten Zustand einen Profil-Mittelsteg (12) aufweist, an
dessen einem Ende - im Profilquerschnitt gesehen - einseitig ein Profilvorsprung (11)
angebracht ist, der unter einem spitzen Winkel schräg zum Profil-Mittelsteg (12) vorsteht
und an sei-, nem Ende mit einer zu ihm etwa rechtwinklig vorspringenden , auf den
Mittelsteg (12) hin gerichteten kurzen Nase (13) versehen ist, und
daß ferner der Profilvorsprung (11) in seinem Fußbereich am Mittelsteg (12) in eine
Dichtlippe (14) übergeht, die auf der anderen Seite des Mittelsteges (12), sich in
Verlängerung des Profilvorsprunges (11) erstreckend, vorspringt, wobei auf dieser
Seite direkt unterhalb der Dichtlippe (14) und am anderen Ende des Mittelsteges (12)
an diesem jeweils ein mit einer Anschlagflache für die Glasscheibe (3) versehener
Vorsprung (15; 16) und zwischen beiden Vorsprüngen (15, 26) eine weitere schräg in
einem stumpfen Winkel zum Mittelsteg (12) vorspringende Dichtlippe (16) angeordnet
sind.
19. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
und/oder die innere Strangdichtung (8; 9) aus geschäumtem Kunststoff mit einer dünnen
geschlossenen Außenhaut bestehen.