(19)
(11) EP 0 151 749 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.1985  Patentblatt  1985/34

(21) Anmeldenummer: 84115359.6

(22) Anmeldetag:  13.12.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 75/50, B65H 75/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 15.02.1984 DE 3405274

(71) Anmelder: Josef Timmer GmbH
D-4420 Coesfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Heselhaus VDI, K.-H.,Ing.-grad.
    D-4420 Coesfeld (DE)
  • Gehling, Wilhelm
    D-4420 Coesfeld (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schulze Horn und Hoffmeister 
Goldstrasse 36
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung einer Spule


    (57) @ Die Herstellung einer Spule, insbesondere des konischen Mantelteils einer Spule, für die Kabel- und Drahtindustrie erfolgte bisher durch Abwicklung eines Blechformteils und anschließender Verformung, Verschweißung, Rollierung und dergleichen, bevor der konische Matelteil mit dem zylindrischen Mantelteil der spule durch Schweißen fest verbunden wurde. Diese bekannte Art der Herstellung des konischen Spulenmantelteils und die Verbindung dieses konischen Mantelteils mit dem zylindrischen Mantelteil (Zentrierrohr) der Spule ist nicht nur kompliziert und schwierig, sondern erfordert auch einen hohen Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand. Demgegenüber werden gemäß der Erfindung diese Nachteile in besonders einfacher und kostensparender Weise dadurch vermieden, daß der konische Mantelteil der Spule aus einer Platine geformt und anschließend mit dem zylindrischen Mantelteil (Zentrierrohr) fest verbunden wird. Diese Art der Herstellung und Verbindung des konischen Mantelteils mit dem zylindrischen Mantelteil der Spule bringt unter anderem auch noch den Vorteil der großen Paßgenauigkeit und Materialverfestigung an der Verbindungsstelle mit sich.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Spule, insbesondere einer Spule für die Kabel- und Drahtindustrie, die aus einem mittleren zylindrischen Mantelteil mit an der einen Stirnseite angeordneter Ringscheibe und mit an der anderen gegenüberliegenden Stirnseite befestigten, konisch ausgebildeten Mantelteil besteht, wobei der konisch ausgebildete Mantelteileiner besonderen Formbehandlung unterzogen wird.

    [0002] Nach den bisher bekannten Verfahren erfolgt die Herstellung des konischen Mantelteils einer Spule durch Abwicklung eines Blechformteils, insbesondere eines Blechringteils, dessen Enden zusammengeführt und miteinander verschweißt werden. Nach Verschweißen der beiden Enden des auf diese Weise hergestellten konischen Mantelteils muf. dieser konische Mantelteil noch einer besonderen Nachbehandlung, insbesondere einer Nachrollierung unterworfen werden, bevor er mit dem zylindrischen Mantelteil der Spule durch Schweißen oder dergleichen fest verbunden werden kann. Hierfür bedarf es also einer besonderen Bearbeitung des Blechformteils und einer präzisen zentrischen Verbindung des fertigen konischen Mantelteils mit dem zylindrischen Mantelteil. Die Herstellung des konischen Mantelteils und die Verbindung dieses Mantelteils mit dem zylindrischen Mantelteil der spule ist daher nach diesem bekannten Verfahren nicht nur verhältnismäßig kompliziert und schwierig, sondern sie ist auch mit einem hohen Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand verbunden.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zu schaffen, das die Herstellung einer Spule, insbesondere den konischen Mantelteil einer spule für die Kabel- und Drahtindustrie, in besonders einfacher und wirtschaftlicher.Weise ermöglicht.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der konische Mantelteil der Spule aus einer Platine geformt und anschließend mit dem zylindrischen Mantelteil der Spule fest verbunden wird.

    [0005] Dadurch, daß gemäß der Erfindung der konischen Mantelteil der Spule aus einer Platine geformt wird, kann sehr vorteilhaft konische Mantelteil in einem Arbeitsgang nahtlos hergestellt werden. Der auf diese Weise hergestellte konische Mantelteil bedarf daher keiner besonderen Bearbeitung oder Nachbehandlung und kann unmittelbar mit dem zylindrischen Mantelteil verbunden werden, und zwar mit großer Paßgenauigkeit. Außerdem weist dieser gemäß der Erfindung hergestellte konische Mantelteil eine hohe Stabilität auf und ermöglicht in besonders einfacher Weise eine exakte zentrische Verbindung mit dem zylindrischen Teil der Spule bei hoher Materialverfestigung.

    [0006] Die Verformung der Platine erfolgt in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung auf einer Druckbank. Die Verwendung einer Druckbank zur Herstellung des konischen Mantelteils der Spule aus einer platine hat den Vorteil, daß im Vergleich zu anderen Formpressen mit der Druckbank in besonders einfacher Weise eine verhältnismäßig große Stückzahl an konischen Mantelteilen pro Zeiteinheit gefertigt werden kann.

    [0007] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Verbindung des konischen Mantelteils mit dem zylindrischen Mantelteil durch Schutzgashartlötung. Durch die Schutzgashartlötung wird sehr vorteilhaft an der Verbindungsstelle des konischen Mantelteils mit dem zylindrischen Mantelteil eine Materialverfestigung erreicht, die insbesondere an dieser Stelle zu einer Erhöhung der Stabilität der Spule führt.

    [0008] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung erhält bei der Verformung der Platine der Boden des konischen Mantelteils eine solche Form, daß bei der Verbindung mit dem zylindrischen Mantelteil der Spule zum Teil in die. Spule hineinragt und zum Teil auf dem Rand des zylindrischen Mantelteils der Spule aufsitzt. Auf diese Weise wird neben einer Art Steckverbindung eine allseitige gleichmäßige Abstützung des konischen Mantelteils am zylindrischen Mantelteil erzielt, wodurch die Verbindung des konischen Mantelteils mit dem zylindrischen Mantelteil bei großer Paßgenauigkeit erheblich erleichtert wird.

    [0009] Das Verfahren zur Herstellung einer Spule gemäß der Erfindung wird nachfolgend anhand einer in der Zeichnung schematisch im Längsschnitt dargestellten Spule näher erläutert.

    [0010] Wie die Zeichnung zeigt, besteht die Spule gemäß der Erfindung aus einem zylindrischen mittleren Mantelteil 1 (Zentrierrohr), mit an der linken Stirnseite angeordneten Ringscheibe 2, mit daran befestigten zylindrischen Aufsteckteil 3: An der anderen gegenüberliegenden rechten Stirnseite des zylindrischen Mantelteils 1 wird ein konischer Mantelteil 4 befestigt. Dieser konische Mantelteil 4, der sehr vorteilhat aus einer Platine nahtlos geformt wurde, ragt mit dem Boden 5 zum Teil in den zylindrischen Mantelteil 1 und sitzt zum Teil auf.dem Rand 6 des zylindrischen Mantelteils 1 auf. Hierdurch wird sehr vorteilhaft eine Art Steckverbindung zwischen dem zylindrischen Mantelteil 1 und dem konischen Mantelteil 4 erreicht, die in sehr einfacher Weise neben einer exakten Zentrierung mit großer Paßgenauigkeit eine stabile Verbindung durch Schweißen ermöglicht. In diesem Falle bietet sich für-die fest Verbindung des konischen Mantelteils 4 mit dem zylindrischen Mantelteil 1 die Schutzgashartlötung an, da hierdurch sehr vorteilhaft neben einer festen Verbindung dieser Spulenteile auch noch eine Materialverfestigung an dieser Verbindungsstelle erreicht wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung einer Spule, insbesondere einer Spule für die Kabel- und Drahtindustrie, die aus einem mittleren zylindrischen Mantelteil mit an der einen Stirnseite angeordneter Ringscheibe und mit an der anderen gegenüberliegenden Stirnseite befestigten, konisch ausgebildeten Mantelteil besteht, wobei der konisch ausgebildete Mantelteileiner besonderen Formbehandlung unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der konische Mantelteil der Spule aus einer Platine geformt und anschließend mit dem zylindrischen Mantelteil der Spule fest verbunden wird.
     
    2. Verfahren zur Herstellung einer Spule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung der Platine auf einer Drückbank erfolgt.
     
    3. Verfahren zur Herstellung einer Spule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung des konischen Mantelteils der Spule mit dem zylindrischen Mantelteil durch Schweißen erfolgt.
     
    4. Verfahren zur Herstellung einer Spule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das die Verbindung der konischen Mantelteile mit dem zylindrischen Mantelteil durch Schutzgashartlötung erfolgt.
     
    5. Verfahren zur Herstellung einer Spule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verformung der Platine der Boden des konischen Mantelteils eine solche Form erhält, daß er bei der Verbindung mit dem zylindrischen Mantelteil der Spule zum Teil in die Spule hineinragt und zum Teil auf dem Rand des zylindrischen Mantelteils der Spule aufsitzt.
     
    6. Spule, hergestellt nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, gekennzeichnet durch einen konischen, durch Drücken hergestellten und damit eine durch Kaltverformung verfestigte Oberfläche aufweisenden Mantelteil (4), der mit dem zylindrischen Mantelteil (1) verbunden ist.
     




    Zeichnung