Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Zahnradmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei derartigen Maschinen kann sich die Schwierigkeit ergeben, daß die Dichtkörper
zu stark an die Zahnradseitenflächen angepreßt werden, was zu starkem Verschleiß führt
bzw. bei Zahnradmotoren zu schlechtem Anlaufverhalten. Andererseits kann es passieren,
daß bei hohen Temperaturen des Druckmittels und daraus resulierender Viskositätsverminderung
die Dichtkörper sich von den Zahnradseitenflächen abheben, was zu starken Wirkungsgradverlusten
führt,
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Zahnradmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß die Dichtkörper stets an den Zahnradseiten- flächen
anliegen, wodurch die Betriebssicherheit der Zahnradmaschine auch bei stark viskositätsabhängigen
Druckmitteln erhalten bleibt.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen, der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale möglich.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch
eine Zahnradpumpe, Figur 2 einen Schnitt längs II-II nach Figur 1, Figur 3 einen Schnitt
längs III-III nach Figur 1, Figuren 4 und 5 zwei Ansichten von erfindungsgemäßen Dichtkörpern,
Figur 6 ein dritter Dichtkörper.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Die Zahnradmaschine hat ein Gehäuse 10, das eine durchgehende Gehäuseausnehmung 11
mit etwa achtförmigem Querschnitt hat, die beidseits von Deckeln 12, 13 verschlossen
ist. Diese sind mit dem Gehäuse mit Hilfe von nicht dargestellten Schrauben verschraubt.
In der Gehäuseausnehmung sind zwei im Außeneingriff kämmende Zahnräder 14, 15 angeordnet.
Die Wellen 16, 17 der Zahnräder sind in Bohrungen von vorzugsweise aus Aluminium bestehenden
Buchsen 18 bis 21 gelagert, die zugleich Dichtkörper für die Zahnradseitenflächen
sind. Die Buchsen 18, 19 sind dem Zahnrad 14, die Buchsen 20, 21 dem Zahnrad 15 zugeordnet.
Die den Zahnrädern abgewandten Stirnflächen der Buchsen sind mit den beiden Gehäuseendflächen
bündig. Im Deckel 13 befindet sich eine durchgehende Bohrung 22, durch welche ein
Antriebsschaft 23 des Zahnrads J5 nach außen dringt. In der Bohrung 22 ist ein Dichtring
24 zum Abdichten des Antriebsschafts 23 nach außen angeordnet.
[0006] Die Buchsen 18 bis 21 sind der Form der Gehäuseausnehmung 11 angepaßt, d.h. sie sind
zylindrisch ausgebildet und haben jeweils eine Abflachung, mit welcher sie aneinander
stoßen. In die Gehäuseausnehmung 11 dringt in Höhe der Zahnräder 14, 15 eine von der
Gehäuseaußenfläche ausgehende Einlaßbohrung 25 ein. In derselben Achsrichtung und
ebenfalls in Höhe der Zahnräder geht von der Gehäuseausnehmung 11 eine Auslaßbohrung
26 aus, die zur Gehäuseaußenfläche geführt ist. In den den Zahnrädern abgewandten
Stirnflächen der Buchsen 18 bis 21 sind Ausnehmungen 27, 28 ausgebildet, die an jeweils
zwei nebeneinanderliegenden Buchsen einen zusammenhängenden Verlauf haben. In der
Ausnehmung 27 ist eine Dichtung 29 angeordnet, in der Ausnehmung 28 eine Dichtung
30. Beide Dichtungen haben etwa die Form einer Drei, wobei die bogenförmigen Teile
in geringem Abstand die Wellen umgeben.
[0007] Die Dichtungen 29, 30 bestehen aus einem gummielastischen Werkstoff. Da in heutigen
Hochleistungsmaschinen Drücke bis zu 300 bar und mehr auftreten, besteht.die Gefahr,
daß derartige Dichtungen durch die hohen Drücke zerstört werden. Deshalb werden die
Dichtungen mit Stützelementen kombiniert. Die Dichtungen samt Stützelement werden
in die Nuten 27, 28 an den Lagerkörpern eingesetzt.
[0008] Durch die Dichtungen 29, 30 werden auf jeder der den Zahnrädern abgewandten Seite
der Buchsen 18 bis 21 je zwei Druckfelder voneinander abgeteilt. Diese sind auf der
Seite, an der die Dichtung 29 liegt, mit 31 und 32 bezeichnet. Das Druckfeld 3J ist
über eine dreieckförmige Gehäuseausnehmung 33 mit hohem Druck beaufschlagt - es bildet
das Hochdruckfeld, während das Druckfeld 32 durch eine dreieckförmige Gehäuseausnehmung
34 mit der Niederdruckseite in Verbindung steht - d.h. das Druckfeld 32 ist das Niederdruckfeld.
Durch diese Druckfelder werden die Buchsen in dichtende Berührung mit den Zahnradseiten-
flächen gebracht. Damit die Andrückkräfte nicht zu groß werden, sind an der entgegengesetzten
Seite der Buchsen Maßnahmen getroffen, die den Figuren 3 bis 6 näher dargestellt sind.
[0009] Nach dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 3 - siehe hierzu insbesondere Figur
3 - sind an den den Zahnradseitenflächen zugewandten Seiten jeder Buchse bogenförmige
Ausnehmungen 40, 41 ausgebildet - dargestellt sind hier nur die Buchsen 19, 21. Die
bogenförmigen Ausnehmungen 40, 41, die etwa in der Mitte der Seitenflächen verlaufen,
erstrecken sich etwa in einem Winkelbereich - ausgehend von der Hochdruckseite 33
- von etwa 220°. Dieses Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Zahnradpumpe für
nur eine Drehrichtung. In den Ausnehmungen 40, 41 wird ein Innendruckfeld ausgebildet,
das den oben beschriebenen Druckfeldern 31, 32 entgegenwirkt und mit dem man erreicht,
daß die Andrückkraft der Buchsen an die Zahnradseitenflächen nicht zu groß wird. Der
Druck in diesem Innendruckfeld ist viskositätsunabhängig, d.h. insbesondere von der
Temperatur des Druckmittels, wodurch auf jeden Fall erreicht wird, daß sich die Buchsen
nicht von den Zahnradseitenflächen abheben können.
[0010] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 4 eignet sich für einen reversierbaren Zahnradmotor.
Die Buchsen 19', 21 haben diesmal anders gestaltete Ausnehmungen, die mit 43, 44 bezeichnet
sind und ebenfalls wieder Bogenform aufweisen. Diese Ausnehmungen stehen weder mit
der Hochdruck- noch mit der Niederdruckseite in Verbindung und erstrecken sich symmetrisch
zu einer die beiden Buchsen verbindenden gedachten Geraden G und über einen Winkel
von etwa 120
0. Der Druck in der Ausnehmung 43, 44 gelangt dorthin über die Zahnkammern, die sich
hier entlang bewegen und über einen Spalt zwischen den Buchsen und der Gehäuseausnehmung
11.
[0011] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 5 ist nur eine Buchse dargestellt und mit 19"
bezeichnet, da die andere Buchse genauso ausgebildet ist. Es sind drei Ausnehmungen
46, 47, 48 zu erkennen, die nunmehr aber vom Rand der Buchse ausgehen. Die Ausnehmung
46 erstreckt sich wiederum symmetrisch zu der gedachten, die beiden Buchsen verbindenden
Geraden G, während die Ausnehmungen 47, 48 von der Flachseite der Buchse ausgehen
und mit der Hochdruck- bzw. Niederdruckseite in Verbindung stehen. Eine solche Buchse
eignet sich wieder für einen reversierbaren und rücklaufbelastbaren Zahnradmotor.
[0012] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist wiederum nur eine Buchse 19'" angestellt.
Sie weist zwei Druckfelder 50, 51 auf, die nun auch wieder bis zur Außenseite der
Buchse reichen. Die Ausnehmung 50 geht von der Hochdruckseite 33 aus und erstreckt
sich über etwa 270°, Die Ausnehmung 5J geht von der Niederdruckseite 34 aus und erstreckt
sich nur über einen Winkel von knapp 90°. Solche Buchsen eignen sich nur für einen
sich in einer Richtung drehenden, rücklaufbelastbaren Zahnradmotor.
1. Zahnradmaschine (Pumpe oder Motor) mit im Außeneingriff kämmenden Zahnrädern, an
deren Seitenflächen Dichtkörper (18 bis 21) anliegen, z. B. Dichtplatten, Lagerkörper,
Lagerbuchsen oder ähnliche, die durch an ihren den Zahnrädern entgegengesetzt liegenden
Seiten ausgebildete Druckfelder (31, 32) in dichtender Berührung mit den Zahnradseitenflächen
gehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß an den den Zahnradseitenflächen zugewandten
Seiten der Dichtkörper etwa bogenförmige, flache Ausnehmungen (40, 41; 43, 44; 46
bis 48; 50, 51) ausgebildet sind, die einen wesentlichen Teil dieser Seiten einnehmen
und mit unter Hochdruck stehendem Druckmittel beaufschlagt sind.
2. Zahnradmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche der Ausnehmungen
etwas kleiner ist als die der Druckfelder (31, 32) auf der entgegengesetzten Seite
der Dichtkörper.
3. Zahnradmaschine nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen
zur Hochdruckseite hin offen sind,
4. Zahnradmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmungen (43, 44) in sich geschlossen sind.
5. Zahnradmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmungen (46 bis 48; 50, 51) bis zum Rand der Dichtkörper reichen.