(19)
(11) EP 0 152 015 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.1985  Patentblatt  1985/34

(21) Anmeldenummer: 85100954.8

(22) Anmeldetag:  30.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 1/41, E04C 5/00, E04C 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.02.1984 DE 3404837

(71) Anmelder:
  • Fuhs, Josef
    A-1190 Wien (AT)
  • Blasy, Rolf Dipl.-Ing.
    A-6020 Innsbruck (AT)

(72) Erfinder:
  • Fuhs, Josef
    A-1190 Wien (AT)
  • Blasy, Rolf Dipl.-Ing.
    A-6020 Innsbruck (AT)

(74) Vertreter: Kador & Partner 
Corneliusstrasse 15
80469 München
80469 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Verwahrung von Bewehrungsstählen


    (57) Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen, die sich dadurch auszeichnet, daß sie aus einem einstückigen langgestreckten Streifen aus Pappe besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen für Verbindungsbereiche von Betonbauwerken.

    [0002] Es sind zahlreiche Vorrichtungen zum Verwahren von Bewehrungsstählen bekannt und haben sich in der Praxis bewährt.

    [0003] Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist jedoch ihr vergleichsweise aufwendiger Aufbau. Dies macht sich bei der Handhabung und in wirtschaftlicher Hinsicht nachteilig bemerkbar.

    [0004] Aufgrund des komplizierten Aufbaus werden die bekannnten Vorrichtungen industriell gefertigt und werden von den Abnehmern als komplette Einheiten bezogen. Da für verschiedene Anwendungen unterschiedlich ausgestaltete Vorrichtungen zum Einsatz kommen, und zwar sowohl im Hinblick auf die Stärke der Bewehrungsstähle als auch deren Formgebung, sind kurzfristige Bestellungen beim Lieferanten oder eine aufwendige Lagerhaltung nicht zu umgehen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen zu schaffen, die sich durch einen besonders einfachen Aufbau auszeichnet und die vielseitig anwendbar ist.

    [0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese Aufgabe durch einen einstückiqen faltbaren Streifen gelöst werden kann.

    [0007] Der Erfindung liegt weiter die Erkenntnis zugrunde, daß sich als Material für Vorrichtungen zum Verwahren von Bewehrungsstählen Pappe, insbesondere hydrophile Wellpappe, besonders eignet.

    [0008] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen für Verbindungsbereiche von Betonbauwerken in der Form eines langgestreckten, im wesentlichen streifenförmigen Körpers aus Pappe, der zumindest drei in Längsrichtung verlaufende Faltkanten aufweist, in den herausbiegbare Verbindungsbereiche der Bewehrungsstähle einbettbar sind, deren Verankerungsbereiche aus einer breiten Längsfläche des Körpers herausragen, die in Längsrichtung im Abstand angeordnete öffnungen aufweist, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Körper einteilig ausgebildet ist, die Öffnungen in der breiten Längsfläche angeordnet sind und der Körper aus hydrophiler Pappe besteht.

    [0009] Die einteilige Ausgestaltung ist im Hinblick auf Herstellung, Einlegen der Bewehrungsstähle und Handhabung von besonderem Vorteil.

    [0010] Pappe ist ein äußerst kostengünstiges Material, das einfach bearbeitet werden kann. So können die öffnungen gestanzt werden und Faltkanten vorgefalzt werden. Das Material ist leicht und gut transportfähig.

    [0011] Zur Verwendung von Vorrichtungen zum Verwahren von Bewehrungsstählen erweist sich die Hydrophilität von Pappe als besonders vorteilhaft. Das Wasser des feuchten Betons wird von der Pappe aufgesogen und weicht diese auf.

    [0012] Die aufgeweichte Pappe kann dann besonders leicht abgezogen und ohne Rest entfernt werden. Gegebenenfalls kann die aufgeweichte Pappe einfach mit einem Wasserstrahl weggespritzt werden.

    [0013] Besonders geeignet ist sogenannte Wellpappe, da dieses Material hohe Steifheit,aber gleichzeitig Flexibilität aufweist. Ferner ist die Oberfläche von Wellpappe glatt.

    [0014] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Bewehrungsstähle lediglich durch die Streifenflächen selbst in ihrer Stellung gehalten. Es ist vorteilhaft, wenn der Innenabstand zwischen den beiden breiten Längsflächen in etwa der Stärke der Bewehrungsstähle entspricht. Ein etwas größerer Innenabstand ist tragbar, solange die Bewehrungsstähle hinreichend in ihrer Lage fixiert werden. Bei einem wesentlich größeren Innenabstand als der Bewehrungsstahlstärke ist jedoch der erforderliche Halt nicht mehr gewährleistet.

    [0015] Beispielsweise kann die Vorrichtung in erster Linie für Bewehrungsstähle von 8mm Stärke ausgelegt werden. Der Innenabstand beträgt dann etwa 8mm, gegebenenfalls auch etwas weniger. Bewehrungsstähle mit 6mm werden in dieser Vorrichtung zwar nicht optimal gehalten, die Vorrichtung ist aber dafür verwendbar. Einen zusätzlichen Halt erfahren die Eisen durch die Schmalseiten der Vorrichtung. Auch für Eisen mit 10 oder 12mm Durchmesser ist die Vorrichtung noch geeignet. Das flexible Pappmaterial wölbt sich lediglich auf.

    [0016] Der Innenabstand kann auch kleiner sein als die Stärke der Bewehrungsstähle, da das verwendete Pappmaterial flexibel ist und bei größeren Stärken lediglich eine Ausbuchtung des Streifens erfolgt.

    [0017] Daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Preßdruck zwischen den aus biegsamer Pappe bestehenden Streifenflächen zur Fixierung der Bewehrungsstähle in ihrer Lage ausreicht, führt zu dem bedeutenden Vorteil, daß besonders geformte Halteelemente, wie beispielsweise die in der europäischen Patentschrift 0024697 beschriebenen Halteleisten entbehrlich sind. Naturgemäß komplizieren solche Halteleisten den Aufbau und vermindern die vielseitige Einsetzbarkeit der Vorrichtung.

    [0018] Im allgemeinen weist der Streifen 4 Faltkanten auf. Aber auch eine Ausführungsform mit nur 3 Faltkanten, wobei dann eine breite Längsfläche des Streifens auf der Schmalseite einer schmalen Längsfläche aufliegen oder anschlagen würde, käme in Betracht.

    [0019] Die breite Längsfläche,in der die öffnungen vorgesehen werden, ist eine im zusammengefalteten Zustand in Längsrichtung nicht unterteilte Fläche.

    [0020] Die im Streifen vorgesehenen öffnungen entsprechen vorzugsweise der Stärke der zu verwendenden Bewehrungsstähle, können aber auch aufgrund der leichten Verformbarkeit von Pappe etwas kleiner, ggf. aber auch etwas größer sein.

    [0021] Vorzugsweise sind in dem Streifen zwei Reihen von öffnungen vorgesehen, wobei es dann vorteilhaft ist, die Abstände zwischen den einzelnen öffnungen unterschiedlich zu machen.Beispielsweise können bei einer Reihe die Abstände 20cm und bei der anderen Reihe 15cm betragen. Die Reihe mit kürzeren Abständen wird bestückt, wenn viel Eisen erforderlich ist. Es können auch beide Reihen bestückt werden Ein Eindringen von Beton in die freien öffnungen ist nicht zu befürchten, da die mit den öffnungen versehene Seite der Vorrichtung an der Verschalung befestigt wird. Ein wesentlicher Vorteil der Vorrichtung liegt ferner darin, daß gewünschtenfalls an beliebigen Stellen beliebig viele weitere Öffnungen auf ganz einfache Weise, wie simples Durchstecken, gemacht werden können, so daß allen Sonderbedingungen Rechnung getragen werden kann.

    [0022] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0023] Es zeigen:

    Fig. 1 die Vorrichtung gemäß der Erfindung im nicht gefalteten Zustand in Draufsicht,

    Fig. 2 die Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand mit eingelegten Bewehrungsstählen im Querschnitt,

    Fig. 3 die Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand mit eingelegten Bewehrungsstählen in Seitenansicht,

    Fig. 4 die Vorrichtung im Querschnitt in Längsrichtung und

    Fig. 5 eine alternative Ausführungsform der Vorrichtung in perspektivischer Ansicht, teilweise im Schnitt.



    [0024] Der in Fig. 1 gezeigte Streifen 1 besteht aus Pappe, wobei in einer breiten Längsfläche 6 im Abstand angeordnete öffnungen 11 eingestanzt sind. Es sind zwei Reihen von öffnungen 17, 18,vorgesehen, wobei die Abstände zwischen den öffnungen in den Reihen unterschiedlich sind.

    [0025] In Längsrichtung verlaufen die Faltkanten 2,3,4,5, die vorzugsweise vorgefaltet sind..

    [0026] Die seitlichen Streifenabschnitte 9,10, haben vorzugsweise solche Abmessungen, daß sie sich im zusammengefalteten Zustand überlappen. Sie können aber auch so ausgebildet sein, daß sie lediglich oder sogar nicht aneinanderstoßen.

    [0027] Die Abmessungen des Streifens in Längsrichtung sind an sich beliebig. Eine Länge von etwa 130cm hat sich als geeignet erwiesen.

    [0028] Die Breite der breiten Längsflächen bemißt sich im wesentlichen aufgrund der Menge des in der Vorrichtung eingebetteten Bewehrungsstahles und beträgt vorzugsweise 6cm.

    [0029] Die Breite der schmalen Längsflächen 12,13 bemißt sich durch den gewünschten Innenabstand, der vorzugsweise der Stärke der Bewehrungsstähle 8 entsprechen soll.

    [0030] Auch die öffnungen 11 entsprechen vorzugsweise der Stärke der Bewehrungsstähle 8. Ihr Abstand und ihre Anordnung werden durch die gewünschte Bewehrung festgelegt.

    [0031] Die eingesetzten Bewehrungsstähle haben im allgemeinen Durchmesser zwischen 6 und 12mm. Stähle mit 8 und solche mit 10mm werden bevorzugt.

    [0032] In Fig. 2 ist die Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand gezeigt. Die Verbindungsbereiche 14 der Bewehrungsstähle 8 sind in der Vorrichtung eingebettet, während die Verankerungsbereiche 15 der Bewehrungsstähle 8 durch die öffnungen 11 geführt sind und herausragen. Die Länge der Verbindungsbereiche 14 beträgt üblicherweise 30 bis 60cm, häufig 45cm.

    [0033] Die Formgebung der Verankerungsbereiche kann beliebig sein. Die Länge der Verankerungsteile 15 beträgt üblicherweise 5 bis 20cm.

    [0034] Es kommt auch in Betracht, daß der Verankerungsteil als Bügel 19 ausgebildet ist. In diesem Fall wird es bevorzugt, die Verbindungsbereiche jeweils in zwei getrennt parallel angeordnete, erfindungsgemäße Vorrichtungen einzubetten. Diese Ausführungsform ist in Fig. 5 gezeigt. Alternativ können die Verbindungsbereiche gemeinsam in einer Vorrichtung untergebracht werden.

    [0035] Vorzugsweise wird die Vorrichtung durch Verkleben verschlossen. Das Verschließen mit Klebestreifen hat sich als besonders einfach und geeignet erwiesen.

    [0036] Mit Klebestreifen oder auf beliebige andere Art und Weise können auch die Endöffnungen 16,16' verschlossen werden, um das Eindringen von Beton in den Innenraum zu verhindern.

    [0037] In Fig. 3 ist eine. Seitenansicht der Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand gezeigt. Die Verankerungsbereiche 15 der Bewehrungsstähle 8 ragen aus dem zusammengefalteten Streifen 1 heraus.

    [0038] In Fig. 4 ist eine mögliche Anordnung der Verbindungsbereiche 14 der Bewehrungsstähle 8 gezeigt. Die Anordnung ist an sich beliebig und richtet sich nach Anzahl und Länge der Bewehrungsstähle. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt in an sich bekannter Weise, wozu beispielsweise auf die Ausführungen in der europäischen Patentschrift 0024697 verwiesen werden kann.

    [0039] Von besonderem Vorteil ist bei der vorliegenden Vorrichtung jedoch, daß diese, sei es im Bauhof, bei der Eisenbiegerei oder direkt an der Baustelle mit gewünschten Bewehrungen versehen werden kann.

    [0040] Dies gewährleistet sehr weitgehende individuelle Anwendungsmöglichkeiten.


    Ansprüche

    1) Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen für Verbindungsbereiche von Betonbauwerken in der Form eines langgestreckten, im wesentlichen streifenförmigen Körpers aus Pappe, der zumindest drei in Längsrichtung verlaufende Faltkanten aufweist, in den herausbiegbare Verbindungsbereiche der Bewehrungsstähle einbettbar sind, deren Verankerungsbereiche aus einer breiten Längsfläche des Körpers herausragen, die in Längsrichtung im Abstand angeordnete öffnungen aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Körper (1) einteilig ausgebildet ist, die öffnungen (11) in der breiten Längsfläche (6) angeordnet sind und der Körper (1) aus hydrophiler Pappe besteht.
     
    2) Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Körper (1) vier in Längsrichtung verlaufende Faltkanten (2,3,4,5) aufweist.
     
    3) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei Reihen (17,18) von in Längsrichtung im Abstand angeordneten Öffnungen vorgesehen sind.
     
    4) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den einzelnen Öffnungen in beiden Reihen unterschiedlich ist.
     




    Zeichnung