[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen für Verbindungsbereiche
von Betonbauwerken.
[0002] Es sind zahlreiche Vorrichtungen zum Verwahren von Bewehrungsstählen bekannt und
haben sich in der Praxis bewährt.
[0003] Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist jedoch ihr vergleichsweise aufwendiger
Aufbau. Dies macht sich bei der Handhabung und in wirtschaftlicher Hinsicht nachteilig
bemerkbar.
[0004] Aufgrund des komplizierten Aufbaus werden die bekannnten Vorrichtungen industriell
gefertigt und werden von den Abnehmern als komplette Einheiten bezogen. Da für verschiedene
Anwendungen unterschiedlich ausgestaltete Vorrichtungen zum Einsatz kommen, und zwar
sowohl im Hinblick auf die Stärke der Bewehrungsstähle als auch deren Formgebung,
sind kurzfristige Bestellungen beim Lieferanten oder eine aufwendige Lagerhaltung
nicht zu umgehen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen
zu schaffen, die sich durch einen besonders einfachen Aufbau auszeichnet und die vielseitig
anwendbar ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese Aufgabe durch einen einstückiqen
faltbaren Streifen gelöst werden kann.
[0007] Der Erfindung liegt weiter die Erkenntnis zugrunde, daß sich als Material für Vorrichtungen
zum Verwahren von Bewehrungsstählen Pappe, insbesondere hydrophile Wellpappe, besonders
eignet.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen
für Verbindungsbereiche von Betonbauwerken in der Form eines langgestreckten, im wesentlichen
streifenförmigen Körpers aus Pappe, der zumindest drei in Längsrichtung verlaufende
Faltkanten aufweist, in den herausbiegbare Verbindungsbereiche der Bewehrungsstähle
einbettbar sind, deren Verankerungsbereiche aus einer breiten Längsfläche des Körpers
herausragen, die in Längsrichtung im Abstand angeordnete öffnungen aufweist, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Körper einteilig ausgebildet ist, die Öffnungen in der
breiten Längsfläche angeordnet sind und der Körper aus hydrophiler Pappe besteht.
[0009] Die einteilige Ausgestaltung ist im Hinblick auf Herstellung, Einlegen der Bewehrungsstähle
und Handhabung von besonderem Vorteil.
[0010] Pappe ist ein äußerst kostengünstiges Material, das einfach bearbeitet werden kann.
So können die öffnungen gestanzt werden und Faltkanten vorgefalzt werden. Das Material
ist leicht und gut transportfähig.
[0011] Zur Verwendung von Vorrichtungen zum Verwahren von Bewehrungsstählen erweist sich
die Hydrophilität von Pappe als besonders vorteilhaft. Das Wasser des feuchten Betons
wird von der Pappe aufgesogen und weicht diese auf.
[0012] Die aufgeweichte Pappe kann dann besonders leicht abgezogen und ohne Rest entfernt
werden. Gegebenenfalls kann die aufgeweichte Pappe einfach mit einem Wasserstrahl
weggespritzt werden.
[0013] Besonders geeignet ist sogenannte Wellpappe, da dieses Material hohe Steifheit,aber
gleichzeitig Flexibilität aufweist. Ferner ist die Oberfläche von Wellpappe glatt.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Bewehrungsstähle lediglich durch
die Streifenflächen selbst in ihrer Stellung gehalten. Es ist vorteilhaft, wenn der
Innenabstand zwischen den beiden breiten Längsflächen in etwa der Stärke der Bewehrungsstähle
entspricht. Ein etwas größerer Innenabstand ist tragbar, solange die Bewehrungsstähle
hinreichend in ihrer Lage fixiert werden. Bei einem wesentlich größeren Innenabstand
als der Bewehrungsstahlstärke ist jedoch der erforderliche Halt nicht mehr gewährleistet.
[0015] Beispielsweise kann die Vorrichtung in erster Linie für Bewehrungsstähle von 8mm
Stärke ausgelegt werden. Der Innenabstand beträgt dann etwa 8mm, gegebenenfalls auch
etwas weniger. Bewehrungsstähle mit 6mm werden in dieser Vorrichtung zwar nicht optimal
gehalten, die Vorrichtung ist aber dafür verwendbar. Einen zusätzlichen Halt erfahren
die Eisen durch die Schmalseiten der Vorrichtung. Auch für Eisen mit 10 oder 12mm
Durchmesser ist die Vorrichtung noch geeignet. Das flexible Pappmaterial wölbt sich
lediglich auf.
[0016] Der Innenabstand kann auch kleiner sein als die Stärke der Bewehrungsstähle, da das
verwendete Pappmaterial flexibel ist und bei größeren Stärken lediglich eine Ausbuchtung
des Streifens erfolgt.
[0017] Daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Preßdruck zwischen den aus biegsamer
Pappe bestehenden Streifenflächen zur Fixierung der Bewehrungsstähle in ihrer Lage
ausreicht, führt zu dem bedeutenden Vorteil, daß besonders geformte Halteelemente,
wie beispielsweise die in der europäischen Patentschrift 0024697 beschriebenen Halteleisten
entbehrlich sind. Naturgemäß komplizieren solche Halteleisten den Aufbau und vermindern
die vielseitige Einsetzbarkeit der Vorrichtung.
[0018] Im allgemeinen weist der Streifen 4 Faltkanten auf. Aber auch eine Ausführungsform
mit nur 3 Faltkanten, wobei dann eine breite Längsfläche des Streifens auf der Schmalseite
einer schmalen Längsfläche aufliegen oder anschlagen würde, käme in Betracht.
[0019] Die breite Längsfläche,in der die öffnungen vorgesehen werden, ist eine im zusammengefalteten
Zustand in Längsrichtung nicht unterteilte Fläche.
[0020] Die im Streifen vorgesehenen öffnungen entsprechen vorzugsweise der Stärke der zu
verwendenden Bewehrungsstähle, können aber auch aufgrund der leichten Verformbarkeit
von Pappe etwas kleiner, ggf. aber auch etwas größer sein.
[0021] Vorzugsweise sind in dem Streifen zwei Reihen von öffnungen vorgesehen, wobei es
dann vorteilhaft ist, die Abstände zwischen den einzelnen öffnungen unterschiedlich
zu machen.Beispielsweise können bei einer Reihe die Abstände 20cm und bei der anderen
Reihe 15cm betragen. Die Reihe mit kürzeren Abständen wird bestückt, wenn viel Eisen
erforderlich ist. Es können auch beide Reihen bestückt werden Ein Eindringen von Beton
in die freien öffnungen ist nicht zu befürchten, da die mit den öffnungen versehene
Seite der Vorrichtung an der Verschalung befestigt wird. Ein wesentlicher Vorteil
der Vorrichtung liegt ferner darin, daß gewünschtenfalls an beliebigen Stellen beliebig
viele weitere Öffnungen auf ganz einfache Weise, wie simples Durchstecken, gemacht
werden können, so daß allen Sonderbedingungen Rechnung getragen werden kann.
[0022] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung gemäß der Erfindung im nicht gefalteten Zustand in Draufsicht,
Fig. 2 die Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand mit eingelegten Bewehrungsstählen
im Querschnitt,
Fig. 3 die Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand mit eingelegten Bewehrungsstählen
in Seitenansicht,
Fig. 4 die Vorrichtung im Querschnitt in Längsrichtung und
Fig. 5 eine alternative Ausführungsform der Vorrichtung in perspektivischer Ansicht,
teilweise im Schnitt.
[0024] Der in Fig. 1 gezeigte Streifen 1 besteht aus Pappe, wobei in einer breiten Längsfläche
6 im Abstand angeordnete öffnungen 11 eingestanzt sind. Es sind zwei Reihen von öffnungen
17, 18,vorgesehen, wobei die Abstände zwischen den öffnungen in den Reihen unterschiedlich
sind.
[0025] In Längsrichtung verlaufen die Faltkanten 2,3,4,5, die vorzugsweise vorgefaltet sind..
[0026] Die seitlichen Streifenabschnitte 9,10, haben vorzugsweise solche Abmessungen, daß
sie sich im zusammengefalteten Zustand überlappen. Sie können aber auch so ausgebildet
sein, daß sie lediglich oder sogar nicht aneinanderstoßen.
[0027] Die Abmessungen des Streifens in Längsrichtung sind an sich beliebig. Eine Länge
von etwa 130cm hat sich als geeignet erwiesen.
[0028] Die Breite der breiten Längsflächen bemißt sich im wesentlichen aufgrund der Menge
des in der Vorrichtung eingebetteten Bewehrungsstahles und beträgt vorzugsweise 6cm.
[0029] Die Breite der schmalen Längsflächen 12,13 bemißt sich durch den gewünschten Innenabstand,
der vorzugsweise der Stärke der Bewehrungsstähle 8 entsprechen soll.
[0030] Auch die öffnungen 11 entsprechen vorzugsweise der Stärke der Bewehrungsstähle 8.
Ihr Abstand und ihre Anordnung werden durch die gewünschte Bewehrung festgelegt.
[0031] Die eingesetzten Bewehrungsstähle haben im allgemeinen Durchmesser zwischen 6 und
12mm. Stähle mit 8 und solche mit 10mm werden bevorzugt.
[0032] In Fig. 2 ist die Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand gezeigt. Die Verbindungsbereiche
14 der Bewehrungsstähle 8 sind in der Vorrichtung eingebettet, während die Verankerungsbereiche
15 der Bewehrungsstähle 8 durch die öffnungen 11 geführt sind und herausragen. Die
Länge der Verbindungsbereiche 14 beträgt üblicherweise 30 bis 60cm, häufig 45cm.
[0033] Die Formgebung der Verankerungsbereiche kann beliebig sein. Die Länge der Verankerungsteile
15 beträgt üblicherweise 5 bis 20cm.
[0034] Es kommt auch in Betracht, daß der Verankerungsteil als Bügel 19 ausgebildet ist.
In diesem Fall wird es bevorzugt, die Verbindungsbereiche jeweils in zwei getrennt
parallel angeordnete, erfindungsgemäße Vorrichtungen einzubetten. Diese Ausführungsform
ist in Fig. 5 gezeigt. Alternativ können die Verbindungsbereiche gemeinsam in einer
Vorrichtung untergebracht werden.
[0035] Vorzugsweise wird die Vorrichtung durch Verkleben verschlossen. Das Verschließen
mit Klebestreifen hat sich als besonders einfach und geeignet erwiesen.
[0036] Mit Klebestreifen oder auf beliebige andere Art und Weise können auch die Endöffnungen
16,16' verschlossen werden, um das Eindringen von Beton in den Innenraum zu verhindern.
[0037] In Fig. 3 ist eine. Seitenansicht der Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand gezeigt.
Die Verankerungsbereiche 15 der Bewehrungsstähle 8 ragen aus dem zusammengefalteten
Streifen 1 heraus.
[0038] In Fig. 4 ist eine mögliche Anordnung der Verbindungsbereiche 14 der Bewehrungsstähle
8 gezeigt. Die Anordnung ist an sich beliebig und richtet sich nach Anzahl und Länge
der Bewehrungsstähle. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt in an
sich bekannter Weise, wozu beispielsweise auf die Ausführungen in der europäischen
Patentschrift 0024697 verwiesen werden kann.
[0039] Von besonderem Vorteil ist bei der vorliegenden Vorrichtung jedoch, daß diese, sei
es im Bauhof, bei der Eisenbiegerei oder direkt an der Baustelle mit gewünschten Bewehrungen
versehen werden kann.
[0040] Dies gewährleistet sehr weitgehende individuelle Anwendungsmöglichkeiten.
1) Vorrichtung zum Verwahren von Bewehrungsstählen für Verbindungsbereiche von Betonbauwerken
in der Form eines langgestreckten, im wesentlichen streifenförmigen Körpers aus Pappe,
der zumindest drei in Längsrichtung verlaufende Faltkanten aufweist, in den herausbiegbare
Verbindungsbereiche der Bewehrungsstähle einbettbar sind, deren Verankerungsbereiche
aus einer breiten Längsfläche des Körpers herausragen, die in Längsrichtung im Abstand
angeordnete öffnungen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (1) einteilig ausgebildet ist, die öffnungen (11) in der breiten Längsfläche
(6) angeordnet sind und der Körper (1) aus hydrophiler Pappe besteht.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (1) vier in Längsrichtung verlaufende Faltkanten (2,3,4,5) aufweist.
3) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Reihen (17,18) von in Längsrichtung im Abstand angeordneten Öffnungen vorgesehen
sind.
4) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den
einzelnen Öffnungen in beiden Reihen unterschiedlich ist.