[0001] Die Erfindung betrifft eine Korsettstange für die Damenober-und Unterbekleidung mit
flachem Querschnitt, bestehend aus änem kunststoffummantelten, federelastischen Verstärkungsträger
aus mehreren, in einer Ebene parallel zueinander mit seitlichem Abstand angeordneten
federelastischen Stäben, wobei das Ummantelungsmaterial die Stäbe zwischenraumfüllend
unter Bildung einer einteiligen Korsettstange verbindet.
[0002] Aus der DE-GM 18 12 212 ist eine Korsettstange der eingangs genannten Art bekannt,
die aus einem Kunststoff besteht. In dieser Druckschrift wird beansprucht, die Korsettstange
aus monofilen Kunststoffäden verschiedener Dicke zu weben, zu wirken oder zu flechten.
Solche Korsettstangen können zwar an einem Kleidungsstück angenäht werden, haben jedoch
keine ausreichende Quersteifigkeit und sind relativ aufwendig in der Herstellung.
In der Druckschrift wird weiterhin vorgeschlagen, die Korsettstange einstückig zu
spritzen. Gemäß dem Hauptanspruch wird dabei die erforderliche Federelastizität über
die Wahl des Querschnitssprofils und die Abmessungen der Korsettstange festgelegt.
Eine solche Korsettstange ist schwer durchnähbar und muß deshalb in ihrem Querschnitt
entsprechenden Taschen in dem zu verstärkenden Kleidungsstück untergebracht werden.
Auch besteht bei einstückigen Korsettstangen aus Kunststoff Bruchgefahr. Profilierte
Korsettstangen aus einem festen Kunststoff drücken sich zudem am Kleidungsstück nach
innen und nach außen durch, was unansehnlich und unbequem ist.
[0003] Aus der GB-PS 10 72 281 ist eine einstückige Korsettstange bekannt, die aus parallel
angeordneten und an den Enden miteinander verbundenen Stäben besteht und insgesamt
im Spritzgußverfahren hergestellt wird. Die Stäbe sind nicht von einem zwischenraumfüllenden
Ummantelungsmaterial umhüllt, können aber mit kurzen Verbindungsstäben untereinander
verbunden sein. Die Federelastizität wird maßgeblich durch die Wahl des Querschnittsprofils
im mittleren Bereich der Korsettstange beeinflußt. Korsettstangen dieser Bauart haben
somit auch die bereits oben angeführten Nachteile profilierter, einstückig gespritzter
Korsettstangen.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Korsettstange der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die besonders einfach herzustellen und zu
verarbeiten ist, durchnäht werden kann, wobei sie insbesondere ihrer gesamten Länge
nach durch Durchnähen an dem betreffenden Kleidungsstück befestigbar ist, und die
eine geeignete Federelastizität, Quersteifigkeit und Bruchfestigkeit hat.
[0005] Zur technischen Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß das Ummantelungsmaterial
eine Einbettmasse, welche auf den Umfangsflächen der Stäbe allseitig haftet, aus einem
nachgiebigeren Kunststoff als die Stäbe ist.
[0006] Die Erfindung basiert also auf dem Grundgedanken, als Verstärkungsträger federelastische
Stäbe in einer Ebene parallel zueinander mit seitlichem Abstand anzuordnen und diese
gemeinsam in einen relativ weicheren Kunststoff einzubetten, so daß sich die federelastischen
Wirkungen der Einzelstäbe addieren und der Querschnitt der Korsettstange im wesentlichen
von Ummantelungsmaterial festgelegt ist.
[0007] Bei einer praktischen Ausführungsform der Erfindung sind die federelastischen Stäbe
aus einem duroplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polyesterharz, hergestellt.
Solche Stäbe aus Polyesterharz haben bevorzugte Dicken zwischen 0,8 und 1,2 mm.
[0008] Der Stabquerschnitt kann hinsichtlich seiner Form und Querschnittsfläche grundsätzlich
frei gewählt werden, insbesondere sind auch Hohlstäbe anwendbar, doch hat sich herausgestellt,
daß eine zylindrische Stabform die für Korsettstangen günstigsten mechanischen Eigenschaftswerte
aufweist, wobei relativ dickere Stäbe aus einem Material relativ großer Federelastizität
dünneren Stäben mit geringerer Federelastizität vorzuziehen sind, weil dann die Haftung
mit dem Ummantelungsmaterial und das Mittragen der benachbarten Stäbe verbessert wird.
Bei Stäben aus Kunststoff veringert sich zudem die Gefahr, daß beim Durchnähen solcher
Korsettstangen im Bereich zwischen den Stäben eine unbeabsichtigt auf einen Stab treffende
Nähnadel abbricht.
[0009] Das Ummantelungsmaterial füllt die Zwischenräume der federelastischen Stäbe wie Schwimmhäute
aus, wobei die Korsettstangen aber im Bereich dieser Zwischenräume gleich dick wie
im Bereich der federelastischen Stäbe sein können. Thermoplastische Kunststoffe eignen
sich für Ummantelungsmaterial nicht nur wegen ihrer mechanischen Eigenschaften besonders
gut, sondern auch wegen der einfachen Möglichkeit, die federelastischen Stäbe im endlos-Extrudierverfahren
damit zu ummanteln. Insbesondere sind als Ummantelungsmaterial Polyolefine geeignet,
weil deren Eigenschaftswerte in großem Umfang variierbar sind. Hierbei haben sich
Polyäthylene hinsichtlich ihrer Durchnähbarkeit, insbesondere in Verbindung mit 0,9
bis 1,0 mm dicken zylindrischen
[0010] Stäben aus Polyesterharz als für den Erfindungszweck vorzüglich geeignet ergeben.
Solche Polyäthylene sind zum Beispiel unter dem Handelsnamen "Lupolen" im Handel ohne
weiteres erhältlich.
[0011] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Korsettstange dargestellt worden ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine auf Stoff aufgenähte Korsettstange in Aufsicht;
Fig. 2 dieselbe Korsettstange im Schnitt entlang der Linie II-II gemäß Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung;
Fig. 3 dieselbe Korsettstange im Schnitt entlang der Linie III-III gemäß Fig. 1 in
vergrößerter Darstellung.
[0012] Gemäß Fig. 1 ist eine längliche Korsettstange 1 mit flachem Querschnitt auf eine
Stoffunterlage 2 mit einem Faden 3 aufgenäht. Als Verstärkungsträger dienen fünf federelastische
Stäbe 4 aus Vollmaterial aus Polyesterharz mit einem Durchmesser von 0.9 bis 1.0 mm.
Diese in einer Ebene parallel zueinander mit seitlichem Abstand angeordneten Stäbe
sind gemeinsam in ein Ummatelungsmaterial 5 eingebettet, welches aus Polyäthylen besteht
und im endlos-Extrudierverfahren auf die Polyesterstäbe aufgebracht ist. Dieses Ummantelungsmaterial
ist hinreichend weich, so daß es von der Nähnadel einer normalen Nähmaschine durchstochen
werden kann. Die Nähstiche werden also in die Zwischenräume zwischen den Stäben 4
durch das Ummantelungsmaterial 5 gesetzt und entweder entlang der Korsettstange in
einer einzigen Reihe oder - wie in Fig. 1 in der oberen Hälfte dargestellt - im Zick-Zack-Muster,
wobei beim Einstellen der Stichlänge darauf zu achten ist, daß die Polyesterstäbe
möglichst nicht durchstochen werden.
[0013] Durch die Haftung des Ummantelungsmaterials 5 auf den Stäben 4 erhöht sich die Steifigkeit
der Korsettstange 1 im Vergleich zur Steifigkeit der Stäbe allein, weil ober- und
unterhalb der Stäbe 4 beim Verbiegen Zug- bzw. Druckkräfte entstehen.
[0014] Bezugszeichenliste :
1 Korsettstange
2 Stoffunterlage
3 Faden
4 Stäbe
5 Ummantelungsmaterial
1. Korsettstange (1) mit flachem Querschnitt, bestehend aus einem kunststoffummantelten,
federelastischen Verstärkungsträger aus mehreren in einer Ebene parallel zueinander
mit seitlichem Abstand angeordneten federelastischen Stäben (4), wobei das Ummantelungsmaterial
(5) die Stäbe (4) zwischenraumfüllend unter Bildung einer einteiligen Korsettstange
(1) verbindet,
dadurch gekennzeichnet
daß das Ummantelungsmaterial (5) eine Einbettmasse, welche auf den Umfangsflächen
der Stäbe (4) allseitig haftet, aus einem nachgiebigeren Kunststoff als die Stäbe
(4) ist.
2. Korsettstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (4) aus einem
duroplastischen Kunststoff bestehen.
3. Korsettstange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (4) aus Polyesterharz
bestehen.
4. Korsettstange nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der
Stäbe (4) 0,8 bis 1,2 mm beträgt.
5. Korsettstange nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stäbe (4) eine zylindrische Form aufweisen.
6. Korsettstange nach einem Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ummantelungsmaterial
(5) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
7. Korsettstange nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ummantelungsmaterial
(5) aus einem Polyolefin besteht.
8. Korsettstange nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ummantelungsmaterial
(5) aus Polyäthylen besteht.
9. Korsettstange nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ummantelungsmaterial (5) von einer Nähnadel durchstechbar ist.