[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Schleifen von Spiralbohrern mit
Hinterschliffflächen und je Hinterschlifffläche einer Spannut, mit einer Antriebsachse,
auf der eine Schleifscheibe mit einer Schleiffläche starr befestigt ist, und mit einem
gegenüber der Schleiffläche angeordneten und in bezug auf diese axial unbeweglichen
Bohrerführungsstück, durch das sich Führungskanäle verschiedener Durchmesser zur Führung
derHinterschliffflächen von Bohrern verschiedener Durchmesser zur Schleiffläche erstrecken
und dem je Führungskanal mindestens ein Führungszapfen zugeordnet ist, der in eine
Spannut eines in den Führungskanal eingeführten Bohrers eingreift, wobei sämtliche
Führungszapfen in einem zwischen dem Bohrerführungsstück und der Schleiffläche vorgesehenen
Führungszapfenträger angeordnet sind.
[0002] Eine derartige zum Schleifen von Bohrern ohne Notwendigkeit eines Einspannens derselben
dienende Einrichtung ist bereits aus der US-PS 3 742 652 bekannt. Bei dieser bekannten
Einrichtung ist der Führungszapfenträger axial unbeweglich angeordnet, kann jedoch
zur Einstellung der radialen Position der Führungszapfen in den Führungskanälen in
einem gewissen Bereich um die Antriebsachse verschwenkt werden.
[0003] Bei einer ähnlichen Schleifeinrichtung, wie sie aus Fig. lb der US-PS 3 753 320 bekannt
ist, sind im Gegensatz zur oben geschilderten Einrichtung die Führungszapfen Teile
des Bohrerführungsstückes, wobei zur Einstellung des Abstandes der Führungszapfen
von der Schleiffläche das Bohrerführungsstück in bezug auf die Schleiffläche axial
verstellbar ist.
[0004] Bei derartigen Einrichtungen ist die richtige Lage der Hinterschlifffläche in bezug
auf die Schleiffläche für das Schleifergebnis von entscheidender Bedeutung. Für diese
Lage sind sowohl die radiale Lage des Führungszapfens im Führungskanal als auch, auf
Grund der wendelig ansteigenden Spannuten des Bohrers, der Abstand des Führungszapfens
von der Schleiffläche maßgebend.
[0005] Nachteilig bei den oben beschriebenen bekannten Einrichtungen ist vor allem, daß
sich die Schleiffläche aufgrund der Abnützung der Schleifscheibe immer mehr von den
Führungszapfen entfernt, was verlangt, daß der richtige Abstand zwischen den Führungszapfen
und der Schleiffläche neu eingestellt (US-PS 3 753 320) oder die radiale Lage der
Führungszapfen in den Führungskanälen geändert wird (US-PS 3 742 652). Ein weiterer
Nachteil ist darin zu sehen, daß nach längerem Schleifen von Bohrern geringeren Durchmessers
- d.h. von Bohrern, die bei einer Umdrehung der Schleifscheibe nicht die gesamte Schleiffläche
berühren - durch Abnützung der Schleifscheibe eine rillen- oder stufenförmige Verformung
der Schleiffläche entsteht. Wenn danach ein größerer Bohrer geschliffen wird, prägt
sich diese Verformung in die Hauptschneide dieses größeren Bohrers ein. Erreicht die
Verformung ein gewisses Ausmaß, wird schließlich die Schleifscheibe gänzlich unbrauchbar.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Bohrerschleifeinrichtung zu
schaffen, in der nicht nur Bohrer verschiedener Durchmesser geschliffen werden können,
ohne sie einspannen zu müssen, sondern in der auch der richtige Abstand der Schleiffläche
von den Führungszapfen und die ursprüngliche Form der Schleiffläche fortlaufend erhalten
bleiben.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Einrichtung der eingangs geschilderten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Führungszapfenträger zwischen dem Bohrerführungsstück
und der Schleiffläche beweglich gelagert und mittels einer Feder in Richtung zur Schleiffläche
belastet ist und daß an dem Führungszapfenträger zumindest ein Schleifscheibenanschlag
aus einem Material, das härter ist als die Schleifscheibe, beispielsweise aus Hartmetall,
befestigt ist, der eine zur Schleiffläche parallele und auf diese wirkende Anschlagfläche
besitzt, die den Federweg des Führungszapfenträgers in Richtung zur Schleifscheibe
begrenzt.
[0008] Es ist offenbar, daß somit der Abstand zwischen den Führungszapfen und der Schleiffläche,
trotz Abnützung der Schleifscheibe, unverändert und fortlaufend erhalten bleibt.
[0009] Weiters nimmt, da die umlaufende Schleifscheibe nicht nur von den Bohrern sondern
auch von den Schleifscheibenanschlägen abgenützt wird, die Schleiffläche immer wieder
die Form der Anschlagflächen der Schleifscheibenanschläge an, womit die ursprüngliche
Form der Schleiffläche fortlaufend erhalten und eine Verformung der Schleiffläche
verhindert wird.
[0010] Es kann eingewendet werden, daß die Schleifscheibenanschläge die Körner in der Schleiffläche
abstumpfen und somit deren Schleifwirkung auf die Bohrer herabsetzen. Es hat sich
auch tatsächlich gezeigt, daß ein solcher Abstumpfungseffekt verhältnismäßig rasch
eintritt. Es hat sich aber ebenfalls gezeigt, daß eine neuerliche Schärfung der abgestumpften
Schleiffläche beim Schleifen ohne Schleifscheibenanschläge ebenso ziemlich schnell
vor sich geht.
[0011] Gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung kann diese nachteilige Wirkung der Schleifscheibenanschläge
auf den Schleifeffekt der Schleifscheibe weitgehend verhindert werden.
[0012] So können hiezu die Schleiffläche und die Anschlagfläche des Schleifscheibenanschlags
in radialer Richtung über das zum Schleifen des größten in der Einrichtung schleifbaren
Bohrers notwendige Maß hinaus erweitert sein, wobei die Ausmaße dieser Erweiterungen
und die Kraft der Feder so aufeinander abgestimmt sind, daß der zwischen diesen Erweiterungen
entstehende Druck geringer ist als der zwischen der Hinterschlifffläche eines Bohrers
und der Schleiffläche zu erwartende durchschnittliche Schleifdruck. Dazu ist zu erwähnen,
daß der Schleifdruck von Hand ausgeübt wird und daß die Abnützung der Schleifscheibe
mit steigendem Druck zunimmt.
[0013] Das soeben beschriebene Merkmal erfüllt seine Aufgabe am besten oder kommt zu seiner
vollsten Auswirkung, wenn ausgehend von einer Einrichtung, bei der die Schleiffläche
konisch ist und die Führungskanäle sich zumindest annähernd parallel zur Antriebsachse
der Schleifscheibe erstrecken und einen mit der Antriebsachse gleichachsigen Zylindermantel
zumindest annähernd berühren, erfindungsgemäß der Zylindermantel bei einer innenkonischen
Schleiffläche, wie an sich bekannt, außerhalb und bei einer außenkonischen Schleiffläche
innerhalb der Führungskanäle liegt.
[0014] Das folgende Beispiel erklärt die Wirkung dieser Anordnungen. Wenn in einer Bohrerschleifeinrichtung
mit einer innenkonischen und stumpfen Schleiffläche ein 4 mm-Bohrer geschliffen wird,
wird dadurch, daß der zwischen der Anschlagfläche und der Schleiffläche entstehende
Druck geringer ist als der zwischen Bohrer und Schleiffläche entstehende Schleifdruck,
der von dem Bohrer berührte Teil der Schleiffläche von etwa 2 mm Breite schneller
abgenützt, verliert den Kontakt mit den Schleifscheibenanschlägen und wird folglich
geschärft. Dieser scharfe Teil liegt dabei im äußeren Bereich der innenkonischen Schl
eiffläche. Wenn danach ein 8 mm-Bohrer geschliffen wird, werden die inneren 2 mm dessen
Hinterschlifffläche von dem stumpfen Bereich (auch dieser wird aber während des Schleifvorganges
schärfer) und die äußeren 2 mm der Hinterschlifffläche von dem scharfen Bereich der
Schleiffläche geschliffen. Im letzteren Bereich liegen aber auf Grund der besonderen
Geometrie von Spiralbohrern etwa zwei Drittel der gesamten Hinterschlifffläche des
8 mm-Bohrers. Das bedeutet, daß schon zu Beginn des Schleifvorganges auf zwei Dritteln
der Hinterschlifffläche des 8 mm-Bohrers volle Schleifwirkung erzielt wird. Eine Verformung
der Schleiffläche ist dabei zwar nicht ganz zu vermeiden, in der Praxis hat es sich
jedoch gezeigt, daß bei richtiger Wahl der Kraft der Feder und der Größe der Anschlagfläche
diese Verformung sich innerhalb sehr enger Grenzen hält.
[0015] Alle vorher beschriebenen Merkmale der Erfindung können erfindungsgemäß mit einem
axial verstellbaren Anschlag verbunden sein, der im Bohrerführungsstück oder in einem
mit diesem fest verbundenen Bauteil angeordnet ist und der auf den Führungszapfenträger
durch Begrenzung dessen Federweges zur Schleiffläche wirkt und somit den Abstand zwischen
dem Führungszapfenträger und der Schleiffläche einstellbar macht.
[0016] In einer derartigen Einrichtung kann jeglicher Abstand zwischen den Führungszapfen
und der Schleiffläche eingestellt werden, der zwischen dem kürzesten Abstand, bei
dem der Schleifscheibenanschlag gegen die Schleiffläche anliegt, und dem größten Abstand,
bei dem der Führungszapfenträger gegen das Bohrerführungsstück anschlägt, liegt. In
dieser Einrichtung können die Lagen der Hinterschiiffflächen der Bohrer in bezug auf
die Schleiffläche innerhalb eines weiten Bereiches geändert werden und folglich verschiedene
Hinterschliffwinkel der Bohrerhauptschneiden erzielt werden. Schließlich sei noch
erwähnt, daß man in der Regel als Material für die Schleifscheibenanschläge Hartmetall
verwenden wird. Die Abnützung von Hartmetall bei Verwendung der zum Schleifen von
Bohrern der angesprochenen Art üblichen Aluminiumoxidscheiben ist vernachlässigbar
gering.
[0017] Erfahrungsgemäß genügt ein verhältnismäßig geringer Härteunterschied zwischen dem
Material des Hartmetalls und den Schleifkörnern der Schleifscheibe, um ein zufriedenstellendes
Verhältnis zwischen dem Verschleiß der Scheibe und dem Verschleiß der Schleifscheibenanschläge
zu erreichen. Allgemein kann gesagt werden, daß das Material der Schleifscheibenanschläge
härter sein muß als die Schleifscheibe, wobei mit Härte der Schleifscheibe die Festigkeit
gemeint ist, mit der das Bindungsmaterial der Scheibe die Schleifkörner der Scheibe
festhält.
[0018] Auch andere Materialien können für die Schleifscheibenanschläge zur Verwendung kommen,
beispielsweise polykristalliner Diamant (Vielkorndiamant) oder kubisches Bornitrid
(CBN). Bei Verwendung dieser Materialien sollte es möglich seinauch härtere Materialien
als Aluminiumoxid (A1
20
3) für die Schleifkörner der Schleifscheibe zu verwenden, beispielsweise Silicium karbid
(SiC).
[0019] Nachstehend ist die Erfindung anhand von zwei in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt in der Ebene I-I' in Fig. 2
durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bohrerschleifeinrichtung, Fig.
2 eine Ansicht auf den Führungszapfenträger und das Bohrerführungsstück, gesehen in
der Richtung des Pfeiles A in Fig. 1, Fig. 3 ein Führungszapfenpaar in größerem Maßstab,
Fig. 4 und 5 in größerem Maßstab Schnitte durch das Bohrerführungsstück, den Führungszapfenträger
und die Schleifscheibe im Bereich des größten und des kleinsten Führungskanals, Fig.
6 einen Schnitt gemäß Fig. 4 und 5, jedoch im Bereich eines Schleifscheibenanschlags,
in größerem Maßstab, Fig. 7 die Bohrerrerspitze eines üblichen Spiralbohrers, Fig.
8 die Draufsicht auf die Bohrerspitze gemäß Fig. 7, und Fig. 9 einen Längsschnitt
ähnlich Fig. 1 durch ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0020] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist 1 eine Antriebsachse, die einen
Zapfen 2 aufweist, der im Spannfutter einer nicht dargestellten Bohrmaschine festgeklemmt
werden kann.
[0021] Die Schleifscheibe 3 ist mit dem Schleifscheibenträger 5 verleimt, der auf der Antriebsachse
1 zwischen dem Sicherungsring 6 und der Mutter 7 befestigt ist. Die Schleiffläche
4a der Schleifscheibe 3, die zum Empfang der Hinterschliffflächen der Bohrer vorgesehen
ist, hat eine innenkonische Form und ist nach außen hin durch eine Erweiterung 4b
erweitert, die in einer zur Antriebsachse 1 senkrechten Ebene liegt. Die Antriebsachse
1 ist in einem gegenüber der Schleiffläche 4a angeordneten Bohrerführungsstück 9 mittels
eines in einem Hohlzylinder 9c des letzteren eingesetzten Kugellagers 8 gelagert.
[0022] Durch das Bohrerführungsstück 9 erstrecken sich mit der Antriebsachse 1 parallele
Führungskanäle 15 verschiedener Durchmesser zur Führung von Bohrern verschiedener
Durchmesser zur Schleiffläche 4a. Die Führungskanäle 15 liegen innerhalb eines sämtliche
Führungskanäle tangierenden Kreises 16 (Fig. 2), dessen Durchmesser gleich ist dem
äußeren Durchmesser der Schleiffläche 4a und dessen Mittelpunkt in der Schleifscheibenachse
liegt. Ein Hohlzylinder 9a am Bohrerführungsstück 9 umgibt die Schleifscheibe 3. 9b
bezeichnet einen am Bohrerführungsstück 9 angeformten Griff. In einer Rille an der
Außenwandung des Hohlzylinders 9c des Bohrerführungsstückes 9 ist ein Sicherungsring
10 befestigt. Zwei starr miteinander verbundene und im wesentlichen ringförmige Platten
11 und 12 bilden einen Führungszapfenträger. Die Platte 11 hat mit den Führungskanälen
15 fluchtende Bohrungen 17, deren Durchmesser gleich ist dem Durchmesser des entsprechenden
Führungskanals. Die Platte 12 hat mit den Bohrungen 17 fluchtende Öffnungen 18, in
die je zwei zum Eingriff in die Spannuten 19 (Fig. 8) eines Bohrers bestimmte Führungszapfen
20 (Fig. 3) hineinragen. Jeder Führungszapfen 20 hat zwei Anschlagkanten 21, die eine
Drehung eines in den entsprechenden Führungskanal und zwischen die Führungszapfen
20 eingeführten Bohrers nach rechts und links begrenzen. Zwei diametral entgegengesetzte
und nach außen ragende Vorsprünge 22 am Führungszapfenträger 11,12 erstrecken sich
in entsprechende Aussparungen 23 im Hohlzylinder 9a und dienen zur genauen Fluchtung
des Führungszapfenträgers 11,12 mit dem Bohrerführungsstück 9. Die Lagerung des axial
beweglichen Führungszapfenträgers 11,12 erfolgt zwischen dessen im wesentlichen zylindrischer
Peripherie und einer innenzylindrischen Fläche 9d am Bohrerführungsstück 9.
[0023] Mit dem Führungszapfenträger 11,12 sind schleifscheibenseitig drei entlang der Schleiffläche
4a gleichmäßig verteilte, Schleifscheibenanschläge 13 aus Hartmetall verlötet. Sie
haben je eine mit der Schleiffläche 4a parallele Anschlagfläche 24a und eine Erweiterung
24b dieser Anschlagfläche, die mit der Erweiterung 4b der Schleiffläche 4a parallel
verläuft.
[0024] Eine Druckfeder 14 stützt sich einerseits gegen die Sohle einer ringförmigen Vertiefung
25 im Bohrerführungsstück 9 und anderseits gegen den Führungszapfenträger 11,12 ab
und drückt die Schleifscheibenanschläge 13 am Führungszapfenträger 11,12 gegen die
Schleiffläche 4a. Die beschriebene Einrichtung arbeitet folgendermaßen:
Der Zapfen 2 der Antriebsachse 1 wird im Spannfutter einer Handbohrmaschine festgeklemmt.
Die so entstehende Einheit wird mit einer Hand am Griff 9b gehalten. Die Bohrmaschine
wird eingeschaltet. Dabei überträgt die Antriebsachse 1 die Drehung des Spannfutters
auf den Schleifscheibenträger 5 und die Schleifscheibe 3. Der zu schleifende Bohrer
wird von Hand in den engsten passenden Führungskanal 15 und darin zwischen den Führungszapfen
20 bis zum Anschlagen einer Hinterschlifffläche 26 an die Schleiffläche 4a geführt.
Der Bohrer wird mit leichtem, gleichmäßigem Druck gegen die Schleiffläche 4a gedrückt
und gleichzeitig einige Male zwischen den Anschlagkanten 21 der Führungszapfen 20
nach rechts und links gedreht. Dann zieht man den Bohrer zwischen den Führungszapfen
heraus, dreht ihn um etwa 180° und wiederholt den oben beschriebenen Vorgang zum Schleifen
der anderen Hinterschlifffläche 26. Dieser Vorgang kann gegebenenfalls so oft wiederholt
werden, bis der Bohrer fertig geschliffen ist.
[0025] Dabei erhält der Bohrer einen mittigen Schliff innerhalb praktisch brauchbarer Grenzen,
genügend Hinterschliff 27 (Fig. 7) und sowohl einen geeigneten Hinterschliffwinkelj/(Fig.
7) als auch einen geeigneten Querschneidewinkel

(Fig. 8). Sollte ein größerer Hinterschliff usw. erwünscht sein, wird der Bohrer im
nächstengsten passenden Führungskanal 15 geschliffen.
[0026] Während des Schleifens wird der vom Bohrer berührte Teil der Schleiffläche 4a vom
Bohrer und zumindest der vom Bohrer nicht berührte Teil von den Schleifscheibenanschlägen
13 abgenützt. Dies verhindert eine Verformung der Schleiffläche. Allerdings wird der
von den Schleifscheibenanschlägen berührte Teil auch abgestumpft und verliert einen
Teil seines Schleifeffektes.
[0027] Man kann von der empirischen Erfahrung ausgehen, daß die von der Hand während des
Schleifens auf den Bohrer ausgeübte Kraft mit steigendem Bohrerdurchmesser zunimmt
und folglich ein vom Bohrerdurchmesser unabhängiger, eher gleichbleibender Schleifdruck
zwischen der Schleiffläche 4a und den Hinterschliffflächen 26 der Bohrer entsteht.
Weiterhin kann erwartet werden, daß in der Praxis der von verschiedenen Personen händisch
induzierte durchschnittliche Schleifdruck innerhalb eines verhältnismäßig engen Bereiches
liegt. D eshalb wird, wenn die radiale Breite der Erweiterung 4b, das Flächenmaß der
Erweiterungen 24b und die Kraft der Feder 14 so aufeinander abgestimmt sind, daß der
zwischen diesen Erweiterungen 4b, 24b entstehende Druck geringer ist als der besagte
zu erwartende durchschnittliche Schleifdruck, der von einem Bohrer berührte Streifen
der Schleiffläche 4a schneller abgenützt, verliert den Kontakt mit der Anschlagfläche
24a und wird geschärft.
[0028] Aus den Figuren 2,4 und 5 ist ersichtlich, daß beim Schleifen sämtliche Bohrer den
äußeren Begrenzungskreis der Schleiffläche 4a tangieren. Folglich liegt dieser scharfe
Bereich im äußeren Bereich der Schleiffläche 4a.
[0029] Ist die oben beschriebene Einrichtung beispielsweise für Bohrer von 3 mm bis 10 mm
Durchmesser ausgelegt, hat die Schleiffläche 4a eine Gesamtbreite 28 (Fig. 4) von
5 mm. Da anzunehmen ist, daß Bohrer verschiedener Durchmesser in der Einrichtung geschliffen
werden, ist ein Streifen von etwa 2,5 mm Breite scharf. Da dieser scharfe Streifen
im äußeren Bereich der Schleiffläche 4a liegt, liegen auf Grund der besonderen Geometrie
von Spiralbohrem auch bei einem 10 mm-Bohrer schon etwa zwei Drittel dessen gesamter
Hinterschlifffläche in diesem scharfen Bereich.
[0030] Die Feder 14 drückt den Führungszapfenträger 11,12 mit seinen Schleifscheibenanschlägen
13 ständig gegen die Schleiffläche 4a. Folglich bleibt, trotz Abnützung der Schleifscheibe,
der Abstand zwischen den Führungszapfen 20 und der Schleiffläche 4a zumindest weitgehend
konstant. Es können somit Bohrer solange mit weitgehend gleichem Schleifergebnis geschliffen
werden, bis der Führungszapfenträger 11,12 am Sicherungsring 10 anschlägt. Danach
muß die Schleifscheibe ausgewechselt werden.
[0031] Das in Fig. 9 gezeigte Ausführungsbeispiel hat einen ringförmigen Anschlag 28', der
mit einem Außengewinde versehen ist, welches verstellbar in ein am Hohlzylinder 9a'
des Bohrerführungsstücks 9' angeordnetes Innengewinde eingreift. Alle anderen Teile
dieses Ausführungsbeispiels sind mit dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel
identisch.
[0032] Der Führungszapfenträger 11',12' schlägt gegen den oberen Rand des Anschlags 28'
an. Durch Drehen am vorstehenden Teil 28a' des Anschlags 28' in der einen oder der
anderen Richtung kann der Führungszapfenträger 11',12' von einer Endlage, in der die
Schleifscheibenanschläge 13' gegen die Schleiffläche 4a' anliegen, bis zu der anderen
Endlage, in der der Führungszapfenträger 11' ,12' gegen das Bohrerführungsstück 9'
anschlägt, axial bewegt werden.
[0033] Wie eingangs erwähnt, hängt die Lage der Hinterschliff.flächen der Bohrer in bezug
auf die Schleiffläche vom Abstand zwischen den Führrungszapfen und der Schleiffläche
ab. Folglich können in einer Einrichtung gemäß Fig. 9 die Lagen der Hinterschliffflächen
der Bohrer innerhalb eines dem Abstand zwischen den Endlagen des Führungszapfenträgers
11',12' entsprechenden Bereiches geändert werden und verschieden groBe Hinterschliffe
27, Hinterschliffwinkel

und Quer- γ schneidewinkel γ
e erzielt werden.
[0034] Die Erfindung wurde vorstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele beschrieben, ist
jedoch keineswegs auf diese beschränkt.
[0035] Beispielsweise sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele als Zusatzgeräte für Handbohrmasohinen
ausgelegt. Ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel könnte aber auch als eine autonome
Einheit mit eingebautem Motor ausgelegt sein.
[0036] Eine zufriedenstellende Wirkung der spezifischen Merkmale der Erfindung, sowohl unter
Berücksichtigung der Schleifwirkung der Scheibe auf die Bohrer als auch der Wirkung
der Schleifscheibenanschläge auf die Schleiffläche, sollte bei einer Arbeitsgeschwindigkeit
der Schleiffläche von etwa 3 bis 30 m/s erreicht werden, wobei die optimale Wirkung
bei etwa 20 m/s, liegt. Dies entspricht bei einem Außendurchmesser der Schleifscheibe
von etwa 80 mm etwa 700 U/min bis 7000 U/min bzw. 5000 U/min.
I. Einrichtung zum Schleifen von Spiralbohrern mit Hinterschliffflächen und je Hinterschlifffläche einer Spannut, mit einer Antriebsachse, auf der eine Schleifscheibe
mit einer Schleiffläche starr befestigt ist, und mit einem gegenüber der Schleiffläche
angeordneten und in bezug auf diese axial unbeweglichen Bohrerführungsstück, durch
das sich Führungskanäle verschiedener Durchmesser zur Führung der Hinterschliffflächen
von Bohrern verschiedener Durchmesser zur Schleiffläche erstrecken und dem je Führungskanal
mindestens ein Führungszapfen zugeordnet ist, der in eine Spannut eines in den Führungskanal
eingeführten Bohrers eingreift, wobei sämtliche Führungszapfen in einem zwischen dem
Bohrerführungsstück und der Schleiffläche vorgesehenen Führungszapfenträger angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungszapfenträger (11,12) zwischen dem Bohrerführungsstück
(9) und der Schleiffläche (4a) beweglich gelagert und mittels einer Feder (I4) in
Richtung zur Schleiffläche (4a) belastet ist und daß an dem Führungszapfenträger (11,12)
zumindest ein Schleifscheibenanschlag (13) aus einem Material, das härter ist als
die Schleifscheibe (3), beispielsweise aus Hartmetall, befestigt ist, der eine zur
Schleiffläche (4a) parallele und auf diese wirkende Anschlagfläche (24a) besitzt,
die den Federweg des Führungszapfenträgers (11,12) in Richtung zur Schleiffläche begrenzt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleiffläche (4a)
und die Anschlagfläche (24a) in radialer Richtung über das zum Schleifen des größten
in der Einrichtung schleifbaren Bohrers notwendige Maß hinaus erweitert sind, wobei
die Ausmaße dieser Erweiterungen (4b und 24b) und die Kraft der Feder (14) so aufeinander
abgestimmt sind, daß der zwischen diesen Erweiterungen entstehende Druck geringer
ist als der zwischen der Hinterschlifffläche (26) eines Bohrers und der Schleiffläche
(4a) zu erwartende durchschnittliche Schleifdruck.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, bei der die Schleiffläche konisch ist und die Führungskanäle
sich zumindest annähernd parallel zur Antriebsachse der Schleifscheibe erstrecken
und einen mit der Antriebsachse gleichachsigen Zylindermantel zumindest annähernd
berühren, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylindermantel bei einer innenkonischen
Schleiffläche (4a), wie an sich bekannt, außerhalb und bei einer außenkonischen Schleiffläche
innerhalb der Führungskanäle (15) liegt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein axial
verstellbarer, auf den Führungszapfenträger (11',12') durch Begrenzung dessen Federweges
zur Schleiffläche (4a') wirkender Anschlag (28') im Bohrerführungsstück (9a') oder
einem mit diesem fest verbundenen Bauteil angeordnet ist, der den Abstand zwischen
dem Führungszapfenträger (11',12') und der Schleiffläche (4a') einstellbar macht.