[0001] Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum
[0002] Die Erfindung betrifft eine Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0003] Eine derartige Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum ist bereits aus der
deutschen Patentanmeldung P 32 45 717 bekannt.
[0004] In den Druckgas-Atemschutzgeräten mit Überdruck in der Atemschutzmaske ist sichergestellt,
daß während der Benutzung sowohl in der Ausatem- als auch in der Einatemphase in der
Atemschutzmaske ein Überdruck herrscht. Dieser Überdruck verhindert unter allen Umständen
während der Benutzung das Eindringen von Umgebungsatmosphäre, die möglicherweise gefährlich
sein kann, in die Atemschutzmaske. Durch mögliche Undichtigkeiten entsteht in diesen
immer nur ein Gasstrom von innen nach außen. In diesen Geräten müssen jedoch die Schwierigkeiten
überbrückt werden, die daraus entstehen, daß mit dem Ende der Benutzung und dem Abnehmen
der Atemschutzmaske, also dem Öffnen des Atemkreises, die Atemgasvorratsbehälter verschlossen
oder die Funktion des Lungenautomaten umgeschaltet werden müssen, da es sonst zu einem
Abströmen des Atemgases und damit zu einer Verkürzung der Benutzungszeit kommt. Aus
der DE-OS 30 38 100 ist die Ausrüstung einer Atemschutzmaske mit einem lungengesteuerten
Ventil bekannt, mit dem im Maskeninnenraum ein Überdruck erzeugt und aufrechterhalten
wird. Das Ventil umfaßt in einem Ventilgehäuse zwischen einer vor den Atemorganen
des Benutzers ausmündenden Atmungskammer und einer mit der äußeren Atmosphäre verbundenen
Außenkammer eine mit beiden Kammern über je ein Ventil verbundene Druckkammer. Mit
dieser Druckkammer wird in der Atmungskammer und damit im Maskeninnenraum sowohl während
der Einatmung als auch während der Ausatmung ein Überdruck erzeugt. Dazu ist ein Wandungsteil
der Druckkammer über eine Steuermembran beweglich mit der Innenwand des Ventilgehäuses
verbunden. Über eine Betätigungsvorrichtung wird über die Atemdruckbewegung der Druckkammer
ein Einlaßventil der Atemschutzmaske für Atemgas betätigt.
[0005] Eine schaltbare Sperrvorrichtung ermöglicht eine Unterbrechung der Atemgaszufuhr
bei abgesetzter Maske. Die Sperrvorrichtung besteht aus einer in der Atmungskammer
drehbar gelagerten Welle. Ein Ende ist in einer luftdichten Führungsbuchse durch die
Wand der Atmungskammer nach außen geführt und dort mit einem radialen Betätigungshebel
versehen. An diesem kann die Welle zwischen zwei Endlagen geschwenkt werden. In einer
Endlage, der Sperrstellung, rastet eine federnde Zunge des Betätigungshebels in eine
Ausnehmung in der Wand der Atmungskammer ein. Im Innern trägt die Welle einen Drahtbügel.
Der Drahtbügel berührt in der Sperrstellung den Hebelarm des Einlaßventils und bringt
diesen in die Schließlage. Eine Schenkelfeder drängt den mit der Welle schwenkbaren
Drahtbügel in die andere Endlage, die Freigabestellung, in der er der Innenwand der
Atmungskammer anliegt und eine freie Bewegung des Hebelarms erlaubt. Bei abgesetzter
Maske ist der vorher zu betätigende Betätigungshebel in die Sperrstellung eingerastet
worden und dadurch die Atemgaszufuhr unterbrochen. Nach dem Anlegen der Atemschutzmaske
erfolgt durch den ersten Atemzug eine selbsttätige Einschaltung. Dabei muß durch den
auf die Membran wirkenden Sog der Einatmung an dem Hebelarm eine Kraft erzeugt werden,
die genügt, um die Sperrvorrichtung aus der Ra::terung der Sperrstellung herauszudrängen.
Die Schenkelfeder bringt die Sperrvorrichtung dann in die Freigabestellung.
[0006] Da die für das Einschalten bestimmende Kraft jedoch von der auf der Außenseite befindlichen
Rasterung der Sperrvorrichtung abhängt, kann es hier im Laufe des Gebrauchs durch
Verschmutzung, Gewalteinwirkung oder Abnutzung zu Veränderungen kommen, die eine Veränderung
des Einschaltwiderstandes und der Zuverlässigkeit mit sich bringen. Die erforderliche
Abdichtung der Durchführung durch die Wand der Atmungskammer ist aufwendig und eine
mögliche Störungsquelle, ebenso der Aufbau der Sperrvorrichtung aus zahlreichen Einzelteilen.
[0007] Es ist ferner aus der deutschen Patentanmeldung P 32 45 717 eine weitere Atemschutzmaske
mit Überdruck im Maskeninnenraum bekannt, der auch von einem lungengesteuerten Ventil
erzeugt und aufrecht erhalten wird. Das Gehäuse des lungengesteuerten Ventils mit
einem Atemgasstutzen für die Zufuhr und einem Abgangstutzen zur Atemschutzmaske für
das Atemgas ist mit einem Gehäusedeckel abgeschlossen. Das Gehäuse ist durch eine
Steuermembran, dabei zum Gehäusedeckel hin eine Außenkammer und unterhalb eine Atmungskammer
bildend, getrennt. Die Atmungskammer ist über den Abgangstutzen mit dem Innern der
Atemschutzmaske verbunden. Der Atemgasstutzen ist mit der Atmungskammer durch ein
Einlaßventil, daß über eine Hebeleinrichtung mit der Steuermembran in Kontakt ist,
schaltbar.
[0008] Die Außenkammer enthält eine Steuereinrichtung, mit der, manuell ausgelöst durch
einen seitlich zu verschiebenden Sperrschieber, die Steuermembran über einen Haltekragen
unter gleichzeitigem Schließen des Einlaßventils druckentlastet in einer Sperrstellung
gehalten wird. Mit dem Einatmen vermindert sich der Druck in der Atemmaske und der
Atmungskammer. Dadurch verschiebt ein Überdruckhebel unter der Kraft einer Feder über
die Steuermembran und die Hebeleinrichtung das Einlaßventil in eine geöffnete Stellung.
Soll mit dem Absetzen der Atemschutzmaske, also auch bei fehlendem Überdruck, ein
Abströmen von Atemgas verhindert werden, dann hebt der in die Sperrstellung verschobene
Sperrschieber den Überdruckhebel gegen die Feder von der Steuermembran ab, diese hebt
sich dann druckentlastet unter der Wirkung der Schließfeder des Ventils, das dabei
schließt, empor. Ihr Haltekragen wird nach dem Loslassen des Sperrschiebers eingeklemmt.
Das Einlaßventil bleibt bis zum nächsten tiefen Atemzug nach dem Aufsetzen der Atemschutzmaske
geschlossen.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist, eine Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum
der genannten Art so zu verbessern, daß mit dem Wegfall mechanischer Bauteile aus
dem lungengesteuerten Ventil ein Verschleiß und damit mögliches Klemmen eines Hebelwerkes
keine Fehlerursache mehr sein kann.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 2
bis 5 enthalten zweckmäßige Ausgestaltungen des lungengesteuerten Ventils nach der
Erfindung.
[0011] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß statt einer
Mehrzahl von Bauteilen, die sich miteinander bewegen müssen, praktisch nur der Magnettaster
gegenüber einem Stahlplättchen in der Steuermembran die Einlaßventilabsperrung auf
jeden Fall bewirkt. Die Magnetkräfte sind sicher beherrschbar, ein Verschleiß ist
ausgeschlossen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden beschrieben. Es zeigen
Figur 1 das lungengesteuerte Ventil in normaler Betriebsstellung
Figur 2 den Sperrzustand.
[0013] Das der Atemschutzmaske vorgeschaltete lungengesteuerte Ventil besitzt ein Ventilgehäuse
1 mit einem Atemgasstutzen 3 für die Zufuhr sowie einem Abgangsstutzen 4 zur Atemschutzmaske
und ist mit einem Gehäusedeckel 2 abgeschlossen. Das Ventilgehäuse 1 ist zum Gehäusedeckel
2 hin durch eine Steuermembran 5 getrennt, dabei oberhalb dieser zum Gehäusedeckel
2 hin eine Außenkammer 6 und unterhalb eine Atmungskammer 7 bildend, deren Druck dem
Innendruck der Atemschutzmaske entspricht. Der Atemgasstutzen 3 ist von der Atmungskammer
7 durch ein lungengesteuertes Einlaßventil 8 für das Atemgas, den Ventilkörper 9 enthaltend,
abgetrennt.
[0014] Der Ventilkörper 9 ist über eine Kupplungseinrichtung 10 mit der Steuermembran 5
beweglich verbunden.
[0015] Der Gehäusedeckel 2 enthält in der von ihm gebildeten Außenkammer 6 geführt in Abstandshaltern
11 eine Überdruckfeder 12, die mit dem Druck gegen die Steuermembran 5 den Überdruck
in der Atmungskammer 7 und damit dem Maskeninnenraum bestimmt. Axial in einer Führung
13 gelagert enthält der Gehäusedeckel 2 einen Magnettaster 14, der von einer Rückholfeder
15 außen in der Betriebsstellung mit dem Anschlag seines Magneten 16 gehalten wird.
Die Steuermembran 5 besitzt, vom Material umschlossen, gegenüber dem Magneten 16 ein
Stahlplättchen 17.
[0016] Während des normalen Atmungsbetriebs mit angelegter Atemschutzmaske funktioniert
das lungengesteuerte Ventil in bekannter Art und Weise. Mit dem Einatmen, also einem
Unterdruck im Maskeninnenraum und damit auch in der Atmungskammer 7, öffnet die Steuermembran
5 über die Kupplungseinrichtung 10 das Einlaßventil 8. Die Überdruckfeder 12 steuert
dabei während der weiteren Atmung den Überdruck im Maskeninnenraum.
[0017] Mit dem Absetzen der Atemschutzmaske muß, um ein unnötiges Abströmen von Atemgas
zu verhindern, auch bei dann fehlendem Überdruck in der Atmungskammer 7, das Einlaßventil
8 sicher geschlossen sein. Dazu wird der Magnettaster 14 gegen die Rückholfeder 15
in den Gehäusedeckel 2 hineingedrückt. Die Magnetkraft des Magneten 16 zieht das Stahlplättchen
17 und damit die Steuermembran 5 an und hält diese gegen die Überdruckfeder 12 in
der in Figur 2 gezeigten Stellung. Das Einlaßventil 8 ist geschlossen.
[0018] Wenn die Atemschutzmaske angelegt worden ist und dann vom Träger mit einem ersten
Atemzug beatmet wird, addiert sich zu den Federkräften der Überdruckfeder 12 und der
Rückholfeder 15 der durch die Lunge in der Atmungskammer 7 erzeugte Unterdruck mit
einer Zugkraft F. Diese Kraft reicht aus, um die Haftung zwischen dem Magneten 16
und dem Stahlplättchen 17 zu trennen. Der Magnettaster 14 springt in die Betriebsstellung,
wie in Figur 1 dargestellt, zurück.
[0019] Die Abstandshalter 11 begrenzen den Weg der Steuermembran 5 bei geschlossenem Einlaßventil
8 und verhindern damit, daß diese in der Betriebsstellung ungewollt gegen die Kraft
der Überdruckfeder 12 in den Bereich der Magnetkraft des Magneten 16 kommt.
1. Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum mit einem lungengesteuerten Ventil,
in dessen Ventilgehäuse zwischen einer vor den Atemorganen des Benutzers ausmündenden
Atmungskammer und einer mit der äußeren Atmosphäre verbundenen, mit einer Sperreinrichtung
versehenen Außenkammer eine Steuermembran angeordnet ist, mit der über eine Kupplungseinrichtung
ein Einlaßventil für das Atemgas betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Sperreinrichtung ein im Gehäusedeckel (2) geführter, durch eine Rückholfeder
(15) außen gehaltener Magnettaster (14) ist, der in der Außenkammer (6) einem Stahlplättchen
(17) in der Steuermembran (5) gegenüber in einem Magneten (16) endet,
b) die über die Kupplungseinrichtung (10) mit dem Einlaßventil (8) verbundene Steuermembran
(5) durch eine Überdruckfeder (12) in Abhängigkeit vom Maskeninnendruck gesteuert
ist und
c) der hineingedrückte Magnettaster (14) über das magnetisch haftende Stahlplättchen
(17) das Einlaßventil (8) geschlossen hält.
2. Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet (16) ein Permanentmagnet ist.
3. Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet (16) ein Elektromagnet mit Stromquelle ist.
4. Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überdruckfeder (12) in Abstandshaltern (11) geführt ist.
5. Atemschutzmaske mit Überdruck im Maskeninnenraum nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stahlplättchen (17) vom Material der Steuermembran (5) umschlossen
ist.