(19)
(11) EP 0 152 537 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.08.1985  Patentblatt  1985/35

(21) Anmeldenummer: 84112885.3

(22) Anmeldetag:  25.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/16, E04D 1/30, F24F 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.02.1984 DE 3406016

(71) Anmelder: Firma Hans Klöber
D-5828 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Holtgreve, Johannes
    D-5830 Schwelm (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Firstlüftungselement


    (57) Die Erfindung betrifft ein Firstlüftungselement (21) mit labyrinthförmigem Luftdurchtrittsweg und schlägt zur Erzielung einer herstellungstechnisch einfachen Bauform sowie guten Dachentlüftung vor, daß das Firstlüftungselement (21) als Zwischenstück zweier benachbarter Firstpfannen (20) gestaltet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Firstlüftungselement mit labyrinthförmigem Luftdurchtrittsweg.

    [0002] Derartige Firstlüftungselemente sind bekannt aus der DE-OS 2 451 058, wobei mehrere in Dachlängsrichtung mit Abstand zueinander reihenförmig hintereinander angeordnete Einzelkanäle mit zu den gegenüberliegenden Dachschrägen hin offenen stirnseitigen Mündungsöffnungen vorgesehen sind. Von den äußeren Stirnrändern jedes Einzelkanals gehen Deckenwände aus, die mit Abstand vor dem Firstbalken enden. Die einander zugekehrten Endkanten der Deckenwände belassen eine Durchbrechung zwischen sich. Im Bereich der Mündungsquerschnitte des Einzelkanales sind mit Abstand zueinander liegende Luftleitwände vorgesehen, die sich zwischen Boden und Deckenwand erstrecken. Mit zur Halterung der als Einsatzstücke ausgebildeten Einzelkanäle dienen Endabschlußleisten der Dachdeckung. Überfangen sind die Einzelkanäle sodann von einer Firstkappe, die in ihrem Mittelbereich auf dem Firstbalken aufliegt. Zwischen den Einzelkanälen befinden sich Abstandsräume, die als Luftaufstiegszonen wirken. Diese Ausgestaltung erschwert das Anbringen von Dachabdeckungen.

    [0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Firstlüftungselement der vorausgesetzten Art so auszugestalten, daß neben einer guten Dachentlüftung die Firstabdeckung erleichtert herstellbar ist.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das Firstlüftungselement als Zwischenstück zweier benachbarter Firstpfannen gestaltet ist.

    [0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist das Erstellen der Firstabdeckung erleichtert vornehmbar. Es kann auf handelsübliche Firstpfannen zurückgegriffen werden. Zwischen je zwei Firstpfannen ist das Firstlüftungselement unterzubringen. Das Firstlüftungselement ist so beschaffen, daß es die Kupplungsverbindung zweier Firstpfannen darstellt. Dieselben werden daher in ihrer Lage stabilisiert. Der labyrinthförmige Luftdurchtrittsweg des Firstlüftungselements ist so beschaffen, daß Flugschnee oder Schlagregen nicht in den Dachinnenraum eintreten können. Im übrigen liegt ein guter Abzug der Abluft vor.

    [0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, einen entsprechend der Wölbung der Firstpfannen gestalteten Innendom anzuordnen, von dessen Seitenflanken Firstpfannen-Abdeckleisten auskragen und dessen Oberrand mit Abstand überfangen ist von einer formangepaßten Haube. Die Firstpfannen-Abdeckleisten führen zu einem dichten stirnseitigen Abschluß der Firstpfannen, so daß Feuchtigkeit von oben her nicht in den Dachinnenraum eintreten kann. Dabei ist die den Oberrand des Innendoms mit Abstand überfangende Haube so gestaltet, daß sie in Verbindung mit dem I nnendom den labyrinthartigen Luftdurchtrittsweg bildet. Die Dachbe- bzw. -entlüftung kann daher im Gegensatz zu dem eingangs beschriebenen Stand der Technik sowohl längs- als auch quergerichtet zum Dachfirst erfolgen.

    [0007] Von Vorteil erweist es sich, daß unter den Firstpfannen-Abdeckleisten Firstpfannen-Auflageleisten von den Seitenflanken des Innendoms auskragen. Demzufolge brauchen die Firstpfannen nicht gesondert befestigt zu werden. Die Festlegung erfolgt über die Firstpfannen-Auflageleisten, auf welchen sich die Firstpfannen abstützen. Gegen Abheben sind die Firstpfannen von den sie überfangenden Firstpfannen-Abdeckleisten gesichert. Diese Abdeckleisten und Auflageleisten führen in Verbindung mit der Stirnseite der Firstpfannen zu einer labyrinthartigen Dichtung.

    [0008] Günstige Lüftungsverhältnisse ergeben sich, wenn die Haube den Dom allseitig und mit Abstand überfängt.

    [0009] Die Tatsache, daß die Haube in ihrem Scheitel mit einem Befestigungsschrauben-Durchtrittsloch ausgestattet ist, kommt einer schnellen und dauerhaften Festlegung des Firstlüftungselements sehr entgegen.

    [0010] Die Dichtigkeit wird noch dadurch erhöht, daß die Firstpfannen-Abdeckleiste bis über eine auf sie zu gerichtete Hauben-Seitenflanke auskragt.

    [0011] Um eine gewisse Neigung beim Verlegen der Firstpfannen zu erzielen, liegen die Firstpfannen-Auflageleisten auf unterschiedlicher Höhe zueinander.

    [0012] Die Anordnung an mit Firstlüftungselementen gemäß Anspruch 1 ausgestalteten Dächern mit Isolations-Zwischenraum zeichnet sich dadurch aus, daß der mit dem Innendom in Verbindung stehende Isolations-Zwischenraum von einer mit Durchbrechungen ausgestatteten Unterspannbahn abgeteilt ist, welche Unterspannbahn unter einem traufenseitig verlaufenden Auflager endet, welches als Luftdurchtritts-Schacht und schachteingangsseitig labyrinthartig gestaltet ist. Die traufenseitig durch den Luftdurchtritts-Schacht einströmende Zuluft kann nun den Raum zwischen Dachpfannen und Unterspannbahn als auch den Isolations-Zwischenraum belüften, welche Zuluft dann durch das Firstlüftungselement nach außen tritt.

    [0013] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Fig. 1 bis 4 erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Querschnitt durch ein mit den Firstlüftungselementen ausgestattetes Dach,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Dach in der Ebene des Firstbalkens,

    Fig. 3 in größerer Einzeldarstellung einen Längsschnitt durch den Dachfirst im Bereich eines Firstlüftungselements und

    Fig. 4 in größerer Darstellung einen Querschnitt durch den Dachfirst im Bereich eines Lüftungselements.



    [0014] Der Firstbalken trägt die Bezugsziffer 1. Dieser dient als Auflager für das obere Ende der in der Dachneigung liegenden Dachsparren 2. Jeweils zwei dieser Dachsparren 2 befinden sich auf gleicher Querschnittsebene. Der Abstand zwischen jeweils zwei benachbarten Dachsparren 2 ist gleich.

    [0015] Auf den Dachsparren 2 liegt eine Unterspannbahn 3 auf. Zu ihrer Fesselung dienen Konterlatten 4, die in der Dachneigung verlaufen und die die Unterspannbahn 3 zwischen den Dachsparren 2 und sich einklemmen. Das traufenseitige Ende der Unterspannbahn 3 wird überfangen von einem traufenseitig verlaufenden Auflager 5, das als Schacht gestaltet ist. Letzterer verjüngt sich in Strömungsrichtung. Die eingangseitig liegende Labyrinthwand 6 wird von einer Abwinklung der Decke 7 gebildet. Parallel zur Labyrinthwand 6 erstreckt sich eine weitere Labyrinthwand 8, die ihrerseits vom Boden 9 ausgeht. Die Labyrinthwände 6 und 8 sind so beschaffen, daß sie einander überlappen und einen zickzackförmigen Durchtrittsverlauf der Zuluft erzwingen. Das schachtförmige Auflager 5 ist in Traufenrichtung so lang bemessen, daß es endseitig auf den Dachsparren 2 aufliegt. Dementsprechend sind mehrere solcher Auflager 5 in Traufenrichtung hintereinanderliegend angeordnet.

    [0016] Parallel zum Dachfirstbalken 1 sind auf den Konterlatten 4 Dachlatten 10 befestigt, die ihrerseits von den Einhakenden 11 der Dachpfannen 12 übergriffen werden. Die traufenseitig verlaufenden unteren Dachpfannen stützen sich dabei an den Auflagern 5 ab und überragen das Stirnende der Dachsparren um ein gewisses Maß. An diesen Stirnenden sind Halterungen 13 für eine nicht dargestellte Regenrinne befestigt. Hierdurch ist erreicht, daß die Zuluft unterhalb der Regenrinne in das eingangsseitig labyrinthartig gestaltete Auflager 5 einströmt.

    [0017] Zufolge der traufenseitig angeordneten Auflager 5 enden die Konterlatten 4 mit geringem Abstand vor den Auflagern.

    [0018] Die Unterspannbahn 3 besitzt jenseits ihres unter der ersten dem Schacht 5 benachbarten Dachlatte 10 verlaufenden Abschnitts eine von einem aufwärts gerichteten Kragen 14 gefaßte Durchbrechung 15. Der Kragen 14 ist seinerseits an der Unterseite zweier parallel zueinander liegender Dachlatten 10 befestigt. Auf diese Weise wird im Bereich der Durchbrechung 15 ein Dom gebildet, so daß bei undichtem Dach oberhalb der Unterspannbahn 3 befindliches Wasser durch den Schacht 5 abfließt.

    [0019] Zwischen jeweils zwei Dachsparren 2 ist eine Isolations-Zwischenschicht 16 vorhanden. Deren Dicke ist geringer als die Dicke des Dachsparrens, so daß zwischen Unterspannbahn 3 und Isolations-Zwischenschicht 16 ein Zwischenraum 17 verbleibt.

    [0020] Dem Dachfirst ist eine als Ganzes mit 18 bezeichnete Firstabdeckung zugeordnet. Die wesentlichen Bestandteile derselben sind eine von den Dachsparren 2 getragene Firstlatte 19, Firstpfannen 20 und jeweils zwischen zwei Firstpfannen 20 angeordnete Firstlüftungselemente 21.

    [0021] Jedes Firstlüftungselement weist einen entsprechend der Wölbung der Firstpfannen 20 gestalteten Innendom 25 auf. Deren etwa ringabschnittförmig gestaltete Seitenflanken 22 sind an ihren unteren Enden durch Stege 23 verbunden, die auf die Oberfläche der firstseitigen Dachpfannen 12 aufsetzen. Der Oberrand R des Innendoms 25 ist mit Abstand von einer formangepaßten Haube 24 überfangen derart, daß die Haube den Innendom 25 allseitig mit Abstand überfängt. Zu diesem Zweck sind die ringabschnittförmig verlaufenden Hauben-Seitenflanken 26 der Krümmung der Firstpfannen 20 ebenfalls angepaßt derart, daß die unteren Enden der Hauben-Seitenflanken 26 durch Stege 27 untereinander verbunden sind. Auf Distanz wird die Haube 24 von Stützstegen 28 der Seitenflanken 22 des Innendoms 25 gehalten. Die Stützstege 28 sind in geeigneter Weise an der Haube 24 festgelegt, bspw. durch Kunststoffschweißung oder Verklebung. Die Stege 23, 27 und die Seitenflanken 22, 26 überlappen sich unter Bildung einer labyrinthartigen Durchströmöffnung. Diese ist so bemessen, daß weder Schlagregen noch Flugschnee in das Firstlüftungselement 21 eintreten können.

    [0022] Die Haube 24 enthält in ihrem Scheitel 29 ein Durchtrittsloch 30 für eine Befestigungsschraube 31, die in die Firstlatte 19 eingreift und die Stege 23 des Innendoms 25 gegen die benachbarten Dachpfannen 12 verspannt.

    [0023] Von den Seitenflanken 22 des Innendoms 25 gehen Firstpfannen-Abdeckleisten 32, 33 aus, die bis über die auf sie zu gerichtete Hauben-Seitenflanke 26 auskragen. Die Krümmung der Firstpfannen-Abdeckleisten 32, 33 entspricht der Außenkrümmung der Firstpfannen 20.

    [0024] Unter den Firstpfannen-Abdeckleisten 32, 33 kragen von den Seitenflanken 22 des Innendoms 25 Firstpfannen-Auflageleisten 34, 35 aus. Deren Außenkrümmung entspricht der Innenkrümmung der Firstpfannen 20. In den von den Abdeckleisten und Auflageleisten gebildeten Innenraum treten die Stirnenden 20' der Firstpfannen 20 ein. Die Unterkante der Firstpfannen endet dicht oberhalb der zugekehrten Dachpfannen 12, so daß die Firstpfannen ohne zusätzliche Mittel gehaltert sind.

    [0025] Die durch den Schacht 5 einströmende Zuluft gelangt gemäß eingezeichneter Pfeile sowohl in den Zwischenraum 17 als auch in den Raum oberhalb der Unterspannbahn 3 und von dort aus zum Dachfirst, von wo aus die Luft gemäß Pfeilrichtung durch die labyrinthartig zueinander stehenden Stege 23 und 27 sowie Seitenflanken 22 und 26 das Firstlüftungselement verläßt. Auf diese Weise wird eine homogene optimale Entlüftung erreicht.

    [0026] Wie Fig. 3 insbesondere veranschaulicht, erstrecken sich die Firstpfannen-Auflageleisten 34, 35 auf unterschiedlicher Höhe zueinander, so daß die Firstpfannen 20, wenn sie jeweils zwischen zwei Firstlüftungselementen eingespannt sind, einen geneigten Verlauf einnehmen.

    [0027] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Firstlüftungselement mit labyrinthförmigem Luftdurchtrittsweg, dadurch gekennzeichnet, daß das Firstlüftungselement (21) als Zwischenstück zweier benachbarter Firstpfannen (20) gestaltet ist.
     
    2. Firstlüftungselement nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen entsprechend der Wölbung der Firstpfannen (20) gestalteten Innendom (25), von dessen Seitenflanken (22) Firstpfannen-Abdeckleisten (32, 33) auskragen und dessen Oberrand (R) mit Abstand überfangen ist von einer formangepaßten Haube (24).
     
    3. Firstlüftungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter den Firstpfannen-Abdeckleisten (32, 33) Firstpfannen-Auflageleisten (34, 35) von den Seitenflanken (22) des Innendoms (25) auskragen.
     
    4. Firstlüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (24) den Innendom (25) allseitig mit Abstand überfängt.
     
    5. Firstlüftungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (24) in ihrem Scheitel (29) mit einem Befestigungsschrauben-Durchtrittsloch (30) ausgestattet ist.
     
    6. Firstlüftungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Firstpfannen-Abdeckleiste (32, 33) bis über eine auf sie zu gerichtete Hauben-Seitenflanke (26) auskragt.
     
    7. Firstlüftungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Firstpfannen-Auflageleisten (34, 35) auf unterschiedlicher Höhe zueinander liegen.
     
    8. Anordnung an mit Firstlüftungselementen gemäß Anspruch 1 ausgestalteten Dächern mit lsolations-Zwischenraum, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Innendom (25) in Verbindung stehende Isolations-Zwischenraum (17) von einer mit Durchbrechungen (15) ausgestatteten Unterspannbahn (3) abgeteilt ist, welche Unterspannbahn (3) unter einem traufenseitig verlaufenden Auflager (5) endet, welches als Luftdurchtritts-Schacht und schachteingangsseitig labyrinthartig gestaltet ist.
     




    Zeichnung