(19)
(11) EP 0 152 549 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.08.1985  Patentblatt  1985/35

(21) Anmeldenummer: 84113755.7

(22) Anmeldetag:  14.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41D 10/02, B65G 17/28, F41D 10/32, F41D 10/26, F41D 10/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 22.12.1983 CH 6841/83

(71) Anmelder: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG
CH-8050 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Novet, Hanspeter
    CH-8604 Volketswil (CH)
  • Pfistner, Gérald
    CH-8479 Gütighausen (CH)
  • Muller, Kurt
    CH-8152 Glattbrugg (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Zuführen von Patronen zu einer Feuerwaffe


    (57) Bei der Zufuhr von Patronen (26, 27) aus einem Munitionsbehälter (13, 14) zu einer Feuerwaffe (10) ergeben sich bei hohen Kadenzen Probleme bei der Beschleunigung einer endlosen Förderkette (29, 30), mit welcher die Patronen (26, 27) der Waffe (10) zugeführt werden.
    Bei einer bekannten Patronenzuführvorrichtung dieser Art ist eine elastische Ausgleichsschlaufe im Förderkanal vorhanden.
    Erfindungsgemäss wird die Förderkette (29, 30) auf einer Führungsschiene (90) geführt. Die Förderkette (29, 30) Ist verlängerbar und verkürzbar, wobei zu Beginn eines Seriefeuers der volle zuzuführende Abschnitt (35) der endlosen Förderkette (29, 30) zusammengestossen ist und der leere Abschnitt (36) der Förderkette (29, 30) gestreckt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Patronen aus einem Munitionsbehälter zu einer Feuerwaffe, die um eine Elevationsrichtachse und um eine Azimutricht- . achse schwenkbar gelagert ist, mit einem Förderkanal und mit einem Scheibenkanal zwischen Munitionsbehälter und Feuerwaffe und mit einer endlosen Förderkette im Förderkanal.

    [0002] Bei einer bekannten Fördervorrichtung dieser Art (siehe GB-PS-583 410) ist ein verlängerbarer Förderkanal vorhanden der sich mindestens um den Betrag des Durchmessers einer Patrone ausdehnen oder verkürzen kann. Ferner ist zum Antrieb der endlosen Förderkette ein Hydraulikmotor vorhanden sowie ein Tastgerät, welches die Länge des teleskopförmigen Förderkanals abtastet und diesen Motor entsprechend der jeweiligen Länge des Förderkanales steuert. Diese Anordnung ermöglicht es, dass sich der teleskopartige Förderkanal beim ersten Schuss eines Seriefeuers verkürzt. In dieser Zeit kann der Hydromotor auf die gewünschte Drehzahl beschleunigt werden, um die Patronen für die nächsten Schüsse eines Seriefeuers zu fördern, wobei sich der teleskopartige Förderkanal wieder verlängert.

    [0003] Die Aufgabe, die mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der Schaffung einer Vorrichtung zum Zuführen von Patronen, bei der die Patronen genügend schnell zugeführt werden können, ohne dass ein teleskopartiger Förderkanal mit einem Tastgerät erforderlich ist, das die Länge des Förderkanals abtastet und den Hydromotor steuert. Auch ohne diesen teleskopartigen Förderkanal sollen die Patonen zu Beginn eines Seriefeuers auf die erforderliche Zuführgeschwindigkeit beschleunigt werden können.

    [0004] Die Vorrichtung, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkette auf einer Zuführungsschiene vom Munitionsbehälter zur Feuerwaffe geführt ist und dass die Förderkette verlängerbar und verkürzbar ist, um die am Anfang und am Ende eines Feuerstosses erforderlichen Beschleunigungskräfte für die Munitionszufuhr klein zu halten.

    [0005] Vorzugsweise sind die Glieder der Förderkette mit Spiel miteinander verbunden, welches eine Verlängerung und Verkürzung der Förderkette gewährleistet.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Patronenfördervorrichtung ist anhand der beigefügten Zeichnungen im folgenden ausführlich beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung einer Feuerwaffe mit Trommelmagazin und Fördervorrichtung,

    Fig. 2 eine Ansicht der in Fig.1 dargestellten Anordnung in Richtung des Pfeiles R in Fig.l,

    Fig. 3 eine Ansicht der in Fig.1 dargestellten Anordnung von der Seite,

    Fig. 4 einen horizontalen Schnitt durch das Trommelmagazin Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung der Vorrichtung zur Entnahme der Patronen aus dem Trommelmagazin,

    Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig.2,

    Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII in Fig.2.

    Fig. 8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII in Fig.3,

    Fig. 9 ein Diagramm aus der die Bewegung der Förderkette in Funktion der Zeit dargestellt ist und

    Fig.10 eine schematische Darstellung der endlosen Förderkette.



    [0007] Gemäss Fig.1 wird einer Feuerwaffe 10 Munition aus einem Trommelmagazin llmit Hilfe einer Fördervorrichtung 12 zugeführt. Der Feuerwaffe 10 können zwei verschiedene Arten von Munition zugeführt werden, daher besteht das Trommelmagazin 11 aus einem inneren Behälter 13 und einem äusseren ringförmigen Behälter 14, wie aus Fig.2 und Fig.4 ersichtlich ist. Die Fördervorrichtung 12 enthält zwei Förderkanäle 15 und 16, einen Scheibenkanal 17, sowie einen Steuer- und Antriebskasten 18. Der Scheibenkanal 17 ermöglicht auch bei elevierter Feuerwaffe 10 die Zufuhr von Munition zur Feuerwaffe 10. Im Innern der beiden Munitionsbehälter 13 und 14 befindet sich zwischen den Patronen noch je eine Entnahmevorrichtung 28 (Fig.2), mit der die Munition aus den Behältern 13 und 14 entnommen werden kann. Diese Entnahmevorrichtung 28 ist später anhand der Fig.5 beschrieben. Der Steuer- und Antriebskasten 18 enthält ein Bediengerät 19, ein elektrisches Steuergerät mit Mikroprozessor 20, einen elektrohydraulischen Schrittmoto 21 und eine Pumpe 22.

    [0008] Damit wahlweise Munition aus dem einen oder anderen Förderkanal 15 und 16 der Feuerwaffe 10 zugeführt werden kann, lässt sich der Scheibenkanal 17 an seinem der Waffe zugewandten Ende heben und senken. Zu diesem Zweck ist ein Zylinder 113 vorgesehen, in dem sich ein Kolben 114 befindet ,der am Ende des Scheibenkanales 17 angelenkt ist. In der gezeigten Stellung des Scheibenkanals 17 werden die Patronen aus dem Förderkanal 15 der Waffe 10 zugeführt. Damit Patronen aus dem Förderkanal 16 der Waffe 10 zugeführt werden können, muss das erwähnte Ende des Scheibenkanals 17 durch den Kolben 114 gehoben werden.

    [0009] Gemäss Fig.2 befinden sich in den beiden Behältern 13 und 14 des Trommelmagazins 11 mehrere Patronen übereinander, welche mit Hilfe einer endlosen Förderkette 23, an der zwei Mitnehmer 24,25 befestigt sind, aus den Behältern 13,14 herausgeschoben werden (siehe auch Fig.5). In üblicher Weise ist die endlose Förderkette 23 schräg gestellt, damit beim Herausschieben der letzten Patrone 26 einer Reihe durch den Mitnehmer 25 der andere Mitnehmer 24 bereits die erste Patrone 27 der nächsten Reihe erfassen kann. Die endlose Förderkette 23 dreht sich dabei in Richtung des Pfeiles A. Mit Hilfe dieser Entnahmevorrichtungen 28 werden die Patronen 26,27 zwei endlosen Förderketten 29 und 30 zugeführt, die sich in den Förderkanälen 15 und 16 befinden. Die endlose Förderkette 29 ist unten über Sternräder 31 und 32 geführt und oben neben der Feuerwaffe 10 sind sie über weitere Sternräder 33 und 34 geführt. Die Bewegungsrichtung der Förderketten 29 und 30 ist durch Pfeile B in Fig.2 angedeutet. Die mit Patronen 26,27 gefüllten Abschnitte 35 der Förderketten 29,30, die sich vom Trommelmagazin 11 zur Feuerwaffe 10 bewegen, befinden sich zwischen den beiden leeren Abschnitten 36, die sich von der Waffe 10 zum Trommelmagazin bewegen. Wie aus Fig.2 ferner ersichtlich ist, sind sowohl die gefüllten Abschnitte 35 als auch die leeren Abschnitte 36 der beiden Förderketten 29 und 30 durch den Scheibenkanal 17 hindurchgeführt. In Fig.3 sind lediglich die gefüllten Abschnitte 35 der beiden endlosen Förderketten 29 und 30 dargestellt. Gemäss Fig.3 führt die Förderkette 29 Patronen 26,27 aus dem inneren Behälter 13 des Trommelmagazins 11 zur Feuerwaffe 10 und die Förderkette 30 führt Patronen aus dem äusseren Behälter 14 des Trommelmagazins 11 zur Feuerwaffe 10.

    [0010] In Fig.2 ist der Scheibenkanal 17 in seiner neutralen Mittelstellung dargestellt, in der sich das Sternrad 33 unterhalb der Elevationsachse X-X der Waffe 10 und das Sternrad 34 oberhalb der Elevationsachse X-X befindet. Wie weiter unten anhand der Fig.8 erläutert wird, lassen sich die einzelnen Scheiben 85 des Scheibenkanals 17 derart verschieben, dass wahlweise die Munition aus dem inneren Behälter 13 oder aus dem äusseren Behälter 14 des Trommelmagazins 11 der Waffe 10 zugeführt werden kann. Im äusseren Behälter 14, der grösser ist und mehr Munition aufnehmen kann, befindet sich beispielsweise Munition zur Bekämpfung von Flugzeugen und im inneren, kleineren Behälter 13 befindet sich panzerbrechende Munition zur Bekämpfung von Landfahrzeugen. Da beide Förderketten 29 und 30 bis zur Feuerwaffe 10 hingeführt sind, kann jederzeit von der Bekämpfung von Flugzeugen auf die Bekämpfung von Landfahrzeugen umgeschaltet werden, wobei nach dem Umschalten bereits die erste zu verschiessende Patrone von der gewünschten Sorte ist.

    [0011] Gemäss Fig.2 bewegen sich die beiden Förderketten 29 und 30 in entgegengesetzter Richtung, d.h. die Sternräder 31 und 32 für die Förderkette 29 drehen sich im Gegenuhrzeigersinn und die Sternräder 37 und 38 (Fig.5) für die Förderkette 30 drehen sich im Uhrzeigersinne. Es ist daher notwendig auch den äusseren Behälter 14 im Uhrzeigersinne und den inneren Behälter 13 im Gegenuhrzeigersinne zu drehen, wie aus Fig.4 ersichtlich ist. Die in Fig.2 dargestellte Entnahmevorrichtung 28 fördert die Patronen aus dem inneren Behälter 13 zur endlosen Förderkette 29 und eine zweite in Fig.2 nicht dargestellte Entnahmevorrichtung 28' fördert die Patronen aus dem äusseren Behälter 14 zur anderen endlosen Förderkette 30.

    [0012] Gemäss Fig.5 sind die beiden Entnahmevorrichtungen 28 und 28' von einem Elektrohydraulischen Schrittmotor 21 angetrieben, der sich für die Entnahme der Patronen aus dem inneren Behälter 13 in Richtung des Pfeiles D dreht und für die Entnahme der Patronen aus dem äusseren Behälter 14 in entgegengesetzter Drehrichtung. Dieser Motor 21 treibt über die Zahnräder 40,41,42 und 43 die Hauptwelle 44 an. Auf dieser Welle 44 befindet sich eine Kupplung 45, welche in der gezeigten Stellung die Welle 44 mit der Riemenscheibe 46 und mit dem Zahnrad 47 verbindet. Beim Umschalten der Kupplung 45 ist die Welle 44 mit einem Zahnrad 48' verbunden. In der gezeigten Stellung der Kupplung 45 wird somit nur die Entnahmevorrichtung 28 für den inneren Behälter 13 angetrieben. Beim Umschalten der Kupplung und bei gleichzeitigem Umschalten der Drehrichtung des Motors 21 wird nur die andere Entnahmevorrichtung 28' für den äusseren Behälter 14 angetrieben. Das erwähnte Zahnrad 47 treibt über die Zahnräder 48 und 49 die Sternräder 31 und 32 an und über zwei weitere Zahnräder 50 und 51 wird die endlose Förderkette 23 mit den Mitnehmern 24 und 25 angetrieben. Die Riemenscheibe 46 treibt über einen Riemen 52 eine Welle 53 an, welche über ein Getriebe 54, eine Kurvenscheibe 55 und über eine Zahnstange 56, ein Zahnrad 57, einen Schieber 58 vor- und zurückbewegt. Die Bedeutung dieses Schiebers 58 ist weiter unten erläutert. Falls die Kupplung 45 umgeschaltet ist, wird das Zahnrad 48' angetrieben. Das Zahnrad 48' treibt über die Zahnräder 59 und 60 die erwähnten Sternräder 37 und 38 an und über zwei weitere Zahnräder 61 und 62 wird die endlose Förderkette 23' mit den beiden Mitnehmern 24' und 25' angetrieben. Ferner wird vom Zahnrad 48' über ein Zahnrad 63, über eine Welle 64 und über Zahnräder 65 und 66 eine Riemenscheibe 67 angetrieben. Die Riemenscheibe 67 treibt über einen Riemen 68 eine Welle 69 an, welche über ein Getriebe 70, eine Kurvenscheibe 71 und über eine Zahnstange 72, ein Zahnrad 73, einen Schieber 74 vor- und zurückbewegt. Die Bedeutung dieses zweiten Schiebers 74 wird ebenfalls weiter unten erläutert. Zugleich mit der Entnahmevorrichtung 28 bzw. 28' müssen auch die beiden Behälter 13 und 14 angetrieben werden. Zu diesem Zwecke wird vom Zahnrad 48 zugleich mit den Sternrädern 32 über ein Getriebe 75 und über eine Welle 76 ein Zahnrad 77 angetrieben, welches über einen Zahnkranz 78 den inneren Behälter 13 dreht. In analoger Weise wird vom Zahnrad 60 zugleich mit den Sternrädern 38 über ein Getriebe 79 und über eine Welle 80 ein Zahnrad 81 angetrieben, welches über einen Zahnkranz 82 den äusseren Behälter 14 dreht.

    [0013] Gemäss Fig.2 bewegt sich die endlose Förderkette 23 in Richtung des Pfeiles A, dabei schiebt der Mitnehmer 25 die Patrone 26 in einen leeren Becher 83 der endlosen Förderkette 29 und gleichzeitig bewegt sich der Mitnehmer 24 gegen die unterste Patrone 27 und beginnt die ganze Reihe von Patronen nach oben zu schieben, wobei die oberste Patrone 84 in den nächsten Becher der Förderkette 29 hineingeschoben wird. Dabei ist zu beachten, dass die Patrone 26 an einer anderen Stelle aus dem Behälter 13 herausgeschoben wird als die Patrone 84, somit muss sich die Austrittsöffnung des Behälters 13 nach dem Austritt der Patrone 26 nach links verschieben, damit anschliessend die Patrone 84 aus dem Behälter 13 herausgeschoben werden kann. Der weiter oben erwähnte Schieber 58 bewirkt nun diese Verschiebung der Austrittsöffnung des Behälters 13. Ebenso dient der Schieber 74 zur Verschiebung der Austrittsöffnung im äusseren Behälter 14.

    [0014] Gemäss Fig.6 weist eine Scheibe 85 des Scheibenkanales 17 zwei grosse Oeffnungen 86 und 87 auf. Durch die Oeffnung 86 ist der volle Abschnitt 35 der Förderkette 30 und durch die Oeffnung 87 ist der volle Abschnitt 35 der anderen Förderkette 29 hindurchgeführt. Ferner weist die Scheibe 85 des Scheibenkanales 17 zwei kleinere Oeffnungen 88 und 89 auf, durch welche die beiden leeren Abschnitte 36 der Förderketten 30 und 29 hindurchgeführt sind. Diese vier Oeffnungen 86-89 weisen je eine T-förmige Nut 90 auf, in welche ein entsprechender T-förmiger Ansatz 91 der Förderketten 29 und 30 geführt ist. Ferner weist die Scheibe 85 drei Bohrungen 92, 93 und 94 auf. Durch die zentrale Bohrung 92 ragt eine Stange, die koaxial zur Elevationsachse X-X angeordnet ist (Fig.2). Eine zweite Stange ragt durch die Bohrung 93 und ein elastischer Stab aus Gummi ragt durch die dritte Bohrung 94 und gewährleistet, dass bei einer Elevation der Waffe 10 die einzelnen Scheiben 85 des Scheibenkanales gleichmässig gedreht werden, so dass die Oeffnungen 86-89 einen schraubenförmigen Kanal für die Förderketten 29 und 30 bilden, wie insbesondere aus Fig.8 ersichtlich ist. Gemäss Fig.7 weisen die beiden Förderkanäle ebenfalls eine grosse Oeffnung 95 bzw. 96 für die vollen Abschnitte 35 der Förderketten 29 und 30 auf, sowie zwei kleinere Oeffnungen 97 und 98 für die leeren Abschnitte 36 der Förderketten 29 und 30. Jeder Förderkanal 15 bzw. 16 weist zwei Schienen 99 und 100 auf, in denen die beiden Abschnitte 36,36 der beiden Förderketten 29 bzw. 30 geführt sind. Der in Fig.7 gezeigte Querschnitt der Förderkanäle 15 und 16 befindet sich im oberen Bereich, in welchem die beiden Kanäle aus einem Stück sind. Wie aus Fig.l und 3 ersichtlich, sind die beiden Kanäle weiter unten getrennt, wobei sich der eine Kanal 15 an den äusseren Behälter 14 und der andere Kanal 16 sich an den inneren Behälter 13 anschliesst.

    [0015] Gemäss Fig.8 ist der Scheibenkanal 17 auf einer Seite an einen Doppelzuführer 101 angeschlossen, der die beiden bereits erwähnten Sternräder 33 und 34 enthält und der in nicht dargestellterWeise an der Waffe 10 befestigt ist. Die andere Seite des Scheibenkanals 17 ist an den beiden ortsfesten Förderkanälen 15 und 16 befestigt. Somit wird die eine Seite des Scheibenkanals bei der Elevation der Waffe verschwenkt, während die andere Seite des Scheibenkanales ortsfest ist. In der obersten und untersten Oeffnung 89 bzw. 88 befinden sich je drei leere Becher oder Glieder 102 der Förderkette 29 bzw. 30 und in den beiden mittleren Oeffnungen 86 und 87 sind je drei mit Patronen gefüllte Glieder 102 der Förderketten 29 bzw. 30 vorhanden. Die Förderketten 29 und 30 sind im Doppelzuführer 101 um die Sternräder 33 und 34 herumgeführt. Dieser Doppelzuführer 101 ist gegenüber der Waffe 10 verschiebbar angeordnet. Von dieser Waffe 10 ist in Fig.8 nur ein Verschluss 103 dargestellt. In der gezeigten Stellung des Doppelzuführers 101 kann die vorderste Patrone 104 der Förderkette 30 vom Verschluss 103 erfasst und ins nicht dargestellte Waffenrohr eingeschoben werden. Der Doppelzuführer 101 kann in Richtung des Pfeiles F so weit nach oben geschoben werden, dass die vorderste Patrone 105 der Förderkette 29 vom Verschluss 103 erfasst und in das nicht dargestellte Waffenrohr eingeschoben werden kann. Der Verschluss 103 stösst beim Einschieben der Patrone 104 gegen die Fläche 106 des Patronenhülsen-Bodens. Gemäss Fig.8 weist jedes Glied 102 der Förderketten einen Bolzen 107 auf, der in eine im Querschnitt annähernd quadratische Bohrung 108 des benachbarten Gliedes 102 hineinragt. Der Bolzen 107 hat somit einen wesentlich kleineren Querschnitt als die Bohrung 108, in welche er hineinragt. Dank dieser Ausbildung der Glieder 102 der beiden Förderketten 29 und 30, lassen sich diese Förderketten 29 und 30 wesentlich verlängern und verkürzen, wodurch die Kräfte, die zum Beschleunigen und Verzögern der Förderketten 29 und 30 erforderlich sind, sich wesentlich vermindern lassen wie im folgenden erläutert werden soll.

    [0016] Vom Steuerantriebskasten 18 (Fig.1) werden die beiden Sternräder 31 und 32 (Fig.2) am unteren Ende der Förderkette 29 derart angetrieben, dass vor der Schussabgabe der leere Abschnitt 36 der Förderkette 29 vollständig gespannt und gestreckt ist und dass der volle Abschnitt 35 der Förderkette 29 hingegen vollständig zusammengestossen ist (Fig.2). Beim ersten Schuss eines Seriefeuers wird durch die Waffe 10 das Sternrad 34 (Fig.8) gedreht,nachdem die Patrone 104 ins Waffenrohr eingeschoben wurde. Durch diese Drehung des Sternrades 34 gelangt die nächste Patrone 109 in den Bereich des Verschlusses 103. Somit muss das Sternrad 34, das fünf Zähne aufweist, um einen Fünftel einer vollen Umdrehung, d.h. um 72 Grad im Uhrzeigersinn (Fig.8) gedreht werden. Bei dieser Drehung des Sternrades 34 wird sich der völlig zusammengeschobene, volle Abschnitt 35 der Förderkette 29 etwas strecken und der gestreckte, leere Abschnitt 36 der Förderkette 29 wird etwas zusammengeschoben. Die Sternräder 31 und 32 können daher vom Motor 39 (Fig.5) gedreht werden.

    [0017] Dieser Vorgang ist anhand der Fig.9 und 10 verdeutlicht.In Fig.9 ist die Drehung des Sternrades 34 durch die treppenförmige Linie 112 dargestellt, d.h. bei jedem Schuss wird dieses Sternrad 34 um 72 Grad gedreht und bleibt dann bis zum nächsten Schuss unbeweglich. Die Drehung des Sternrades 34 um den Winkel 0( ist in Funktion der Zeit dargestellt. Mit tl, t2, ...tn-1, tn ist der zeitliche Abstand von einem Schuss bis zum nächsten Schuss bezeichnt. Die entsprechende Drehung der Sternräder 31,32 ist durch die gestrichelte Linie 110 dargestellt. Diese Sternräder 31,32 werden beim ersten Schuss auf die volle Drehzahl beschleunigt und drehen sich dann mit konstanter Geschwindigkeit. Beim letzten Schuss werden die Sternräder 31,32 abgebremst. Nach dem letzten Schuss verstreicht die Zeit tB bis diese Bremsung eingeleitet ist. Bei einer Kadenz von 1000 Schuss pro Minute beträgt somit die Zeit zwischen zwei Schüssen 0,06 Sekunden. In dieser Zeit muss der Antriebsmotor 2139 auf volle Drehzahl gebracht werden.

    [0018] In Fig.10 ist die Förderkette 29 schematisch dargestellt, der obere leere Abschnitt 36 ist vollständig gestreckt und der untere volle Abschnitt 35 ist vollständig zusammengeschoben. Die beiden Sternräder 31,32 sind durch einen einzigen Kreis am linken Ende angedeutet und das Sternrad 34 befindet sich rechts neben dem Scheibenkanal 17.

    [0019] Da sich die Sternräder 31,32 kontinuierlich drehen, während sich das Sternrad 34 schrittweise dreht, ändert sich die Zahl der gestreckten Glieder 102 zyklisch, wie aus Fig.9 ersichtlich ist, in der diese Zahl durch den Pfeil 111 angedeutet ist. Die Steuereinrichtung 18 hat nun die Aufgabe den Motor 21 so anzutreiben, dass seine Drehzahl ständig der Kadenz der Waffe entspricht, der volle Abschnitt 35 der endlosen Förderkette 29 soll nicht zu stark zusammengeschoben werden und der leere Abschnitt 36 soll nicht zu stark gestreckt werden, oder mit anderen Worten, die Pfeile 111 sollen alle gleich lang sein.

    [0020] Diese Steuerung wird wie folgt durchgeführt:

    Bei jedem Schuss der Feuerwaffe 10 wird über einen Schalter S3 (Fig.1) der Feuerwaffe ein elektrischer Impuls tl, t2, t3...tn-l, tn (siehe auch Fig.9) zugeführt. Mit jedem Impuls wird der elektrohydraulische Motor 21 (Fig.1) um eine entsprechende Anzahl Schritte kontinuierlich gedreht. Wie erwähnt, dreht sich bei jedem Schuss das Sternrad 34 um 72 Grad, daher müssen sich auch die Sternräder 31,32 um denselben Betrag drehen, der Schrittschaltmotor oder elektrohydraulische Schrittmotor 21(Fig.l) muss daher die Sternräder 31,32 ebenfalls um diesen Betrag antreiben. Die Steuereinrichtung 18 muss daher nach jedem Impuls vom Schalter S3 eine bestimmte Anzahl Impulse an den Motor 21 abgeben, damit dieser die gewünschte Anzahl Schritte macht. Vorzugsweise wird ein elektrohydraulischer Schrittmotor verwendet. Ein solcher elektrohydraulischer Schrittmotor besteht aus einem elektrischen Schrittmotor, einem NC-Ventil und einem Hydromotor, wobei das NC-Ventil zusammen mit dem Hydromotor einen hydraulischen Drehmomentverstärker bilden.


    Bezugsziffernliste:



    [0021] 

    10 Feuerwaffe 47 Zahnrad 80 Welle

    11 Trommelmagazin 48 Zahnrad 81 Zahnrad

    12 Fördervorrichtung 49 Zahnrad 82 Zahnrkranz

    13 innerer Behälter 50 Zahnrad 83 Becher

    14 äusserer " 51 Zahnrad 84 Patrone

    15 Förderkanal 52 Riemen 85 Scheibe

    16 Förderkanal 53 Welle 86 grosse - )

    17 Scheibenkanal 54 Getriebe 87 Oeffnung)

    18 Steuer- & 55 Kurvenscheibe 88 kleine - )

    Antriebskasten 56 Zahnstange 89 Oeffnung)

    19 Bediengerät 57 Zahnrad 90 T-förm.Nut

    20 Mikroprozessor 58 Schiebe 91 T-förm.Ansatz

    21 elektrohydraul. 59 Zahnrad 92 Bohrung

    Schrittmotor 60 Zahnrad 93 Bohrung

    22 Pumpe 61 Zahnrad 94 Bohrung

    23 Förderkette 62 Zahnrad 95 Oeffnung gr

    24 Mitnehmer 63 Zahnrad 96 Oeffnung gr.

    25 Mitnehmer 64 Welle 97 Oeffnung kl.

    26 Patrone 65 Zahnrad 98 Oeffnung kl.

    27 Patrone 66 Zahnrad 99 Schiene

    28 Entnahmevorricht. 67 Riemenscheibe 100 Schiene

    29 (Förderkette ) 68 Riemen 101 Doppelzuführer

    30 ( endlos ) 69 Welle 102 Glieder

    31-34 Sternräder 70 Getriebe 103 Verschluss

    35 voller (Abschnitt d. 71 Kurvenscheibe 104 Patrone

    36 leerer (Förderkette) 72 Zahnstange 105 Patrone

    37 Sternrad 73 Zahnrad 106 Fläche

    38 Sternrad 74 Schieber 107 Bolzen

    40 Zahnrad 75 Getriebe 108 quadr.Bohrung

    41 Zahnrad 76 Welle 109 Patrone

    42 Zahnrad 77 Zahnrad 110 Linie

    43 Zahnrad 78 Zahnkranz 111 Pfeil

    44 Hauptwelle 79 Getriebe 112 Linie

    45 Kupplung 113 Zylinder

    46 Riemenscheibe 114 Kolben




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Zuführen von Patronen (26,27) aus einem Munitionsbehälter (11) zu einer Feuerwaffe (10), die um eine Elevationsachse (X-X) und um eine Azimutachse schwenkbar gelagert ist, mit einem Förderkanal (15,16) und mit einem Scheibenkanal (17) zwischen Munitionsbehälter (11) und Feuerwaffe (10) und mit einer endlosen Förderkette (29,30) im Förderkanal (15,16), dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkette (29,30) auf einer Führungsschiene (99,100,90) vom Munitionsbehälter (11) zur Feuerwaffe (10) geführt ist und dass die Förderkette (29,30) verlängerbar und verkürzbar ist, um die am Anfang und am Ende eines Feuerstosses erforderlichen Beschleunigungskräfte für die Munitionszufuhr klein zu halten.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, zum Zuführen von zwei Sorten Munition aus einem Munitionsbehälter (11) zu einer Feuerwaffe (10), dadurch gekennzeichnet, dass ein Trommelmagazin (11) aus zwei konzentrisch angeordneten Behältern (13,14) besteht, von denen der eine Behälter (14) den anderen Behälter (13) ringförmig umgibt, mit zwei endlosen Förderketten (29,30) zur wahlweisen Entnahme von Munition aus den beiden Behältern (13,14) des Trommelmagazins (11), die sich gegenläufig bewegen, wobei sich die beiden gefüllten Abschnitte (35) der beiden Förderketten (29,30) zwischen den beiden leeren Abschnitten (36) der Förderketten (29,30) befinden.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Förderketten (29,30) durch einen Scheibenkanal (17) hindurch geführt sind, dessen Scheiben (85) um die Elevationsachse (X-X) der Feuerwaffe (10) drehbar gelagert sind, dass jede Scheibe (85) zwei Durchtrittsöffnungen (86,87) für die gefüllten Abschnitte (35), sowie zwei Durchtrittsöffnungen (88,89) für die leeren Abschnitte (36) der beiden Förderketten (29,30) aufweisen und dass die Scheiben (85) verschiebbar angeordnet sind zur wahlweisen Zufuhr der einen oder anderen Muniticnssorte.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Glieder (102) der Förderkette (29,30) mit Spiel verbunden sind, welches eine Verlängerung und Verkürzung der Förderkette (29,30) gewährleistet.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Glied (102) der Förderkette (29,30) an einem Ende einen Bolzen (107) aufweist, der in eine im Querschnitt annähernd quadratische Bohrung (108) des benachbarten Gliedes (102) hineinragt, und dass der Bolzen (107) einen wesentlich kleineren Querschnitt besitzt als die Bohrung (108), in welche er hineinragt.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antrieb der Förderkette (29,30) diese an einen elektrohydraulischen Schrittmotor (21) angeschlossen ist, der aus einem elektrischen Schrittmotor und einem hydraulischen Drehmoment-Verstärker besteht, welcher seinerseits aus einem NC-Ventil und einem Hydromotor besteht, wobei der elektrische Schrittmotor in Funktion der Kadenz gesteuert ist.
     




    Zeichnung































    Recherchenbericht