(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 152 622 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
28.08.1985 Patentblatt 1985/35 |
(22) |
Anmeldetag: 22.12.1984 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
DE FR GB IT |
(30) |
Priorität: |
11.02.1984 DE 3404961
|
(71) |
Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
|
70442 Stuttgart (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Keller, Heinz
D-7316 Köngen (DE)
- Stroezel, Reinhold, Ing.
D-7022 Leinfelden-Echterdingen 1 (DE)
|
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Handwerkzeugmaschine zum Verputzen von Kanten |
(57) @ Es wird eine Handwerkzeugmaschine zum Verputzen von Kanten und kantennahen Teilen
übereinander geschweißter Bleche, insbesondere an Fenster- und Türaussparungen von
Automobilkarosserien vorgeschlagen, auf deren Arbeitsspindel (2) zwei runde Metalldrahtbürsten
(3, 4) mit einander zugewendeten Bürstendrahtspitzen befestigt sind. Durch die Gestaltung
der Metalldrahtbürsten als Topfbürsten (3, 4) mit sich nach der offenen Seite erweiterndem
Durchmesser erhalten die einander gegenüber gestellten Bürstenreihen (13, 14) eine
Neigung gegeneinander. Sie bilden einen sich nach außen öffnenden, in Umfangsrichtung
verlaufenden Schlitz (15), durch den das Ansetzen des Topfbürstenpaares an die zu
bearbeitenden Blechkanten (16, 17) erleichtert wird. Der Bedienende ist vor Verletzungen
geschützt. Es kann schneller und damit wirtschaftlicher gearbeitet werden. Die hohe
Standzeit der Topfbürsten und deren relativ billige Herstellung fördert die Wirtschaftlichkeit
weiter.
|

|
Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Handwerkzeugmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist bekannt, zum Entgraten und Verputzen der Kanten von übereinander geschweißten
Blechen und der Schweißpunkte in der Nähe dieser Kanten Winkelschleifer einzusetzen.
Auch das Hauptpatent (Patentanmeldung P 34 04 036.6 ) betrifft eine solche Handwerkzeugmaschine.
Mit diesen Handwerkzeugmaschinen ist die Arbeit für den Bedienenden relativ gefährlich,
weil er leicht abrutschen und sich Schnittverletzungen an den scharfen Kanten zuziehen
kann, es sei denn, man setzt relativ teure Handhabungsautomaten hierfür ein.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine mit den kenn- . zeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß der Bedienende vor Schnittverletzungen
geschützt ist und dennoch die Arbeit wirtschaftlicher ausgeführt werden kann. Mit
den einander zugewendeten, schräg zueinander angeordneten Drähten zweier Metalldrahtbürsten
kann die Handwerkzeugmaschine an der zu entgratenden Blechkante abgestützt und sicher
geführt werden. Durch das federnde Nachgeben der Drähte der vorzugsweise als Topf-
. bürsten ausgebildeten Metalldrahtbürsten ist das gleichzeitige Bearbeiten sowohl
beider Blechkanten als auch der Schweißstellen an beiden Blechoberflächen in der Nähe
der Kanten sichergestellt, ohne daß hierzu besondere handwerkliche Fertigkeiten erforderlich
sind. Auch unterschiedliche Blechdicken oder leichtes Verkanten der Handwerkzeug-
maschine bleiben ohne Einfluß auf die Wirkung der entgratenden Bürsten. Eine Verletzung
der Blechteile im Bearbeitungsbereich ist ausgeschlossen. Die Metalldrahtbürsten haben
außerdem eine hohe Standzeit und sind relativ billig herstellbar. Die einzuhaltenden
Fertigungstoleranzen können großzügig festgelegt werden.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Handwerkzeugmaschine möglich.
So verhindert der zwischen den Bürsten gelagerte Anschlagring, daß mit den Bürsten
zu weit in die Blechflächen hinein gefahren wird und zum Beispiel zu lackierende Flächen
Kratzer bekommen.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine
erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine in der Seitenansicht, teilweise geschnitten.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Ein Winkelschleifer 1 besitzt eine Arbeitsspindel 2, auf der zwei als Topfbürsten
3 und 4 ausgebildete und einander gegenüber gestellte Metalldrahtbürsten befestigt
sind.
[0006] Diese Topfbürsten sind aufgeschoben auf die Arbeitsspindel 2 und mittels einer Distanzhülse
5 in einem vorbestimmten Abstand voneinander gehalten. Die rückseitige Stirnfläche
der Topfbürste 4 liegt an einem Bund 6 der Arbeitsspindel 2 an. Diese Topfbürste 4
muß deshalb zuerst auf die Arbeitsspindel 2 aufgeschoben werden. Danach wird die Distanzhülse
5 auf die Arbeitsspindel 2 aufgeschoben. Sie trägt auf einem Kugellager 7 einen Anschlagring
8. Der Anschlagring hat eine in Umfangsrichtung verlaufende Rinne 9. Die Lagerung
des Anschlagringes 8 auf der Distanzhülse 5 ist so gewählt, daß er genau in der Mitte
zwischen den beiden Topfbürsten 3 und 4 zu liegen kommt. Danach wird die Topfbürste
3 auf die Arbeitsspindel 2 aufgeschoben und auf ein Gewinde 10 am Ende der Arbeitsspindel
2 eine Spannmutter 11 aufgeschraubt. Schlüsselflächen 12 am Bund 6 der Arbeitsspindel
2 und die Schlüsselflächen der Spannmutter 11 gestatten ein festes Zusammenspannen
der Einheit Topfbürsten 3/4, Distanzhülse 5, Kugellager 7 und Anschlagring 8. Die
Topfform der Topfbürsten 3 und 4 ist so gewählt, daß sich ihr Durchmesser zur offenen
Seite hin erweitert. Bürstenreihen 13 und 14 sind deshalb so zueinander geneigt, daß
sie einen sich nach außen hin erweiternden Schlitz 15 bilden. Dieser Schlitz 15 kann
an eine zu bearbeitende Kante von Blechteilen 16 und 17 herangeführt werden. Die Eintauchtiefe
der Blechteile 16 und 17 zwischen die Topfbürsten 3 und 4 ist durch den Anschlagring
8 mit der Rinne 9 begrenzt.
[0007] Das Bearbeiten der Kanten und kantennahen Teile übereinander
geschweißter Bleche z. B. an Fenster- und Türaussparungen von Automobilkarosserien,
ist durch diese Anordnung der Topfbürsten erleichtert. Dabei bereiten unterschiedliche
Blechdicken oder der Übergang zwischen einem Paket von zwei aufeinander geschweißten
Blechen zu einem Paket mit drei aufeinander geschweißten Blechen und umgekehrt keine
Schwierigkeiten. Auch ein leichtes Kippen des Winkelschleifers 1 führt nicht zum Verletzen
der Blechoberflächen sondern wird durch die Elastizität der Bürsten ausgeglichen.
Das Abkoppeln des Anschlagringes 8 von der Drehbewegung der Arbeitsspindel 2 mittels
des Kugellagers 7 verhindert ein Schleifen des Anschlagringes 8 an der Blechkante.
Dies verhindert erneute Gratbildung. Die Rinne 9 erleichtert das saubere Führen der
Topfbürsten 3 und 4 an der zu bearbeitenden Blechkante entlang. Dabei rollt der Anschlagring
8 an dieser Blechkante ab und unterstützt so das sichere Führen des Winkelschleifers
1.
1. Handwerkzeugmaschine zum Verputzen von Kanten und kantennahen Teilen übereinander
geschweißter Bleche, z. B. an Fenster- und Türaussparungen von Automobilkarosserien,
insbesondere nach Patent (Patentanmeldung P ), dadurch gekennzeichnet, daß auf einer
Arbeitsspindel (2) einer solchen Handwerkzeugmaschine (1) zwei runde Metalldrahtbürsten
(3, 4) mit einander zugewandten Bürstendrahtspitzen befestigt sind.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalldrahtbürsten
Topfbürsten (3, 4) mit sich nach ihrer offenen Seite hin erweiterndem Durchmesser
sind, so daß die einander.gegenüber stehenden Bürstenreihen (13, 14) zueinander geneigt sind.
3. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Topfbürsten (3, 4) ein Anschlagring (8) auf der Arbeitsspindel (2)
gelagert ist, der die Eindringtiefe der Bleche (16, 17) mit der zu bearbeitenden Kante
zwischen die Topfbürsten (3, 4) begrenzt.
4. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der.Anschlagring
(8) mittels eines Kugellagers (7) auf der Arbeitsspindel (2) gelagert ist.
5. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagring
(8), vorzugsweise mittels eines Kugellagers (7), auf einer Distanzhülse (5) auf der
Arbeitsspindel (2) und zwischen den Topfbürsten (3, 4) gelagert ist.
6. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagring
(8) eine in Umfangsrichtung verlaufende Rinne (9) hat.
