Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Eintreibgerät für Befestigungsmittel, wie Klammern, Nägel
u.dgl., insbesondere einen Elektrotacker, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung.
[0002] Bei einem bekannten Elektrotacker dieser Art weist die Erregerspule des Elektromagneten
einen die Erregerwicklung aufnehmenden, etwa garnrollenförmigen Spulenkörper auf,
der an beiden Stirnseiten am Gehäuse befestigt ist. Solche Elektrotacker arbeiten
im allgemeinen mit Stoßmesser- oder Stößelgeschwindigkeiten von max. 9 m/s. Um mit
dieser Geschwindigkeit eine Klammer eintreiben zu können, ist eine Stößelmasse von
ca. 150 g erforderlich. Bei einer Beschleunigungszeit des Stoßmessers von ca. 0,01
s ergibt sich eine mittlere Kraft auf den Stößel oder das Stoßmesser von 135 N, was
bei einem dem zeitlichen Verlauf des Stromes entsprechenden zeitlichen Verlauf der
Kraft eine maximale Kraft von 190 N ergibt. Mit mindestens dieser Maximalkraft muß
der Bedienende den Elektrotacker an das Werkstück andrücken, damit der Elektrotacker
beim Arbeitsvorgang in Anlage zum Werkstück bleibt. Bringt der Bedienende diese Andrückkraft
nicht auf, so wird einerseits das Befestigungsmittel, also die Klammer oder der Nagel,
nicht mehr bündig zur Werkstückoberfläche eingeschlagen und andererseits der Takker
nach dem Abfangen der Rückbewegung durch die Hand des Bedienenden wieder nach vorn
beschleunigt und auf das Werkstück aufgeschlagen. Im ersten Fall ragt das Befestigungsmittel
mit einem von der Andrückkraft abhängigen Überstand über die Werkstückoberfläche vor,
während im anderen Fall die auf die Werkstückoberfläche wieder auftreffende Tackernase
dort häßliche Eindrücke verursacht. In beiden Fällen wird ein nur sehr mangelhaftes
Arbeitsergebnis erzielt. Außerdem ist es für den Bedienenden recht unangenehm, mit
einem Tacker zu arbeiten, der entweder mit hoher Kraft angedrückt werden muß oder
andernfalls regelrechte Bocksprünge ausführt.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Eintreibgerät für Befestigungsmittel, wie Klammern oder Nägel,
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß
beim Arbeitsvorgang nur eine relativ geringe Rückstoßkraft auf das Gehäuse des Eintreibgeräts
ausgeübt wird, die vom Bedienenden spielend leicht aufgenommen werden kann. Das Eintreibgerät
bleibt damit ständig in Kontakt mit dem Werkstück, so daß unabhängig von der Andrückkraft
die Befestigungsmittel immer bündig zur Werkstückoberfläche eingeschlagen werden.
Das erzielte Arbeitsergebnis ist immer optimal.Einschläge in der Werkstückoberfläche
werden sicher ausgeschlossen.
[0004] Der beim Beschleunigen des Stoßmessers auf die Erregerspule ausgeübte Rückimpuls
erteilt der Erregerspule eine Rückgeschwindigkeit von ca. 1 m/s. Die Erregerspule
hat zu dem Zeitpunkt, an dem das Befestigungsmittel gerade voll in das Werkstück eingedrungen
ist, einen Weg von ca. 10 mm zurückgelegt. Auf den ersten Millimetern ihres Federweges
übt die Rückholfeder nur eine geringe Kraft auf die Erregerspule und damit auf das
Gehäuse des Eintreibgeräts auf, so daß das Eintreibgerät immer im Kontakt mit dem
Werkstück bleibt. Der nach Beendigung des Eintreibvorgangs folgende Bewequngsvorgang
der Erregerspule wird von der Progression der Federkennlinie der Rückholfeder bestimmt.
Eine steil progressive Federkennlinie spart Bauraum, läßt aber bei relativ geringer
Andrückkraft das Springen des Eintreibgerätes zu. Eine schwach progressive Federkennlinie
benötigt zwar größeren Bauraum hat aber den Vorteil eines sehr geringen Rückstoßes.
Zeichnung
[0005] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei zeigt die Zeichnung ausschnittweise
einen Längsschnitt eines als Elektrotacker ausgebildeten Eintreibgeräts zum Einschlagen
von Befestigungsklammern.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Der in der Zeichnung im Längsschnitt nur ausschnittweise zu sehende Elektrotacker
als Beispiel eines Eintreibgeräts ist allgemein bekannt und z.B. in der DE-OS 32 32
137 in Aufbau und Wirkungsweise ausführlich beschrieben.
[0007] Der Elektrotacker weist ein Gehäuse 10 mit einem Ausstoßkanal 11 auf, dem sukzessive
eine Befestigungsklammer aus einem Magazin 12 zugeführt wird. Der Zuführmechanismus
der einzelnen Befestigungsklammern aus dem Magazin 12 in den Ausstoßkanal 11 ist in
der oben angegebenen DE-OS ebenfalls ausführlich beschrieben, so daß hierauf nicht
weiter eingegangen zu werden braucht. Im Gehäuse 10 ist ein Stößel oder Stoßmesser
13 geführt, das in den Ausstoßkanal 11 hineinragt und die in dem Ausstoßkanal 11 befindliche
Befestigungsklammer in ein Werkstück, auf welches der Ausstoßkanal 11 aufzupressen
ist, eintreibt. Hierzu wird das Stoßmesser 13 von einem Elektromagneten 14 entgegen
der Kraft einer Rückstellfeder 15 angetrieben.
[0008] Der Elektromagnet 14 weist eine Erregerspule 16 und einen Magnetanker 17 auf, der
in die Zentralöffnung 18 der Erregerspule 16 eintaucht und in dieser axial verschieblich
geführt ist. Die Erregerspule 16 besteht aus einem etwa garnrollenartigen Spulenkörper
19, der zwei jeweils an beiden Stirnseiten vorstehende zylinderförmige Ansätze 20,
21 aufweist, und aus einer von dem Spulenkörper 19 aufgenommenen Erregerwicklung 22.
Der Innenzylinder des Snulenkörpers 19 bildet die Zentralöffnung 18, in welcher der
das Stoßmesser 13 tragende Magnetanker 17 längs verschieblich geführt ist. Der Spulenkörper
19 ist von einer etwa topfförmigen Führungshülse 23 umgeben und ragt mit seinem zylinderförmigen
Ansatz 20 in einen am Boden 25 der Führungshülse 23 einstückig von dieser wegstehenden
Zylinderstutzen 24 hinein. Der Spulenkörper 19 ist am Boden 25 des Zylinderstutzens
24 durch beliebige Befestigungsmittel befestigt, mit deren Hilfe zugleich ein auf
der gegenüberliegenden Seite des Bodens 25 liegendes ringförmiges elastisches Anschlagelement
26 gehalten wird. Mit diesem Anschlagelement 26 liegt der Boden 25 der Führungshülse
23 bei unerregtem Elektromagneten 14 in der Grundstellung an einem Ringsteg 27 des
Gehäuses 10 an.
[0009] Die Führungshülse 23 ist in Rippen 28 längs verschieblich geführt, die an der Innenwandung
des Gehäuses 10 verteilt angeordnet sind. Die offene Stirnseite der topfförmigen Führungshülse
23 ist von einer Ringscheibe 29 abgeschlossen, die eine Zusatzmasse bildet und von
einer Rückholfeder 30, die hier als eine den Magnetanker 17 koaxial umgebende Schraubendruckfeder
31 ausgebildet ist, auf den Stirnrand 32 der Führungshülse 23 aufgepreßt wird. Die
Ringscheibe 29 weist eine Ausnehmung 33 auf, die eine Auflage- und Zentrierfläche
für die Schraubendruckfeder 31 bildet. Die Schraubendruckfeder 31 stützt sich mit
ihrer anderen Stirnseite über ein Dämpfungselement 34, hier ein als Endanschlag fungierender
Dämpfungsgummi, an dem Gehäuse 10 ab. Die Federkennlinie der Schraubendruckfeder 31
ist progressiv ausgelegt. Dabei kann je nach den vorliegenden Bedürfnissen die Federkennlinie
entweder steil oder flach und/oder stark oder schwach progressiv sein. Mit steiler
Federkennlinie ist der für die Aufnahme der Schrauben-druckfeder 31 erforderliche
Bauraum gering, jedoch ist die aufzubringende Anpreßkraft, um ein Springen des Elektrotackers
zu vermeiden, noch relativ hoch. Im zweiten Fall ist zwar das zusätzliche Bauvolumen
zur Unterbringung der Schraubendruckfeder 31 wesentlich größer, doch,hat man hier
den Vorteil eines recht geringen Rückstoßes.
[0010] Die Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen Elektrotackers ist wie folgt:
Der Elektrotacker wird zunächst mit der Öffnung des Ausstoßkanals 11 auf das Werkstück
aufgesetzt und an das Werkstück angedrückt. Wie in der DE-OS 32 32 137 beschrieben,wird
durch diese Bewegung die vorderste einer Reihe von im Magazin 12 gespeicherten Befestigungsklammern
in den Ausstoßkanal 11 gebracht. Durch manuelles Betätigen eines nicht dargestellten
Einschalters für den Elektromagneten 14 wird die Erregerwicklung 22 mit Erregerstrom
beaufschlagt. Der Magnetanker 16 wird in die Zentralöffnung 18 hineingezogen, wobei
das Stoßmesser 13 die im Ausstoßkanal 11 befindliche Befestigungsklammer in das Werkstück
eintreibt. Der beim Beschleunigen des Magnetankers 17 auf die Erregerspule 16 ausgeübte
Rückimpuls erteilt letzterer eine Rückgeschwindigkeit von ca. 1 m/s. Dadurch hat die
Erregerspule 16 zum Zeitpunkt, an dem die Befestigungsklammer gerade in das Werkstück
eingedrungen ist, einen Weg von ca. 10 mm zurückgelegt. Durch die Progression der
Federkennlinie übt die Schraubendruckfeder 31 auf den ersten Millimetern ihres Zusammendrückens
nur eine geringe Kraft auf die Erregerspule 16 aus, die von dem Bedienenden spielend
aufgebracht werden kann. Der Elektrotacker bleibt damit in Kontakt mit dem Werkstück
und die Befestigungsklammer wird stets bündig zur Werkstückoberfläche vollständig
eingeschlagen. Der nach Beendigung dieses Eintreibvorgangs der Befestigungsklammer
sich anschließende Bewegungsvorgang der Erregerspule 16 wird bestimmt von der Art
der Progression der Federkennlinie. Eine flache, schwach progressive Federkennlinie
bewirkt nur einen sehr geringen Rückstoß auf das Gehäuse 10, während eine etwas steilere
und eventuell auch stärker progressive Federkennlinie eine größere Anpreßkraft zum
Auffangen des Rückstoßes erforderlich macht.
1. Eintreibgerät für Befestigungsmittel, wie Klammern, Nägel u.dgl., insbesondere
Elektrotacker, mit einem in einem Gehäuse geführten Stoßmesser zum Eintreiben der
Befestigungsmittel und einem im Gehäuse angeordneten, das Stoßmesser antreibenden
Elektromagneten, der eine Erregerspule und einen in deren Zentralöffnung geführten
Magnetanker aufweist, an dem das Stoßmesser befestigt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregerspule (16) im Gehäuse (10) axialbeweglich geführt und über eine Rückholfeder
(30) an dem Gehäuse (10) abgestützt ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückholfeder (30) eine progressive
Federkennlinie aufweist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückholfeder (30)
als Druckfeder, vorzugsweise als eine den Magnetanker (17) koaxial umgebende Schraubendruckfeder
(31),ausgebildet ist, die sich einerseits an der Stirnseite der Erregerspule (16)
und andererseits an dem Gehäuse (10) abstützt.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Druckfeder (31) und
Gehäuse (10) ein als Endanschlag wirkendes Dämpfungselement (34) angeordnet ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Erregerspule
(16) eine Zusatzmasse (29) befestigt ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerspule
(16) in einer etwa topfförmigen Führungshülse (23) mit koaxialem Zylinderstutzen (24)
befestigt ist und daß die Führungshülse (23) im Gehäuse (10) längsverschieblich gehalten
ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der unerregten Grundstellung
von Erregerspule (16) und Magnetanker (17) der Boden (25) der Führungshülse (23) über
mindestens ein elastisches Anschlagelement (26) an einem vom Gehäuse (10) radial vorspringenden
Ringsteg (27) anliegt.
8. Gerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerspule (16)
einen etwa garnrollenartigen Spulenkörper (19) aufweist, der mit einem zylinderförmigen
Ansatz (20) in den Zylinderstutzen (24) der Führungshülse (23) hineinragt und - vorzugsweise
zusammen mit dem Anschlagelement (26) - am Boden (25) der Führungshülse (23) befestigt
ist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 6 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzmasse
als Ringscheibe (29) ausgebildet ist, die an der offenen Seite der topfförmigen Führungshülse
(23) auf deren Stirnrand (32) aufliegt, und daß die Druckfeder (31) sich an der Ringscheibe
(29) abstützt.
10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringscheibe (29) eine Ausnehmung
(33) aufweist, die eine Anlage- und Zentrierfläche für die Druckfeder (31) bildet.