[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Buchsdichtung zum Trennen eines zylindrischen
Körpers von einer ihn aufnehmenden Bohrung mit einem oberen und einem unteren Ende,
wobei das obere Ende gegen den zylindrischen Körper in einem Bereich außerhalb der
Bohrung anliegt und das untere Ende abgeschrägt ist.
[0002] Derartige Buchsdichtungen können in vielen Bereichen eingesetzt werden. Ein bevorzugtes
Einsatzgebiet ist das der Verbrennungsmotoren, wo es gilt zu verhindern, daß die während
der Arbeitsspiele in der Zylinderbohrung entstehenden Gase hoher Temperatur an dem
unteren Teil der Einspritzdüse vorbei bis in deren oberen Bereich streichen und dort
Hitze- und Verkohlungsprobleme hervorrufen.
[0003] Auch die Buchsdichtung (US-A-4 201 172), von der die Erfindung ausgeht, soll diese
Problematik lösen. Im einzelnen ist die Dichtung derart ausgebildet, daß sie einen
Teil der Einspritzdüse umgibt und an ihrem oberen Ende in einen ringförmigen Flansch
ausläuft, der über einen Deckel auf den Zylinderkopf gepreßt wird. Außerdem ist in
den Düsenkörper mit dem kleineren Durchmesser noch eine Ringnut eingearbeitet, in
die die Buchsdichtung eingesetzt ist.
[0004] Auf diese Weise ist die Buchsdichtung in der Einspritzdüse festgelegt und soll hitzeisolierend
wirken, weshalb sie aus hitzebeständigem Gummi ausgebildet sein kann. Durch die Form
der Buchsdichtung ist die Einsatztiefe der Düse vorgegeben und infolge der Pressung
des Ringflansches können in diesem Bereich bei Relativbewegungen zwischen Düse und
Zylinderkopf Spannungen auftreten, die zu vorzeitigen Ermüdungserscheinungen führen,
wodurch die Wirksamkeit der Dichtung verringert wird und Gase aus der Zylinderbuchse
an der Düse vorbei austreten können.
[0005] Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe wird darin gesehen, daß die Enden der Buchsdichtung
axial zueinander und voneinander bewegbar sind.
[0006] Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst worden, daß die Dichtung zwischen
ihrem oberen Ende und dem Anfang der Abschrägung einen balgförmigen Teil und zumindest
am Anfang der Abschrägung einen größeren Durchmesser als die Bohrung aufweist. Auf
diese Weise kann sich die Dichtung unterschiedlichen Einsatztiefen des zylindrischen
Körpers und Relativbewegungen zwischen Körper und Bohrung leicht anpassen, da der
balgförmige Teil ein Zusammenschieben und Auseinanderziehen zuläßt und die Durchmesserwahl
am Anfang der Abschrägung ein sicheres Halten der Dichtung zwischen Körper und Bohrung
gewährleistet. Bei einem Einsatz in einem Verbrennungsmotor wird dadurch mit Sicherheit
vermieden, daß auch bei längerer Einsatzzeit keine Gase aus dem Brennraum entweichen
können.
[0007] Für eine Buchsdichtung, bei der der zylindrische Körper als Düse mit unterschiedlichen
Außendurchmessern ausgebildet ist, so daß eine radiale Schulter entsteht, gegen die
das obere Ende der Dichtung anliegt, wird nach der Erfindung ferner vorgeschlagen,
daß die Dichtung zwischen dem oberen Ende und dem Anfang der Abschrägung eine gleiche
Wandstärke aufweist.
[0008] Zweckmäßig kann der balgförmige Teil etwa mittig zwischen dem oberen und unteren
Ende der Dichtung vorgesehen sein, wobei der balgförmige Teil im Querschnitt halbkreisförmig
ausgebildet ist.
[0009] In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher erläutertes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine in einen Zylinderkopf eingesetzte Einspritzdüse für Brennstoff mit einer
Buchsdichtung im Querschnitt;
Fig. 2 die Buchsdichtung im größeren Maßstab;
Fig. 3 die Buchsdichtung in perspektivischer Darstellung.
[0010] In Fig. 1 der Zeichnung ist eine Verbrennungsmaschine 10 auszugsweise wiedergegeben.
Ihr Motorblock ist mit 12, eine zugehörige Zylinderbohrung ist mit 14 und ein Zylinderkopf,
der in üblicher Weise auf dem Motorblock 12 befestigt ist und die Zylinderbohrung
14 einenends verschließt, ist mit 16 bezeichnet. In den Zylinderkopf 16 ist eine abgesetzte
Durchgangsbohrung 18 eingearbeitet, die im einzelnen aus einer Bohrung 20 mit kleinerem
Durchmesser, die in die Zylinderbohrung 14 mündet, und einer Bohrung 22 mit größerem
Durchmesser besteht, die von der Zylinderbohrung 14 entfernt liegt. Eine Einspritzdüse
24 ist in der Durchgangsbohrung 18 eingesetzt und über ein Gewinde 26 mit dem Zylinderkopf
14 verschraubt. Das Gewinde 26 macht es möglich, daß die Einspritzdüse 24 axial verstellt
werden kann. Selbstverständlich können anstelle des Gewindes 26 andere Einstellmittel
verwendet werden. Auch die Einspritzdüse 24 ist abgesetzt ausgebildet und besteht
demnach aus einem zylindrischen Körper 30 mit kleinerem Durchmesser als ein weiterer
Abschnitt 32 mit größerem Umfang. An dem Übergang von dem kleineren Körper 30 zu dem
Abschnitt 32 entsteht eine Schulter 28 und der Körper 30 hat einen Durchmesser, der
einige Tausendstel kleiner ist, als der Durchmesser der Bohrung 20.
[0011] Während des Einsatzes der Verbrennungsmaschine 10 entstehen infolge der Verbrennung
Gase in der Zylinderbohrung 14, die dazu tendieren, durch die Bohrung 20 in die Bohrung
22 nach oben zu strömen, was schädlich ist, da dadurch die Einspritzdüse 24 sich aufheizt
und Verkohlungsprobleme auftreten können. Hinzu kommt, daß, wenn die Gase in die Bohrung
22 mit dem größeren Durchmesser strömen, ein Totvolumen von Luft vorhanden ist, wodurch
eine sogenannte für nachfolgende Arbeitsspiele entsteht. Durch die Kombinationswirkung
von aufgeheizter Einspritzdüse 24, der Abschreckung des Lufttotvolumens und der Verkohlung
wird der Leistungsgrad der Verbrennungsmaschine 10 verschlechtert und der Emissionsgrad
erhöht.
[0012] Um zu verhindern, daß die Gase in die Bohrung 22 mit dem größeren Durchmesser eintreten,
wird eine Buchsdichtung 34 eingesetzt. Sie ist am besten in den Fig. 2 und 3 zu erkennen
und hat die Form eines hohlen hülsenförmigen Ringes 36, der den zylindrischen Körper
30 der Einspritzdüse 24 umfangsmäßig umfaßt und gegen diesen anliegt. Der Ring 36
hat ein flaches oberes Ende 38, das gegen die Schulter 28 anliegt, und ein abgeschrägtes
oder kegeliges unteres Ende 40, das zumindest teilweise gegen die Innenwandung der
Bohrung 20 mit dem kleineren Durchmesser anliegt. Die Abschrägung ist an der Außenseite
des Ringes vorgesehen mit einem maximalen Außendurchmesser, der etwas größer ist,
als der Durchmesser der Bohrung 20. Der kleinste Durchmesser der Abschrägung ist etwas
kleiner als der Innendurchmesser der Bohrung.
[0013] Die Abschrägung kann verschiedene Winkelgrößen betragen. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
kann der Winkel 10 bis 4S
0 betragen, vorzugsweise 30° gemessen von der äußeren Oberfläche des Ringes 36.
[0014] Die Buchsdichtung 34 ist außerdem noch mit einem nach außen vorstehenden balgförmigen
Teil 42 versehen, der im Prinzip irgendwo zwischen dem oberen und unteren Ende 38
und 40 vorgesehen werden kann, etwa mittig zwischen den Enden oder vorzugsweise mittig
zwischen dem oberen Ende und dem Anfang 44 der Abschrägung. Der balgförmige Teil 42
ist zusammendrück- und ausziehbar und ermöglicht damit, daß sich die beiden Enden
38 und 40 axial relativ zueinander bewegen können, wenn die Einspritzdüse 24 in den
Zylinderkopf 16 eingesetzt wird oder auch während einer thermischen Expansion, die
beim normalen Betrieb der Verbrennungsmaschine auftritt. So soll beispielsweise eine
Buchsdichtung 34 von einer Gesamthöhe von 6mn in der Lage sein, um maximal 2,5 mm
zusammengedrückt zu werden. Gleichfalls sollte die Buchsdichtung auf ihrer gesamten
Länge, das heißt zwischen dem oberen Ende und dem Anfang 44 der Abschrägung, eine
konstante Wandstärke aufweisen. Dies erlaubt auch eine einfache und wirtschaftliche
Herstellungsweise der Buchsdichtung. Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß der Querschnitt
des balgförmigen Teils 42 halbkreisförmig ist. Obwohl die halbkreisförmige Ausbildung
leicht herzustellen ist, können natürlich auch andere Querschnittsformen Verwendung
finden.
[0015] Beim anfänglichen Einsetzen der Einspritzdüse 24 in die Durchgangsbohrung 18 ist
es wahrscheinlich, daß die Schulter 28 mit der in Fig. 1 strichpunktiert gezeichneten
Linie 46 zur Deckung kommt. Beim Feineinstellen der Einspritzdüse wird die Schulter
28 nach unten in Richtung auf die Zylinderbohrung 14 wandern. Während des Betriebes
der Verbrennungsmaschine wird die Schulter 28 zwischen den Linien 46 und 48 auf und
nieder wandern, und zwar infolge der thermischen Expansion und Kontraktion der zusammengebauten
Teile und infolge der Spannungen, die sich im Zylinderkopf 16 bilden. Die Buchsdichtung
34 läßt diese Dimensionsänderungen zu, da sie zusammendrückbar ist, wenn sich die
Einspritzdüse nach unten in Richtung auf die Zylinderbohrung 14 bewegt, und auseinanderziehbar
auf ihre normale Länge ist, wenn die Einspritzdüse in ihre Ausgangsposition zurückkehrt.
Unter normalem Einsatzverhältnissen, wird die Buchsdichtung verhindern, daß die Gase
in die Bohrung 22 mit dem größeren Durchmesser der Durchgangsbohrung 18 eintreten.
Obwohl die Buchsdichtung aus metallischem Werkstoff hergestellt ist, kann sie als
Hitzedichtung wirken, indem sie verhindert, daß Gase in den Lufttotraum in der Bohrung
22 gelangen. Der metallische Werkstoff kann aber auch durch hitzebeständiges Gummi
oder Plastik ersetzt werden. Ausschlaggebend ist nur, daß das Material dem normalen
Temperaturbereich der Verbrennungsmaschine, der zwischen 300° bis 600° Farenheit liegt,
standhält.
[0016] Die Anwendung der Buchsdichtung ist nicht auf den Einsatz bei Verbrennungsmaschinen
beschränkt. Sie kann überall dort eingesetzt werden, wo ähnliche Bedingungen bei sich
gegeneinander bewegenden Teilen auftreten.
1. Buchsdichtung (34) zum Trennen eines zylindrischen Körpers (30) von einer ihn aufnehmenden
Bohrung (20) mit einem oberen und einem unteren Ende (38, 40), wobei das obere Ende
(38) gegen den zylindrischen Körper (30) in einem Bereich außerhalb der Bohrung (20)
anliegt und das untere Ende abgeschrägt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung
zwischen ihrem oberen Ende (38) und dem Anfang (44) der Abschrägung einen balgförmigen
Teil (42) und zumindest am Anfang (44) der Abschrägung einen größeren Durchmesser
als die Bohrung (20) aufweist.
2. Buchsdichtung (34) nach Anspruch 1, wobei der zylindrische Körper (30) als Düse
mit unterschiedlichen Außendurchmessern ausgebildet ist, so daß eine radiale Schulter
(28) entsteht, gegen die das obere Ende (38) der Dichtung (34) anliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (34) zwischen dem oberen Ende (38) und dem Anfang (44) der Abschrägung
eine gleiche Wandstärke aufweist.
3. Buchsdichtung (34) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der balgförmige
Teil (42) etwa mittig zwischen dem oberen und unteren Ende (38, 40) der Dichtung (34)
vorgesehen ist.
4. Buchsdichtung (34) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der balgförmige Teil (42) im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet ist.