[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung der im Oberbegriff des ersten
Anspruchs angegebenen Art.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 32 10 903 bekannt. Sie dient dazu, den
Regelstangenanschlag in Abhängigkeit von verschiedenen Betriebsparametern, die von
einer elektrischen Regeleinrichtung, beispielsweise einer Regelelektronik, laufend
erfaßt und mit vorgegebenen Werten verglichen werden, zu verstellen, um dadurch jeweils
die optimale Leistung der Brennkraftmaschine zur Verfügung zu haben, ohne sie jedoch
zu überlasten oder zu gefährden. Es ist damit u.a. eine Erhöhung der Lebensdauer der
Brennkraftmaschine möglich. Die
Regelelektronik kann viele Betriebsparameter erfassen und einen momentan optimalen
Wert des Regelstangenanschlages festlegen.
[0003] In der DE-OS 32 10 903 wird ein von einer Regelelektronik gesteuerter Regelstangenanschlag
beschrieben, der nicht vollständig von der Regelelektronik abhängig ist, sondern der
beispielsweise noch vom Ladedruck einer aufgeladenen Brennkraftmaschine mechanisch
beeinflußt wird. Dies ist nachteilig, da der elektrische Sollwert für den Regelstangenanschlag,
den die Regelelektronik vorgibt, nicht zwangsläufig zu einem bestimmten expliziten
Stellwert des Regelstangenanschlages führt. Soll die Regelelektronik alle Einflüsse
und Betriebsparameter der Brennkraftmaschine berücksichtigen, so ist bei der in der
DE-OS 32 10 903 offenbarten Regeleinrichtung eine Rückführung des tatsächlichen mechanischen
Stellwertes notwendig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die gattungsgemäße Regeleinrichtung derart
zu verbessern, daß der Regelstangenanschlag in einfacher Weise einem elektrischen
Sollwert, der von einer Regelelektronik vorgegeben wird, ohne weitere Abhängigkeit
folgt. Dabei soll der mechanische Stellwert des Regelstangenanschlages dem elektrischen
Sollwert proportional und rückführungsfrei sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 stehenden Merkmale gelöst.
[0006] Die Verwendung einer elektrischen Regeleinrichtung, beispielsweise einer Regelelektronik,
die alle Betriebsparameter der Brennkraftmaschine durch geeignete Sensoren erfaßt
und zu einem Sollwert für den Regelstangenanschlag verarbeitet, ist notwendige Voraussetzung
zur besonders vorteilhaften Anwendung eines erfindungsgemäßen Regelstangenanschlages,
der einen Regelstangenanschlag bekannter Bauart ersetzen soll. Da die Steuerimpulse
der Regelelektronik direkt von dem neuartigen Regelstangenanschlag in einem den Sollwert
entsprechenden Größe eines den Regelstangenweg begrenzenden Steuergliedes umgesetzt
werden, fallen weitere evtl. benötigte Bauteile weg. Es besteht die Möglichkeit, über
die Regelelektronik ohne zusätzlichen Bauaufwand auf einfache Weise neue bisher nicht
oder nur teilweise berücksichtigte Betriebsparameter zur Steuerung des Regelstangenanschlages
heranzuziehen.
[0007] Die Erfindung verwendet die elektrische Energie nur zur Steuerung eines Drehschiebers.
Die zur Verstellung des Regelstangenanschlages nötige Kraft wird aus einem Druckmittel
entnommen. Da der Drehschieber axial gedreht wird, hat er praktisch keine bewegungshemmenden
Kräfte zu überwinden. Kleine elektrische Energien steuern somit vorteilhafterweise
große mechanische Kräfte. Diese Steuerung geschieht erfindungsgemäß rückführungsfrei
mit dem in die Schrägkantensteuerung integrierten Druckregelkreis. Dabei legt die
Drehstellung des Drehschiebers in Verbindung mit der Schrägkante die Sollgröße der
Druckkraft, und damit auch die Stellung des Regelstangenanschlages, fest.
[0008] Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausführungen der Regeleinrichtung. Von
besonderem Interesse ist dabei die Verwendung von Motoröl, welches in einer Brennkraftmaschine
ohnehin vorhanden ist, als Druckmittel. Es ist aber auch jedes andere Druckmittel
denkbar, wobei komprimierte Luft als weiteres Beispiel erwähnt sein soll. Einzige
Voraussetzung ist dabei die Verwendung eines Druckmittels mit einem zur Betätigung
der Einrichtung genügend hohen Druck, der hingegen ungeregelt sein kann. Für die weitere
Erläuterung der Erfindung im Zusammenhang mit den Unteransprüchen sei auf die Zeichnung
verwiesen.
[0009] Die erfindungsgemäße Konstruktion aus einem elektrischen Signal mit Hilfe von hydraulischer
oder pneumatischer Energie einem diesem elektrischen Signal proportionalen rückführungsfreien
Stellweg eines Stellgliedes zu bilden, läßt sich nicht nur für den Regelstangenanschlag
an einer Einspritzpumpe verwenden. Es sind zur Steuerung einer Brennkraftmachine mit
einer Regelelektronik noch weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar. Insbesondere soll
hier die Verwendung zur Steuerung des Einspritzzeitpunktverstellers einer Einspritzpumpe
erwähnt sein.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines ausgewählten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es stellt dar:
Fig. 1 erfindungsgemäßer Regelstangenanschlag.
[0011] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen erfindungsgemäßen
Regelstangenanschlag dargestellt. Zwischen einem Gehäuseoberteil 5 und einem Gehäuseunterteil
13 ist die Membran 4 fest eingespannt. In der Mitte derselben ist ebenfalls fest mit
dieser verbunden eine Hülse 3 angeordnet. In der Hülse 3 befindet sich sowohl dreh-
als auch axial verschiebbar der von dieser geführte Drehschieber 2, welcher von dem
Schrittschaltmotor 1, der in dem oberen Teil des Gehäuses 5 fest montiert ist, in
kleinen Schritten gedreht werden kann. Die Oberkante der Hülse 3 ist mit einer Schrägkante
9 versehen. Am unteren Ende der Hülse 3 ist die Steuerstange 12, die axial in dem
Gehäuseunterteil 13 geführt ist, fest mit der Hülse 3 verbunden. Das Gehäuseunterteil
13 ist so an ein Einspritzpumpengehäuse angeordnet, daß die Steuerstange 12 bereits
in die Einspritzpumpe hineinragt. Die Stellung der Steuerstange 12 legt über den Winkelhebel
16 den Anschlag 18 für die Regelstange 17 fest. Weiterhin drückt eine Feder 11 die
Membran 4 und somit die Hülse 3 samt der Steuerstange 12 im druckunbelasteten Zustand
auf den oberen Maximalwert, d. h. die Öffnung 8 ist geschlossen. Das Fluid tritt durch
den Einlaß 6 über die Drosselbohrung 7 in den Druckraum oberhalb der Membran 4 ein
und verläßt diesen über die öffnung 8, den Spalt 10 sowie die Ablaßbohrung 14. Der
Drosselquerschnitt der Drosselbohrung 7 ist dabei kleiner als der Durchflußquerschnitt
der Öffnung 8 ausgebildet.
[0012] Im Betrieb legt die Regelelektronik in Abhängigkeit von den Betriebsparametern eine
bestimmte Stellung des Regelstangenanschlages fest. Daraufhin nimmt der Drehschieber
2, wiederum von dem Schrittschaltmotor 1 angesteuert, eine bestimmte Winkelstellung
ein. Ist jetzt die Abflußöffnung 8 durch die Hülse 3 versperrt, so beginnt sich ein
Druck, d. h. auch eine Kraft, auf der Membran 4 aufzubauen, welche dieselbe, also
auch die Hülse 3, nach unten drückt. Dies solange, bis die Schrägkante 9 auf die Abflußbohrung
8 trifft. Die Stellung der Schrägkante 9, welche die Bohrung 8 zum Teil verdeckt,
regelt sich selbsttätig genau so ein, daß Zu- und Abfluß des Druckmittels im Gleichgewicht
bleiben. Die Höhenstellung der Membran 4 ist also quasi fixiert. Zu jeder Drehstellung
des Drehschiebers 2 gehört somit eine genaue Stellung der Schrägkante 9, womit auch
die Steuerstange 12 festgelegt ist. Diese Art der Regelung ist eindeutig und benötigt
keine Rückführung der Regelgröße.
[0013] Wird durch die Regelstange 17 eine Kraft auf die Steuerstange 12 nach oben ausgeübt
und so die Hülse 3 mit der Schrägkante 9 nach oben gedrückt, so entsteht sofort, da
der Querschnitt der Abflußöffnung 8 sich verengt, infolge Druckzunahme oberhalb der
Membran 4 eine nach unten gerichtete Kraft, welche die Hülse 3 und somit auch die
Steuerstange 12 nach unten drückt, bis wieder Gleichgewicht zwischen Zufluß am Einlaß
und Abfluß an der Abflußbohrung 8 herrscht. Das Druckmittel fließt durch die Öffnung
8 in der Hohlbohrung des Drehschiebers an den Spalt 10 zwischen Steuerstange 12 und
Hülse 3 vorbei in den unteren Raum des Gehäuses und dann durch die Abflußbohrung 14
in das Einspritzpumpengehäuse 15. Wird wie in diesem Falle Motoröl als Druckmittel
verwendet, so braucht keine weitere Rückführung des Druckmittels vorgesehen zu werden.
1. Einrichtung zur Steuerung eines Regelstangenanschlages (18) einer Einspritzpumpe
mit einem druckmittelbeaufschlagten Stellglied, welches über ein Betätigungsglied
den Regelstangenanschlag (18) in Abhängigkeit des Druckmitteldruckes steuert, indem
eine separate elektrische Regeleinrichtung, beispielsweise eine Regelelektronik, den
notwendigen augenblicklichen Sollwert des Regelstangenanschlags (18) durch elektrische
Steuerimpulse vorgibt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied mit einem Schrittschaltmotor (1), der die
elektrischen Steuerimpulse direkt verarbeitet, mit einem von diesem betätigten Drehschieber
(2) und einer Schrägkantensteuerung versehen ist, wobei der Drehschieber (2) in Wirkverbindung
mit einer Schrägkante (9) der Schrägkantensteuerung mechanisch den Sollwert des Regelstangenanschlages
(18) festlegt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmittel jedes
bekannte pneumatische oder hydraulische Fluid, insbesondere der Betriebsschmierstoff
oder der Kraftstoff der Brennkraftmaschine, verwendbar ist, und daß der Eintrittsdruck
des Druckmittels ungeregelt ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Druckmitteleinlaß
(6) eine Drosselbohrung (7), deren Drosselquerschnitt einen kleineren Wert als der
Durchflußquerschnitt einer Abflußbohrung (8) der Schrägkantensteuerung aufweist, vorgesehen
ist.
4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrägkantensteuerung als eine am Ende einer Hülse (3) angeordnete Schrägkante
(9) und der im Drehschieber (2), welcher im wesentlichen aus einer hohlgebohrten,
geraden Welle besteht, senkrecht zu dessen Drehachse befindlichen Abflußbohrung (8)
ausgebildet ist und daß der Drehschieber (2) angular drehbar aber in axiale Richtung
fest in der axial verschieblichen Hülse (3) gelagert ist.
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrägkantensteuerung mit der Hülse (3) mit einer senkrecht dazu angeordneten
druckmittelbeaufschlagten Membran (4) verbunden ist, daß die Schrägkantensteuerung
mit der Schrägkante (9) in den von der Membran (4) begrenzten Druckraum hineinragt
und daß die Membran (4) von einer Feder (11), welche eine der Druckmittelkraft entgegengerichtete
Federkraft erzeugt, belastet ist.
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Betätigungsglied, welches mit der Hülse (3) verbunden, von dieser antreibbar ist
und den Regelstangenschlag (18) betätigt, vorgesehen ist, derart, daß das Betätigungsglied
eine im Gehäuseunterteil (14) axial geführte Stange (12), die auf der verlängerten
Achse des Drehschiebers (2) angeordnet ist, und einen an die Stange (12) gekoppelten
Winkelhebel (16) aufweist.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkelhebel (16), dessen Anlenkpunkt am Einspritzgehäuse (15) vorgesehen ist,
mit seinem freien Schenkel den Regelstangenanschlg (18) der Regelstange (17) bildet.