[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz des Ladegutes in Transporteinheiten,
vorzugsweise Eisenbahngüterwagen, gegen in Längsrichtung auftretende Stöße, bestehend
aus zwischen den Ladegutstapeln anzuordnenden Zwischenwänden, die über Laufrollen
verfahrbar an Laufschienen der Längsobergurte des Wagenkastens aufgehängt und oben
und unten mittels in der Zwischenwand angeordneten, über ein Betätigungsgestänge ein-
und ausrückbaren - Raster beliebig direkt oder über Rastschienen am Wagenkasten festlegbar
sind.
[0002] Vorrichtungen der oben genannten Art sind beispielsweise aus der DE-OS 27 52 635
bekannt. Bei diesen Vorrichtungen sind feste Zwischenwände mittels Rollen auf den
im oberen Teil des Eisenbahngüterwagens angeordneten Schienen im Wagen längsverschiebbar
und mittels ein- und ausrückbarer Bolzen im Wagenboden und in den Obergurten festlegbar
angeordnet. Diese Trennwände unterteilen den Laderaum in einzelne Abteile, so daß
der Wagen auch teilweise beladen werden kann.
[0003] Beim teilweisen Beladen der einzelnen durch die Zwischenwände gebildeten Abteile
des Laderaumes des Güterwagens oder beim Beladen in unterschiedlichen Höhen in den
einzelnen Abteilen treten bei Auflaufstößen des Wagens sehr hohe Kräfte an den Zwischenwänden
auf, die über die Raster der Zwischenwände in den Wagenkasten übergeleitet werden
müssen. Die Zwischenwände und die Raster müssen aus diesem Grund bei den bekannten
Vorrichtungen biegesteif und starr ausgebildet werden, um die auftretenden Momente
abzufangen. Dieses bedingt eine unwirtschaftliche und teure Ausbildung der Vorrichtung.
[0004] Die Aufgabe vorliegender Erfindung bestand nun darin, die Vorrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß die auftretenden Massenkräfte elastisch abgefangen
und die Vorrichtung, der Wagenkasten und das Ladegut vor Beschädigung geschützt werden.
[0005] Diese Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß mindestens jeder obere Raster
der Zwischenwand einen mit der Rastschiene zusammenwirkenden Verriegelungszapfen aufweist,
wobei die Zwischenwand gegen die Kraft einer im Raster angeordneten Dämpfungsfeder
relativ zum Verriegelungszapfen in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar und die Position
des Verriegelungszapfens während des Verschiebens der Zwischenwand unveränderlich
ist. Gemäß der erfindungsgemäßen Ausbildung der Vorrichtung werden die in Fahrzeuglängsrichtung
auftretenden Massenkräfte beim Auflaufstoß gedämpft von der Zwischenwand abgefangen.
Die Zwischenwand, die Raster und die Rastschienen des Wagenkastens können wirtschaftlicher
ausgebildet werden. Das Ladegut wird stärker geschützt.
[0006] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung trägt eine an dem Betätigungsgestänge
drehbar gelagerte Riegelstange an ihrem freien Ende fest einen horizontalen, die Feder
bildenden, mit einem Feder- und Dämpfmedium gefüllten Zylinder, in dessen jedem Längsende
axial je ein Plunger mit einem Plungerkopf im Zylinder längsverschieblich gelagert
ist und wobei der vertikale axial oberhalb der Riegelstange angeordnete Verriegelungszapfen
fest auf einem horizontalen Gehäuse angeordnet ist, das den Zylinder und die Plunger
umgreift, horizontal gegenüber dem Zylinder längsverschieblich ist und gegen dessen
innere Längsenden die Plunger mit ihren freien Enden anliegen. Bei einem Auflaufstoß
des Eisenbahngüterwagens verschiebt sich die Zwischenwand mit dem Zylinder relativ
zu dem Gehäuse mit dem arretierten Verriegelungszapfen. Dabei wird ein Plunger über
das Gehäuse in den Zylinder gedrückt, wobei eine dem jeweiligen Stoß entsprechende
Strömungsdämpfung in dem Ringspalt zwischen Plungerkopf und Zylinderwand erzeugt wird.
Der eindringende Plungerschaft verkleinert dabei das Volumen des Feder- und Dämpfungsmediums
und erzeugt so die notwendige statische Rückstellkraft für das Zurückführen der Ladung
bzw. der Zwischenwand in ihre Mittellage.
[0007] Die Riegelstange weist an ihrem den Zylinder tragenden Ende eine Hohlkammer auf,
die mit dem Innenraum des Zylinders in Verbindung steht. Um den Zylinder möglichst
kurz zu gestalten, wird die Riegelstange zum Unterbringen der erforderlichen Menge
an Feder-und Dämpfungsmedium hohl ausgebildet.
[0008] Die Riegelstange ist nahe ihrem den Zylinder tragenden Ende außen mit einer formschlüssigen
Gleitführung in der Zwischenwand gelagert. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme werden
die auf die Riegelstange und damit den gesamten Raster einwirkenden Biegemomente vorteilhaft
klein gehalten.
[0009] Jeder Raster ist wie an sich bekannt, über ein in der Zwischenwand angeordnetes Verriegelungsgestänge
vertikal verschieblich, wobei die Raster an dem Verriegelungsgestänge axial begrenzt
drehbar gelagert sind. Weiter sind die äußeren Längsenden des Gehäuses seitlich abgeschrägt.
Wenn der Laderaum des Eisenbahngüterwagens einheitlich ohne Verwendung der Zwischenwände
voll beladen werden soll, werden die Zwischenwände zu einem Paket an eine Stirnwand
des Laderaums des Eisenbahngüterwagens verschoben. Damit kein unnötiger Verlust an
Laderaum durch aneinander liegende Gehäuse der Raster der einzelnen Zwischenwände
entsteht, sind die Raster begrenzt drehbar angeordnet. Durch die äußeren Schrägen
an den Längsenden des Gehäuses stellen sich die Gehäuse mit dem Zylinder der einzelnen
Raster beim Aneinanderschieben der Zwischenwand selbsttätig quer und beeinträchtigen
somit nicht den Laderaum. Die Rückstellung in die Arbeitslage des Rasters erfolgt
selbsttätig durch das Rückstellmoment, welches sich bei Stoßeinleitung aus der sich
einstellenden Exzentrizität zwischen Verriegelungszapfen und Riegelstange und der
einwirkenden Stoßkraft bildet.
[0010] In einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung trägt eine an dem Verriegelungsgestänge
begrenzt drehbar gelagerte Riegelstange an ihrem freien Ende fest einen horizontalen,
die Feder bildenden, mit einem Feder- und Dämpfungsmedium gefüllten Zylinder, in dessen
einem Längsende ein Plunger mit einem Plungerkopf im Zylinder längsverschieblich gelagert
ist, wobei der vertikale, oberhalb der Riegelstange axial in Gegenrichtung des Plungers
versetzte Verriegelungszapfen fest auf einem Gehäuse angeordnet ist, das den Zylinder
und den Plunger umgreift, horizontal gegenüber dem Zylinder längsverschieblich ist
und gegen dessen eines innere Längsende der Plunger mit seinem freien Längsende anliegt.
Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist lediglich ein mit dem Zylinder
zusammenwirkender Plunger vorgesehen. Damit die auf den Raster einwirkende Kraft bei
einem Auflaufstoß den Plunger immer in Arbeitsrichtung beaufschlagt, ist der Verriegelungszapfen
exzentrisch zu der Riegelstange angeordnet. Der Raster wird dabei bei wechselnden
Auflaufstößen erst selbsttätig in Arbeitsstellung verschwenkt, bevor der Plunger in
den Zylinder eindringt.
[0011] Zusammengefaßt wird durch die Erfindung eine Vorrichtung geschaffen, die bei Auflaufstößen
die auf die Zwischenwand einwirkenden Massenkräfte federnd und dämpfend abfängt und
somit die Zwischenwand, den Wagenkasten und das Ladegut vor Beschädigung schützt.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert.
[0013] Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Eisenbahngüterwagen mit einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Schnitt dargestellt,
Fig. 3 den Schnitt nach Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 den Schnitt wie Fig. 3 mit verschobener Vorrichtung,
Fig. 5 die Draufsicht auf den Schnitt nach Fig. 2, zum Teil im Schnitt,
Fig. 6 den Schnitt nach Fig. 2, mit einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0014] Der in der Zeichnung dargestellte Eisenbahngüterwagen besteht im Bereich des Wagenkastens
im Querschnitt im wesentlichen aus dem Fußboden 1, dem Dach 2, den Längsobergurten
3 und den Seitenwänden 4. An den Längsobergurten 3 sind Laufschienen 5 und Rastschienen
6 angeordnet. Auf den Laufschienen 5 ist über Laufrollen 7 die Zwischenwand 8 der
Vorrichtung längsverschieblich gelagert. Über ein durch Handgriffe 10 beaufschlagtes
Betätigungsgestänge 9 sind ober und unten in der Zwischenwand 8 vertikal verschieblich
gelagerte Raster 11 anhebbar bzw. absenkbar. Die oberen Raster 11 greifen dabei form-
und kraftschlüssig in die Rastschienen 6 der Längsobergurte 3 und die unteren Raster
11 form- und kraftschlüssig in im Fußboden 1 angeordnete Rastschienen 12 ein.
[0015] Jeder Raster 11 ist dabei an dem freien Ende einer Riegelstange 13 fest angeordnet,
die mit ihrem anderen Ende begrenzt axial drehbar an dem Betätigungsgestänge 9 gelagert
ist. Die Riegelstange 13 ist mit einer Gleitführung 13a in einer Führung 14 der Zwischenwand
8 drehbar und vertikal verschieblich gelagert. Jede Riegelstange 13 trägt an ihrem
freien Ende fest einen horizontalen, die Dämpfungsfeder bildenden Zylinder 15, in
dessen jedem Längsende bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung axial je ein
Plunger 16 mit einem Plungerkopf 17 im Zylinder 15 verschieblich gelagert ist. Verschlußschrauben
18 mit einer Gleitführung für den Schaft des Plungers 16 dichten den Zylinder 15 an
dessen beiden Längsenden ab. Ein auf seiner Oberseite fest den vertikalen Verriegelungszapfen
20 tragendes Gehäuse 19 ist den Zylinder 15 und die Plunger 16 umgreifend längsverschieblich
auf dem Zylinder 15 gelagert. Der Schaft jeden Plungers 16 liegt mit seinem freien
Ende innen gegen das stirnseitige Ende des Gehäuses 19 an. Das obere Ende der Riegelstange
13 ist unterhalb des Zylinders 15 mit einem Hohlraum 21 versehen, der mit dem Innenraum
des Zylinders 15 in Verbindung steht. Der Hohlraum 21 der Riegelstange 13 und der
Zylinder 15 sind mit einem kompressiblen Medium 22 oder mit einem Dämpfungsmedium
und einem Federmedium gefüllt. Diese vorbeschriebenen Einzelteile 13 bis 22 bilden
den Raster 11.
[0016] Beim Verschieben der Zwischenwand 8 in eine Fahrzeuglängsrichtung wird einer der
Plunger 16 in den Zylinder 15 gedrückt, wobei eine dem jeweiligen Stoß entsprechende
Strömungsdämpfung im Ringspalt zwischen dem Kopf 17 des Plungers 16 und der inneren
Wand des Zylinders 15 erzeugt wird. Der eindringende Schaft des Plungers 16 verkleinert
dabei das Volumen des Dämpfungs- und Federmediums und erzeugt somit die notwendige
statische Rückstellkraft für das Zurückführen der Ladung bzw. der Zwischenwand 8 in
die Mittellage.
[0017] An seinen stirnseitigen Außenenden ist das Gehäuse 19 seitlich abgeschrägt. Beim
Aneinanderlaufen zweier Gehäuse 19 beim Verschieben der Zwischenwände 8 zu einem Paket
wird der komplette Raster durch diese Schrägen verdreht, so daß die Zwischenwände
8 dicht aneinander geschoben werden können. Bei einem Auflaufstoß bei verdrehten Rastern
11 erfolgt die Rückstellung der Raster in die Arbeitslage selbsttätig durch das Rückstellmoment,
welches sich bei Stoßeinleitung aus sich der einstellenden Exzentrizität zwischen
Verriegelungszapfen 20 und Riegelstange 13 und der einwirkenden Stoßkraft bildet.
[0018] Bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 6 trägt der Zylinder 15 nur an
einem seiner Längsenden einen Plunger 16. Das Gehäuse 19 ist dabei einendig offen
ausgebildet und trägt auf seiner Oberseite fest den vertikalen Verriegelungszapfen
20 axial zu der Riegelstange versetzt in Gegenrichtung des Plungers 16. Bei Auflaufstößen
aus wechselnden Richtungen erfolgt die Einstellung des Zylinders 15 in Arbeitslage
selbsttätig durch das Rückstellmoment, welches sich bei Stoßeinleitung aus der Exzentrizität
zwischen Verriegelungszapfen und Riegelstange und der einwirkenden Stoßkraft bildet.
1. Vorrichtung zum Schutz des Ladegutes in Transporteinheiten, vorzugsweise Eisenbahngüterwagen,
gegen in Längsrichtung auftretende Stöße, bestehend aus zwischen den Ladegutstapeln
anzuordnenden Zwischenwänden, die über Laufrollen verfahrbar an Laufschienen der Längsobergurte
des Wagenkastens aufgehängt und oben und unten mittels in der Zwischenwand angeordneten
über ein Betätigungsgestänge ein- und ausrückbarer Raster beliebig direkt oder über
Rastschienen am Wagenkasten festlegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
jeder obere Raster (11) der Zwischenwand (8) einen mit der Rastschiene (6) zusammenwirkenden
Verriegelungszapfen (20) aufweist, wobei die Zwischenwand (8) gegen die Kraft einer
im Raster (11) angeordneten Dämpfungsfeder (Medium 22) relativ zu dem Verriegelungszapfen
(20) in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar und die Position des Verriegelungszapfens
(20) während des Verschiebens der Zwischenwand (8) unveränderlich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an dem Betätigungsgestänge
(9) drehbar gelagerte Riegelstange (13) an ihrem freien Ende fest einen horizontalen,
die Feder bildenden, mit einem Dämpfmedium (22) gefüllten Zylinder (15) trägt, in
dessen jedem Längsende axial je ein Plunger (16) mit einem Plungerkopf (17) im Zylinder
(15) längsverschieblich gelagert ist und daß der vertikale axial oberhalb der Riegelstange
(13) angeordnete Verriegelungszapfen (20) fest auf einem horizontalen Gehäuse (19)
angeordnet ist, das den Zylinder (15) und die Plunger (16) umgreift, horizontal gegenüber
dem Zylinder (15) längsverschieblich ist und gegen dessen innere Längsenden die Plunger
(16) mit ihren freien Enden anliegen.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegelstange
(13) an ihrem den Zylinder (15) tragenden Ende eine Hohlkammer (21) aufweist, die
mit dem Innenraum des Zylinders (15) in Verbindung steht.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegelstange
(13) nahe ihren den Zylinder (15) tragenden Ende außen mit einer formschlüssigen Gleitführung
in der Zwischenwand (8) gelagert ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Längsenden des Gehäuses (19) seitlich abgeschrägt sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
an dem Betätigungsgestänge (9) drehbar gelagerte Riegelstange (13) an ihrem freien
Ende fest einen horizontalen, die Feder bildenden, mit einem Dämpfmedium (22) gefüllten
Zylinder (15) trägt, in dessen einem Längsende ein Plunger (16) mit einem Plungerkopf
(17) im Zylinder (15) längsverschieblich gelagert ist und daß der vertikale, oberhalb
der Riegelstange (13) axial in Gegenrichtung des Plungers (16) versetzte Verriegelungszapfen
(20) fest auf einem Gehäuse (19) angeordnet ist, das den Zylinder (15) und den Plunger
(16) angreift, horizontal gegenüber dem Zylinder (15) längsverschieblich ist und gegen
dessen eines innere Längsende der Plunger (16) mit seinem freien Längsende anliegt.