[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Luftverwirbeln einer Vielzahl von laufenden
Fäden sowie einen Düsenbalken zur Verwendung in einer derartigen Vorrichtung.
[0002] Beim Verstrecken von Multifilamentfäden aus thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere
Polyamiden und Polyester, Polypropylen, Polyäthylen werden die Fäden vorteilhafterweise
vor der Verstreckung oder auch nach der Verstreckung einer Luftverwirbelung unterworfen.
Dabei wird ein Luftstrahl quer auf den laufenden Faden geblasen. Durch die geometrische
Verlagerung einzelner Filamente erhalten die Filamente untereinander einen gewissen
Zusammenschluß. Daher ist dieses Verfahren auch als Verflechten bezeichnet worden.
Das Verfahren ist weitgehend unter dem Begriff "Tanglen" bekannt.
[0003] Beim Verstrecken von Fadenscharen derartiger Multifilamentfäden, bei dem z.B. tausend
Fäden von einem Gatter abgezogen, in eine gemeinsame Ebene geführt und gemeinsam zwischen
mehren Walzen verstreckt werden, besteht das Problem, eine ausreichende Anzahl derartiger
Düsen vor der Verstreckung oder - sofern dies erwünscht ist - auch hinter der Verstreckung
anzuordnen.
[0004] Durch die DE-AS 26 11 547 ist eine Vorrichtung zum Luftverwirbeln einer derartigen
Fadenschar bekannt, bei der die Wirbeldüsen in einem flachen Wirbelgehäuse luftdicht
eingesetzt sind und gemeinsam an eine Luftquelle angeschlossen sind. Dabei ist die
Düsenplatte in einer senkrechten Ebene angeordnet, so daß die Luftdüsen horizontal
ausgerichtet sind. Die Vorrichtung hat den Nachteil, daß zum Teil Fäden mit schlechter
Verwirbelung entstehen, zum Teil aber auch die qualitative Homogenität der Fadenschar
schlecht ist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Fadenführung in
der Düse einen wesentlichen Einfluß auf die Qualität des Fadens und insbesondere die
Qualität der Verwirbelung hat.
[0005] Die Erfindung löst daher die Aufgabe, für eine Schar von Fäden, die aus einer Vielzahl
von horizontalen und vertikalen Ebenen anlaufen, eine Vorrichtung zum Luftverwirbeln
bereitzustellen, durch die für jeden Faden im wesentlichen einheitlicheDurchlaufverhältnisse
durch die Wirbeldüse geschaffen werden können.
[0006] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art gelöst, die
sich dadurch auszeichnet, daß auf einem gemeinsamen Träger oder Tragrahmen eine Mehrzahl
jeweils mit mehreren Wirbeldüsen besetzter Düsenkörper vorgesehen ist, deren Lage
relativ zueinander und zur Fadenschar veränderbar ist. Mit Vorteil sind die Düsenkörper
als Hohlkörper ausgebildet und die Hohlräume sowohl mit einer Druckluftquelle als
auch mit den Blaskanälen der einzelnen Wirbeldüsen des jeweiligen Düsenkörpers verbunden.
[0007] Eine vorteilhafte Ausführung zeichnet sich dadurch aus, daß die Wirbeldüsen in einer
Mehrzahl von horizontalen Balken angeordnet sind und daß die Balken getrennt voneinander
um eine horizontale Achse schwenkbar sind.
[0008] Man hat - dies sei vorab bemerkt - festgestellt, daß die Qualität der Verwirbelung
wesentlich auch davon abhängt, daß der Faden die Wirbeldüse - im Längsschnitt des
Düsenkanals gesehen - diagonal durchläuft. Durch die Erfindung wird es möglich, jeden
Balken so einzustellen, daß diese Voraussetzung gegeben ist. Dabei kann vor und/oder
hinter jedem Balken noch eine Fadenüberlaufstange angeordnet sein, die sich längs
des Balkens erstreckt und den Fadenlauf innerhalb der Düsen festlegt. Diese Fadenüberlaufstangen
können vorteilhafterweise mit dem Balken verbunden und mit ihm dementsprechend schwenkbar
sein.
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, daß auch der Rahmen, in dem die einzelnen
Düsenbalken schwenkbar gelagert sind, um eine horizontale Achse schwenkbar ist. Hierdurch
wird eine weitere Anpassung der Fadenläufe durch die jeweiligen Wirbeldüsen möglich.
Man kann aber insbesondere mit dieser Vorrichtung auch bewirken, daß die Auslenkung
der Fäden bei ihrem Lauf durch die Wirbeldüsen relativ gering ist, so daß auch die
Unterschiede der Fadenlauflänge zwischen den Klemmpunkten vor und hinter der Vorrichtung
relativ gering ist. Ferner bietet die Schwenkbarkeit erhebliche Vorteile beim Einlegen
der Einzelfäden.
[0010] Die Düsenbalken können durch Schläuche mit einer Druckluftquelle verbunden sein.
[0011] Eine robuste und konstruktiv einfache Ausführung wird dadurch ermöglicht, daß der
Rahmen zumindest eines der vertikalen Seitenstücke als Hohlprofil ausgebildet und
an das Druckluftnetz angeschlossen ist, wobei die einzelnen Balken mit dem Hohlprofil
in Verbindung stehen, vorzugsweise über ihre hohlen Schwenkachsen mit dem Hohlprofil
in Verbindung stehen. In dieser Ausführung werden äußerliche Luftanschlüsse vermieden,
die bei der Vielzahl der einzufädelnden und geführten Fäden hinderlich sind.
[0012] Die Luftzufuhr zu dem Rahmen erfolgt vorzugsweise in der unteren Traverse, die in
diesem Falle ebenfalls als Hohlprofil ausgebildet ist.
[0013] Die vorteilhafte Ausführung eines Düsenbalkens, der insbesondere in einer derartigen
Vorrichtung verwendbar ist, sieht so aus, daß der Balken eine nach oben weisende,
sorgfältig plan gearbeitete Oberfläche besitzt, auf der ein Deckbalken mit einer kongruenten,
ebenfalls plan gearbeiteten Oberfläche aufliegt. In eine der beiden Oberflächen sind
Fadenführungsnuten senkrecht zur Fadenlängsachse eingearbeitet. Bei abgehobenem Deckbalken
kann in diese Nuten sehr leicht je ein Faden eingelegt werden. Durch Abdeckung der
Nuten mit dem Deckbalken bildet jede Nut einen ringsherum abgeschlossenen Fadenkanal.
Jede Nut steht über einen Stichkanal mit einem Luftkanal in Verbindung, der sich in
Längsrichtung des Düsenbalkens erstreckt und der - z.B. wie zuvor geschildert - mit
Druckluft beschickt wird.
[0014] Die Fadenführungskanäle können z.B. rechteckige Nuten sein, die mittels Fräser in
die Planfläche des Düsenbalkens eingebracht werden. Dies hat den Vorteil, daß der
Deckbalken außer der Planbearbeitung der Oberfläche keine weitere Bearbeitung benötigt.
Es können aber auch Nuten in beide Planflächen eingebracht werden, die bei aufgesetztem
Deckbalken miteinander kämmen. Auf diese Weise kann man insbesondere Fadenkanäle mit
kreisförmigem Querschnitt herstellen, indem man den Unterbalken und den Deckbalken
fest miteinander verspannt und sodann im Nahtbereich der plan gearbeiteten Oberflächen
die Düsenbohrungen einbringt. Weiterhin können die Nuten aber auch in den Deckbalken
eingebracht werden. In diesem Falle weist der Unterbalken lediglich die Planbearbeitung
seiner Oberfläche auf, wobei in dieser Oberfläche mit der Teilung der in den Deckbalken
eingebrachten Nuten Stichkanäle zu dem Luftkanal ausmünden.
[0015] Durch diese Konstruktion des Düsenbalkens gelingt es, die Luftdüsen sehr dicht in
einem Abstand von z.B. lediglich 5 mm nebeneinander anzubringen, so daß auch eine
Vorrichtung zur Luftwirbelbehandlung von tausend Fäden verhältnismäßig klein baut.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführung werden die Stichkanäle so angebracht, daß der in
die Fadenkanäle austretende Luftstrom eine Bewegungskomponente in Förderrichtung der
Fäden hat. Dadurch wird dann, wenn die Vorrichtung zum Luftverwirbeln hinter dem Streckwerk
angebracht ist, ein Vorteil deshalb erzielt, weil die Verwirbelungsdüsen eine Zugkraft
auf den Faden ausüben. Im Falle eines Fadenbruchs im Bereich der Aufwicklung wird
daher der Faden weitergefördert, ohne daß der gebrochene Faden neu in die ihm zugeordnete
Düse eingelegt werden muß.
[0017] Bei einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist auf einem im wesentlichen
horizontal verlaufenden Luftzufuhrbalken eine Reihe von Düsenkörpern befestigt, jeder
Düsenkörper weist eine Anzahl Wirbeldüsen auf, deren Fadenkanäle parallel zueinander
verlaufen und deren Blaskanäle mit einer gemeinsamen Luftzufuhr in Verbindung stehen.
Die einzelnen Wirbeldüsen können in den Düsenkörpern in einer oder in mehreren zueinander
parallelen Reihen angeordnet sein, wobei die zueinander parallelen Ebenen durch die
Düsenachsen der einzelnen Reihen im wesentlichen senkrecht zum Luftzufuhrbalken verlaufen.
[0018] Vorteilhaft weist der einzelne Düsenkörper mindestens vier und vorzugsweise mindestens
sechs mit geringem gegenseitigen Abstand der Fadenkanäle angeordnete Wirbeldüsen auf;
der Abstand zwischen zwei benachbarten Fadenkanälen liegt mit Vorteil bei mindestens
1,5 mm und beträgt höchstens 15 mm, wobei zur Verringerung des Reihenabstandes bei
[0019] Anordnung der Fadenkanäle in mehreren parallelen Reihen die Fadenkanäle benachbarter
Reihen gegeneinander versetzt angeordnet sein können.
[0020] Bei einer besonderen Weiterbildungsform besteht der einzelne Düsenkörper aus einem
Gehäuse und einem in dieses eingepaßten, die einzelnen Wirbeldüsen aufnehmenden Gehäuseeinsatz.
[0021] Die Blaskanäle der einzelnen Wirbeldüsen eines Düsenkörpers stehn mit einer gemeinsamen
Luftzufuhr im Düsenkörper in Verbindung. Die Wirbeldüsen können in den Einsätzen in
bis zu sechs Reihen angeordnet sein, wobei die Düsenreihen. in zueinander parallelen,
im wesentlichen senkrecht auf dem Luftzufuhrbalken stehenden Ebenen liegen. Die Luftversorgung
kann über Hohlräume zwischen Einsatz und Gehäuseinnenwand oder/und im Zentrum des
Einsatzes erfolgen. Der Einsatz kann auch aus mindestens zwei jeweils eine oder zwei
Reihen Wirbeldüsen aufnehmenden parallelen'Platten bestehn, wobei als Luftzufuhr für
die Blaskanäle Nuten vorgesehen sein können, die in mindestens einem Teil der Platten
eingearbeitet sind.
[0022] Bei einer anderen Weiterbildungsform ist der Düsenkörper ein hohler Kasten. In seinen
quer zum Fadenlauf liegenden Seitenwänden enthält er Bohrungen zur, dicht gepackten,
Aufnahme von Einsatzdüsen, die mit ihren Enden in die Bohrungen der Seitenwände eingepaßt
sind; ihre Blaskanäle münden in den Kasteninnenraum, der seinerseits mit dem Innenraum
des Luftzufuhrbalkens in Verbindung steht.
[0023] Bei einer besonderen Ausgestaltungsform dieser Weiterbildung der Erfindung sind die
Düsenreihen gegeneinander um einen halben Abstand zweier in derselben Reihe nebeneinanderliegender
Einsatzdüsen versetzt; die einzelnen Einsatzdüsen sind auf ihrer Vorderseite mit je
einem rechteckigen Plättchen versehn, dessen Kantenlängen derart abgestimmt sind,
daß bei montierten Düsen die Plättchen im wesentlichen ohne Zwischenraum aneinanderstoßen.
Werden die rechteckigen Plättchen an den Rändern zur gegenseitigen Überdeckung unsymmetrisch
abgesetzt, so ist es möglich, alle Einsatzdüsen gemeinsam durch nur eine Klammer zu
arretieren und sie bei der Montage bezüglich der Lage ihrer Blaskanäle eindeutig auszurichten.
[0024] Bei einer anderen besonderen Ausführungsform weisen die Düsenkörper in ihren parallel
zum allgemeinen Fadenlauf liegenden Seitenwänden in diesen im wesentlichen parallel
zum Fadenlauf sich erstreckende Bohrungen zur Aufnahme von Einsatzdüsen auf. Die Bohrungen
und die Einsatzdüsen weisen über die Länge der Einsatzdüsen reichende, von den Seitenwänden
ausgehende Einfädelschlitze auf, während die Luftversorgung der einzelnen Düseneinsätze
über von den einzelnen Bohrungen ausgehende Verbindungskanäle zum luftführenden Innenraum
des Düsenkörpers erfolgt. Es versteht sich, daß in Betriebsstellung Blaskanäle und
Verbindungskanäle miteinander korrespondieren.
[0025] Die Einfädelschlitze im Düsenkörper können durch geeignete Mittel nach dem Einlegen
der Fäden abgedeckt werden, das Austreten der Fäden kann aber auch dadurch verhindert
werden, daß die Düseneinsätze in den Bohrungen verdreht werden, so daß die Einfädelschlitze
verschlossen sind. Im letzteren Fall sind Einfädelschlitz und Blasbohrung in der Einsatzdüse
auf deren Umfang derart gegeneinander versetzt angeordnet, daß in Einfädelstellung
die Blaskanäle und in Arbeitsstellung die Einfädelschlitze durch die Bohrungswand
verdeckt sind.
[0026] Bei einer Weiterbildung besteht die einzelne Einsatzdüse aus einem äußeren, in der
Bohrung des Düsenkörpers festsitzenden Röhrchen mit Einfädelschlitz und einem im Röhrchen
drehbaren Innenkörper, der Vorkehrungen zur Fadenaufnahme aufweist. Das festsitzende
Röhrchen weist außerdem eine mit dem Verbindungskanal der Bohrung im Düsenkörper übereinstimmende
Blasbohrung auf. Der Innenkörper kann massiv oder ebenfalls ein Röhrchen sein. Bei
einer Ausbildungsform ist in seine Außenfläche eine über seine Länge reichende Fadenführungsnut
eingebracht, die beliebigen, vorzugsweise jedoch ausgerundeten Querschnitt aufweist.
Bei einer anderen Ausbildungsform ist der Innenkörper ein ebenfalls mit einem Einfädelschlitz
versehenes Innenröhrchen. Zum Einfädeln wird der Innenkörper so gedreht, daß seine
Fadenführungsnut bzw. sein Einfädelschlitz mit dem Einfädelschlitz der Düsenkörperbohrung
und ggf. des feststehenden Röhrchens übereinstimmt, in Arbeitsstellung ist die Fadenführungsnut
bzw. der innere Einfädelschlitz so gedreht, daß Übereinstimmung mit der Blasbohrung
oder/und dem Verbindungskanal zum Düsenkörperinneren entsteht. Vorteilhaft ist dabei
eine Einrichtung,mit der die Innenkörper eines Düsenkörpers oder einer Düsenkörperhälfte
gemeinsam verdrehbar sind.
[0027] Der zum Tragen der vorbeschriebenen Düsenkörper geeignete Luftzufuhrbalken ist in
seinem Traggestell derart befestigt, daß er zur Veränderung des Ablenkwinkels der
die Wirbeldüsen durchlaufenden Fäden um seine Längsachse verdreht werden kann. Das
im Ständer sitzende, als Schwenklager dienende Balkenende kann mit zum Balkeninnenraum
führenden Bohrungen versehen sein, die mit dem Innenraum des als Hohlbalken ausgebildeten
Ständers in Verbindung gebracht werden können; der hohle Ständer ist mit einem Flanschanschluß
für die Luftleitung versehen, so daß die Wirbeldüsen über den Innenraum des Luftzufuhrbalkens,
die Bohrungen im ständerseitigen Ende und den Ständerinnenraum mit der Luftversorgung
in Verbindung stehn. Bei einer anderen Ausführungsform ist das ständerseitige Ende
des Luftzufuhrbalkens über den Ständer hinaus verlängert und selbst mit einem Flansch
zum Anschluß der Luftversorgung ausgestattet. Eine besonders kompakte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist auf einem Luftzufuhrbalken zwei Düsenkörperreihen
auf, die auf seinem Umfang um etwa 180° gegeneinander versetzt sind.
[0028] Der Luftzufuhrbalken mit den Düsenkörpern kann vorteilhaft von einem als Absaugung
für die Blasluft und/oder als Schallschutz dienenden flachen Kasten eingehüllt sein,
der sich nach der Fadeneinlaufseite und/oder der Fadenauslaufseite hin über einen
Teil des Fadenwegs erstreckt. Seine Innenwände können mit schallabsorbierendem Material
belegt, der Innenraum kann mit einem Absaugkasten ausgestattet sein. Letzterer weist
vorteilhaft auf seiner den Fäden zugewandten Seite eine Vielzahl Absaugöffnungen auf.
Sie sind mit Vorteil rechteckig, ihr an drei Seiten der jeweiligen Öffnung abgetrenntes
Material ist in Fahnenform schräg in den Saugraum hinein abgebogen.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform umhüllt der flache Kasten zwei zueinander parallele,
mit je einer Düsenkörperreihe ausgestattete und mit den letzteren im wesentlichen
gegeneinander zeigende Luftzufuhrbalken. Er ist im wesentlichen symmetrisch zu den
beiden Düsenkörperreihen ausgebildet. Der Absaugkasten ist in der Mitte zwischen den
beiden den zwei Düsenkörperreihen zugeordneten Fadenscharen angeordnet und so gestaltet,
daß er auf beide Fadenscharen mit gleicher Intensität einwirkt. Vorteilhaft sind die
vor und hinter den Düsenkörperreihen liegenden Teile des flachen Kastens im wesentlichen
senkrecht zu den Fadenscharebenen verschiebbar, wodurch es möglich wird, die gegenseitige
Verschiebung der Fadenscharen zwischen dem Fadenein-und dem. Fadenauslauf, die sich
beim Verdrehen der Luftzufuhrbalken ergeben, zu kompensieren.
[0030] Erfindungsgemäß ist es bei den vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen möglich,
zur Anpassung an veränderte Fadenzahlen einzelne Düsenkörper gegen Blindkörper oder/und
einzelne Einsatzdüsen gegen Blindeinsätze auszutauschen, ohne daß dadurch ins Gewicht
fallende Störungen in der Fadenschar auftreten.
[0031] Zur Anpassung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an unterschiedliche Fadenzahlen ist
weiterhin vorgesehen, daß der Träger bzw. Tragrahmen, an dem die Düsenkörper befestigt
sind, um eine senkrechte Achse schwenkbar ist. Hierdurch kann der Träger bzw. Tragrahmen
der Arbeitsweise der Streckeinrichtung, auf der die einzelnen Fäden verteilt sind,
angepaßt werden, wobei - wie bereits beschrieben - mehr oder weniger Wirbeldüsen bzw.
Düsenkörper totgelegt werden.
[0032] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
[0033] Es zeigen
Fig. lA, 1B das Diagramm einer Fadenschar-Streckeinrichtung;
Fig. 2 die Ansicht der Vorrichtung zum Luftverwirbeln der Fadenschar;
Fig. 3A, 3B Quer- und Längsschnitt eines Düsenbalkens;
Fig. 4A, 4B Quer- und Längsschnitt eines Düselbalkens;
Fig. 5 Vorrichtung mit zwei jeweilseeine Düsenkörperreihe tragenden Luftzufuhrbalken:
Fig. 6A Querschnitt durch einen Luftzufuhrbalken ähnlich der Ausführung nach Fig.
8;
Fig. 6B Schnitt durch einen mit zwei um etwa 180° gegeneinander versetzten Düsenkörperreihen
bestückten Luftzufuhrbalken;
Fig. 7A, Längs- und Querschnitt durch einen Düsen-7B körper;
Fig. 8A Düsenkörper mit zweimal sieben Wirbeldüsen;
Fig. 8B Düsenkörper mit vier Reihen Wirbeldüsen;
Fig. 9A Düsenkörper mit Einsatzdüsen;
Fig. 9B Frontseite eines Düsenkörpers gem. Fig. 9A;
Fig. 9C zwei benachbarte Düsen gem. Fig. 15 (Detail);
Fig. 10 Schnitt durch den Ständer der Vorrichtung gem. den Fig. 5 bis 16 (teilweise);
Fig. 11 Schallschutz- und Absaugekasten, Längsschnitt;
Fig. 12 Ansicht des Absaugekastens von oben;
Fig. 13 Düsenkörper mit Einfädelschlitzen.
[0034] Die Anlage zum Verstrecken einer Fadenschar nach den Figuren la und Ib ist lediglich
schematisch dargestellt. Auf einem Gatter 1 befindet sich eine Vielzahl von - z.B.
1000 - Vorlagespulen 2, von denen die Fäden 3 über geeignete Fadenführer, Fadenspanner
und Fadenwächter (nicht dargestellt) ablaufen. Die Fäden werden durch das erste Walzenpaar
4 abgezogen und sodann gruppenweise aufgefächert und durch in Ebenen übereinanderliegende
Düsenbalken 7 geführt. In diesen Düsenbalken werden die Multifilamentfäden in jeweils
einer sog. "Tangle-Düse" verwirbelt. Dadurch wird der Fadenschluß, d.h. der Zusammenhalt
der Einzelfilamente eines jeden Fadens verbessert und die Laufruhe und Verstreckbarkeit
verbessert.
[0035] Einzelheiten zur Ausgestaltung der Düsenbalken und des Rahmens 6 sowie Ständer 5
werden im folgenden anhand der Figuren 2 bis 4 geschildert. Jedem Düsenbalken ist
in dem Ausführungsbeispiel eine Überlaufstange 41 vor- und nachgeordnet. Die Überlaufstangen
sind in nicht dargestellter Weise mit dem Düsenbalken verbunden.
[0036] Im Anschluß an die Luftverwirbelung werden sämtliche Fäden wieder in eine Ebene zusammengeführt,
was mittels zweier Überlaufwalzen 8 geschieht. Die Fäden werden sodann durch die Eingangswalzen
9 des Streckwerks abgezogen. Es folgen die beheizten Walzen 10, die zur Verarbeitung
von Polyesterfäden auf ca. 90° aufgeheizt werden. Die Fäden durchlaufen sodann eine
Heizplatte 11, auf der sie auf mehr als 120° aufgeheizt werden. Die Heizplatte 11
ist schwenkbar an der Trageinrichtung 12 gelagert. Sie kann durch die Antriebseinrichtung
13 - dargestellt ist eine pneumatische Zylinder-Kolben-Einheit - von der Fadenschar
abgehoben werden. Die Antriebseinrichtung 13 wird in Abhängigkeit von Fadenwächtern
gesteuert. Hinter der Umlenkwalze 14 folgen die Ausgangswalzen 15. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Ausgangswalzen 15 ist um das Streckverhältnis größer als die Umfangsgeschwindigkeit
der Eingangswalzen 9 bzw. beheizten Walzen 10.
[0037] Die Fadenschar wird sodann über einen Kamm 18 einem Kettbaum 17 der Bäumanlage 16
zugeführt.
[0038] Einzelheiten der Vorrichtung für die Luftverwirbelung der Einzelfäden ergeben sich
aus den Figuren 2 bis 4.
[0039] Nach Fig. 2 ist in einem Ständer 22 ein Rahmen 6 in Schwenkachse 23 schwenkbar gelagert.
Der Rahmen 6 wird durch Vierkant 24 und Arretiereinrichtung 25 verschwenkt und mittels
Arretierbolzen 26 in einer gewünschten Schwenklage fixiert. Der Rahmen 6 besteht aus
einer unteren Traverse 20, einer oberen Traverse 21 und den Seitenteilen 19. Die Traversen
und Seitenteile sind als rechteckige Hohlprofile ausgeführt. Die untere Traverse weist
einen Luftanschluß 27 auf. In den Seitenteilen sind Düsenbalken 7 schwenkbar gelagert.
Einzelheiten eines ersten Ausführungsbeispiels dieser Düsenbalken ergeben sich aus
den Fig. 3a und 3b. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Düsenbalken 7im Querschnitt
ein Rechteckprofil 28, das an seinen beiden Enden die hohlen Schwenkzapfen 23 aufweist.
Mit diesen Schwenkzapfen 23 ist jeder Düsenbalken beidseits in einer Seitenwand der
Seitenteile 19 schwenkbar gelagert. Durch die mit dem Düsenbalken verbundene Arretiereinrichtung
33 kann der Düsenbalken relativ zu dem Rahmen verschwenkt und in einer gewünschten
Schwenkposition durch Fixierbolzen 30 arretiert werden. Die Schwenkzapfen 23 sind
durch Dichtungen 32 abgedichtet, so daß der Innenraum des Unterbalkens (Hohlprofils)
28 in luftführender Verbindung mit den mit Druckluft beschickten Seitenteilen 19 steht.
[0040] Jeder Unterbalken 28 ist auf seiner nach oben weisenden Fläche plangearbeitet. Auf
die Fläche ist eine Deckplatte 29 gesetzt, die ebenfalls eine plangearbeitete Unterfläche
hat. Beide plangearbeiteten Flächen sind so genau gearbeitet, daß sie ohne wesentliche
Spaltbildung in der Trennfuge 34 aufeinander liegen. Der Deckbalken 29 wird in seiner
Betriebsposition durch Fixierbolzen 30 festgelegt. In die plangearbeitete Fläche des
Unterbalkens sind Nuten 35 eingearbeitet, die die Längsachse des Unterbalkens senkrecht
kreuzen. Über Stichkanäle 36 stehen diese Nuten 35 mit dem luftführenden Inneren des
Unterbalkens in Verbindung.
[0041] Bei aufgesetztem Deckbalken 29 dienen die Nuten als Fadenkanäle, in denen die Luftverwirbelung
der durchlaufenden Fäden erfolgt. Es hat sich herausgestellt, daß die Fäden vorzugsweise
diagonal - gesehen im Längsschnitt der Nuten 35 - durch die Verwirbelungsdüsen geführt
werden. Aus diesem Grunde besitzt im Fadeneingang die Deckplatte 29 eine Fadenführungsleiste
37 und im Fadenausgang der Unterbalken eine Fadenführungsleiste 38.
[0042] Zum Einfädeln wird der Deckbalken 29 abgehoben. Sodann kann jeweils ein Faden einfach
in eine Nut 35 eingelegt werden. Dem Düsenbalken vorgeordnet sind Überlaufstangen
41, die mit dem Deckbalken und/oder Unterbalken verbunden sein können. Die Verbindungen
sind hier nicht dargestellt.
[0043] Alternativ können die Nuten auch in den Deckbalken 29 eingebracht werden. In diesem
Falle münden die Stichkanäle 36 auf der plangearbeiteten Oberfläche des Unterbalkens
28. Ebenso ist es möglich, Nuten mit geringerer Tiefe in die plangearbeitete Oberfläche
sowohl des Unterbalkens wie auch des Deckbalkens einzubringen.
[0044] Für die Luftverwirbelung bestimmter Fäden mag es bevorzugt sein, Fadenkanäle mit
kreisförmigem Querschnitt zu verwenden. Eine geeignete Ausführungsform ist in den
Figuren 4a und 4b dargestellt. In dieser Ausführungsform werden der Oberbalken und
der Unterbalken auf ihren plangearbeiteten Oberflächen fest miteinander verspannt.
Sodann werden in der Trennfuge 34 Bohrungen 40 eingebracht, die zur Hälfte im Unterbalken,
zur Hälfte im Oberbalken liegen. Jeder Balkenteil hat also eine schalenförmige Nut
und es entsteht ! bei aufgelegtem Deckbalken ein runder Fadenkanal. In diesem Falle
sind die Fadenführer 37 und 38 halbringförmig ausgebildet.
[0045] Es kann erforderlich sein, die Streckanlage sehr schnell außer Betrieb zu setzen.
Dies ist dann erforderlich, wenn ein Faden der Fadenschar bricht. In diesem:Falle
will man vermeiden, daß die übrigen Fäden der Fadenschar durch die Heizeinrichtungen
beschädigt werden. Dies geschieht - wie dargestellt - zum einen dadurch, daß die Heizplatte
11 von der Fadenschar abgehoben werden kann.
[0046] Zum anderen ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die beheizten Walzen 10 mit einer
Flüssigkeit beheizt sind und daß Ventileinrichtungen vorgesehen sind, durch die die
beheizte Flüssigkeit sehr schnell gegen kalte Flüssigkeit ausgetauscht werden kann,
wobei diese Ventileinrichtungen mit der Fadenbruchüberwachung der Streckanlage betriebsmäßig
verbunden sind. Als heiße Flüssigkeit eignet sich z.B. Wasser, da lediglich Temperaturen
bis 100° erwünscht sind. Als kalte Flüssigkeit eignet sich ebenfalls Wasser, wobei
unter kalt hier eine Temperatur verstanden wird, bei der die auf den Walzen 10 liegenden
Fäden nicht mehr beschädigt werden.
[0047] Es sei bemerkt, daß die Oberflächengeschwindigkeit der Walzen 10 unabhängig von derjenigen
der Walzen 9 bzw. 15 eingestellt werden kann, was an sich aus der Strecktechnologie
für Kunststoffäden, insbesondere Polyesterfäden bekannt ist.
[0048] Eine weitere beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
einigen Weiterbildungsformen zeigen die Figuren 5 bis 13.
[0049] Nach Fig. 5 ist in dem Ständer 102 der Luftzufuhrbalken 101 mit seinem Befestigungsende
123 auskragend und um seine Achse 148 verdrehbar gelagert. Der Balken 101 verläuft
vorzugsweise im wesentlichen horizontal. Auf dem Luftzufuhrbalken 101 ist dicht gepackt
eine Reihe 151 von Düsenkörpern 103 befestigt.
[0050] Jeder Düsenkörper ist ein Quader, der von einer Vielzahl von Wirbeldüsen durchdrungen
wird. Die Achse der Wirbeldüsen liegt im wesentlichen senkrecht zur Längsachse 148
des Luftzufuhrbalkens. Jeder Düsenkörper besitzt ein System von Hohlräumen und Kanälen,
durch das jede einzelne Wirbeldüse mit Druckluft beschickt wird. Hierzu steht das
Kanalsystem 109 eines jeden Düsenkörpers mit dem Innenraum 147 des Luftzufuhrbalkens
in Verbindung. Jeder Düsenkörper ist druckdicht gegenüber dem Luftzufuhrbalken abgedichtet.
[0051] Mit Hilfe des Ringkragens 124 und einer mit einer Scheibe 152 unterlegten Ringmutter
152 ist jeder Balken 101 im Ständer 102 drehbar befestigt. Jeder Luftzufuhrbalken
endet außerhalb des Ständers 102 in einem Flansch 146, der mit dem Luftanschluß 135
(gestrichelt) verbunden werden kann. Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform
sind im Ständer 102 zwei Luftzufuhrbalken 101 mit zueinander parallel verlaufenden
Achsen 148 gelagert. Sie sind so montiert, daß die beiden Düsenkörperreihen 151, von
denen jeder Balken 101 eine aufweist, gegeneinander zeigen; der Grund hierfür wird
weiter unten beschrieben. Der Ständer 102 ist um die senkrechte Achse 164 schwenkbar,
um den Luftzufuhrbalken auch bei Veränderung der Fadenzahl über seine Länge gleichmäßig
mit Fäden belegen zu können.
[0052] Eine Ausgestaltungsform, bei der auf einem Luftzufuhrbalken 101 zwei gegeneinander
um etwa 180° versetzte Düsenkörperreihen 151 angeordnet sind, zeigen die Figuren 6A
und 6B. Fig. 6A zeigt einen Luftzufuhrbalken 101 mit rundem Querschnitt. Der Luftzufuhrbalken
besitzt zwei in Längsrichtung verlaufende ebene Flächen 160, die sich in Längsrichtung
des Luftzufuhrbalkens erstrecken. Diese Flächen bilden mit dem Umfang des Luftzufuhrbalkens
an einer Seite eine schwalbenschwanzförmige Ausnehmung 154. Jeder der dicht nebeneinander
sitzenden Düsenkörper 103 wird mit Hilfe je einer Pratze 110 sowie Gewindebolzen 115
gegen den Schwalbenschwanz-ähnlichen Anschlag 154 gepreßt.;Gummidichtungen 155, wie
sie beispielsweise in Fig. 7A, 7B angedeutet sind, sorgen für die Dichtheit der Verbindung
zwischen den Düsenkörpern und dem Luftzufuhrbalken 101. Auch hier ist der Ständer
aus dem zitierten Grund um die senkrechte Achse 164 schwenkbar.
[0053] Es sei erwähnt, daß in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 die Düsenkörper in derselben
Weise wie in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6A, 6B an ihrem jeweiligen Luftzufuhrbalken
101 befestigt sein können.
[0054] Der innere Aufbau erfindungsgemäßer Düsenkörper 103 ist insbesondere anhand der Ausführung
nach Fig. 7A, 7B gezeigt. Zur Befestigung des Düsenkörpers ist wiederum eine Pratze
110 vorgesehen. Diese Pratze 110 ist hier nur angedeutet.
[0055] Der Düsenkörper 103 besteht im wesentlichen aus den beiden Platten 116 und 117, die
mit Hilfe der Schrauben 156 zusammengehalten sind. In die zueinander weisenden Flächen
sind Ausnehmungen eingearbeitet. Im zusammengebauten Zustand der Platten 116, 117
bilden diese Ausnehmungen eine der Luftzufuhr zu den Blaskanälen 108 dienende Kammer
109, die über die Verbindungsöffnung 157 mit dem Innenraum 147 des Luftzufuhrbalkens
101, der hier einen rechteckigen Querschnitt hat, in Verbindung steht. Jede der Platten
116 und 117 weist je eine Fadenkanalreihe 111, 112 auf; von jedem Fadenkanal 107 führt
ein Blaskanal 108 in die Luftzufuhrkammer 109. Mit Hilfe der Dichtungen 155 ist jeder
einzelne Düsenkörper 103 gegen den Luftzufuhrbalken 101 abgedichtet.
[0056] Die Fadenkanäle 107 sind in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel in Ebenen angeordnet,
die senkrecht auf der Fläche 160 stehen. Es ist auch möglich, die Fadenkanäle in Ebenen
anzuordnen, die mit der Fläche 160 einen Winkel bilden, der kleiner als 90° ist. Dadurch
erreicht man, daß man auch bei der Betrachtung senkrecht von oben alle Fadenkanäle
und die durchlaufenden Fäden sehen kann.
[0057] Jeder Fadenkanal 107 ist eine Bohrung, die in eine der Platten 116 bzw. 117 eingebracht
ist. Am Fadeneingang und Fadenausgang 149, 150 befindet sich jeweils ein verschleißfester
Einsatz, der als Fadenführer dient.
[0058] Zwei weitere Ausbildungsformen des erfindungsgemäßen Düsenkörpers sind in den Figuren
8A und 88 gezeigt. Beide Ausführungsformen bestehen aus einem Gehäuse 105 und einem
Einsatz 106, der in das Gehäuse 105 dichtend eingepaßt ist. Das Gehäuse 105 ist im
Querschnitt U-förmig ausgebildet. Der Boden besitzt ein Loch, welches in der eingebauten
Stellung mit der Verbindungsöffnung 157 fluchtet. Die beiden Seitenwände bilden mit
dem Boden einen quaderförmigen Innenraum, der oben und an den beiden Stirnseiten offen
ist. Der Einsatz ist im einzelnen in Fig. 8C dargestellt. Es handelt sich um einen
quaderförmigen Block, der in den Innenraum des Gehäuses 105 eingepaßt ist. Der quaderförmige
Block besitzt seitlich Aussparungen 118, die zusammen mit den Seitenwänden des Gehäuses
105 eine Luftkammer bilden. Weiterhin besitzt der Einsatz 106 auch an seinem Grunde
eine Ausnehmung 109 oberhalb des Loches im Boden des Gehäuses. Die Luftkammern 118
stehen über diese Ausnehmung 109 und die Bohrung im Boden des Gehäuses 105 sowie das
Loch 157 mit dem Innenraum 147 des Luftzufuhrbalkens 101 in Verbindung. Die Fadenkanäle
107 durchdringen den Einsatz in Längsrichtung, und zwar quer zur Längsrichtung des
Luftzufuhrbalkens 101. Die Blaskanäle 108 liegen senkrecht zu den Fadenkanälen 107.
Sie münden in die Ausnehmungen 118, die - wie gesagt - mit dem Innenraum 147 des Luftzufuhrbalkens
101 über die Verbindungsöffnung 157, die Bohrung im Boden des Gehäuses 105 sowie die
Ausnehmung 109 im Einsatz 106 verbunden sind. :
[0059] Während auch die Ausführungsform nach Fig. 8A, 8C zwei Fadenkanalreihen 111, 112
aufweist, sind im Einsatz 106 der Fig. 8B deren vier Fadenkanalreihen 111 bis 114
vorgesehen. Zum Erzielen einer größeren Kanaldichte, die für das Erreichen möglichst
gleicher Bedingungen für die Fäden der Fadenschar vorteilhaft ist, sind die benachbarten
Reihen derart gegeneinander versetzt, daß die einzelnen Fadenkanäle "auf Lücke" stehen;
die Reihen 112 und 114 weisen sieben, die Reihen 11 und 113 jeweils sechs Fadenkanäle
107 auf.
[0060] Eine weitere Ausbildungsform des Düsenkörpers zeigen die Figuren 9A und 9B. In einem
hohlen, durch den Deckel 144 abgeschlossenen, quaderförmigen Kasten 119, der das Gehäuse
105 der vorhergehend beschriebenen Ausführungsform ersetzt, sind Bohrungen 136 zur
Aufnahme der einzelnen Wirbeldüsen. Die Wirbeldüsen sind rohrförmige Düseneinsätze
120, die in die Bohrungen eingeführt sind. Jeder rohrförmige Düseneinsatz 120 weist
einen radialen Blaskanal 108 auf, der die Luftzufuhrkammer 109, d.h. den Innenraum
des Kastens 119 mit dem Fadenkanal 107 verbindet. Die rohrförmigen Düseneinsätze 120
sind an ihrer Fadeneinlaufseite und an ihrer Fadenauslaufseite je mit einem geeigneten
Fadenführer versehen. Die einlaufseitigen Enden 149 der Düseneinsätze sind darüberhinaus
mit reckteckigen Plättchen 121 versehen, deren Seitenlängen so bemessen sind, daß
sie bei eingesetzten Düsen 120 praktisch ohne Zwischenraum aneinanderstoßen (Fig.
9B). Ihre Lage kann dann ohne das Entfernen einiger Einsätze 120 nicht verändert werden.
Werden die Plättchen (wie in Fig. 9C) beispielsweise an den Kanten 139 auf der Rückseite
und an den Kanten 140 auf der Vorderseite stufenförmig eingeschnitten, so setzen sich
bei der Montage die Kanten 139 auf die Kanten 140 und mit Hilfe nur einer Befestigungslasche
141 können alle Düseneinsätze in ihrer Längsrichtung festgelegt werden.
[0061] Die Düsenkörper, wie sie in den Figuren 7 bis 9 gezeigt sind, geben die Möglichkeit,
die Anzahl der gleichzeitig verwirbelten Fäden in vorgegebenen Grenzen zu variieren.
Hierzu können bei Verwendung von Düsenkörpern nach den Fig. 7A, 7B bzw. 9A bis 9C
und eines Düsenbalkens nach Fig.'5 bzw. Fig. 6 einige der Düsenkörper gegen Attrappen
ausgetauscht werden. Diese Attrappen enthalten keine Wirbeldüsen bzw. keine Luftkanäle
und dienen lediglich der Abdichtung des Düsenbalkens. Bei Verwendung von Düsenkörpern
nach den Fig. 8A bis 8C können die Einsätze einiger der Düsenkörper eines Luftzufuhrbalkens
durch Attrappen ersetzt werden, die wiederum den Zweck haben, die Öffnungen 157 des
Luftzufuhrbalkens abzudichten. Durch Stillegen einiger Düsen oder Düsenkörper wird
auch bei geringerer Fadenzahl die gleichmäßige Verteilung der Fäden über die Arbeitsbreite
des Streckwerks und des Kettbaums sichergestellt.
[0062] Die erwähnten Attrappen entsprechen dabei in ihren Abmessungen den Düsenkörpern nach
den Fig. 7 bzw. 9 bzw. den Einsätzen nach den Fig. 8A bis 8C.
[0063] Bei Verwendung von Düsenkörpern nach Fig. 9A bis 9C ist es darüberhinaus auch möglich,
die Düseneinsätze durch Attrappen zu ersetzen, die der Abdichtung der Bohrungen im
Düsenkörper dienen.
[0064] Es sei erwähnt, daß zur Anpassung der Anlage an unterschiedliche Fadenzahlen der
Luftzufuhrbalken nach Fig. 5 bzw. Fig. 6 auch um die Achse 164, die in Fig. 5,6A und
Fig.10, 11 gezeigt ist, schwenkbar sein kann. Hierdurch läßt sich die Fadendichte
einstellen. Das heißt: Man kann die Fäden gleichmäßig über die Breite der Anlage verteilen.
Dabei ist als vorteilhaft auch vorgesehen, daß die einzelnen Düsenkörper gegenüber
dem Luftzufuhrbalken drehbar angeordnet sind, so daß bei Drehung des Luftzufuhrbalkens
um die Achse 161 die einzelnen Fadenkanäle wieder in der gewünschten Weise auf den
Fadenlauf ausgerichtet werden können.
[0065] Diese Erfindung richtet ihr Augenmerk auch auf die Umwelteinflüsse, die von der Vorrichtung
zum Verwirbeln einer Vielzahl von Fäden ausgehen. Eine Vorrichtung, durch die derartige
Umwelteinflüsse vermieden werden, ist in den Figuren 11 und 12 gezeigt.
[0066] Es ist bekannt, daß die Verflechtungsbehandlung der Fäden mit einer außerordentlich
starken Geräuschentwicklung . verbunden ist. Außerdem ist bei der Blasbehandlung einer
so großen Einzelfadenzahl der Luftverbrauch erheblich und bei der Regelung des Raumklimas
nicht mehr vernachlässigbar. Insbesondere auf die Milderung der Auswirkungen dieser
beiden Faktoren ist die in den Figuren 11 und 12 dargestellte Ausgestaltungsform gerichtet.
Die Anlage zum Verwirbeln einer Vielzahl von Fäden zeigt zwei Luftzufuhrbalken 101
mit aufgesetzten Düsenkörpern 103. Insoweit entspricht die Anlage der in Fig. 5 gezeigten
Anlage. Wie in Fig. 11 zu erkennen, umschließt ein Kasten 126 die Luftzufuhrbalken
101 auf deren gesamter Arbeitsbreite. Ferner erstreckt sich der Kasten 126 zu beiden
Seiten vor und hinter dem Luftzufuhrbalken 101 über einen Teil des Fadenweges. Im
rechten Teil des Kastens 126 sind die Innenseiten mit einem Schalldämpfungsbelag 128
dargestellt; es können auch andere schalldämpfende Maßnahmen wie beispielsweise auf
Reflexion und/oder Interferenz basierende Einbauten vorgesehen sein.
[0067] Zwischen den beiden Luftzufuhrbalken 101 und den ihnen zugeordneten Fadenscharen
122 ist im Inneren des flachen Kastens 126 auf jeder Seite ein Absaugkasten 129 vorgesehen;
die Absaugkästen 129 erstrecken sich ebenfalls über die gesamte Arbeitsbreite der
Luftzufuhrbalken 101 und im wesentlichen über die Länge des Kastens 126. Die Absaugkästen
sind über die Absauganschlüsse 158 an eine Absaugung angeschlossen. Jeder Absaugkasten
129 weist auf seinen den Fadenscharen 122 zugekehrten Flächen Absaugöffnungen 131
auf, die in Fig. 12 als Aufsicht auf einen Absaugkasten 129 dargestellt sind. Jede
Absaugöffnung ist mit einer Luftleitfahne 132 versehen. Die Luftleitfahnen 132 sind
so ausgerichtet, daß sie die von den Düsenkörpern 103 kommende und zu den offenen
Enden des Kastens 126 strömende Luft auffangen und in den Absaugkasten 129 lenken.
Bei der dargestellten Ausführung sind die Löcher 131 dadurch entstanden, daß die Lochumrandungen
auf drei Seiten eingeschnitten oder -gestanzt und die sich so ergebenden Fahnen 132
nach innen umgebogen wurden. Sowohl Kasten 126 als auch Absaugkästen 129 sind im wesentlichen
symmetrisch zur Mittelebene 127 ausgebildet.
[0068] In Fig. 11 sind beide Balken 101 im Uhrzeigersinn aus der vertikalen Ebene verdreht.
Dies führt dazu, daß die Fadenscharen auf der Eingangsseite gegenüber der Ausgangsseite
um einen Betrag 125 versetzt sind. Da der günstige Umlenkwinkel für die Führung der
Fäden durch ihre Fadenkanäle einstellbar ist und von den einzelnen Faden- und Prozeßparametern
abhängt, sind der obere Deckel und der untere Deckel des Kastens 126 höhenverstellbar.
Hierzu sind einstellbare Aufhängungen 162 vorgesehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Schraubspindeln ausgeführt sind. Mit 163 sind Halteseile bezeichnet, an denen
die weit ausladenden Kastenenden aufgehängt sind.
[0069] Eine gegenüber der Ausführung nach Fig. 5 veränderte Luftzufuhr zeigt Fig. 10. Der
Flanschanschluß 142 für den Luftanschluß 135 befindet sich hier am Ständer 102, dessen
Hohlraum 143 entsprechend abgedichtet ist. Das im Ständer 102 gelagerte Ende 123 des
Luftzufuhrbalkens 101 ist durch einen Deckel 159 verschlossen und weist innerhalb
des Ständers 102 Eintrittsöffnungen 145 zum Übertritt der Luft vom Ständer 102 in
den Balken 101 auf.
[0070] Da die Anzahl der Fäden der Fadenscharen 122 veränderbar ist, wird die Bestückung
der Luftzufuhrbalken 101 mit Düsenkörpern103 zweckmäßig auf die maximale Fadenzahl
abgestimmt. Die Anpassung an die konkrete jeweilige Fadenzahl ist bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dann leicht dadurch möglich, daß einzelne Düsenkörper oder Einsatzdüsen
- wie beschrieben - durch Blindeinsätze ersetzt werden.
[0071] Wie aus der Zeichnung, insbesondere den Figuren 5 und 6B zu erkennen, ist es möglich,
die einzelnen Wirbeldüsen dicht zusammenzulegen, wobei Abstände von 2 bis 3 mm zwischen
benachbarten Fadenkanälen bevorzugte Werte sind. Dadurch kann man beispielsweise bei
Verwendung von Düseneinsätzen 106 entsprechend Fig. 8B bereits in einer Düsenkörperreihe
151 eine große Fadenschar unterbringen.
[0072] Das Einfädeln der Fäden in die einzelnen Wirbeldüsen geschieht durch Borsten. Durch
entsprechende Ausbildung der Wirbeldüsen und Anlage der Blaskanäle kann man auch erreichen,
daß die Wirbeldüsen Luft ansaugen. In diesem Falle können die Fäden pneumatisch eingefädelt
werden.
[0073] Eine Ausführung der Düsenkörper 103 mit einer anderen Möglichkeit der Einfädelung
ist anhand der Fig. 13 beschrieben. Fig. 13 zeigt drei verschiedene Ausführungsformen.
Allen gemeinsam ist, daß der Düsenkörper 103 als massiver Körper ausgebildet ist,
der - wie anhand von Fig. 7A, 7B beschrieben - aus zwei Platten zusammengesetzt ist,
die zwischen sich eine Luftkammer 109 bilden. In den Düsenkörper sind Düsenbohrungen
eingebracht. Die Düsenbohrungen weisen die Einfädelschlitze 305 auf, die zu den Seitenflächen
des Düsenkörpers hin offen sind.
[0074] Zunächst wird auf die linke senkrechte Düsenreihe Bezug genommen. Ein geschlitztes
Röhrchen 301 ist,in die Gehäusebohrung 136 fest eingesetzt. Sein Schlitz 305 fällt
mit dem Einfädelschlitz 305 der Bohrung 136 zusammen. In dem Röhrchen 301 sitzt ein
in diesem verdrehbarer, zylindrischer Innenkörper 302, der in seiner Außenfläche auf
einer Mantellinie eine axial über seine ganze Länge verlaufende Rechtecknut 303 oder
eine ausgerundete Nut 304 aufweist. Zum Einlegen des Fadens wird der Innenkörper 302
so gedreht, daß Nut 303 oder 304 und Einfädelschlitz 305 zusammenfallen. In Arbeitsstellung
ist der Innenkörper 302 so gedreht, daß der Blaskanal 108 auf die Nut 303 oder 304
trifft. Der eingelegte Faden 311 wird bei der Drehung des Innenkörpers 302 mitgenommen.
[0075] Ein weiteres Beispiel einer einfädelbaren Wirbeldüse ist im oberen Beispiel der rechten
senkrechten Düsenreihe gezeigt. In die Düsenbohrung 136 ist ein geschlitztes Röhrchen
fest eingesetzt. Sein Schlitz deckt sich wiederum mit dem Einfädelschlitz 305 des
Düsenkörpers 103. In dem Röhrchen 301 ist ein auf einer Mantellinie geschlitztes Innenrohr
307 verdrehbar eingesetzt. In der gezeigten Stellung, in der der Schlitz des Innenrohres
307 den Einfädelschlitz 305 des Düsenkörpers bzw. Rohres 305 überdeckt, kann der Faden
in das Innenrohr 307 eingelegt werden. Durch Verdrehen des Innenrohres 301 wird der
Einfädelschlitz 305 verschlossen und der Schlitz des Innenrohres zur Überdeckung mit
dem Blaskanal 306 gebracht.
[0076] Eine vereinfachte Ausführung zeigen die beiden unteren Beispiele der rechten Düsenreihe.
Das Außenröhrchen 301 ist entfallen. Ein in der Gehäusebohrung 136 drehbares Innenrohr
308 weist einen über seine Länge reichenden, dem Einfädeln dienenden Schlitz 310 und
außerdem eine Blasbohrug 309 auf. Beide sind gegeneinander versetzt, beispielsweise
um ca. 90°. In der Einfädelstellung des Innenrohres befindet sich der Schlitz 310
des Innenrohres 308 in Übereinstimmung mit dem Einfädelschlitz 305 des Düsenkörpers
103. In Arbeitsstellung fallen Blasbohrung·309 des Innenrohres und Blaskanal 306 des
Düsenkörpers zusammen und der Schlitz 310 des Innenrohres wird durch die Wandung der
Bohrung 136 abgedeckt. In Fig. 13 sind beide Situationen untereinander dargestellt.
[0077] Um für das seitliche Einfädeln Platz zu schaffen, müssen die Düsenkörper in dem Bereich,
in dem sich die Einsatzdüsen 104 befinden, auseinandergerückt werden. Bei der dargestellten
Ausführung weist hierzu der Düsenkörper 103 an seinem Fußteil eine seitliche Verbreiterung
312 auf, so daß auch hier die Abdichtung gegenüber dem Luftzufuhrbalken 101 gewährleistet
ist.
[0078] Im übrigen wird der in Fig. 13 gezeigte Düsenkörper z.B. ebenfalls mittels einer
Schwalbenschwanzführung und einer Pratze befestigt (vgl. hierzu z.B. Figur 6A).
[0079] Die Ausführung des Düsenkörpers nach Fig. 13 hat zum einen den Vorteil, daß die Fäden
leicht eingelegt werden können. Ein weiterer Vorteil liegt aber auch darin, daß die
Wirbeldüsen einzeln von der Luftzufuhr durch Verdrehen des Innenkörpers 302 bzw. Innenrohres
307, 308 abgetrennt und totgelegt werden können. Bei Verwendung eines derartigen Düsenkörpers
ist daher auch eine besonders einfache Anpassung der Vorrichtung an die gewünschte
Fadenzahl möglich.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0080]
1 Gatter
2 Vorlagespule
3 Faden, Fadenschar
4 erstes Walzenpaar
5 Ständer
6 Rahmen
7 Düsenbalken, Düsenkörper
8 Kamm
9 Eingangswalze
10 beheizte Walze
11 Heizplatte
12 Trageinrichtung
13 Antriebseinrichtung, Zylinder-Kolben-Einheit
14 Umlenkwalze
15 Ausgangswalze, Streckwalze
16 Bäumanlage
17 Kettbaum
18 Kamm
19 Seitenteil, Hohlprofil
20 untere Traverse
21 obere Traverse
22 Ständer
23 Schwenkzapfen
24 Vierkant
25 Arretiereinrichtung
26 Arretierbolzen
27 Luftanschluß
28 Düsenbalken, Unterbalken
29 Deckplatte
30 Fixierbolzen
31 Fixierbolzen
32 Dichtung
33 Arretiereinrichtung
34 Trennfuge
35 Nut, Fadenführungsnut
36 Stichkanal, Blaskanal
37 Fadenüberlaufkante
38 Fadenüberlaufkante
39 Fadenlauf
40 Bohrung
41 Überlaufstange
42 Halterung
101 Balken, Luftzufuhrbalken
102 Traggestell, Ständer
103 Düsenkörper
104 Düse, Wirbeldüse, Einsatzdüse
105 Gehäuse
106 Einsatz
107 Fadenkanal
108 Blaskanal T
109 Luftzufuhr, Luftzufuhrkammer
110 Pratze
111 Fadenkanalreihe
112 Fadenkanalreihe
113 Fadenkanalreihe
114 Fadenkanalreihe
115 Gewindebolzen
116 Platte
117 Platte
118 Nut, Aussparung
119 hohler Kasten
120 Einsatzdüse, Düseneinsatz, Wirbeldüse
121 Rechteckplättchen
122 Fadenschar, Fadenscharebene, Faden
123 Balkenende
124 Ringkragen
125 Verschiebung
126 Kasten
127 Ebene, Mittelebene
128 Schalldämpfung, Dämpfungsbelag
129 Absaugung, Absaugkasten
130 Saugraum
131 Loch, Absaugöffnung
132 Fahne
133 Abstand
134 Düsenachse, Fadenkanalachse
135 Luftanschluß
136 Bohrung, Gehäusebohrung
137 Kasteninnenraum
138 Überdeckung
139 Rand
140 Rand
141 Klammer, Befestigungslasche
142 Flanschanschluß
143 Innenraum
144 Deckel
145 Eintrittsöffnung
146 Flansch
147 Balkeninnenraum
148 Balkenlängsachse
149 Fadenkanaleingang, Wirbeldüseneingang
150 Wirbeldüsenausgang, Fadenkanalausgang
151 Düsenkörperreihe
152 Scheibe
153 Ringmutter
154 Anschlag, schwalbenschwanzförmige Ausnehmung
155 Dichtung, Gummidichtung
156 Schraube
157 Verbindungsöffnung
158 Absauganschluß
159 Deckel
160 Fläche
161
162 Schraubspindeln
163 Seile
301 äußeres Röhrchen, feststehendes Röhrchen
302 Innenkörper
303 Rechtecknut
304 ausgerundete Nut
305 Einfädelschlitz
306 Blaskanal
307 Innenröhrchen
308 drehbares Röhrchen
309 Blasbohrung
310 Schlitz
311 Faden
312 Verbreiterung
1. Vorrichtung zum gleichzeitigen Verwirbeln einer großen Zahl multifiler Fäden, insbesondere
in Verbindung mit einem Schär- oder Streckschärvorgang, durch quer auf die einzelnen
Fäden gerichtete Druckluftstrahlen,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf einem gemeinsamen Träger oder Tragrahmen (6; 102) eine Mehrzahl jeweils mit mehreren
Wirbeldüsen (35, 36; 104) besetzter Düsenkörper (7; 103) vorgesehen ist, deren Lage
relativ zueinander und zur Fadenschar (3; 122) veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, =
dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenkörper (7; 103) als Hohlkörper ausgebildet sind und die Hohlräume (109) sowohl
mit einer Druckluftquelle als auch mit den Blaskanälen (36; 108;306) der einzelnen
Wirbeldüsen (35, 36; 104) des jeweiligen Düsenkörpers (7; 103) in Verbindung stehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einem rechteckigen Rahmen (6) eine Mehrzahl von horizontalen Düsenbalken (7) um
eine horizontale Achse schwenkbar gelagert sind, daß jeder Düsenbalken in seiner Längsrichtung
von einem Luftkanal und senkrecht zu seiner Längsrichtung von einer Vielzahl von Fadenkanälen
durchdrungen wird, und daß jeder Fadenkanal mit dem Luftkanal durch einen Stichkanal
verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rahmen um eine horizontale Achse schwenkbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, da
zumindest eine Seitenflanke des Rahmens als Hohlprofil ausgebildet ist,
daß das Hohlprofil an eine Druckluftquelle angeschlossen ist,
daß die Düsenbalken luftführend mit dem Hohlprofil verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, t dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenbalken mittels hohler Schwenkzapfen (23) an dem Hohlprofil gelagert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
auch die untere Rahmenflanke als Hohlprofil ausgebildet und an die Druckluftquelle
angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die in die Fadenkanäle ausmündenden Stichkanäle eine Blaskomponente in Fadenlaufrichtung
haben.
9. Düsenbalken zur Luftverwirbelung einer Vielzahl von laufenden Fäden,
insbesondere zur Aufnahme in eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich in Längsrichtung ein Luftkanal erstreckt,
daß der Düsenbalken eine parallel zu seiner Längsrichtung liegende Planfläche aufweist,
daß ein Deckbalken (29) mit einer kongruenten Planfläche auf der Planfläche des Düsenbalkens
aufgesetzt ist, daß in zumindest eine der Planflächen Fadenführungsnuten senkrecht
zur Längsrichtung des Düsenbalkens eingebracht sind,
und daß jede Fadenführungsnut über einen Stichkanal mit dem Luftkanal verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf einem im wesentlichen horizontal verlaufenden Luftzufuhrbalken (101) eine Reihe
(151) dicht aneinander sitzender Düsenkörper (103) befestigt ist und jeder Düsenkörper
(103) eine Anzahl Wirbeldüsen (104; 120) aufweist, deren Fadenkanäle parallel zueinander
verlaufen und deren Blaskanäle (108) mit einer gemeinsamen Luftzufuhr (109) in Verbindung
stehen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirbeldüsen (104; 120) in den Düsenkörpern (103) in einer oder mehreren zueinander
parallelen Reihen (111 - 114) angeordnet sind und die zueinander parallelen Ebenen
(127) durch die Düsenachsen (134) der einzelnen Reihen (111 - 114) im wesentlichen
senkrecht zum Luftzufuhrbalken (101) verlaufen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand (133) zwischen zwei benachbarten Fadenkanälen (107) mindestens 1,5 mm
und höchstens 15 mm beträgt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der einzelne Düsenkörper (103) mindestens vier und vorzugsweise mindestens sechs mit
geringem gegenseitigen Abstand (133) der Fadenkanäle (107) angeordnete Wirbeldüsen
(104; 120) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Düsenkörper (103) aus einem Gehäuse (105; 119) und einem in dieses eingepaßten,
die einzelnen Wirbeldüsen (104; 120) aufnehmenden Einsatz (106) besteht und die Blaskanäle
(108) der einzelnen Wirbeldüsen (104; 120) mit einer gemeinsamen Luftzufuhr (109)
in Verbindung stehn.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz (106) mit bis zu sechs in zueinander parallelen Ebenen (127) verlaufenden
Reihen (111-114) von Wirbeldüsen (104; 120) ausgestattet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verringerung des Reihenabstands die Fadenkanäle (107) benachbarter Reihen (111-114)
gegeneinander versetzt angeordnet sind (Figuren 9B und 13).
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftzufuhr (109) zur Versorgung der Blaskanäle (108) zwischen dem Einsatz (106)
und der Innenwand des Gehäuses (105) oder im Zentrum des Einsatzes (106) vorgesehen
ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz (106) aus mindestens zwei jeweils eine oder zwei Reihen (111-114) Wirbeldüsen
(104; 120) aufnehmenden parallelen Platten (116, 117) besteht, die alle oder zum Teil
eine quer zu den Fadenkanälen (107) verlaufende, als Luftzufuhr (109) für die Blaskanäle
(108) dienende Nut (118) aufweisen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (105) als hohler Kasten (119) ausgebildet ist, der Bohrungen (136) zur
dicht gepackten Aufnahme einzelner Einsatzdüsen (120) aufweist und die Blaskanäle
(108) der Einsatzdüsen (120) in den Kasteninnenraum (137), der seinerseits mit dem
Balkeninnenraum (147) in Verbindung steht, münden.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenreihen (111-114) mit den Einsatzdüsen (120) vorzugsweise gegeneinander umyeinen
halben Abstand (133) zwischen zwei in derselben Reihe (111-114) nebeneinander liegenden
Einsatzdüsen (120) versetzt und die einzelnen Einsatzdüsen (120) auf ihrer Vorderseite
mit einem rechteckigen Plättchen (121) versehen sind, dessen Kantenlängen derart abgestimmt
sind, daß die Plättchen (121) im montierten Zustand (Fig. 15) im wesentlichen ohne
Zwischenräume aneinanderstoßen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
die rechteckigen Plättchen (121) an den Rändern (139, 140) zur gegenseitigen Überdeckung
(138) unsymmetrisch abgesetzt sind und alle Einsatzdüsen (120) durch eine gemeinsame
Klammer (141) arretiert und bezüglich der Lage ihrer Blaskanäle (108) ausgerichtet
sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Luftzufuhrbalken (101) in seinem Traggestell (102) zur Variation des Ablenkwinkels
der die Wirbeldüsen (104; 120) durchlaufenden Fäden (122) um seine Längsachse (148)
verdrehbar ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
der den Luftzufuhrbalken (101) tragende Ständer (102) hohl ist und einen mit seinem
Innenraum (,143) in Verbindung stehenden Flanschanschluß (142) für die Luftleitung
aufweist und daß das im Ständer (102) sitzende Balkenende (123) mit Eintrittsöffnungen
(145) für die Blasluft versehen ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Luftzufuhrbalken (101) an seinem im Ständer (102) gelagerten und durch diesen
hindurchreichenden Ende (123) einen Flansch (146) zum direkten Anschluß der Blasluftleitung
aufweist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf einem Luftzufuhrbalken (101) zwei um etwa 180° gegeneinander versetzte Düsenkörperreihen
(151) angeordnet sind (Figuren 8 und 9).
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Luftzufuhrbalken (101) mit den Düsenkörpern (103) von einem flachen Kasten (126)
umgeben ist, der sich nach der Fadeneinlaufseite und/oder der Fadenauslaufseite des
Balkens (101) hin über einen Teil des Fadenwegs erstreckt, auf der Innenseite mit
schallabsorbierenden Mitteln ausgestattet und/oder dessen Innenraum (137) mit einer
Absaugung (129) ausgestattet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet, daß
der sich im wesentlichen über die in Fadenlaufrichtung gemessene Länge des flachen
Kastens (126) erstreckende Absaugkasten (129) auf seiner den Fäden (122) zugewandten
Seite eine Vielzahl Absaugöffnungen (131) aufweist. ;
28. Vorrichtung nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Absaugöffnungen (131) rechteckig sind und ihr an drei Seiten der jeweiligen_Öffnungen
(131) abgetrenntes Material als Fahnen (132) schräg in den Saugraum (130) hinein abgebogen
sind.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei zueinander parallele Luftzufuhrbalken (101) mit je einer Düsenkörperreihe (151)
ausgestattet und derart übereinander angeordnet sind, daß die Düsenkörper (151) im
wesentlichen gegeneinander zeigen.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf einer Ebene zwischen den Luftzufuhrbalken (101) der Absaugkasten (129) angeordnet
und mit einer Vielzahl von Absaugöffnungen (131) versehen ist, die auf die beiden
den Düsenkörperreihen (151) zugeordneten Fadenscharen (122) gerichtet sind.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vor und hinter den Düsenkörperreihen (151) liegenden Teile des flachen Kastens
(126) zum Ausgleich der bei Verdrehen des oder der Luftzufuhrbalken(s) (101) sich
ergebenden Verschiebung (125) der Fadenscharen (122) im wesentlichen senkrecht zu
den Fadenscharen (122) verschiebbar sind.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß
die die Wirbeldüsen (104; 120) aufnehmenden Einsätze (106) bzw. hohlen Kästen (119)
zur Anpassung an die Einzelfadenzahl der zu behandelnden Fadenschar (122) gegen Blindeinsätze
bzw. Blindkästen austauschbar sind.
33. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Düsenkörper (7; 103 ) oder Düsenkörpergruppen durch Versorgungsschläuche
mit mindestens einem gemeinsamen Luftbalken verbunden sind.
34. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der gemeinsame Träger oder Tragrahmen um eine im wesentlichen senkrechte Achse (164)
schwenkbar ist.
35. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Blaskanäle eines Düsenkörpers in einer Ebene liegen, die gegenüber der senkrechten
Ebene durch einen der Blaskanäle einen Winkel zwischen 0° und 45° bildet.
36. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenkörper derart um ihre senkrechte Längsachse verdrehbar sind, daß sie unabhängig
von der Drehstellung des Tragrahmens mit den Achsen ihrer Blaskanäle auf den Fadenlauf
ausgerichtet werden können.
37. Vorrichtung nach Anspruch 36,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Düsenkörper voneinander unabhängig um ihre jeweilige Längsachse drehbar
sind.
38. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenkörper einzeln dem Verband entnehmbar und/oder von der Luftversorgung abtrennbar
sind.
39. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Düsenkörper (103) Bohrungen (136) mit jeweils einem Einfädelschlitz (305) aufweist,
daß jede Bohrung durch einen Blaskanal (Verbindungskanal 306) mit dem luftführenden
Innenraum (109) des Düsenkörpers verbunden ist,
und daß ein mit Nut oder Einfädelschlitz versehener zylindrischer Innenkörper in jede
Bohrung (136) verdrehbar eingesetzt ist.
40. Vorrichtung nach Anspruch 38,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirbeldüsen (308) in den Bohrungen (136) des Düsenkörpers (103) verdrehbar sowie
ihre Einfädelschlitze-(310) und ihre als Blaskanäle wirkenden Bohrungen (309) auf
ihrem Umfang derart gegeneinander versetzt angeordnet sind, daß in Einfädelstellung
die Blaskanäle (309) und in Arbeitsstellung die Einfädelschlitze (310) durch die Bohrungswände
verdeckt sind.
41. Vorrichtung nach Anspruch 38 oder 39,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelne Wirbeldüse (104) aus einem äußeren, in der Bohrung (136) des Düsenkörpers
(103) festsitzenden Röhrchen (301) mit Einfädelschlitz (305) und einem in dem festsitzenden
Röhrchen (301) drehbaren Innenkörper (302; 307) mit Vorkehrungen (303; 304) zur Aufnahme
des Fadens (311) besteht und das festsitzende Röhrchen (301) mit dem luftführenden
Innenraum (109) des Düsenkörpers (103) durch einen Verbindungskanal (306)'verbunden
ist.
42. Vorrichtung nach Anspruch 41,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Oberfläche des Innenkörpers (302) eine rechteckige (303) oder vorzugsweise
ausgerundete Fadenführungsnut (304) eingearbeitet ist, die in Einfädelstellung in
Deckung mit dem Einfädelschlitz (305) und in Arbeitsstellung in Deckung mit dem Verbindungskanal
(306) zum Innenraum (109) gedreht ist.
43. Vorrichtung nach Anspruch 41,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Innenkörper (302) ein mit einem Längsschlitz (310) versehenes drehbares Innenröhrchen
(307) vorgesehen ist.
44. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 39 bis 43,
dadurch gekennzeichnet, daß
die drehbaren Innenkörper (302, 307, 308) eines Düsenkörpers (103) gemeinsam verdrehbar
sind.
45. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fäden (3; 122) vor dem Einlauf in die Wirbeldüsen 35; 104) eine Benetzungseinrichtung
durchlaufen.
46. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor und hinter den Wirbeldüsen (35; 104) Fadenführungs- ösen vorgesehen sind.