[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen einer dünnen Schicht
eines Beschichtungsmaterials auf eine über eine Gegendruckwalze laufende Materialbahn
mit einer einen Düsenschlitz aufweisenden Schlitzdüseneinrichtung. Eine derartige
Vorrichtung ist beispielsweise durch die DE-C- 31 00 101 bekannt geworden.
[0002] Bei derartigen Beschichtungsvorrichtungen kommt es darauf an, daß das Beschichtungsmaterial
über große Breiten von mehreren Metern gleichmäßig über die Breite aufgetragen wird
und dementsprechend für eine gleichmäßige und ausreichende Zufuhr von Beschichtungsmaterial
entlang des Düsenschlitzes zu sorgen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschichtungsvorrichtung der oben
beschriebenen Art zu schaffen, mit der eine ausreichende, einwandfreie und über die
gesamte gewünschte Beschichtungsbreite gleichmäßige Zufuhr von Beschichtungsmaterial
zu dem Düsenschlitz gewährleistet ist. Gleichzeitig soll sowohl eine einfache Anpassung
der Beschichtungsvorrichtung an unterschiedliche Beschichtungsbreiten als auch ein
schnelles und einfaches Reinigen der Schlitzdüsenanordnung beim Umrüsten auf unterschiedliche
Beschichtungsmaterialien sichergestellt werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Beschichtungsmaterial
von einem Vorratsbehälter durch einen über die Beschichtungsbreite verlaufenden Zufuhrkanal
dem Düsenschlitz der Schlitzdüseneinrichtung zugeführt ist, und daß in dem Zufuhrkanal
der Schlitzdüseneinrichtung eine mehrere Pumpenabschnitte mit je zwei Pumpenzahnrädern
aufweisende, über die Beschichtungsbreite verlaufende Zahnradpumpenanordnung mit die
Pumpenzahnräder lagernden Abstandsstücken zwischen den Pumpenabschnitten leicht entfernbar
angeordnet ist.
[0005] Eine derartige Anordnung ermöglicht es, an dem Düsenschlitz eine gleichmäßig über
die Beschichtungsbreite verteilte ausreichende Menge an Beschichtungsmaterial zur
Verfügung zu stellen, wobei die Anzahl der Pumpenabschnitte entsprechend der gewünschten
Beschichtungsbreite gewählt wird und auf einfache Weise verändert werden kann.
[0006] Vorteilhaft sind die Pumpenzahnräder mit beidseitigen Achsstummeln in den Abstandsstücken
gelagert und die angetriebenen Pumpenzahnräder über formschlüssig in sie eingreifende
Achsverbindungsstücke im Bereich der Abstandsstücke miteinander antriebsfest verbunden.
Der Antrieb der angetriebenen Pumpenzahnräder kann damit über einen einzigen Antriebsmotor
erfolgen.
[0007] Die Abstandsstücke sind zweckmäßig als Kohlelager ausgebildet.
[0008] Vorteilhaft ist die Schlitzdüseneinrichtung bezüglich einer durch die Mittellängsebene
zwischen den Pumpenzahnrädern verlaufenden Ebene aufklappbar ausgebildet. Mit dieser
Ausbildung läßt sich sowohl die Anzahl der Pumpenabschnitte auf äußerst einfache und
betriebsfreundliche Weise an die geforderte Beschichtungsbreite anpassen als auch
eine schnelle und gründliche Reinigung der Schlitzdüsenanordnung bei der Änderung
von Beschichtungsmaterial vornehmen. Letzteres ist besonders dann von Bedeutung, wenn
infolge des Fahrens kleiner Chargen relativ häufig umgerüstet werden muß.
[0009] Die axiale Länge der Pumpenzahnräder beträgt zweckmäßig etwa das zweifache der axialen
Länge der Abstandsstücke. Hiermit ergibt sich eine völlig gleichmäßige Verteilung
des Beschichtungsmaterials entlang des Düsenschlitzes.
[0010] Die Pumpenzahnräder werden bei gängigen und üblichen Beschichtungsvorgängen vorteilhaft
mit etwa 10 bis 12 U/min angetrieben.
[0011] Weiter können bei der erfindungsgemäßen Schlitzdüsenanordnung vorteilhaft im Bereich
des Zufuhrkanals und der Zahnradpumpenanordnung über die Beschichtungsbreite verlaufende
Heiz- oder Kühlkanäle vorgesehen sein, die einen guten Wärmeübergang innerhalb der
Schlitzdüseneinrichtung sicherstellen.
[0012] Die Wandungen des Vorratsbehälters sind insbesondere für die Verarbeitung von Beschichtungshotmelts
zweckmäßig beheizt.
[0013] Weiter ist vorteilhaft zwischen der Zahnradpumpenanordnung und den Düsenlippen der
Schlitzdüseneinrichtung ein den Zufuhrkanal verschließender, stangenförmiger Rundschieberverschluß
angeordnet, wobei die Schließstange des Rundschieberverschlusses zweckmäßig unter
dem Zufuhrkanal in der Nähe der Düsenlippen gelagert ist. Hiermit ergibt sich nicht
nur eine erheblich gesteigerte Bedienungsfreundlichkeit beim Umrüsten und Reinigen
der Schlitzdüseneinrichtung, sondern auch die Möglichkeit einer verbesserten ansatzfreien
Beschichtung der Materialbahn.
[0014] Die Erfindung ist im folgenden an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Seitenschnittansicht der Schlitzdüseneinrichtung einer Beschichtungsvorrichtung
gemäß der Erfindung, und
Fig. 2 eine Längsschnittansicht entlang der Linie-II-II durch die Pumpenanordnung
der Schlitzdüseneinrichtung in Fig. 1.
[0015] Die in den Fig. 1 und 2 an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel dargestellte erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Aufbringen einer dünnen Schicht eines Beschichtungsmaterials weist
eine Gegendruckwalze 1 auf, welche mit Kautschuk oder Hartgummi bezogen ist. Über
die Gegendruckwalze 1 wird in Richtung des Pfeiles A eine zu beschichtende Materialbahn
2 geführt.
[0016] Auf einer Seite der Gegendruckwalze 1 ist eine Schlitzdüseneinrichtung 3 mit feststehender
einlaufender und ablaufender Düsenlippe des Düsenschlitzes-4 vorgesehen. Die einlaufende
Düsenlippe 5 des Düsenschlitzes 4 ist feststehend, die ablaufende Düsenlippe 6 des
Düsenschlitzes 4 als drehbarer Rakelstab 6 ausgebildet.
[0017] Zu beschichtende Materialbahnen sind beispielsweise Papierbahnen, Kunststoffolien,
Metallfolien, Gewebebahnen sowie Kombinationen derartiger Materialbahnen. So kann
die Materialbahn eine Aluminiumfolie mit 0,008 mm, 0,012 mm, 0,02 mm und bis zu 0,12
mm Dicke sein. Als Papierbahn kommen glatte, gestrichene oder gekreppte Papiere von
40 bis 120 g/m
2 in Frage, als Kunststoffolien Polyäthylenfolien von 40 bis 120 mu Dicke, biaxial
gereckte, sogenannte orientierte Polypropylenfolien von 30 bis 120 mu Dicke und Polyesterfolien
im gleichen Dickenbereich. Weiter können als Materialbahnen Hart-PVC-Folien und monomer
sowie polymer weichgemachte PVC-Folien verarbeitet werden, und als Gewebebahnen beispielsweise
Teppichverlegebänder und Verbandmaterialien.
[0018] Beschichtungsmaterialien sind unter anderem Paraffine und mikrokristalline Wachse
mit Verarbeitungstemperaturen zwischen 75°C und 100°C bei Auftragsmengen zwischen
4 und 40 g /m
2. Weiter kommen in Frage Beschichtungshotmelts, bestehend aus Äthylvinylacetat-Copolymeren,
gemischt mit Paraffin und Harzen, bei Verarbeitungstemperaturen zwischen 140°C und
190°C für die Oberflächenveredelung von Verpackungsmaterial. Verwendete Schmelzhaftkleber
haben Verarbeitungstemperaturen zwischen 140°C und 190°C bei Auftragsmengen zwischen
12 und 4
0 g/m
2 , während Thermoset-Kleber bei Temperaturen von 70°C bis 80
0C und Auftragsmenge ab 40 g/m
2 verarbeitet werden. Polyurethankleber, bestehend aus zwei Komponenten, werden kurz
vor der Beschichtung gemischt.
[0019] Weitere Beschichtungsmaterialien sind wässrige Emulsionen und Dispersionen als PVDC-Beschichtung
bei Raumtemperatur. Acrylatkleber als wässrige Dispersionen mit Beschichtung ebenfalls
bei Raumtemperatur, verschiedene Stärkekleber, die bei Temperaturen von 70°C bis 90°C
verarbeitet werden, Klebstoffe und Beschichtungsmassen, die in organischen Lösungsmitteln
gelöst sind und bei Raumtemperatur verarbeitet werden und schließlich-Kaltleime PVC
auf der Basis von Polyvinylalkohol.
[0020] Beschichtungsmaterial 7 befindet sich in einem Vorratsbehälter 8, der durch Heizrohre
9 beheizt werden kann. Durch einen über die größte Beschichtungsbreite verlaufenden
Zufuhrkanal 10 wird das Beschichtungsmaterial 7 unter Schwerkraftwirkung einer ebenfalls
über die Beschichtungsbreite verlaufenden Zahnradpumpenanordnung 12 zugeführt und
von dort unter der Pumpwirkung der Zahnradpumpenanordnung 12 durch einen über die
größte Beschichtungsbreite verlaufenden weiteren Zufuhrkanal 11 dem Düsenschlitz 4
zugeführt.
[0021] Die Zahnradpumpenanordnung 12 weist mehrere Pumpenabschnitte 13 mit je einem angetriebenen
Pumpenzahnrad 14 und mitlaufenden Pumpenzahnrad 15 auf. Zwischen den Pumpenabschnitten
13 sind Abstandsstücke 16, die die Pumpenzahnräder 13, 14 lagern, angeordnet. Sowohl
die Pumpenabschnitte 13 als auch die Abstandsstücke 16 sind zum Umrüsten und Reinigen
der Schlitzdüsenanordnung leicht entfernbar in der Schlitzdüseneinrichtung 3 angeordnet.
Eine Anpassung an unterschiedliche Beschichtungsbreiten erfolgt durch Einsetzen einer
entsprechenden Anzahl von Pumpenabschnitten 13 und Abstandsstükken 16 in die Schlitzdüsenanordnung.
[0022] Die Pumpenzahnräder 14, 15 sind über beidseitige Achsstummel 17 in den Abstandsstücken
16 gelagert. Weiter sind die angetriebenen Pumpenzahnräder 14 über formschlüssig in
sie eingreifende Achsverbindungsstücke 18 im Bereich der Abstandsstücke 16 miteinander
antriebsfest verbunden, wobei der Antrieb sämtlicher Pumpenabschnitte 13 gemeinsam
von der Seite 19 der Zahnradpumpenanordnung 12 vorzugsweise mit etwa 10 bis 12 U/min
erfolgen kann. Die Abstandsstücke 16 sind vorzugsweise als Kohlelager ausgebildet.
[0023] Die Schlitzdüseneinrichtung 3 ist bezüglich einer durch die Mittellängsebene 20 zwischen
den Pumpenzahnrädern 14, 15 verlaufenden Ebene aufklappbar ausgebildet, wodurch das
Umrüsten und Reinigen der Schlitzdüseneinrichtung 3 besonders einfach und betriebsfreundlich
durchzuführen ist.
[0024] Die axiale Länge der Pumpenzahnräder 14, 15 beträgt vorteilhaft etwa das zweifache
der axialen Länge der Abstandsstücke 16, wodurch in jedem Falle eine gleichmäßige
Verteilung des Beschichtungsmaterials 7 entlang der Länge des Düsenschlitzes 4 gewährleistet
ist.
[0025] Im Bereich des Zufuhrkanals 10, 11 und der Zahnradpumpenanordnung 12 können zweckmäßig
über die Beschichtungsbreite verlaufende Heiz- oder Kühlkanäle 21 vorgesehen sein,
um einen guten Wärmeübergang zu gewährleisten.
[0026] Zwischen der Zahnradpumpenanordnung 12 und den Düsenlippen 5, 6 ist unter dem Zufuhrkanal
11 in der Nähe der Düsenlippen 5, 6 eine Schließstange 22 eines den Zufuhrkanal 11
verschließenden, stangenförmigen Rundschieberverschlusses angeordnet. Dieser Rundschieberverschluß
ist nicht nur vorteilhaft bei der Umrüstung und Reinigung der Schlitzdüseneinrichtung
3, sondern stellt auch sicher, daß mit der beschriebenen Schlitzdüseneinrichtung eine
ansatzfreie Beschichtung aufgebracht werden kann.
1. Vorrichtung zum Aufbringen einer dünnen Schicht eines Beschichtungsmaterials (7)
auf eine über eine Gegendruckwalze (1) laufende Materialbahn (2) mit einer einen Düsenschlitz
(4) aufweisenden Schlitzdüseneinrichtung (3), dadurch gekennzeichnet daß das Beschichtungsmaterial
(7) von einem Vorratsbehälter (8) durch einen über die Beschichtungsbreite verlaufenden
Zufuhrkanal (10, 11) dem Düsenschlitz (4) der Schlitzdüseneinrichtung (3) zugeführt
ist, und daß in dem Zufuhrkanal (10, 11) der Schlitzdüseneinrichtung (3) eine mehrere
Pumpenabschnitte (13) mit je zwei Pumpenzahnrädern (14, 15) aufweisende, über die
Beschichtungsbreite verlaufende Zahnradpumpenanordnung (12) mit die Pumpenzahnräder
(14, 15) lagernden Abstandsstücken (16) zwischen den Pumpenabschnitten (13) leicht
entfernbar angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Pumpenzahnräder (14,
15)- mit beidseitigen Achsstummeln (17) in den Abstandsstücken (16) gelagert sind,
und daß die angetriebenen Pumpenzahnräder (14) über formschlüssig in sie eingreifende
Achsverbindungsstücke (18) im Bereich der Abstandsstücke (16) miteinander antriebsfest
verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsstücke
(16) als Kohlelager ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurchgekennzeichnet , daß die Schlitzdüseneinrichtung
(3) bezüglich einer durch die Mittellängsebene (20) zwischen den Pumpenzahnrädern
(14, 15) verlaufenden Ebene aufklappbar ausgebildet ist.
5. 'Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die
axiale .Länge der Pumpenzahnräder (14, 15) etwa das zweifache der axialen Länge der
Abstandsstücke (16) beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpenzahnräder
(14, 15) mit etwa 10 bis 12 U/min angetrieben sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß im Bereich
des Zufuhrkanals (10, 11) und der Zahnradpumpenanordnung (12) über die Beschichtungsbreite
verlaufende Heiz- oder Kühlkanäle (21) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die
Wandungen des Vorratsbehälters (8) beheizt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Zahnradpumpenanordnung (12) und den Düsenlippen (5, 6) der Schlitzdüseneinrichtung
(3) ein den Zufuhrkanal (10) verschließender, stangenförmiger Rundschieberverschluß
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schließstange (22) des Rundschieberverschlusses unter
dem Zufuhrkanal (10) in der Nähe der Düsenlippen (5, 6) gelagert ist.