[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Warmhalte- und/oder Abschmelzofen
für NE-Metalle nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Derartige Öfen werden im allgemeinen dazu verwendet, eine bestimmte Menge der betreffenden
NE-(Nicht-Eisen-) Metallschmelze herauszuschöpfen und zu einer Druckgußmaschine zu
führen. Die vorbestimmte, zu entnehmende Menge hängt von der Größe des in der Druckgußmaschine
zu erzeugenden Gußteils ab.
[0003] Bei einem aus der DE-OS 29 14 810 bekannten Ofen ist die Dosierkammer an dem einen
Hebelarm eines Balkens einer Wiegevorrichtung aufgehängt und ein gesondertes Schließelement
mit einem Antrieb vorgesehen. Diese Anordnung ist vom Aufbau her relativ kompliziert
und hinsichtlich der verwendeten Bauteile aufwendig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Ofen für NE-Metalle der eingangs
genannten Art zu schaffen, der einfacher aufgebaut ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Ofen für NE-Metalle der eingangs genannten Art durch
die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Beim erfindungsgemäßen Warmhalte- und/oder Abschmelzofen wird in einfacher Weise
eine ortsfest vorgesehene Dosierkammer verwendet, so daß bewegliche Teile unmittelbar
im Ofsnbereich entfallen, was insbesondere die Dosiereinrichtung weniger störanfällig
macht. Da der hin und her bewegbare Schließkolben auch die Druckgaszuführung enthält,
ist der Aufbau insbesondere der Dosierkammer vereinfacht. Ein weiterer Vorteil liegt
darin, daß die NE-Metallschmelze aus günstigeren Bereichen innerhalb des Ofens entnommen
werden kann, da die Dosierkammer aufgrund ihres ortsfesten Einsatzes am tiefsten Punkt
des NE-Metallschmelzenbades angeordnet werden kann.
[0007] Außerdem ist die relativ kleine Dosierkammer stets voll, so daß der Badspiegel im
Ausgang stets gleich ist, nur geringe Druckgasmengen benötigt werden und die Dosierung
an sich äußerst schnell vor sich gehen kann.
[0008] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung ist die Dosierkammer
im Ofen integriert angeordnet und bildet einen Teil einer Ofenwanne. Dadurch kann
die Dosierkammer in einfacher Weise gleichzeitig mit dem Herstellen der Ofenwanne
vorgesehen werden und sie kann gleichzeitig an dem für den Betrieb günstigsten Ort
vorgesehen werden, und zwar sowohl im Hinblick auf die NE-Metallschmelzentnahme zur
dosierten Abgabe als auch im Hinblick auf die am Ofen vorgesehene Ausgußmündung.
[0009] Zweckmäßig ist es dabei, die integrierte Dosierkammer über ein geneigtes Steigrohr
vorgegebenen Durchflußquerschnittes unmittelbar oder mittelbar über eine geneigte
Rinne in einem verjüngten Ausgußende des Ofens münden zu lassen, so daß der Ofen im
wesentlichen ohne Zwischenfügen weiterleitender Elemente nahe an die betreffende Druckgußmaschine
herangebracht werden kann.
[0010] Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung ist die Dosierkammer
als separates Bauteil in die NE-Metallschmelze einer Schöpfkammer eingesetzt. Dadurch
ist es möglich, auch bereits bestehende Abschmelz-und/oder Warmhalteöfen mit einer
derartigen Dosiereinrichtung nachträglich zu versehen, so daß diese öfen effektiver
gemacht werden können.
[0011] Das Bestimmen der an die Druckgußmaschine abzugebenden Menge, d. h. deren genaue
Dosierung kann in besonders einfacher Weise durch eine Zeitrelaisvorrichtung gesteuert
werden, die bei vorgegebenem Durchflußquerschnitt und vorgegebenem Gasdruck auf eine
bestimmte Zeit einstellbar ist. Es ist aber auch möglich, wie es bei einem anderen
Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung verwirklicht ist, die Ausgangsöffnung der
Dosierkammer im Bereich einer Wiegevorrichtung münden zu lassen, deren Anzeige die
Dauer der Druckgasbeaufschlagung steuert.
[0012] Vorzugsweise wird als Druckgas ein Inertgas, wie bspw. Stickstoff verwendet, was
den Vorteil hat, daß es sich gegenüber der NE-Metallschmelze, insbesondere AL-Schmelze
neutral verhält.
[0013] Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Beschreibung
zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben und erläutert wird. Es zeigen:
Figur 1 in schematischer Darstellung eine einen Warmhalteofen mit einer Druckgußmaschine
verbindende Dosiereinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Figur 2 einen vertikalen Querschnitt durch ein Förderaggregat der Dosiereinrichtung
nach Figur 1,
Figur 3 eine Draufsicht gemäß Pfeil III der Figur 2,
Figur 4 einen Abschmelz-Warmhalteofen mit integrierter Dosiereinrichtung gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,und
Figur 5 einen Abschmelz-Warmhalteofen mit integrierter Dosiereinrichtung gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung.
[0014] Gemäß den Figuren 1 und 5 dient die erfindungsgemäße Dosiereinrichtung 11, 111 bzw.
111' dazu, eine vorbestimmte Menge einer NE- (Nicht-Eisen-) Metallschmelze 14 aus
einem Warmhalte― ofen 12 bzw. kombinierten Abschmelz-Warmhalteofen 112 oder 112' zu
einer Druckgußmaschine 13, 113 bzw. 113' zu fördern, in welcher diese Menge an NE-Metallschmelze
verarbeitet wird. Es versteht sich, daß die Dosiereinrichtung 11 nicht nur in Verbindung
mit einem Warmhalteofen 12, sondern auch mit einem Abschmelzofen oder mit einem kombinierten
Abschmelz/Warmhalteofen verwendet werden kann.
[0015] Der in Figur 1 gezeigte Warmhalteofen 12 besitzt ein auf Beinen 17 angeordnetes Gehäuse
16, in welchem eine nach außen hin mittels einer hitzebeständigen Auskleidung gut
wärmeisolierte Wanne 15 mit drei Kammern, nämlich einer Einfüllkammer 18, einer Warmhaltekammer
19 und einer Schö
pf-kammer 21 angeordnet ist. über der mit einem Einfülltrichter 20 versehenen Einfüllkammer
18 und der Warmhaltekammer 19 ist ein Deckel 22 angeordnet, an dessen Innenseite im
Bereich über der Warmhaltekammer 19 elektrische Heizelemente zur indirekten Beheizung
der NE-Metallschmelze 14 angeordnet sind. Zwischen der Einfüllkammer 18 und der Warmhaltekammer
19 ist eine senkrechte Abschottung bzw. Barriere 24 angeordnet, die an einem Bereich
nahe dem Wannenboden 33 mit einer Öffnung 26 versehen ist, deren Querschnitt wesentlich
kleiner ist als der der Wanne 15 bzw. Schöpfkammer 21. Während die Barriere 24 bis
auf den Boden reicht und nur die schmale öffnung 26 freilässt, ist zwischen der Warmhaltekammer
19 und der Schöpfkammer 21 eine zweite Abschottung bzw. Barriere 27 vorgesehen, die
unter dem einen Ende des Deckels 22 in Form einer quer über die Wanne 15 verlaufenden
Leiste angeordnet ist, und deren freie Stirnkante in einem bestimmten Abstand vom
Boden 33 der Kammer 19 bzw. 21 angeordnet ist. Diese zweite Barriere 27 taucht dabei
etwa bis zur Hälfte der Tiefe der Wanne bzw. Kammer in die NE-Metallschmelze 14 ein.
[0016] In die Schöpfkammer 21 des Warmhalteofens 12 ist die Dosiereinrichtung 11 mit ihrem
Förderaggregat 31 eingesetzt bzw. eingetaucht. Das Förderaggregat 31 besitzt ein Gehäuse
32, dessen Grundfläche kleiner ist als die der Schöpfkammer 21, und das auf dem Boden
33' der Schöpfkammer 21 aufsitzt. Die Höhe des Gehäuses 32, das eine etwa birnenförmige
Grundfläche gemäß Figur 3 besitzt, entspricht etwa der Tiefe der Schöpfkammer 21.
Das Förderaggregat 31 ist lose mit einer Wiegevorrichtung 34 verbunden, die mit einer
Kippvorrichtung 36 versehen und über einen Auffangtrichter 37 und eine geneigte Rohrleitung
38 mit der Druckgußmaschine 13 verbunden ist.
[0017] Die aus dem Förderaggregat 31, der Wiegevorrichtung 34 und der Kippvorrichtung 36
bestehende Dosiereinrichtung 11 ist folgendermaßen aufgebaut. Das Gehäuse 32 des Förderaggregates
31, das aus einer hochwertigen Feuerfestmasse besteht, besitzt in seinem unteren Bereich
eine in Form einer Bohrung großen Durchmessers eingearbeitete Dosier- bzw. Speicherkammer
41, die bodenseitig über eine Querbohrung 42 mit einer senkrecht nach oben führenden
Steig- bzw. Austrittsbohrung 43 verbunden ist, die am oberen Ende aus dem Gehäuse
32 austritt. Konzentrisch zur Speicherkammer 41 ist eine Führungsbohrung 44 vorgesehen,
die ausgehend vom oberen Ende des Gehäuses 32 in die Speicherkammer 41 mündet, und
in der ein Schließkolben 4'6 gemäß Doppelpfeil A hin und her bzw. auf- und abbewegbar
angeordnet ist. Der Schließkolben 46 wird in nicht dargestellter Weise von einer pneumatischen
Antriebsvorrichtung hin und her bewegt. Der Schließkolben 46 ist ein dickwandiges
Rohr, das an seinem vorderen Ende mit einer konischen Verjüngung versehen ist, so
daß ein düsenförmiges Mundstück 47 vorgesehen ist. Im Obergangsbereich zwischen der
Führungsbohrung 44 und der Speicherkammer 41 ist eine Schließplatte 48 vorgesehen,
die ringförmig ausgebildet ist und in Form eines Deckels auf der Speicherkammer 41
gehalten ist. Die ringförmige Schließplatte 48 besitzt eine Zutrittsöffnung 49, die
vom Düsenmundstück 47 des Schließkolbens 46 verschließbar ist. Mit anderen Worten,
der Innendurchmesser der Zutrittsöffnung 49 ist etwas größer als der kleinste Außendurchmesser
des Düsenmundstücks 47, so daß dieses in die Zutrittsöffnung 49 eindringen und mit
seinem Außenkonus verschließen kann. Der Schließkolben 46 und die Schließplatte 48
bestehen aus hochhitzebeständiger Keramik. Die durchgehende Bohrung 51 im Schließkolben
46 ist mit einer Rohrleitung 52 verbunden, die über einen Druckregler 53 mit einer
Druckpumpe oder einem Druckluftnetz, wie es in Betrieben verwendet wird, in Verbindung
steht (Figur 1).
[0018] Wie den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist, sind im Gehäuse 32 des Förderaggregates 3i
mehrere, beim Ausführungsbeispiel drei über den Umfang verteilt angeordnete Einlaßöffnungen
in Form von horizontalen Schlitzen 56 vorgesehen, die vom Außenumfang des Gehäuses
32 aus radial nach innen verlaufen und in die Führungsbohrung 44 unmittelbar oberhalb
der Schließplatte 48 münden. Wie der
[0019] Figur 3 zu entnehmen ist, sind diese Schlitze 56 über den kreisrunden Bereich des
Außenumfanges gleichmäßig verteilt, während der sich verjüngende Bereich der birnenförmigen
Umfangsform frei von diesen Schlitzen ist. Die Schlitze 56 verlaufen von außen nach
innen konisch.
[0020] Die senkrecht verlaufende Austrittsbohrung 43 ist an ihrem aus dem Gehäuse 32 austretenden
Ende mit einem Speiserohr 58 aus hochhitzebeständiger Keramik verbunden. Das Speiserohr
58 besitzt an seinem der Austrittsbohrung 43 abgewandten Endbereich eine Biegung von
mehr als 90°, in welchem Biegungsbereich eine Entlüftungsöffnung 59 angeordnet ist.
Das freie des Speiserohres 58 ist oberhalb einer Wiege- bzw. Aufnahmeschale 61 der
Wiegevorrichtung 34 angeordnet. Die Aufnahmeschale 61 ist um eine horizontale Achse
62 kippbar an einer Federwaage 63 befestigt, welche auf dem Gehäuse 32 steht und an
diesem befestigt ist.
[0021] Die Federwaage 63 besteht im wesentlichen aus einem oberen und äußeren zylindrischen
Teil, an dem die Aufnahmeschale 61 befestigt ist, und aus einem unteren, inneren zylindrischen
Teil, das auf dem Gehäuse 32 befestigt ist. Das obere, äußere Teil übergreift koaxial
das untere innere Teil, wobei zwischen den beiden eine einstellbare Druckfeder angeordnet
ist, die die Kraft bestimmt, die aufzuwenden ist, um das obere äußere Teil nach unten
über das untere innere Teil zu bewegen. Damit kann die Federwaage 63 bzw. Wiegevorrichtung
34 hinsichtlich des Dosiergewichtes eingestellt werden. Die Federwaage 63 besitzt
außerdem in nicht dargestellter Weise zwei relativ zueinander bewegbare elektrische
Kontakte, die miteinander in Wirkverbindung kommen und die Schmelzenzuführung unterbrechen,
wenn das eingestellte Dosiergewicht erreicht ist.
[0022] Die kippbare Aufnahmeschale 61 ist an ihrem einen Ende mit einem Ausgießschnabel
86 versehen und diesem gegenüberliegend mit einem Hebelge
- stänge 87 verbunden, dessen anderes Ende mit einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit
88 gelenkig verbunden ist, deren feststehendes Ende am Zylinder 71 oder 24 der Wiegevorrichtung
34 befestigt ist. Damit ist die Wiegevorrichtung 34 mit der Kippvorrichtung 36 kombiniert.
[0023] Unterhalb der kippbaren Aufnahmeschale 61 ist der Auffangtrichter 37 angeordnet,
dessen geneigt verlaufender Boden 92 am unteren Ende mit der ebenfalls geneigt angeordneten
Rohrleitung 38 verbunden ist, die in einen Einfülltrichter 94 in der Druckgußmaschine
13 mündet.
[0024] Die erfindungsgemäße Dosiereinrichtung 11 funktioniert folgendermaßen:
Da das Förderaggregat 31 vollständig in die Schöpfkammer 21 des Warmhalteofens 12
oder eines Abschmelzofens für Nicht-Eisen-Metalle eingesetzt ist, kann in geöffnetem
Zustand des Schließkolbens 46 (gemäß Figur 2) NE-(Nicht-Eisen-) Metallschmelze aus
der Schöpfkammer 21 in die Speicherkammer 41 der Dosiereinrichtung 11 strömen, bis
die Speicherkammer 41 gefüllt ist. Dabei erfolgt die Zufuhr von Metallschmelze aus
einem mittleren Tiefenbereich der Schöpfkammer 21, in welchem die Schmelze optimal
beruhigt und entgast ist. Soll nun eine bestimmte Menge der NE-Metallschmelze aus
der Schöpfkammer 21 der Druckgußmaschine 13 zugeführt werden, so wird der Schließkolben
46 nach unten bewegt, so daß er mit seinem Düsenmundstück 47 die Zutrittsöffnung 49
in der Schließplatte 48 verschließt und somit keine Verbindung mehr zwischen der Speicherkammer
41 und den Zuflußschlitzen 56 vorhanden ist. Ist dies erfolgt, so wird über den Druckregler
53 und die Rohrleitung 52 und die zentrische Bohrung 51 im Schließkolben 46 vorerwärmte
Druckluft zugeführt, so daß die in der Speicherkammer 41 befindliche NE-Metallschmelze
14 unter Druck gesetzt wird. Der Druckanstieg erfolgt langsam und stetig. Unter diesem
Druck wird NE-Metallschmelze 14 durch die aufsteigende Austrittsbohrung 43 in das
Speiserohr 58 und damit auf die kippbare Aufnahmeschale 61 gebracht. Die aufgebrachte
Menge an NE-Metallschmelze 14 wird durch die Wiegevorrichtung 31 gewogen, wobei die
Waage 63'an ihrem ortsfesten und beweglichen oberen bzw. unteren Teil die Kontaktanordnung
trägt,die bei Erreichen eines bestimmten voreingestellten Gewichts bzw. Menge der
NE-Metallschmelze 14 einen Kontakt an die Druckluftzuführung, also bspw. den Druckregler
53 abgibt, der daraufhin sofort die weitere Zufuhr von Druckluft sperrt. Daraufhin
kann der Schließkolben 46 wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt werden, so
daß wiederum eine Verbindung von der Schöpfkammer 21 des Warmhalteofens 12 in die
Speicherkammer 41 des Förderaggregats 31 gegeben ist. In diesem Zustand wird auch
die Entlüftungsöffnung 59 im Speiserohr 58 freigegeben, so daß die sich im Speiserohr
58 befindliche NE-Metallschmelze 14 in die Speicherkammer 41 ohne Verzögerung zurückströmen
kann. Gleichzeitig mit der Kontaktgabe an der Waage 63 bei Erreichen der vorbestimmten
Menge an NE-Metallschmelze wird auch ein Kontakt auf die Kippvorrichtung 88 gegeben,
die daraufhin die Aufnahmeschale 61 kippt, so daß die bestimmte abgewogene Menge an
NE-Metallschmelze 14 über den Auffangtrichter 37 und die Rohrleitung 33 in die Druckgußmaschine
13 fließen kann. Hat die Druckgußmaschine 13 diese betreffende Menge an NE-Metallschmelze
14 verarbeitet, so kann ein neuei Zyklus beginnen, d.h. es wird wiederum aus der Speicherkammer
41 eine bestimmte Menge an NE-Metallschmelze zur Wiegevorrichtung 34 gefördert. Zweckmäßig
ist es, wenn die aus einem Druckluftnetz verwendete Druckluft (im Bereich von 0,5
./. 0,8 bar) vorerwärmt wird, damit sich auf der NE-Metallschmelze keine Erstarrungsschicht
bildet.
[0025] Der in Figur 4 dargestellte kombinierte Abschmelz-und Warmhalteofen 112 ist mit einer
Dosiereinrichtung 111 versehen, die mit einer im Ofen 112 integrierten Dosier- bzw.
Speicherkammer 141 versehen ist. Der Abschmelz/Warmhalteofen für NE-Metallschmelze
114 besitzt ein Gehäuse 116, das über einen wesentlicher Bereich etwa quaderförmig
ist und das zu einem Ausgußende 125 hin von den beiden Seitenwänden her und von der
Bodenseite her sich konisch verjüngt. Im Bereich des Ausgußendes 125 ist das Gehäuse
116 von einem vom Ausgußende her schräg ansteigenden im wesentlichen starren Deckel
128 abgedeckt, an den sich unter Zwischenfügen einer Dichtung 129 ein im wesentlichen
rechteckiger Deckel 122 anschließt, der an einem dem Ausgußende 125 abgewandten Ende
des Gehäuses 116 angebrachten Scharnier 130 angelenkt ist. Der im Querschnitt etwa
L-förmige aufklappbare Deckel 122 trägt an seiner Unterseite über einen bestimmten
Bereich Heizelemente 123.
[0026] Das Ofengehäuse 116 besitzt eine nach außen hin mittels einer hitzebeständigen Auskleidung
gut wärmeisolierte Wanne 115, die mit vier Kammern versehen ist, nämlich mit einer
Einfüllkammer 118, die gleichzeitig die Abschmelzkammer für das eingebrachte feste
NE-Material ist, mit einer Warmhaltekammer 119, mit der Dosierkammer 141 und mit einer
Zwischenkammer 121, die einerseits mit der Warmhaltekammer 119 und andererseits mit
der Dosierkammer 141 in Verbindung steht. Zwischen der Einfüll- bzw. Schmelzkammer
118 und der Warmhaltekammer 119 ist eine senkrechte Abschottung bzw. Barriere 124
angeordnet, die die Form einer quer über die Wanne 115 verlaufende Leiste aufweist
und deren untere freie Stirnkante in einem bestimmten Abstand. vom Boden 133 der Kammer
118 bzw. 119 angeordnet ist. Der Barriere 124abgewandt ist die Warmhaltekammer 119
durch eine zweite senkrechte Abschottung bzw. Barriere 127 von der Zwischenkammer
121 teilweise und von der Dosierkammer 141 vollkommen getrennt. Die Verbindung von
der Warmhaltekammer 119 zur Zwischenkammer 121 ist durch eine öffnung 126 in der Barriere
127 gegeben, deren Querschnitt wesentlich kleiner ist als der der Wanne 115 und die
in Höhe einer Trennnwand 135 angeordnet ist, deren Oberseite den Boden der Zwischenkammer
121 bildet. Die beiden Barrieren 124 und 127 sind bezüglich der am schwenkbaren Deckel
121 angeordneten Heizelemente 123 derartig angeordnet, daß die Heizelemente 123 über
im wesentlichen die gesamte Fläche der Warmhaltekammer 119 und teilweise über die
Fläche der Zwischenkammer 121 verteilt angeordnet sind.
[0027] Die Trennwand 135 zwischen der Zwischenkammer 121 und der Dosierkammer 141 besitzt
einen horizontalen Teil 139, an den sich ein schräg ansteigender bzw. geneigter Teil
140 anschließt, der bis zum Ausgußende 125 reicht. Die Dosierkammer 141 ist durch
den horizontalen Teil 139 dieser Trennwand 135, den gegenüberliegenden horizontalen
Bereich des Wannenbodens und durch den unteren Teil der senkrechten Barriere 127 und
durch die entsprechenden Seitenwandbereiche der Wanne 115 begrenzt. Zwischen dem geneigten
Teil 140 der Trennwand 135, dem gegenüberliegenden geneigten Bereich des Wannenbodens
133 und entsprechend verlaufenden Seitenwandbereichen des Ofengehäuses 116 ist ein
Steigrohr 143 angeordnet, das vom inneren der Dosierkammer 141 schräg ansteigend zum
Ausgußende 125 der Wanne 115 führt.
[0028] In den horizontalen Teil 139 der Trennwand 135 ist eine Zutrittsöffnung bzw. -Bohrung
/angebracht, die eine verschließbare Verbindung zwischen der Zwischenkammer 121 und
der Dosierkammer 141 darstellt. Diese Zutrittsöffnung 149 ist von einem Schließkolben
146 in Form eines dickwandigen Rohres mit einer Durchgangsbohrung 151 verschließbar.
Der Schließkolben bzw. das Rohr 146 ist durch eine Durchgangsöffnung 154 im starren
Deckel 128 durchgeführt und einerseits mit einer nicht dargestellten bspw. pneumatischen
Antriebsvorrichtung zur Auf- und Abbewegung gemäß Doppelpfeil A' mechanisch verbunden
und andererseits mit einer Druckluftrohrleitung 152 gekoppelt. Das Rohr 146 ist im
starren Deckel 128 zwar gleitend jedoch dennoch wärmeisolierend gelagert und ist an
seinem inneren vorderen Ende mit einem düsenförmigen Mundstück 147 versehen, das durch
eine konische Verjüngung gegeben ist. Die Abmessungen des Mundstücks 147 sind derart,
daß es, wie in Figur 5 dargestellt ist, die Zutrittsöffnung 149 von der Zwischenkammer
121 zur Dosiersierkammer 141 verschließen kann. Auch hier ist der Schließkolben 146
aus hoch hitzebeständiger Keramik. Ebenfalls ist der Schließkolben 146 über die Rohrleitung
152 mit einem nicht dargestellten Druckregler und einer Druckpumpe oder einem Druckluftnetz,
wie es in Betrieben verwendet wird, verbunden.
[0029] Die nicht dargestellte vorzugsweise pneumatische Antriebsvorrichtung zur Auf- und
Abbewegung des Schließkolbens 146 und ein ebenfalls nicht dargestelltes Absperrventil
in der Druckluftzuleitung 152 sind mit einem ebenfalls nicht dargestellten.Zeitrelais
verbunden, derart, daß bei geschlossener Zutrittsöffnung 149 gemäß Figur 4 Druckluft
zur dosierten Abgabe von NE-Metallschmelze zugegeben wird und daß nach dem Abgeben
einer bestimmten dosierten Menge an Schmelze die Druckluft abgeschaltet und der Schließkolben
146 angehoben wird, so daß erneut Metallschmelze von der Zwischenkammer 121 in die
Dosierkammer 141 strömen kann.
[0030] Die Funktion dieses kombinierten Abschmelz- und Warmhalteofens 112 mit der Dosiereinrichtung
111 ist wie folgt: Aufgrund der konischen Form des Ausgußendes 125 kann der Ofen 112
sehr nahe bzw. unmittelbar an einen Einfülltrichter 194 einer Druckgußmaschine 113
herangebracht werden. Bei durch den Schließkolben 146 geöffneter Zutrittsöffnung 149
fließt NE-Metallschmelze in die Dosierkammer 141. Nach dem Schließen der Zutrittsöffnung
149 wird durch den Schließkolben 146 die Dosierkammer 141 mit Druckluft beaufschlagt,
so daß NE-Metallschmelze durch das Steigrohr 143 aus dem Ausgußende 125 in den Druckgußmaschinentrichter
fließt. Da der Druckgußmaschine 113 für ein bestimmtes zu formendes Teil eine bestimmte
Menge an NE-Metallschmelze zugeführt werden muß, wird die Druckluftzuführung zeitabhängig
gesteuert, d.h., über ein nicht dargestelltes Zeitrelais wird aufgrund des bekannten
Durchflußquerschnittes und beaufschlagten Druckes die Austrittsmenge bestimmt. Nach
Schließen der Druckluftzuführung durch das Zeitrelais wird der Schließkolben 146 wieder
geöffnet, so daß die Dosierkammer 141 wieder gefüllt werden kann. Da die Dosierkammer
141 relativ klein ist, kann die Druckbeaufschlagung mittels Druckluft unmittelbar,
d.h. ohne Vorschalten eines Vordruckbehälters erfolgen.
[0031] Der in Figur 5 dargestellte Abschmelz- und Warmhalteofen 112' ist grundsätzlich entsprechend
dem Abschmelz- und Warmhalteofen 112 der Figur 4 aufgebaut und funktioniert im wesentlichen
auch wie dieser. Die entsprechenden Bezugsziffern wurden deshalb mit einem Strich
versehen. Im folgenden sei lediglich auf die Unterschiede des Ofens 112' der Figur
5 im Verhältnis zum Ofen 112 der Figur 4 eingegangen. Beim Abschmelz- und Warmhalteofen
112' ist der Boden 133
2, der Dosierkammer 141' tiefer gesetzt als der gemeinsame Boden 133
1, der Warmhaltekammer 119' und der Einfüllkammer 118'. Dadurch ist es möglich, den
Ofen 112' vollkommen zu entleeren. Außerdem sind die Öffnung 120' zwischen der Einfüllkammer
118' und der Warmhaltekammer 119' und die Öffnung 126' zwischen der Warmhaltekammer
119' und der Zwischenkammer 121' relativ schmal und in Richtung der Breite der Kammern
zueinander versetzt angeordnet. Die Zuflußöffnung 149' von der Zwischenkammer 147'
zur Dosierkammer 141' ist, wie beim Ausführungsbeispiel der Figur 4, in einem Keramikeinsatz
vorgesehen.
[0032] Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß das Steigrohr 143', das von der Dosierkammer
141' ausgeht, nicht unmittelbar zum Ausgußende 125' hin geführt ist, sondern vor diesem
in eine offene Rinne 166 mündet, die von der Wannenoberseite her in den aluminiumabstoßenden
Feuerfestbeton, aus dem die Ofenwanne besteht, eingearbeitet ist. Auch das Steigrohr
143' ist lediglich als Bohrung im Feuerfestbeton vorgesehen. Die offene Rinne 166
verläuft beginnend vom Austrittsende des Steigrohres 143' nach unten geneigt zum Ausgußende
125' hin. Auf diese Weise ist das Steigrohr 143' steiler als beim Ausführungsbeispiel
der Figur 4.
[0033] Die Dosiereinrichtung 11,1' ist beim Ofen 112' gemäß Figur 5 im wesentlichen dieselbe
wie die Dosiereinrichtung 111 beim Ofen 112 der Figur 4. Lediglich der schräge Deckel
128' ist insoweit an den Ofen 112' angepasst, als er in geschlossenem Zustand die
offene Rinne 166 nach außen hin abdeckt. Außerdem besitzt dieser schräge Deckel 128'
eine mittels einer Klappe 168 verschließbare schräge Bohrung 167, die in einer verlängerten
Flucht mit dem Steigrohr 143' liegt, so daß das Steigrohr 143' ggf. von außen durchstochen
werden kann. Der Abschmelz- und Warmhalteofen 112' besitzt außerdem einen Ansatz 161,
der mit einem Einfülltrichter 162 versehen ist, der in die Einfüll- bzw. Abschmelzkammer
118 mündet. Auf diese Weise kann auch Flüssigmaterial unmittelbar in den Ofen 112'
eingegeben werden. Der Deckel 122' ist bei diesem Ausführungsbeispiel an einer der
Längsseiten hochklappbar angelenkt.
[0034] Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Beaufschlagung der Dosierkammer 141 zum
dosierten Abgeben von NE-Metallschmelze nicht mittels Druckluft, sondern mittels Stickstoff
oder einem anderen Inertgas, was den Vorteil hat, daß sich solche Gase gegenüber der
NE-Mezallschmelze, insbesondere gegenüber einer Aluminiumschmelze neutral verhalten.
Da die Dosierkammer 141' relativ klein ist und stets im wesentlichen vollständig gefüllt
ist, wird zum dosierten Abgeben der Metallschmelze stets nur sehr wenig Stickstoff
oder dgl. benötigt, so daß in vorteilhafter Weise Stickstoffflaschen Verwendung finden
können.
[0035] Es versteht sich, daß auch bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 bis 3 und
der Figur 4 statt Druckluft ein Inertgas, wie bspw. Stickstoff Verwendung finden kann.
Es versteht sich ferner, daß auch die Dosiereinrichtung 11 gemäß den Figuren 1 bis
3 statt mit der Wiegevorrichtung mit einem Zeitrelais bzw. die Dosiereinrichtung 111
bzw. 111' statt mit einem Zeitrelais mit einer Wiegevorrichtung versehen sein kann.
Außerdem versteht es sich, daß bei den Ofen 12, 112, 112' zwischen der Wanne 115 und
dem Gehäuse 116 eine ausreichende Wärmeisolierung bspw. in Form von Faserplatten in
nicht dargestellter Weise vorgesehen ist.
1. Warmhalte- und/oder Abschmelzofen für NE-Metalle mit einer Dosiereinrichtung zum
automatischen Entnehmen einer vorbestimmten Menge der NE-Metallschmelze aus einer
Dosierkammer, die mit einer die NE-Metallschmelze enthaltenen Kammer über mindestens
eine verschließbare Einlaßöffnung verbunden ist und die mit einem Druckgas zum Abgeben
einer bestimmten Menge an Metallschmelze aus einer Ausgangsöffnung beaufschlagbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierkammer (41, 141, 141') im Ofen (12, 112,
112') ortsfest und vorzugsweise im Bereich des Bodens (33, 133, 133') angeordnet ist,
daß die Einlaßöffnung (49, 149, 149') von einem eine Druckgaszuführung (51, 151, 151')
beinhaltenden, hin und her bewegbaren Schließkolben (46, 146, 146') verschließbar
ist und daß das Hin- und Herbewegen des Schließkolbens und das Zuführen des Druckgases
gewichts- oder zeitabhängig gesteuert ist.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierkammer (141, 14 ')
im Ofen (112, 112') integriert angeordnet ist und einen Teil einer Ofenwanne (115,
115') bildet.
3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Dosierkammer
(141, 141') unterhalb einer mit einer Warmhaltekammer 119, 119') verbundenen Zwischenkammer
(121, 121') angeordnet ist.
4. Ofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Dosierkammer
(141, 141') über ein geneigtes Steigrohr (143, 143') vorgegebenen Durchflußquerschnittes
unmittelbar oder mittelbar über eine Auslaufrinne (166) in einem verjüngten Ausgußende
(125, 125') des Ofens (112, 112') mündet.
5. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierkammer (41) als separates
Bauteil in die NE-Metallschmelze in einer Schöpfkammer (21) eingesetzt ist.
6. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Antriebsvorrichtung für den Schließkolben (46, 146, 146') und ein Absperrventil in
einer Druckgaszuführleitung (51, 151, 151') mittels einer Zeitrelaisvorrichtung steuerbar
sind.
7. Ofen nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsöffnung (43)
der Dosierkammer (41) im Bereich einer Wiegevorrichtung (34) mündet, deren Anzeige
die Dauer der Druckgasbeaufschla- gung steuert.
8. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
des Bodens der Dosierkammer (41, 141) die Ausgangsöffnung (43, 143) für die NE-Metallschmelze
(14, 114) mündet.
9. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließkolben
(46, 146) aus hoch hitzebeständiger Keramik besteht und die Hin-' und Herbewegung pneumatisch erfolgt.
10. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Druckgas ein inertes Gas, vorzugsweise Stickstoff verwendet ist.
11. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dosiermenge an der Federwaage (63) bzw. am Zeitrelais einstellbar ist. - Ende der
Ansprüche -